Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 56 Hilft's nix, so schadt's nix, sprach der Mönch, als er den Bauern mit der Bohnenstange den Segen gab. - Klosterspiegel, 67, 19. 57 Hülff dir selbst, so hülfft dir Gott. - Lehmann, 376, 36; Schulzeitung, 429; Bücking, 90; Broma, I, 11; Blum, 44; Eiselein, 309; Sailer, 275; Körte, 2306; Simrock, 9489; Egenollf, 71b; Sutor, 77; Seybold, 42; Mayer, I, 203; Gaal, 874; Reinsberg II, 99; III, 38; Braun, I, 1368. Die Venetier sagen: Hilf dir, so werde ich dir helfen, sagt der Herr. Die Isländer: Rühre Hand und Fuss, so hilft dir Gott. (S. Gott 648-649 u. 661.) Mhd.: Waist nicht, daz man spricht gemain: hilf dir selb, so hilft dir got. (Ring.) (Zingerle, 196.) Dän.: Hielp dig selv da hielper dig God. (Bohn I, 374.) Engl.: Help thyself and God will help thee. (Gaal, 874.) Frz.: Aide-toi, Dieu (le ciel) t'aidera. (Cahier, 54; Lendroy, 19; Bohn I, 2; Kritzinger, 15a; Leroux, I, 12 u. 13; Venedey, 111.) Holl.: Help u zelven, zoo helpt u God. (Bohn I, 321.) It.: Ajutati dice Dio, che ti ajutero anch'io. (Gaal, 874.) Lat.: Assiduos Deus ipse juvat. (Binder I, 97; II, 268; Buchler, 181; Philippi, I, 45; Seybold, 41.) - Ipse tibi fer opem, Deus afferet ipse salutem. (Binder II, 1566; Buchler, 181.) - Cum Minerva manum quoque move. (Seybold, 101.) - Dii facientes adjuvant. (Gaal, 874.) 58 Hülft et uch nit, se schuod et doch nit. - Schuster, 1035. Dän.: Hielper det ikke, saa skader det dog ikke. (Prov. dan., 290.) 59 Im helffen soll man sehen auf Gottes gebot vnnd auf des nechsten noth. - Lehmann, 378, 66. 60 Kan em der nit hälfen, se kan em der doch schuoden. - Schuster, 1034. 61 Lass dir nicht helfen von einem kleinen Kinde und heirathe keine Witwe. (Span.) Räth ab, eine Witwe mit Kindern zu heirathen. 62 Man hilfft dem Armen, das keiner bei seinem gut bleibt. - Henisch, 1799, 11. 63 Man hilfft dem nicht, dessen vntergang einem andern nutzen kan. - Lehmann, 379, 88. 64 Man muss sich zu helfen wissen, sprach der Mönch, als ihm die Bauern für seine Reliquien Heu in den Sack geschoben, und sagte: es sei aus der Krippe Christi, worauf der Heiland als Kind gelegen. - Klosterspiegel, 30, 24; Eiselein, 297. 65 Schall mi doch mal verlangen, op dat hölpen ward, sagte der Bauer, als ihm der Apotheker ein paar Ohrfeigen gegeben, da er ein Mittel gegen Zahnschmerzen forderte. 66 Sik te helpen wieten is beater, as viel wieten. (Büren.) 67 Viele können einem leicht (wohl) helfen. Dän.: Mange kunne hielpe een, een kand sielden hielpe mange; Gud kand hielpe alle. (Prov. dan., 289.) 68 Was dem einen hilft, das schadet dem andern. 69 Was Helfen Dem Auge Leuchter Und Brill, Der Sich Selbst Nicht Rathen Und Kennen Will. Vgl. Jo. Mich. Heineccius, Numorum Goslariensium Sylloge in Heineccius et Lenkfeld, Scriptores Rerum Germanicorum, Frankfurt a. M. 1707. Die gross gedruckten Buchstaben finden sich auf den sogenannten Brillenthalern des Herzogs Julius von Braunschweig, welche derselbe in Lüneburg hat schlagen lassen. In der Tabelle des angeführten Werks Nr. 65 u. 66. 70 Was helfen die Strassen, wenn die Häuser fehlen! 71 Was hilfft es, dass einer ander Leut lehren wil, vnnd thuts selbst nicht. - Lehmann, II, 834, 144. 72 Was hilfft genaw rechnen, wann man vbel bezahlen wil. - Lehmann, II, 835, 147. 73 Was hilffts, das der Teuffel gross ist, wann er sonst nicht taugt. - Henisch, 1756, 41. 74 Was hilffts, das der vil kunst kan, dem Gott kein Glück gan. - Henisch, 1664, 55. 75 Was hilffts, das man den Huht helt, wann der Kopff ab ist. - Gruter, III, 99. Dän.: Hvad hielper det naar hovedet er af, at man beholder huden. (Prov. dan., 290.) 