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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] Firmenich, I, 404, 269; für Köln: Firmenich, I, 472, 36; Weyden, I, 2; für Iserlohn: Woeste, 58, 11; hochdeutsch bei Simrock, 4212.

141 Wenn der Hahn auch nicht kräht, die Sonne geht doch auf.

Frz.: Si ja ne chante le coq, si vient le jour. (Leroux, I, 111.)

142 Wenn der Hahn den Hals gespült, so kräht er um so besser.

Holl.: De haan zal beter kraaijen, als hij zijn strot eens gespoeld heeft. (Harrebomee, I, 265.)

143 Wenn der Hahn ein Körnlein ausgescharrt, so macht er ein grosses Geschrei.

Abraham a Sancta Clara wendet das Sprichwort auf die an, die mit vieler Mühe an andern kleine Fehler und Mängel aufsuchen und sie dann mit vielem Geräusch ausposaunen.

144 Wenn der Hahn krähen will, fliegt er auf einen Pfahl. - Sprichwörtergarten, 112.

Von denen, die sich gern von andern wegen ihrer Vorzüge in Kenntnissen, Kleidern u. s. w. bewundern lassen.

145 Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, das Wetter im Wechsel ist.

146 Wenn der Hahn kräht, pickt die Henne.

Holl.: Als de haan kraait, tikt het hennetje. (Harrebomee, I, 265.)

147 Wenn der Hahn kräht, muss das Huhn nicht singen.

Wenn der Mann spricht, soll das Weib schweigen.

148 Wenn der Hahn kräht, weint Petrus.

Wenn das Gewissen aufwacht, kommt die Reue.

149 Wenn der Hahn mager und die Henne fett, so ist die Liebe nett.

Holl.: Een magre haan en vette hin is een bewijs van zoete min. (Harrebomee, I, 266.)

Ung.: Kakas is hatalmas a' maga szemeten. (Gaal, 843.)

150 Wenn der Hahn (Wetterhahn) nach Abend sieht, kommt der Wind aus Morgen.

151 Wenn der Han dem Fuchs trawet, so kosts jhn seinen kragen. - Lehmann, 224, 10; Petri, II, 852.

152 Wenn der Han einscharrt vnnd die Henne scharrt auss, so ists vmb die Nahrung verdorben. - Petri, II, 634.

153 Wenn die alten Hahnen im Herbst die Fedrn zuerst am Schwanze verlieren, so braucht der Bauer mit der Kornsaat nicht zu eilen, verlieren sie dieselben aber zuerst am Halse, so darf er mit dem Säen nicht weilen.

154 Wenn die Hähne krähen, ändert sich das Wetter.

155 Wenn ein Han kreet, so kreen sie alle. - Petri, II, 651.

156 Wenn man auch die Hähne isst gesotten und gebraten, man lernt doch nicht, wie sie das Wetter errathen.

157 Wenn man den Hahn auch nicht krähen hört, es wird doch Tag.

Frz.: Coc chante ou non, viendra le jour. (Leroux, II, 110.)

Holl.: Hoewel men den haan niet hoorde kraaijen, zal het toch wel das worden. (Harrebomee, I, 269.)

158 Wenn man den Hahn auf die Schwelle treten lässt, so kommt er auch auf den Brotschrank.

Böhm.: Pust kohouta na prah, mas ho hned na polici. (Celakovsky, 191.)

Ill.: Pusti petla na prag a eto ti ga vec i na polici. (Celakovsky, 101.)

159 Wenn man die Hähne überfüttert, hören sie auf zu krähen.

160 Wenn me seggt: Küsch Hahne, so ment me de Höner alle. (Osnabrück.)

Einen nennt man und alle meint man.

161 Wenn nicht der Han die Stund recht halt, so endert sich das Wetter bald. - Petri, II, 670.

162 Wenn sich der Hahn auf dem Thurm nicht dreht, zerbricht ihn der Wind.

163 Wenn viel Hähne in einem Hause sind, so wird's spät Morgen. - Schlechta, 140.

Auch hier verderben viel Köche den Brei.

164 Wer den Hahn losdrückt, mag sich des Schusses versehen.


[Spaltenumbruch]

165 Wer kein Hahn ist, muss nicht krähen.

Böhm.: Kdo nejsa kohout kokrha, pokoj mrha. (Celakovsky, 81.)

