Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 12 Der eine zerbricht Häfen, der andere Krüge. - Eselein, 270. Lat.: Uxor pessima, pessimus maritus: Miror non bene convenire vobis. (Eiselein, 270.) 13 Der Hafen hat der Pfanne nichts aufzuheben. Sie sind beide schwarz. 14 Der Hafen straft den Kessel, dass er russig ist. - Körte, 2519. Lat.: Clodius accusat moechos, Catilina Cethegum. 15 Der Hafen wird zerschellt, wie er auffällt. Lat.: Ac recalcitrans per iram testa testam vulnerat. 16 Ein hafen hat den andern zerbrochen. - Franck, I, 52a. 17 Ein Hafen mit Milch soll man vorn katzen bewahren. - Lehmann, 872, 46. 18 Ein kleiner Hafen hat so wol zwei öhr als ein grosser. - Petri, II, 838. 19 Einem verbrochenen Hafen geschicht kein Schad. - Lehmann, 778, 26. 20 Eisern Hafen und irden Topf ist allweg ungleich Gesellschaft. - Simrock, 2019. 21 Erst den Hafen schwenken, so wird sich die Stimme lenken. 22 Es ist kein Haf so schlimm, man findt ein Deckel drauf. - Seybold, 126. 23 Es ist kein Hafen so schön, man findet einen so schönen Deckel. - Simrock, 4200. 24 Es soll jeder in seinen eigenen Hafen gucken. 25 Fällt der Hafen auf den Stein, so zerbricht er; fällt der Stein auf den Hafen, so zerbricht er auch. - Eiselein, 269. 26 Gespaltener Hafen bricht zuletzt. - Simrock, 4197; Eiselein, 269. Lat.: Malum vas non frangitur. (Eiselein, 269.) 27 Giesse nichts in unsaubere Häfen. - Eiselein, 268. Lat.: Sincerum est nisi vas, quodcunque infundis acescit. (Eiselein, 268.) 28 Haff vnd Deck sind beide von einerley Dreck. - Eyering, II, 529. 29 In alten Häfen (Frauen) kann man auch Fleisch kochen. - Simrock, 4204. 30 In einem alten Hafen kann man auch Kalbfleisch kochen. - Lehmann, 144, 68. Steht unter der Ueberschrift: Ob ein Junger Man ein alt Weib wegen Geldt vnnd guts soll nemen. 31 In kleinen häffen kocht man ebensowol als in grossen. - Lehmann, 367, 52; 427, 2 u. 723, 32. 32 In seinen eigenen Hafen sehen ist besser, als in fremde Küche gucken. 33 In unsaubere Häfen muss man keinen Wein giessen. Auch sonst nichts, das man nicht dem Verderben übergeben will. Lat.: Cibum in matellam ne immittas. (Philippi, I, 82.) 34 Ist der Hafen zerbrochen, so spart man nicht die Scherben. - Eiselein, 269. 35 Jeder Haffen hat seinen deckel. - Lehmann, 326, 11; Braun, I, 1042. 36 Kein Hafen so schief, man findet einen Deckel drauf. - Eiselein, 269. 37 Kleine häfen (Töpfe) haben auch ohrn (Henkel). - Egenolff, 207a; Gruter, III, 59; Lehmann, II, 323, 78; Blum, 441; Eiselein, 270; Simrock, 4201a; Braun, I, 1041. Was das Bestehen eines Gegenstandes nothwendig erfordert, ist nicht von seiner Grösse abhängig. Frz.: Les petits pots ont des oreilles, et petites ruches les abeilles. 38 Kleine Häfen laufen bald über. - Eiselein, 270; Simrok, 4201. Frz.: Petit pot trop bouillant perd saveur ou se repand. Holl.: Een kleine pot is haast geheet. - Kleine potten koken (loopen) gaauw over. (Harrebomee, I, 196a.) 39 Klopff an Haffen, so kennestu jhn; doch nicht zu hart, er gewinnt sonsten eine Schart. - Lehmann, II, 313, 41. 40 Man find kein so schönen Hafen, man find noch einen schönern Deckel. - Lehmann, 326, 8. 41 Man kennt den Hafen am Klang, den Vogel an seinem Gesang, den Esel an den Ohren und an dem Worte den Thoren. [Spaltenumbruch] 42 Mancher richt iedem auss einem haffen an. - Lehmann, 820, 26. Der Ungeschickte, der Umstände, Verhältnisse und Personen nicht berücksichtigt. 