Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 140 Man soll halten des Fürsten Gebot, wenn es nicht ist wider Gott. - Körte2, 2110. 141 Manche Fürsten sind Eichenholz, das langsam brennt, aber lange Kohle hält. Frz.: Les princes Lorrains ressemblent les coursiers de Naples qui sont longs et tardifs a venir, mais venant sur l'age ils sont tres-bons. (Leroux, II, 7.) 142 Nach des Fürsten Hand richtet sich das ganze Land. 143 Neue Fürsten, neue Gesetze. - Eiselein, 197; Graf, 17, 209; Simrock, 2952. Engl.: New kings, new laws. 144 Neue Fürsten und neue Schuhe hat man lieber als alte. - Wurzbach I, 12; Henisch, 1311, 14. 145 Niemand darf an der Fürsten Eid sprechen. - Graf, 28, 17. "Das nieman wider der fürsten nit reden sol." (Westenrieder, Bairisches Rechtsbuch, München 1702, II, 5.) 146 Niemand verlasse sich auf Fürsten. - Henisch, 1311, 13. 147 Sind die Fürsten trunken, so heissen ihre Hofschranzen sie munter; sind sie schwarz, so heisst man sie braun, und sind sie albern, so nennt man sie redlich vnd frumm. - Eiselein, 199. 148 Um einen Fürsten ist's ein elend Ding, der seine Augen immer in anderer Leute Köpfen hat. Der nicht selber sieht. 149 Unter eines weisen Fürsten Hut gedeiht der Fried' und wächst das Gut. It.: Il saggio prencipe e di buona coscienza mantien sempre la pace, e l'opulenza. (Pazzaglia, 304, 3.) 150 Vnter reichen fürsten ist gut sitzen. - Franck, II, 206b; Gruter, I, 70; Simrock, 2951; Blum, 759. Bei Henisch (1309, 34) mit dem Zusatz: vnd gut reich werden. 151 Von Fürsten und Frauen soll man nicht viel reden. Ein ähnlicher Ausspruch des Herzogs Philipp von Burgund findet sich bei Zinkgref, I, 131. Frz.: Ne parle jamais des princes: si tu en dis du bien, tu mens; si tu en dis du mal, tu t'exposes. (Cahier, 1472.) 152 Wann ain Fürste on verstand ist, so geschicht vil vnrechts, wer aber vnrecht hasset, der wirdt lang Regieren. - Agricola II, 228. 153 Wann ein Fürst getäufft in der Wiegen stirbt, so ist er selig. "Da man zalt 1434, sass König Albrecht zu Wien an einer Predigt eines Mönchs Prediger Ordens vnd entschlieff. Da schrye der Prediger mit hoher stimm vnd sprach: Ich frage euch alle, die jr allhie stehend, ob auch die Fürsten behalten mögen werden? Vnd als aber der Prediger still hielt, gleichsam einer Antwort wartende, vnd der König auffgewachet, die sach, dass es jm galt, wol vernam, antwort jm der Mönch (mit den obigen zum Sprichwort gewordenen Worten) selbs." (Zeytbuch, CCXVIIIa.) 154 Was der Fürst thut für ein Leben führen, kan man bald an Vnterthanen spüren. - Henisch, 1311, 18. 155 Was die Fürsten geigen, das müssen die Unterthanen tanzen. - Simrock, 2942; Braun, I, 601; Körte, 1709; Graf, 524, 300. 156 Was ein Fürst sich einbild't, das soll geschehen. (S. 180.) Frz.: Il faut laisser les princes en leur opinion. (Leroux, II, 71.) 157 Wass ein Fürst ist in einer Statt, das ist ein Hausswirth in seinem Hauss. - Lehmann, 365, 11. 158 Welcher Fürst, der Fuchsschwentzer vmb sich duldet, der ist ein feind der warheit. - Lehmann, 668, 125. 159 Welcher Fürst will frid haben, der muss sich in guter Kriegsbereitschafft halten. - Lehmann, 212, 12. 160 Wenn der Fürst am Leib krank wird, so ist der Arzt sein Herr, wird er an der Seele krank, so ist es der Theologus, im übrigen bleibt er beider Herr. - Opel, 373. 161 Wenn der Fürst das Amt verkauft, so hält der Amtmann offnen Markt. 