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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 31 Der Geizig und der Nöthig gehören zusammen, hat der Wucherer gesagt. - Eiselein, 239.

32 Der Geizig und der Nöthig sind bald handelseins. - Eiselein, 217.

33 Der Geizige bekommt seine Kost auch von Gott, aber der Teufel ist Koch dazu.

34 Der Geizige entbehrt, was er hat, und begehrt, was er nicht hat.

35 Der Geizige erscharrt einen Pfennig und verliert einen Thaler.

Böhm.: Lakomy vice trati, nez ulakoti. (Celakovsky, 54.)

36 Der Geizige hängt sich, um das Pulver zu sparen.

37 Der Geizige hat am meisten Geld, und isst, als wär' er der Aermste in der Welt.

Die Russen sagen: Wenn der Geizhals sich ersticht, thut er's mit einer Nadel, der Ersparniss halber. (Altmann VI, 454.) Und: Wenn man den Geizigen an einem goldenen Stricke aufknüpfen wollte, er stürbe zuvor aus Aerger über die Kosten, die sein Hängen verursacht. (Altmann VI, 496.)

38 Der Geizige hat1 des Teufels Dank. - Parömiakon, 940.

1) Für sein Fasten zuletzt.

39 Der Geizige hat Keller und Küche im Kasten.

40 Der Geizige hat nur zwei Hände, eine zum Nehmen, die andere zum Behalten.

41 Der Geizige hat seinen Gott im Kasten. - Parömiakon, 916.

42 Der Geizige hat weder Aeltern noch Freunde.

It.: L'avaro ricco non tiene ne parente, ne amico. (Pazzaglia, 22.)

43 Der Geizige hört nicht eher zu melken auf, bis Blut kommt.

Aehnlich sagen die Russen: Bevor nicht Blut aus dem Euter fliesst, hört der Geizige nicht zu melken auf.

44 Der Geizige ist ärger als ein Dieb; der Dieb stiehlt andern das Geld aus der Tasche, der Geizige sich selber das Mark aus den Beinen. - Sailer, 173.

45 Der Geizige ist das Ross, das Wein fährt und Wasser säuft (oder: und sich vom Wasser nährt). - Sailer, 172; Simrock, 3216.

It.: L'avaro e come l'asino, che porta il vino, e beve l'acqua. (Gaal, 633.)

Lat.: Tantalus inter undas sitit. (Gaal, 634.)

46 Der Geizige ist der Aermste auf Erden, denn sein Gut ist sein Herr.

Dän.: Hvad den gierrige har, bruger han ei; hannem fattes saavel det han haver, som det han ikke haver. (Prov. dan., 227.)

It.: L'avaro de suoi beni, n'e procuratore, e non signore. (Pazzaglia, 22.)

47 Der Geizige ist ein böser Hund, der einen Schatz verwahrt, aber nicht davon geniesst und andere nichts davon geniessen lässt.

Er lässt oft das Gute eher verderben, ehe er es geniesst. Darauf zielt das russische Sprichwort hin: Der Geizige ist sehr verschwenderisch, der seine Austern bis übers Jahr aufhebt.

Böhm.: Zly pes ani sam sni, ani druhemu da. (Celakovsky, 55.)

Frz.: L'avaricieux est plus miserable que le pourceau, parce qu'il n'a bien ni joye durant sa vie, ni apres sa vie. (Kritzinger, 45.)

Poln.: By pies na sienie, sam go nieje, a krowie go nieda. (Celakovsky, 55.)

48 Der Geizige ist ein reicher Bettler. - Körte, 1880; Simrock, 3220.

Poln.: Lakomy tak tego uzywa co ma, jak i tego czego niema. (Wurzbach I, 130.)

49 Der Geizige ist nicht eher satt, bis er den Mund voll Erde hat.

Dän.: Den gierrige faaer ikke nok för han faaer munden fuld af jord. (Prov. dan., 227.)

50 Der Geizige ist so dumm wie Salomo'e Esel. - Steiger, 12; Kirchhofer, 152.

51 Der Geizige ist stets gastfrei, es mag niemand dazu.

52 Der Geizige lässt das Schaben (Scharren) nicht. - Parömiakon, 520.

53 Der Geizige lässt die Kuh nicht eher vom Hofe, bis sie gemistet hat.

Der russische Geizhals verfährt so mit seinem Gaul. (Altmann VI, 416.)

[Spaltenumbruch] 54 Der Geizige lügt, wenn er die Hand aufthut.

Frz.: Vilain ment volontier toz tens. (Leroux, II, 80.)

55 Der Geizige macht jhm selbst die Fahrt zur Höllen sawer. - Lehmann, 251, 29; Sailer, 173; Gaal, 633.

56 Der Geizige muss Hunger leiden, weil der Teufel den Schlüssel zum Geldkasten hat. - Sailer, 173; Simrock, 3214.

Lat.: Tantalus inter undas sitit.

57 Der Geizige nicht voll werden kann; wer sammelt, spart's für 'nen andern Mann. - Körte, 1883.

It.: L'avaro accumula con sudore cio che deve lasciar con gran dolore. (Pazzaglia, 22.)

58 Der Geizige nimmt sich arm, der Milde gibt sich reich.

59 Der Geizige und der Teufel sind einer wie der andere; je mehr jeder hat, je mehr er haben will.

Böhm.: Co jednou certu a lakomci v hrdlo prijde, toho zadny nevykoupi. - Co skoupemu do rukou padlo, to vse propadlo. (Celakovsky, 55.)

60 Der Geizige verbraucht den Mäusedreck für Pfeffer.

Aehnlich sagen die Russen: Wenn der Geizige den Marderdreck auf dem Hofe seines Nachbars findet, so verbraucht er ihn als Bisam. (Altmann VI, 464.)

61 Der Geizige will allein seinen Klee, der eigenen Kühe Zähne thun ihm weh.

Darum heirathet er, wie die Franzosen sagen, nur dann, wenn er dabei gewinnen kann: Vilain ne se marie ja qu'il ne perde. (Leroux, II, 80.)

62 Der Geizige wird früh alt, der Geiz bleibt ewig jung.

Frz.: Quand tous vices sont vieux, avarice est encore jeune.

63 Der Geizige wird nicht satt, weil ihm fehlet, was er hat.

64 Der Geizije hot nimmermeir genunk. (Schles.) - Frommann, III, 413, 515.

65 Des Geitzigen Freundschaft dauert so lange, als er gewinnt.

Frz.: Amitie de chiche gens a deux boulet ressemble bien. (Bovill, III, 200.)

Lat.: Amicitia avarorum contactus spherarum. (Bovill, III, 200.)

66 Des Geitzigen Kist ist reich, er aber ist ein armer Wolff. - Lehmann, 250, 16.

67 Des Geitzigen Sack hat kein Boden. - Lehmann, 251, 18.

68 Des Geitzigen Sack (Tasche) kan nicht voll werden. - Lehmann, 250, 16.

Dän.: Gierrig mands taske bliver aldrig fuld. (Prov. dan., 227.)

69 Des Geizigen Kiste ist reich, aber der Teufel hat den Schlüssel.

It.: Nell arca dell' avaro il diavolo sta colcato. (Pazzaglia, 22.)

70 Des Geizigen Mühle mahlt das Korn ungesiebt.

Dän.: Gierig qvaern maler alle haande korn. (Prov. dan., 227.)

71 Die geitzigen nemen einer dem andern das leben. - Henisch, 1449, 12; Petri, II, 129 u. 189.

72 Die geitzigen thun wie die Sauffer, die jhnen mit Wein den Durst angezündet, vnd meinen, sie wollen den mit Weinsauffen löschen. - Lehmann, 253, 62.

73 Die Geizigen haben Schaben (Scharren) und Graben, damit ihre Erben sich laben. - Parömiakon, 779.

74 Die Geizigen nemen den Segen Esau's und lassen den Frommen den Segen Jakob's.

75 Ein geitziger gewinnt sein gut anderen. - Henisch, 1601, 66.

76 Ein geitziger hat Hundesarth. - Petri, II, 189.

Lat.: Canis in praesepi. (Erasm., 253; Hanzely, 103, 107.)

77 Ein geitziger hat mehr nicht von seiner arbeit denn angst vnd Noth. - Petri, II, 189.

78 Ein geitziger hat zwo töchter, die eine haisst: bringher, die ander tragher. - Henisch, 1449, 21; Petri, II, 189.

79 Ein geitziger ist ein gaul, der Wein führt vnd Trinckt wasser. - Lehmann, 253, 58.

[Spaltenumbruch] 31 Der Geizig und der Nöthig gehören zusammen, hat der Wucherer gesagt.Eiselein, 239.

32 Der Geizig und der Nöthig sind bald handelseins.Eiselein, 217.

33 Der Geizige bekommt seine Kost auch von Gott, aber der Teufel ist Koch dazu.

34 Der Geizige entbehrt, was er hat, und begehrt, was er nicht hat.

35 Der Geizige erscharrt einen Pfennig und verliert einen Thaler.

Böhm.: Lakomý více tratí, než ulakotí. (Čelakovský, 54.)

36 Der Geizige hängt sich, um das Pulver zu sparen.

37 Der Geizige hat am meisten Geld, und isst, als wär' er der Aermste in der Welt.

Die Russen sagen: Wenn der Geizhals sich ersticht, thut er's mit einer Nadel, der Ersparniss halber. (Altmann VI, 454.) Und: Wenn man den Geizigen an einem goldenen Stricke aufknüpfen wollte, er stürbe zuvor aus Aerger über die Kosten, die sein Hängen verursacht. (Altmann VI, 496.)

38 Der Geizige hat1 des Teufels Dank.Parömiakon, 940.

1) Für sein Fasten zuletzt.

39 Der Geizige hat Keller und Küche im Kasten.

40 Der Geizige hat nur zwei Hände, eine zum Nehmen, die andere zum Behalten.

41 Der Geizige hat seinen Gott im Kasten.Parömiakon, 916.

42 Der Geizige hat weder Aeltern noch Freunde.

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Aehnlich sagen die Russen: Bevor nicht Blut aus dem Euter fliesst, hört der Geizige nicht zu melken auf.

44 Der Geizige ist ärger als ein Dieb; der Dieb stiehlt andern das Geld aus der Tasche, der Geizige sich selber das Mark aus den Beinen.Sailer, 173.

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46 Der Geizige ist der Aermste auf Erden, denn sein Gut ist sein Herr.

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47 Der Geizige ist ein böser Hund, der einen Schatz verwahrt, aber nicht davon geniesst und andere nichts davon geniessen lässt.

Er lässt oft das Gute eher verderben, ehe er es geniesst. Darauf zielt das russische Sprichwort hin: Der Geizige ist sehr verschwenderisch, der seine Austern bis übers Jahr aufhebt.

Böhm.: Zlý pes ani sám sní, ani druhému dá. (Čelakovský, 55.)

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Poln.: By pies na sienie, sam go niejé, a krowie go nieda. (Čelakovský, 55.)

48 Der Geizige ist ein reicher Bettler.Körte, 1880; Simrock, 3220.

Poln.: Lakomy tak tego uźywa co ma, jak i tego czego niema. (Wurzbach I, 130.)

49 Der Geizige ist nicht eher satt, bis er den Mund voll Erde hat.

Dän.: Den gierrige faaer ikke nok før han faaer munden fuld af jord. (Prov. dan., 227.)

50 Der Geizige ist so dumm wie Salomo'e Esel.Steiger, 12; Kirchhofer, 152.

51 Der Geizige ist stets gastfrei, es mag niemand dazu.

52 Der Geizige lässt das Schaben (Scharren) nicht.Parömiakon, 520.

53 Der Geizige lässt die Kuh nicht eher vom Hofe, bis sie gemistet hat.

Der russische Geizhals verfährt so mit seinem Gaul. (Altmann VI, 416.)

[Spaltenumbruch] 54 Der Geizige lügt, wenn er die Hand aufthut.

Frz.: Vilain ment volontier toz tens. (Leroux, II, 80.)

55 Der Geizige macht jhm selbst die Fahrt zur Höllen sawer.Lehmann, 251, 29; Sailer, 173; Gaal, 633.

56 Der Geizige muss Hunger leiden, weil der Teufel den Schlüssel zum Geldkasten hat.Sailer, 173; Simrock, 3214.

Lat.: Tantalus inter undas sitit.

57 Der Geizige nicht voll werden kann; wer sammelt, spart's für 'nen andern Mann.Körte, 1883.

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58 Der Geizige nimmt sich arm, der Milde gibt sich reich.

59 Der Geizige und der Teufel sind einer wie der andere; je mehr jeder hat, je mehr er haben will.

Böhm.: Co jednou čertu a lakomci v hrdlo přijde, toho žádný nevykoupí. – Co skoupému do rukou padlo, to vše propadlo. (Čelakovský, 55.)

60 Der Geizige verbraucht den Mäusedreck für Pfeffer.

Aehnlich sagen die Russen: Wenn der Geizige den Marderdreck auf dem Hofe seines Nachbars findet, so verbraucht er ihn als Bisam. (Altmann VI, 464.)

61 Der Geizige will allein seinen Klee, der eigenen Kühe Zähne thun ihm weh.

Darum heirathet er, wie die Franzosen sagen, nur dann, wenn er dabei gewinnen kann: Vilain ne se marie jà qu'il ne perde. (Leroux, II, 80.)

62 Der Geizige wird früh alt, der Geiz bleibt ewig jung.

Frz.: Quand tous vices sont vieux, avarice est encore jeune.

63 Der Geizige wird nicht satt, weil ihm fehlet, was er hat.

64 Der Geizije hôt nimmermîr genunk. (Schles.) – Frommann, III, 413, 515.

65 Des Geitzigen Freundschaft dauert so lange, als er gewinnt.

Frz.: Amitié de chiche gens a deux boulet ressemble bien. (Bovill, III, 200.)

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66 Des Geitzigen Kist ist reich, er aber ist ein armer Wolff.Lehmann, 250, 16.

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68 Des Geitzigen Sack (Tasche) kan nicht voll werden.Lehmann, 250, 16.

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69 Des Geizigen Kiste ist reich, aber der Teufel hat den Schlüssel.

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70 Des Geizigen Mühle mahlt das Korn ungesiebt.

Dän.: Gierig qværn maler alle haande korn. (Prov. dan., 227.)

71 Die geitzigen nemen einer dem andern das leben.Henisch, 1449, 12; Petri, II, 129 u. 189.

72 Die geitzigen thun wie die Sauffer, die jhnen mit Wein den Durst angezündet, vnd meinen, sie wollen den mit Weinsauffen löschen.Lehmann, 253, 62.

73 Die Geizigen haben Schaben (Scharren) und Graben, damit ihre Erben sich laben.Parömiakon, 779.

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75 Ein geitziger gewinnt sein gut anderen.Henisch, 1601, 66.

76 Ein geitziger hat Hundesarth.Petri, II, 189.

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77 Ein geitziger hat mehr nicht von seiner arbeit denn angst vnd Noth.Petri, II, 189.

78 Ein geitziger hat zwo töchter, die eine haisst: bringher, die ander tragher.Henisch, 1449, 21; Petri, II, 189.

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[[731]/0759] 31 Der Geizig und der Nöthig gehören zusammen, hat der Wucherer gesagt. – Eiselein, 239. 32 Der Geizig und der Nöthig sind bald handelseins. – Eiselein, 217. 33 Der Geizige bekommt seine Kost auch von Gott, aber der Teufel ist Koch dazu. 34 Der Geizige entbehrt, was er hat, und begehrt, was er nicht hat. 35 Der Geizige erscharrt einen Pfennig und verliert einen Thaler. Böhm.: Lakomý více tratí, než ulakotí. (Čelakovský, 54.) 36 Der Geizige hängt sich, um das Pulver zu sparen. 37 Der Geizige hat am meisten Geld, und isst, als wär' er der Aermste in der Welt. Die Russen sagen: Wenn der Geizhals sich ersticht, thut er's mit einer Nadel, der Ersparniss halber. (Altmann VI, 454.) Und: Wenn man den Geizigen an einem goldenen Stricke aufknüpfen wollte, er stürbe zuvor aus Aerger über die Kosten, die sein Hängen verursacht. (Altmann VI, 496.) 38 Der Geizige hat1 des Teufels Dank. – Parömiakon, 940. 1) Für sein Fasten zuletzt. 39 Der Geizige hat Keller und Küche im Kasten. 40 Der Geizige hat nur zwei Hände, eine zum Nehmen, die andere zum Behalten. 41 Der Geizige hat seinen Gott im Kasten. – Parömiakon, 916. 42 Der Geizige hat weder Aeltern noch Freunde. It.: L'avaro ricco non tiene nè parente, nè amico. (Pazzaglia, 22.) 43 Der Geizige hört nicht eher zu melken auf, bis Blut kommt. Aehnlich sagen die Russen: Bevor nicht Blut aus dem Euter fliesst, hört der Geizige nicht zu melken auf. 44 Der Geizige ist ärger als ein Dieb; der Dieb stiehlt andern das Geld aus der Tasche, der Geizige sich selber das Mark aus den Beinen. – Sailer, 173. 45 Der Geizige ist das Ross, das Wein fährt und Wasser säuft (oder: und sich vom Wasser nährt). – Sailer, 172; Simrock, 3216. It.: L'avaro è come l'asino, che porta il vino, e beve l'acqua. (Gaal, 633.) Lat.: Tantalus inter undas sitit. (Gaal, 634.) 46 Der Geizige ist der Aermste auf Erden, denn sein Gut ist sein Herr. Dän.: Hvad den gierrige har, bruger han ei; hannem fattes saavel det han haver, som det han ikke haver. (Prov. dan., 227.) It.: L'avaro de suoi beni, n'è procuratore, e non signore. (Pazzaglia, 22.) 47 Der Geizige ist ein böser Hund, der einen Schatz verwahrt, aber nicht davon geniesst und andere nichts davon geniessen lässt. Er lässt oft das Gute eher verderben, ehe er es geniesst. Darauf zielt das russische Sprichwort hin: Der Geizige ist sehr verschwenderisch, der seine Austern bis übers Jahr aufhebt. Böhm.: Zlý pes ani sám sní, ani druhému dá. (Čelakovský, 55.) Frz.: L'avaricieux est plus misérable que le pourceau, parce qu'il n'a bien ni joye durant sa vie, ni après sa vie. (Kritzinger, 45.) Poln.: By pies na sienie, sam go niejé, a krowie go nieda. (Čelakovský, 55.) 48 Der Geizige ist ein reicher Bettler. – Körte, 1880; Simrock, 3220. Poln.: Lakomy tak tego uźywa co ma, jak i tego czego niema. (Wurzbach I, 130.) 49 Der Geizige ist nicht eher satt, bis er den Mund voll Erde hat. Dän.: Den gierrige faaer ikke nok før han faaer munden fuld af jord. (Prov. dan., 227.) 50 Der Geizige ist so dumm wie Salomo'e Esel. – Steiger, 12; Kirchhofer, 152. 51 Der Geizige ist stets gastfrei, es mag niemand dazu. 52 Der Geizige lässt das Schaben (Scharren) nicht. – Parömiakon, 520. 