43 Niemand kan wissen, ob der haf rinn oder kling, biss man dran klopfft. - Franck, II, 148a; Lehmann, II, 433, 66; Eiselein, 269. Lat.: Pulsa dignoscere cautus quid solidum crepet. - Sonat vitium percussa maligne respondet viridi non cocta fidelia linis. (Eiselein, 269.) 44 Solche Häfen haben solche Hienen' (Henkel). (Schweiz.) 1) So nennt man im Canton Bündten den Bogen an einem Gefäss, der über und über geht, wofür in Appenzell die Häle, in Luzern die Hiele üblich ist. (Vgl. Stalder, II, 14.) 45 Sorge nicht für alte Häfen, es gibt neue genug. 46 Uf jede Hafe g'hört a Deckel. (Luzern.) 47 Wann der haf zerbricht, so wirfft man jn ins kat (Koth). - Franck, II, 98a; Blum, 644; Eiselein, 269; Simrock, 4196; Gaal, 292. Sowie man die unbrauchbaren Scherben des zerbrochenen Topfes oder das ausgepresste Fleisch der Citrone wegwirft, so vergisst der Schmarotzer undankbar des gastfreien Wohlthäters, wenn er ihn verarmen sieht. Holl.: Als de pot gebroken is, maakt men weinig werk van de stukken. (Harrebomee, II, 196.) 48 Wann der haf zerbrochen wirt, spart man selten die stucke (Scherben). - Franck, II, 70a; Gruter, I, 71; Sutor, 549. 49 Was man zuerst in einn newen hafen thut, dauon schmeckt es alweg. - Franck, II, 36b; Lehmann, 316, 24; Körte, 2523; Simrock, 4205. Mhd.: Was man in neuwe häfen schütt, denselben geschmack verlan sie nit. (Brandt, Nsch., VI, in Kloster, I, 258.) Lat.: Quod nova testa capit, inveterata sapit. - Quo semel est imbuta recens servabit odorem testa diu. (Eiselein, 269.) 50 Wenn allen auss einem Hafen angericht wird, so thut der vnwitzig, der einen besondern Pfeffer begert. - Lehmann, 241, 31; Eiselein, 270. 51 Wenn der Hafen an dem Boden gedecht, so lief er nicht vber. - Petri, II, 634. 52 Wenn der Hafen bricht, spart man die Scherben nicht. - Simrock, 4196a. 53 Wenn der Hafen ledig ist, muss man ihn scheuern. Holl.: Als de pot ledig is, valt er niet te schrapen. (Harrebomee, II, 196b.) 54 Wenn der Hafen leer, machen die Freunde Kehr'. Holl.: Als de pot omgestort is, loopen de vrienden been. (Harrebomee, II, 195b.) 55 Wenn der Hafen überläuft, so schüttet man kalt Wasser daran. - Eiselein, 270. 56 Wenn der Haffen verbrochen ist, so sind die Scherben gut glüende Kolen drin zu tragen. - Lehmann, 400, 34; Eiselein, 270. 57 Wenn der haffen verbrochen, so acht mann der Scherben nicht. - Lehmann, 400, 29; Körte, 2524. 58 Wenn die Häfen zerbrochen sind, macht man Scherben aus den Krügen. 59 Wenn ein Hafen auf den andern stösst, so zerbrechen beide. - Simrock, 4198. 60 Wenn man den Hafen hin- und herzieht, kommt er nicht zum Kochen. Holl.: De pot, die gedurig geroerd wordt, schuimt wel, maar kookt niet door. (Harrebomee, II, 195b.) 61 Wenn man den Hafen zu stark klopft, so springt er. 62 Wenn man den Hafen zudeckt, sieht man nicht, was kocht. 63 Wer die Häfen macht, kann sie auch zerbrechen. - Körte, 2520; Eiselein, 269; Simrock, 4195; Braun, I, 1040; Henisch, 494, 45. Zerstören kann aber auch der eine Sache, der sie nicht verfertigen, hervorbringen, schaffen kann. "Was mag der Hafen sprechen, will ihn sein Meister brechen?" (Freidank.) "Der Meister kann die Form zerbrechen." (Schiller.) Lat.: Figulus ollis ansas pro voluntate ponit.
[Spaltenumbruch] 12 Der eine zerbricht Häfen, der andere Krüge. – Eselein, 270. Lat.: Uxor pessima, pessimus maritus: Miror non bene convenire vobis. (Eiselein, 270.) 13 Der Hafen hat der Pfanne nichts aufzuheben. Sie sind beide schwarz. 14 Der Hafen straft den Kessel, dass er russig ist. – Körte, 2519. Lat.: Clodius accusat moechos, Catilina Cethegum. 15 Der Hafen wird zerschellt, wie er auffällt. Lat.: Ac recalcitrans per iram testa testam vulnerat. 16 Ein hafen hat den andern zerbrochen. – Franck, I, 52a. 17 Ein Hafen mit Milch soll man vorn katzen bewahren. – Lehmann, 872, 46. 18 Ein kleiner Hafen hat so wol zwei öhr als ein grosser. – Petri, II, 838. 19 Einem verbrochenen Hafen geschicht kein Schad. – Lehmann, 778, 26. 20 Eisern Hafen und irden Topf ist allweg ungleich Gesellschaft. – Simrock, 2019. 21 Erst den Hafen schwenken, so wird sich die Stimme lenken. 22 Es ist kein Haf so schlimm, man findt ein Deckel drauf. – Seybold, 126. 23 Es ist kein Hafen so schön, man findet einen so schönen Deckel. – Simrock, 4200. 24 Es soll jeder in seinen eigenen Hafen gucken. 25 Fällt der Hafen auf den Stein, so zerbricht er; fällt der Stein auf den Hafen, so zerbricht er auch. – Eiselein, 269. 26 Gespaltener Hafen bricht zuletzt. – Simrock, 4197; Eiselein, 269. Lat.: Malum vas non frangitur. (Eiselein, 269.) 27 Giesse nichts in unsaubere Häfen. – Eiselein, 268. Lat.: Sincerum est nisi vas, quodcunque infundis acescit. (Eiselein, 268.) 28 Haff vnd Deck sind beide von einerley Dreck. – Eyering, II, 529. 29 In alten Häfen (Frauen) kann man auch Fleisch kochen. – Simrock, 4204. 30 In einem alten Hafen kann man auch Kalbfleisch kochen. – Lehmann, 144, 68. Steht unter der Ueberschrift: Ob ein Junger Man ein alt Weib wegen Geldt vnnd guts soll nemen. 31 In kleinen häffen kocht man ebensowol als in grossen. – Lehmann, 367, 52; 427, 2 u. 723, 32. 32 In seinen eigenen Hafen sehen ist besser, als in fremde Küche gucken. 33 In unsaubere Häfen muss man keinen Wein giessen. Auch sonst nichts, das man nicht dem Verderben übergeben will. Lat.: Cibum in matellam ne immittas. (Philippi, I, 82.) 34 Ist der Hafen zerbrochen, so spart man nicht die Scherben. – Eiselein, 269. 35 Jeder Haffen hat seinen deckel. – Lehmann, 326, 11; Braun, I, 1042. 36 Kein Hafen so schief, man findet einen Deckel drauf. – Eiselein, 269. 37 Kleine häfen (Töpfe) haben auch ohrn (Henkel). – Egenolff, 207a; Gruter, III, 59; Lehmann, II, 323, 78; Blum, 441; Eiselein, 270; Simrock, 4201a; Braun, I, 1041. Was das Bestehen eines Gegenstandes nothwendig erfordert, ist nicht von seiner Grösse abhängig. Frz.: Les petits pots ont des oreilles, et petites ruches les abeilles. 38 Kleine Häfen laufen bald über. – Eiselein, 270; Simrok, 4201. Frz.: Petit pot trop bouillant perd saveur ou se repand. Holl.: Een kleine pot is haast geheet. – Kleine potten koken (loopen) gaauw over. (Harrebomée, I, 196a.) 39 Klopff an Haffen, so kennestu jhn; doch nicht zu hart, er gewinnt sonsten eine Schart. – Lehmann, II, 313, 41. 40 Man find kein so schönen Hafen, man find noch einen schönern Deckel. – Lehmann, 326, 8. 41 Man kennt den Hafen am Klang, den Vogel an seinem Gesang, den Esel an den Ohren und an dem Worte den Thoren. [Spaltenumbruch] 42 Mancher richt iedem auss einem haffen an. – Lehmann, 820, 26. Der Ungeschickte, der Umstände, Verhältnisse und Personen nicht berücksichtigt. 43 Niemand kan wissen, ob der haf rinn oder kling, biss man dran klopfft. – Franck, II, 148a; Lehmann, II, 433, 66; Eiselein, 269. Lat.: Pulsa dignoscere cautus quid solidum crepet. – Sonat vitium percussa maligne respondet viridi non cocta fidelia linis. (Eiselein, 269.) 44 Solche Häfen haben solche Hienen' (Henkel). (Schweiz.) 1) So nennt man im Canton Bündten den Bogen an einem Gefäss, der über und über geht, wofür in Appenzell die Häle, in Luzern die Hiele üblich ist. (Vgl. Stalder, II, 14.) 45 Sorge nicht für alte Häfen, es gibt neue genug. 46 Uf jede Hafe g'hört a Deckel. (Luzern.) 47 Wann der haf zerbricht, so wirfft man jn ins kat (Koth). – Franck, II, 98a; Blum, 644; Eiselein, 269; Simrock, 4196; Gaal, 292. Sowie man die unbrauchbaren Scherben des zerbrochenen Topfes oder das ausgepresste Fleisch der Citrone wegwirft, so vergisst der Schmarotzer undankbar des gastfreien Wohlthäters, wenn er ihn verarmen sieht. Holl.: Als de pot gebroken is, maakt men weinig werk van de stukken. (Harrebomée, II, 196.) 48 Wann der haf zerbrochen wirt, spart man selten die stucke (Scherben). – Franck, II, 70a; Gruter, I, 71; Sutor, 549. 49 Was man zuerst in einn newen hafen thut, dauon schmeckt es alweg. – Franck, II, 36b; Lehmann, 316, 24; Körte, 2523; Simrock, 4205. Mhd.: Was man in neuwe häfen schütt, denselben geschmack verlan sie nit. (Brandt, Nsch., VI, in Kloster, I, 258.) Lat.: Quod nova testa capit, inveterata sapit. – Quo semel est imbuta recens servabit odorem testa diu. (Eiselein, 269.) 50 Wenn allen auss einem Hafen angericht wird, so thut der vnwitzig, der einen besondern Pfeffer begert. – Lehmann, 241, 31; Eiselein, 270. 51 Wenn der Hafen an dem Boden gedecht, so lief er nicht vber. – Petri, II, 634. 52 Wenn der Hafen bricht, spart man die Scherben nicht. – Simrock, 4196a. 53 Wenn der Hafen ledig ist, muss man ihn scheuern. Holl.: Als de pot ledig is, valt er niet te schrapen. (Harrebomée, II, 196b.) 54 Wenn der Hafen leer, machen die Freunde Kehr'. Holl.: Als de pot omgestort is, loopen de vrienden been. (Harrebomée, II, 195b.) 55 Wenn der Hafen überläuft, so schüttet man kalt Wasser daran. – Eiselein, 270. 56 Wenn der Haffen verbrochen ist, so sind die Scherben gut glüende Kolen drin zu tragen. – Lehmann, 400, 34; Eiselein, 270. 57 Wenn der haffen verbrochen, so acht mann der Scherben nicht. – Lehmann, 400, 29; Körte, 2524. 58 Wenn die Häfen zerbrochen sind, macht man Scherben aus den Krügen. 59 Wenn ein Hafen auf den andern stösst, so zerbrechen beide. – Simrock, 4198. 60 Wenn man den Hafen hin- und herzieht, kommt er nicht zum Kochen. Holl.: De pot, die gedurig geroerd wordt, schuimt wel, maar kookt niet door. (Harrebomée, II, 195b.) 61 Wenn man den Hafen zu stark klopft, so springt er. 62 Wenn man den Hafen zudeckt, sieht man nicht, was kocht. 63 Wer die Häfen macht, kann sie auch zerbrechen. – Körte, 2520; Eiselein, 269; Simrock, 4195; Braun, I, 1040; Henisch, 494, 45. Zerstören kann aber auch der eine Sache, der sie nicht verfertigen, hervorbringen, schaffen kann. „Was mag der Hafen sprechen, will ihn sein Meister brechen?“ (Freidank.) „Der Meister kann die Form zerbrechen.“ (Schiller.) Lat.: Figulus ollis ansas pro voluntate ponit.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0132" n="[126]"/><cb n="251"/> 12 Der eine zerbricht Häfen, der andere Krüge.</hi> – <hi rendition="#i">Eselein, 270.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Uxor pessima, pessimus maritus: Miror non bene convenire vobis. (<hi rendition="#i">Eiselein, 270.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Der Hafen hat der Pfanne nichts aufzuheben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Sie sind beide schwarz.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Der Hafen straft den Kessel, dass er russig ist.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 2519.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Clodius accusat moechos, Catilina Cethegum.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Der Hafen wird zerschellt, wie er auffällt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ac recalcitrans per iram testa testam vulnerat.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Ein hafen hat den andern zerbrochen.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 52<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Ein Hafen mit Milch soll man vorn katzen bewahren.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 872, 46.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Ein kleiner Hafen hat so wol zwei öhr als ein grosser.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 838.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Einem verbrochenen Hafen geschicht kein Schad.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 778, 26.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Eisern Hafen und irden Topf ist allweg ungleich Gesellschaft.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 2019.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Erst den Hafen schwenken, so wird sich die Stimme lenken.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Es ist kein Haf so schlimm, man findt ein Deckel drauf.</hi> – <hi rendition="#i">Seybold, 126.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Es ist kein Hafen so schön, man findet einen so schönen Deckel.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 4200.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Es soll jeder in seinen eigenen Hafen gucken.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Fällt der Hafen auf den Stein, so zerbricht er; fällt der Stein auf den Hafen, so zerbricht er auch.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 269.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Gespaltener Hafen bricht zuletzt.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 4197; Eiselein, 269.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Malum vas non frangitur. (<hi rendition="#i">Eiselein, 269.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Giesse nichts in unsaubere Häfen.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 268.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sincerum est nisi vas, quodcunque infundis acescit. (<hi rendition="#i">Eiselein, 268.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Haff vnd Deck sind beide von einerley Dreck.</hi> – <hi rendition="#i">Eyering, II, 529.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 In alten Häfen (Frauen) kann man auch Fleisch kochen.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 4204.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 In einem alten Hafen kann man auch Kalbfleisch kochen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 144, 68.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Steht unter der Ueberschrift: <hi rendition="#i">Ob ein Junger Man ein alt Weib wegen Geldt vnnd guts soll nemen.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 In kleinen häffen kocht man ebensowol als in grossen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 367, 52; 427, 2 u. 723, 32.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 In seinen eigenen Hafen sehen ist besser, als in fremde Küche gucken.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">33 In unsaubere Häfen muss man keinen Wein giessen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Auch sonst nichts, das man nicht dem Verderben übergeben will.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cibum in matellam ne immittas. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 82.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Ist der Hafen zerbrochen, so spart man nicht die Scherben.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 269.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Jeder Haffen hat seinen deckel.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 326, 11; Braun, I, 1042.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">36 Kein Hafen so schief, man findet einen Deckel drauf.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 269.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">37 Kleine häfen (Töpfe) haben auch ohrn (Henkel).</hi> – <hi rendition="#i">Egenolff, 207<hi rendition="#sup">a</hi>; Gruter, III, 59; Lehmann, II, 323, 78; Blum, 441; Eiselein, 270; Simrock, 4201<hi rendition="#sup">a</hi>; Braun, I, 1041.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Was das Bestehen eines Gegenstandes nothwendig erfordert, ist nicht von seiner Grösse abhängig.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Les petits pots ont des oreilles, et petites ruches les abeilles.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">38 Kleine Häfen laufen bald über.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 270; Simrok, 4201.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Petit pot trop bouillant perd saveur ou se repand.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een kleine pot is haast geheet. – Kleine potten koken (loopen) gaauw over. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 196<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Klopff an Haffen, so kennestu jhn; doch nicht zu hart, er gewinnt sonsten eine Schart.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 313, 41.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Man find kein so schönen Hafen, man find noch einen schönern Deckel.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 326, 8.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Man kennt den Hafen am Klang, den Vogel an seinem Gesang, den Esel an den Ohren und an dem Worte den Thoren.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="252"/> 42 Mancher richt iedem auss einem haffen an.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 820, 26.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Der Ungeschickte, der Umstände, Verhältnisse und Personen nicht berücksichtigt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Niemand kan wissen, ob der haf rinn oder kling, biss man dran klopfft.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 148<hi rendition="#sup">a</hi>; Lehmann, II, 433, 66; Eiselein, 269.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Pulsa dignoscere cautus quid solidum crepet. – Sonat vitium percussa maligne respondet viridi non cocta fidelia linis. (<hi rendition="#i">Eiselein, 269.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Solche Häfen haben solche Hienen' (Henkel).</hi> (<hi rendition="#i">Schweiz.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) So nennt man im Canton Bündten den Bogen an einem Gefäss, der über und über geht, wofür in Appenzell die Häle, in Luzern die Hiele üblich ist. (Vgl. <hi rendition="#i">Stalder, II, 14.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Sorge nicht für alte Häfen, es gibt neue genug.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Uf jede Hafe g'hört a Deckel.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">47 Wann der haf zerbricht, so wirfft man jn ins kat (Koth).