Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 126 Gold zeucht Gold an sich, ein silber das ander vnd ein Edelgestein fellt zu dem andern. - Henisch, 1677, 35; Petri, II, 343. Gold zieht Gold an, heisst es in Hindostan. Und die Franzosen sagen: Vermögen sucht Vermögen. Die Venetier: Gut geht dem Gute nach. (Reinsberg III, 134.) 127 Golt bleibt Golt, wenns gleich ein Hur, Schinder vnnd Schelm trägt. - Lehmann, 311, 8 u. 517, 11; Henisch, 1640, 34; Petri, II, 343. 128 Golt ligt in Bergen, Dreck in Wegen. - Gruter, III, 44; Lehmann, II, 238, 68; Bohn I, 150. Dän.: Guldet ligger i bierget, skarnet paa gaden. (Prov. dan., 262.) 129 Guld vnd gelt bleibt inn der Welt. - Henisch, 1776, 54; Petri, II, 368. 130 Hast du Gold, wird dir Wehr und Waffe hold. Lat.: Auro pulsa fides, auro venalia jura, aurum lex sequitur, mox sine lege pudor. (Properz.) (Kruse, 63; Philippi, I, 51.) 131 Heut in Gold und Seide, morgen der Würmer Weide. Dän.: Idag guld, imorgen muld. (Bohn I, 380.) 132 Heute Gold und morgen Blech, heut' ein Fasttag, morgen wieder Zech'. - Parömiakon, 506. 133 Je mehr man das Gold bewegt, je mehr es trägt. - Philippi, I, 40. 134 Je mehr man das Gold schlägt, je mehr dehnt es sich. 135 Je reiner Gold, je weicher ist es. 136 Je schöner Gold blinkt, je tiefer Recht sinkt. 137 Je tiefer das Gold in der Erde liegt, je mehr gräbt man danach. 138 Kompt gold, so sticht es das silber ab. - Henisch, 1677, 47. Die Russen: Wenn das Gold im Werthe sinkt, so steigt das Silber. (Altmann VI, 476.) 139 Man gibt nicht viel Goldes um ein Ei. - Eisenhart, 378; Pistor., III, 99; Simrock, 1867. Von dem Verhältniss, das zwischen Waare und Preis stattfindet. Wie Waare, so Geld. Wenig Geld, wenig Waare. Holl.: Men kan niet veel gouds koopen om een ei. (Harrebomee, I, 254.) 140 Man kauft für Gold nicht Tugend und Verstand. It.: L' oro non compra tutto. (Bohn I, 109.) 141 Man kopet ghein goldt sonder schuym. - Tappius, 180b. 142 Man muss dem golt gebieten, nicht dienen. - Henisch, 699, 5. 143 Mancher nehm ein loth Gold vnd gunst vnd liess einem ein Wolsack recht, tugend vnd kunst. - Lehmann, 628, 22. 144 Meister Gold und Silber sind berühmte Färber. 145 Mit Gold beweist man seine Unschuld am besten. Aehnlich russisch Altmann VI, 404. 146 Mit Gold, Silber oder Geld überwindet man die Welt. In ein Goldbassin, sagen die Russen, kann man ein ganzes Meer ableiten. (Altmann VI, 413.) Und: Wer den Goldspund zieht, kann Wein aus Felsen zapfen. (Altmann VI, 486.) Die Araber: Gold ist ein Schlüssel, der auch die Herzkammer des Emirs öffnet. Die Akwapimneger: Gold ist schärfer als das schärfste Messer. 147 Mit Golt vnd gelt probirt man die Welt. - Eyering, I, 65; III, 239; Einfälle, 79. Die Chinesen sagen: Wer seine Farbe verändert, wenn er Gold sieht, wird seine Geberde verändern, wenn er nicht gesehen wird. ( Cahier, 2166.) 148 Nach golde graben zehne Tag und Nacht, der elfte geht spazieren und stösst mit dem Fusse daran. 149 Ohne Gold ist auch das Licht finster. Im Golde, sagen die Russen, stecken viel Räthsel. (Altmann VI, 390.) 150 Schlechtes Gold liebt den Probirstein nicht. Frz.: Il est de bas or, il crain la touche. (Leroux, I, 54.) Holl.: Slecht goud wil niet getoetst wezen. (Harrebomee, I, 254.) 151 'T is nich all Gold, wat er schint. (Ostfries.) - Bueren, 1081; Hauskalender, I. [Spaltenumbruch] 152 Um des Goldes Schein läuft die Seel' in die Hölle hinein. Die Russen: Das Gold ist der Wollust Spielgeselle. (Altmann VI, 450.) 