76 Was hilfft's, dass man viel sagt; an der That ligt die Macht. - Lehmann, II, 834, 146. [Spaltenumbruch] 77 Was hilffts dich, wenn man dich mit einer grossen Gesellschafft henckt. - Sutor, 566. Lat.: Solamen miserum est, socios habuisse malorum. (Sutor, 566.) 78 Was hilffts, wenn einer in gut vnd Ehren sitzt vnd muss darnach zur Helle. - Petri, I, 90. 79 Was hilft es, den Bären entgehen, wenn man nachher von den Wölfen gefressen wird. 80 Was hilft es, gross sein und leer, wie das heidelberger Fass. 81 Was hilft es, zum Fenster hinauskriechen, wenn man nachher wieder zur Thür hereinkommt. Die Russen sagen, um nutzlose Anstrengungen zu charaktersiren: Was hilft es der Toscha, dass sie nach, Murom geht! D. h. dass sie nach Westen geht, da sie doch nachher durch die Oka, in die sie mündet, und Wolga, von der die Oka aufgenommen wird, wieder nach Osten fliessen muss. 82 Was hilft Flickens am Pelz, wenn Haut und Haar nicht gut sind. 83 Was hilft mir der Titel, fehlt mir der Kittel. 84 Was hilft's, auf Stelzen gehen, um die Strümpfe zu schonen, wenn man hernach gar in den Koth fällt! Spott auf die falsche Rechnung des Eiteln. 85 Was hilft's, dass der Rabe oft badet, er bleibt doch schwarz. 86 Was hilft's, dass man die Kunkel anlegt und nicht abspinnt. - Fr. Hasenow, Vom Flachs bis zum Gewebe, im Bazar (Berlin 1867), Nr. 36, S. 294. 87 Was hilft's, dass man über Eier sitzt und nicht ausbrütet! 88 Was hilft's, der Aeltern Geld erben und nicht ihre Tugend. - Braunschweig. Kalender, 1861. 89 Was hilft's, nach dem Siegel schauen, wenn der Brief verbrannt ist. 90 Was hilft's, sein Leid der Stiefmutter klagen. - Simrock, 6313. 91 Was hilft's, so einer das grosse Fass zu Heidelberg gesehen und hat nicht daraus getrunken. 92 Was hilft's, wenn die Stiefeln vnter der Banck herfür kücken. - Westphal, Hoffartsteuffel, im Theatrum Diabolorum, 393a. 93 Was hilft's, wenn einer gelehrt ist, und es weiss es niemand. 94 Was hilft's, wenn ihn der Teufel holt', und ich muss das Fuhrlohn bezahlen. - Simrock, 1022; Braun, I, 4431. 95 Was kann's helfen, wenn man den Bock zum Gärtner setzt. Lat.: Pone seram, cohibe, sed quis, custodiet ipsos custodes? (Juvenal.) (Binder II, 2607.) 96 Wat helpet emme allet Ingiewen1, wann me däut is. (Sauerland.) 1) Arznei nehmen. 97 Wat helpt et mi, dat de Hund noch so grot öss, wenn hei nich belle kann. - Frischbier2, 1564. Nach Frischbier (a. a. O.) ist das Sprichwort in folgender Weise entstanden. In dem Kirchdorf Ottenhagen bei Königsberg waren bald nacheinander drei Pfarrer gestorben. Da sie alle drei körperlich schwächlich gewesen waren, so beschloss die Gemeinde einen Prediger von kräftigem und ansehnlichem Körper zu wählen. Alle Mitglieder der Gemeinde waren mit der Wahl zufrieden; nur ein Bauer erhob mit den obigen Worten Widerspruch gegen dieselbe, weil der betreffende Candidat eine heisere Stimme hatte; die Folge war, dass die Wahl auf einen andern fiel. 98 Wat helpt't, de Koh gifft'n Emmer vull Melk un schmitt hun wer um. (Ostfries.) - Hauskalender, II. In Westfalen: Wat kann dat helpen, wenn de Kau en Emmer vull Mealke giewt, un stött ne ümme? (Firmenich, I, 270.) Was hift's, dass die Kuh Milch gibt, wenn sie den Kübel umstösst. 99 Wat helpt't mi, dat de Sünn schient, segt de Anner, wenn mi nu dösten det? - Hoefer, 17. 100 Wat helpt't? Wat bat't? (Ostfries.) - Hauskalender, II. 101 Wenn einer dem andern hilft, so sind beide stark. Span.: Ayudandose tres, para peso de seis. (Bohn I, 204.)
