Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] Wer etwas ändern will, was sich nicht mehr ändern lässt, versäumt darüber, das Versehen schnell wieder gut zu machen. 11 Was man nicht kann ändern, das muss man lassen schlendern. 12 Was nicht zu ändern ist, ist nicht zu ändern. *13 Er ändert sich alle Furz lang. Der schlesische Landmann vom Unbeständigen. *14 Er ändert sich wie Polypen. Die, wenn man sie verfolgt, sich an einem Felsen anklammern und die Farbe gerade dessen annehmen sollen, dem sie sich angeschlossen haben, um nicht ergriffen zu werden. Also bald diesen Charakter, bald jenes Aussehen annehmen. Anders. 1 Was morgen anders kann sein, das nenne nicht dein. Lat.: Nil proprium ducas, quod mutari possit. (Publ. Syr.) 2 Wer es nicht anders haben will, dem geschieht recht. Lat.: Volenti non fit injuria. *3 Er heisst alle Tage anders. Anders als Eigenname. Ein Wortspiel, ähnlich das lateinische: Uterque ambo, alter neuter. (Plut.) *4 Er ist anders wenn er steht und anders wenn er sitzt. *5 Et is nich anners, as wenn he drum vom Balken (obersten Boden, Decke des Hauses) fallen will. (Osnabrück.) Er will nicht gern an die Sache dran. Anderswerden. Försch Anderstwerda ka ma nüd. - Tobler. Niemand kann sich verbürgen, seine Gedanken nicht zu ändern, denn fürs Anderswerden kann man nicht. Anderswo. 1 Anderswo ist auch gut Brot essen. Lat.: Abdera pulchra Tejorum colonia. 2 Anderswo sind auch Leute. 3 Wer anderswo gewesen, dem laufen hier die Ochsen gebraten herum. Aenderung. 1 Aenderung der Gesetze bessert niemand. Viele Leute meinen, ist jenes unrecht gewesen, so kann dies auch unrecht sein. 2 Aenderung macht oft gute Ordnung. 3 Aenderungen im Regiment nehmen selten ein gutes End'. 4 Ist die Aenderung noch neu, so bleibt der alte Name am (vom) Gebäu. 5 Viel Aenderung im Regiment bringt schlechtes End'. - Venedey, 16. Anderwärts. Anderwärts ist auch gut Brot essen. Andönt'lk. * He waurt so andönt'lk1 (empfindlich), dat me nich wuss, of (ob) me met em in'n Kohl, of (oder) in'n Röwen (Rüben) was. (Münster.) - Frommann, VI, 428. 1) Von andon = anthun, d. i. Uebles zufügen; andont = das Ergriffensein. Andreas. 1 Andreas (30. November) hell und klar, bringt ein gutes Jahr. (Eifel.) 2 Andreis Misse (auch Sünte Dreies Misse) bringet den Winter wisse (gewiss). (Soest.) - Frommann, VI, 425; Firmenich, I, 297. 3 Andres brängk (bringt) dä kahle Fres (die kalten Fröste). (Köln.) - Firmenich, I, 472. 4 An Sanct-Andreas ist's die ganze Zeit (den ganzen Tag) Nacht. (Span.) Andreasabend. Wer sich am Andreasabend zu Tode fastet, der stirbt noch im November. Aeneas. Aeneas roch Lavendelduft und kannte seine Mutter. Aneinander hängen. * Sie hängen aneinander wie ein Rattenkönig. Anfädeln. Das fädelt sich nicht an wie Perlen. Geht nicht am Schnürchen. Frz.: Cela ne s'enfile pas comme des perles. Anfahren. * Einen anfahren wie die Sau den Dreck (Sack). [Spaltenumbruch] Anfallen. Was bald anfällt, fällt bald ab, junge Lieb' ist fahrend Hab'. - Fischart, Ehez. Anfang. 1 Aller Anfang ist leicht, segt de Lumpensammler. (Lüneburg.) 2 Aller Anfang ist schwer. - Beyer, I, 1; Nieter, 13; Bremser, 1; Hollenberg, III, 27; Pistor., VIII, 11; Steiger, 247; Hoffmann, 3; Tendlau, 740; Oettinger, Schwarzes Gespenst, 2. Abth.; Schonheim, O, 12. Jean Paul sagt: dermassen schwer, dass die ganze Philosophie bisher weiter nichts suchte, als eben einen. Goethe meint: allgemeiner könne man sagen: Aller Anfang ist leicht und die letzten Stufen werden am schwersten und seltensten erstiegen. Engl.: The beginnings are always hard. Holl.: Alle begin is moeijelijk. - Het begin is altijd 't zwaarste. (Harrebomee, I, 43.) It.: Ogni principio e difficile. Oder: Il piu duro passo e quel della soglia. Lat.: Omne initium difficile. - Omne principium grave. - Omnibus in rebus gravis est inceptio prima. - Portum itineri longissimum esse. (Varro, I, 2.) 3 Aller Anfang ist schwer, blot nich bi't Steensammeln, segt de Buur. (Selmsdorf in Mecklenburg-Strelitz.) 4 Aller Anfang ist schwer, säd de Bur, do wull he de Koh bi'n Schwans in'n Stall trecken. 5 Aller Anfang ist schwer, sagte der Dieb (oder: sagte Hans Klapper) und stahl einen Amboss (einen Mühlstein). Holl.: Alle beginselen zijn zwaar, zei de dief, en voor de eerste maal stal hij een aanbeeld. (Harrebomee, I, 43.) 6 Aller Anfang ist schwer, sagte der Tanzmeister und lehrte die Gans auswärts gehen. 7 Aller Anfang ist schwer, seggt de Deiw, un stehlt tauirst 'nen Amboss. (Mecklenburg.) 8 Aller Anfang öst schwer, segt Jenner, on stellt n'n Ambos. (Königsberg.) 9 Aller Anfang mit Gott, bringt alles zu Ende ohne Spott. - Körte, 165; Weisheit, 1. Lat.: A Jove principium. 10 Alles mot en Anfang un en Enne hewwen. (Westf.) Man muss nichts, auch keine Neckerei zu weit treiben. 11 Am Anfang heilen ist besser (leichter) als am Ende. Niesswurz, sagt Ovid, ist umsonst, wenn die kranke Haut schon geschwollen, Arznei zu spät, wenn das Uebel durch die Länge der Zeit schon unheilbar geworden ist. Lat.: Satius est initiis mederi quam fini. (Suid.) (Erasmus, 837.) 12 Am Anfang wollt' ich hoch hinaus und kam nachher ins Gärtner- (auch Huren-) Haus. (Königsberg.) Wenn jemand bei der Wahl einer Gattin anfänglich zu hohe Ansprüche und zuletzt arge Misgriffe macht. 13 Anfang, bedenk das Ende. - Schonheim, P, 20. Lat.: Principiis obsta. 14 Anfang flüchtig, Fortgang nichtig. 15 Anfang heiss, Mitte lau, Ende kalt. Lat.: Principium fervet, medium tepet, ultima frigent. 16 Anfang ist bedenkenswerth. 17 Anfang ist die Hälfte des Ganzen. Die grösste Schwierigkeit macht der Beginn einer Unternehmung. Der, sagt Horaz, hat die Hälfte der That, wer gut angefangen hat. Holl.: Het begin is het halve werk. (Harrebomee, I, 43.) Lat.: Principium dimidium totius. (Hesiod.) 18 Anfang ist ein gut Behagen, denn das Ende die Last muss tragen. Frz.: Au commencement tout est beau. It.: Il veleno sta nella coda. 19 Anfang ist kein Meisterstück. - Weisheit, 1. Frz.: Les apprentis ne sont pas maeitres. It.: Tutti i principj son deboli. 20 Anfang und Ende in allen Sachen muss man mit Gott dem Herren machen. - Steiger, 133. 21 Anfang und Ende reichen einander die Hände. 22 Anfang und Ende sind selten gleich. Lat.: Flebile principium melior fortuna sequetur. - Non sibi concordem spondent exordia finem. 23 Anfang und Ende wollen nicht allzeit übereinkommen. 24 Auf einen bösen Anfang folgt selten ein gutes Ende. - Geiler, 52.
[Spaltenumbruch] Wer etwas ändern will, was sich nicht mehr ändern lässt, versäumt darüber, das Versehen schnell wieder gut zu machen. 11 Was man nicht kann ändern, das muss man lassen schlendern. 12 Was nicht zu ändern ist, ist nicht zu ändern. *13 Er ändert sich alle Furz lang. Der schlesische Landmann vom Unbeständigen. *14 Er ändert sich wie Polypen. Die, wenn man sie verfolgt, sich an einem Felsen anklammern und die Farbe gerade dessen annehmen sollen, dem sie sich angeschlossen haben, um nicht ergriffen zu werden. Also bald diesen Charakter, bald jenes Aussehen annehmen. Anders. 1 Was morgen anders kann sein, das nenne nicht dein. Lat.: Nil proprium ducas, quod mutari possit. (Publ. Syr.) 2 Wer es nicht anders haben will, dem geschieht recht. Lat.: Volenti non fit injuria. *3 Er heisst alle Tage anders. Anders als Eigenname. Ein Wortspiel, ähnlich das lateinische: Uterque ambo, alter neuter. 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Andönt'lk. * He wûrt so andönt'lk1 (empfindlich), dat me nich wuss, of (ob) me met em in'n Kohl, of (oder) in'n Röwen (Rüben) was. (Münster.) – Frommann, VI, 428. 1) Von andôn = anthun, d. i. Uebles zufügen; andont = das Ergriffensein. Andreas. 1 Andreas (30. November) hell und klar, bringt ein gutes Jahr. (Eifel.) 2 Andreis Misse (auch Sünte Dreies Misse) bringet den Winter wisse (gewiss). (Soest.) – Frommann, VI, 425; Firmenich, I, 297. 3 Andrês brängk (bringt) dä kahle Frês (die kalten Fröste). (Köln.) – Firmenich, I, 472. 4 An Sanct-Andreas ist's die ganze Zeit (den ganzen Tag) Nacht. (Span.) Andreasabend. Wer sich am Andreasabend zu Tode fastet, der stirbt noch im November. Aeneas. Aeneas roch Lavendelduft und kannte seine Mutter. Aneinander hängen. * Sie hängen aneinander wie ein Rattenkönig. Anfädeln. Das fädelt sich nicht an wie Perlen. Geht nicht am Schnürchen. Frz.: Cela ne s'enfile pas comme des perles. Anfahren. * Einen anfahren wie die Sau den Dreck (Sack). 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Niesswurz, sagt Ovid, ist umsonst, wenn die kranke Haut schon geschwollen, Arznei zu spät, wenn das Uebel durch die Länge der Zeit schon unheilbar geworden ist. Lat.: Satius est initiis mederi quam fini. (Suid.) (Erasmus, 837.) 12 Am Anfang wollt' ich hoch hinaus und kam nachher ins Gärtner- (auch Huren-) Haus. (Königsberg.) Wenn jemand bei der Wahl einer Gattin anfänglich zu hohe Ansprüche und zuletzt arge Misgriffe macht. 13 Anfang, bedenk das Ende. – Schonheim, P, 20. Lat.: Principiis obsta. 14 Anfang flüchtig, Fortgang nichtig. 15 Anfang heiss, Mitte lau, Ende kalt. Lat.: Principium fervet, medium tepet, ultima frigent. 16 Anfang ist bedenkenswerth. 17 Anfang ist die Hälfte des Ganzen. Die grösste Schwierigkeit macht der Beginn einer Unternehmung. Der, sagt Horaz, hat die Hälfte der That, wer gut angefangen hat. Holl.: Het begin is het halve werk. (Harrebomée, I, 43.) Lat.: Principium dimidium totius. (Hesiod.) 18 Anfang ist ein gut Behagen, denn das Ende die Last muss tragen. Frz.: Au commencement tout est beau. It.: Il veleno sta nella coda. 19 Anfang ist kein Meisterstück. – Weisheit, 1. Frz.: Les apprentis ne sont pas maîtres. It.: Tutti i principj son deboli. 20 Anfang und Ende in allen Sachen muss man mit Gott dem Herren machen. – Steiger, 133. 21 Anfang und Ende reichen einander die Hände. 22 Anfang und Ende sind selten gleich. Lat.: Flebile principium melior fortuna sequetur. – Non sibi concordem spondent exordia finem. 23 Anfang und Ende wollen nicht allzeit übereinkommen. 24 Auf einen bösen Anfang folgt selten ein gutes Ende. – Geiler, 52.
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*13 Er ändert sich alle Furz lang.
Der schlesische Landmann vom Unbeständigen.
*14 Er ändert sich wie Polypen.
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1 Was morgen anders kann sein, das nenne nicht dein.
Lat.: Nil proprium ducas, quod mutari possit. (Publ. Syr.)
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Lat.: Volenti non fit injuria.
*3 Er heisst alle Tage anders.
Anders als Eigenname. Ein Wortspiel, ähnlich das lateinische: Uterque ambo, alter neuter. (Plut.)
*4 Er ist anders wenn er steht und anders wenn er sitzt.
*5 Et is nich anners, as wenn he drum vom Balken (obersten Boden, Decke des Hauses) fallen will. (Osnabrück.)
Er will nicht gern an die Sache dran.
Anderswerden.
Försch Anderstwerda ka ma nüd. – Tobler.
Niemand kann sich verbürgen, seine Gedanken nicht zu ändern, denn fürs Anderswerden kann man nicht.
Anderswo.
1 Anderswo ist auch gut Brot essen.
Lat.: Abdera pulchra Tejorum colonia.
2 Anderswo sind auch Leute.
3 Wer anderswo gewesen, dem laufen hier die Ochsen gebraten herum.
Aenderung.
1 Aenderung der Gesetze bessert niemand.
Viele Leute meinen, ist jenes unrecht gewesen, so kann dies auch unrecht sein.
2 Aenderung macht oft gute Ordnung.
3 Aenderungen im Regiment nehmen selten ein gutes End'.
4 Ist die Aenderung noch neu, so bleibt der alte Name am (vom) Gebäu.
5 Viel Aenderung im Regiment bringt schlechtes End'. – Venedey, 16.
Anderwärts.
Anderwärts ist auch gut Brot essen.
Andönt'lk.
* He wûrt so andönt'lk1 (empfindlich), dat me nich wuss, of (ob) me met em in'n Kohl, of (oder) in'n Röwen (Rüben) was. (Münster.) – Frommann, VI, 428.
1) Von andôn = anthun, d. i. Uebles zufügen; andont = das Ergriffensein.
Andreas.
1 Andreas (30. November) hell und klar, bringt ein gutes Jahr. (Eifel.)
2 Andreis Misse (auch Sünte Dreies Misse) bringet den Winter wisse (gewiss). (Soest.) – Frommann, VI, 425; Firmenich, I, 297.
3 Andrês brängk (bringt) dä kahle Frês (die kalten Fröste). (Köln.) – Firmenich, I, 472.
4 An Sanct-Andreas ist's die ganze Zeit (den ganzen Tag) Nacht. (Span.)
Andreasabend.
Wer sich am Andreasabend zu Tode fastet, der stirbt noch im November.
Aeneas.
Aeneas roch Lavendelduft und kannte seine Mutter.
Aneinander hängen.
* Sie hängen aneinander wie ein Rattenkönig.
Anfädeln.
Das fädelt sich nicht an wie Perlen.
Geht nicht am Schnürchen.
Frz.: Cela ne s'enfile pas comme des perles.
Anfahren.
* Einen anfahren wie die Sau den Dreck (Sack).
Anfallen.
Was bald anfällt, fällt bald ab, junge Lieb' ist fahrend Hab'. – Fischart, Ehez.
Anfang.
1 Aller Anfang ist leicht, segt de Lumpensammler. (Lüneburg.)
2 Aller Anfang ist schwer. – Beyer, I, 1; Nieter, 13; Bremser, 1; Hollenberg, III, 27; Pistor., VIII, 11; Steiger, 247; Hoffmann, 3; Tendlau, 740; Oettinger, Schwarzes Gespenst, 2. Abth.; Schonheim, O, 12.
Jean Paul sagt: dermassen schwer, dass die ganze Philosophie bisher weiter nichts suchte, als eben einen. Goethe meint: allgemeiner könne man sagen: Aller Anfang ist leicht und die letzten Stufen werden am schwersten und seltensten erstiegen.
Engl.: The beginnings are always hard.
Holl.: Alle begin is moeijelijk. – Het begin is altijd 't zwaarste. (Harrebomée, I, 43.)
It.: Ogni principio è difficile. Oder: Il più duro passo è quel della soglia.
Lat.: Omne initium difficile. – Omne principium grave. – Omnibus in rebus gravis est inceptio prima. – Portum itineri longissimum esse. (Varro, I, 2.)
3 Aller Anfang ist schwer, blot nich bi't Steensammeln, segt de Buur. (Selmsdorf in Mecklenburg-Strelitz.)
4 Aller Anfang ist schwer, säd de Bur, do wull he de Koh bi'n Schwans in'n Stall trecken.
5 Aller Anfang ist schwer, sagte der Dieb (oder: sagte Hans Klapper) und stahl einen Amboss (einen Mühlstein).
Holl.: Alle beginselen zijn zwaar, zei de dief, en voor de eerste maal stal hij een aanbeeld. (Harrebomée, I, 43.)
6 Aller Anfang ist schwer, sagte der Tanzmeister und lehrte die Gans auswärts gehen.
7 Aller Anfang ist schwer, seggt de Deiw, un stehlt tauirst 'nen Amboss. (Mecklenburg.)
8 Aller Anfang öst schwer, segt Jenner, on stellt n'n Ambos. (Königsberg.)
9 Aller Anfang mit Gott, bringt alles zu Ende ohne Spott. – Körte, 165; Weisheit, 1.
Lat.: A Jove principium.
10 Alles mot en Anfang un en Enne hewwen. (Westf.)
Man muss nichts, auch keine Neckerei zu weit treiben.
11 Am Anfang heilen ist besser (leichter) als am Ende.
Niesswurz, sagt Ovid, ist umsonst, wenn die kranke Haut schon geschwollen, Arznei zu spät, wenn das Uebel durch die Länge der Zeit schon unheilbar geworden ist.
Lat.: Satius est initiis mederi quam fini. (Suid.) (Erasmus, 837.)
12 Am Anfang wollt' ich hoch hinaus und kam nachher ins Gärtner- (auch Huren-) Haus. (Königsberg.)
Wenn jemand bei der Wahl einer Gattin anfänglich zu hohe Ansprüche und zuletzt arge Misgriffe macht.
13 Anfang, bedenk das Ende. – Schonheim, P, 20.
Lat.: Principiis obsta.
14 Anfang flüchtig, Fortgang nichtig.
15 Anfang heiss, Mitte lau, Ende kalt.
Lat.: Principium fervet, medium tepet, ultima frigent.
16 Anfang ist bedenkenswerth.
17 Anfang ist die Hälfte des Ganzen.
Die grösste Schwierigkeit macht der Beginn einer Unternehmung. Der, sagt Horaz, hat die Hälfte der That, wer gut angefangen hat.
Holl.: Het begin is het halve werk. (Harrebomée, I, 43.)
Lat.: Principium dimidium totius. (Hesiod.)
18 Anfang ist ein gut Behagen, denn das Ende die Last muss tragen.
Frz.: Au commencement tout est beau.
It.: Il veleno sta nella coda.
19 Anfang ist kein Meisterstück. – Weisheit, 1.
Frz.: Les apprentis ne sont pas maîtres.
It.: Tutti i principj son deboli.
20 Anfang und Ende in allen Sachen muss man mit Gott dem Herren machen. – Steiger, 133.
21 Anfang und Ende reichen einander die Hände.
22 Anfang und Ende sind selten gleich.
Lat.: Flebile principium melior fortuna sequetur. – Non sibi concordem spondent exordia finem.
23 Anfang und Ende wollen nicht allzeit übereinkommen.
24 Auf einen bösen Anfang folgt selten ein gutes Ende. – Geiler, 52.
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