Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 1075 Wer Gelt hat, ist fromb genug. - Lehmann, 254, 11. 1076 Wer gelt im Beuttel treit, den zeucht man für allezeit. - Henisch, 1476, 34; Petri, II, 710. 1077 Wer Gelt lieb hat, der bleibet nicht gerecht. - Lehmann, 254, 3. It.: Maggior porta, maggior battitojo. - Un oncia di favore piu vale che una libra di giustizia. 1078 Wer gelt lieb hat, wird gelts nimmer Satt. - Henisch, 1476, 38; Petri, II, 711; Lehmann, 250, 4; Körte, 1918; Pred. Sal. 5, 9; Schulze, 121. Lat.: Avarus non impletur pecunia. (Henisch, 1476.) 1079 Wer gelt nit, wo wer sein adel. - Franck, II, 9b. 1080 Wer gelt zu rechter zeit veracht offt vil gewin hat eingebracht. - Henisch, 1476, 45; Petri, II, 711; Lehmann, 213, 28. Lat.: Pecuniam in loco negligere interdum maximum est lucrum. (Fischer, 173, 33; Philippi, II, 88.) 1081 Wer gelt zur ehe nimpt, der kompt vmb sein freyheit. - Henisch, 1476, 44; Petri, II, 711. 1082 Wer gelts am besten entberen kan, der hat am wenigsten sorg daran. - Henisch, 1476, 41; Petri, II, 711. 1083 Wer gelts gnug hat, der kaufft, was er wil. - Franck. II, 109a; Henisch, 1476, 43; Petri, II, 711; Gruter, I, 80. Frz.: Qui a argent il a beau faire. - Qui a argent il a des belles choses. (Leroux, II, 288.) Holl.: Als ik zooveel geld had, zou ik vragen, of de wereld te koop was. (Harrebomee, I, 216.) 1084 Wer hat Geld, der fürchtet nicht die grosse Welt. 1085 Wer hat Geld, steht wohl in der Welt. - Parömiakon, 3184. Er wehrt sich auch gegen die Mächtigen. 1086 Wer hat gelt, der ist willkommen. - Henisch, 1476, 26. 1087 Wer heut sein gelt alles verzehrt, dem wirdt morgen frewd in trauren verkehrt. - Henisch, 1476, 47; Petri, II, 718. 1088 Wer jetzt hat gelt inn dieser welt, den stellt man an die spitzen; betracht nit dabey wie fromm er sey, herfür muss er sitzen. - Henisch, 1476, 17. 1089 Wer kein Geld hat, darf kein Seckel kaufen und nicht zu den Wechslern laufen. Dän.: Hvo der har ingen penge, tör ei heller köile pung til dem. (Prov. dan., 452.) 1090 Wer kein Geld hat, darf nicht zu Markte gehen. - Eiselein, 222; Simrock, 3282. Holl.: Die geen geld heeft, mag gaan, daar niet te koop is. (Harrebomee, I, 217.) Lat.: Impedit omne forum defectus denariorum. (Binder I, 707; II, 1389; Gartner, 158; Philippi, I, 189; Eiselein, 222.) 1091 Wer kein Geld hat, darf sich um keinen Beutel bekümmern. - Winckler, XI, 59. So leicht nimmt aber nicht jeder den Mangel an Geld. Die Franzosen behaupten, es gehe kein Schmerz darüber: Faule d'argent, est douleur non pareille. (Cahier, 136.) 1092 Wer kein Geld hat, dem entfällt keine Münze. - Reinsberg IV, 6; Eiselein, 219; Simrock, 3280. Lat.: Abs re qui vadit, res sibi nulla cadit. (Eiselein, 219.) 1093 Wer kein Geld hat, dem fällt es nicht durch die Finger. - Simrock, 3281. 1094 Wer kein Geld hat, den kennt niemand, und wer viel hat, kennt sich selber nicht. It.: Con molti denari non vi conoscere, e senza denari conosciuto non sarete. (Pazzaglia, 82, 15.) 1095 Wer kein Geld hat, den schifft Charon nicht über den Styx. (Altgr.) Frz.: Il n'est pas donne a tout le monde, d'aller a Corinthe. - Qui n'a point d'argent, n'a point de grace. 1096 Wer kein Geld hat, der hat auch keinen Freund. Lat.: Tempora si fuerint nubila solus eris. 1097 Wer kein Geld hat, hat keine Freunde; und keine Freunde haben, heisst, Feinde haben. - Gutzkow, Ritter vom Geist, I, 368. 1098 Wer kein Geld hat, ist ein Hundsfott. 1099 Wer kein Geld hat, ist ein Lump, und wär' er so weise wie Salomo. Frz.: Se tu es au monde aussi sage que saint Pol, et tu n'a rien, tu es repute pour ung fol. (Leroux, I, 34.) [Spaltenumbruch] 1100 Wer kein Geld hat, kann das Gelübde der Armuth nicht thun. 1101 Wer kein Geld hat, klagt immer über theuer Brot. Böhm.: Drahy chleb, kdyz neni penez. (Celakovsky, 178.) 1102 Wer kein Geld hat, muss Bürgen stellen. - Körte, 1949. 1103 Wer kein Geld hat, muss Pfand geben. Im alten deutschen Recht wurden fast alle Vergehen mit Gelde, d. i. Gut, Vermögen gebüsst; wem dies fehlte, der musste mit seiner Person büssen. Frz.: Faute d'argent faut bailler gage. (Kritzinger, 305a.) 1104 Wer kein Geld hat, muss von hinten gehen. - Frischbier2, 1212. Poln.: Kto niema pieniedzy, nacierpi sie nedzy. (Frischbier, 4268.) 1105 Wer kein Geld hat, sieht einem Narren gleich. - Mayer, I, 151. 1106 Wer kein Geld hat, vnnd ist nicht schön, sind das nicht grosser mangel zwen? - Petri, II, 728. 1107 Wer kein Geld hat, was nutzt dem die Börse! Engl.: He that hath no money needeth no purse. (Bohn II, 116.) 1108 Wer kein Geld hat, wird verdammt; hat man Geld, sitzt man auf Sammt. Frz.: Qui argent a on lui fait fete, qui n'en a point, n'est qu'une bete. 1109 Wer kein Geld im Beutel hat, muss süsse Worte geben (oder: muss Honig im Munde haben). Frz.: Qui n'a point argens en bourse, aie au moins miel en bouche. It.: Chi non ha denari in borsa, habbia miele in bocca. (Pazzaglia, 82, 14.) 1110 Wer kein gelt hat, der hat kein freund. - Lehmann, 254. H. Heine: "Ich merke, hat der Mensch kein Geld, so ist der Mensch schon halb gestorben." (Vermischte Schriften, Hamburg 1854, I, 187.) 1111 Wer kein gelt hat, der reitet zu fuss. - Henisch, 1476, 15; Petri, II, 728. 1112 Wer kein gelt im Beuttel hat, der jsset sich fetter Speiss nicht satt. - Henisch, 1476, 52; Petri, II, 728. 1113 Wer kommt nach Geld, der hat umsonst geschellt. Frz.: Quand on lui parle de l'argent, point de nouvelles. (Kritzinger, 34.) 1114 Wer mit Geld handelt, der hat ein gut Geschäft. Holl.: Die in de handeling van het geld is, komt er wel schadeloos af. (Harrebomee, I, 283.) 1115 Wer mit Geld umgeht, an dem bleibt Geld hängen. Frz.: Quand on a mis la main a la pate il en demeura quelque chose aux doigts. 1116 Wer mit Geld Verderben wenden kann und thut es nicht, der ist ein thöricht Mann. Frz.: Plaie d'argent peut guerir, n'est pas mortelle. 1117 Wer nach Gelde heirathet, verkauft seine Freiheit. - Eiselein, 219; Simrock, 3302. "Diejenigen, welche nach Gelde heirathen, werden gewöhnlich wie die Schatzgräber in ihren Hoffnungen betrogen." (Welt und Zeit, V, 226, 202.) Engl.: He that marries for wealth, does sell his liberty. Holl.: Als 't huwlijk is om 't gelletje, dan wordt het vaak een helletje. (Harrebomee, I, 217.) 1118 Wer nach Gelde kommt, findet die Thüren verschlossen. Holl.: Als men om geld komt, dan zijn ze nooit t' huis. (Harrebomee, I, 216.) 1119 Wer nicht Geld hat, bleibt dahinten. 1120 Wer nicht Geld hat, der gilt nichts, wass gildt, dass ist Geldt. - Lehmann, 148, 110. 1121 Wer nicht Geld hat, hat keine Gunst. 1122 Wer nicht gelt hat, der bezahlet mit der haut. (S. 1184.) - Henisch, 1476, 36; Petri, II, 740; Kirchhofer, 248; Simrock, 3279; Graf, 321, 256; Schulze, 66. Frz.: Qui n'a deniers si laisse gaige. (Leroux, II, 302.) Holl.: Die niet kan betalen met geld, moet het met zijne huid boeten. (Harrebomee, I, 217.) Lat.: Qui non habet in nummis (aere) luat in corpore. (Binder II, 2790; Schamelius, 66, 8.) 1123 Wer nicht gelt hat, der ist verschmäht. - Henisch, 1476, 55; Petri, II, 740.
[Spaltenumbruch] 1075 Wer Gelt hat, ist fromb genug. – Lehmann, 254, 11. 1076 Wer gelt im Beuttel treit, den zeucht man für allezeit. – Henisch, 1476, 34; Petri, II, 710. 1077 Wer Gelt lieb hat, der bleibet nicht gerecht. – Lehmann, 254, 3. It.: Maggior porta, maggior battitojo. – Un oncia di favore più vale che una libra di giustizia. 1078 Wer gelt lieb hat, wird gelts nimmer Satt. – Henisch, 1476, 38; Petri, II, 711; Lehmann, 250, 4; Körte, 1918; Pred. Sal. 5, 9; Schulze, 121. Lat.: Avarus non impletur pecunia. (Henisch, 1476.) 1079 Wer gelt nit, wo wer sein adel. – Franck, II, 9b. 1080 Wer gelt zu rechter zeit veracht offt vil gewin hat eingebracht. – Henisch, 1476, 45; Petri, II, 711; Lehmann, 213, 28. Lat.: Pecuniam in loco negligere interdum maximum est lucrum. (Fischer, 173, 33; Philippi, II, 88.) 1081 Wer gelt zur ehe nimpt, der kompt vmb sein freyheit. – Henisch, 1476, 44; Petri, II, 711. 1082 Wer gelts am besten entberen kan, der hat am wenigsten sorg daran. – Henisch, 1476, 41; Petri, II, 711. 1083 Wer gelts gnug hat, der kaufft, was er wil. – Franck. II, 109a; Henisch, 1476, 43; Petri, II, 711; Gruter, I, 80. Frz.: Qui a argent il a beau faire. – Qui a argent il a des belles choses. (Leroux, II, 288.) Holl.: Als ik zooveel geld had, zou ik vragen, of de wereld te koop was. (Harrebomée, I, 216.) 1084 Wer hat Geld, der fürchtet nicht die grosse Welt. 1085 Wer hat Geld, steht wohl in der Welt. – Parömiakon, 3184. Er wehrt sich auch gegen die Mächtigen. 1086 Wer hat gelt, der ist willkommen. – Henisch, 1476, 26. 1087 Wer heut sein gelt alles verzehrt, dem wirdt morgen frewd in trauren verkehrt. – Henisch, 1476, 47; Petri, II, 718. 1088 Wer jetzt hat gelt inn dieser welt, den stellt man an die spitzen; betracht nit dabey wie fromm er sey, herfür muss er sitzen. – Henisch, 1476, 17. 1089 Wer kein Geld hat, darf kein Seckel kaufen und nicht zu den Wechslern laufen. Dän.: Hvo der har ingen penge, tør ei heller køile pung til dem. (Prov. dan., 452.) 1090 Wer kein Geld hat, darf nicht zu Markte gehen. – Eiselein, 222; Simrock, 3282. Holl.: Die geen geld heeft, mag gaan, daar niet te koop is. (Harrebomée, I, 217.) Lat.: Impedit omne forum defectus denariorum. (Binder I, 707; II, 1389; Gartner, 158; Philippi, I, 189; Eiselein, 222.) 1091 Wer kein Geld hat, darf sich um keinen Beutel bekümmern. – Winckler, XI, 59. So leicht nimmt aber nicht jeder den Mangel an Geld. Die Franzosen behaupten, es gehe kein Schmerz darüber: Faule d'argent, est douleur non pareille. (Cahier, 136.) 1092 Wer kein Geld hat, dem entfällt keine Münze. – Reinsberg IV, 6; Eiselein, 219; Simrock, 3280. Lat.: Abs re qui vadit, res sibi nulla cadit. (Eiselein, 219.) 1093 Wer kein Geld hat, dem fällt es nicht durch die Finger. – Simrock, 3281. 1094 Wer kein Geld hat, den kennt niemand, und wer viel hat, kennt sich selber nicht. It.: Con molti denari non vi conoscere, e senza denari conosciuto non sarete. (Pazzaglia, 82, 15.) 1095 Wer kein Geld hat, den schifft Charon nicht über den Styx. (Altgr.) Frz.: Il n'est pas donné à tout le monde, d'aller a Corinthe. – Qui n'a point d'argent, n'a point de grace. 1096 Wer kein Geld hat, der hat auch keinen Freund. Lat.: Tempora si fuerint nubila solus eris. 1097 Wer kein Geld hat, hat keine Freunde; und keine Freunde haben, heisst, Feinde haben. – Gutzkow, Ritter vom Geist, I, 368. 1098 Wer kein Geld hat, ist ein Hundsfott. 1099 Wer kein Geld hat, ist ein Lump, und wär' er so weise wie Salomo. Frz.: Se tu es au monde aussi sage que saint Pol, et tu n'a rien, tu es reputé pour ung fol. (Leroux, I, 34.) [Spaltenumbruch] 1100 Wer kein Geld hat, kann das Gelübde der Armuth nicht thun. 1101 Wer kein Geld hat, klagt immer über theuer Brot. Böhm.: Drahý chléb, když není penĕz. (Čelakovský, 178.) 1102 Wer kein Geld hat, muss Bürgen stellen. – Körte, 1949. 1103 Wer kein Geld hat, muss Pfand geben. Im alten deutschen Recht wurden fast alle Vergehen mit Gelde, d. i. Gut, Vermögen gebüsst; wem dies fehlte, der musste mit seiner Person büssen. Frz.: Faute d'argent faut bailler gage. (Kritzinger, 305a.) 1104 Wer kein Geld hat, muss von hinten gehen. – Frischbier2, 1212. Poln.: Kto niema pieniędzy, nacierpi się nędzy. (Frischbier, 4268.) 1105 Wer kein Geld hat, sieht einem Narren gleich. – Mayer, I, 151. 1106 Wer kein Geld hat, vnnd ist nicht schön, sind das nicht grosser mangel zwen? – Petri, II, 728. 1107 Wer kein Geld hat, was nutzt dem die Börse! Engl.: He that hath no money needeth no purse. (Bohn II, 116.) 1108 Wer kein Geld hat, wird verdammt; hat man Geld, sitzt man auf Sammt. Frz.: Qui argent a on lui fait fête, qui n'en a point, n'est qu'une bête. 1109 Wer kein Geld im Beutel hat, muss süsse Worte geben (oder: muss Honig im Munde haben). Frz.: Qui n'a point argens en bourse, aie au moins miel en bouche. It.: Chi non hà denari in borsa, habbia miele in bocca. (Pazzaglia, 82, 14.) 1110 Wer kein gelt hat, der hat kein freund. – Lehmann, 254. H. Heine: „Ich merke, hat der Mensch kein Geld, so ist der Mensch schon halb gestorben.“ (Vermischte Schriften, Hamburg 1854, I, 187.) 1111 Wer kein gelt hat, der reitet zu fuss. – Henisch, 1476, 15; Petri, II, 728. 1112 Wer kein gelt im Beuttel hat, der jsset sich fetter Speiss nicht satt. – Henisch, 1476, 52; Petri, II, 728. 1113 Wer kommt nach Geld, der hat umsonst geschellt. Frz.: Quand on lui parle de l'argent, point de nouvelles. (Kritzinger, 34.) 1114 Wer mit Geld handelt, der hat ein gut Geschäft. Holl.: Die in de handeling van het geld is, komt er wel schadeloos af. (Harrebomée, I, 283.) 1115 Wer mit Geld umgeht, an dem bleibt Geld hängen. Frz.: Quand on a mis la main à la pâte il en demeura quelque chose aux doigts. 1116 Wer mit Geld Verderben wenden kann und thut es nicht, der ist ein thöricht Mann. Frz.: Plaie d'argent peut guérir, n'est pas mortelle. 1117 Wer nach Gelde heirathet, verkauft seine Freiheit. – Eiselein, 219; Simrock, 3302. „Diejenigen, welche nach Gelde heirathen, werden gewöhnlich wie die Schatzgräber in ihren Hoffnungen betrogen.“ (Welt und Zeit, V, 226, 202.) Engl.: He that marries for wealth, does sell his liberty. Holl.: Als 't huwlijk is om 't gelletje, dan wordt het vaak een helletje. (Harrebomée, I, 217.) 1118 Wer nach Gelde kommt, findet die Thüren verschlossen. Holl.: Als men om geld komt, dan zijn ze nooit t' huis. (Harrebomée, I, 216.) 1119 Wer nicht Geld hat, bleibt dahinten. 1120 Wer nicht Geld hat, der gilt nichts, wass gildt, dass ist Geldt. – Lehmann, 148, 110. 1121 Wer nicht Geld hat, hat keine Gunst. 1122 Wer nicht gelt hat, der bezahlet mit der haut. (S. 1184.) – Henisch, 1476, 36; Petri, II, 740; Kirchhofer, 248; Simrock, 3279; Graf, 321, 256; Schulze, 66. Frz.: Qui n'a deniers si laisse gaige. (Leroux, II, 302.) Holl.: Die niet kan betalen met geld, moet het met zijne huid boeten. (Harrebomée, I, 217.) Lat.: Qui non habet in nummis (aere) luat in corpore. (Binder II, 2790; Schamelius, 66, 8.) 1123 Wer nicht gelt hat, der ist verschmäht. – Henisch, 1476, 55; Petri, II, 740.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0785" n="[757]"/><cb n="1513"/> 1075 Wer Gelt hat, ist fromb genug.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 254, 11.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1076 Wer gelt im Beuttel treit, den zeucht man für allezeit.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1476, 34; Petri, II, 710.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1077 Wer Gelt lieb hat, der bleibet nicht gerecht.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 254, 3.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Maggior porta, maggior battitojo. – Un oncia di favore più vale che una libra di giustizia.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1078 Wer gelt lieb hat, wird gelts nimmer Satt.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1476, 38; Petri, II, 711; Lehmann, 250, 4; Körte, 1918; Pred. Sal. 5, 9; Schulze, 121.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Avarus non impletur pecunia. (<hi rendition="#i">Henisch, 1476.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1079 Wer gelt nit, wo wer sein adel.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 9<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1080 Wer gelt zu rechter zeit veracht offt vil gewin hat eingebracht.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1476, 45; Petri, II, 711; Lehmann, 213, 28.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Pecuniam in loco negligere interdum maximum est lucrum. (<hi rendition="#i">Fischer, 173, 33; Philippi, II, 88.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1081 Wer gelt zur ehe nimpt, der kompt vmb sein freyheit.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1476, 44; Petri, II, 711.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1082 Wer gelts am besten entberen kan, der hat am wenigsten sorg daran.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1476, 41; Petri, II, 711.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1083 Wer gelts gnug hat, der kaufft, was er wil.</hi> – <hi rendition="#i">Franck. II, 109<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 1476, 43; Petri, II, 711; Gruter, I, 80.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui a argent il a beau faire. – Qui a argent il a des belles choses. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 288.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als ik zooveel geld had, zou ik vragen, of de wereld te koop was. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 216.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1084 Wer hat Geld, der fürchtet nicht die grosse Welt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1085 Wer hat Geld, steht wohl in der Welt.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 3184.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er wehrt sich auch gegen die Mächtigen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1086 Wer hat gelt, der ist willkommen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1476, 26.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1087 Wer heut sein gelt alles verzehrt, dem wirdt morgen frewd in trauren verkehrt.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1476, 47; Petri, II, 718.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1088 Wer jetzt hat gelt inn dieser welt, den stellt man an die spitzen; betracht nit dabey wie fromm er sey, herfür muss er sitzen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1476, 17.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1089 Wer kein Geld hat, darf kein Seckel kaufen und nicht zu den Wechslern laufen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvo der har ingen penge, tør ei heller køile pung til dem. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 452.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1090 Wer kein Geld hat, darf nicht zu Markte gehen.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 222; Simrock, 3282.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die geen geld heeft, mag gaan, daar niet te koop is. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 217.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Impedit omne forum defectus denariorum. (<hi rendition="#i">Binder I, 707; II, 1389; Gartner, 158; Philippi, I, 189; Eiselein, 222.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1091 Wer kein Geld hat, darf sich um keinen Beutel bekümmern.</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, XI, 59.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">So leicht nimmt aber nicht jeder den Mangel an Geld. Die Franzosen behaupten, es gehe kein Schmerz darüber: Faule d'argent, est douleur non pareille. (<hi rendition="#i">Cahier, 136.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1092 Wer kein Geld hat, dem entfällt keine Münze.</hi> – <hi rendition="#i">Reinsberg IV, 6; Eiselein, 219; Simrock, 3280.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Abs re qui vadit, res sibi nulla cadit. (<hi rendition="#i">Eiselein, 219.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1093 Wer kein Geld hat, dem fällt es nicht durch die Finger.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 3281.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1094 Wer kein Geld hat, den kennt niemand, und wer viel hat, kennt sich selber nicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Con molti denari non vi conoscere, e senza denari conosciuto non sarete. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 82, 15.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1095 Wer kein Geld hat, den schifft Charon nicht über den Styx.</hi> (<hi rendition="#i">Altgr.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il n'est pas donné à tout le monde, d'aller a Corinthe. – Qui n'a point d'argent, n'a point de grace.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1096 Wer kein Geld hat, der hat auch keinen Freund.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tempora si fuerint nubila solus eris.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1097 Wer kein Geld hat, hat keine Freunde; und keine Freunde haben, heisst, Feinde haben.</hi> – <hi rendition="#i">Gutzkow, Ritter vom Geist, I, 368.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1098 Wer kein Geld hat, ist ein Hundsfott.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1099 Wer kein Geld hat, ist ein Lump, und wär' er so weise wie Salomo.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Se tu es au monde aussi sage que saint Pol, et tu n'a rien, tu es reputé pour ung fol. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 34.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1514"/> 1100 Wer kein Geld hat, kann das Gelübde der Armuth nicht thun.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1101 Wer kein Geld hat, klagt immer über theuer Brot.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Drahý chléb, když není penĕz. (<hi rendition="#i">Čelakovský, 178.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1102 Wer kein Geld hat, muss Bürgen stellen.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 1949.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1103 Wer kein Geld hat, muss Pfand geben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Im alten deutschen Recht wurden fast alle Vergehen mit Gelde, d. i. Gut, Vermögen gebüsst; wem dies fehlte, der musste mit seiner Person büssen.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Faute d'argent faut bailler gage. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 305<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1104 Wer kein Geld hat, muss von hinten gehen.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1212.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Kto niema pieniędzy, nacierpi się nędzy. (<hi rendition="#i">Frischbier, 4268.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1105 Wer kein Geld hat, sieht einem Narren gleich.</hi> – <hi rendition="#i">Mayer, I, 151.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1106 Wer kein Geld hat, vnnd ist nicht schön, sind das nicht grosser mangel zwen?</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 728.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1107 Wer kein Geld hat, was nutzt dem die Börse!</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: He that hath no money needeth no purse. (<hi rendition="#i">Bohn II, 116.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1108 Wer kein Geld hat, wird verdammt; hat man Geld, sitzt man auf Sammt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui argent a on lui fait fête, qui n'en a point, n'est qu'une bête.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1109 Wer kein Geld im Beutel hat, muss süsse Worte geben (oder: muss Honig im Munde haben).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui n'a point argens en bourse, aie au moins miel en bouche.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi non hà denari in borsa, habbia miele in bocca. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 82, 14.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1110 Wer kein gelt hat, der hat kein freund.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 254.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#i">H. Heine:</hi> „Ich merke, hat der Mensch kein Geld, so ist der Mensch schon halb gestorben.“ (<hi rendition="#i">Vermischte Schriften, Hamburg 1854, I, 187.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1111 Wer kein gelt hat, der reitet zu fuss.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1476, 15; Petri, II, 728.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1112 Wer kein gelt im Beuttel hat, der jsset sich fetter Speiss nicht satt.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1476, 52; Petri, II, 728.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1113 Wer kommt nach Geld, der hat umsonst geschellt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Quand on lui parle de l'argent, point de nouvelles. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 34.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1114 Wer mit Geld handelt, der hat ein gut Geschäft.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die in de handeling van het geld is, komt er wel schadeloos af. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 283.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1115 Wer mit Geld umgeht, an dem bleibt Geld hängen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Quand on a mis la main à la pâte il en demeura quelque chose aux doigts.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1116 Wer mit Geld Verderben wenden kann und thut es nicht, der ist ein thöricht Mann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Plaie d'argent peut guérir, n'est pas mortelle.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1117 Wer nach Gelde heirathet, verkauft seine Freiheit.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 219; Simrock, 3302.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Diejenigen, welche nach Gelde heirathen, werden gewöhnlich wie die Schatzgräber in ihren Hoffnungen betrogen.“ (<hi rendition="#i">Welt und Zeit, V, 226, 202.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: He that marries for wealth, does sell his liberty.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als 't huwlijk is om 't gelletje, dan wordt het vaak een helletje. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 217.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1118 Wer nach Gelde kommt, findet die Thüren verschlossen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als men om geld komt, dan zijn ze nooit t' huis. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 216.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1119 Wer nicht Geld hat, bleibt dahinten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1120 Wer nicht Geld hat, der gilt nichts, wass gildt, dass ist Geldt.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 148, 110.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1121 Wer nicht Geld hat, hat keine Gunst.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1122 Wer nicht gelt hat, der bezahlet mit der haut. (S. 1184.)</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1476, 36; Petri, II, 740; Kirchhofer, 248; Simrock, 3279; Graf, 321, 256; Schulze, 66.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui n'a deniers si laisse gaige. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 302.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die niet kan betalen met geld, moet het met zijne huid boeten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 217.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Qui non habet in nummis (aere) luat in corpore. (<hi rendition="#i">Binder II, 2790; Schamelius, 66, 8.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1123 Wer nicht gelt hat, der ist verschmäht.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1476, 55; Petri, II, 740.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[757]/0785]
1075 Wer Gelt hat, ist fromb genug. – Lehmann, 254, 11.
1076 Wer gelt im Beuttel treit, den zeucht man für allezeit. – Henisch, 1476, 34; Petri, II, 710.
1077 Wer Gelt lieb hat, der bleibet nicht gerecht. – Lehmann, 254, 3.
It.: Maggior porta, maggior battitojo. – Un oncia di favore più vale che una libra di giustizia.
1078 Wer gelt lieb hat, wird gelts nimmer Satt. – Henisch, 1476, 38; Petri, II, 711; Lehmann, 250, 4; Körte, 1918; Pred. Sal. 5, 9; Schulze, 121.
Lat.: Avarus non impletur pecunia. (Henisch, 1476.)
1079 Wer gelt nit, wo wer sein adel. – Franck, II, 9b.
1080 Wer gelt zu rechter zeit veracht offt vil gewin hat eingebracht. – Henisch, 1476, 45; Petri, II, 711; Lehmann, 213, 28.
Lat.: Pecuniam in loco negligere interdum maximum est lucrum. (Fischer, 173, 33; Philippi, II, 88.)
1081 Wer gelt zur ehe nimpt, der kompt vmb sein freyheit. – Henisch, 1476, 44; Petri, II, 711.
1082 Wer gelts am besten entberen kan, der hat am wenigsten sorg daran. – Henisch, 1476, 41; Petri, II, 711.
1083 Wer gelts gnug hat, der kaufft, was er wil. – Franck. II, 109a; Henisch, 1476, 43; Petri, II, 711; Gruter, I, 80.
Frz.: Qui a argent il a beau faire. – Qui a argent il a des belles choses. (Leroux, II, 288.)
Holl.: Als ik zooveel geld had, zou ik vragen, of de wereld te koop was. (Harrebomée, I, 216.)
1084 Wer hat Geld, der fürchtet nicht die grosse Welt.
1085 Wer hat Geld, steht wohl in der Welt. – Parömiakon, 3184.
Er wehrt sich auch gegen die Mächtigen.
1086 Wer hat gelt, der ist willkommen. – Henisch, 1476, 26.
1087 Wer heut sein gelt alles verzehrt, dem wirdt morgen frewd in trauren verkehrt. – Henisch, 1476, 47; Petri, II, 718.
1088 Wer jetzt hat gelt inn dieser welt, den stellt man an die spitzen; betracht nit dabey wie fromm er sey, herfür muss er sitzen. – Henisch, 1476, 17.
1089 Wer kein Geld hat, darf kein Seckel kaufen und nicht zu den Wechslern laufen.
Dän.: Hvo der har ingen penge, tør ei heller køile pung til dem. (Prov. dan., 452.)
1090 Wer kein Geld hat, darf nicht zu Markte gehen. – Eiselein, 222; Simrock, 3282.
Holl.: Die geen geld heeft, mag gaan, daar niet te koop is. (Harrebomée, I, 217.)
Lat.: Impedit omne forum defectus denariorum. (Binder I, 707; II, 1389; Gartner, 158; Philippi, I, 189; Eiselein, 222.)
1091 Wer kein Geld hat, darf sich um keinen Beutel bekümmern. – Winckler, XI, 59.
So leicht nimmt aber nicht jeder den Mangel an Geld. Die Franzosen behaupten, es gehe kein Schmerz darüber: Faule d'argent, est douleur non pareille. (Cahier, 136.)
1092 Wer kein Geld hat, dem entfällt keine Münze. – Reinsberg IV, 6; Eiselein, 219; Simrock, 3280.
Lat.: Abs re qui vadit, res sibi nulla cadit. (Eiselein, 219.)
1093 Wer kein Geld hat, dem fällt es nicht durch die Finger. – Simrock, 3281.
1094 Wer kein Geld hat, den kennt niemand, und wer viel hat, kennt sich selber nicht.
It.: Con molti denari non vi conoscere, e senza denari conosciuto non sarete. (Pazzaglia, 82, 15.)
1095 Wer kein Geld hat, den schifft Charon nicht über den Styx. (Altgr.)
Frz.: Il n'est pas donné à tout le monde, d'aller a Corinthe. – Qui n'a point d'argent, n'a point de grace.
1096 Wer kein Geld hat, der hat auch keinen Freund.
Lat.: Tempora si fuerint nubila solus eris.
1097 Wer kein Geld hat, hat keine Freunde; und keine Freunde haben, heisst, Feinde haben. – Gutzkow, Ritter vom Geist, I, 368.
1098 Wer kein Geld hat, ist ein Hundsfott.
1099 Wer kein Geld hat, ist ein Lump, und wär' er so weise wie Salomo.
Frz.: Se tu es au monde aussi sage que saint Pol, et tu n'a rien, tu es reputé pour ung fol. (Leroux, I, 34.)
1100 Wer kein Geld hat, kann das Gelübde der Armuth nicht thun.
1101 Wer kein Geld hat, klagt immer über theuer Brot.
Böhm.: Drahý chléb, když není penĕz. (Čelakovský, 178.)
1102 Wer kein Geld hat, muss Bürgen stellen. – Körte, 1949.
1103 Wer kein Geld hat, muss Pfand geben.
Im alten deutschen Recht wurden fast alle Vergehen mit Gelde, d. i. Gut, Vermögen gebüsst; wem dies fehlte, der musste mit seiner Person büssen.
Frz.: Faute d'argent faut bailler gage. (Kritzinger, 305a.)
1104 Wer kein Geld hat, muss von hinten gehen. – Frischbier2, 1212.
Poln.: Kto niema pieniędzy, nacierpi się nędzy. (Frischbier, 4268.)
1105 Wer kein Geld hat, sieht einem Narren gleich. – Mayer, I, 151.
1106 Wer kein Geld hat, vnnd ist nicht schön, sind das nicht grosser mangel zwen? – Petri, II, 728.
1107 Wer kein Geld hat, was nutzt dem die Börse!
Engl.: He that hath no money needeth no purse. (Bohn II, 116.)
1108 Wer kein Geld hat, wird verdammt; hat man Geld, sitzt man auf Sammt.
Frz.: Qui argent a on lui fait fête, qui n'en a point, n'est qu'une bête.
1109 Wer kein Geld im Beutel hat, muss süsse Worte geben (oder: muss Honig im Munde haben).
Frz.: Qui n'a point argens en bourse, aie au moins miel en bouche.
It.: Chi non hà denari in borsa, habbia miele in bocca. (Pazzaglia, 82, 14.)
1110 Wer kein gelt hat, der hat kein freund. – Lehmann, 254.
H. Heine: „Ich merke, hat der Mensch kein Geld, so ist der Mensch schon halb gestorben.“ (Vermischte Schriften, Hamburg 1854, I, 187.)
1111 Wer kein gelt hat, der reitet zu fuss. – Henisch, 1476, 15; Petri, II, 728.
1112 Wer kein gelt im Beuttel hat, der jsset sich fetter Speiss nicht satt. – Henisch, 1476, 52; Petri, II, 728.
1113 Wer kommt nach Geld, der hat umsonst geschellt.
Frz.: Quand on lui parle de l'argent, point de nouvelles. (Kritzinger, 34.)
1114 Wer mit Geld handelt, der hat ein gut Geschäft.
Holl.: Die in de handeling van het geld is, komt er wel schadeloos af. (Harrebomée, I, 283.)
1115 Wer mit Geld umgeht, an dem bleibt Geld hängen.
Frz.: Quand on a mis la main à la pâte il en demeura quelque chose aux doigts.
1116 Wer mit Geld Verderben wenden kann und thut es nicht, der ist ein thöricht Mann.
Frz.: Plaie d'argent peut guérir, n'est pas mortelle.
1117 Wer nach Gelde heirathet, verkauft seine Freiheit. – Eiselein, 219; Simrock, 3302.
„Diejenigen, welche nach Gelde heirathen, werden gewöhnlich wie die Schatzgräber in ihren Hoffnungen betrogen.“ (Welt und Zeit, V, 226, 202.)
Engl.: He that marries for wealth, does sell his liberty.
Holl.: Als 't huwlijk is om 't gelletje, dan wordt het vaak een helletje. (Harrebomée, I, 217.)
1118 Wer nach Gelde kommt, findet die Thüren verschlossen.
Holl.: Als men om geld komt, dan zijn ze nooit t' huis. (Harrebomée, I, 216.)
1119 Wer nicht Geld hat, bleibt dahinten.
1120 Wer nicht Geld hat, der gilt nichts, wass gildt, dass ist Geldt. – Lehmann, 148, 110.
1121 Wer nicht Geld hat, hat keine Gunst.
1122 Wer nicht gelt hat, der bezahlet mit der haut. (S. 1184.) – Henisch, 1476, 36; Petri, II, 740; Kirchhofer, 248; Simrock, 3279; Graf, 321, 256; Schulze, 66.
Frz.: Qui n'a deniers si laisse gaige. (Leroux, II, 302.)
Holl.: Die niet kan betalen met geld, moet het met zijne huid boeten. (Harrebomée, I, 217.)
Lat.: Qui non habet in nummis (aere) luat in corpore. (Binder II, 2790; Schamelius, 66, 8.)
1123 Wer nicht gelt hat, der ist verschmäht. – Henisch, 1476, 55; Petri, II, 740.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |