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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] *211 Dös geit wei 's Mändlalafen. (Nürnberg.) - Frommann, VI, 415, 4.

In rascher und ununterbrochener Folge. Männleinlaufen ist die volksthümliche Bezeichnung in Nürnberg für das von Georg Heuss im Jahre 1509 gefertigte künstliche Uhrwerk über dem Haupteingange der Frauenkirche und zwar wegen seiner ehedem umlaufenden Kurfürstenfiguren.

*212 Du gehest als ein aussgeschelt aylen. - Franck, II, 33b.

*213 Du gehest, als soltestu zum opffer gehen. - Tappius, 34b; Franck, II, 33b; Henisch, 1427, 17.

Von jemand, der sehr geputzt und geziert einherschreitet, dessen Tritte (s. d.) "geldeswerth" sind.

Lat.: Junonium ingredi. (Tappius, 34b; Henisch, 1427, 18.)

*214 Du gehest wie du kommst. - Kirchhofer, 242.

*215 Duoas ging, as wenn der Taud1 ann Batteljung'n hault2. (Freistadt in Schlesien.) - Firmenich, II, 298, 21.

1) Tod.

2) Holt.

*216 Duoas ging, as wenn me a Draik1 mit Pätschen2 hieb. (Sprottau in Schlesien.) - Firmenich, II, 298, 23.

1) Dreck.

2) Peitschen. - Um einen heftigen Zank mundfertiger, in der Wahl der Ausdrücke nicht peinlicher Leute zu schildern.

*217 E geit äm den Elter. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 173, 129.

Er geht um den Altar.

*218 E geit gärn dor1, wo aser2 Härrgott de Hand eraus rakt3. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 35, 65.

1) Dahin.

2) Unser.

3) Ins Wirthshaus.

*219 E geit wä der Tost (Dachs) äm't Loch. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 173, 129.

Geht nicht recht daran, ist voll Bedenklichkeiten.

*220 Er gehet, als hette er ein Schwerdt verschlungen. - Henisch, 1427, 24.

Lat.: Sybaritae per plateas. (Erasm., 85; Henisch, 1427, 25.)

*221 Er gehet auff der gruben. - Henisch, 1427, 22.

Der den Tod nahe vor sich hat.

Lat.: Alterum pedem in cymba Charontis habet. (Henisch, 1427.)

*222 Er gehet einher wie der reiche Wanst in Luca (Kap. 16). - Mathesy, 341a.

*223 Er gehet herein wie ein Edelmann. - Mathesy, 340b.

*224 Er gehet von dannen, als were jhm das maul geschwollen. - Comedia Vgolini.

*225 Er geht als hätte er eine Treip im Maul. (Eifel.)

Er hält den Kopf so hoch, als wie ein Hund, der ein Eingeweide im Maul hat.

*226 Er geht, als hätte er einen Degen (eine Elle, einen Ladestock) verschluckt. - Frischbier, 226.

Sehr steif.

*227 Er geht, als ob er die Hacken verloren hätte. - Frischbier, 225.

*228 Er geht, als ob ihm der Arsch brennt. - Frischbier, 223.

*229 Er geht, als ob ihm jeder Schritt einen Dukaten kostet. (Ostpreuss.)

*230 Er geht, als wenn er auf Eiern ginge.

Vom leise Auftretenden.

Holl.: Hij loopt zoo snel of hij eijeren in zijne schoenen had. (Bohn I, 327.)

*231 Er geht, als wenn er ausgeschüttet wäre.

Vgl. Griessbach, Abhandlung von den Fingern.

*232 Er geht, als wenn er dem babylonischen Thurme den Knopf aufsetzen wollte. - Parömiakon, 395.

Von einem, der sehr hochmüthig einhergeht.

*233 Er geht, als wenn er eine Laus im Ohr hätte.

Wie im Traume.

*234 Er geht, als wenn er nach dem Tode ginge.

Sehr langsam.

*235 Er geht, als wenn ihm die Beine in den Arsch gebohrt wären. (Meiningen.)

Langsam, schlecht, wackelig.

*236 Er geht, als wenn ihm die Büxen (Hosen) brennten. - Frischbier, 224.

*237 Er geht, als wenn's durchs Feuer ginge.

*238 Er geht auf den letzten Füssen. (Schles.)

[Spaltenumbruch] *239 Er geht darum, wie die Katze um den heissen Brei.

*240 Er geht drei Heller und schnaubt sieben Batzen (oder auch: dreizehn Groschen).

Von einem Fetten, Dicken, Kurzathmigen.

*241 Er geht hin, wohin man niemand schicken kann.

Frz.: Aller ou le roi a pied, ou le roi ne va qu'en personne. (Leroux, II, 72.)

*242 Er geht hinter sich und dreht vor sich wie ein Seiler.

Von einem, der klüglich auszuweichen und nachzugeben versteht.

*243 Er geht leise, er fürchtet, er trete in ein Glas.

Der Stille.

*244 Er geht mit Ebb' und Flut.

Ohne Ziel und Zweck.

*245 Er geht nicht, bis er seinen Pygel1 voll hat. (Osnabrück.)

1) Bestimmtes Mass. - Er hört nicht auf zu saufen, bis er voll ist.

*246 Er geht nicht wie die Leute hierzulande. - Bebel.

Er hinkt.

*247 Er geht oose-scholem. (Jüd.-deutsch.) - Tendlau, 158.

Von einem, der in seinen Studien u. s. w. zurückgeht. Mit Oseh schalom (der Frieden bringt) beginnt ein Spruch im jüdischen Gebetbuch am Schluss der achtzehn Benedeiungen, bei dem einige Schritte rückwärts gethan werden.

*248 Er geht so schnell, als ob er Eier in den Schuhen hätte.

Spottend von jemand, der sehr langsam geht.

*249 Er geht und kommt wie die Erbsen in dem Topf.

Er ist keinen Augenblick ruhig, sehr beweglich.

*250 Er geht vor ihm die andere Gasse.

Lat.: Ne via quidem eadem cum illo vult ingredi. (Philippi, II, 21.)

*251 Er geht vorwärts wie die Krebse.

Lat.: Praeposteris incedere vestigiis. (Bovill, II, 74.)

*252 Er geht wie auf Hefen. (Ostpreuss.) - Frischbier, 227.

*253 Er geht wie auf Hühnern.

*254 Er geht wie auf Krücken. - Frischbier, 228.

*255 Er geht wie auf Socken. - Frischbier, 229.

Frz.: Il va comme un preneur de taupes. (Lendroy, 1399.)

*256 Er geht wie der Bauer auf Saffianschuhen. (Königsberg.) - Frischbier, 230.

*257 Er geht wie der Bauer in den (blauen) Thurm. (Königsberg.) - Frischbier, 231.

Langsam, verdriesslich, unwillig.

*258 Er geht wie der Fried Stockömmarsch. (Ostpreuss.) - Frischbier, 232.

Steif, stolz.

*259 Er geht wie der Reif (pruina) vom Zaune.

*260 Er geht wie der Storch durch den Salat. - Frischbier, 234.

Sinn: wie auf Eiern.

*261 Er geht wie die Katze auf Nussschalen. (Ostpreuss.) - Frischbier, 233.

*262 Er geht wie die Katze vom Taubenschlage. (Köthen.)

Mit grosser Eile.

*263 Er geht wie ein begossener Hund.

*264 Er geht wie ein Hund aus einer kalten Küche. - Parömiakon, 2064.

Hungrig, misvergnügt, weil er seine Absichten nicht erreicht.

*265 Er geht wie ein Hund, der einen Knüttel am Schwanz hat.

Von einem, dem man schon am Gange ansieht, dass er sich in mislichen Umständen befindet.

Holl.: Hij heeft zulk een aardigen gang als een hond, die een knuppel an den staart heeft. (Harrebomee, I, 280.)

*266 Er geht wie ein Kranich.

"Wenn jemand seinen majestätischen Gang nicht durch Majestät der Gesinnung rechtfertigt, bedient sich der Litauer der obigen Redensart, weil dieser Vogel mit spanischer Grandezza seine langen Beine hebt und bei jedem Schritte rechts und links sieht, um sich gleichsam zu überzeugen, ob er auch bemerkt werde."

Lit.: Wajkszczio kajp giarwy. (Wurzbach I, 106.)

Poln.: Chodzi jak zoraw.

*267 Er geht wie ein Spielmann am Freitag. - Parömiakon, 2063.

Verdrossen.

[Spaltenumbruch] *211 Dös gêit wêi 's Mändlalafen. (Nürnberg.) – Frommann, VI, 415, 4.

In rascher und ununterbrochener Folge. Männleinlaufen ist die volksthümliche Bezeichnung in Nürnberg für das von Georg Heuss im Jahre 1509 gefertigte künstliche Uhrwerk über dem Haupteingange der Frauenkirche und zwar wegen seiner ehedem umlaufenden Kurfürstenfiguren.

*212 Du gehest als ein aussgeschelt aylen.Franck, II, 33b.