</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 98<hi rendition="#sup">a</hi>; Blum, 644; Eiselein, 269; Simrock, 4196; Gaal, 292.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Sowie man die unbrauchbaren Scherben des zerbrochenen Topfes oder das ausgepresste Fleisch der Citrone wegwirft, so vergisst der Schmarotzer undankbar des gastfreien Wohlthäters, wenn er ihn verarmen sieht.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de pot gebroken is, maakt men weinig werk van de stukken. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 196.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">48 Wann der haf zerbrochen wirt, spart man selten die stucke (Scherben).</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 70<hi rendition="#sup">a</hi>; Gruter, I, 71; Sutor, 549.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Was man zuerst in einn newen hafen thut, dauon schmeckt es alweg.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 36<hi rendition="#sup">b</hi>; Lehmann, 316, 24; Körte, 2523; Simrock, 4205.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Was man in neuwe häfen schütt, denselben geschmack verlan sie nit. (<hi rendition="#i">Brandt, Nsch., VI, in Kloster, I, 258.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quod nova testa capit, inveterata sapit. – Quo semel est imbuta recens servabit odorem testa diu. (<hi rendition="#i">Eiselein, 269.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 Wenn allen auss einem Hafen angericht wird, so thut der vnwitzig, der einen besondern Pfeffer begert.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 241, 31; Eiselein, 270.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Wenn der Hafen an dem Boden gedecht, so lief er nicht vber.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 634.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 Wenn der Hafen bricht, spart man die Scherben nicht.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 4196<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">53 Wenn der Hafen ledig ist, muss man ihn scheuern.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de pot ledig is, valt er niet te schrapen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 196<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">54 Wenn der Hafen leer, machen die Freunde Kehr'.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de pot omgestort is, loopen de vrienden been. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 195<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Wenn der Hafen überläuft, so schüttet man kalt Wasser daran.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 270.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Wenn der Haffen verbrochen ist, so sind die Scherben gut glüende Kolen drin zu tragen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 400, 34; Eiselein, 270.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Wenn der haffen verbrochen, so acht mann der Scherben nicht.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 400, 29; Körte, 2524.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">58 Wenn die Häfen zerbrochen sind, macht man Scherben aus den Krügen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 Wenn ein Hafen auf den andern stösst, so zerbrechen beide.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 4198.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">60 Wenn man den Hafen hin- und herzieht, kommt er nicht zum Kochen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De pot, die gedurig geroerd wordt, schuimt wel, maar kookt niet door. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 195<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">61 Wenn man den Hafen zu stark klopft, so springt er.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">62 Wenn man den Hafen zudeckt, sieht man nicht, was kocht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">63 Wer die Häfen macht, kann sie auch zerbrechen.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 2520; Eiselein, 269; Simrock, 4195; Braun, I, 1040; Henisch, 494, 45.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Zerstören kann aber auch der eine Sache, der sie nicht verfertigen, hervorbringen, schaffen kann. „Was mag der Hafen sprechen, will ihn sein Meister brechen?“ (<hi rendition="#i">Freidank.</hi>) „Der Meister kann die Form zerbrechen.“ (<hi rendition="#i">Schiller.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Figulus ollis ansas pro voluntate ponit.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[126]/0132]
12 Der eine zerbricht Häfen, der andere Krüge. – Eselein, 270.
Lat.: Uxor pessima, pessimus maritus: Miror non bene convenire vobis. (Eiselein, 270.)
13 Der Hafen hat der Pfanne nichts aufzuheben.
Sie sind beide schwarz.
14 Der Hafen straft den Kessel, dass er russig ist. – Körte, 2519.
Lat.: Clodius accusat moechos, Catilina Cethegum.
15 Der Hafen wird zerschellt, wie er auffällt.
Lat.: Ac recalcitrans per iram testa testam vulnerat.
16 Ein hafen hat den andern zerbrochen. – Franck, I, 52a.
17 Ein Hafen mit Milch soll man vorn katzen bewahren. – Lehmann, 872, 46.
18 Ein kleiner Hafen hat so wol zwei öhr als ein grosser. – Petri, II, 838.
19 Einem verbrochenen Hafen geschicht kein Schad. – Lehmann, 778, 26.
20 Eisern Hafen und irden Topf ist allweg ungleich Gesellschaft. – Simrock, 2019.
21 Erst den Hafen schwenken, so wird sich die Stimme lenken.
22 Es ist kein Haf so schlimm, man findt ein Deckel drauf. – Seybold, 126.
23 Es ist kein Hafen so schön, man findet einen so schönen Deckel. – Simrock, 4200.
24 Es soll jeder in seinen eigenen Hafen gucken.
25 Fällt der Hafen auf den Stein, so zerbricht er; fällt der Stein auf den Hafen, so zerbricht er auch. – Eiselein, 269.
26 Gespaltener Hafen bricht zuletzt. – Simrock, 4197; Eiselein, 269.
Lat.: Malum vas non frangitur. (Eiselein, 269.)
27 Giesse nichts in unsaubere Häfen. – Eiselein, 268.
Lat.: Sincerum est nisi vas, quodcunque infundis acescit. (Eiselein, 268.)
28 Haff vnd Deck sind beide von einerley Dreck. – Eyering, II, 529.
29 In alten Häfen (Frauen) kann man auch Fleisch kochen. – Simrock, 4204.
30 In einem alten Hafen kann man auch Kalbfleisch kochen. – Lehmann, 144, 68.
Steht unter der Ueberschrift: Ob ein Junger Man ein alt Weib wegen Geldt vnnd guts soll nemen.
31 In kleinen häffen kocht man ebensowol als in grossen. – Lehmann, 367, 52; 427, 2 u. 723, 32.
32 In seinen eigenen Hafen sehen ist besser, als in fremde Küche gucken.
33 In unsaubere Häfen muss man keinen Wein giessen.
Auch sonst nichts, das man nicht dem Verderben übergeben will.
Lat.: Cibum in matellam ne immittas. (Philippi, I, 82.)
34 Ist der Hafen zerbrochen, so spart man nicht die Scherben. – Eiselein, 269.
35 Jeder Haffen hat seinen deckel. – Lehmann, 326, 11; Braun, I, 1042.
36 Kein Hafen so schief, man findet einen Deckel drauf. – Eiselein, 269.
37 Kleine häfen (Töpfe) haben auch ohrn (Henkel). – Egenolff, 207a; Gruter, III, 59; Lehmann, II, 323, 78; Blum, 441; Eiselein, 270; Simrock, 4201a; Braun, I, 1041.
Was das Bestehen eines Gegenstandes nothwendig erfordert, ist nicht von seiner Grösse abhängig.
Frz.: Les petits pots ont des oreilles, et petites ruches les abeilles.
38 Kleine Häfen laufen bald über. – Eiselein, 270; Simrok, 4201.
Frz.: Petit pot trop bouillant perd saveur ou se repand.
Holl.: Een kleine pot is haast geheet. – Kleine potten koken (loopen) gaauw over. (Harrebomée, I, 196a.)
39 Klopff an Haffen, so kennestu jhn; doch nicht zu hart, er gewinnt sonsten eine Schart. – Lehmann, II, 313, 41.
40 Man find kein so schönen Hafen, man find noch einen schönern Deckel. – Lehmann, 326, 8.
41 Man kennt den Hafen am Klang, den Vogel an seinem Gesang, den Esel an den Ohren und an dem Worte den Thoren.
42 Mancher richt iedem auss einem haffen an. – Lehmann, 820, 26.
Der Ungeschickte, der Umstände, Verhältnisse und Personen nicht berücksichtigt.
43 Niemand kan wissen, ob der haf rinn oder kling, biss man dran klopfft. – Franck, II, 148a; Lehmann, II, 433, 66; Eiselein, 269.
Lat.: Pulsa dignoscere cautus quid solidum crepet. – Sonat vitium percussa maligne respondet viridi non cocta fidelia linis. (Eiselein, 269.)
44 Solche Häfen haben solche Hienen' (Henkel). (Schweiz.)
1) So nennt man im Canton Bündten den Bogen an einem Gefäss, der über und über geht, wofür in Appenzell die Häle, in Luzern die Hiele üblich ist. (Vgl. Stalder, II, 14.)
45 Sorge nicht für alte Häfen, es gibt neue genug.
46 Uf jede Hafe g'hört a Deckel. (Luzern.)
47 Wann der haf zerbricht, so wirfft man jn ins kat (Koth). – Franck, II, 98a; Blum, 644; Eiselein, 269; Simrock, 4196; Gaal, 292.
Sowie man die unbrauchbaren Scherben des zerbrochenen Topfes oder das ausgepresste Fleisch der Citrone wegwirft, so vergisst der Schmarotzer undankbar des gastfreien Wohlthäters, wenn er ihn verarmen sieht.
Holl.: Als de pot gebroken is, maakt men weinig werk van de stukken. (Harrebomée, II, 196.)
48 Wann der haf zerbrochen wirt, spart man selten die stucke (Scherben). – Franck, II, 70a; Gruter, I, 71; Sutor, 549.
49 Was man zuerst in einn newen hafen thut, dauon schmeckt es alweg. – Franck, II, 36b; Lehmann, 316, 24; Körte, 2523; Simrock, 4205.
Mhd.: Was man in neuwe häfen schütt, denselben geschmack verlan sie nit. (Brandt, Nsch., VI, in Kloster, I, 258.)
Lat.: Quod nova testa capit, inveterata sapit. – Quo semel est imbuta recens servabit odorem testa diu. (Eiselein, 269.)
50 Wenn allen auss einem Hafen angericht wird, so thut der vnwitzig, der einen besondern Pfeffer begert. – Lehmann, 241, 31; Eiselein, 270.
51 Wenn der Hafen an dem Boden gedecht, so lief er nicht vber. – Petri, II, 634.
52 Wenn der Hafen bricht, spart man die Scherben nicht. – Simrock, 4196a.
53 Wenn der Hafen ledig ist, muss man ihn scheuern.
Holl.: Als de pot ledig is, valt er niet te schrapen. (Harrebomée, II, 196b.)
54 Wenn der Hafen leer, machen die Freunde Kehr'.
Holl.: Als de pot omgestort is, loopen de vrienden been. (Harrebomée, II, 195b.)
55 Wenn der Hafen überläuft, so schüttet man kalt Wasser daran. – Eiselein, 270.
56 Wenn der Haffen verbrochen ist, so sind die Scherben gut glüende Kolen drin zu tragen. – Lehmann, 400, 34; Eiselein, 270.
57 Wenn der haffen verbrochen, so acht mann der Scherben nicht. – Lehmann, 400, 29; Körte, 2524.
58 Wenn die Häfen zerbrochen sind, macht man Scherben aus den Krügen.
59 Wenn ein Hafen auf den andern stösst, so zerbrechen beide. – Simrock, 4198.
60 Wenn man den Hafen hin- und herzieht, kommt er nicht zum Kochen.
Holl.: De pot, die gedurig geroerd wordt, schuimt wel, maar kookt niet door. (Harrebomée, II, 195b.)
61 Wenn man den Hafen zu stark klopft, so springt er.
62 Wenn man den Hafen zudeckt, sieht man nicht, was kocht.
63 Wer die Häfen macht, kann sie auch zerbrechen. – Körte, 2520; Eiselein, 269; Simrock, 4195; Braun, I, 1040; Henisch, 494, 45.
Zerstören kann aber auch der eine Sache, der sie nicht verfertigen, hervorbringen, schaffen kann. „Was mag der Hafen sprechen, will ihn sein Meister brechen?“ (Freidank.) „Der Meister kann die Form zerbrechen.“ (Schiller.)
Lat.: Figulus ollis ansas pro voluntate ponit.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |