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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 44 Arbeit macht aus Steinen Brot.

Beinahe im buchstäblichen Sinne wahr, denn wie mancher Felsboden ist durch Anstrengung in fruchttragende Erde verwandelt worden, auf der Saatfelder wogen.

45 Arbeit macht Kraut zu Wildpret.

46 Arbeit macht reich.

Lat.: Labor ditat.

47 Arbeit macht reich, säd' de Paster, is aberst nich woer, sünst wiere wei Daglöners alltohop rik Lüd'. (Hamburg.) - Hoefer, 820.

48 Arbeit macht weder Ochsen noch Pferde fett.

Aber Müssiggang mästet gut, wofür die feisten Bäuche in bekannten Regionen den Beweis liefern.

49 Arbeit nimmt dem Müssiggange das Brot aus dem Maule.

50 Arbeit ohne Beten ist eine Nuss ohne Kern und ein Himmel ohne Stern.

51 Arbeit ohne Glück hilft nichts.

52 Arbeit ohne Lohn ist halb Spott, halb Hohn.

Lat.: Est labor ingratus, quem debita praemia fallunt.

Vläm.: Arbeid is löns vaerd.

53 Arbeit ohne Vortheil wird sauer. - Körte, 219.

In Bezug auf Frondienste. Der Mensch will für seine Mühe etwas haben.

54 Arbeit pflanzt Rosen auf die Wangen.

55 Arbeit schändet (schimpft) nicht. - Schambach, 169.

56 Arbeit schändet nicht, sagte die Nonne, da wusch sie ein Paar (Mönchs-)Hosen.

57 Arbeit spricht drei, sagt das Glück zwei.

Höher im Werthe steht das durch Arbeit Erworbene, als das auf dem Wege des Glücks Erlangte.

58 Arbeit überwindet alle Schwierigkeit.

Frz.: Avec du travail on vient a bout de tout. - Le labour surmonte tout.

Holl.: Met arbeid en geduld knaagt de muis een kabeltouw door. (Harrebomee, I, IV.)

Lat.: Labor improbus omnia vincit. (Virgil.)

59 Arbeit und Beständigkeit macht, dass alles wohl gedeiht.

Wahlspruch des Herzogs Friedrich zu Holstein.

60 Arbeit und Lohn müssen immer gleich stohn.

61 Arbeit und Müh' würzt auch dünne Brüh'.

Lat.: Optimum obsonium labor.

62 Arbeit und Plage dehnen kurze Tage.

Lat.: Otia corpus alunt, animus quoque pascitur illis, immodicus contra carpit utrumque labor.

63 Arbeit und Sparen macht reiche Knechte. - Rollenhagen.

64 Arbeit und Sparen macht zusehends reich. - Simrock, 434.

65 Arbeit und Tugend ist der grösste Reichthum. - Kirchhofer, 137.

66 Arbeit verwarmt, Faulheit verarmt.

67 Arbeit wirbt Lob.

68 Arbeit zehrt, sagte die alte Frau, waschte 'ne Nachtmütze aus und ass'n Laib Brot dazu auf. - Hoefer, 298.

69 Arbeit, Zwang und Lehr' bringen Kindern Nutz und Ehr'.

70 Auf gute Arbeit kann man nicht zu lange warten.

71 Bei Arbeit und bei Bärenhatz hat Frau Venus keinen Platz.

72 Bei der Arbeit friert mich, sagt Faulert, aber ich schwitze beim Essen.

73 Bleibt die Arbeit stecken, wird auch der Wochenlohn nicht klecken.

74 Der Arbeit Schmuz ist besser als der Faulheit Safran. - Burckhardt.

75 Der eine hat Arbeit und Fleiss, der andere Nutzen und Preis. - Eiselein, 35.

76 Der thut unnütz Arbeit gern, der einen Kahlen will bescher'n, und Narren will binden an sin Seil und Unglück will tragen feil und allen Wind in ein Truhen sperren und an der Sonne Sne will dörren und drauf legt sinen ganzen Fliss, wie er einen Raben will baden wiss. (S. Aal 21.) - Bragur.