[Spaltenumbruch] 56 Hilft's nix, so schadt's nix, sprach der Mönch, als er den Bauern mit der Bohnenstange den Segen gab. – Klosterspiegel, 67, 19. 57 Hülff dir selbst, so hülfft dir Gott. – Lehmann, 376, 36; Schulzeitung, 429; Bücking, 90; Broma, I, 11; Blum, 44; Eiselein, 309; Sailer, 275; Körte, 2306; Simrock, 9489; Egenollf, 71b; Sutor, 77; Seybold, 42; Mayer, I, 203; Gaal, 874; Reinsberg II, 99; III, 38; Braun, I, 1368. Die Venetier sagen: Hilf dir, so werde ich dir helfen, sagt der Herr. Die Isländer: Rühre Hand und Fuss, so hilft dir Gott. (S. Gott 648-649 u. 661.) Mhd.: Waist nicht, daz man spricht gemain: hilf dir selb, sô hilft dir got. (Ring.) (Zingerle, 196.) Dän.: Hielp dig selv da hielper dig God. (Bohn I, 374.) Engl.: Help thyself and God will help thee. (Gaal, 874.) Frz.: Aide-toi, Dieu (le ciel) t'aidera. (Cahier, 54; Lendroy, 19; Bohn I, 2; Kritzinger, 15a; Leroux, I, 12 u. 13; Venedey, 111.) Holl.: Help u zelven, zoo helpt u God. (Bohn I, 321.) It.: Ajutati dice Dio, che ti ajuterò anch'io. (Gaal, 874.) Lat.: Assiduos Deus ipse juvat. (Binder I, 97; II, 268; Buchler, 181; Philippi, I, 45; Seybold, 41.) – Ipse tibi fer opem, Deus afferet ipse salutem. (Binder II, 1566; Buchler, 181.) – Cum Minerva manum quoque move. (Seybold, 101.) – Dii facientes adjuvant. (Gaal, 874.) 58 Hülft et uch nit, se schuod et doch nit. – Schuster, 1035. Dän.: Hielper det ikke, saa skader det dog ikke. (Prov. dan., 290.) 59 Im helffen soll man sehen auf Gottes gebot vnnd auf des nechsten noth. – Lehmann, 378, 66. 60 Kân em der nit hälfen, se kân em der doch schuoden. – Schuster, 1034. 61 Lass dir nicht helfen von einem kleinen Kinde und heirathe keine Witwe. (Span.) Räth ab, eine Witwe mit Kindern zu heirathen. 62 Man hilfft dem Armen, das keiner bei seinem gut bleibt. – Henisch, 1799, 11. 63 Man hilfft dem nicht, dessen vntergang einem andern nutzen kan. – Lehmann, 379, 88. 64 Man muss sich zu helfen wissen, sprach der Mönch, als ihm die Bauern für seine Reliquien Heu in den Sack geschoben, und sagte: es sei aus der Krippe Christi, worauf der Heiland als Kind gelegen. – Klosterspiegel, 30, 24; Eiselein, 297. 65 Schall mi doch mal verlangen, op dat hölpen ward, sagte der Bauer, als ihm der Apotheker ein paar Ohrfeigen gegeben, da er ein Mittel gegen Zahnschmerzen forderte. 66 Sik te helpen wiéten is beáter, as viel wiéten. (Büren.) 67 Viele können einem leicht (wohl) helfen. Dän.: Mange kunne hielpe een, een kand sielden hielpe mange; Gud kand hielpe alle. (Prov. dan., 289.) 68 Was dem einen hilft, das schadet dem andern. 69 Was Helfen Dem Auge Leuchter Und Brill, Der Sich Selbst Nicht Rathen Und Kennen Will. Vgl. Jo. Mich. Heineccius, Numorum Goslariensium Sylloge in Heineccius et Lenkfeld, Scriptores Rerum Germanicorum, Frankfurt a. M. 1707. Die gross gedruckten Buchstaben finden sich auf den sogenannten Brillenthalern des Herzogs Julius von Braunschweig, welche derselbe in Lüneburg hat schlagen lassen. In der Tabelle des angeführten Werks Nr. 65 u. 66. 70 Was helfen die Strassen, wenn die Häuser fehlen! 71 Was hilfft es, dass einer ander Leut lehren wil, vnnd thuts selbst nicht. – Lehmann, II, 834, 144. 72 Was hilfft genaw rechnen, wann man vbel bezahlen wil. – Lehmann, II, 835, 147. 73 Was hilffts, das der Teuffel gross ist, wann er sonst nicht taugt. – Henisch, 1756, 41. 74 Was hilffts, das der vil kunst kan, dem Gott kein Glück gan. – Henisch, 1664, 55. 75 Was hilffts, das man den Huht helt, wann der Kopff ab ist. – Gruter, III, 99. Dän.: Hvad hielper det naar hovedet er af, at man beholder huden. (Prov. dan., 290.) 76 Was hilfft's, dass man viel sagt; an der That ligt die Macht. – Lehmann, II, 834, 146. [Spaltenumbruch] 77 Was hilffts dich, wenn man dich mit einer grossen Gesellschafft henckt. – Sutor, 566. Lat.: Solamen miserum est, socios habuisse malorum. (Sutor, 566.) 78 Was hilffts, wenn einer in gut vnd Ehren sitzt vnd muss darnach zur Helle. – Petri, I, 90. 79 Was hilft es, den Bären entgehen, wenn man nachher von den Wölfen gefressen wird. 80 Was hilft es, gross sein und leer, wie das heidelberger Fass. 81 Was hilft es, zum Fenster hinauskriechen, wenn man nachher wieder zur Thür hereinkommt. Die Russen sagen, um nutzlose Anstrengungen zu charaktersiren: Was hilft es der Toscha, dass sie nach, Murom geht! D. h. dass sie nach Westen geht, da sie doch nachher durch die Oka, in die sie mündet, und Wolga, von der die Oka aufgenommen wird, wieder nach Osten fliessen muss. 82 Was hilft Flickens am Pelz, wenn Haut und Haar nicht gut sind. 83 Was hilft mir der Titel, fehlt mir der Kittel. 84 Was hilft's, auf Stelzen gehen, um die Strümpfe zu schonen, wenn man hernach gar in den Koth fällt! Spott auf die falsche Rechnung des Eiteln. 85 Was hilft's, dass der Rabe oft badet, er bleibt doch schwarz. 