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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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Gütelcher.

Alle Gütelcher sen bös, alle Schöncher mies (hässlich). - Tendlau, 958.

Dem Namen entspricht nicht stets das Wesen.


Gutentag.

Ein Gutentag hilft dem Kranken (Hungernden) nichts, aber ein wenig Brei.

Engl.: Don't lie still and cry: God help you! (Gaal, 1229.)


Gutes.

1 Alles Gute kommt von Gott.

Dän.: Alt godt er guds gave, det ondt er straf for synden. (Prov. dan., 254.)

Frz.: Dieu est le principe de toutes choses.

2 Auch des Guten kann man zu viel thun. - Bremser, 15; Bücking, 43; Blum, 572; Zehner, 118.

Z. B. des Essens und Trinkens, Arbeitens, Schlafens, als an sich guter Handlungen. Ebenso schadet zu viel Salz ans Fleisch, zu viel Dünger auf den Acker.

3 Auch des Guten wird man zuweilen überdrüssig.

4 Auf etwas Gutes kann man nicht zu lange warten.

Engl.: Good, though long staid for, is good. (Bohn II, 267.)

5 Auf etwas Gutes kann man nicht zu lange warten, sagte der Junge, als er eine Stunde auf ein Wurstfell gewartet und dann eine Ohrfeige bekam.

6 Besser dess gegenwertigen Guts gebrauchen, denn nach einem andern gedencken. - Petri, II, 34.

7 Besser wenig und gut als viel und schlecht.

8 Das gut hat ein kurtze blut. - Franck, II, 98b; Henisch, 437, 61.

Das Gute ist nicht von Dauer; was einem lieb ist, verliert man bald.

9 Das gut ist nicht gut, so es nicht gut verstanden vnd gefasset wird. - Petri, II, 63.

10 Das gut kompt sawr gnug an, das böss ist (wächst) von jhm selbst auff den Plan. - Henisch, 1795, 9; Körte, 2460.

11 Das gut kompt schwer an. - Petri, II, 63.

12 Das gut leidt wol je not, aber nimmer den todt. - Franck, I, 148b; Gruter, I, 11; Henisch, 1795, 11; Schottel, 1142b.

13 Das gut thu gut, das recht recht. - Franck, I, 60a; Lehmann, II, 58, 26; Körte, 2457 u. 3042; Simrock, 4120.

14 Das gut vergisset man baldt, das böss gedenckt man. - Lehmann, 779, 1.

15 Das gut von gott, das böss vom Teuffel. - Henisch, 1709, 40.

16 Das gut voran, das böss hinden nach. - Henisch, 1795, 21.

17 Das gut wird geredt, das böss wird gedacht. - Lehmann, 360, 16.

18 Das Gute bleibt nicht unbelohnt.

Holl.: Geen goed onbeloond, noch kwaad ongestraft. (Haarrebomee, I, 250.)

19 Das Gute bringt sein Lob mit. - Petri, II, 63.

20 Das Gute, das Schaden auf dem Rücken trägt, ist nicht gut.

21 Das gute hat ein kurtz blut. - Lehmann, II, 58, 30.

Aber es ist, wie der Russe behauptet, auch im Schlafe schön. (Reinsberg, 28.)

22 Das Gute ist richtig und vollkommen, unbalbirt und unhalbirt. - Eiselein, 262.

23 Das Gute ist schwach, das Böse ist stark.

24 Das Gute kann man wol unterdrücken, aber nicht erdrücken.

25 Das Gute kommt für alle, das Böse für den, der's sucht.

26 Das gute kompt von Gott, das böss vom Teuffel. - Petri, II, 63.

27 Das Gute leidet Noth. - Sailer, 218.

28 Das Gute lobt mancher und thut's nicht; das Böse thut mancher und sagt's nicht. - Simrock, 4097; Körte, 2455.

Dän.: Det gode siger man, og giör ei, det onde giör man, og siger ei. (Prov. dan., 245.)

[Spaltenumbruch] 29 Das Gute lobt sich selbst.

Kroat.: Dobro se samo hvali.

30 Das Gute regnet nicht in den Mund, weil das Arbeiten ist gesund.

Dän.: Fordi er arbeid godt, godset ei regner i munden. (Prov. dan., 145.)

31 Das gute sagt man, aber man thuts nicht; das böss thut man vnd sagets nicht. - Lehmann, 751, 45.

32 Das Gute sol man lassen bleiben und nicht übergüten, sonst verdirbt man's. - Schottel, 1143a.

33 Das Gute thu und wirf's ins Meer, weiss es der Fisch nicht, weiss es der Herr.

34 Das Gute, was man empfängt, schreibt man in Sand, das Böse aber gräbt man in Marmor.

Nicht so der edelmüthige Mann, er legt die Gnaden, die er austheilt, unter seine Füsse, und heftet Gnaden, die er empfängt, auf sein Herz.

Dän.: Man glemmer snart det gode, det onde haenger hart ved. (Prov. dan., 242.)

Engl.: Men's evil manners live in brass, their virtutes we write in water. (Shakspeare in König Heinrich VIII., 4. Act, 2. Scene.)

35 Das Gute wird verschwiegen, das Böse sieht man von Mund zu Munde fliegen.

36 Der ist des Guten nicht werth, der sich gegen das Böse (Uebel) nicht gewehrt.

Frz.: Celuy n'est digne d'aise qui n'a essaye malaise. (Leroux, I, 189.)

37 Der ist nichts Gutes werth, der nicht so beherzt ist, dass er's begehrt.

38 Der mir Gutes thut, ist nicht zu Hause.

Span.: Quien bien te hara, o se te muere, o se te va. (Bohn I, 247.)

39 Des Guten gedenkt man eine Stunde zwar, des Bösen aber viele Jahr.

Poln.: Dobre dlugo sie pamieta, a zle jeszcze dluzej. (Wurzbach I, 277.)

Ruth.: Dobre sia dowho pamiataje a zloje jeszcze dowsze. (Wurzbach I, 277.)

40 Des guten kan man nimmermehr zu viel sagen. - Herberger, I, 148.

41 Des Guten kann (soll) man nicht zu viel thun. - Petri, II, 117; Henisch, 1795, 23; Schottel, 1143a; Siebenkees, 8; Blum, 573; Simrock, 4113; Körte, 2459; Körte2, 3045; Eiselein, 264.

Frz.: Manger une fois est vie d'ange, deux fois vie d'homme, trois ou plus est vie de betes.

Lat.: Nulla satietas rerum honestarum. (Seybold, 390.)

42 Des Guten vergisst man bald, des Bösen denkt man lange (langsam). - Seybold, 98.

Die Russen: Das Glück vergisst man schon am Tage, das Unglück nicht einmal über Nacht. (Altmann VI, 427.)

Lat.: Cui placet, obliviositur, cui dolet, meminit. (Seybold, 98.)

43 Des guten wirdt allweg geschwiegen. - Henisch, 1795, 15; Schottel, 1143a.

44 Es bleibt nichts Gutes unbelohnt.

Frz.: Le bien trouve toujours sa recompenge.

45 Es geschieht nichts Gutes, es findet seinen Lohn, nichts Böses, es wird bestraft.

Frz.: L'en ne peut bien faire qui ne soit mery (recompense) ne mal qui ne soit puny. (Leroux, II, 254.)

46 Es geschieht viel Gutes und man hat keine Freude daran.

Dän.: Godt giöres sielden med gode. (Prov. dan., 246.)

47 Es ist nichts guts in vnserm Fleisch, kompt auch nichts guts herauss. - Petri, I, 30.

48 Es ist nit genug, das gut wissen. - Gruter, I, 36.

49 Es soll dess guten auch ein mass sein. - Henisch, 1795, 54.

50 Es wird viel Gutes nicht gethan, weil Böses könnt daraus entstahn.

Dän.: Undertiden giör man ey godt, eftersom der felger ondt af. (Prov. dan., 248.)

51 Et es bäter en betgen Guts as tu foil Armuts. (Deutz.)

52 Gutes kennen und wollen ist etwas, Gutes thun mehr.

It.: Non basta conoscer il bene, ma l'importanza e farlo. (Pazzaglia, 30.)

53 Gutes mit gutem vergelten ist ein Wolstand. - Petri, II, 366; Henisch, 1795, 56.

Dän.: At give godt for godt er retferdighed; give godt for ondt er kierlighed. (Prov. dan., 247.)

[Spaltenumbruch]
Gütelcher.

Alle Gütelcher sen bös, alle Schöncher mies (hässlich).Tendlau, 958.

Dem Namen entspricht nicht stets das Wesen.


Gutentag.

Ein Gutentag hilft dem Kranken (Hungernden) nichts, aber ein wenig Brei.

Engl.: Don't lie still and cry: God help you! (Gaal, 1229.)


Gutes.

1 Alles Gute kommt von Gott.

Dän.: Alt godt er guds gave, det ondt er straf for synden. (Prov. dan., 254.)

Frz.: Dieu est le principe de toutes choses.

2 Auch des Guten kann man zu viel thun.Bremser, 15; Bücking, 43; Blum, 572; Zehner, 118.

Z. B. des Essens und Trinkens, Arbeitens, Schlafens, als an sich guter Handlungen. Ebenso schadet zu viel Salz ans Fleisch, zu viel Dünger auf den Acker.

3 Auch des Guten wird man zuweilen überdrüssig.

4 Auf etwas Gutes kann man nicht zu lange warten.

Engl.: Good, though long staid for, is good. (Bohn II, 267.)

5 Auf etwas Gutes kann man nicht zu lange warten, sagte der Junge, als er eine Stunde auf ein Wurstfell gewartet und dann eine Ohrfeige bekam.

6 Besser dess gegenwertigen Guts gebrauchen, denn nach einem andern gedencken.Petri, II, 34.

7 Besser wenig und gut als viel und schlecht.

8 Das gut hat ein kurtze blut.Franck, II, 98b; Henisch, 437, 61.

Das Gute ist nicht von Dauer; was einem lieb ist, verliert man bald.

9 Das gut ist nicht gut, so es nicht gut verstanden vnd gefasset wird.Petri, II, 63.

10 Das gut kompt sawr gnug an, das böss ist (wächst) von jhm selbst auff den Plan.Henisch, 1795, 9; Körte, 2460.

11 Das gut kompt schwer an.Petri, II, 63.

12 Das gut leidt wol je not, aber nimmer den todt.Franck, I, 148b; Gruter, I, 11; Henisch, 1795, 11; Schottel, 1142b.

13 Das gut thu gut, das recht recht.Franck, I, 60a; Lehmann, II, 58, 26; Körte, 2457 u. 3042; Simrock, 4120.

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15 Das gut von gott, das böss vom Teuffel.Henisch, 1709, 40.

16 Das gut voran, das böss hinden nach.Henisch, 1795, 21.

17 Das gut wird geredt, das böss wird gedacht.Lehmann, 360, 16.

18 Das Gute bleibt nicht unbelohnt.

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19 Das Gute bringt sein Lob mit.Petri, II, 63.

20 Das Gute, das Schaden auf dem Rücken trägt, ist nicht gut.

21 Das gute hat ein kurtz blut.Lehmann, II, 58, 30.

Aber es ist, wie der Russe behauptet, auch im Schlafe schön. (Reinsberg, 28.)

22 Das Gute ist richtig und vollkommen, unbalbirt und unhalbirt.Eiselein, 262.

23 Das Gute ist schwach, das Böse ist stark.

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25 Das Gute kommt für alle, das Böse für den, der's sucht.

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Dän.: Det gode siger man, og giør ei, det onde giør man, og siger ei. (Prov. dan., 245.)

[Spaltenumbruch] 29 Das Gute lobt sich selbst.

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30 Das Gute regnet nicht in den Mund, weil das Arbeiten ist gesund.

Dän.: Fordi er arbeid godt, godset ei regner i munden. (Prov. dan., 145.)

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34 Das Gute, was man empfängt, schreibt man in Sand, das Böse aber gräbt man in Marmor.

Nicht so der edelmüthige Mann, er legt die Gnaden, die er austheilt, unter seine Füsse, und heftet Gnaden, die er empfängt, auf sein Herz.

Dän.: Man glemmer snart det gode, det onde hænger hart ved. (Prov. dan., 242.)

Engl.: Men's evil manners live in brass, their virtutes we write in water. (Shakspeare in König Heinrich VIII., 4. Act, 2. Scene.)

35 Das Gute wird verschwiegen, das Böse sieht man von Mund zu Munde fliegen.

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Frz.: Celuy n'est digne d'aise qui n'a essayé malaise. (Leroux, I, 189.)

37 Der ist nichts Gutes werth, der nicht so beherzt ist, dass er's begehrt.

38 Der mir Gutes thut, ist nicht zu Hause.

Span.: Quien bien te hará, ó se te muere, ó se te va. (Bohn I, 247.)

39 Des Guten gedenkt man eine Stunde zwar, des Bösen aber viele Jahr.

Poln.: Dobre długo się pamięta, a złe jeszcze dłużej. (Wurzbach I, 277.)

Ruth.: Dobre sia dowho pamiataje a złoje jeszcze dowsze. (Wurzbach I, 277.)

40 Des guten kan man nimmermehr zu viel sagen.Herberger, I, 148.

41 Des Guten kann (soll) man nicht zu viel thun.Petri, II, 117; Henisch, 1795, 23; Schottel, 1143a; Siebenkees, 8; Blum, 573; Simrock, 4113; Körte, 2459; Körte2, 3045; Eiselein, 264.

Frz.: Manger une fois est vie d'ange, deux fois vie d'homme, trois ou plus est vie de bêtes.

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42 Des Guten vergisst man bald, des Bösen denkt man lange (langsam).Seybold, 98.

Die Russen: Das Glück vergisst man schon am Tage, das Unglück nicht einmal über Nacht. (Altmann VI, 427.)

Lat.: Cui placet, obliviositur, cui dolet, meminit. (Seybold, 98.)

43 Des guten wirdt allweg geschwiegen.Henisch, 1795, 15; Schottel, 1143a.

44 Es bleibt nichts Gutes unbelohnt.

Frz.: Le bien trouve toujours sa récompenge.

45 Es geschieht nichts Gutes, es findet seinen Lohn, nichts Böses, es wird bestraft.

Frz.: L'en ne peut bien faire qui ne soit mery (recompensé) ne mal qui ne soit puny. (Leroux, II, 254.)

46 Es geschieht viel Gutes und man hat keine Freude daran.

Dän.: Godt giøres sielden med gode. (Prov. dan., 246.)

47 Es ist nichts guts in vnserm Fleisch, kompt auch nichts guts herauss.Petri, I, 30.

48 Es ist nit genug, das gut wissen.Gruter, I, 36.

49 Es soll dess guten auch ein mass sein.Henisch, 1795, 54.

50 Es wird viel Gutes nicht gethan, weil Böses könnt daraus entstahn.

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52 Gutes kennen und wollen ist etwas, Gutes thun mehr.

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53 Gutes mit gutem vergelten ist ein Wolstand.Petri, II, 366; Henisch, 1795, 56.

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[[104]/0110] Gütelcher. Alle Gütelcher sen bös, alle Schöncher mies (hässlich). – Tendlau, 958. Dem Namen entspricht nicht stets das Wesen. Gutentag. Ein Gutentag hilft dem Kranken (Hungernden) nichts, aber ein wenig Brei. Engl.: Don't lie still and cry: God help you! (Gaal, 1229.) Gutes. 1 Alles Gute kommt von Gott. Dän.: Alt godt er guds gave, det ondt er straf for synden. (Prov. dan., 254.) Frz.: Dieu est le principe de toutes choses. 2 Auch des Guten kann man zu viel thun. – Bremser, 15; Bücking, 43; Blum, 572; Zehner, 118. Z. B. des Essens und Trinkens, Arbeitens, Schlafens, als an sich guter Handlungen. Ebenso schadet zu viel Salz ans Fleisch, zu viel Dünger auf den Acker. 3 Auch des Guten wird man zuweilen überdrüssig. 4 Auf etwas Gutes kann man nicht zu lange warten. Engl.: Good, though long staid for, is good. (Bohn II, 267.) 5 Auf etwas Gutes kann man nicht zu lange warten, sagte der Junge, als er eine Stunde auf ein Wurstfell gewartet und dann eine Ohrfeige bekam. 6 Besser dess gegenwertigen Guts gebrauchen, denn nach einem andern gedencken. – Petri, II, 34. 7 Besser wenig und gut als viel und schlecht. 8 Das gut hat ein kurtze blut. – Franck, II, 98b; Henisch, 437, 61. Das Gute ist nicht von Dauer; was einem lieb ist, verliert man bald. 9 Das gut ist nicht gut, so es nicht gut verstanden vnd gefasset wird. – Petri, II, 63. 10 Das gut kompt sawr gnug an, das böss ist (wächst) von jhm selbst auff den Plan. – Henisch, 1795, 9; Körte, 2460. 11 Das gut kompt schwer an. – Petri, II, 63. 12 Das gut leidt wol je not, aber nimmer den todt. – Franck, I, 148b; Gruter, I, 11; Henisch, 1795, 11; Schottel, 1142b. 13 Das gut thu gut, das recht recht. – Franck, I, 60a; Lehmann, II, 58, 26; Körte, 2457 u. 3042; Simrock, 4120. 14 Das gut vergisset man baldt, das böss gedenckt man. – Lehmann, 779, 1. 15 Das gut von gott, das böss vom Teuffel. – Henisch, 1709, 40. 16 Das gut voran, das böss hinden nach. – Henisch, 1795, 21. 17 Das gut wird geredt, das böss wird gedacht. – Lehmann, 360, 16. 18 Das Gute bleibt nicht unbelohnt. Holl.: Geen goed onbeloond, noch kwaad ongestraft. (Haarrebomée, I, 250.) 19 Das Gute bringt sein Lob mit. – Petri, II, 63. 20 Das Gute, das Schaden auf dem Rücken trägt, ist nicht gut. 21 Das gute hat ein kurtz blut. – Lehmann, II, 58, 30. Aber es ist, wie der Russe behauptet, auch im Schlafe schön. (Reinsberg, 28.) 22 Das Gute ist richtig und vollkommen, unbalbirt und unhalbirt. – Eiselein, 262. 23 Das Gute ist schwach, das Böse ist stark. 24 Das Gute kann man wol unterdrücken, aber nicht erdrücken. 25 Das Gute kommt für alle, das Böse für den, der's sucht. 26 Das gute kompt von Gott, das böss vom Teuffel. – Petri, II, 63. 27 Das Gute leidet Noth. – Sailer, 218. 28 Das Gute lobt mancher und thut's nicht; das Böse thut mancher und sagt's nicht. – Simrock, 4097; Körte, 2455. Dän.: Det gode siger man, og giør ei, det onde giør man, og siger ei. (Prov. dan., 245.) 29 Das Gute lobt sich selbst. Kroat.: Dobro se samo hvali. 30 Das Gute regnet nicht in den Mund, weil das Arbeiten ist gesund. Dän.: Fordi er arbeid godt, godset ei regner i munden. (Prov. dan., 145.) 31 Das gute sagt man, aber man thuts nicht; das böss thut man vnd sagets nicht. – Lehmann, 751, 45. 32 Das Gute sol man lassen bleiben und nicht übergüten, sonst verdirbt man's. – Schottel, 1143a. 33 Das Gute thu und wirf's ins Meer, weiss es der Fisch nicht, weiss es der Herr. 34 Das Gute, was man empfängt, schreibt man in Sand, das Böse aber gräbt man in Marmor. Nicht so der edelmüthige Mann, er legt die Gnaden, die er austheilt, unter seine Füsse, und heftet Gnaden, die er empfängt, auf sein Herz. Dän.: Man glemmer snart det gode, det onde hænger hart ved. (Prov. dan., 242.) Engl.: Men's evil manners live in brass, their virtutes we write in water. (Shakspeare in König Heinrich VIII., 4. Act, 2. Scene.) 35 Das Gute wird verschwiegen, das Böse sieht man von Mund zu Munde fliegen. 36 Der ist des Guten nicht werth, der sich gegen das Böse (Uebel) nicht gewehrt. Frz.: Celuy n'est digne d'aise qui n'a essayé malaise. (Leroux, I, 189.) 37 Der ist nichts Gutes werth, der nicht so beherzt ist, dass er's begehrt. 38 Der mir Gutes thut, ist nicht zu Hause. Span.: Quien bien te hará, ó se te muere, ó se te va. (Bohn I, 247.) 39 Des Guten gedenkt man eine Stunde zwar, des Bösen aber viele Jahr. Poln.: Dobre długo się pamięta, a złe jeszcze dłużej. (Wurzbach I, 277.) Ruth.: Dobre sia dowho pamiataje a złoje jeszcze dowsze. (Wurzbach I, 277.) 40 Des guten kan man nimmermehr zu viel sagen. – Herberger, I, 148. 41 Des Guten kann (soll) man nicht zu viel thun. – Petri, II, 117; Henisch, 1795, 23; Schottel, 1143a; Siebenkees, 8; Blum, 573; Simrock, 4113; Körte, 2459; Körte2, 3045; Eiselein, 264. Frz.: Manger une fois est vie d'ange, deux fois vie d'homme, trois ou plus est vie de bêtes. Lat.: Nulla satietas rerum honestarum. (Seybold, 390.) 42 Des Guten vergisst man bald, des Bösen denkt man lange (langsam). – Seybold, 98. Die Russen: Das Glück vergisst man schon am Tage, das Unglück nicht einmal über Nacht. (Altmann VI, 427.) Lat.: Cui placet, obliviositur, cui dolet, meminit. (Seybold, 98.) 43 Des guten wirdt allweg geschwiegen. – Henisch, 1795, 15; Schottel, 1143a. 44 Es bleibt nichts Gutes unbelohnt. Frz.: Le bien trouve toujours sa récompenge. 45 Es geschieht nichts Gutes, es findet seinen Lohn, nichts Böses, es wird bestraft. Frz.: L'en ne peut bien faire qui ne soit mery (recompensé) ne mal qui ne soit puny. (Leroux, II, 254.) 46 Es geschieht viel Gutes und man hat keine Freude daran. Dän.: Godt giøres sielden med gode. (Prov. dan., 246.) 47 Es ist nichts guts in vnserm Fleisch, kompt auch nichts guts herauss. – Petri, I, 30. 48 Es ist nit genug, das gut wissen. – Gruter, I, 36. 49 Es soll dess guten auch ein mass sein. – Henisch, 1795, 54. 50 Es wird viel Gutes nicht gethan, weil Böses könnt daraus entstahn. Dän.: Undertiden giør man ey godt, eftersom der felger ondt af. (Prov. dan., 248.) 51 Et es bäter en betgen Guts as tu foil Armuts. (Deutz.) 52 Gutes kennen und wollen ist etwas, Gutes thun mehr. It.: Non basta conoscer il bene, ma l'importanza è farlo. (Pazzaglia, 30.) 53 Gutes mit gutem vergelten ist ein Wolstand. – Petri, II, 366; Henisch, 1795, 56. Dän.: At give godt for godt er retferdighed; give godt for ondt er kierlighed. (Prov. dan., 247.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [104]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/110>, abgerufen am 21.11.2024.