166 Wer ken Han het, tücht sik ken Küüten to. (Süderdithmarschen.)

Wer keinen Hahn hat, rechnet sich keine Keulen zu.

167 Wer seinen Hahn allein verspeist, sattelt auch allein sein Pferd.

168 Wie der Hahn, so die Henne, antwortete der Beichtiger, als der Bischof nach der Disciplin der Nonnen fragte. - Klosterspiegel, 64, 4.

169 Wie der Han, also das geschrey. - Petri, II, 787; Henisch, 1546, 15; B. Waldis, III, 42.

170 Wie die alten Hähne krähen, so krähen auch die jungen.

Engl.: The young cock crows, as he had heard the old one. - The young pig grants like the old sow.

171 Will man dem Hahne den Hals umdrehen, so schützt ihn nicht sein schönes Krähen.

Die Russen: Wenn man den Hahn schlachten will, so kräht er zu laut. (Altmann VI, 484.)

172 Wo der Hahn gackert und die Henne kräht, da geht's in Haus und Hof verdreht.

Dän.: Hvor hanen kagler, hönen galer, manden tier, quinden taler, i det huus til gaaer det ilde, begge derfor styres vilde. (Prov. dan., 272.)

Frz.: Malheureuse maison et meschante ou coq se tait et poulle chante. (Leroux, I, 111.)

Poln.: Biada temu dworowi, gdzie wybodzie krowa wolowi. (Lompa, 6.)

173 Wo der Hahn geheckt ist, da will er sein.

174 Wo der Hahn schweigt und die Henne kräht im Garten, kann man nichts als Schlimmes erwarten.

175 Wo der Hähne viele krähen, da steht man spät auf.

Böhm.: Kde mnoho kohouti pejf, tam se pozde vstava. (Celakovsky, 381.)

176 Wo die Hahnen schweigen und die Hühner krähen, da ist nur Unglück (Elend) zu mähen.

177 Wo ein Hahn zu Hause ist, da steht es wohl.

178 Wo kein Hahn ist, da kräht die Henne. - Graf, 189, 38.

Wenn in der Lehnsfolge keine männlichen Nachkommen vorhanden waren, so ging die Erbschaft an den nächsten weiblichen über. (Vgl. Kamptz, II, 396.)

179 Wo kein Hane up der Miste is, doa is ne slechte Werdskop (Wirthschaft). (Büren.)

Auch bidlich.

180 Wo'n Hahn is, da kreit keine Henne. (Oldenburg.) - Goldschmidt, 102; für Rastede: Firmenich, III, 27, 50; für Waldeck: Curtze, 323, 115.

Port.: Onde esta o gallo, nao canta gallinha. (Bohn I, 289.)

181 Zween Hanen auff einem Mist vnd zween Narren in eim Hauss, die jagen einander gemeiniglich auss. - Nass. Schulbl., XIV, 5; Sutor, 615.

182 Zween Hanen in einem Hauss, die Katz vnd die Mauss, ein alter Mann vnd junges Wyff ist ewiglich ein Kiff. - Petri, II, 829.

Dän.: To haner i et huus, og katten med en muus, gammel mand og ung viv, leve sielden uden kiv. (Prov. dan., 272.)

Holl.: Twee hanen in een huis, de kat met de muis, een oud man en een jong wijf geeft eeuwig gekijf. (Harrebomee, I, 267.)

183 Zween Hanen können nicht auff einem Mist seyn. - Petri, II, 829.

184 Zween Hann auff einem Miste verführen Hüner vnd Gense. - Claus Narr, 1580; Petri, II, 829.

185 Zwei Hähn' in Einem Hof und zwei Frauen in Einem Haus jagen sich eins zumeist hinaus.

186 Zwei Hähne auf einer Bauernwerf (Mist), die kämpfen ewig um die Erf (Erbschaft).

187 Zwei Hähne in Einem Korbe halten selten Friede.

188 Zwei Hähne, zwei Schornsteine und zwei Wirthinnen einigen sich nie.

189 Zwei Hahnen in Einem Hühnerhaus, der eine beisst den andern 'naus.

It.: Non stanno mai bene due galli in un pollaio (cortile). (Pazzaglia, 146, 11; Bohn I, 113.)

[Spaltenumbruch] Firmenich, I, 404, 269; für Köln: Firmenich, I, 472, 36; Weyden, I, 2; für Iserlohn: Woeste, 58, 11; hochdeutsch bei Simrock, 4212.

141 Wenn der Hahn auch nicht kräht, die Sonne geht doch auf.

Frz.: Si ja ne chante le coq, si vient le jour. (Leroux, I, 111.)

142 Wenn der Hahn den Hals gespült, so kräht er um so besser.

Holl.: De haan zal beter kraaijen, als hij zijn strot eens gespoeld heeft. (Harrebomée, I, 265.)

143 Wenn der Hahn ein Körnlein ausgescharrt, so macht er ein grosses Geschrei.

Abraham a Sancta Clara wendet das Sprichwort auf die an, die mit vieler Mühe an andern kleine Fehler und Mängel aufsuchen und sie dann mit vielem Geräusch ausposaunen.

144 Wenn der Hahn krähen will, fliegt er auf einen Pfahl.Sprichwörtergarten, 112.

Von denen, die sich gern von andern wegen ihrer Vorzüge in Kenntnissen, Kleidern u. s. w. bewundern lassen.

145 Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, das Wetter im Wechsel ist.

146 Wenn der Hahn kräht, pickt die Henne.

Holl.: Als de haan kraait, tikt het hennetje. (Harrebomée, I, 265.)

147 Wenn der Hahn kräht, muss das Huhn nicht singen.

Wenn der Mann spricht, soll das Weib schweigen.

148 Wenn der Hahn kräht, weint Petrus.

Wenn das Gewissen aufwacht, kommt die Reue.

149 Wenn der Hahn mager und die Henne fett, so ist die Liebe nett.

Holl.: Een magre haan en vette hin is een bewijs van zoete min. (Harrebomée, I, 266.)

Ung.: Kakas is hatalmas a' maga szemetén. (Gaal, 843.)

150 Wenn der Hahn (Wetterhahn) nach Abend sieht, kommt der Wind aus Morgen.

151 Wenn der Han dem Fuchs trawet, so kosts jhn seinen kragen.Lehmann, 224, 10; Petri, II, 852.

152 Wenn der Han einscharrt vnnd die Henne scharrt auss, so ists vmb die Nahrung verdorben.Petri, II, 634.

153 Wenn die alten Hahnen im Herbst die Fedrn zuerst am Schwanze verlieren, so braucht der Bauer mit der Kornsaat nicht zu eilen, verlieren sie dieselben aber zuerst am Halse, so darf er mit dem Säen nicht weilen.

154 Wenn die Hähne krähen, ändert sich das Wetter.

155 Wenn ein Han kreet, so kreen sie alle.Petri, II, 651.

156 Wenn man auch die Hähne isst gesotten und gebraten, man lernt doch nicht, wie sie das Wetter errathen.

157 Wenn man den Hahn auch nicht krähen hört, es wird doch Tag.

Frz.: Coc chante ou non, viendra le jour. (Leroux, II, 110.)

Holl.: Hoewel men den haan niet hoorde kraaijen, zal het toch wel das worden. (Harrebomée, I, 269.)

158 Wenn man den Hahn auf die Schwelle treten lässt, so kommt er auch auf den Brotschrank.

Böhm.: Pust kohouta na prah, máš ho hned na polici. (Čelakovsky, 191.)

Ill.: Pusti petla na prag a eto ti ga već i na polici. (Čelakovsky, 101.)

159 Wenn man die Hähne überfüttert, hören sie auf zu krähen.

160 Wenn me seggt: Küsch Hahne, so ment me de Höner alle. (Osnabrück.)

Einen nennt man und alle meint man.

161 Wenn nicht der Han die Stund recht halt, so endert sich das Wetter bald.Petri, II, 670.

162 Wenn sich der Hahn auf dem Thurm nicht dreht, zerbricht ihn der Wind.

163 Wenn viel Hähne in einem Hause sind, so wird's spät Morgen.Schlechta, 140.

Auch hier verderben viel Köche den Brei.

164 Wer den Hahn losdrückt, mag sich des Schusses versehen.


[Spaltenumbruch]

165 Wer kein Hahn ist, muss nicht krähen.

Böhm.: Kdo nejsa kohout kokrhá, pokoj mrhá. (Čelakovsky, 81.)

166 Wer kên Hân het, tücht sik kên Küüten to. (Süderdithmarschen.)

Wer keinen Hahn hat, rechnet sich keine Keulen zu.

167 Wer seinen Hahn allein verspeist, sattelt auch allein sein Pferd.

168 Wie der Hahn, so die Henne, antwortete der Beichtiger, als der Bischof nach der Disciplin der Nonnen fragte.Klosterspiegel, 64, 4.

169 Wie der Han, also das geschrey.Petri, II, 787; Henisch, 1546, 15; B. Waldis, III, 42.

170 Wie die alten Hähne krähen, so krähen auch die jungen.

Engl.: The young cock crows, as he had heard the old one. – The young pig grants like the old sow.

171 Will man dem Hahne den Hals umdrehen, so schützt ihn nicht sein schönes Krähen.

Die Russen: Wenn man den Hahn schlachten will, so kräht er zu laut. (Altmann VI, 484.)

172 Wo der Hahn gackert und die Henne kräht, da geht's in Haus und Hof verdreht.

Dän.: Hvor hanen kagler, hønen galer, manden tier, quinden taler, i det huus til gaaer det ilde, begge derfor styres vilde. (Prov. dan., 272.)

Frz.: Malheureuse maison et meschante où coq se tait et poulle chante. (Leroux, I, 111.)

Poln.: Biada temu dworowi, gdzie wybodzie krowa wolowi. (Lompa, 6.)

173 Wo der Hahn geheckt ist, da will er sein.

174 Wo der Hahn schweigt und die Henne kräht im Garten, kann man nichts als Schlimmes erwarten.

175 Wo der Hähne viele krähen, da steht man spät auf.

Böhm.: Kde mnoho kohouti pĕjf, tam se pozdĕ vstává. (Čelakovsky, 381.)

176 Wo die Hahnen schweigen und die Hühner krähen, da ist nur Unglück (Elend) zu mähen.

177 Wo ein Hahn zu Hause ist, da steht es wohl.

178 Wo kein Hahn ist, da kräht die Henne.Graf, 189, 38.

Wenn in der Lehnsfolge keine männlichen Nachkommen vorhanden waren, so ging die Erbschaft an den nächsten weiblichen über. (Vgl. Kamptz, II, 396.)

179 Wo kein Hane up der Miste is, doa is ne slechte Werdskop (Wirthschaft). (Büren.)

Auch bidlich.

180 Wo'n Hahn is, da kreit kîne Henne. (Oldenburg.) – Goldschmidt, 102; für Rastede: Firmenich, III, 27, 50; für Waldeck: Curtze, 323, 115.

Port.: Onde està o gallo, nào canta gallinha. (Bohn I, 289.)

181 Zween Hanen auff einem Mist vnd zween Narren in eim Hauss, die jagen einander gemeiniglich auss.Nass. Schulbl., XIV, 5; Sutor, 615.

182 Zween Hanen in einem Hauss, die Katz vnd die Mauss, ein alter Mann vnd junges Wyff ist ewiglich ein Kiff.Petri, II, 829.

Dän.: To haner i et huus, og katten med en muus, gammel mand og ung viv, leve sielden uden kiv. (Prov. dan., 272.)

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183 Zween Hanen können nicht auff einem Mist seyn.Petri, II, 829.

184 Zween Hann auff einem Miste verführen Hüner vnd Gense.Claus Narr, 1580; Petri, II, 829.

185 Zwei Hähn' in Einem Hof und zwei Frauen in Einem Haus jagen sich eins zumeist hinaus.

186 Zwei Hähne auf einer Bauernwerf (Mist), die kämpfen ewig um die Erf (Erbschaft).

187 Zwei Hähne in Einem Korbe halten selten Friede.

188 Zwei Hähne, zwei Schornsteine und zwei Wirthinnen einigen sich nie.

189 Zwei Hahnen in Einem Hühnerhaus, der eine beisst den andern 'naus.

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[[134]/0140] Firmenich, I, 404, 269; für Köln: Firmenich, I, 472, 36; Weyden, I, 2; für Iserlohn: Woeste, 58, 11; hochdeutsch bei Simrock, 4212. 141 Wenn der Hahn auch nicht kräht, die Sonne geht doch auf. Frz.: Si ja ne chante le coq, si vient le jour. (Leroux, I, 111.) 142 Wenn der Hahn den Hals gespült, so kräht er um so besser. Holl.: De haan zal beter kraaijen, als hij zijn strot eens gespoeld heeft. (Harrebomée, I, 265.) 143 Wenn der Hahn ein Körnlein ausgescharrt, so macht er ein grosses Geschrei. Abraham a Sancta Clara wendet das Sprichwort auf die an, die mit vieler Mühe an andern kleine Fehler und Mängel aufsuchen und sie dann mit vielem Geräusch ausposaunen. 144 Wenn der Hahn krähen will, fliegt er auf einen Pfahl. – Sprichwörtergarten, 112. Von denen, die sich gern von andern wegen ihrer Vorzüge in Kenntnissen, Kleidern u. s. w. bewundern lassen. 145 Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, das Wetter im Wechsel ist. 146 Wenn der Hahn kräht, pickt die Henne. Holl.: Als de haan kraait, tikt het hennetje. (Harrebomée, I, 265.) 147 Wenn der Hahn kräht, muss das Huhn nicht singen. Wenn der Mann spricht, soll das Weib schweigen. 148 Wenn der Hahn kräht, weint Petrus. Wenn das Gewissen aufwacht, kommt die Reue. 149 Wenn der Hahn mager und die Henne fett, so ist die Liebe nett. Holl.: Een magre haan en vette hin is een bewijs van zoete min. (Harrebomée, I, 266.) Ung.: Kakas is hatalmas a' maga szemetén. (Gaal, 843.) 150 Wenn der Hahn (Wetterhahn) nach Abend sieht, kommt der Wind aus Morgen. 151 Wenn der Han dem Fuchs trawet, so kosts jhn seinen kragen. – Lehmann, 224, 10; Petri, II, 852. 152 Wenn der Han einscharrt vnnd die Henne scharrt auss, so ists vmb die Nahrung verdorben. – Petri, II, 634. 153 Wenn die alten Hahnen im Herbst die Fedrn zuerst am Schwanze verlieren, so braucht der Bauer mit der Kornsaat nicht zu eilen, verlieren sie dieselben aber zuerst am Halse, so darf er mit dem Säen nicht weilen. 154 Wenn die Hähne krähen, ändert sich das Wetter. 155 Wenn ein Han kreet, so kreen sie alle. – Petri, II, 651. 156 Wenn man auch die Hähne isst gesotten und gebraten, man lernt doch nicht, wie sie das Wetter errathen. 157 Wenn man den Hahn auch nicht krähen hört, es wird doch Tag. Frz.: Coc chante ou non, viendra le jour. (Leroux, II, 110.) Holl.: Hoewel men den haan niet hoorde kraaijen, zal het toch wel das worden. (Harrebomée, I, 269.) 158 Wenn man den Hahn auf die Schwelle treten lässt, so kommt er auch auf den Brotschrank. Böhm.: Pust kohouta na prah, máš ho hned na polici. (Čelakovsky, 191.) Ill.: Pusti petla na prag a eto ti ga već i na polici. (Čelakovsky, 101.) 159 Wenn man die Hähne überfüttert, hören sie auf zu krähen. 160 Wenn me seggt: Küsch Hahne, so ment me de Höner alle. (Osnabrück.) Einen nennt man und alle meint man. 161 Wenn nicht der Han die Stund recht halt, so endert sich das Wetter bald. – Petri, II, 670. 162 Wenn sich der Hahn auf dem Thurm nicht dreht, zerbricht ihn der Wind. 163 Wenn viel Hähne in einem Hause sind, so wird's spät Morgen. – Schlechta, 140. Auch hier verderben viel Köche den Brei. 164 Wer den Hahn losdrückt, mag sich des Schusses versehen. 165 Wer kein Hahn ist, muss nicht krähen. Böhm.: Kdo nejsa kohout kokrhá, pokoj mrhá. (Čelakovsky, 81.) 166 Wer kên Hân het, tücht sik kên Küüten to. (Süderdithmarschen.) Wer keinen Hahn hat, rechnet sich keine Keulen zu. 167 Wer seinen Hahn allein verspeist, sattelt auch allein sein Pferd. 168 Wie der Hahn, so die Henne, antwortete der Beichtiger, als der Bischof nach der Disciplin der Nonnen fragte. – Klosterspiegel, 64, 4. 169 Wie der Han, also das geschrey. – Petri, II, 787; Henisch, 1546, 15; B. Waldis, III, 42. 170 Wie die alten Hähne krähen, so krähen auch die jungen. Engl.: The young cock crows, as he had heard the old one. – The young pig grants like the old sow. 171 Will man dem Hahne den Hals umdrehen, so schützt ihn nicht sein schönes Krähen. Die Russen: Wenn man den Hahn schlachten will, so kräht er zu laut. (Altmann VI, 484.) 172 Wo der Hahn gackert und die Henne kräht, da geht's in Haus und Hof verdreht. Dän.: Hvor hanen kagler, hønen galer, manden tier, quinden taler, i det huus til gaaer det ilde, begge derfor styres vilde. (Prov. dan., 272.) Frz.: Malheureuse maison et meschante où coq se tait et poulle chante. (Leroux, I, 111.) Poln.: Biada temu dworowi, gdzie wybodzie krowa wolowi. (Lompa, 6.) 173 Wo der Hahn geheckt ist, da will er sein. 174 Wo der Hahn schweigt und die Henne kräht im Garten, kann man nichts als Schlimmes erwarten. 175 Wo der Hähne viele krähen, da steht man spät auf. Böhm.: Kde mnoho kohouti pĕjf, tam se pozdĕ vstává. (Čelakovsky, 381.) 176 Wo die Hahnen schweigen und die Hühner krähen, da ist nur Unglück (Elend) zu mähen. 177 Wo ein Hahn zu Hause ist, da steht es wohl. 178 Wo kein Hahn ist, da kräht die Henne. – Graf, 189, 38. Wenn in der Lehnsfolge keine männlichen Nachkommen vorhanden waren, so ging die Erbschaft an den nächsten weiblichen über. (Vgl. Kamptz, II, 396.) 179 Wo kein Hane up der Miste is, doa is ne slechte Werdskop (Wirthschaft). (Büren.) Auch bidlich. 180 Wo'n Hahn is, da kreit kîne Henne. (Oldenburg.) – Goldschmidt, 102; für Rastede: Firmenich, III, 27, 50; für Waldeck: Curtze, 323, 115. Port.: Onde està o gallo, nào canta gallinha. (Bohn I, 289.) 181 Zween Hanen auff einem Mist vnd zween Narren in eim Hauss, die jagen einander gemeiniglich auss. – Nass. Schulbl., XIV, 5; Sutor, 615. 182 Zween Hanen in einem Hauss, die Katz vnd die Mauss, ein alter Mann vnd junges Wyff ist ewiglich ein Kiff. – Petri, II, 829. Dän.: To haner i et huus, og katten med en muus, gammel mand og ung viv, leve sielden uden kiv. (Prov. dan., 272.) Holl.: Twee hanen in één huis, de kat met de muis, een oud man en een jong wijf geeft eeuwig gekijf. (Harrebomée, I, 267.) 183 Zween Hanen können nicht auff einem Mist seyn. – Petri, II, 829. 184 Zween Hann auff einem Miste verführen Hüner vnd Gense. – Claus Narr, 1580; Petri, II, 829. 185 Zwei Hähn' in Einem Hof und zwei Frauen in Einem Haus jagen sich eins zumeist hinaus. 186 Zwei Hähne auf einer Bauernwerf (Mist), die kämpfen ewig um die Erf (Erbschaft). 187 Zwei Hähne in Einem Korbe halten selten Friede. 188 Zwei Hähne, zwei Schornsteine und zwei Wirthinnen einigen sich nie. 189 Zwei Hahnen in Einem Hühnerhaus, der eine beisst den andern 'naus. It.: Non stanno mai bene due galli in un pollaio (cortile). (Pazzaglia, 146, 11; Bohn I, 113.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [134]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/140>, abgerufen am 21.11.2024.