77 Die Arbeit endet nicht mit Arbeit und der Schlaf nicht mit Schlafen. (Livland.)


[Spaltenumbruch]

78 Die Arbeit ist angenehm, sagte der Bursche, als er im Grase lag, aber sie bringt wenig.

79 Die Arbeit ist fertig bis aufs Leimen.

80 Die Arbeit ist fertig, 's Trinkgeld ist verdient.

Lat.: Summarii adita est manus.

81 Die Arbeit ist kein Hase. - Bücking, 15.

82 Die Arbeit ist unser, das Gedeihen Gottes. - Sprichwörterschatz, I, 99; Steiger, 219.

83 Die Arbeit lehrt den Arbeiter.

Holl.: De arbeid is een goed leermeester. (Harrebomee, 1, XLIII.)

84 Die Arbeit lobt den Werkmann.

Frz.: Qui se fait bon ouvrier, drois est c'al oeuvre paire. (Leroux, II, 353, XIIIme siecle.)

85 Die Arbeit trägt den Lohn auf dem Rücken. - Simrock, 424.

86 Die schwerste Arbeit ist das Sterben, die traurigste das Umziehen (Wohnung verändern).

87 Die schwersten Arbeiten sind: die eines Regenten, eines Lehrers und einer Gebärerin.

88 Die vier schwersten Arbeiten auf Erden sind: studiren, beten, lehren und gebären. - Kirchhofer, 137.

89 Doppelte Arbeit, doppelter Lohn.

90 Drei Arbeiten sind schwer: Regieren, Gebären, Lehren. - Luther.

91 Ehe die Arbeit angegriffen, erst ein Gesetzlein gepfiffen.

92 Eine Arbeit um das Oel ist besser als müssig zu Hause sitzen. - Burckhardt, 61.

D. h. arbeite, auch wenn du nur so viel verdienst, als das Licht dabei kostet.

93 Erst Arbeit in der Welt, dann Ruh' und Geld.

94 Erst wenn die Arbeit gethan, feiert ein braver (fleissiger, rechtschaffener) Mann.

95 Es ist eine langweilige Arbeit, sagt Oetje, da wollt' er 's Meer ausschöpfen.

Holl.: Het lijkt wel verloren arbeid, zei gekke Dries, en hij wilde de zee leeg scheppen. (Harrebomee, I, 18.)

96 Es ist keine Arbeit über Meisterarbeit.

Frz.: II n'est ouvrage que de maeitre.

97 Fleissige Arbeit ist gewisser Reichthum.

98 Frühe Arbeit - baldige Ruhezeit.

99 Gemeine Arbeit gilt auch Geld.

100 Gethane Arbeit ist angenehm. - Schonheim, A, 6.

Angenehm ist die ruhige Erinnerung an überstandene Gefahren, besonders an die Vollendung solcher Unternehmungen, die mit grosser Anstrengung verbunden waren und viel Ausdauer erforderten.

Lat.: Jucundi acti labores. (Cicero.) (Erasm., 619.)

101 Gute Arbet, viele Chunde. (Frickthal in der Schweiz.)

102 Halbe Arbeit ist gar keine.

103 Hurtig zur Arbeit, hurtig zum Imbiss.

104 Jede Arbeit verdient ihren Lohn.

Frz.: Toute peine merite salaire.

105 Man muss die Arbeit ausmachen, sonst wird sie zur Bratwurst. - Kirchhofer, 137.

106 Man muss sich nicht in fremde Arbeiten mischen. (Lit.)

107 Nach der Arbeit schmeckt das Essen wohl. - Blum, 595.

Holl.: Arbeid moet den eetlust maken. (Harrebomee, I, 18.)

Lat.: Jucunda post venationem mensa plena.

108 Nach gethaner Arbeit ist gut ruhen. - Venedey, 74; Bücking, 57; Siebenkees, 186; Mayer, 2, 13; Steiger, 91; Ramann, Unterr., I, 7; Magazijn, 5; Eiselein, 34.

Frz.: Apres besogne faite le repos est doux.

Holl.: Rust is eerst zoet na den arbeit. (Harrebomee, I, 18.)

It.: Dop' il travaglio e necessario il riposo. - Passata la fatica e dolce il riposo.

Lat.: Acti labores jucundi. (Cicero.) - Dulce est confecto rite labore quies. - Grata quies post exhaustum solet esse laborem. - Quod fuit durum pati, meminisse dulce est. - Rebus peractis dulcissima est quies.

Russ.: Djewuschka gulai, a sswojewo djela ne sabüwai. (Lieb Mädchen, such dich zu vergnügen, lass die Arbeit auch nicht liegen.)

Ung.: A hasznos faradsag utan jol esik a heveres.

109 Ohne Arbeit und Mühe baut man kein Haus und melkt man keine Kühe.

Holl.: Niets zonder arbeid. (Harrebomee, I, 18.)

110 Ohne Arbeit wird einem kein Gut (Glück) zu Theil.

111 Ohne Arbeit wird selten einer reich.

[Spaltenumbruch] 44 Arbeit macht aus Steinen Brot.

Beinahe im buchstäblichen Sinne wahr, denn wie mancher Felsboden ist durch Anstrengung in fruchttragende Erde verwandelt worden, auf der Saatfelder wogen.

45 Arbeit macht Kraut zu Wildpret.

46 Arbeit macht reich.

Lat.: Labor ditat.

47 Arbeit macht reich, säd' de Paster, is aberst nich wôer, sünst wiere wî Daglöners alltohop rik Lüd'. (Hamburg.) – Hoefer, 820.

48 Arbeit macht weder Ochsen noch Pferde fett.

Aber Müssiggang mästet gut, wofür die feisten Bäuche in bekannten Regionen den Beweis liefern.

49 Arbeit nimmt dem Müssiggange das Brot aus dem Maule.

50 Arbeit ohne Beten ist eine Nuss ohne Kern und ein Himmel ohne Stern.

51 Arbeit ohne Glück hilft nichts.

52 Arbeit ohne Lohn ist halb Spott, halb Hohn.

Lat.: Est labor ingratus, quem debita praemia fallunt.

Vläm.: Arbeid is løns værd.

53 Arbeit ohne Vortheil wird sauer.Körte, 219.

In Bezug auf Frondienste. Der Mensch will für seine Mühe etwas haben.

54 Arbeit pflanzt Rosen auf die Wangen.

55 Arbeit schändet (schimpft) nicht.Schambach, 169.

56 Arbeit schändet nicht, sagte die Nonne, da wusch sie ein Paar (Mönchs-)Hosen.

57 Arbeit spricht drei, sagt das Glück zwei.

Höher im Werthe steht das durch Arbeit Erworbene, als das auf dem Wege des Glücks Erlangte.

58 Arbeit überwindet alle Schwierigkeit.

Frz.: Avec du travail on vient à bout de tout. – Le labour surmonte tout.

Holl.: Met arbeid en geduld knaagt de muis een kabeltouw door. (Harrebomee, I, IV.)

Lat.: Labor improbus omnia vincit. (Virgil.)

59 Arbeit und Beständigkeit macht, dass alles wohl gedeiht.

Wahlspruch des Herzogs Friedrich zu Holstein.

60 Arbeit und Lohn müssen immer gleich stohn.

61 Arbeit und Müh' würzt auch dünne Brüh'.

Lat.: Optimum obsonium labor.

62 Arbeit und Plage dehnen kurze Tage.

Lat.: Otia corpus alunt, animus quoque pascitur illis, immodicus contra carpit utrumque labor.

63 Arbeit und Sparen macht reiche Knechte.Rollenhagen.

64 Arbeit und Sparen macht zusehends reich.Simrock, 434.

65 Arbeit und Tugend ist der grösste Reichthum.Kirchhofer, 137.

66 Arbeit verwarmt, Faulheit verarmt.

67 Arbeit wirbt Lob.

68 Arbeit zehrt, sagte die alte Frau, waschte 'ne Nachtmütze aus und ass'n Laib Brot dazu auf.Hoefer, 298.

69 Arbeit, Zwang und Lehr' bringen Kindern Nutz und Ehr'.

70 Auf gute Arbeit kann man nicht zu lange warten.

71 Bei Arbeit und bei Bärenhatz hat Frau Venus keinen Platz.

72 Bei der Arbeit friert mich, sagt Faulert, aber ich schwitze beim Essen.

73 Bleibt die Arbeit stecken, wird auch der Wochenlohn nicht klecken.

74 Der Arbeit Schmuz ist besser als der Faulheit Safran.Burckhardt.

75 Der eine hat Arbeit und Fleiss, der andere Nutzen und Preis.Eiselein, 35.

76 Der thut unnütz Arbeit gern, der einen Kahlen will bescher'n, und Narren will binden an sin Seil und Unglück will tragen feil und allen Wind in ein Truhen sperren und an der Sonne Sne will dörren und drauf legt sinen ganzen Fliss, wie er einen Raben will baden wiss. (S. Aal 21.)Bragur.

77 Die Arbeit endet nicht mit Arbeit und der Schlaf nicht mit Schlafen. (Livland.)


[Spaltenumbruch]

78 Die Arbeit ist angenehm, sagte der Bursche, als er im Grase lag, aber sie bringt wenig.

79 Die Arbeit ist fertig bis aufs Leimen.

80 Die Arbeit ist fertig, 's Trinkgeld ist verdient.

Lat.: Summarii adita est manus.

81 Die Arbeit ist kein Hase.Bücking, 15.

82 Die Arbeit ist unser, das Gedeihen Gottes.Sprichwörterschatz, I, 99; Steiger, 219.

83 Die Arbeit lehrt den Arbeiter.

Holl.: De arbeid is een goed leermeester. (Harrebomée, 1, XLIII.)

84 Die Arbeit lobt den Werkmann.

Frz.: Qui se fait bon ouvrier, drois est c'al oeuvre paire. (Leroux, II, 353, XIIIme siècle.)

85 Die Arbeit trägt den Lohn auf dem Rücken.Simrock, 424.

86 Die schwerste Arbeit ist das Sterben, die traurigste das Umziehen (Wohnung verändern).

87 Die schwersten Arbeiten sind: die eines Regenten, eines Lehrers und einer Gebärerin.

88 Die vier schwersten Arbeiten auf Erden sind: studiren, beten, lehren und gebären.Kirchhofer, 137.

89 Doppelte Arbeit, doppelter Lohn.

90 Drei Arbeiten sind schwer: Regieren, Gebären, Lehren.Luther.

91 Ehe die Arbeit angegriffen, erst ein Gesetzlein gepfiffen.

92 Eine Arbeit um das Oel ist besser als müssig zu Hause sitzen.Burckhardt, 61.

D. h. arbeite, auch wenn du nur so viel verdienst, als das Licht dabei kostet.

93 Erst Arbeit in der Welt, dann Ruh' und Geld.

94 Erst wenn die Arbeit gethan, feiert ein braver (fleissiger, rechtschaffener) Mann.

95 Es ist eine langweilige Arbeit, sagt Oetje, da wollt' er 's Meer ausschöpfen.

Holl.: Het lijkt wel verloren arbeid, zei gekke Dries, en hij wilde de zee leêg scheppen. (Harrebomée, I, 18.)

96 Es ist keine Arbeit über Meisterarbeit.

Frz.: II n'est ouvrage que de maître.

97 Fleissige Arbeit ist gewisser Reichthum.

98 Frühe Arbeit – baldige Ruhezeit.

99 Gemeine Arbeit gilt auch Geld.

100 Gethane Arbeit ist angenehm.Schonheim, A, 6.

Angenehm ist die ruhige Erinnerung an überstandene Gefahren, besonders an die Vollendung solcher Unternehmungen, die mit grosser Anstrengung verbunden waren und viel Ausdauer erforderten.

Lat.: Jucundi acti labores. (Cicero.) (Erasm., 619.)

101 Gute Arbet, viele Chunde. (Frickthal in der Schweiz.)

102 Halbe Arbeit ist gar keine.

103 Hurtig zur Arbeit, hurtig zum Imbiss.

104 Jede Arbeit verdient ihren Lohn.

Frz.: Toute peine mérite salaire.

105 Man muss die Arbeit ausmachen, sonst wird sie zur Bratwurst.Kirchhofer, 137.

106 Man muss sich nicht in fremde Arbeiten mischen. (Lit.)

107 Nach der Arbeit schmeckt das Essen wohl.Blum, 595.

Holl.: Arbeid moet den eetlust maken. (Harrebomée, I, 18.)

Lat.: Jucunda post venationem mensa plena.

108 Nach gethaner Arbeit ist gut ruhen.Venedey, 74; Bücking, 57; Siebenkees, 186; Mayer, 2, 13; Steiger, 91; Ramann, Unterr., I, 7; Magazijn, 5; Eiselein, 34.

Frz.: Après besogne faite le repos est doux.

Holl.: Rust is eerst zoet na den arbeit. (Harrebomée, I, 18.)

It.: Dop' il travaglio è necessario il riposo. – Passata la fatica è dolce il riposo.

Lat.: Acti labores jucundi. (Cicero.) – Dulce est confecto rite labore quies. – Grata quies post exhaustum solet esse laborem. – Quod fuit durum pati, meminisse dulce est. – Rebus peractis dulcissima est quies.

Russ.: Djewuschka gulai, a sswojewo djela ne sabüwai. (Lieb Mädchen, such dich zu vergnügen, lass die Arbeit auch nicht liegen.)

Ung.: A hasznos fáradság után jól esik a heverés.

109 Ohne Arbeit und Mühe baut man kein Haus und melkt man keine Kühe.

Holl.: Niets zonder arbeid. (Harrebomée, I, 18.)

110 Ohne Arbeit wird einem kein Gut (Glück) zu Theil.

111 Ohne Arbeit wird selten einer reich.

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[[59]/0087] 44 Arbeit macht aus Steinen Brot. Beinahe im buchstäblichen Sinne wahr, denn wie mancher Felsboden ist durch Anstrengung in fruchttragende Erde verwandelt worden, auf der Saatfelder wogen. 45 Arbeit macht Kraut zu Wildpret. 46 Arbeit macht reich. Lat.: Labor ditat. 47 Arbeit macht reich, säd' de Paster, is aberst nich wôer, sünst wiere wî Daglöners alltohop rik Lüd'. (Hamburg.) – Hoefer, 820. 48 Arbeit macht weder Ochsen noch Pferde fett. Aber Müssiggang mästet gut, wofür die feisten Bäuche in bekannten Regionen den Beweis liefern. 49 Arbeit nimmt dem Müssiggange das Brot aus dem Maule. 50 Arbeit ohne Beten ist eine Nuss ohne Kern und ein Himmel ohne Stern. 51 Arbeit ohne Glück hilft nichts. 52 Arbeit ohne Lohn ist halb Spott, halb Hohn. Lat.: Est labor ingratus, quem debita praemia fallunt. Vläm.: Arbeid is løns værd. 53 Arbeit ohne Vortheil wird sauer. – Körte, 219. In Bezug auf Frondienste. Der Mensch will für seine Mühe etwas haben. 54 Arbeit pflanzt Rosen auf die Wangen. 55 Arbeit schändet (schimpft) nicht. – Schambach, 169. 56 Arbeit schändet nicht, sagte die Nonne, da wusch sie ein Paar (Mönchs-)Hosen. 57 Arbeit spricht drei, sagt das Glück zwei. Höher im Werthe steht das durch Arbeit Erworbene, als das auf dem Wege des Glücks Erlangte. 58 Arbeit überwindet alle Schwierigkeit. Frz.: Avec du travail on vient à bout de tout. – Le labour surmonte tout. Holl.: Met arbeid en geduld knaagt de muis een kabeltouw door. (Harrebomee, I, IV.) Lat.: Labor improbus omnia vincit. (Virgil.) 59 Arbeit und Beständigkeit macht, dass alles wohl gedeiht. Wahlspruch des Herzogs Friedrich zu Holstein. 60 Arbeit und Lohn müssen immer gleich stohn. 61 Arbeit und Müh' würzt auch dünne Brüh'. Lat.: Optimum obsonium labor. 62 Arbeit und Plage dehnen kurze Tage. Lat.: Otia corpus alunt, animus quoque pascitur illis, immodicus contra carpit utrumque labor. 63 Arbeit und Sparen macht reiche Knechte. – Rollenhagen. 64 Arbeit und Sparen macht zusehends reich. – Simrock, 434. 65 Arbeit und Tugend ist der grösste Reichthum. – Kirchhofer, 137. 66 Arbeit verwarmt, Faulheit verarmt. 67 Arbeit wirbt Lob. 68 Arbeit zehrt, sagte die alte Frau, waschte 'ne Nachtmütze aus und ass'n Laib Brot dazu auf. – Hoefer, 298. 69 Arbeit, Zwang und Lehr' bringen Kindern Nutz und Ehr'. 70 Auf gute Arbeit kann man nicht zu lange warten. 71 Bei Arbeit und bei Bärenhatz hat Frau Venus keinen Platz. 72 Bei der Arbeit friert mich, sagt Faulert, aber ich schwitze beim Essen. 73 Bleibt die Arbeit stecken, wird auch der Wochenlohn nicht klecken. 74 Der Arbeit Schmuz ist besser als der Faulheit Safran. – Burckhardt. 75 Der eine hat Arbeit und Fleiss, der andere Nutzen und Preis. – Eiselein, 35. 76 Der thut unnütz Arbeit gern, der einen Kahlen will bescher'n, und Narren will binden an sin Seil und Unglück will tragen feil und allen Wind in ein Truhen sperren und an der Sonne Sne will dörren und drauf legt sinen ganzen Fliss, wie er einen Raben will baden wiss. (S. Aal 21.) – Bragur. 77 Die Arbeit endet nicht mit Arbeit und der Schlaf nicht mit Schlafen. (Livland.) 78 Die Arbeit ist angenehm, sagte der Bursche, als er im Grase lag, aber sie bringt wenig. 79 Die Arbeit ist fertig bis aufs Leimen. 80 Die Arbeit ist fertig, 's Trinkgeld ist verdient. Lat.: Summarii adita est manus. 81 Die Arbeit ist kein Hase. – Bücking, 15. 82 Die Arbeit ist unser, das Gedeihen Gottes. – Sprichwörterschatz, I, 99; Steiger, 219. 83 Die Arbeit lehrt den Arbeiter. Holl.: De arbeid is een goed leermeester. (Harrebomée, 1, XLIII.) 84 Die Arbeit lobt den Werkmann. Frz.: Qui se fait bon ouvrier, drois est c'al oeuvre paire. (Leroux, II, 353, XIIIme siècle.) 85 Die Arbeit trägt den Lohn auf dem Rücken. – Simrock, 424. 86 Die schwerste Arbeit ist das Sterben, die traurigste das Umziehen (Wohnung verändern). 87 Die schwersten Arbeiten sind: die eines Regenten, eines Lehrers und einer Gebärerin. 88 Die vier schwersten Arbeiten auf Erden sind: studiren, beten, lehren und gebären. – Kirchhofer, 137. 89 Doppelte Arbeit, doppelter Lohn. 90 Drei Arbeiten sind schwer: Regieren, Gebären, Lehren. – Luther. 91 Ehe die Arbeit angegriffen, erst ein Gesetzlein gepfiffen. 92 Eine Arbeit um das Oel ist besser als müssig zu Hause sitzen. – Burckhardt, 61. D. h. arbeite, auch wenn du nur so viel verdienst, als das Licht dabei kostet. 93 Erst Arbeit in der Welt, dann Ruh' und Geld. 94 Erst wenn die Arbeit gethan, feiert ein braver (fleissiger, rechtschaffener) Mann. 95 Es ist eine langweilige Arbeit, sagt Oetje, da wollt' er 's Meer ausschöpfen. Holl.: Het lijkt wel verloren arbeid, zei gekke Dries, en hij wilde de zee leêg scheppen. (Harrebomée, I, 18.) 96 Es ist keine Arbeit über Meisterarbeit. Frz.: II n'est ouvrage que de maître. 97 Fleissige Arbeit ist gewisser Reichthum. 98 Frühe Arbeit – baldige Ruhezeit. 99 Gemeine Arbeit gilt auch Geld. 100 Gethane Arbeit ist angenehm. – Schonheim, A, 6. Angenehm ist die ruhige Erinnerung an überstandene Gefahren, besonders an die Vollendung solcher Unternehmungen, die mit grosser Anstrengung verbunden waren und viel Ausdauer erforderten. Lat.: Jucundi acti labores. (Cicero.) (Erasm., 619.) 101 Gute Arbet, viele Chunde. (Frickthal in der Schweiz.) 102 Halbe Arbeit ist gar keine. 103 Hurtig zur Arbeit, hurtig zum Imbiss. 104 Jede Arbeit verdient ihren Lohn. Frz.: Toute peine mérite salaire. 105 Man muss die Arbeit ausmachen, sonst wird sie zur Bratwurst. – Kirchhofer, 137. 106 Man muss sich nicht in fremde Arbeiten mischen. (Lit.) 107 Nach der Arbeit schmeckt das Essen wohl. – Blum, 595. Holl.: Arbeid moet den eetlust maken. (Harrebomée, I, 18.) Lat.: Jucunda post venationem mensa plena. 108 Nach gethaner Arbeit ist gut ruhen. – Venedey, 74; Bücking, 57; Siebenkees, 186; Mayer, 2, 13; Steiger, 91; Ramann, Unterr., I, 7; Magazijn, 5; Eiselein, 34. Frz.: Après besogne faite le repos est doux. Holl.: Rust is eerst zoet na den arbeit. (Harrebomée, I, 18.) It.: Dop' il travaglio è necessario il riposo. – Passata la fatica è dolce il riposo. Lat.: Acti labores jucundi. (Cicero.) – Dulce est confecto rite labore quies. – Grata quies post exhaustum solet esse laborem. – Quod fuit durum pati, meminisse dulce est. – Rebus peractis dulcissima est quies. Russ.: Djewuschka gulai, a sswojewo djela ne sabüwai. (Lieb Mädchen, such dich zu vergnügen, lass die Arbeit auch nicht liegen.) Ung.: A hasznos fáradság után jól esik a heverés. 109 Ohne Arbeit und Mühe baut man kein Haus und melkt man keine Kühe. Holl.: Niets zonder arbeid. (Harrebomée, I, 18.) 110 Ohne Arbeit wird einem kein Gut (Glück) zu Theil. 111 Ohne Arbeit wird selten einer reich.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [59]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/87>, abgerufen am 22.11.2024.