153 Verborgenes Gold hat keinen Werth. Nämlich keinen industriellen, volkswirthschaftlichen Nutzen. Die Russen: Das Gold hat erst Werth, wenn es aus der Erde gehoben ist. (Altmann VI, 482.) 154 Von aussen Gold, von innen Blei, ist der Gleisner Schelmerei. - Parömiakon, 669. 155 Vor Gold zieht auch ein König den Hut ab. 156 Wann das Gold redet, so schweigt alle welt still. - Gruter, I, 71; Henisch, 1677, 55; Petri, II, 655; Sailer, 203; Simrock, 3891. 157 Was Gold nicht öffnet, schliesst Eisen auf. 158 Was hülfft mir gold bey schand vnd vnehr. - Henisch, 1677, 88. 159 Was inn gold gefasst, das leucht. - Franck, II, 110a; Henisch, 1677, 57. 160 Was manchem Gold scheint, ist oft nur Blech. 161 Was soll Gold vergraben, das niemand wird gewahr. 162 Wei en Schippel Gold het, kann en Häup bolle kruigen. (Büren.) 163 Wem das Gold gehört, dem gehört auch das Täschlein. 164 Wenn das Gold im Berge liegt, glänzt es nicht. 165 Wenn das Gold nicht wär', gäb's des Glückes mehr. Lat.: Aurum destructor vitae, princepsque malorum, o quam difficiles nectis ubique dolos? (Philippi, I, 51.) 166 Wenn es Gold regnete, die Leute würden auch müde werden, es zu sammeln. Aehnlich russisch Altmann VI, 96. 167 Wenn es nur Gold ist, mag's auch grün sein! 168 Wenn Gold ruft, bekommt der Lahme Füsse. 169 Wenn Gold und Silber verthan ist, muss man zum Eisen greifen. Dies Wort wurde einmal von jemand angewandt, der all das Seine verschwendet hatte und Kriegsdienste nahm. (Vgl. Einfälle, 514.) 170 Wenn me Gold oder Silber uff de Pulssoder let, se hüret men och (oder: so hört auch der Taube). (Schles.) - Palm, 92, 27. 171 Wer aufs Gold sieht, den verzehrt sein Gesicht. Holl.: Die op goud staart, verblind zijn gezicht. (Harrebomee, I, 253.) 172 Wer das Gold lieb hat, den hat es wieder lieb. Frz.: Or est venu qui aymera. (Leroux, II, 276.) 173 Wer Gold finden will, muss oft tief graben. 174 Wer Gold haben kann, greift nicht nach Blei. Die Russen: Wo man Gold graben kann, grabe man nicht nach Silber. (Altmann V, 90.) 175 Wer Gold hat, ist Gold werth. Frz.: Or qui a or vaut. (Leroux, I, 53.) 176 Wer Gold hat wie Eisen, kann sein Pferd damit beschlagen. Die Russen: Wer Goldes genug hat, kann auch sein Blei vergolden. (Altmann VI, 510.) 177 Wer Gold hofiren kann, ist ein (überall) willkommner Mann. Die Russen: Wer Gold hofiren kann, verbreitet keinen Stank um sich. (Altmann VI, 456.) Wo das Gold gilt, ist die Weisheit übel dran. (Altmann VI, 407.) 178 Wer Gold in die Wage legt, in dessen Arm ist Stärke. Goldklang, sagen die Mailänder, ist besser als eine Glocke. Die Russen behaupten: Wer Gold hat, kann Ukase erlassen, auch wenn er kein Zar ist. (Altmann VI, 421.) Das Blasen auf dem silbernen Horne wird von den Freunden tausend Werste weit gehört. Und die Kleinrussen haben die Erfahrung gemacht, dass, wo Münze klinge, es nicht an Zuhörern fehle. (Reinsberg II, 107.) 179 Wer Gold wegwirft, muss Kupfer auflesen. Verschwendung führt zu Armuth und Bettel. Böhm.: Zacal na zlate, skoncil na blate. (Celakovsky, 474.) Poln.: Zaczal zlotem, skonczyl blotem. (Celakovsky, 474.) 180 Wer Goldt vnd Geld in ehren hat, den bringen sie wieder zu ehren. - Lehmann, 684, 50. 181 Wer kan alles zu gold machen! - Henisch, 1677, 63; Petri, II, 855.