53 Der Geizige lässt die Kuh nicht eher vom Hofe, bis sie gemistet hat. Der russische Geizhals verfährt so mit seinem Gaul. (Altmann VI, 416.) 54 Der Geizige lügt, wenn er die Hand aufthut. Frz.: Vilain ment volontier toz tens. (Leroux, II, 80.) 55 Der Geizige macht jhm selbst die Fahrt zur Höllen sawer. – Lehmann, 251, 29; Sailer, 173; Gaal, 633. 56 Der Geizige muss Hunger leiden, weil der Teufel den Schlüssel zum Geldkasten hat. – Sailer, 173; Simrock, 3214. Lat.: Tantalus inter undas sitit. 57 Der Geizige nicht voll werden kann; wer sammelt, spart's für 'nen andern Mann. – Körte, 1883. It.: L'avaro accumula con sudore ciò che deve lasciar con gran dolore. (Pazzaglia, 22.) 58 Der Geizige nimmt sich arm, der Milde gibt sich reich. 59 Der Geizige und der Teufel sind einer wie der andere; je mehr jeder hat, je mehr er haben will. Böhm.: Co jednou čertu a lakomci v hrdlo přijde, toho žádný nevykoupí. – Co skoupému do rukou padlo, to vše propadlo. (Čelakovský, 55.) 60 Der Geizige verbraucht den Mäusedreck für Pfeffer. Aehnlich sagen die Russen: Wenn der Geizige den Marderdreck auf dem Hofe seines Nachbars findet, so verbraucht er ihn als Bisam. (Altmann VI, 464.) 61 Der Geizige will allein seinen Klee, der eigenen Kühe Zähne thun ihm weh. Darum heirathet er, wie die Franzosen sagen, nur dann, wenn er dabei gewinnen kann: Vilain ne se marie jà qu'il ne perde. (Leroux, II, 80.) 62 Der Geizige wird früh alt, der Geiz bleibt ewig jung. Frz.: Quand tous vices sont vieux, avarice est encore jeune. 63 Der Geizige wird nicht satt, weil ihm fehlet, was er hat. 64 Der Geizije hôt nimmermîr genunk. (Schles.) – Frommann, III, 413, 515. 65 Des Geitzigen Freundschaft dauert so lange, als er gewinnt. Frz.: Amitié de chiche gens a deux boulet ressemble bien. (Bovill, III, 200.) Lat.: Amicitia avarorum contactus spherarum. (Bovill, III, 200.) 66 Des Geitzigen Kist ist reich, er aber ist ein armer Wolff. – Lehmann, 250, 16. 67 Des Geitzigen Sack hat kein Boden. – Lehmann, 251, 18. 68 Des Geitzigen Sack (Tasche) kan nicht voll werden. – Lehmann, 250, 16. Dän.: Gierrig mands taske bliver aldrig fuld. (Prov. dan., 227.) 69 Des Geizigen Kiste ist reich, aber der Teufel hat den Schlüssel. It.: Nell arca dell' avaro il diavolo sta colcato. (Pazzaglia, 22.) 70 Des Geizigen Mühle mahlt das Korn ungesiebt. Dän.: Gierig qværn maler alle haande korn. (Prov. dan., 227.) 71 Die geitzigen nemen einer dem andern das leben. – Henisch, 1449, 12; Petri, II, 129 u. 189. 72 Die geitzigen thun wie die Sauffer, die jhnen mit Wein den Durst angezündet, vnd meinen, sie wollen den mit Weinsauffen löschen. – Lehmann, 253, 62. 73 Die Geizigen haben Schaben (Scharren) und Graben, damit ihre Erben sich laben. – Parömiakon, 779. 74 Die Geizigen nemen den Segen Esau's und lassen den Frommen den Segen Jakob's. 75 Ein geitziger gewinnt sein gut anderen. – Henisch, 1601, 66. 76 Ein geitziger hat Hundesarth. – Petri, II, 189. Lat.: Canis in praesepi. (Erasm., 253; Hanzely, 103, 107.) 77 Ein geitziger hat mehr nicht von seiner arbeit denn angst vnd Noth. – Petri, II, 189. 78 Ein geitziger hat zwo töchter, die eine haisst: bringher, die ander tragher. – Henisch, 1449, 21; Petri, II, 189. 79 Ein geitziger ist ein gaul, der Wein führt vnd Trinckt wasser. – Lehmann, 253, 58.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [731]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/759>, abgerufen am 24.11.2024.