Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 168 Das Glück lässt sich nicht wie Hasen fangen. - Frischbier2, 1309. 169 Das Glück lässt sich zwingen, aber nicht dingen. 170 Das glück läst sich Melcken von Huren, Buben (Dieben) vnnd Schelcken. - Lehmann, 344, 45; Henisch, 1660, 51; Petri, II, 62; Sutor, 273. Das Glück begünstigt die Schlauen, sagen die Russen. (Altmann VI, 396.) Dän.: Lykken lader sig malke af horer, tyve og skalke. (Prov. dan., 403.) Engl.: Thieves and rogues have the best luck, if they but escape hanging. (Gaal, 772.) 171 Das Glück macht aus Bettlern Könige und aus Königen Bettler. Lat.: Si fortuna volet, fies de Rhetore Consul; si volet haec eadem, fies de consule Rhetor. (Juvenal.) (Philippi, I, 184; Seybold, 560.) 172 Das Glück macht den Stuhl nicht warm, das Unglück hat Pech an den Hosen. Die Russen: Wo sich das Glück setzt, ist's nicht von langer Dauer, wo das Unglück Platz nimmt, will's nicht wieder aufstehen. (Altmann VI, 427.) 173 Das glück macht die Leut flink. - Lehmann, 159, 22. 174 Das Glück macht Freundschaft, das Unglück probirt sie. 175 Das Glück macht Könige und Narren. Zuweilen auch Kaiser. "Wer hätte geglaubt", schrieb Marc Aurel an seinen Freund Corvin, den König von Sicilien, "dass ich Kaiser und du König werden würde, wir selbst gewiss nicht; am wenigsten zu Rhodus, wo wir Katzen, die wir gestohlen hatten, aus Hunger verzehrten; oder zu Tarent, wo man uns wegen zerlumpter Kleidung den Eintritt in den Tempel der Diana verweigerte, oder zu Capua, wo wir vor Hunger krank lagen." (Mayer, I, 199.) 176 Das Glück macht reich und macht arm. - Sutor, 279. 177 Das Glück macht sich Bahn, wenn es sucht den Mann. Span.: A pundadas las buenas hadas. (Bohn I, 201.) 178 Das Glück macht uns zu Gotteskindern, das Unglück stets zu armen Sündern. 179 Das Glück macht verrückt. - Mayer, I, 198. 180 Das Glück mag nehmen Geld und Gut, lässt's uns nur den frohen Muth. Lat.: Fortuna opes auferre, non animum potest. (Seneca.) (Philippi, I, 162.) 181 Das Glück muss den Mann und nicht der Mann das Glück suchen. - Schottel, 1118b; Sailer, 210; Simrock, 3788. 182 Das Glück muss einen suchen. 183 Das Glück muss man erobern. - Körte, 2242; Simrock, 3770. 184 Das Glück muss man regieren. - Simrock, 3797; Körte, 2247; Braun, I, 875. Die Russen: Das Glück regiert und mit ihm der Zar. (Altmann VI, 492.) Dän.: God lykke skal man styre, men den onde skal man overvinde. (Prov. dan., 401.) It.: Chi ben e mal non puo soffrir, a grand honor non puo venir. (Körte, 2247.) 185 Das Glück, nicht allemal der Mann, wie er abzielt, treffen kann. - Eiselein, 244. Lat.: Non semper feriet quocunque minabitur arcus. (Eiselein, 244.) 186 Das glück nimbts einem vnd gibts dem anderen. - Henisch, 1660, 49. 187 Das Glück nimmt den Verstand, das Unglück bringt ihn wieder. Böhm.: Stesti rozum odnima, a nestesti pridava. (Celakovsky, 151.) Poln.: Szczescie rozum odejmuje, a nieszczescie go dodaje. (Celakovsky, 151.) 188 Das Glück regnet zum Dach hinein. - Kirchhofer, 156. 189 Das Glück reicht vorn einen Kuss und stösst hinten mit dem Fuss. 190 Das glück Reit auff der Post, wers ereylt, der hats. - Lehmann, 344, 37. 191 Das Glück reizt die Kühnen. Frz.: Le bonheur est l'amorce de la temerite. (Cahier, 242.) 192 Das glück schenckt nichts, es leihet nur. - Henisch, 1660, 53; Petri, II, 62; Sailer, 211; Simrock, 3747. [Spaltenumbruch] 193 Das Glück schickt keinen Boten, wenn's kommen oder gehen will. Dän.: Lykken slaaer ei altid naar den truer, og truer ei altid för den slaaer. (Prov. dan., 403.) 194 Das glück schleicht täglich. - Henisch, 1659, 13; Petri, II, 62. 195 Das Glück schliesst keine Thür, es öffnet wieder eine andere. Holl.: Het geluk sluit geene deur, of opent weer eene andere. (Harrebomee, I, 226.) 196 Das Glück schont viele, bis sie reif zur Strafe sind. - Gaal, 770. Lat.: Indulget fortuna malis, ut laedere possit. (Gaal, 770.) 197 Das Glück setzt sich bei armen Leuten nicht. Die Russen: Das Glück fühlt sich nicht wohl unter den Armen. (Altmann VI, 401.) 198 Das Glück setzt sich nirgends lange nieder, aber das Unglück hat Pech am Arsche. Die Russen: Das Glück hat einen kürzern Arm als das Unglück. (Altmann VI, 472.) 199 Das Glück siget mit. - Petri, II, 62. 200 Das Glück sitzt immer auf der Schaukel. Böhm.: Stesti seda na rozcesti. (Celakovsky, 150.) Krain.: Na razpotjah sreca edi. (Celakovsky, 150.) 201 Das Glück sitzt nicht in den Haaren. (Surinam.) Keiner hat es von sich selbst, keiner kann darüber gebieten. 202 Das glück, so es vns zertlet, wil es vns ein strick an halss werffen. - Franck, I, 68a. 203 Das Glück spielt immer die erste Geige. Lat.: Fortuna in omni redominatur. (Seybold, 192.) 204 Das Glück spielt mit der Welt, es thut was ihm gefällt. Lat.: Fortuna humana fingit artatque ut lubet. (Seybold, 192.) 205 Das glück stehet wie ein Hewschober, wer darvon rupfft, der hat, wer sich versaumet, der bleibt im Retterdat. - Henisch, 1660, 54; Petri, II, 63. 206 Das Glück sucht den, der sich dessen zu bedienen versteht. - Hollenberg, II, 80. 207 Das Glück sucht den Spieler. Frz.: La balle cherche le joueur. (Kritzinger, 54b.) 208 Das Glück tanzt auf und ab wie ein Ball. Ung.: Jövo s' meno vendeg a szerencse. (Gaal, 723.) 209 Das glück thuts alles. - Franck, II, 144b; Henisch, 1660, 57; Petri, II, 63; Gruter, I, 11. Engl.: Fortune gains the bride. - Fortune is all in all in the business. 210 Das Glück und die Liebe sind blind. Frz.: L'amour et la fortune sont aveugles. 211 Das Glück unterstützt den Kühnen. 212 Das Glück verlässt mich nicht, sagte Dummert, als er einen bösen Groschen fand. Holl.: Het geluk wil mij niet verlaten, zei Lourens, en hij vond een' kleefschen stuiver. (Harrebomee I, 226.) 213 Das glück verkehrt sich leicht, ist jetzt schon, baldt böss. - Henisch, 1660, 59; Petri, II, 63. 214 Das glück versagt den Küenen nichts. - Henisch, 1660, 58; Petri, II, 63. 215 Das glück verwandelt nit das geschlecht. - Henisch, 1660, 60. 216 Das glück vnd das Recht ist der wachenden. - Petri, II, 63. 217 Das glück vnd der sig gehet vmb wie die wacht. - Franck, I, 162a; Henisch, 1660, 61; Lehmann, II, 58, 25; Simrock, 3716. 218 Das glück vnd die weiber haben die narren hold. - Franck, II, 60b; Petri, II, 63. 219 Das glück wil den kecken wol, es förcht die starcken. - Franck, I, 86b. 220 Das glück wil erschlichen sein. - Franck, I, 103b. 221 Das glück will frey sein, weder eingesperret, noch aussgeschlagen. - Petri, II, 63. 222 Das glück will geritten vnnd nicht gefürcht sein. - Lehmann, 343, 24; 601, 116 u. 858, 2; Henisch, 1660, 65; Petri, II, 63; Sutor, 274. Engl.: Faint heart never won fair lady. (Bohn II, 91.) Lat.: Timidi nunquam statuere tropaeum. 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[Spaltenumbruch] 168 Das Glück lässt sich nicht wie Hasen fangen. – Frischbier2, 1309. 169 Das Glück lässt sich zwingen, aber nicht dingen. 170 Das glück läst sich Melcken von Huren, Buben (Dieben) vnnd Schelcken. – Lehmann, 344, 45; Henisch, 1660, 51; Petri, II, 62; Sutor, 273. Das Glück begünstigt die Schlauen, sagen die Russen. (Altmann VI, 396.) Dän.: Lykken lader sig malke af horer, tyve og skalke. (Prov. dan., 403.) Engl.: Thieves and rogues have the best luck, if they but escape hanging. (Gaal, 772.) 171 Das Glück macht aus Bettlern Könige und aus Königen Bettler. Lat.: Si fortuna volet, fies de Rhetore Consul; si volet haec eadem, fies de consule Rhetor. (Juvenal.) (Philippi, I, 184; Seybold, 560.) 172 Das Glück macht den Stuhl nicht warm, das Unglück hat Pech an den Hosen. Die Russen: Wo sich das Glück setzt, ist's nicht von langer Dauer, wo das Unglück Platz nimmt, will's nicht wieder aufstehen. 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168 Das Glück lässt sich nicht wie Hasen fangen. – Frischbier2, 1309.
169 Das Glück lässt sich zwingen, aber nicht dingen.
170 Das glück läst sich Melcken von Huren, Buben (Dieben) vnnd Schelcken. – Lehmann, 344, 45; Henisch, 1660, 51; Petri, II, 62; Sutor, 273.
Das Glück begünstigt die Schlauen, sagen die Russen. (Altmann VI, 396.)
Dän.: Lykken lader sig malke af horer, tyve og skalke. (Prov. dan., 403.)
Engl.: Thieves and rogues have the best luck, if they but escape hanging. (Gaal, 772.)
171 Das Glück macht aus Bettlern Könige und aus Königen Bettler.
Lat.: Si fortuna volet, fies de Rhetore Consul; si volet haec eadem, fies de consule Rhetor. (Juvenal.) (Philippi, I, 184; Seybold, 560.)
172 Das Glück macht den Stuhl nicht warm, das Unglück hat Pech an den Hosen.
Die Russen: Wo sich das Glück setzt, ist's nicht von langer Dauer, wo das Unglück Platz nimmt, will's nicht wieder aufstehen. (Altmann VI, 427.)
173 Das glück macht die Leut flink. – Lehmann, 159, 22.
174 Das Glück macht Freundschaft, das Unglück probirt sie.
175 Das Glück macht Könige und Narren.
Zuweilen auch Kaiser. „Wer hätte geglaubt“, schrieb Marc Aurel an seinen Freund Corvin, den König von Sicilien, „dass ich Kaiser und du König werden würde, wir selbst gewiss nicht; am wenigsten zu Rhodus, wo wir Katzen, die wir gestohlen hatten, aus Hunger verzehrten; oder zu Tarent, wo man uns wegen zerlumpter Kleidung den Eintritt in den Tempel der Diana verweigerte, oder zu Capua, wo wir vor Hunger krank lagen.“ (Mayer, I, 199.)
176 Das Glück macht reich und macht arm. – Sutor, 279.
177 Das Glück macht sich Bahn, wenn es sucht den Mann.
Span.: A puñadas las buenas hadas. (Bohn I, 201.)
178 Das Glück macht uns zu Gotteskindern, das Unglück stets zu armen Sündern.
179 Das Glück macht verrückt. – Mayer, I, 198.
180 Das Glück mag nehmen Geld und Gut, lässt's uns nur den frohen Muth.
Lat.: Fortuna opes auferre, non animum potest. (Seneca.) (Philippi, I, 162.)
181 Das Glück muss den Mann und nicht der Mann das Glück suchen. – Schottel, 1118b; Sailer, 210; Simrock, 3788.
182 Das Glück muss einen suchen.
183 Das Glück muss man erobern. – Körte, 2242; Simrock, 3770.
184 Das Glück muss man regieren. – Simrock, 3797; Körte, 2247; Braun, I, 875.
Die Russen: Das Glück regiert und mit ihm der Zar. (Altmann VI, 492.)
Dän.: God lykke skal man styre, men den onde skal man overvinde. (Prov. dan., 401.)
It.: Chi ben e mal non può soffrir, à grand honor non può venir. (Körte, 2247.)
185 Das Glück, nicht allemal der Mann, wie er abzielt, treffen kann. – Eiselein, 244.
Lat.: Non semper feriet quocunque minabitur arcus. (Eiselein, 244.)
186 Das glück nimbts einem vnd gibts dem anderen. – Henisch, 1660, 49.
187 Das Glück nimmt den Verstand, das Unglück bringt ihn wieder.
Böhm.: Štĕstí rozum odnímá, a nĕstĕstí přidává. (Čelakovský, 151.)
Poln.: Szczęście rozum odejmuje, a nieszczęście go dodaje. (Čelakovský, 151.)
188 Das Glück regnet zum Dach hinein. – Kirchhofer, 156.
189 Das Glück reicht vorn einen Kuss und stösst hinten mit dem Fuss.
190 Das glück Reit auff der Post, wers ereylt, der hats. – Lehmann, 344, 37.
191 Das Glück reizt die Kühnen.
Frz.: Le bonheur est l'amorce de la témérité. (Cahier, 242.)
192 Das glück schenckt nichts, es leihet nur. – Henisch, 1660, 53; Petri, II, 62; Sailer, 211; Simrock, 3747.
193 Das Glück schickt keinen Boten, wenn's kommen oder gehen will.
Dän.: Lykken slaaer ei altid naar den truer, og truer ei altid før den slaaer. (Prov. dan., 403.)
194 Das glück schleicht täglich. – Henisch, 1659, 13; Petri, II, 62.
195 Das Glück schliesst keine Thür, es öffnet wieder eine andere.
Holl.: Het geluk sluit geene deur, of opent weêr eene andere. (Harrebomée, I, 226.)
196 Das Glück schont viele, bis sie reif zur Strafe sind. – Gaal, 770.
Lat.: Indulget fortuna malis, ut laedere possit. (Gaal, 770.)
197 Das Glück setzt sich bei armen Leuten nicht.
Die Russen: Das Glück fühlt sich nicht wohl unter den Armen. (Altmann VI, 401.)
198 Das Glück setzt sich nirgends lange nieder, aber das Unglück hat Pech am Arsche.
Die Russen: Das Glück hat einen kürzern Arm als das Unglück. (Altmann VI, 472.)
199 Das Glück siget mit. – Petri, II, 62.
200 Das Glück sitzt immer auf der Schaukel.
Böhm.: Štĕstí sedá na rozcestí. (Čelakovský, 150.)
Krain.: Na razpotjah sréća edí. (Čelakovský, 150.)
201 Das Glück sitzt nicht in den Haaren. (Surinam.)
Keiner hat es von sich selbst, keiner kann darüber gebieten.
202 Das glück, so es vns zertlet, wil es vns ein strick an halss werffen. – Franck, I, 68a.
203 Das Glück spielt immer die erste Geige.
Lat.: Fortuna in omni redominatur. (Seybold, 192.)
204 Das Glück spielt mit der Welt, es thut was ihm gefällt.
Lat.: Fortuna humana fingit artatque ut lubet. (Seybold, 192.)
205 Das glück stehet wie ein Hewschober, wer darvon rupfft, der hat, wer sich versaumet, der bleibt im Retterdat. – Henisch, 1660, 54; Petri, II, 63.
206 Das Glück sucht den, der sich dessen zu bedienen versteht. – Hollenberg, II, 80.
207 Das Glück sucht den Spieler.
Frz.: La balle cherche le joueur. (Kritzinger, 54b.)
208 Das Glück tanzt auf und ab wie ein Ball.
Ung.: Jövő s' menő vendég a szerencse. (Gaal, 723.)
209 Das glück thuts alles. – Franck, II, 144b; Henisch, 1660, 57; Petri, II, 63; Gruter, I, 11.
Engl.: Fortune gains the bride. – Fortune is all in all in the business.
210 Das Glück und die Liebe sind blind.
Frz.: L'amour et la fortune sont aveugles.
211 Das Glück unterstützt den Kühnen.
212 Das Glück verlässt mich nicht, sagte Dummert, als er einen bösen Groschen fand.
Holl.: Het geluk wil mij niet verlaten, zei Lourens, en hij vond een' kleefschen stuiver. (Harrebomée I, 226.)
213 Das glück verkehrt sich leicht, ist jetzt schon, baldt böss. – Henisch, 1660, 59; Petri, II, 63.
214 Das glück versagt den Küenen nichts. – Henisch, 1660, 58; Petri, II, 63.
215 Das glück verwandelt nit das geschlecht. – Henisch, 1660, 60.
216 Das glück vnd das Recht ist der wachenden. – Petri, II, 63.
217 Das glück vnd der sig gehet vmb wie die wacht. – Franck, I, 162a; Henisch, 1660, 61; Lehmann, II, 58, 25; Simrock, 3716.
218 Das glück vnd die weiber haben die narren hold. – Franck, II, 60b; Petri, II, 63.
219 Das glück wil den kecken wol, es förcht die starcken. – Franck, I, 86b.
220 Das glück wil erschlichen sein. – Franck, I, 103b.
221 Das glück will frey sein, weder eingesperret, noch aussgeschlagen. – Petri, II, 63.
222 Das glück will geritten vnnd nicht gefürcht sein. – Lehmann, 343, 24; 601, 116 u. 858, 2; Henisch, 1660, 65; Petri, II, 63; Sutor, 274.
Engl.: Faint heart never won fair lady. (Bohn II, 91.)
Lat.: Timidi nunquam statuere tropaeum. (Bohn II, 91.)
Span.: A los osados ayuda la fortuna. (Bohn I, 91.)
223 Das glück will hertzhafft angesprengt vnnd nicht gefürcht sein. – Lehmann, 344, 41.
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