[Spaltenumbruch] 126 Gold zeucht Gold an sich, ein silber das ander vnd ein Edelgestein fellt zu dem andern. – Henisch, 1677, 35; Petri, II, 343. Gold zieht Gold an, heisst es in Hindostan. Und die Franzosen sagen: Vermögen sucht Vermögen. Die Venetier: Gut geht dem Gute nach. (Reinsberg III, 134.) 127 Golt bleibt Golt, wenns gleich ein Hur, Schinder vnnd Schelm trägt. – Lehmann, 311, 8 u. 517, 11; Henisch, 1640, 34; Petri, II, 343. 128 Golt ligt in Bergen, Dreck in Wegen. – Gruter, III, 44; Lehmann, II, 238, 68; Bohn I, 150. Dän.: Guldet ligger i bierget, skarnet paa gaden. (Prov. dan., 262.) 129 Guld vnd gelt bleibt inn der Welt. – Henisch, 1776, 54; Petri, II, 368. 130 Hast du Gold, wird dir Wehr und Waffe hold. Lat.: Auro pulsa fides, auro venalia jura, aurum lex sequitur, mox sine lege pudor. (Properz.) (Kruse, 63; Philippi, I, 51.) 131 Heut in Gold und Seide, morgen der Würmer Weide. Dän.: Idag guld, imorgen muld. (Bohn I, 380.) 132 Heute Gold und morgen Blech, heut' ein Fasttag, morgen wieder Zech'. – Parömiakon, 506. 133 Je mehr man das Gold bewegt, je mehr es trägt. – Philippi, I, 40. 134 Je mehr man das Gold schlägt, je mehr dehnt es sich. 135 Je reiner Gold, je weicher ist es. 136 Je schöner Gold blinkt, je tiefer Recht sinkt. 137 Je tiefer das Gold in der Erde liegt, je mehr gräbt man danach. 138 Kompt gold, so sticht es das silber ab. – Henisch, 1677, 47. Die Russen: Wenn das Gold im Werthe sinkt, so steigt das Silber. (Altmann VI, 476.) 139 Man gibt nicht viel Goldes um ein Ei. – Eisenhart, 378; Pistor., III, 99; Simrock, 1867. Von dem Verhältniss, das zwischen Waare und Preis stattfindet. Wie Waare, so Geld. Wenig Geld, wenig Waare. Holl.: Men kan niet veel gouds koopen om een ei. (Harrebomée, I, 254.) 140 Man kauft für Gold nicht Tugend und Verstand. It.: L' oro non compra tutto. (Bohn I, 109.) 141 Man kopet ghein goldt sonder schuym. – Tappius, 180b. 142 Man muss dem golt gebieten, nicht dienen. – Henisch, 699, 5. 143 Mancher nehm ein loth Gold vnd gunst vnd liess einem ein Wolsack recht, tugend vnd kunst. – Lehmann, 628, 22. 144 Meister Gold und Silber sind berühmte Färber. 145 Mit Gold beweist man seine Unschuld am besten. Aehnlich russisch Altmann VI, 404. 146 Mit Gold, Silber oder Geld überwindet man die Welt. In ein Goldbassin, sagen die Russen, kann man ein ganzes Meer ableiten. (Altmann VI, 413.) Und: Wer den Goldspund zieht, kann Wein aus Felsen zapfen. (Altmann VI, 486.) Die Araber: Gold ist ein Schlüssel, der auch die Herzkammer des Emirs öffnet. Die Akwapimneger: Gold ist schärfer als das schärfste Messer. 147 Mit Golt vnd gelt probirt man die Welt. – Eyering, I, 65; III, 239; Einfälle, 79. Die Chinesen sagen: Wer seine Farbe verändert, wenn er Gold sieht, wird seine Geberde verändern, wenn er nicht gesehen wird. ( Cahier, 2166.) 148 Nach golde graben zehne Tag und Nacht, der elfte geht spazieren und stösst mit dem Fusse daran. 149 Ohne Gold ist auch das Licht finster. Im Golde, sagen die Russen, stecken viel Räthsel. (Altmann VI, 390.) 150 Schlechtes Gold liebt den Probirstein nicht. Frz.: Il est de bas or, il crain la touche. (Leroux, I, 54.) Holl.: Slecht goud wil niet getoetst wezen. (Harrebomée, I, 254.) 151 'T is nich all Gold, wat er schint. (Ostfries.) – Bueren, 1081; Hauskalender, I. [Spaltenumbruch] 152 Um des Goldes Schein läuft die Seel' in die Hölle hinein. Die Russen: Das Gold ist der Wollust Spielgeselle. (Altmann VI, 450.) 153 Verborgenes Gold hat keinen Werth. Nämlich keinen industriellen, volkswirthschaftlichen Nutzen. Die Russen: Das Gold hat erst Werth, wenn es aus der Erde gehoben ist. (Altmann VI, 482.) 154 Von aussen Gold, von innen Blei, ist der Gleisner Schelmerei. – Parömiakon, 669. 155 Vor Gold zieht auch ein König den Hut ab. 156 Wann das Gold redet, so schweigt alle welt still. – Gruter, I, 71; Henisch, 1677, 55; Petri, II, 655; Sailer, 203; Simrock, 3891. 157 Was Gold nicht öffnet, schliesst Eisen auf. 158 Was hülfft mir gold bey schand vnd vnehr. – Henisch, 1677, 88. 159 Was inn gold gefasst, das leucht. – Franck, II, 110a; Henisch, 1677, 57. 160 Was manchem Gold scheint, ist oft nur Blech. 161 Was soll Gold vergraben, das niemand wird gewahr. 162 Wéi en Schippel Gold het, kann en Häup bolle kruigen. (Büren.) 163 Wem das Gold gehört, dem gehört auch das Täschlein. 164 Wenn das Gold im Berge liegt, glänzt es nicht. 165 Wenn das Gold nicht wär', gäb's des Glückes mehr. Lat.: Aurum destructor vitae, princepsque malorum, o quam difficiles nectis ubique dolos? (Philippi, I, 51.) 166 Wenn es Gold regnete, die Leute würden auch müde werden, es zu sammeln. Aehnlich russisch Altmann VI, 96. 167 Wenn es nur Gold ist, mag's auch grün sein! 168 Wenn Gold ruft, bekommt der Lahme Füsse. 169 Wenn Gold und Silber verthan ist, muss man zum Eisen greifen. Dies Wort wurde einmal von jemand angewandt, der all das Seine verschwendet hatte und Kriegsdienste nahm. (Vgl. Einfälle, 514.) 170 Wenn me Gold oder Silber uff de Pulssoder lêt, se hüret men och (oder: so hört auch der Taube). (Schles.) – Palm, 92, 27. 171 Wer aufs Gold sieht, den verzehrt sein Gesicht. Holl.: Die op goud staart, verblind zijn gezicht. (Harrebomée, I, 253.) 172 Wer das Gold lieb hat, den hat es wieder lieb. Frz.: Or est venu qui aymera. (Leroux, II, 276.) 173 Wer Gold finden will, muss oft tief graben. 174 Wer Gold haben kann, greift nicht nach Blei. Die Russen: Wo man Gold graben kann, grabe man nicht nach Silber. (Altmann V, 90.) 175 Wer Gold hat, ist Gold werth. Frz.: Or qui a or vaut. (Leroux, I, 53.) 176 Wer Gold hat wie Eisen, kann sein Pferd damit beschlagen. Die Russen: Wer Goldes genug hat, kann auch sein Blei vergolden. (Altmann VI, 510.) 177 Wer Gold hofiren kann, ist ein (überall) willkommner Mann. Die Russen: Wer Gold hofiren kann, verbreitet keinen Stank um sich. (Altmann VI, 456.) Wo das Gold gilt, ist die Weisheit übel dran. (Altmann VI, 407.) 178 Wer Gold in die Wage legt, in dessen Arm ist Stärke. Goldklang, sagen die Mailänder, ist besser als eine Glocke. Die Russen behaupten: Wer Gold hat, kann Ukase erlassen, auch wenn er kein Zar ist. (Altmann VI, 421.) Das Blasen auf dem silbernen Horne wird von den Freunden tausend Werste weit gehört. Und die Kleinrussen haben die Erfahrung gemacht, dass, wo Münze klinge, es nicht an Zuhörern fehle. (Reinsberg II, 107.) 179 Wer Gold wegwirft, muss Kupfer auflesen. Verschwendung führt zu Armuth und Bettel. Böhm.: Začal na zlatĕ, skončil na blátĕ. (Čelakovský, 474.) Poln.: Zaczął złotem, skończył błotem. (Čelakovský, 474.) 180 Wer Goldt vnd Geld in ehren hat, den bringen sie wieder zu ehren. – Lehmann, 684, 50. 181 Wer kan alles zu gold machen! – Henisch, 1677, 63; Petri, II, 855.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0925" n="[897]"/><cb n="1793"/> 126 Gold zeucht Gold an sich, ein silber das ander vnd ein Edelgestein fellt zu dem andern.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1677, 35; Petri, II, 343.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Gold zieht Gold an, heisst es in Hindostan. Und die Franzosen sagen: Vermögen sucht Vermögen. Die Venetier: Gut geht dem Gute nach. (<hi rendition="#i">Reinsberg III, 134.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">127 Golt bleibt Golt, wenns gleich ein Hur, Schinder vnnd Schelm trägt.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 311, 8 u. 517, 11; Henisch, 1640, 34; Petri, II, 343.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">128 Golt ligt in Bergen, Dreck in Wegen.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, III, 44; Lehmann, II, 238, 68; Bohn I, 150.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Guldet ligger i bierget, skarnet paa gaden. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 262.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">129 Guld vnd gelt bleibt inn der Welt.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1776, 54; Petri, II, 368.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">130 Hast du Gold, wird dir Wehr und Waffe hold.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Auro pulsa fides, auro venalia jura, aurum lex sequitur, mox sine lege pudor. (<hi rendition="#i">Properz.</hi>) (<hi rendition="#i">Kruse, 63; Philippi, I, 51.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">131 Heut in Gold und Seide, morgen der Würmer Weide.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Idag guld, imorgen muld. (<hi rendition="#i">Bohn I, 380.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">132 Heute Gold und morgen Blech, heut' ein Fasttag, morgen wieder Zech'.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 506.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">133 Je mehr man das Gold bewegt, je mehr es trägt.</hi> – <hi rendition="#i">Philippi, I, 40.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">134 Je mehr man das Gold schlägt, je mehr dehnt es sich.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">135 Je reiner Gold, je weicher ist es.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">136 Je schöner Gold blinkt, je tiefer Recht sinkt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">137 Je tiefer das Gold in der Erde liegt, je mehr gräbt man danach.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">138 Kompt gold, so sticht es das silber ab.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1677, 47.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: Wenn das Gold im Werthe sinkt, so steigt das Silber. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 476.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">139 Man gibt nicht viel Goldes um ein Ei.</hi> – <hi rendition="#i">Eisenhart, 378; Pistor., III, 99; Simrock, 1867.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Von dem Verhältniss, das zwischen Waare und Preis stattfindet. Wie Waare, so Geld. Wenig Geld, wenig Waare.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men kan niet veel gouds koopen om een ei. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 254.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">140 Man kauft für Gold nicht Tugend und Verstand.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: L' oro non compra tutto. (<hi rendition="#i">Bohn I, 109.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">141 Man kopet ghein goldt sonder schuym.</hi> – <hi rendition="#i">Tappius, 180<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">142 Man muss dem golt gebieten, nicht dienen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 699, 5.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">143 Mancher nehm ein loth Gold vnd gunst vnd liess einem ein Wolsack recht, tugend vnd kunst.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 628, 22.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">144 Meister Gold und Silber sind berühmte Färber.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">145 Mit Gold beweist man seine Unschuld am besten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Aehnlich russisch <hi rendition="#i">Altmann VI, 404.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">146 Mit Gold, Silber oder Geld überwindet man die Welt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">In ein Goldbassin, sagen die Russen, kann man ein ganzes Meer ableiten. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 413.</hi>) Und: Wer den Goldspund zieht, kann Wein aus Felsen zapfen. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 486.</hi>) Die Araber: Gold ist ein Schlüssel, der auch die Herzkammer des Emirs öffnet. Die Akwapimneger: Gold ist schärfer als das schärfste Messer.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">147 Mit Golt vnd gelt probirt man die Welt.</hi> – <hi rendition="#i">Eyering, I, 65; III, 239; Einfälle, 79.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Chinesen sagen: Wer seine Farbe verändert, wenn er Gold sieht, wird seine Geberde verändern, wenn er nicht gesehen wird. ( <hi rendition="#i">Cahier, 2166.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">148 Nach golde graben zehne Tag und Nacht, der elfte geht spazieren und stösst mit dem Fusse daran.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">149 Ohne Gold ist auch das Licht finster.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Im Golde, sagen die Russen, stecken viel Räthsel. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 390.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">150 Schlechtes Gold liebt den Probirstein nicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il est de bas or, il crain la touche. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 54.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Slecht goud wil niet getoetst wezen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 254.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">151 'T is nich all Gold, wat er schint.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) – <hi rendition="#i">Bueren, 1081; Hauskalender, I.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1794"/> 152 Um des Goldes Schein läuft die Seel' in die Hölle hinein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: Das Gold ist der Wollust Spielgeselle. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 450.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">153 Verborgenes Gold hat keinen Werth.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Nämlich keinen industriellen, volkswirthschaftlichen Nutzen. Die Russen: Das Gold hat erst Werth, wenn es aus der Erde gehoben ist. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 482.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">154 Von aussen Gold, von innen Blei, ist der Gleisner Schelmerei.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 669.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">155 Vor Gold zieht auch ein König den Hut ab.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">156 Wann das Gold redet, so schweigt alle welt still.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, I, 71; Henisch, 1677, 55; Petri, II, 655; Sailer, 203; Simrock, 3891.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">157 Was Gold nicht öffnet, schliesst Eisen auf.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">158 Was hülfft mir gold bey schand vnd vnehr.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1677, 88.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">159 Was inn gold gefasst, das leucht.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 110<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 1677, 57.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">160 Was manchem Gold scheint, ist oft nur Blech.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">161 Was soll Gold vergraben, das niemand wird gewahr.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">162 Wéi en Schippel Gold het, kann en Häup bolle kruigen.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">163 Wem das Gold gehört, dem gehört auch das Täschlein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">164 Wenn das Gold im Berge liegt, glänzt es nicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">165 Wenn das Gold nicht wär', gäb's des Glückes mehr.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Aurum destructor vitae, princepsque malorum, o quam difficiles nectis ubique dolos? (<hi rendition="#i">Philippi, I, 51.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">166 Wenn es Gold regnete, die Leute würden auch müde werden, es zu sammeln.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Aehnlich russisch <hi rendition="#i">Altmann VI, 96.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">167 Wenn es nur Gold ist, mag's auch grün sein!</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">168 Wenn Gold ruft, bekommt der Lahme Füsse.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">169 Wenn Gold und Silber verthan ist, muss man zum Eisen greifen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Dies Wort wurde einmal von jemand angewandt, der all das Seine verschwendet hatte und Kriegsdienste nahm. (Vgl. <hi rendition="#i">Einfälle, 514.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">170 Wenn me Gold oder Silber uff de Pulssoder lêt, se hüret men och (oder: so hört auch der Taube).</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) – <hi rendition="#i">Palm, 92, 27.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">171 Wer aufs Gold sieht, den verzehrt sein Gesicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die op goud staart, verblind zijn gezicht. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 253.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">172 Wer das Gold lieb hat, den hat es wieder lieb.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Or est venu qui aymera. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 276.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">173 Wer Gold finden will, muss oft tief graben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">174 Wer Gold haben kann, greift nicht nach Blei.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: Wo man Gold graben kann, grabe man nicht nach Silber. (<hi rendition="#i">Altmann V, 90.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">175 Wer Gold hat, ist Gold werth.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Or qui a or vaut. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 53.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">176 Wer Gold hat wie Eisen, kann sein Pferd damit beschlagen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: Wer Goldes genug hat, kann auch sein Blei vergolden. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 510.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">177 Wer Gold hofiren kann, ist ein (überall) willkommner Mann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: Wer Gold hofiren kann, verbreitet keinen Stank um sich. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 456.</hi>) Wo das Gold gilt, ist die Weisheit übel dran. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 407.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">178 Wer Gold in die Wage legt, in dessen Arm ist Stärke.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Goldklang, sagen die Mailänder, ist besser als eine Glocke. Die Russen behaupten: Wer Gold hat, kann Ukase erlassen, auch wenn er kein Zar ist. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 421.</hi>) Das Blasen auf dem silbernen Horne wird von den Freunden tausend Werste weit gehört. Und die Kleinrussen haben die Erfahrung gemacht, dass, wo Münze klinge, es nicht an Zuhörern fehle. (<hi rendition="#i">Reinsberg II, 107.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">179 Wer Gold wegwirft, muss Kupfer auflesen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Verschwendung führt zu Armuth und Bettel.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Začal na zlatĕ, skončil na blátĕ. (<hi rendition="#i">Čelakovský, 474.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Zaczął złotem, skończył błotem. (<hi rendition="#i">Čelakovský, 474.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">180 Wer Goldt vnd Geld in ehren hat, den bringen sie wieder zu ehren.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 684, 50.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">181 Wer kan alles zu gold machen!</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1677, 63; Petri, II, 855.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[897]/0925]
126 Gold zeucht Gold an sich, ein silber das ander vnd ein Edelgestein fellt zu dem andern. – Henisch, 1677, 35; Petri, II, 343.
Gold zieht Gold an, heisst es in Hindostan. Und die Franzosen sagen: Vermögen sucht Vermögen. Die Venetier: Gut geht dem Gute nach. (Reinsberg III, 134.)
127 Golt bleibt Golt, wenns gleich ein Hur, Schinder vnnd Schelm trägt. – Lehmann, 311, 8 u. 517, 11; Henisch, 1640, 34; Petri, II, 343.
128 Golt ligt in Bergen, Dreck in Wegen. – Gruter, III, 44; Lehmann, II, 238, 68; Bohn I, 150.
Dän.: Guldet ligger i bierget, skarnet paa gaden. (Prov. dan., 262.)
129 Guld vnd gelt bleibt inn der Welt. – Henisch, 1776, 54; Petri, II, 368.
130 Hast du Gold, wird dir Wehr und Waffe hold.
Lat.: Auro pulsa fides, auro venalia jura, aurum lex sequitur, mox sine lege pudor. (Properz.) (Kruse, 63; Philippi, I, 51.)
131 Heut in Gold und Seide, morgen der Würmer Weide.
Dän.: Idag guld, imorgen muld. (Bohn I, 380.)
132 Heute Gold und morgen Blech, heut' ein Fasttag, morgen wieder Zech'. – Parömiakon, 506.
133 Je mehr man das Gold bewegt, je mehr es trägt. – Philippi, I, 40.
134 Je mehr man das Gold schlägt, je mehr dehnt es sich.
135 Je reiner Gold, je weicher ist es.
136 Je schöner Gold blinkt, je tiefer Recht sinkt.
137 Je tiefer das Gold in der Erde liegt, je mehr gräbt man danach.
138 Kompt gold, so sticht es das silber ab. – Henisch, 1677, 47.
Die Russen: Wenn das Gold im Werthe sinkt, so steigt das Silber. (Altmann VI, 476.)
139 Man gibt nicht viel Goldes um ein Ei. – Eisenhart, 378; Pistor., III, 99; Simrock, 1867.
Von dem Verhältniss, das zwischen Waare und Preis stattfindet. Wie Waare, so Geld. Wenig Geld, wenig Waare.
Holl.: Men kan niet veel gouds koopen om een ei. (Harrebomée, I, 254.)
140 Man kauft für Gold nicht Tugend und Verstand.
It.: L' oro non compra tutto. (Bohn I, 109.)
141 Man kopet ghein goldt sonder schuym. – Tappius, 180b.
142 Man muss dem golt gebieten, nicht dienen. – Henisch, 699, 5.
143 Mancher nehm ein loth Gold vnd gunst vnd liess einem ein Wolsack recht, tugend vnd kunst. – Lehmann, 628, 22.
144 Meister Gold und Silber sind berühmte Färber.
145 Mit Gold beweist man seine Unschuld am besten.
Aehnlich russisch Altmann VI, 404.
146 Mit Gold, Silber oder Geld überwindet man die Welt.
In ein Goldbassin, sagen die Russen, kann man ein ganzes Meer ableiten. (Altmann VI, 413.) Und: Wer den Goldspund zieht, kann Wein aus Felsen zapfen. (Altmann VI, 486.) Die Araber: Gold ist ein Schlüssel, der auch die Herzkammer des Emirs öffnet. Die Akwapimneger: Gold ist schärfer als das schärfste Messer.
147 Mit Golt vnd gelt probirt man die Welt. – Eyering, I, 65; III, 239; Einfälle, 79.
Die Chinesen sagen: Wer seine Farbe verändert, wenn er Gold sieht, wird seine Geberde verändern, wenn er nicht gesehen wird. ( Cahier, 2166.)
148 Nach golde graben zehne Tag und Nacht, der elfte geht spazieren und stösst mit dem Fusse daran.
149 Ohne Gold ist auch das Licht finster.
Im Golde, sagen die Russen, stecken viel Räthsel. (Altmann VI, 390.)
150 Schlechtes Gold liebt den Probirstein nicht.
Frz.: Il est de bas or, il crain la touche. (Leroux, I, 54.)
Holl.: Slecht goud wil niet getoetst wezen. (Harrebomée, I, 254.)
151 'T is nich all Gold, wat er schint. (Ostfries.) – Bueren, 1081; Hauskalender, I.
152 Um des Goldes Schein läuft die Seel' in die Hölle hinein.
Die Russen: Das Gold ist der Wollust Spielgeselle. (Altmann VI, 450.)
153 Verborgenes Gold hat keinen Werth.
Nämlich keinen industriellen, volkswirthschaftlichen Nutzen. Die Russen: Das Gold hat erst Werth, wenn es aus der Erde gehoben ist. (Altmann VI, 482.)
154 Von aussen Gold, von innen Blei, ist der Gleisner Schelmerei. – Parömiakon, 669.
155 Vor Gold zieht auch ein König den Hut ab.
156 Wann das Gold redet, so schweigt alle welt still. – Gruter, I, 71; Henisch, 1677, 55; Petri, II, 655; Sailer, 203; Simrock, 3891.
157 Was Gold nicht öffnet, schliesst Eisen auf.
158 Was hülfft mir gold bey schand vnd vnehr. – Henisch, 1677, 88.
159 Was inn gold gefasst, das leucht. – Franck, II, 110a; Henisch, 1677, 57.
160 Was manchem Gold scheint, ist oft nur Blech.
161 Was soll Gold vergraben, das niemand wird gewahr.
162 Wéi en Schippel Gold het, kann en Häup bolle kruigen. (Büren.)
163 Wem das Gold gehört, dem gehört auch das Täschlein.
164 Wenn das Gold im Berge liegt, glänzt es nicht.
165 Wenn das Gold nicht wär', gäb's des Glückes mehr.
Lat.: Aurum destructor vitae, princepsque malorum, o quam difficiles nectis ubique dolos? (Philippi, I, 51.)
166 Wenn es Gold regnete, die Leute würden auch müde werden, es zu sammeln.
Aehnlich russisch Altmann VI, 96.
167 Wenn es nur Gold ist, mag's auch grün sein!
168 Wenn Gold ruft, bekommt der Lahme Füsse.
169 Wenn Gold und Silber verthan ist, muss man zum Eisen greifen.
Dies Wort wurde einmal von jemand angewandt, der all das Seine verschwendet hatte und Kriegsdienste nahm. (Vgl. Einfälle, 514.)
170 Wenn me Gold oder Silber uff de Pulssoder lêt, se hüret men och (oder: so hört auch der Taube). (Schles.) – Palm, 92, 27.
171 Wer aufs Gold sieht, den verzehrt sein Gesicht.
Holl.: Die op goud staart, verblind zijn gezicht. (Harrebomée, I, 253.)
172 Wer das Gold lieb hat, den hat es wieder lieb.
Frz.: Or est venu qui aymera. (Leroux, II, 276.)
173 Wer Gold finden will, muss oft tief graben.
174 Wer Gold haben kann, greift nicht nach Blei.
Die Russen: Wo man Gold graben kann, grabe man nicht nach Silber. (Altmann V, 90.)
175 Wer Gold hat, ist Gold werth.
Frz.: Or qui a or vaut. (Leroux, I, 53.)
176 Wer Gold hat wie Eisen, kann sein Pferd damit beschlagen.
Die Russen: Wer Goldes genug hat, kann auch sein Blei vergolden. (Altmann VI, 510.)
177 Wer Gold hofiren kann, ist ein (überall) willkommner Mann.
Die Russen: Wer Gold hofiren kann, verbreitet keinen Stank um sich. (Altmann VI, 456.) Wo das Gold gilt, ist die Weisheit übel dran. (Altmann VI, 407.)
178 Wer Gold in die Wage legt, in dessen Arm ist Stärke.
Goldklang, sagen die Mailänder, ist besser als eine Glocke. Die Russen behaupten: Wer Gold hat, kann Ukase erlassen, auch wenn er kein Zar ist. (Altmann VI, 421.) Das Blasen auf dem silbernen Horne wird von den Freunden tausend Werste weit gehört. Und die Kleinrussen haben die Erfahrung gemacht, dass, wo Münze klinge, es nicht an Zuhörern fehle. (Reinsberg II, 107.)
179 Wer Gold wegwirft, muss Kupfer auflesen.
Verschwendung führt zu Armuth und Bettel.
Böhm.: Začal na zlatĕ, skončil na blátĕ. (Čelakovský, 474.)
Poln.: Zaczął złotem, skończył błotem. (Čelakovský, 474.)
180 Wer Goldt vnd Geld in ehren hat, den bringen sie wieder zu ehren. – Lehmann, 684, 50.
181 Wer kan alles zu gold machen! – Henisch, 1677, 63; Petri, II, 855.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |