Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] *87 Es ist geschehen, wie man die Hand umwendet. (Meiningen.) *88 Es ist ihm recht geschehen. - Eiselein, 229. *89 Es muss geschehen, und wenn der Teufel auf Stelzen geht. *90 Es soll geschehen auf der genfer Lichtmesse. - Fischart. *91 Es soll geschehen sein, als die Kuh Bartel hiess. Von etwas, das unglaublich, und von einer Zeit, die nie dagewesen ist. *92 Es soll nicht mehr geschehen. - Agricola I, 581. Wort der Sühne und des Friedens. *93 Es wird geschehen auf der Juden Christtag. *94 Es wird geschehen auf nächste griechische Calendas. *95 Es wird geschehen, wenn die Gans den Fuchs beisst. *96 Es wird geschehen, wenn die Hühner vorwärts scharren. *97 Es wird geschehen, wenn die Katzen Gänseeier legen. Dän.: Naar det skeer, svanen bliver sort, der kommer madiker i salt, muleselet föder; gaasen bider reven; hönnen skraber for sig. - Naar stene tager til vandet at flyde; og ravne de vorde hvide. (Prov. dan., 531.) *98 Es wird geschehen, wenn Maden (Schaben, Motten) ins Salz kommen. - Braun, I, 3767. *99 Es wird geschehen zu Pfingsten auf dem Eise. Engl.: At latter lammas, when the devil is blind. - When two sundays come together. (Tendlau, 69.) *100 Et geschitt, wenn de Ul ehr Arsch blegt (oder: Knoppes kröggt). - Frischbier, 1238. *101 Gegendem dat dat geschütt, löpt noch vel Water bargdal. - Schütze, I, 69. *102 Geschehen post Christum natum, ich weiss nicht mehr das Datum. - Eiselein, 107. *103 Geschieht das, so will ich dir den häsenen Käs geben. - Geiler. Zwingli versprach dem bischöflichen Vicar Johann Faber den häsenen Käs. *104 'S woar g'schan, wail d'r Hond schluppt. (Oesterr.-Schles.) - Peter, I, 448. D. i. sehr schnell, was auch die folgende Redensart ausdrückt. *105 'S woar g'schan, wail ma d' Hand emdret. (Oesterr.-Schles.) - Peter, I, 448. *106 Wenn das geschieht, kriegen die Maulesel Junge. *107 Wenn das geschieht, so soll ein Affe aus meinem Arsche fliegen. *108 Wenn das geschieht, so wird der Hase mit der Trommel gefangen. Geschehenes. 1 Geschehenes hat keine Umkehr. - Graf, 397, 594. Es kann nicht ungeschehen gemacht werden, und die nachfolgende Reue macht niemand unschuldig. Holl.: Gedane zaken hebben geen' keer. (Harrebomee, II, 486.) 2 Geschehenes zum Besten wende, dass Schaden sich mit Nutzen ende. - Simrock, 3471; Körte, 2055; Braun, I, 746. 3 Zu Geschehenem muss man das Beste reden. It.: Le cose fatte si debbon lodare. (Gaal, 682.) Geschein. Viel und gross Geschein, sauer und wenig Wein. - Körte, 2056. Sprache des Rheinländers bei zu frühem Anschein des guten Weinjahrs. It.: Molti pompini, e poc'uva. Lat.: Multi Tyrsigeri, pauci vero Bacchi. (Philippi, I, 262.) Gescheit. 1 Bistu gscheid, so leid vnd meid. - Franck, I, 129a; Henisch, 1533; Petri, II, 46; Gruter, I, 8; Lehmann II, 48, 46; Eyering, I, 230; Latendorf II, 6; Körte, 2053. Leide das Uebel und meide das Böse. 2 Der ist gescheit, der etwas auf anderer Kosten lernt. 3 Der ist nicht ganz gescheit, der nicht einmal ein Narr sein kann. Lat.: Nullus vere sapiens, nisi stultus fiat saeculo. - Stultitiam simulare loco prudentia summa est. (Philippi, II, 201.) [Spaltenumbruch] 4 Der ist nicht gescheit, der seinen Samen auf Felsen streut. 