Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 776 Lass das gelt dein meyster sein, so herrschts. - Franck, I, 119a. 777 Leicht gelt, leicht Waar. - Henisch, 1468, 53; Petri, II, 431. 778 Leicht gewonnen Geld dauert nicht. Holl.: Het geld, al tappende ontvangen, is niemand nut. (Harrebomee, I, 269.) 779 Lieber das Geld verzechen, als es den (kleinen) Herren geben und den Fürsprechen (Advocaten). - Fischart. 780 Liggen Geld un snäen Brod is licht vergräpen. (Bremen.) - Köster, 253. 781 Man darf nur Geld borgen, die Zinsen finden sich von selber. Aehnlich die Russen. (Altmann VI, 404.) 782 Man find ehe einen, der Geld tadelt, als der es verschmehet. - Petri, II, 445. 783 Man findet nicht gelt inn allen Säcken, die zugebunden sein. - Henisch, 1474, 51; Petri, II, 445; Lehmann, 917, 17; Lehmann, II, 401, 10. 784 Man gibt jedem vmb sein Geld, was ihm wolschmeckt. - Lehmann, 62, 4 u. 923, 5; Eiselein, 220. 785 Man ist emsiger fremdes Geld an sich zu bringen, als das seine zu behalten. - Opel, 391. 786 Man kann kein Geld ausgeben, was man nicht bekommen. Frz.: Argent refuse ne se despend pas. (Leroux, II, 86.) 787 Man kann lange Geld zählen, ehe man reich davon wird. Poln.: Cudze pieniadze liczac nikt sie niezbogaci. (Celakovsky, 449.) 788 Man kann lange von Geld träumen, eh' ein hungriger Magen satt wird. 789 Man kann sich kein Geld aus den Rippen schneiden. - Simrock, 3338. 790 Man löst kein Geld auf der frankfurter Messe, wenn man einen Krebs, sondern wenn man einen Löwen umführt. 791 Man mot dat Geld nehmen, wo man 't find't. (Oldenburg.) Meint, wie das folgende, man müsse nicht zu scrupulös in Betreff des Gelderwerbs sein. (Vgl. Weserzeitung, 4036.) 792 Man mot dat Geld von de Lü nehmen, von de Beme kann man 't nich schütteln. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4036; hochdeutsch bei Eiselein, 219; Simrock, 3326; Körte, 2946; Braun, I, 700. 793 Man mot sein Geld nich up de Braken1 hangen. (Waldeck.) 1) Aeste, Zweige. - Nicht leichtsinnig verleihen, nicht in Geschäften anlegen, die keinen Gewinn bringen oder mit offenbarem Verlust verbunden sind. 794 Man muss das Geld in keine Kiste legen, wozu man keinen Schlüssel hat. 795 Man muss das Geld so hoch annehmen, als es gilt. 796 Man muss das gute Geld nicht dem bösen nachwerfen. - Kirchhofer, 356. 797 Man muss dem gelt gebieten, (ihm) nicht dienen (gehorchen). - Henisch, 1389, 1; Petri, II, 459; Körte, 1905; Venedey, 120 u. 123; Simrock, 3299. Böhm.: Penezi se vsecko spravi. (Celakovsky, 161.) Frz.: L'argent est bon serviteur et mechant maeitre. (Körte, 1905.) Lat.: Pecuniae oportet imperes, non servias. (Gaal, 659; Philippi, II, 88.) Ung.: A gazdagsag jo szolgalo, de rosz uralkodo. 798 Man muss nicht alles Geld auf Eine Karte setzen. Holl.: Men moet al zijn geld niet op eene kaart zetten. (Harrebomee, I, 221.) 799 Man muss sein gutes Geld nicht nach schlechtem auswerfen. Holl.: Men moet geen goed geld naar kwaad geld werpen. (Harrebomee, I, 221.) 800 Man nimmt das Geld nicht ungeschaut. Böhm.: Penezum svedci pocitani. (Celakovsky, 163.) 801 Man soll dem kein gelt leihen, für wellichem man muss den Hut abziehen. - Henisch, 1474, 51; Petri, II, 465. Frz.: Ne pretez point votre argent a un grand seigneur. (Bohn I, 40.) [Spaltenumbruch] 802 Man soll dess geltes Herr sein, nicht Knecht. - Henisch, 1474, 57; Petri, II, 465. 803 Man stellt dem gelt, womit man kan. - Henisch, 1474, 58. 804 Mancher hat gelt, er möchte gelt fressen, vnd ist jm doch kain nutze. - Agricola II, 499. 805 Mancher liebet Geld noch mehr, als die Seele, Gott und Ehr'. 806 Me muss das Geld vo de Lüte näh, me cha's nid vo de Bäume schütte. (S. 791 u. 792.) (Luzern.) 807 Me muss d'n Geld nar (nur) se Narr sei. (Henneberg.) - Frommann, II, 414, 63. 808 Mehr Geld und weniger Worte. 809 Mein Geld ist toll, sagte der Lehrbub am Kirmestag, da schlug er einen Beutel mit Knöpfen auf den Tisch. Holl.: Mijn geld rammelt in mijn' zak, zei kale Geurt, als Noordsche bokkenkeutels in een' vilten hoed. (Harrebomee, I, 222.) 810 Mit bereitem Geld ist nicht gut schertzen. - Petri, II, 474. 811 Mit dem Gelde kann man alles verdecken. - Kirchhofer, 246. Frz.: On accommode tout avec de l'argent. Holl.: Had ik geld genoeg, ik zou den keizer van Rome stillen. (Harrebomee, I, 219.) 812 Mit fremdem Gelde ist gut wirtschaften. - Altmann VI, 507. 813 Mit Geld aus anderer Taschen ist leicht zahlen. Span.: Quien dineros tiene alcanza lo que quiere. (Cahier, 3393.) 814 Mit Geld kann man ein Loch (s. d.) durch einen Brief (irgendein Schriftstück, Urkunde u. s. w.) reden. - Murner. "All bossheit findt man jetzt vmb Gelt, Gerechtigkeit vmb Gelt ist feyl; durch Gelt kem mancher an ein seyl, wenn er mit Gott sich nicht abkaufft, vmb gelt viel sünd' bleibt vngestrafft." (Brandt, Nsch., 83; Kloster, I, 675.) Böhm.: Peniz i kamen dlabe. (Celakovsky, 161.) Holl.: Met geld geraakt man aan alle dingen. (Harrebomee, I, 222.) It.: Con il denaro si fa ogni cosa. (Pazzaglia, 80, 4.) 815 Mit Geld kann man viel Thorheit zudecken. Holl.: Schoon geld kan veel vuil dekken. (Bohn I, 337.) 816 Mit Geld kauft man wohlfeiler als mit Bitten. (S. Bittkauf.) 817 Mit Geld let sick Geld winnen. - Bueren, 844; Hausfreund, I. Aehnlich die Osmanen: Geld macht Geld gewinnen. (Schlechta, 421.) Die Russen sagen: Geld ist ein Flachs, aus dem man immer neue Fäden spinnen kann. (Altmann VI, 425.) 818 Mit Geld probirt man die Welt. - Steiger, 381; Eiselein, 220; Simrock, 3236. Holl.: Gij moet aan het geld de wet voorschrijven, niet daaraan gehorzamen. (Harrebomee, I, 219.) 819 Mit Geld und gut Latin kommt man überall hin. - Kirchhofer, 246; Eiselein, 219. Frz.: Avec l'argent on vient a bout de tout. 820 Mit gelt bewert man d leut. - Franck, I, 158b. 821 Mit gelt fahet man d leut. - Franck, I, 118a. 822 Mit gelt gewinnt man gelt. - Henisch, 1474, 63; Petri, II, 476. "Mit nichts kan man nichts anfangen." Luther soll zwar die Behauptung ausgesprochen haben, "Geld sei unfruchtbare Waare, trage und hecke nicht wieder Geld" (Zinkgref, I, 210); aber Luther war kein Nationalökonom, sondern Theolog. Holl.: Geld wint geld. (Harrebomee, I, 219.) 823 Mit gelt kan man oft grossen Herren am besten rathen. - Henisch, 1474, 65. 824 Mit Gelt, Latein vnd gutem Pferd kan einer durch ganz Europa reisen. - Lehmann, 688, 24; Eiselein, 219. 825 Mit gelt machet mann die jungfrawen zu hurn. - Franck, II, 118a. 826 Mit gelt probiert man die Leut. - Franck, II, 154a; Egenolff, 212a; Henisch, 1474; Gruter, I, 59; Petri, II, 476. Dän.: Penge pröver manden, deraf seer man haus gemytte. (Prov. dan., 451.) 827 Mit Gelt vberwindt man die Welt. - Lehmann, II, 412, 75. Eine Frfahrung, die sehr allgemein gemacht worden sein muss, denn die Russen, bei denen das Geld von [Spaltenumbruch] 776 Lass das gelt dein meyster sein, so herrschts. – Franck, I, 119a. 777 Leicht gelt, leicht Waar. – Henisch, 1468, 53; Petri, II, 431. 778 Leicht gewonnen Geld dauert nicht. Holl.: Het geld, al tappende ontvangen, is niemand nut. (Harrebomée, I, 269.) 779 Lieber das Geld verzechen, als es den (kleinen) Herren geben und den Fürsprechen (Advocaten). – Fischart. 780 Liggen Geld un snäen Brod is licht vergräpen. (Bremen.) – Köster, 253. 781 Man darf nur Geld borgen, die Zinsen finden sich von selber. Aehnlich die Russen. (Altmann VI, 404.) 782 Man find ehe einen, der Geld tadelt, als der es verschmehet. – Petri, II, 445. 783 Man findet nicht gelt inn allen Säcken, die zugebunden sein. – Henisch, 1474, 51; Petri, II, 445; Lehmann, 917, 17; Lehmann, II, 401, 10. 784 Man gibt jedem vmb sein Geld, was ihm wolschmeckt. – Lehmann, 62, 4 u. 923, 5; Eiselein, 220. 785 Man ist emsiger fremdes Geld an sich zu bringen, als das seine zu behalten. – Opel, 391. 786 Man kann kein Geld ausgeben, was man nicht bekommen. Frz.: Argent refusé ne se despend pas. (Leroux, II, 86.) 787 Man kann lange Geld zählen, ehe man reich davon wird. Poln.: Cudze pieniądze licząc nikt się niezbogaci. (Čelakovský, 449.) 788 Man kann lange von Geld träumen, eh' ein hungriger Magen satt wird. 789 Man kann sich kein Geld aus den Rippen schneiden. – Simrock, 3338. 790 Man löst kein Geld auf der frankfurter Messe, wenn man einen Krebs, sondern wenn man einen Löwen umführt. 791 Man môt dat Geld nehmen, wo man 't find't. (Oldenburg.) Meint, wie das folgende, man müsse nicht zu scrupulös in Betreff des Gelderwerbs sein. (Vgl. Weserzeitung, 4036.) 792 Man môt dat Geld von de Lü nehmen, von de Beme kann man 't nich schütteln. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036; hochdeutsch bei Eiselein, 219; Simrock, 3326; Körte, 2946; Braun, I, 700. 793 Man mot sîn Geld nich up de Braken1 hangen. 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776 Lass das gelt dein meyster sein, so herrschts. – Franck, I, 119a.
777 Leicht gelt, leicht Waar. – Henisch, 1468, 53; Petri, II, 431.
778 Leicht gewonnen Geld dauert nicht.
Holl.: Het geld, al tappende ontvangen, is niemand nut. (Harrebomée, I, 269.)
779 Lieber das Geld verzechen, als es den (kleinen) Herren geben und den Fürsprechen (Advocaten). – Fischart.
780 Liggen Geld un snäen Brod is licht vergräpen. (Bremen.) – Köster, 253.
781 Man darf nur Geld borgen, die Zinsen finden sich von selber.
Aehnlich die Russen. (Altmann VI, 404.)
782 Man find ehe einen, der Geld tadelt, als der es verschmehet. – Petri, II, 445.
783 Man findet nicht gelt inn allen Säcken, die zugebunden sein. – Henisch, 1474, 51; Petri, II, 445; Lehmann, 917, 17; Lehmann, II, 401, 10.
784 Man gibt jedem vmb sein Geld, was ihm wolschmeckt. – Lehmann, 62, 4 u. 923, 5; Eiselein, 220.
785 Man ist emsiger fremdes Geld an sich zu bringen, als das seine zu behalten. – Opel, 391.
786 Man kann kein Geld ausgeben, was man nicht bekommen.
Frz.: Argent refusé ne se despend pas. (Leroux, II, 86.)
787 Man kann lange Geld zählen, ehe man reich davon wird.
Poln.: Cudze pieniądze licząc nikt się niezbogaci. (Čelakovský, 449.)
788 Man kann lange von Geld träumen, eh' ein hungriger Magen satt wird.
789 Man kann sich kein Geld aus den Rippen schneiden. – Simrock, 3338.
790 Man löst kein Geld auf der frankfurter Messe, wenn man einen Krebs, sondern wenn man einen Löwen umführt.
791 Man môt dat Geld nehmen, wo man 't find't. (Oldenburg.)
Meint, wie das folgende, man müsse nicht zu scrupulös in Betreff des Gelderwerbs sein. (Vgl. Weserzeitung, 4036.)
792 Man môt dat Geld von de Lü nehmen, von de Beme kann man 't nich schütteln. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036; hochdeutsch bei Eiselein, 219; Simrock, 3326; Körte, 2946; Braun, I, 700.
793 Man mot sîn Geld nich up de Braken1 hangen. (Waldeck.)
1) Aeste, Zweige. – Nicht leichtsinnig verleihen, nicht in Geschäften anlegen, die keinen Gewinn bringen oder mit offenbarem Verlust verbunden sind.
794 Man muss das Geld in keine Kiste legen, wozu man keinen Schlüssel hat.
795 Man muss das Geld so hoch annehmen, als es gilt.
796 Man muss das gute Geld nicht dem bösen nachwerfen. – Kirchhofer, 356.
797 Man muss dem gelt gebieten, (ihm) nicht dienen (gehorchen). – Henisch, 1389, 1; Petri, II, 459; Körte, 1905; Venedey, 120 u. 123; Simrock, 3299.
Böhm.: Penĕzi se všecko spraví. (Čelakovský, 161.)
Frz.: L'argent est bon serviteur et méchant maître. (Körte, 1905.)
Lat.: Pecuniae oportet imperes, non servias. (Gaal, 659; Philippi, II, 88.)
Ung.: A gazdagság jó szolgáló, de rosz uralkodó.
798 Man muss nicht alles Geld auf Eine Karte setzen.
Holl.: Men moet al zijn geld niet op ééne kaart zetten. (Harrebomée, I, 221.)
799 Man muss sein gutes Geld nicht nach schlechtem auswerfen.
Holl.: Men moet geen goed geld naar kwaad geld werpen. (Harrebomée, I, 221.)
800 Man nimmt das Geld nicht ungeschaut.
Böhm.: Penĕzům svĕdčí pocítání. (Čelakovský, 163.)
801 Man soll dem kein gelt leihen, für wellichem man muss den Hut abziehen. – Henisch, 1474, 51; Petri, II, 465.
Frz.: Ne prêtez point votre argent à un grand seigneur. (Bohn I, 40.)
802 Man soll dess geltes Herr sein, nicht Knecht. – Henisch, 1474, 57; Petri, II, 465.
803 Man stellt dem gelt, womit man kan. – Henisch, 1474, 58.
804 Mancher hat gelt, er möchte gelt fressen, vnd ist jm doch kain nutze. – Agricola II, 499.
805 Mancher liebet Geld noch mehr, als die Seele, Gott und Ehr'.
806 Me muss das Geld vo de Lüte näh, me cha's nid vo de Bäume schütte. (S. 791 u. 792.) (Luzern.)
807 Me muss d'n Geld nâr (nur) se Narr sei. (Henneberg.) – Frommann, II, 414, 63.
808 Mehr Geld und weniger Worte.
809 Mein Geld ist toll, sagte der Lehrbub am Kirmestag, da schlug er einen Beutel mit Knöpfen auf den Tisch.
Holl.: Mijn geld rammelt in mijn' zak, zei kale Geurt, als Noordsche bokkenkeutels in een' vilten hoed. (Harrebomée, I, 222.)
810 Mit bereitem Geld ist nicht gut schertzen. – Petri, II, 474.
811 Mit dem Gelde kann man alles verdecken. – Kirchhofer, 246.
Frz.: On accommode tout avec de l'argent.
Holl.: Had ik geld genoeg, ik zou den keizer van Rome stillen. (Harrebomée, I, 219.)
812 Mit fremdem Gelde ist gut wirtschaften. – Altmann VI, 507.
813 Mit Geld aus anderer Taschen ist leicht zahlen.
Span.: Quien dineros tiene alcanza lo que quiere. (Cahier, 3393.)
814 Mit Geld kann man ein Loch (s. d.) durch einen Brief (irgendein Schriftstück, Urkunde u. s. w.) reden. – Murner.
„All bossheit findt man jetzt vmb Gelt, Gerechtigkeit vmb Gelt ist feyl; durch Gelt kem mancher an ein seyl, wenn er mit Gott sich nicht abkaufft, vmb gelt viel sünd' bleibt vngestrafft.“ (Brandt, Nsch., 83; Kloster, I, 675.)
Böhm.: Peníz i kámen dlabe. (Čelakovský, 161.)
Holl.: Met geld geraakt man aan alle dingen. (Harrebomée, I, 222.)
It.: Con il denaro si fà ogni cosa. (Pazzaglia, 80, 4.)
815 Mit Geld kann man viel Thorheit zudecken.
Holl.: Schoon geld kan veel vuil dekken. (Bohn I, 337.)
816 Mit Geld kauft man wohlfeiler als mit Bitten. (S. Bittkauf.)
817 Mit Geld let sick Geld winnen. – Bueren, 844; Hausfreund, I.
Aehnlich die Osmanen: Geld macht Geld gewinnen. (Schlechta, 421.) Die Russen sagen: Geld ist ein Flachs, aus dem man immer neue Fäden spinnen kann. (Altmann VI, 425.)
818 Mit Geld probirt man die Welt. – Steiger, 381; Eiselein, 220; Simrock, 3236.
Holl.: Gij moet aan het geld de wet voorschrijven, niet daaraan gehorzamen. (Harrebomée, I, 219.)
819 Mit Geld und gut Latin kommt man überall hin. – Kirchhofer, 246; Eiselein, 219.
Frz.: Avec l'argent on vient à bout de tout.
820 Mit gelt bewert man d leut. – Franck, I, 158b.
821 Mit gelt fahet man d leut. – Franck, I, 118a.
822 Mit gelt gewinnt man gelt. – Henisch, 1474, 63; Petri, II, 476.
„Mit nichts kan man nichts anfangen.“ Luther soll zwar die Behauptung ausgesprochen haben, „Geld sei unfruchtbare Waare, trage und hecke nicht wieder Geld“ (Zinkgref, I, 210); aber Luther war kein Nationalökonom, sondern Theolog.
Holl.: Geld wint geld. (Harrebomée, I, 219.)
823 Mit gelt kan man oft grossen Herren am besten rathen. – Henisch, 1474, 65.
824 Mit Gelt, Latein vnd gutem Pferd kan einer durch ganz Europa reisen. – Lehmann, 688, 24; Eiselein, 219.
825 Mit gelt machet mann die jungfrawen zu hurn. – Franck, II, 118a.
826 Mit gelt probiert man die Leut. – Franck, II, 154a; Egenolff, 212a; Henisch, 1474; Gruter, I, 59; Petri, II, 476.
Dän.: Penge prøver manden, deraf seer man haus gemytte. (Prov. dan., 451.)
827 Mit Gelt vberwindt man die Welt. – Lehmann, II, 412, 75.
Eine Frfahrung, die sehr allgemein gemacht worden sein muss, denn die Russen, bei denen das Geld von
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