Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] wird seinen Glauben bereuen müssen. - Gaal, 732. Oder in der ältern Form: wird von allen dreien beschissen. 84 Wer glaubt, der denkt nicht. - Frischbier2, 1295. Erwiderung, wenn jemand sagt: Ich glaubte. 85 Wer glaubt, der ist (wirdt) versehen. - Henisch, 1635, 27; Petri, II, 101. 86 Wer glaubt eim jeden süessen Wort, betrogen wirdt an manchem Ort. - Henisch, 1637, 65. 87 Wer glaubt, flieht nicht. 88 Wer glaubt, kan nicht verderben, müesst er gleich zehenmal sterben. - Henisch, 1635, 31; Petri, I, 102. 89 Wer glaubt ohne Pfand, hat keinen Verstand. Frz.: Croir de legier n'est pas seur. (Leroux, II, 207.) It.: Chi crede senza pegno, non ha ingegno. (Gaal, 732.) 90 Wer glaubt seinem Feind, der ist sein selbst Feind. Die Urtheile des Feindes enthalten aber oft mehr Wahrheit als die unserer sogenannten Freunde. Ung.: Meglasd kinek higy. (Gaal, 1551.) 91 Wer glaubt vnd helt sein Gewissen rein, dess wil Gott stets sein Schutzherr sein. - Petri, I, 101. 92 Wer glaubt, wirdt nicht gericht. - Henisch, 1635, 28. 93 Wer ihm glaubt und dem Teufel, wird von beiden betrogen. 94 Wer leicht glaubt, wird leicht betrogen, sagte der Pfaff', als ihm die Magd das Kind gab. 95 Wer leicht glaubt, wirt leicht betawbt. - Franck, II, 96b; Eiselein, 240; Simrock, 3673. Die Portugiesen sagen von einem solchen, erschöpfe Wasser im Korbe oder in der Getreideschwinge. (Reinsberg III, 71.) Lat.: Qui facile credit, facile quoque fallitur idem. (Eiselein, 240; Gaal, 732.) 96 Wer leichtlich glaubt, würt leicht betrogen. - Agricola I, 16; Franck, I, 104a; Tappius, 144a; Henisch, 1637, 67; Petri, II, 731; Lehmann, 321, 13; Lehmann, II, 842, 287 u. 870, 146; Eyering, II, 660; Gruter, I, 81; Pred. Sal. 19, 4; Schulze, 157; Zehner, 322; Hermann, II, 5; Hollenberg, II, 60; Pistor., IX, 53; Siebenkees, 20; Müller, 37, 1; Steiger, 282; Eiselein, 240; Simrock, 3674; Kirchhofer, 169; Körte, 2182; Frischbier2, 1296; Braun, I, 832; Froschm., S. VII; Zaupser, 379; für Waldeck: Curtze, 331, 213. Böhm.: Kdo k vereni snadny, snadny k oklamani. - Kdo lehce uveri, hned ge v lcb uderi. - Kdo lehce veri, snadno pochybi. - Kdo se doveri, nejsnaze jest toho oklamati. - Licha v lidech povaha, neveriz kazdemu. (Celakovsky, 251.) Frz.: Cil qui de legier croit de legier est deceus, et por ce ne doit on pas croire de legier a chacune parole. (Celui qui croit legerement est facilement trompe; aussi ne doit-on pas croire facilement chaque parole.) (Leroux, II, 202.) Holl.: Die gheringhe looft, is haest bedroghen. (Tunn., 13, 19.) It.: Chi e facil' a credere, si trova spesso ingannato. (Pazzaglia, 74, 2.) - Chi tosto crede, tardi si pente. Lat.: Credulitas error magis est, quam culpa. - Credulitas est deceptionis mater. - Fiducia pecunias amisi, diffidentia servavi. (Erasm., 212; Henisch, 1637, 68; Philippi, I, 156; Tappius, 144a.) - Qui facile credit, deceptus saepe recedit (oder: facile quoque fallitur [decipitur] idem). (Gaal, 732.) - Qui leviter credit, deceptus cito recedit. (Fallersleben, 317.) Poln.: Kto latwie uwierzy, wnet sie w leb uderzy. (Celakovsky, 251.) Ung.: Ki könnyen hisz, könnyen megcsalodik. (Gaal, 732.) 97 Wer leichtlich jedem glaubt, der ist leichtfertig. - Lehmann, 321, 8. 98 Wer nicht glauben will, bei dem helfen alle Beweise (Gründe) nichts. Da nützen auch alle Zeugnisse nichts, sagen die Araber, wenn einer nicht glauben will. (Cahier, 2289.) 99 Wer nicht glaubt, der hats versehen. - Henisch, 1635, 40. 100 Wer nicht glaubt, der thut nichts, vnd wer nichts thut, dem hilfft nichts. - Henisch, 1638, 3. 101 Wer nicht glaubt, er sehe dann zeichen, der ist behutsam. - Lehmann, 321, 14. 