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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 89 Das geldt macht den marckt. - Tappius, 111a; Henisch, 1469, 63.

90 Das geldt vberwindet alle ding. - Tappius, 111a.

91 Das gelt hat den gantzen Erdenkreyss inn. - Henisch, 1469, 53; Petri, II, 60.

92 Das gelt hat den Kargen, nicht der Karg das gelt. - Henisch, 1469, 53; Petri, II, 60.

93 Das gelt inn der Welt den preiss behelt. - Henisch, 1469, 52; Petri, II, 60.

94 Das gelt ist dem geitzigen ein pein, den milten ein zier, dem Verrähter ein Todtschlag. - Henisch, 1470, 2.

95 Das gelt ist der Welt. - Henisch, 1469, 54; Petri, II, 60.

96 Das gelt ist ein Span (oder: die stärcke) dess Kriegs. - Henisch, 1469, 58.

97 Das gelt ist lieb, man thut vil darumb. - Henisch, 1469, 57; Petri, II, 60.

Warum hat das Geld so hohen Werth? Börne gibt vielleicht die Antwort, indem er sagt: "Ist Geld etwas anderes als die Hoffnung des Genusses, wie es die wohlthuende Erinnerung ist der mühsamen Erwerbung? " (Gesammelte Schriften, Hamburg 1840, I, 99.)

98 Das gelt ist (gern), wo mans in ehren hat. - Franck, II, 169b; Henisch, 1469, 55; Petri, II, 60; Eyering, I, 304 u. 559; Lehmann, II, 58, 18; Simrock, 3296; Eiselein, 220.

Ung.: Bor es penz tartva tart, költve fogy. (Gaal, 660.)

99 Das gelt muss alles zuwege bringen. - Henisch, 1469, 65; Pred. Sal. 10, 19; Schulze, 128.

100 Das läuft ins Geld, sagte der Bauer, als er mit dem Beutel unter der Traufe stand.

101 Das lieb gelt ist's alles. - Franck, II, 48b.

102 Das liebe Geld kann alles. - Sailer, 200; Simrock, 3247.

Der Glaube an die Allmacht des Geldes.

103 Das liebste gelt, dass du hast. - Henisch, 1468, 53; Petri, II, 68.

104 Dat es 'et Gelt för de Kau, sach de Kärl, da brag he siner Frau enen grosken un siewen penninge na hus. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 62, 1; Hoefer, 741b; für Mecklenburg: Raabe, 184; für Aachen: Firmenich, I, 494, 179.

105 Dat Geld hett korte Haare. (Bremen.) - Köster, 250.

Es lässt sich schwer festhalten.

106 Dat is jo man Geld un God, et is jo nig Flesch un Blod. (Holst.)

Wenn es nicht näher als an den Geldbeutel geht, ist das Unglück so gross nicht.

107 Dat köst jo ken Geld, segt de Baur, do wamst (prügelt) he seinen Jungen dör. (Jever.) - Frommann, III, 38, 23; Hoefer, 168b; für Mecklenburg: Raabe, 2; hochdeutsch bei Simrock, 3337.

108 Dat Geld, wat stumm is, makt leik1, wat krumm is. (Ostfries.) - Bueren, 94; Hauskalender, I; Frommann, II, 536, 134; Eichwald, 618.

1) Gerade, gleich.

109 De Geld hät, de geit fort, sait an Schastentaar, an do flaagh hi wech me 'n holtnan Drillang üübh a Stört. (Nordfries.) - Johansen, 73.

Wer Geld hat, geht fort, sagte ein Käfer, und da flog er weg mit einem hölzernen Dreiling auf dem Schwanze. Sinn: Prahlerei und nichts dahinter.

110 De Geld will vermallen1, kop't Glasen und lat se fallen. (Ostfries.) - Frommann, III, 430, 268; Bueren, 292; Eichwald, 623; Hauskalender, III.

1) Thörichterweise verthun, verschwenden.

111 De sein Geld nich wet to verwall'n, de köpe Pötte un lat se fall'n. (Bremen.) - Köster, 251.

112 Dem Geld, dem Wein und den Frauen darf man nicht zu viel trauen.

Holl.: In geld, in vrouwen en in wijn is deugd en vreugd, maar ook venijn. (Harrebomee, I, 221.)

113 Dem Geld widerstehet, kein Feind in der Welt. - Parömiakon, 3225.

114 Dem Gelde gehorchet alle Welt. - Parömiakon, 1880.

115 Dem Gelde muss man gebieten, nicht dienen. Gaal, 659.

116 Dem Gelde öffnet sich auch ein eisern Thor.

Slow.: Denar zelezne vrata prebije.

[Spaltenumbruch] 117 Dem geldt ist alles vnderthan. - Tappius, 111a; Henisch, 1470, 6; Petri, II, 74; Lehmann, II, 60, 59; Eyering, I, 370; II, 620; III, 16.

Frz.: A pecuns et a denier ne puet rien denier. (Leroux, II, 86.)

Lat.: Pecuniae omnia obediunt. (Fischer, 173, 31; Henisch, 1470; Gaal, 637.)

118 Dem gelt kein tugent weicht. - Henisch, 1470, 7.

119 Der eine hat das Geld, der andere den Beutel. - Braun, I, 698; Körte, 1950.

Dän.: Den eene er skabt til pengene, den anden til pungen. (Prov. dan., 499.)

120 Der eine ist des Geldes Herr, der andere sein Sklave.

It.: Il denaro e servo di chi sa servirsene, e di chi non sa, e padrone. (Pazzaglia, 82, 10.)

121 Der gelt bringt, der ist willkommen. - Henisch, 1469, 66; Lehmann, II, 63, 116.

122 Der hat das Geld nicht verloren, der bekommen, was er gewollt.

Aehnlich die Osmanen: Sorge nicht, ob das Geld ausgehe, sondern dass, was du erstrebst, geschehe. (Schlechta, 58.)

123 Der mit gelt erkaufft ist, thut nichts guts. - Henisch, 1470, 62; Petri, II, 241.

124 Der sein Gelt auff Gülten legt, vons Gültgebers gnaden lebt. - Lehmann, 913, 8.

125 Des Geldes Rede versteht man in allen Landen.

Aehnlich die Russen. (Altmann VI.)

126 Des Geldes und des Verstandes Werth lernt man in der Noth kennen.

127 Des Geldes Wege sind wunderlich, sagte der lustige Schneider, da hatte er auf dem Tanzsaal einen Thaler verloren und fand ihn in der Kirche wieder.

Holl.: Het gelt rolt wonderlijk, zei losse Dirk, hij verloor een dubbeltje op de draibrug, en vond het in de groote kerk wederom. (Harrebomee, I, 220.)

128 Diar as nian Gul so ruad, hat sprangt föör't Bruad. - Johansen, 132.

Es ist kein Geld so roth, es springt fürs Brot.

129 Diar man Jil ha, kaan a Diwal danse let. (Amrum.) - Haupt, VIII, 352, 33.

Wer Geld hat, kann den Teufel tanzen lassen.

130 Diar nian Jil as, diar as a Diiwel, an diar föl as, diar as'r tweis. (Amrum.) - Haupt, VIII, 363, 205.

131 Diar nian Jil as, diar's a Dönnar, an diar völ as, diar's ar tweisis. (Nordfries.) - Johansen, 68.

Wo kein Geld ist, da ist der Teufel, und wo viel ist, da ist er zweimal.

132 Die Geld heirathen, hat alle der Teufel gekuppelt.

133 Die Königin gelt regiert die Welt. - Henisch, 1470, 25; Petri, II, 134.

134 Die ohne Geld hier gehen ein, breche der Teufel Hals und Bein.

Inschrift an einem Wirthshause in Niedersachsen. (Vgl. Hertz, 52.)

135 Die viel Geld und Gut besitzen, müssen oft in Sorgen schwitzen.

Frz.: Beaucoup de biens, beaucoup de soins.

136 Donoh ät Gääld, donoh de Seilemess. (Düren.) - Firmenich, I, 483, 31; hochdeutsch bei Kirchhofer, 132.

137 D's Schünst vom Geld es, dass me' net wess, bam's (wem es) es. (Meiningen.) - Frommann, II, 410, 108.

138 Durch Geld vnd Geitz felt man dem Teuffel in sein Garn. - Petri, II, 156; Henisch, 1448, 30.

139 Ein jeder spricht: Hätt' ich nur Geld. - Eiselein, 219.

140 Eine Hand voll Geld ist besser als beide Hände voll guter Rath.

Port.: Dai-me dinheiro, nao me deis conselho. (Bohn I, 273.)

141 Eine Hand voll Geld ist schwerer als ein Sack voll Recht und Wahrheit.

142 Einer hats gelt, der andere hats gehabt, der dritte hetts gern. - Lehmann, II, 133, 9.

143 Einer ist seines gelts der beste Kämmerer. - Henisch, 1470, 45; Petri, II, 181.

144 Einer selbs vnd das gelt stimmen übereins als fewer vnd wasser. - Henisch, 1470, 57.

[Spaltenumbruch] 89 Das geldt macht den marckt.Tappius, 111a; Henisch, 1469, 63.

90 Das geldt vberwindet alle ding.Tappius, 111a.

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94 Das gelt ist dem geitzigen ein pein, den milten ein zier, dem Verrähter ein Todtschlag.Henisch, 1470, 2.

95 Das gelt ist der Welt.Henisch, 1469, 54; Petri, II, 60.

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97 Das gelt ist lieb, man thut vil darumb.Henisch, 1469, 57; Petri, II, 60.

Warum hat das Geld so hohen Werth? Börne gibt vielleicht die Antwort, indem er sagt: „Ist Geld etwas anderes als die Hoffnung des Genusses, wie es die wohlthuende Erinnerung ist der mühsamen Erwerbung? “ (Gesammelte Schriften, Hamburg 1840, I, 99.)

98 Das gelt ist (gern), wo mans in ehren hat.Franck, II, 169b; Henisch, 1469, 55; Petri, II, 60; Eyering, I, 304 u. 559; Lehmann, II, 58, 18; Simrock, 3296; Eiselein, 220.

Ung.: Bor és pénz tartva tart, költve fogy. (Gaal, 660.)

99 Das gelt muss alles zuwege bringen.Henisch, 1469, 65; Pred. Sal. 10, 19; Schulze, 128.

100 Das läuft ins Geld, sagte der Bauer, als er mit dem Beutel unter der Traufe stand.

101 Das lieb gelt ist's alles.Franck, II, 48b.

102 Das liebe Geld kann alles.Sailer, 200; Simrock, 3247.

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103 Das liebste gelt, dass du hast.Henisch, 1468, 53; Petri, II, 68.

104 Dat es 'et Gelt för de Kau, sach de Kärl, da brag he siner Frau enen grosken un siewen penninge na hus. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 62, 1; Hoefer, 741b; für Mecklenburg: Raabe, 184; für Aachen: Firmenich, I, 494, 179.

105 Dat Geld hett korte Haare. (Bremen.) – Köster, 250.

Es lässt sich schwer festhalten.

106 Dat is jo man Geld un Gôd, et is jo nig Flêsch un Blôd. (Holst.)

Wenn es nicht näher als an den Geldbeutel geht, ist das Unglück so gross nicht.

107 Dat köst jô ken Geld, sêgt de Bûr, do wamst (prügelt) he sînen Jungen dör. (Jever.) – Frommann, III, 38, 23; Hoefer, 168b; für Mecklenburg: Raabe, 2; hochdeutsch bei Simrock, 3337.

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109 De Geld hät, de geit fort, sâit an Schâstentaar, an do flaagh hi wech me 'n holtnan Drillang üübh a Stört. (Nordfries.) – Johansen, 73.

Wer Geld hat, geht fort, sagte ein Käfer, und da flog er weg mit einem hölzernen Dreiling auf dem Schwanze. Sinn: Prahlerei und nichts dahinter.

110 De Geld will vermallen1, kôp't Glasen und lât se fallen. (Ostfries.) – Frommann, III, 430, 268; Bueren, 292; Eichwald, 623; Hauskalender, III.

1) Thörichterweise verthun, verschwenden.

111 De sîn Geld nich wêt to verwall'n, de köpe Pötte un lat se fall'n. (Bremen.) – Köster, 251.

112 Dem Geld, dem Wein und den Frauen darf man nicht zu viel trauen.

Holl.: In geld, in vrouwen en in wijn is deugd en vreugd, maar ook venijn. (Harrebomée, I, 221.)

113 Dem Geld widerstehet, kein Feind in der Welt.Parömiakon, 3225.

114 Dem Gelde gehorchet alle Welt.Parömiakon, 1880.

115 Dem Gelde muss man gebieten, nicht dienen. Gaal, 659.

116 Dem Gelde öffnet sich auch ein eisern Thor.

Slow.: Denar železne vrata prebije.

[Spaltenumbruch] 117 Dem geldt ist alles vnderthan.Tappius, 111a; Henisch, 1470, 6; Petri, II, 74; Lehmann, II, 60, 59; Eyering, I, 370; II, 620; III, 16.

Frz.: A pecuns et à denier ne puet rien denier. (Leroux, II, 86.)

Lat.: Pecuniae omnia obediunt. (Fischer, 173, 31; Henisch, 1470; Gaal, 637.)

118 Dem gelt kein tugent weicht.Henisch, 1470, 7.

119 Der eine hat das Geld, der andere den Beutel.Braun, I, 698; Körte, 1950.

Dän.: Den eene er skabt til pengene, den anden til pungen. (Prov. dan., 499.)

120 Der eine ist des Geldes Herr, der andere sein Sklave.

It.: Il denaro è servo di chi sa servirsene, e di chi non sa, è padrone. (Pazzaglia, 82, 10.)

121 Der gelt bringt, der ist willkommen.Henisch, 1469, 66; Lehmann, II, 63, 116.

122 Der hat das Geld nicht verloren, der bekommen, was er gewollt.

Aehnlich die Osmanen: Sorge nicht, ob das Geld ausgehe, sondern dass, was du erstrebst, geschehe. (Schlechta, 58.)

123 Der mit gelt erkaufft ist, thut nichts guts.Henisch, 1470, 62; Petri, II, 241.

124 Der sein Gelt auff Gülten legt, vons Gültgebers gnaden lebt.Lehmann, 913, 8.

125 Des Geldes Rede versteht man in allen Landen.

Aehnlich die Russen. (Altmann VI.)

126 Des Geldes und des Verstandes Werth lernt man in der Noth kennen.

127 Des Geldes Wege sind wunderlich, sagte der lustige Schneider, da hatte er auf dem Tanzsaal einen Thaler verloren und fand ihn in der Kirche wieder.

Holl.: Het gelt rolt wonderlijk, zei losse Dirk, hij verloor een dubbeltje op de draibrug, en vond het in de groote kerk wederom. (Harrebomée, I, 220.)

128 Diar as nian Gul so ruad, hat sprangt föör't Bruad.Johansen, 132.

Es ist kein Geld so roth, es springt fürs Brot.

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Wer Geld hat, kann den Teufel tanzen lassen.

130 Diar nian Jil as, diar as a Diiwel, an diar föl as, diar as'r tweis. (Amrum.) – Haupt, VIII, 363, 205.

131 Diar nian Jil as, diar's a Dönnar, an diar völ as, diar's ar tweisis. (Nordfries.) – Johansen, 68.

Wo kein Geld ist, da ist der Teufel, und wo viel ist, da ist er zweimal.

132 Die Geld heirathen, hat alle der Teufel gekuppelt.

133 Die Königin gelt regiert die Welt.Henisch, 1470, 25; Petri, II, 134.

134 Die ohne Geld hier gehen ein, breche der Teufel Hals und Bein.

Inschrift an einem Wirthshause in Niedersachsen. (Vgl. Hertz, 52.)

135 Die viel Geld und Gut besitzen, müssen oft in Sorgen schwitzen.

Frz.: Beaucoup de biens, beaucoup de soins.

136 Donoh ät Gääld, donoh de Sîlemess. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 31; hochdeutsch bei Kirchhofer, 132.

137 D's Schünst vom Geld es, dass me' net wess, bâm's (wem es) es. (Meiningen.) – Frommann, II, 410, 108.

138 Durch Geld vnd Geitz felt man dem Teuffel in sein Garn.Petri, II, 156; Henisch, 1448, 30.

139 Ein jeder spricht: Hätt' ich nur Geld.Eiselein, 219.

140 Eine Hand voll Geld ist besser als beide Hände voll guter Rath.

Port.: Dai-me dinheiro, naõ me deis conselho. (Bohn I, 273.)

141 Eine Hand voll Geld ist schwerer als ein Sack voll Recht und Wahrheit.

142 Einer hats gelt, der andere hats gehabt, der dritte hetts gern.Lehmann, II, 133, 9.

143 Einer ist seines gelts der beste Kämmerer.Henisch, 1470, 45; Petri, II, 181.

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[[738]/0766] 89 Das geldt macht den marckt. – Tappius, 111a; Henisch, 1469, 63. 90 Das geldt vberwindet alle ding. – Tappius, 111a. 91 Das gelt hat den gantzen Erdenkreyss inn. – Henisch, 1469, 53; Petri, II, 60. 92 Das gelt hat den Kargen, nicht der Karg das gelt. – Henisch, 1469, 53; Petri, II, 60. 93 Das gelt inn der Welt den preiss behelt. – Henisch, 1469, 52; Petri, II, 60. 94 Das gelt ist dem geitzigen ein pein, den milten ein zier, dem Verrähter ein Todtschlag. – Henisch, 1470, 2. 95 Das gelt ist der Welt. – Henisch, 1469, 54; Petri, II, 60. 96 Das gelt ist ein Span (oder: die stärcke) dess Kriegs. – Henisch, 1469, 58. 97 Das gelt ist lieb, man thut vil darumb. – Henisch, 1469, 57; Petri, II, 60. Warum hat das Geld so hohen Werth? Börne gibt vielleicht die Antwort, indem er sagt: „Ist Geld etwas anderes als die Hoffnung des Genusses, wie es die wohlthuende Erinnerung ist der mühsamen Erwerbung? “ (Gesammelte Schriften, Hamburg 1840, I, 99.) 98 Das gelt ist (gern), wo mans in ehren hat. – Franck, II, 169b; Henisch, 1469, 55; Petri, II, 60; Eyering, I, 304 u. 559; Lehmann, II, 58, 18; Simrock, 3296; Eiselein, 220. Ung.: Bor és pénz tartva tart, költve fogy. (Gaal, 660.) 99 Das gelt muss alles zuwege bringen. – Henisch, 1469, 65; Pred. Sal. 10, 19; Schulze, 128. 100 Das läuft ins Geld, sagte der Bauer, als er mit dem Beutel unter der Traufe stand. 101 Das lieb gelt ist's alles. – Franck, II, 48b. 102 Das liebe Geld kann alles. – Sailer, 200; Simrock, 3247. Der Glaube an die Allmacht des Geldes. 103 Das liebste gelt, dass du hast. – Henisch, 1468, 53; Petri, II, 68. 104 Dat es 'et Gelt för de Kau, sach de Kärl, da brag he siner Frau enen grosken un siewen penninge na hus. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 62, 1; Hoefer, 741b; für Mecklenburg: Raabe, 184; für Aachen: Firmenich, I, 494, 179. 105 Dat Geld hett korte Haare. (Bremen.) – Köster, 250. Es lässt sich schwer festhalten. 106 Dat is jo man Geld un Gôd, et is jo nig Flêsch un Blôd. (Holst.) Wenn es nicht näher als an den Geldbeutel geht, ist das Unglück so gross nicht. 107 Dat köst jô ken Geld, sêgt de Bûr, do wamst (prügelt) he sînen Jungen dör. (Jever.) – Frommann, III, 38, 23; Hoefer, 168b; für Mecklenburg: Raabe, 2; hochdeutsch bei Simrock, 3337. 108 Dat Geld, wat stumm is, mâkt lîk1, wat krumm is. (Ostfries.) – Bueren, 94; Hauskalender, I; Frommann, II, 536, 134; Eichwald, 618. 1) Gerade, gleich. 109 De Geld hät, de geit fort, sâit an Schâstentaar, an do flaagh hi wech me 'n holtnan Drillang üübh a Stört. (Nordfries.) – Johansen, 73. Wer Geld hat, geht fort, sagte ein Käfer, und da flog er weg mit einem hölzernen Dreiling auf dem Schwanze. Sinn: Prahlerei und nichts dahinter. 110 De Geld will vermallen1, kôp't Glasen und lât se fallen. (Ostfries.) – Frommann, III, 430, 268; Bueren, 292; Eichwald, 623; Hauskalender, III. 1) Thörichterweise verthun, verschwenden. 111 De sîn Geld nich wêt to verwall'n, de köpe Pötte un lat se fall'n. (Bremen.) – Köster, 251. 112 Dem Geld, dem Wein und den Frauen darf man nicht zu viel trauen. Holl.: In geld, in vrouwen en in wijn is deugd en vreugd, maar ook venijn. (Harrebomée, I, 221.) 113 Dem Geld widerstehet, kein Feind in der Welt. – Parömiakon, 3225. 114 Dem Gelde gehorchet alle Welt. – Parömiakon, 1880. 115 Dem Gelde muss man gebieten, nicht dienen. Gaal, 659. 116 Dem Gelde öffnet sich auch ein eisern Thor. Slow.: Denar železne vrata prebije. 117 Dem geldt ist alles vnderthan. – Tappius, 111a; Henisch, 1470, 6; Petri, II, 74; Lehmann, II, 60, 59; Eyering, I, 370; II, 620; III, 16. Frz.: A pecuns et à denier ne puet rien denier. (Leroux, II, 86.) Lat.: Pecuniae omnia obediunt. (Fischer, 173, 31; Henisch, 1470; Gaal, 637.) 118 Dem gelt kein tugent weicht. – Henisch, 1470, 7. 119 Der eine hat das Geld, der andere den Beutel. – Braun, I, 698; Körte, 1950. Dän.: Den eene er skabt til pengene, den anden til pungen. (Prov. dan., 499.) 120 Der eine ist des Geldes Herr, der andere sein Sklave. It.: Il denaro è servo di chi sa servirsene, e di chi non sa, è padrone. (Pazzaglia, 82, 10.) 121 Der gelt bringt, der ist willkommen. – Henisch, 1469, 66; Lehmann, II, 63, 116. 122 Der hat das Geld nicht verloren, der bekommen, was er gewollt. Aehnlich die Osmanen: Sorge nicht, ob das Geld ausgehe, sondern dass, was du erstrebst, geschehe. (Schlechta, 58.) 123 Der mit gelt erkaufft ist, thut nichts guts. – Henisch, 1470, 62; Petri, II, 241. 124 Der sein Gelt auff Gülten legt, vons Gültgebers gnaden lebt. – Lehmann, 913, 8. 125 Des Geldes Rede versteht man in allen Landen. Aehnlich die Russen. (Altmann VI.) 126 Des Geldes und des Verstandes Werth lernt man in der Noth kennen. 127 Des Geldes Wege sind wunderlich, sagte der lustige Schneider, da hatte er auf dem Tanzsaal einen Thaler verloren und fand ihn in der Kirche wieder. Holl.: Het gelt rolt wonderlijk, zei losse Dirk, hij verloor een dubbeltje op de draibrug, en vond het in de groote kerk wederom. (Harrebomée, I, 220.) 128 Diar as nian Gul so ruad, hat sprangt föör't Bruad. – Johansen, 132. Es ist kein Geld so roth, es springt fürs Brot. 129 Diar man Jil hâ, kaan a Diwal dânse lêt. (Amrum.) – Haupt, VIII, 352, 33. Wer Geld hat, kann den Teufel tanzen lassen. 130 Diar nian Jil as, diar as a Diiwel, an diar föl as, diar as'r tweis. (Amrum.) – Haupt, VIII, 363, 205. 131 Diar nian Jil as, diar's a Dönnar, an diar völ as, diar's ar tweisis. (Nordfries.) – Johansen, 68. Wo kein Geld ist, da ist der Teufel, und wo viel ist, da ist er zweimal. 132 Die Geld heirathen, hat alle der Teufel gekuppelt. 133 Die Königin gelt regiert die Welt. – Henisch, 1470, 25; Petri, II, 134. 134 Die ohne Geld hier gehen ein, breche der Teufel Hals und Bein. Inschrift an einem Wirthshause in Niedersachsen. (Vgl. Hertz, 52.) 135 Die viel Geld und Gut besitzen, müssen oft in Sorgen schwitzen. Frz.: Beaucoup de biens, beaucoup de soins. 136 Donoh ät Gääld, donoh de Sîlemess. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 31; hochdeutsch bei Kirchhofer, 132. 137 D's Schünst vom Geld es, dass me' net wess, bâm's (wem es) es. (Meiningen.) – Frommann, II, 410, 108. 138 Durch Geld vnd Geitz felt man dem Teuffel in sein Garn. – Petri, II, 156; Henisch, 1448, 30. 139 Ein jeder spricht: Hätt' ich nur Geld. – Eiselein, 219. 140 Eine Hand voll Geld ist besser als beide Hände voll guter Rath. Port.: Dai-me dinheiro, naõ me deis conselho. (Bohn I, 273.) 141 Eine Hand voll Geld ist schwerer als ein Sack voll Recht und Wahrheit. 142 Einer hats gelt, der andere hats gehabt, der dritte hetts gern. – Lehmann, II, 133, 9. 143 Einer ist seines gelts der beste Kämmerer. – Henisch, 1470, 45; Petri, II, 181. 144 Einer selbs vnd das gelt stimmen übereins als fewer vnd wasser. – Henisch, 1470, 57.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [738]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/766>, abgerufen am 06.10.2024.