5 Der ist nit gescheidt, der lieber der Katz den Rucken auff als abstreicht. - Lehmann, 342, 19. 6 Es ist niemandts allzeit gescheid. - Henisch, 1534; Gruter, I, 35. Lat.: Nemo sapit omnibus horis. - Nihil est ex omni parte beatum. 7 Gar zu gescheit ist doppelt närrisch. It.: Chi si battezza savio, s'intitolo pazzo. (Pazzaglia, 260, 3.) 8 Gescheit vom Maul, ein Narr im Kopf. 9 Gescheit ist schön. Das Schlesische Morgenblatt (Breslau 1864, Nr. 217) theilt das Sprichwort aus Kinderfreund's Oesterreichischen Signalen mit. 10 Wann wir alle gescheid weren, so verkaufften die krämer keine schellen oder trumpeln (Trommeln). - Lehmann, 528, 5. 11 Wären wir alle gescheit, so gälte ein Narr hundert Thaler. - Körte, 4434. 12 Wenn man anfangt gescheit sein, so will allweg ein Narr im Spil sein vnd ein Bub mitlauffen. - Henisch, 1534, 7. 13 Wer gar zu gescheit ist, der wird unvernünftig gescheit. - Riehl, Die deutsche Arbeit, V, 5. *14 Da möchte man nicht gescheit1 werden. 1) D. h. aus Unmuth wahnsinnig. *15 Der wörrd nett eh'r gescheit, bis die Hünner vürschich kratze. (Henneberg.) Er wird nicht eher klug werden, bis die Hühner vor sich, d. i. von hinten nach vorn zu scharren. *16 Dei äs geschegt (gescheit) wä der Deiwel. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 33, 32. *17 Er ist jm zu gescheidt. - Franck, II, 73b; Eyering, II, 355. Wer nicht in die Falle geht, sich nicht täuschen lässt. *18 Er ist so gescheit als hätt' er beim Gock'l geschlafen. - Mayer, II, 18. *19 Er ist so gescheit und so dumm, er hält alles für sein Eigenthum. *20 Er ist so gescheit wie der Herr Egli. - Kirchhofer, 72. Kirchhofer (a. a. O.) vermuthet, dass in dem Sprichwort das Andenken des gelehrten Archidiakon Rafael Egli in Zürich erhalten sei. (S. Egli.) *21 Er ist so gescheit wie ein Kalb; und sie sorgt, er möchte gar zum Ochsen werden. "Ein fürnehme Fraw hatte einen Sohn, der war gescheid wie ein Kalb vnnd trug die beysorg, er würde gar zum Ochsen werden, gieng zum berühmbten Rechtsgelehrten vnd sagt, wie er vor zeiten in seiner jugend einfältig vnd närrisch gewesen vnd sey jetzund ein so verständiger vnd hochgelehrter Mann, sie wolt jhn vmb guten rath gebeten haben, was sie mit jhrem närrischen Sohn anzufangen, dass er verständig vnd gelehrt könnte werden; der gab zur antwort, lasset den Sohn wie er ist, er rede es auss erfahrung, die narren hetten das best leben, vnd er selbst hette viel besser gelebt, da er ein Narr gewest, als jetzo." (Lehmann, 530, 25.) *22 Er ist so gschid, er hört (gsied) fast 's Gräs wachsa. - Tobler, 234. *23 Er ist unvernünftig g'schid. (Luzern.) *24 Er wird g'schid, wenn d' Stei teigge. (Luzern.) Auf den Nimmerstag, wenn die Steine teig werden. *25 Er wird g'schid, wenn 's Wasser obsi lauft. (Luzern.) *26 Er wird nicht gescheit, bis die Bauern den Mist ab der Brach führen. - Kirchhofer, 237. *27 Ich bin mir nicht geschoit genung. - Gomolcke, 489. *28 Jetzt bin ich grad so gescheit wie vorher. Z. B. als Antwort auf eine ungenügende Auskunft. *29 So gescheit sind noch mehr. Den Vortheil für sich zu behalten. *30 Wenn de wirscht gescheit war'n, wird d'rsch oh lucker thun. (Lausitz.) Gescheite (der). 1 Dem Gescheiten widerfährt keine kleine Thorheit. - Körte, 2051. Frz.: Il n'est si grande folie que de sage homme. (Körte, 2051.)
[Spaltenumbruch] *87 Es ist geschehen, wie man die Hand umwendet. (Meiningen.) *88 Es ist ihm recht geschehen. – Eiselein, 229. *89 Es muss geschehen, und wenn der Teufel auf Stelzen geht. *90 Es soll geschehen auf der genfer Lichtmesse. – Fischart. *91 Es soll geschehen sein, als die Kuh Bartel hiess. Von etwas, das unglaublich, und von einer Zeit, die nie dagewesen ist. *92 Es soll nicht mehr geschehen. – Agricola I, 581. Wort der Sühne und des Friedens. *93 Es wird geschehen auf der Juden Christtag. *94 Es wird geschehen auf nächste griechische Calendas. *95 Es wird geschehen, wenn die Gans den Fuchs beisst. *96 Es wird geschehen, wenn die Hühner vorwärts scharren. *97 Es wird geschehen, wenn die Katzen Gänseeier legen. Dän.: Naar det skeer, svanen bliver sort, der kommer madiker i salt, muleselet føder; gaasen bider reven; hønnen skraber for sig. – Naar stene tager til vandet at flyde; og ravne de vorde hvide. (Prov. dan., 531.) *98 Es wird geschehen, wenn Maden (Schaben, Motten) ins Salz kommen. – Braun, I, 3767. *99 Es wird geschehen zu Pfingsten auf dem Eise. Engl.: At latter lammas, when the devil is blind. – When two sundays come together. (Tendlau, 69.) *100 Et geschitt, wenn de Úl ehr Arsch blêgt (oder: Knoppes kröggt). – Frischbier, 1238. *101 Gegendem dat dat geschütt, löpt noch vêl Water bargdâl. – Schütze, I, 69. *102 Geschehen post Christum natum, ich weiss nicht mehr das Datum. – Eiselein, 107. *103 Geschieht das, so will ich dir den häsenen Käs geben. – Geiler. Zwingli versprach dem bischöflichen Vicar Johann Faber den häsenen Käs. *104 'S woar g'schân, wail d'r Hond schluppt. (Oesterr.-Schles.) – Peter, I, 448. D. i. sehr schnell, was auch die folgende Redensart ausdrückt. *105 'S woar g'schân, wail ma d' Hand emdrêt. 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Das Schlesische Morgenblatt (Breslau 1864, Nr. 217) theilt das Sprichwort aus Kinderfreund's Oesterreichischen Signalen mit. 10 Wann wir alle gescheid weren, so verkaufften die krämer keine schellen oder trumpeln (Trommeln). – Lehmann, 528, 5. 11 Wären wir alle gescheit, so gälte ein Narr hundert Thaler. – Körte, 4434. 12 Wenn man anfangt gescheit sein, so will allweg ein Narr im Spil sein vnd ein Bub mitlauffen. – Henisch, 1534, 7. 13 Wer gar zu gescheit ist, der wird unvernünftig gescheit. – Riehl, Die deutsche Arbeit, V, 5. *14 Da möchte man nicht gescheit1 werden. 1) D. h. aus Unmuth wahnsinnig. *15 Der wörrd nett eh'r gescheit, bis die Hünner vürschich kratze. (Henneberg.) Er wird nicht eher klug werden, bis die Hühner vor sich, d. i. von hinten nach vorn zu scharren. *16 Dî äs geschégt (gescheit) wä der Deiwel. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 33, 32. *17 Er ist jm zu gescheidt. – Franck, II, 73b; Eyering, II, 355. 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Egli.) *21 Er ist so gescheit wie ein Kalb; und sie sorgt, er möchte gar zum Ochsen werden. „Ein fürnehme Fraw hatte einen Sohn, der war gescheid wie ein Kalb vnnd trug die beysorg, er würde gar zum Ochsen werden, gieng zum berühmbten Rechtsgelehrten vnd sagt, wie er vor zeiten in seiner jugend einfältig vnd närrisch gewesen vnd sey jetzund ein so verständiger vnd hochgelehrter Mann, sie wolt jhn vmb guten rath gebeten haben, was sie mit jhrem närrischen Sohn anzufangen, dass er verständig vnd gelehrt könnte werden; der gab zur antwort, lasset den Sohn wie er ist, er rede es auss erfahrung, die narren hetten das best leben, vnd er selbst hette viel besser gelebt, da er ein Narr gewest, als jetzo.“ (Lehmann, 530, 25.) *22 Er ist so gschid, er hört (gsied) fast 's Gräs wachsa. – Tobler, 234. *23 Er ist unvernünftig g'schid. (Luzern.) *24 Er wird g'schid, wenn d' Stei teigge. (Luzern.) Auf den Nimmerstag, wenn die Steine teig werden. *25 Er wird g'schid, wenn 's Wasser obsi lauft. 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*87 Es ist geschehen, wie man die Hand umwendet. (Meiningen.)
*88 Es ist ihm recht geschehen. – Eiselein, 229.
*89 Es muss geschehen, und wenn der Teufel auf Stelzen geht.
*90 Es soll geschehen auf der genfer Lichtmesse. – Fischart.
*91 Es soll geschehen sein, als die Kuh Bartel hiess.
Von etwas, das unglaublich, und von einer Zeit, die nie dagewesen ist.
*92 Es soll nicht mehr geschehen. – Agricola I, 581.
Wort der Sühne und des Friedens.
*93 Es wird geschehen auf der Juden Christtag.
*94 Es wird geschehen auf nächste griechische Calendas.
*95 Es wird geschehen, wenn die Gans den Fuchs beisst.
*96 Es wird geschehen, wenn die Hühner vorwärts scharren.
*97 Es wird geschehen, wenn die Katzen Gänseeier legen.
Dän.: Naar det skeer, svanen bliver sort, der kommer madiker i salt, muleselet føder; gaasen bider reven; hønnen skraber for sig. – Naar stene tager til vandet at flyde; og ravne de vorde hvide. (Prov. dan., 531.)
*98 Es wird geschehen, wenn Maden (Schaben, Motten) ins Salz kommen. – Braun, I, 3767.
*99 Es wird geschehen zu Pfingsten auf dem Eise.
Engl.: At latter lammas, when the devil is blind. – When two sundays come together. (Tendlau, 69.)
*100 Et geschitt, wenn de Úl ehr Arsch blêgt (oder: Knoppes kröggt). – Frischbier, 1238.
*101 Gegendem dat dat geschütt, löpt noch vêl Water bargdâl. – Schütze, I, 69.
*102 Geschehen post Christum natum, ich weiss nicht mehr das Datum. – Eiselein, 107.
*103 Geschieht das, so will ich dir den häsenen Käs geben. – Geiler.
Zwingli versprach dem bischöflichen Vicar Johann Faber den häsenen Käs.
*104 'S woar g'schân, wail d'r Hond schluppt. (Oesterr.-Schles.) – Peter, I, 448.
D. i. sehr schnell, was auch die folgende Redensart ausdrückt.
*105 'S woar g'schân, wail ma d' Hand emdrêt. (Oesterr.-Schles.) – Peter, I, 448.
*106 Wenn das geschieht, kriegen die Maulesel Junge.
*107 Wenn das geschieht, so soll ein Affe aus meinem Arsche fliegen.
*108 Wenn das geschieht, so wird der Hase mit der Trommel gefangen.
Geschehenes.
1 Geschehenes hat keine Umkehr. – Graf, 397, 594.
Es kann nicht ungeschehen gemacht werden, und die nachfolgende Reue macht niemand unschuldig.
Holl.: Gedane zaken hebben geen' keer. (Harrebomée, II, 486.)
2 Geschehenes zum Besten wende, dass Schaden sich mit Nutzen ende. – Simrock, 3471; Körte, 2055; Braun, I, 746.
3 Zu Geschehenem muss man das Beste reden.
It.: Le cose fatte si debbon lodare. (Gaal, 682.)
Geschein.
Viel und gross Geschein, sauer und wenig Wein. – Körte, 2056.
Sprache des Rheinländers bei zu frühem Anschein des guten Weinjahrs.
It.: Molti pompini, e poc'uva.
Lat.: Multi Tyrsigeri, pauci vero Bacchi. (Philippi, I, 262.)
Gescheit.
1 Bistu gscheid, so leid vnd meid. – Franck, I, 129a; Henisch, 1533; Petri, II, 46; Gruter, I, 8; Lehmann II, 48, 46; Eyering, I, 230; Latendorf II, 6; Körte, 2053.
Leide das Uebel und meide das Böse.
2 Der ist gescheit, der etwas auf anderer Kosten lernt.
3 Der ist nicht ganz gescheit, der nicht einmal ein Narr sein kann.
Lat.: Nullus vere sapiens, nisi stultus fiat saeculo. – Stultitiam simulare loco prudentia summa est. (Philippi, II, 201.)
4 Der ist nicht gescheit, der seinen Samen auf Felsen streut.
5 Der ist nit gescheidt, der lieber der Katz den Rucken auff als abstreicht. – Lehmann, 342, 19.
6 Es ist niemandts allzeit gescheid. – Henisch, 1534; Gruter, I, 35.
Lat.: Nemo sapit omnibus horis. – Nihil est ex omni parte beatum.
7 Gar zu gescheit ist doppelt närrisch.
It.: Chi si battezza savio, s'intitolo pazzo. (Pazzaglia, 260, 3.)
8 Gescheit vom Maul, ein Narr im Kopf.
9 Gescheit ist schön.
Das Schlesische Morgenblatt (Breslau 1864, Nr. 217) theilt das Sprichwort aus Kinderfreund's Oesterreichischen Signalen mit.
10 Wann wir alle gescheid weren, so verkaufften die krämer keine schellen oder trumpeln (Trommeln). – Lehmann, 528, 5.
11 Wären wir alle gescheit, so gälte ein Narr hundert Thaler. – Körte, 4434.
12 Wenn man anfangt gescheit sein, so will allweg ein Narr im Spil sein vnd ein Bub mitlauffen. – Henisch, 1534, 7.
13 Wer gar zu gescheit ist, der wird unvernünftig gescheit. – Riehl, Die deutsche Arbeit, V, 5.
*14 Da möchte man nicht gescheit1 werden.
1) D. h. aus Unmuth wahnsinnig.
*15 Der wörrd nett eh'r gescheit, bis die Hünner vürschich kratze. (Henneberg.)
Er wird nicht eher klug werden, bis die Hühner vor sich, d. i. von hinten nach vorn zu scharren.
*16 Dî äs geschégt (gescheit) wä der Deiwel. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 33, 32.
*17 Er ist jm zu gescheidt. – Franck, II, 73b; Eyering, II, 355.
Wer nicht in die Falle geht, sich nicht täuschen lässt.
*18 Er ist so gescheit als hätt' er beim Gock'l geschlafen. – Mayer, II, 18.
*19 Er ist so gescheit und so dumm, er hält alles für sein Eigenthum.
*20 Er ist so gescheit wie der Herr Egli. – Kirchhofer, 72.
Kirchhofer (a. a. O.) vermuthet, dass in dem Sprichwort das Andenken des gelehrten Archidiakon Rafael Egli in Zürich erhalten sei. (S. Egli.)
*21 Er ist so gescheit wie ein Kalb; und sie sorgt, er möchte gar zum Ochsen werden.
„Ein fürnehme Fraw hatte einen Sohn, der war gescheid wie ein Kalb vnnd trug die beysorg, er würde gar zum Ochsen werden, gieng zum berühmbten Rechtsgelehrten vnd sagt, wie er vor zeiten in seiner jugend einfältig vnd närrisch gewesen vnd sey jetzund ein so verständiger vnd hochgelehrter Mann, sie wolt jhn vmb guten rath gebeten haben, was sie mit jhrem närrischen Sohn anzufangen, dass er verständig vnd gelehrt könnte werden; der gab zur antwort, lasset den Sohn wie er ist, er rede es auss erfahrung, die narren hetten das best leben, vnd er selbst hette viel besser gelebt, da er ein Narr gewest, als jetzo.“ (Lehmann, 530, 25.)
*22 Er ist so gschid, er hört (gsied) fast 's Gräs wachsa. – Tobler, 234.
*23 Er ist unvernünftig g'schid. (Luzern.)
*24 Er wird g'schid, wenn d' Stei teigge. (Luzern.)
Auf den Nimmerstag, wenn die Steine teig werden.
*25 Er wird g'schid, wenn 's Wasser obsi lauft. (Luzern.)
*26 Er wird nicht gescheit, bis die Bauern den Mist ab der Brach führen. – Kirchhofer, 237.
*27 Ich bin mir nicht geschoit genung. – Gomolcke, 489.
*28 Jetzt bin ich grad so gescheit wie vorher.
Z. B. als Antwort auf eine ungenügende Auskunft.
*29 So gescheit sind noch mehr.
Den Vortheil für sich zu behalten.
*30 Wenn de wirscht gescheit war'n, wird d'rsch oh lucker thun. (Lausitz.)
Gescheite (der).
1 Dem Gescheiten widerfährt keine kleine Thorheit. – Körte, 2051.
Frz.: Il n'est si grande folie que de sage homme. (Körte, 2051.)
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