102 Wer nicht glaubt, hat kein glück. - Lehmann, 321, 11. [Spaltenumbruch] 103 Wer nicht glaubt zur rechten Zeit, erschrickt zur Unzeit. 104 Wer nicht will glauben, muss am Ende fühlen. - Sailer, 159. 105 Wer schnell glaubt, bereut spät. It.: Chi tosto crede, tardi si pente. (Gaal, 732; Cahier, 2869.) 106 Wer 't glöwt, kriggt twe Pennig. (Altmark.) - Danneil, 65. Um zu sagen, dass man etwas nicht glauben kann. 107 Wer vngezwungen glaubt, der folget willig. - Henisch, 1635, 46. 108 Wer zu glauben, ist gach, wirdt offt betrogen auch. - Henisch, 1637, 49. Lat.: Qui leviter credit, deceptus saepe recedit. (Henisch, 1637, 49.) 109 Wer's glaubt, gibt 'n Thaler; wer's nicht glaubt, gibt zwei. - Frischbier2, 1297. Wird als Antwort auf eine scheinbare Unwahrheit gebraucht. Eins der Grimm'schen Märchen schliesst mit dem Satze: "Wer's nicht glaubt, zahlt einen Thaler." Zu Weihnachten 1858 kam ein kleines Mädchen zu Jakob Grimm und eröffnete ihm mit seltener Naivetät, sie glaube die betreffende Geschichte nicht, habe deshalb einen Thaler zu zahlen und bringe vorläufig einen Groschen, da sie augenblicklich nicht mehr habe; sie werde allmählich das Uebrige nachzahlen. 110 Wer's glaubt, wird selig. - Frischbier2, 1298. Ein sprichwörtlich gewordenes Bibelwort, das man anwendet, um ironisch zu sagen, dass uns etwas als so unglaublich erscheine, dass es nicht geglaubt werden könne. 111 Wer's glaubt, wird selig; wer's nicht glaubt, wird auch nicht verdammt. 112 Wer's nicht glaubt, ist drum kein Ketzer. - Simrock, 3672; Braun, I, 833. 113 Wer's nicht glaubt, lässt's bleiben. 114 Wer's nicht glaubt, versuch's. 115 Wia gleaste, wia vekeaste. (Unterinnthal.) - Frommann, VI, 35, 44. Wie du glaubst, so verkehrst du. 116 Wie du glaubst, so lebst du, wie du lebst, so stirbst du; wie du stirbst, so fährst du; wie du fährst, so bleibst du. - Simrock, 3666. 117 Wie ein jeder glaubt, also geschiht jhm. - Lehmann, II, 854, 398; Petri, II, 789; Henisch, 1635, 49. 118 Wie löwt1 wol all an enen Godd, man wie ät doch nich all ut ene Schöttel2. - Bueren, 1259; Goldschmidt, 161; Hauskalender, II. 1) Glauben. 2) Schlüssel. 119 Wie man glaubt, so geschieht einem. - Ramann, Unterr., II, 6; Simrock, 3665. Frz.: Cui il meschiet on luy mesoffre. - Cui poine (a qui peine) croit poine endure. (Leroux, II, 207.) 120 Wils einer nicht glauben, so Pater Noster er es. - Mathesy, 146. D. h. so lasse er es bleiben. 121 Zu wenig glauben und zu viel ist Ein Spiel. It.: Creder a tutti, e non creder a nessuno, l'uno e l'altro e vizio. (Pazzaglia, 274, 2.) 122 Zum Glauben gehört viel Wissen. *123 Bai di glöwet un 'et Bedde verköpet, dai kann met der Fuet omme Stroh sloapen. (Iserlohn.) - Woeste, 85, 80. *124 Das glaub' ein jüdischer Rabbi. Lat.: Credat Judaeus Apella. (Horaz.) (Büchmann, 119.) *125 Das mag ein anderer glauben. Die Franzosen sagen, wenn etwas schwer zu glauben ist: Glaub's und trink Wasser darauf, um es hinabzuwaschen: Croyez cela et buvez de l'eau. (Bohn I, 14.) *126 De glövt, dat de Düvel sin Ohm is. (Holst.) - Schütze, II, 278. Er hält den Teufel für seinen Onkel. *127 Du glaubest nicht eh, du sehests denn. - Henisch, 1636, 12. *128 Du glaubst nicht ehe, die heiligen zeichen (schlagen) denn. - Agricola I, 325; Gruter, I, 23; Eyering, I, 800; Eiselein, 295. *129 Er glaubt an keinen Gott und an keinen Teufel. *130 Er glaubt, dass die Kuh eine Bademagd ist. - Geiler, Nsch., 19. *131 Er glaubt, dass im Pregel kein Wasser sei. (Königsberg.) - Frischbier, 264; Frischbier2, 1291. Von einem einfältigen und leichtgläubigen Menschen, der sich die unwahrscheinlichsten Dinge einreden [Spaltenumbruch] wird seinen Glauben bereuen müssen. – Gaal, 732. Oder in der ältern Form: wird von allen dreien beschissen. 84 Wer glaubt, der denkt nicht. – Frischbier2, 1295. Erwiderung, wenn jemand sagt: Ich glaubte. 85 Wer glaubt, der ist (wirdt) versehen. – Henisch, 1635, 27; Petri, II, 101. 86 Wer glaubt eim jeden süessen Wort, betrogen wirdt an manchem Ort. – Henisch, 1637, 65. 87 Wer glaubt, flieht nicht. 88 Wer glaubt, kan nicht verderben, müesst er gleich zehenmal sterben. – Henisch, 1635, 31; Petri, I, 102. 89 Wer glaubt ohne Pfand, hat keinen Verstand. Frz.: Croir de légier n'est pas séur. (Leroux, II, 207.) It.: Chi crede senza pegno, non ha ingegno. (Gaal, 732.) 90 Wer glaubt seinem Feind, der ist sein selbst Feind. Die Urtheile des Feindes enthalten aber oft mehr Wahrheit als die unserer sogenannten Freunde. Ung.: Meglásd kinek hígy. 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(<hi rendition="#i">Henisch, 1637, 49.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">109 Wer's glaubt, gibt 'n Thaler; wer's nicht glaubt, gibt zwei.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1297.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wird als Antwort auf eine scheinbare Unwahrheit gebraucht. Eins der <hi rendition="#i">Grimm</hi>'schen <hi rendition="#i">Märchen</hi> schliesst mit dem Satze: „Wer's nicht glaubt, zahlt einen Thaler.“ Zu Weihnachten 1858 kam ein kleines Mädchen zu Jakob Grimm und eröffnete ihm mit seltener Naivetät, sie glaube die betreffende Geschichte nicht, habe deshalb einen Thaler zu zahlen und bringe vorläufig einen Groschen, da sie augenblicklich nicht mehr habe; sie werde allmählich das Uebrige nachzahlen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">110 Wer's glaubt, wird selig.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1298.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ein sprichwörtlich gewordenes Bibelwort, das man anwendet, um ironisch zu sagen, dass uns etwas als so unglaublich erscheine, dass es nicht geglaubt werden könne.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">111 Wer's glaubt, wird selig; wer's nicht glaubt, wird auch nicht verdammt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">112 Wer's nicht glaubt, ist drum kein Ketzer.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 3672; Braun, I, 833.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">113 Wer's nicht glaubt, lässt's bleiben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">114 Wer's nicht glaubt, versuch's.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">115 Wia gleaste, wia vekeaste.</hi> (<hi rendition="#i">Unterinnthal.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, VI, 35, 44.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wie du glaubst, so verkehrst du.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">116 Wie du glaubst, so lebst du, wie du lebst, so stirbst du; wie du stirbst, so fährst du; wie du fährst, so bleibst du.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 3666.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">117 Wie ein jeder glaubt, also geschiht jhm.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 854, 398; Petri, II, 789; Henisch, 1635, 49.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">118 Wie löwt<hi rendition="#sup">1</hi> wol all an ênen Godd, man wie ät doch nich all ut êne Schöttel<hi rendition="#sup">2</hi>.</hi> – <hi rendition="#i">Bueren, 1259; Goldschmidt, 161; Hauskalender, II.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Glauben.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Schlüssel.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">119 Wie man glaubt, so geschieht einem.</hi> – <hi rendition="#i">Ramann, Unterr., II, 6; Simrock, 3665.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Cui il meschiet on luy mesoffre. – Cui poine (a qui peine) croit poine endure. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 207.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">120 Wils einer nicht glauben, so Pater Noster er es.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesy, 146.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">D. h. so lasse er es bleiben.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">121 Zu wenig glauben und zu viel ist Ein Spiel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Creder a tutti, e non creder a nessuno, l'uno e l'altro è vizio. 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(<hi rendition="#i">Bohn I, 14.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*126 De glövt, dat de Düvel sin Ohm is.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) – <hi rendition="#i">Schütze, II, 278.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er hält den Teufel für seinen Onkel.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*127 Du glaubest nicht eh, du sehests denn.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1636, 12.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*128 Du glaubst nicht ehe, die heiligen zeichen (schlagen) denn.</hi> – <hi rendition="#i">Agricola I, 325; Gruter, I, 23; Eyering, I, 800; Eiselein, 295.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*129 Er glaubt an keinen Gott und an keinen Teufel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*130 Er glaubt, dass die Kuh eine Bademagd ist.</hi> – <hi rendition="#i">Geiler, Nsch., 19.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*131 Er glaubt, dass im Pregel kein Wasser sei.</hi> (<hi rendition="#i">Königsberg.</hi>) – <hi rendition="#i">Frischbier, 264; Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1291.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Von einem einfältigen und leichtgläubigen Menschen, der sich die unwahrscheinlichsten Dinge einreden </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[854]/0882]
wird seinen Glauben bereuen müssen. – Gaal, 732.
Oder in der ältern Form: wird von allen dreien beschissen.
84 Wer glaubt, der denkt nicht. – Frischbier2, 1295.
Erwiderung, wenn jemand sagt: Ich glaubte.
85 Wer glaubt, der ist (wirdt) versehen. – Henisch, 1635, 27; Petri, II, 101.
86 Wer glaubt eim jeden süessen Wort, betrogen wirdt an manchem Ort. – Henisch, 1637, 65.
87 Wer glaubt, flieht nicht.
88 Wer glaubt, kan nicht verderben, müesst er gleich zehenmal sterben. – Henisch, 1635, 31; Petri, I, 102.
89 Wer glaubt ohne Pfand, hat keinen Verstand.
Frz.: Croir de légier n'est pas séur. (Leroux, II, 207.)
It.: Chi crede senza pegno, non ha ingegno. (Gaal, 732.)
90 Wer glaubt seinem Feind, der ist sein selbst Feind.
Die Urtheile des Feindes enthalten aber oft mehr Wahrheit als die unserer sogenannten Freunde.
Ung.: Meglásd kinek hígy. (Gaal, 1551.)
91 Wer glaubt vnd helt sein Gewissen rein, dess wil Gott stets sein Schutzherr sein. – Petri, I, 101.
92 Wer glaubt, wirdt nicht gericht. – Henisch, 1635, 28.
93 Wer ihm glaubt und dem Teufel, wird von beiden betrogen.
94 Wer leicht glaubt, wird leicht betrogen, sagte der Pfaff', als ihm die Magd das Kind gab.
95 Wer leicht glaubt, wirt leicht betawbt. – Franck, II, 96b; Eiselein, 240; Simrock, 3673.
Die Portugiesen sagen von einem solchen, erschöpfe Wasser im Korbe oder in der Getreideschwinge. (Reinsberg III, 71.)
Lat.: Qui facile credit, facile quoque fallitur idem. (Eiselein, 240; Gaal, 732.)
96 Wer leichtlich glaubt, würt leicht betrogen. – Agricola I, 16; Franck, I, 104a; Tappius, 144a; Henisch, 1637, 67; Petri, II, 731; Lehmann, 321, 13; Lehmann, II, 842, 287 u. 870, 146; Eyering, II, 660; Gruter, I, 81; Pred. Sal. 19, 4; Schulze, 157; Zehner, 322; Hermann, II, 5; Hollenberg, II, 60; Pistor., IX, 53; Siebenkees, 20; Müller, 37, 1; Steiger, 282; Eiselein, 240; Simrock, 3674; Kirchhofer, 169; Körte, 2182; Frischbier2, 1296; Braun, I, 832; Froschm., S. VII; Zaupser, 379; für Waldeck: Curtze, 331, 213.
Böhm.: Kdo k vĕření snadný, snadný k oklamání. – Kdo lehce uvĕří, hned ge v lcb udeří. – Kdo lehce vĕří, snadno pochybí. – Kdo se dovĕří, nejsnáze jest toho oklamati. – Lichá v lidech povaha, nevĕříž každému. (Čelakovský, 251.)
Frz.: Cil qui de legier croit de legier est decéus, et por ce ne doit on pas croire de legier à chacune parole. (Celui qui croit légèrement est facilement trompé; aussi ne doit-on pas croire facilement chaque parole.) (Leroux, II, 202.)
Holl.: Die gheringhe looft, is haest bedroghen. (Tunn., 13, 19.)
It.: Chi è facil' a credere, si trova spesso ingannato. (Pazzaglia, 74, 2.) – Chi tosto crede, tardi si pente.
Lat.: Credulitas error magis est, quam culpa. – Credulitas est deceptionis mater. – Fiducia pecunias amisi, diffidentia servavi. (Erasm., 212; Henisch, 1637, 68; Philippi, I, 156; Tappius, 144a.) – Qui facile credit, deceptus saepe recedit (oder: facile quoque fallitur [decipitur] idem). (Gaal, 732.) – Qui leviter credit, deceptus cito recedit. (Fallersleben, 317.)
Poln.: Kto łatwie uwierzy, wnet się w łeb uderzy. (Čelakovský, 251.)
Ung.: Ki könnyen hisz, könnyen megcsalódik. (Gaal, 732.)
97 Wer leichtlich jedem glaubt, der ist leichtfertig. – Lehmann, 321, 8.
98 Wer nicht glauben will, bei dem helfen alle Beweise (Gründe) nichts.
Da nützen auch alle Zeugnisse nichts, sagen die Araber, wenn einer nicht glauben will. (Cahier, 2289.)
99 Wer nicht glaubt, der hats versehen. – Henisch, 1635, 40.
100 Wer nicht glaubt, der thut nichts, vnd wer nichts thut, dem hilfft nichts. – Henisch, 1638, 3.
101 Wer nicht glaubt, er sehe dann zeichen, der ist behutsam. – Lehmann, 321, 14.
102 Wer nicht glaubt, hat kein glück. – Lehmann, 321, 11.
103 Wer nicht glaubt zur rechten Zeit, erschrickt zur Unzeit.
104 Wer nicht will glauben, muss am Ende fühlen. – Sailer, 159.
105 Wer schnell glaubt, bereut spät.
It.: Chi tosto crede, tardi si pente. (Gaal, 732; Cahier, 2869.)
106 Wer 't glöwt, kriggt twe Pennig. (Altmark.) – Danneil, 65.
Um zu sagen, dass man etwas nicht glauben kann.
107 Wer vngezwungen glaubt, der folget willig. – Henisch, 1635, 46.
108 Wer zu glauben, ist gach, wirdt offt betrogen auch. – Henisch, 1637, 49.
Lat.: Qui leviter credit, deceptus saepe recedit. (Henisch, 1637, 49.)
109 Wer's glaubt, gibt 'n Thaler; wer's nicht glaubt, gibt zwei. – Frischbier2, 1297.
Wird als Antwort auf eine scheinbare Unwahrheit gebraucht. Eins der Grimm'schen Märchen schliesst mit dem Satze: „Wer's nicht glaubt, zahlt einen Thaler.“ Zu Weihnachten 1858 kam ein kleines Mädchen zu Jakob Grimm und eröffnete ihm mit seltener Naivetät, sie glaube die betreffende Geschichte nicht, habe deshalb einen Thaler zu zahlen und bringe vorläufig einen Groschen, da sie augenblicklich nicht mehr habe; sie werde allmählich das Uebrige nachzahlen.
110 Wer's glaubt, wird selig. – Frischbier2, 1298.
Ein sprichwörtlich gewordenes Bibelwort, das man anwendet, um ironisch zu sagen, dass uns etwas als so unglaublich erscheine, dass es nicht geglaubt werden könne.
111 Wer's glaubt, wird selig; wer's nicht glaubt, wird auch nicht verdammt.
112 Wer's nicht glaubt, ist drum kein Ketzer. – Simrock, 3672; Braun, I, 833.
113 Wer's nicht glaubt, lässt's bleiben.
114 Wer's nicht glaubt, versuch's.
115 Wia gleaste, wia vekeaste. (Unterinnthal.) – Frommann, VI, 35, 44.
Wie du glaubst, so verkehrst du.
116 Wie du glaubst, so lebst du, wie du lebst, so stirbst du; wie du stirbst, so fährst du; wie du fährst, so bleibst du. – Simrock, 3666.
117 Wie ein jeder glaubt, also geschiht jhm. – Lehmann, II, 854, 398; Petri, II, 789; Henisch, 1635, 49.
118 Wie löwt1 wol all an ênen Godd, man wie ät doch nich all ut êne Schöttel2. – Bueren, 1259; Goldschmidt, 161; Hauskalender, II.
1) Glauben.
2) Schlüssel.
119 Wie man glaubt, so geschieht einem. – Ramann, Unterr., II, 6; Simrock, 3665.
Frz.: Cui il meschiet on luy mesoffre. – Cui poine (a qui peine) croit poine endure. (Leroux, II, 207.)
120 Wils einer nicht glauben, so Pater Noster er es. – Mathesy, 146.
D. h. so lasse er es bleiben.
121 Zu wenig glauben und zu viel ist Ein Spiel.
It.: Creder a tutti, e non creder a nessuno, l'uno e l'altro è vizio. (Pazzaglia, 274, 2.)
122 Zum Glauben gehört viel Wissen.
*123 Bai di glöwet un 'et Bedde verköpet, dai kann met der Fuet omme Stroh sloapen. (Iserlohn.) – Woeste, 85, 80.
*124 Das glaub' ein jüdischer Rabbi.
Lat.: Credat Judaeus Apella. (Horaz.) (Büchmann, 119.)
*125 Das mag ein anderer glauben.
Die Franzosen sagen, wenn etwas schwer zu glauben ist: Glaub's und trink Wasser darauf, um es hinabzuwaschen: Croyez cela et buvez de l'eau. (Bohn I, 14.)
*126 De glövt, dat de Düvel sin Ohm is. (Holst.) – Schütze, II, 278.
Er hält den Teufel für seinen Onkel.
*127 Du glaubest nicht eh, du sehests denn. – Henisch, 1636, 12.
*128 Du glaubst nicht ehe, die heiligen zeichen (schlagen) denn. – Agricola I, 325; Gruter, I, 23; Eyering, I, 800; Eiselein, 295.
*129 Er glaubt an keinen Gott und an keinen Teufel.
*130 Er glaubt, dass die Kuh eine Bademagd ist. – Geiler, Nsch., 19.
*131 Er glaubt, dass im Pregel kein Wasser sei. (Königsberg.) – Frischbier, 264; Frischbier2, 1291.
Von einem einfältigen und leichtgläubigen Menschen, der sich die unwahrscheinlichsten Dinge einreden
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