162 Wenn der Fürst ein Schurke ist, muss er vor jedem Bettler zittern. [Spaltenumbruch] 163 Wenn der Fürst kein Ohr hätte, die Unterthanen zu hören, so hätte er keinen Kopf, sie zu regieren. - Sailer, 247. 164 Wenn der Fürst seinem Kopfe folgen will, braucht er der Räthe nicht. 165 Wenn der Fürst seinen Unterthanen einen Apfel nimmt (oder: wenn der Fürst einen Apfel braucht), so nehmen seine Diener den ganzen Baum. - Körte, 1711; Sailer, 246; Braun, I, 602. Als Karl XII. in Bender war, legte ihm sein Schatzmeister Gruithusen eine Rechnung von 50000 Thalern vor, die in zwei Linien und mit den Worten abgefasst war: "10000 Thaler auf Befehl Sr. Majestät den Schweden und Janitscharen gegeben und den Rest - von mir durchgebracht." (Börne, Gesammelte Schriften, zweite Auflage, VI, 38.) 166 Wenn die Fürsten nicht gut thun, so sind sie leibhafftig dess Teuffels. - Lehmann, 675, 190. 167 Wenn die Fürsten raufen, reissen sie ihren Unterthanen die Haare aus. - Mayer, I, 127. 168 Wenn die Fürsten reden und die Frauen schweigen könnten, und die Höflinge sagten, was sie denken, dann wäre Frieden in der Welt. 169 Wenn die Fürsten Schätze sammeln, thun sie nichts, denn dass sie Zunder sammeln zu einem Feuer. - Luther in der Auslegung des Pred. Salomo bei Heuseler, 303. 170 Wenn ein Fürst also regiert, das man jhn liebt vnnd förcht, der ist in höchstem ansehen. - Lehmann, 651, 11. 171 Wenn ein Fürst die Vnterthanen nicht für sich lest, so erfriert der Leut lieb vnd gunst gegen sein Person vor der thür. - Lehmann, 672, 161. 172 Wenn ein Fürst jedermans gunst vnd das gemaine Gebet verleurt, so ist's mit jhm geschehen. - Henisch, 1388, 28; Petri, II, 651. 173 Wenn ein Fürst sein tyrannisch gemüth einmal entdeckt, so ist sein credit verlohren. - Lehmann, 655, 42. 174 Wenn einem Fürsten nicht mehr zu rathen ist, so ist ihm auch nicht mehr zu helfen. - Opel, 373. 175 Wenn Fürsten Geld samblen, so samblen sie Kohlen zum Fewer. - Lehmann, 254, 9. 176 Wenn Fürsten und Obrigkeiten sündigen, so wird (muss es) das ganze Land gestraft (entgelten). - Graf, 523, 290; Kirchhofer, 225. 177 Wenn Fürsten vnd Herren wollen selig werden, so müssen sie kein besondern willen haben für andern Christen. - Henisch, 1311, 27. 178 Wenn Fürsten vnd Herrn ein Thorheit begehen, so gehets gern vber die Vnterthanen hinauss. - Petri, II, 655; Mathesy, 374a; Henisch, 1311, 23. 179 Wenn Fürsten vnd Herrn Fried vnnd recht in eren halten, so gelten die Soldaten so viel, alss warme öfen in hundstagen. - Lehmann, 434, 27. 180 Wenn man den Fürsten am treuesten hält, so thut er doch, was ihm gefällt. 181 Wenn sich die Fürsten an einen Fuss stossen, so müssen die Unterthanen hinken. - Simrock, 2943; Sailer, 246. 182 Wenn sich ein Fürst wolt kehren an liegen vnd vil schwören, wie wolt sich der Hencker nehren? - Henisch, 1311, 30. 183 Wer den Fürsten ein sawer essen will anrichten, der muss Zucker dabey nicht sparen. - Lehmann, 727, 18. Mhd.: Swer mit gemache gerne sei, der wese den fürsten selten bei. - Swer mit den fürsten wil genezen, der musz ein loser dicke wesen oder lange sein ein gast. (Freidank.) - Wer mit den Fürsten will genesen, der muss ihr Schmeichler wesen. 184 Wer den Fürsten schmähet, der wirdt seine Amptleuth nicht hoch ehren. - Henisch, 1311, 35. 185 Wer einen Fürsten mit bösen rath verführt, der ist mehr schädlich, als der ein gemeinen guten brunnen vergifft. - Lehmann, 601, 121; 652, 21.
[Spaltenumbruch] 140 Man soll halten des Fürsten Gebot, wenn es nicht ist wider Gott. – Körte2, 2110. 141 Manche Fürsten sind Eichenholz, das langsam brennt, aber lange Kohle hält. Frz.: Les princes Lorrains ressemblent les coursiers de Naples qui sont longs et tardifs à venir, mais venant sur l'age ils sont très-bons. (Leroux, II, 7.) 142 Nach des Fürsten Hand richtet sich das ganze Land. 143 Neue Fürsten, neue Gesetze. – Eiselein, 197; Graf, 17, 209; Simrock, 2952. 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140 Man soll halten des Fürsten Gebot, wenn es nicht ist wider Gott. – Körte2, 2110.
141 Manche Fürsten sind Eichenholz, das langsam brennt, aber lange Kohle hält.
Frz.: Les princes Lorrains ressemblent les coursiers de Naples qui sont longs et tardifs à venir, mais venant sur l'age ils sont très-bons. (Leroux, II, 7.)
142 Nach des Fürsten Hand richtet sich das ganze Land.
143 Neue Fürsten, neue Gesetze. – Eiselein, 197; Graf, 17, 209; Simrock, 2952.
Engl.: New kings, new laws.
144 Neue Fürsten und neue Schuhe hat man lieber als alte. – Wurzbach I, 12; Henisch, 1311, 14.
145 Niemand darf an der Fürsten Eid sprechen. – Graf, 28, 17.
„Das nieman wider der fürsten nit reden sol.“ (Westenrieder, Bairisches Rechtsbuch, München 1702, II, 5.)
146 Niemand verlasse sich auf Fürsten. – Henisch, 1311, 13.
147 Sind die Fürsten trunken, so heissen ihre Hofschranzen sie munter; sind sie schwarz, so heisst man sie braun, und sind sie albern, so nennt man sie redlich vnd frumm. – Eiselein, 199.
148 Um einen Fürsten ist's ein elend Ding, der seine Augen immer in anderer Leute Köpfen hat.
Der nicht selber sieht.
149 Unter eines weisen Fürsten Hut gedeiht der Fried' und wächst das Gut.
It.: Il saggio prencipe e di buona coscienza mantien sempre la pace, e l'opulenza. (Pazzaglia, 304, 3.)
150 Vnter reichen fürsten ist gut sitzen. – Franck, II, 206b; Gruter, I, 70; Simrock, 2951; Blum, 759.
Bei Henisch (1309, 34) mit dem Zusatz: vnd gut reich werden.
151 Von Fürsten und Frauen soll man nicht viel reden.
Ein ähnlicher Ausspruch des Herzogs Philipp von Burgund findet sich bei Zinkgref, I, 131.
Frz.: Ne parle jamais des princes: si tu en dis du bien, tu mens; si tu en dis du mal, tu t'exposes. (Cahier, 1472.)
152 Wann ain Fürste on verstand ist, so geschicht vil vnrechts, wer aber vnrecht hasset, der wirdt lang Regieren. – Agricola II, 228.
153 Wann ein Fürst getäufft in der Wiegen stirbt, so ist er selig.
„Da man zalt 1434, sass König Albrecht zu Wien an einer Predigt eines Mönchs Prediger Ordens vnd entschlieff. Da schrye der Prediger mit hoher stimm vnd sprach: Ich frage euch alle, die jr allhie stehend, ob auch die Fürsten behalten mögen werden? Vnd als aber der Prediger still hielt, gleichsam einer Antwort wartende, vnd der König auffgewachet, die sach, dass es jm galt, wol vernam, antwort jm der Mönch (mit den obigen zum Sprichwort gewordenen Worten) selbs.“ (Zeytbuch, CCXVIIIa.)
154 Was der Fürst thut für ein Leben führen, kan man bald an Vnterthanen spüren. – Henisch, 1311, 18.
155 Was die Fürsten geigen, das müssen die Unterthanen tanzen. – Simrock, 2942; Braun, I, 601; Körte, 1709; Graf, 524, 300.
156 Was ein Fürst sich einbild't, das soll geschehen. (S. 180.)
Frz.: Il faut laisser les princes en leur opinion. (Leroux, II, 71.)
157 Wass ein Fürst ist in einer Statt, das ist ein Hausswirth in seinem Hauss. – Lehmann, 365, 11.
158 Welcher Fürst, der Fuchsschwentzer vmb sich duldet, der ist ein feind der warheit. – Lehmann, 668, 125.
159 Welcher Fürst will frid haben, der muss sich in guter Kriegsbereitschafft halten. – Lehmann, 212, 12.
160 Wenn der Fürst am Leib krank wird, so ist der Arzt sein Herr, wird er an der Seele krank, so ist es der Theologus, im übrigen bleibt er beider Herr. – Opel, 373.
161 Wenn der Fürst das Amt verkauft, so hält der Amtmann offnen Markt.
162 Wenn der Fürst ein Schurke ist, muss er vor jedem Bettler zittern.
163 Wenn der Fürst kein Ohr hätte, die Unterthanen zu hören, so hätte er keinen Kopf, sie zu regieren. – Sailer, 247.
164 Wenn der Fürst seinem Kopfe folgen will, braucht er der Räthe nicht.
165 Wenn der Fürst seinen Unterthanen einen Apfel nimmt (oder: wenn der Fürst einen Apfel braucht), so nehmen seine Diener den ganzen Baum. – Körte, 1711; Sailer, 246; Braun, I, 602.
Als Karl XII. in Bender war, legte ihm sein Schatzmeister Gruithusen eine Rechnung von 50000 Thalern vor, die in zwei Linien und mit den Worten abgefasst war: „10000 Thaler auf Befehl Sr. Majestät den Schweden und Janitscharen gegeben und den Rest – von mir durchgebracht.“ (Börne, Gesammelte Schriften, zweite Auflage, VI, 38.)
166 Wenn die Fürsten nicht gut thun, so sind sie leibhafftig dess Teuffels. – Lehmann, 675, 190.
167 Wenn die Fürsten raufen, reissen sie ihren Unterthanen die Haare aus. – Mayer, I, 127.
168 Wenn die Fürsten reden und die Frauen schweigen könnten, und die Höflinge sagten, was sie denken, dann wäre Frieden in der Welt.
169 Wenn die Fürsten Schätze sammeln, thun sie nichts, denn dass sie Zunder sammeln zu einem Feuer. – Luther in der Auslegung des Pred. Salomo bei Heuseler, 303.
170 Wenn ein Fürst also regiert, das man jhn liebt vnnd förcht, der ist in höchstem ansehen. – Lehmann, 651, 11.
171 Wenn ein Fürst die Vnterthanen nicht für sich lest, so erfriert der Leut lieb vnd gunst gegen sein Person vor der thür. – Lehmann, 672, 161.
172 Wenn ein Fürst jedermans gunst vnd das gemaine Gebet verleurt, so ist's mit jhm geschehen. – Henisch, 1388, 28; Petri, II, 651.
173 Wenn ein Fürst sein tyrannisch gemüth einmal entdeckt, so ist sein credit verlohren. – Lehmann, 655, 42.
174 Wenn einem Fürsten nicht mehr zu rathen ist, so ist ihm auch nicht mehr zu helfen. – Opel, 373.
175 Wenn Fürsten Geld samblen, so samblen sie Kohlen zum Fewer. – Lehmann, 254, 9.
176 Wenn Fürsten und Obrigkeiten sündigen, so wird (muss es) das ganze Land gestraft (entgelten). – Graf, 523, 290; Kirchhofer, 225.
177 Wenn Fürsten vnd Herren wollen selig werden, so müssen sie kein besondern willen haben für andern Christen. – Henisch, 1311, 27.
178 Wenn Fürsten vnd Herrn ein Thorheit begehen, so gehets gern vber die Vnterthanen hinauss. – Petri, II, 655; Mathesy, 374a; Henisch, 1311, 23.
179 Wenn Fürsten vnd Herrn Fried vnnd recht in eren halten, so gelten die Soldaten so viel, alss warme öfen in hundstagen. – Lehmann, 434, 27.
180 Wenn man den Fürsten am treuesten hält, so thut er doch, was ihm gefällt.
181 Wenn sich die Fürsten an einen Fuss stossen, so müssen die Unterthanen hinken. – Simrock, 2943; Sailer, 246.
182 Wenn sich ein Fürst wolt kehren an liegen vnd vil schwören, wie wolt sich der Hencker nehren? – Henisch, 1311, 30.
183 Wer den Fürsten ein sawer essen will anrichten, der muss Zucker dabey nicht sparen. – Lehmann, 727, 18.
Mhd.: Swer mit gemache gerne sî, der wese den fürsten selten bî. – Swer mit den fürsten wil genezen, der musz ein lôser dicke wesen oder lange sîn ein gast. (Freidank.) – Wer mit den Fürsten will genesen, der muss ihr Schmeichler wesen.
184 Wer den Fürsten schmähet, der wirdt seine Amptleuth nicht hoch ehren. – Henisch, 1311, 35.
185 Wer einen Fürsten mit bösen rath verführt, der ist mehr schädlich, als der ein gemeinen guten brunnen vergifft. – Lehmann, 601, 121; 652, 21.
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