*213 Du gehest, als soltestu zum opffer gehen.Tappius, 34b; Franck, II, 33b; Henisch, 1427, 17.

Von jemand, der sehr geputzt und geziert einherschreitet, dessen Tritte (s. d.) „geldeswerth“ sind.

Lat.: Junonium ingredi. (Tappius, 34b; Henisch, 1427, 18.)

*214 Du gehest wie du kommst.Kirchhofer, 242.

*215 Duoas ging, as wenn der Taud1 ann Batteljung'n hault2. (Freistadt in Schlesien.) – Firmenich, II, 298, 21.

1) Tod.

2) Holt.

*216 Duoas ging, as wenn me a Draik1 mit Pätschen2 hieb. (Sprottau in Schlesien.) – Firmenich, II, 298, 23.

1) Dreck.

2) Peitschen. – Um einen heftigen Zank mundfertiger, in der Wahl der Ausdrücke nicht peinlicher Leute zu schildern.

*217 E gît äm den Èlter. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 173, 129.

Er geht um den Altar.

*218 E gît gärn dôr1, wo aser2 Härrgott de Hand eraus râkt3. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 35, 65.

1) Dahin.

2) Unser.

3) Ins Wirthshaus.

*219 E gît wä der Tôst (Dachs) äm't Loch. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 173, 129.

Geht nicht recht daran, ist voll Bedenklichkeiten.

*220 Er gehet, als hette er ein Schwerdt verschlungen.Henisch, 1427, 24.

Lat.: Sybaritae per plateas. (Erasm., 85; Henisch, 1427, 25.)

*221 Er gehet auff der gruben.Henisch, 1427, 22.

Der den Tod nahe vor sich hat.

Lat.: Alterum pedem in cymba Charontis habet. (Henisch, 1427.)

*222 Er gehet einher wie der reiche Wanst in Luca (Kap. 16).Mathesy, 341a.

*223 Er gehet herein wie ein Edelmann.Mathesy, 340b.

*224 Er gehet von dannen, als were jhm das maul geschwollen.Comedia Vgolini.

*225 Er geht als hätte er eine Treip im Maul. (Eifel.)

Er hält den Kopf so hoch, als wie ein Hund, der ein Eingeweide im Maul hat.

*226 Er geht, als hätte er einen Degen (eine Elle, einen Ladestock) verschluckt.Frischbier, 226.

Sehr steif.

*227 Er geht, als ob er die Hacken verloren hätte.Frischbier, 225.

*228 Er geht, als ob ihm der Arsch brennt.Frischbier, 223.

*229 Er geht, als ob ihm jeder Schritt einen Dukaten kostet. (Ostpreuss.)

*230 Er geht, als wenn er auf Eiern ginge.

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Holl.: Hij loopt zoo snel of hij eijeren in zijne schoenen had. (Bohn I, 327.)

*231 Er geht, als wenn er ausgeschüttet wäre.

Vgl. Griessbach, Abhandlung von den Fingern.

*232 Er geht, als wenn er dem babylonischen Thurme den Knopf aufsetzen wollte.Parömiakon, 395.

Von einem, der sehr hochmüthig einhergeht.

*233 Er geht, als wenn er eine Laus im Ohr hätte.

Wie im Traume.

*234 Er geht, als wenn er nach dem Tode ginge.

Sehr langsam.

*235 Er geht, als wenn ihm die Beine in den Arsch gebohrt wären. (Meiningen.)

Langsam, schlecht, wackelig.

*236 Er geht, als wenn ihm die Büxen (Hosen) brennten.Frischbier, 224.

*237 Er geht, als wenn's durchs Feuer ginge.

*238 Er geht auf den letzten Füssen. (Schles.)

[Spaltenumbruch] *239 Er geht darum, wie die Katze um den heissen Brei.

*240 Er geht drei Heller und schnaubt sieben Batzen (oder auch: dreizehn Groschen).

Von einem Fetten, Dicken, Kurzathmigen.

*241 Er geht hin, wohin man niemand schicken kann.

Frz.: Aller où le roi à pied, où le roi ne va qu'en personne. (Leroux, II, 72.)

*242 Er geht hinter sich und dreht vor sich wie ein Seiler.

Von einem, der klüglich auszuweichen und nachzugeben versteht.

*243 Er geht leise, er fürchtet, er trete in ein Glas.

Der Stille.

*244 Er geht mit Ebb' und Flut.

Ohne Ziel und Zweck.

*245 Er geht nicht, bis er seinen Pygel1 voll hat. (Osnabrück.)

1) Bestimmtes Mass. – Er hört nicht auf zu saufen, bis er voll ist.

*246 Er geht nicht wie die Leute hierzulande.Bebel.

Er hinkt.

*247 Er geht oose-scholem. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 158.

Von einem, der in seinen Studien u. s. w. zurückgeht. Mit Oseh schalom (der Frieden bringt) beginnt ein Spruch im jüdischen Gebetbuch am Schluss der achtzehn Benedeiungen, bei dem einige Schritte rückwärts gethan werden.

*248 Er geht so schnell, als ob er Eier in den Schuhen hätte.

Spottend von jemand, der sehr langsam geht.

*249 Er geht und kommt wie die Erbsen in dem Topf.

Er ist keinen Augenblick ruhig, sehr beweglich.

*250 Er geht vor ihm die andere Gasse.

Lat.: Ne via quidem eadem cum illo vult ingredi. (Philippi, II, 21.)

*251 Er geht vorwärts wie die Krebse.

Lat.: Praeposteris incedere vestigiis. (Bovill, II, 74.)

*252 Er geht wie auf Hefen. (Ostpreuss.) – Frischbier, 227.

*253 Er geht wie auf Hühnern.

*254 Er geht wie auf Krücken.Frischbier, 228.

*255 Er geht wie auf Socken.Frischbier, 229.

Frz.: Il va comme un preneur de taupes. (Lendroy, 1399.)

*256 Er geht wie der Bauer auf Saffianschuhen. (Königsberg.) – Frischbier, 230.

*257 Er geht wie der Bauer in den (blauen) Thurm. (Königsberg.) – Frischbier, 231.

Langsam, verdriesslich, unwillig.

*258 Er geht wie der Fried Stockömmarsch. (Ostpreuss.) – Frischbier, 232.

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*259 Er geht wie der Reif (pruina) vom Zaune.

*260 Er geht wie der Storch durch den Salat.Frischbier, 234.

Sinn: wie auf Eiern.

*261 Er geht wie die Katze auf Nussschalen. (Ostpreuss.) – Frischbier, 233.

*262 Er geht wie die Katze vom Taubenschlage. (Köthen.)

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*263 Er geht wie ein begossener Hund.

*264 Er geht wie ein Hund aus einer kalten Küche.Parömiakon, 2064.

Hungrig, misvergnügt, weil er seine Absichten nicht erreicht.

*265 Er geht wie ein Hund, der einen Knüttel am Schwanz hat.

Von einem, dem man schon am Gange ansieht, dass er sich in mislichen Umständen befindet.

Holl.: Hij heeft zulk een aardigen gang als een hond, die een knuppel an den staart heeft. (Harrebomée, I, 280.)

*266 Er geht wie ein Kranich.

„Wenn jemand seinen majestätischen Gang nicht durch Majestät der Gesinnung rechtfertigt, bedient sich der Litauer der obigen Redensart, weil dieser Vogel mit spanischer Grandezza seine langen Beine hebt und bei jedem Schritte rechts und links sieht, um sich gleichsam zu überzeugen, ob er auch bemerkt werde.“

Lit.: Wajkszczio kajp giarwy. (Wurzbach I, 106.)

Poln.: Chodzi jak żóráw.

*267 Er geht wie ein Spielmann am Freitag.Parömiakon, 2063.

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[[715]/0743] *211 Dös gêit wêi 's Mändlalafen. (Nürnberg.) – Frommann, VI, 415, 4. In rascher und ununterbrochener Folge. Männleinlaufen ist die volksthümliche Bezeichnung in Nürnberg für das von Georg Heuss im Jahre 1509 gefertigte künstliche Uhrwerk über dem Haupteingange der Frauenkirche und zwar wegen seiner ehedem umlaufenden Kurfürstenfiguren. *212 Du gehest als ein aussgeschelt aylen. – Franck, II, 33b. *213 Du gehest, als soltestu zum opffer gehen. – Tappius, 34b; Franck, II, 33b; Henisch, 1427, 17. Von jemand, der sehr geputzt und geziert einherschreitet, dessen Tritte (s. d.) „geldeswerth“ sind. Lat.: Junonium ingredi. (Tappius, 34b; Henisch, 1427, 18.) *214 Du gehest wie du kommst. – Kirchhofer, 242. *215 Duoas ging, as wenn der Taud1 ann Batteljung'n hault2. (Freistadt in Schlesien.) – Firmenich, II, 298, 21. 1) Tod. 2) Holt. *216 Duoas ging, as wenn me a Draik1 mit Pätschen2 hieb. (Sprottau in Schlesien.) – Firmenich, II, 298, 23. 1) Dreck. 2) Peitschen. – Um einen heftigen Zank mundfertiger, in der Wahl der Ausdrücke nicht peinlicher Leute zu schildern. *217 E gît äm den Èlter. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 173, 129. Er geht um den Altar. *218 E gît gärn dôr1, wo aser2 Härrgott de Hand eraus râkt3. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 35, 65. 1) Dahin. 2) Unser. 3) Ins Wirthshaus. *219 E gît wä der Tôst (Dachs) äm't Loch. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 173, 129. Geht nicht recht daran, ist voll Bedenklichkeiten. *220 Er gehet, als hette er ein Schwerdt verschlungen. – Henisch, 1427, 24. Lat.: Sybaritae per plateas. (Erasm., 85; Henisch, 1427, 25.) *221 Er gehet auff der gruben. – Henisch, 1427, 22. Der den Tod nahe vor sich hat. Lat.: Alterum pedem in cymba Charontis habet. (Henisch, 1427.) *222 Er gehet einher wie der reiche Wanst in Luca (Kap. 16). – Mathesy, 341a. *223 Er gehet herein wie ein Edelmann. – Mathesy, 340b. *224 Er gehet von dannen, als were jhm das maul geschwollen. – Comedia Vgolini. *225 Er geht als hätte er eine Treip im Maul. (Eifel.) Er hält den Kopf so hoch, als wie ein Hund, der ein Eingeweide im Maul hat. *226 Er geht, als hätte er einen Degen (eine Elle, einen Ladestock) verschluckt. – Frischbier, 226. Sehr steif. *227 Er geht, als ob er die Hacken verloren hätte. – Frischbier, 225. *228 Er geht, als ob ihm der Arsch brennt. – Frischbier, 223. *229 Er geht, als ob ihm jeder Schritt einen Dukaten kostet. (Ostpreuss.) *230 Er geht, als wenn er auf Eiern ginge. Vom leise Auftretenden. Holl.: Hij loopt zoo snel of hij eijeren in zijne schoenen had. (Bohn I, 327.) *231 Er geht, als wenn er ausgeschüttet wäre. Vgl. 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Von einem, der klüglich auszuweichen und nachzugeben versteht. *243 Er geht leise, er fürchtet, er trete in ein Glas. Der Stille. *244 Er geht mit Ebb' und Flut. Ohne Ziel und Zweck. *245 Er geht nicht, bis er seinen Pygel1 voll hat. (Osnabrück.) 1) Bestimmtes Mass. – Er hört nicht auf zu saufen, bis er voll ist. *246 Er geht nicht wie die Leute hierzulande. – Bebel. Er hinkt. *247 Er geht oose-scholem. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 158. Von einem, der in seinen Studien u. s. w. zurückgeht. Mit Oseh schalom (der Frieden bringt) beginnt ein Spruch im jüdischen Gebetbuch am Schluss der achtzehn Benedeiungen, bei dem einige Schritte rückwärts gethan werden. *248 Er geht so schnell, als ob er Eier in den Schuhen hätte. Spottend von jemand, der sehr langsam geht. *249 Er geht und kommt wie die Erbsen in dem Topf. Er ist keinen Augenblick ruhig, sehr beweglich. *250 Er geht vor ihm die andere Gasse. Lat.: Ne via quidem eadem cum illo vult ingredi. (Philippi, II, 21.) *251 Er geht vorwärts wie die Krebse. Lat.: Praeposteris incedere vestigiis. (Bovill, II, 74.) *252 Er geht wie auf Hefen. (Ostpreuss.) – Frischbier, 227. *253 Er geht wie auf Hühnern. *254 Er geht wie auf Krücken. – Frischbier, 228. *255 Er geht wie auf Socken. – Frischbier, 229. Frz.: Il va comme un preneur de taupes. (Lendroy, 1399.) *256 Er geht wie der Bauer auf Saffianschuhen. (Königsberg.) – Frischbier, 230. *257 Er geht wie der Bauer in den (blauen) Thurm. (Königsberg.) – Frischbier, 231. Langsam, verdriesslich, unwillig. *258 Er geht wie der Fried Stockömmarsch. (Ostpreuss.) – Frischbier, 232. Steif, stolz. *259 Er geht wie der Reif (pruina) vom Zaune. *260 Er geht wie der Storch durch den Salat. – Frischbier, 234. Sinn: wie auf Eiern. *261 Er geht wie die Katze auf Nussschalen. (Ostpreuss.) – Frischbier, 233. *262 Er geht wie die Katze vom Taubenschlage. (Köthen.) 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [715]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/743>, abgerufen am 22.11.2024.