86 Was hilft's, dass man die Kunkel anlegt und nicht abspinnt. – Fr. Hasenow, Vom Flachs bis zum Gewebe, im Bazar (Berlin 1867), Nr. 36, S. 294. 87 Was hilft's, dass man über Eier sitzt und nicht ausbrütet! 88 Was hilft's, der Aeltern Geld erben und nicht ihre Tugend. – Braunschweig. Kalender, 1861. 89 Was hilft's, nach dem Siegel schauen, wenn der Brief verbrannt ist. 90 Was hilft's, sein Leid der Stiefmutter klagen. – Simrock, 6313. 91 Was hilft's, so einer das grosse Fass zu Heidelberg gesehen und hat nicht daraus getrunken. 92 Was hilft's, wenn die Stiefeln vnter der Banck herfür kücken. – Westphal, Hoffartsteuffel, im Theatrum Diabolorum, 393a. 93 Was hilft's, wenn einer gelehrt ist, und es weiss es niemand. 94 Was hilft's, wenn ihn der Teufel holt', und ich muss das Fuhrlohn bezahlen. – Simrock, 1022; Braun, I, 4431. 95 Was kann's helfen, wenn man den Bock zum Gärtner setzt. Lat.: Pone seram, cohibe, sed quis, custodiet ipsos custodes? (Juvenal.) (Binder II, 2607.) 96 Wat helpet emme allet Ingiewen1, wann me däut is. (Sauerland.) 1) Arznei nehmen. 97 Wat helpt et mi, dat de Hund noch so grot öss, wenn hei nich belle kann. – Frischbier2, 1564. Nach Frischbier (a. a. O.) ist das Sprichwort in folgender Weise entstanden. In dem Kirchdorf Ottenhagen bei Königsberg waren bald nacheinander drei Pfarrer gestorben. Da sie alle drei körperlich schwächlich gewesen waren, so beschloss die Gemeinde einen Prediger von kräftigem und ansehnlichem Körper zu wählen. Alle Mitglieder der Gemeinde waren mit der Wahl zufrieden; nur ein Bauer erhob mit den obigen Worten Widerspruch gegen dieselbe, weil der betreffende Candidat eine heisere Stimme hatte; die Folge war, dass die Wahl auf einen andern fiel. 98 Wat helpt't, de Koh gifft'n Emmer vull Melk un schmitt hun wer um. (Ostfries.) – Hauskalender, II. In Westfalen: Wat kann dat helpen, wenn de Kau en Emmer vull Mealke giewt, un stött ne ümme? (Firmenich, I, 270.) Was hift's, dass die Kuh Milch gibt, wenn sie den Kübel umstösst. 99 Wat helpt't mi, dat de Sünn schient, segt de Anner, wenn mi nu dösten dêt? – Hoefer, 17. 100 Wat helpt't? Wat bât't? (Ostfries.) – Hauskalender, II. 101 Wenn einer dem andern hilft, so sind beide stark. Span.: Ayudándose tres, para peso de seis. (Bohn I, 204.)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0251" n="[245]"/><cb n="489"/> 56 Hilft's nix, so schadt's nix, sprach der Mönch, als er den Bauern mit der Bohnenstange den Segen gab.</hi> – <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 67, 19.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Hülff dir selbst, so hülfft dir Gott.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 376, 36; Schulzeitung, 429; Bücking, 90; Broma, I, 11; Blum, 44; Eiselein, 309; Sailer, 275; Körte, 2306; Simrock, 9489; Egenollf, 71<hi rendition="#sup">b</hi>; Sutor, 77; Seybold, 42; Mayer, I, 203; Gaal, 874; Reinsberg II, 99; III, 38; Braun, I, 1368.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Venetier sagen: Hilf dir, so werde ich dir helfen, sagt der Herr. Die Isländer: Rühre Hand und Fuss, so hilft dir Gott. (S. Gott 648-649 u. 661.)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Waist nicht, daz man spricht gemain: hilf dir selb, sô hilft dir got. (<hi rendition="#i">Ring.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 196.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hielp dig selv da hielper dig God. (<hi rendition="#i">Bohn I, 374.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Help thyself and God will help thee. (<hi rendition="#i">Gaal, 874.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Aide-toi, Dieu (le ciel) t'aidera. (<hi rendition="#i">Cahier, 54; Lendroy, 19; Bohn I, 2; Kritzinger, 15<hi rendition="#sup">a</hi>; Leroux, I, 12 u. 13; Venedey, 111.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Help u zelven, zoo helpt u God. (<hi rendition="#i">Bohn I, 321.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Ajutati dice Dio, che ti ajuterò anch'io. (<hi rendition="#i">Gaal, 874.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Assiduos Deus ipse juvat. (<hi rendition="#i">Binder I, 97; II, 268; Buchler, 181; Philippi, I, 45; Seybold, 41.</hi>) – Ipse tibi fer opem, Deus afferet ipse salutem. (<hi rendition="#i">Binder II, 1566; Buchler, 181.</hi>) – Cum Minerva manum quoque move. (<hi rendition="#i">Seybold, 101.</hi>) – Dii facientes adjuvant. (<hi rendition="#i">Gaal, 874.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Hülft et uch nit, se schuod et doch nit.</hi> – <hi rendition="#i">Schuster, 1035.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hielper det ikke, saa skader det dog ikke. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 290.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 Im helffen soll man sehen auf Gottes gebot vnnd auf des nechsten noth.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 378, 66.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Kân em der nit hälfen, se kân em der doch schuoden.</hi> – <hi rendition="#i">Schuster, 1034.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">61 Lass dir nicht helfen von einem kleinen Kinde und heirathe keine Witwe.</hi> (<hi rendition="#i">Span.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Räth ab, eine Witwe mit Kindern zu heirathen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">62 Man hilfft dem Armen, das keiner bei seinem gut bleibt.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1799, 11.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">63 Man hilfft dem nicht, dessen vntergang einem andern nutzen kan.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 379, 88.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">64 Man muss sich zu helfen wissen, sprach der Mönch, als ihm die Bauern für seine Reliquien Heu in den Sack geschoben, und sagte: es sei aus der Krippe Christi, worauf der Heiland als Kind gelegen.</hi> – <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 30, 24; Eiselein, 297.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">65 Schall mi doch mal verlangen, op dat hölpen ward, sagte der Bauer, als ihm der Apotheker ein paar Ohrfeigen gegeben, da er ein Mittel gegen Zahnschmerzen forderte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">66 Sik te helpen wiéten is beáter, as viel wiéten.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">67 Viele können einem leicht (wohl) helfen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Mange kunne hielpe een, een kand sielden hielpe mange; Gud kand hielpe alle. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 289.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">68 Was dem einen hilft, das schadet dem andern.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">69 Was Helfen Dem Auge Leuchter Und Brill, Der Sich Selbst Nicht Rathen Und Kennen Will.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Vgl. <hi rendition="#i">Jo. Mich. Heineccius, Numorum Goslariensium Sylloge</hi> in <hi rendition="#i">Heineccius</hi> et <hi rendition="#i">Lenkfeld, Scriptores Rerum Germanicorum,</hi> Frankfurt a. M. 1707. Die gross gedruckten Buchstaben finden sich auf den sogenannten Brillenthalern des Herzogs Julius von Braunschweig, welche derselbe in Lüneburg hat schlagen lassen. In der Tabelle des angeführten Werks Nr. 65 u. 66.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">70 Was helfen die Strassen, wenn die Häuser fehlen!</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">71 Was hilfft es, dass einer ander Leut lehren wil, vnnd thuts selbst nicht.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 834, 144.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">72 Was hilfft genaw rechnen, wann man vbel bezahlen wil.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 835, 147.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">73 Was hilffts, das der Teuffel gross ist, wann er sonst nicht taugt.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1756, 41.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">74 Was hilffts, das der vil kunst kan, dem Gott kein Glück gan.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1664, 55.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">75 Was hilffts, das man den Huht helt, wann der Kopff ab ist.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, III, 99.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvad hielper det naar hovedet er af, at man beholder huden. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 290.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">76 Was hilfft's, dass man viel sagt; an der That ligt die Macht.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 834, 146.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="490"/> 77 Was hilffts dich, wenn man dich mit einer grossen Gesellschafft henckt.</hi> – <hi rendition="#i">Sutor, 566.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Solamen miserum est, socios habuisse malorum. (<hi rendition="#i">Sutor, 566.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">78 Was hilffts, wenn einer in gut vnd Ehren sitzt vnd muss darnach zur Helle.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, I, 90.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">79 Was hilft es, den Bären entgehen, wenn man nachher von den Wölfen gefressen wird.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">80 Was hilft es, gross sein und leer, wie das heidelberger Fass.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">81 Was hilft es, zum Fenster hinauskriechen, wenn man nachher wieder zur Thür hereinkommt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen sagen, um nutzlose Anstrengungen zu charaktersiren: Was hilft es der Toscha, dass sie nach, Murom geht! D. h. dass sie nach Westen geht, da sie doch nachher durch die Oka, in die sie mündet, und Wolga, von der die Oka aufgenommen wird, wieder nach Osten fliessen muss.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">82 Was hilft Flickens am Pelz, wenn Haut und Haar nicht gut sind.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">83 Was hilft mir der Titel, fehlt mir der Kittel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">84 Was hilft's, auf Stelzen gehen, um die Strümpfe zu schonen, wenn man hernach gar in den Koth fällt!</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Spott auf die falsche Rechnung des Eiteln.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">85 Was hilft's, dass der Rabe oft badet, er bleibt doch schwarz.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">86 Was hilft's, dass man die Kunkel anlegt und nicht abspinnt.</hi> – <hi rendition="#i">Fr. Hasenow, Vom Flachs bis zum Gewebe, im Bazar (Berlin 1867), Nr. 36, S. 294.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">87 Was hilft's, dass man über Eier sitzt und nicht ausbrütet!</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">88 Was hilft's, der Aeltern Geld erben und nicht ihre Tugend.</hi> – <hi rendition="#i">Braunschweig. Kalender, 1861.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">89 Was hilft's, nach dem Siegel schauen, wenn der Brief verbrannt ist.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">90 Was hilft's, sein Leid der Stiefmutter klagen.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 6313.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">91 Was hilft's, so einer das grosse Fass zu Heidelberg gesehen und hat nicht daraus getrunken.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">92 Was hilft's, wenn die Stiefeln vnter der Banck herfür kücken.</hi> – <hi rendition="#i">Westphal, Hoffartsteuffel, im Theatrum Diabolorum, 393<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">93 Was hilft's, wenn einer gelehrt ist, und es weiss es niemand.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">94 Was hilft's, wenn ihn der Teufel holt', und ich muss das Fuhrlohn bezahlen.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 1022; Braun, I, 4431.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">95 Was kann's helfen, wenn man den Bock zum Gärtner setzt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Pone seram, cohibe, sed quis, custodiet ipsos custodes? (<hi rendition="#i">Juvenal.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 2607.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">96 Wat helpet emme allet Ingiewen<hi rendition="#sup">1</hi>, wann me däut is.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Arznei nehmen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">97 Wat helpt et mi, dat de Hund noch so grot öss, wenn hei nich belle kann.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1564.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Nach <hi rendition="#i">Frischbier</hi> (a. a. O.) ist das Sprichwort in folgender Weise entstanden. In dem Kirchdorf Ottenhagen bei Königsberg waren bald nacheinander drei Pfarrer gestorben. Da sie alle drei körperlich schwächlich gewesen waren, so beschloss die Gemeinde einen Prediger von kräftigem und ansehnlichem Körper zu wählen. Alle Mitglieder der Gemeinde waren mit der Wahl zufrieden; nur ein Bauer erhob mit den obigen Worten Widerspruch gegen dieselbe, weil der betreffende Candidat eine heisere Stimme hatte; die Folge war, dass die Wahl auf einen andern fiel.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">98 Wat helpt't, de Koh gifft'n Emmer vull Melk un schmitt hun wer um.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) – <hi rendition="#i">Hauskalender, II.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">In Westfalen: Wat kann dat helpen, wenn de Kau en Emmer vull Mealke giewt, un stött ne ümme? (<hi rendition="#i">Firmenich, I, 270.</hi>) Was hift's, dass die Kuh Milch gibt, wenn sie den Kübel umstösst.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">99 Wat helpt't mi, dat de Sünn schient, segt de Anner, wenn mi nu dösten dêt?</hi> – <hi rendition="#i">Hoefer, 17.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">100 Wat helpt't? Wat bât't?</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) – <hi rendition="#i">Hauskalender, II.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">101 Wenn einer dem andern hilft, so sind beide stark.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Ayudándose tres, para peso de seis. (<hi rendition="#i">Bohn I, 204.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[245]/0251]
56 Hilft's nix, so schadt's nix, sprach der Mönch, als er den Bauern mit der Bohnenstange den Segen gab. – Klosterspiegel, 67, 19.
57 Hülff dir selbst, so hülfft dir Gott. – Lehmann, 376, 36; Schulzeitung, 429; Bücking, 90; Broma, I, 11; Blum, 44; Eiselein, 309; Sailer, 275; Körte, 2306; Simrock, 9489; Egenollf, 71b; Sutor, 77; Seybold, 42; Mayer, I, 203; Gaal, 874; Reinsberg II, 99; III, 38; Braun, I, 1368.
Die Venetier sagen: Hilf dir, so werde ich dir helfen, sagt der Herr. Die Isländer: Rühre Hand und Fuss, so hilft dir Gott. (S. Gott 648-649 u. 661.)
Mhd.: Waist nicht, daz man spricht gemain: hilf dir selb, sô hilft dir got. (Ring.) (Zingerle, 196.)
Dän.: Hielp dig selv da hielper dig God. (Bohn I, 374.)
Engl.: Help thyself and God will help thee. (Gaal, 874.)
Frz.: Aide-toi, Dieu (le ciel) t'aidera. (Cahier, 54; Lendroy, 19; Bohn I, 2; Kritzinger, 15a; Leroux, I, 12 u. 13; Venedey, 111.)
Holl.: Help u zelven, zoo helpt u God. (Bohn I, 321.)
It.: Ajutati dice Dio, che ti ajuterò anch'io. (Gaal, 874.)
Lat.: Assiduos Deus ipse juvat. (Binder I, 97; II, 268; Buchler, 181; Philippi, I, 45; Seybold, 41.) – Ipse tibi fer opem, Deus afferet ipse salutem. (Binder II, 1566; Buchler, 181.) – Cum Minerva manum quoque move. (Seybold, 101.) – Dii facientes adjuvant. (Gaal, 874.)
58 Hülft et uch nit, se schuod et doch nit. – Schuster, 1035.
Dän.: Hielper det ikke, saa skader det dog ikke. (Prov. dan., 290.)
59 Im helffen soll man sehen auf Gottes gebot vnnd auf des nechsten noth. – Lehmann, 378, 66.
60 Kân em der nit hälfen, se kân em der doch schuoden. – Schuster, 1034.
61 Lass dir nicht helfen von einem kleinen Kinde und heirathe keine Witwe. (Span.)
Räth ab, eine Witwe mit Kindern zu heirathen.
62 Man hilfft dem Armen, das keiner bei seinem gut bleibt. – Henisch, 1799, 11.
63 Man hilfft dem nicht, dessen vntergang einem andern nutzen kan. – Lehmann, 379, 88.
64 Man muss sich zu helfen wissen, sprach der Mönch, als ihm die Bauern für seine Reliquien Heu in den Sack geschoben, und sagte: es sei aus der Krippe Christi, worauf der Heiland als Kind gelegen. – Klosterspiegel, 30, 24; Eiselein, 297.
65 Schall mi doch mal verlangen, op dat hölpen ward, sagte der Bauer, als ihm der Apotheker ein paar Ohrfeigen gegeben, da er ein Mittel gegen Zahnschmerzen forderte.
66 Sik te helpen wiéten is beáter, as viel wiéten. (Büren.)
67 Viele können einem leicht (wohl) helfen.
Dän.: Mange kunne hielpe een, een kand sielden hielpe mange; Gud kand hielpe alle. (Prov. dan., 289.)
68 Was dem einen hilft, das schadet dem andern.
69 Was Helfen Dem Auge Leuchter Und Brill, Der Sich Selbst Nicht Rathen Und Kennen Will.
Vgl. Jo. Mich. Heineccius, Numorum Goslariensium Sylloge in Heineccius et Lenkfeld, Scriptores Rerum Germanicorum, Frankfurt a. M. 1707. Die gross gedruckten Buchstaben finden sich auf den sogenannten Brillenthalern des Herzogs Julius von Braunschweig, welche derselbe in Lüneburg hat schlagen lassen. In der Tabelle des angeführten Werks Nr. 65 u. 66.
70 Was helfen die Strassen, wenn die Häuser fehlen!
71 Was hilfft es, dass einer ander Leut lehren wil, vnnd thuts selbst nicht. – Lehmann, II, 834, 144.
72 Was hilfft genaw rechnen, wann man vbel bezahlen wil. – Lehmann, II, 835, 147.
73 Was hilffts, das der Teuffel gross ist, wann er sonst nicht taugt. – Henisch, 1756, 41.
74 Was hilffts, das der vil kunst kan, dem Gott kein Glück gan. – Henisch, 1664, 55.
75 Was hilffts, das man den Huht helt, wann der Kopff ab ist. – Gruter, III, 99.
Dän.: Hvad hielper det naar hovedet er af, at man beholder huden. (Prov. dan., 290.)
76 Was hilfft's, dass man viel sagt; an der That ligt die Macht. – Lehmann, II, 834, 146.
77 Was hilffts dich, wenn man dich mit einer grossen Gesellschafft henckt. – Sutor, 566.
Lat.: Solamen miserum est, socios habuisse malorum. (Sutor, 566.)
78 Was hilffts, wenn einer in gut vnd Ehren sitzt vnd muss darnach zur Helle. – Petri, I, 90.
79 Was hilft es, den Bären entgehen, wenn man nachher von den Wölfen gefressen wird.
80 Was hilft es, gross sein und leer, wie das heidelberger Fass.
81 Was hilft es, zum Fenster hinauskriechen, wenn man nachher wieder zur Thür hereinkommt.
Die Russen sagen, um nutzlose Anstrengungen zu charaktersiren: Was hilft es der Toscha, dass sie nach, Murom geht! D. h. dass sie nach Westen geht, da sie doch nachher durch die Oka, in die sie mündet, und Wolga, von der die Oka aufgenommen wird, wieder nach Osten fliessen muss.
82 Was hilft Flickens am Pelz, wenn Haut und Haar nicht gut sind.
83 Was hilft mir der Titel, fehlt mir der Kittel.
84 Was hilft's, auf Stelzen gehen, um die Strümpfe zu schonen, wenn man hernach gar in den Koth fällt!
Spott auf die falsche Rechnung des Eiteln.
85 Was hilft's, dass der Rabe oft badet, er bleibt doch schwarz.
86 Was hilft's, dass man die Kunkel anlegt und nicht abspinnt. – Fr. Hasenow, Vom Flachs bis zum Gewebe, im Bazar (Berlin 1867), Nr. 36, S. 294.
87 Was hilft's, dass man über Eier sitzt und nicht ausbrütet!
88 Was hilft's, der Aeltern Geld erben und nicht ihre Tugend. – Braunschweig. Kalender, 1861.
89 Was hilft's, nach dem Siegel schauen, wenn der Brief verbrannt ist.
90 Was hilft's, sein Leid der Stiefmutter klagen. – Simrock, 6313.
91 Was hilft's, so einer das grosse Fass zu Heidelberg gesehen und hat nicht daraus getrunken.
92 Was hilft's, wenn die Stiefeln vnter der Banck herfür kücken. – Westphal, Hoffartsteuffel, im Theatrum Diabolorum, 393a.
93 Was hilft's, wenn einer gelehrt ist, und es weiss es niemand.
94 Was hilft's, wenn ihn der Teufel holt', und ich muss das Fuhrlohn bezahlen. – Simrock, 1022; Braun, I, 4431.
95 Was kann's helfen, wenn man den Bock zum Gärtner setzt.
Lat.: Pone seram, cohibe, sed quis, custodiet ipsos custodes? (Juvenal.) (Binder II, 2607.)
96 Wat helpet emme allet Ingiewen1, wann me däut is. (Sauerland.)
1) Arznei nehmen.
97 Wat helpt et mi, dat de Hund noch so grot öss, wenn hei nich belle kann. – Frischbier2, 1564.
Nach Frischbier (a. a. O.) ist das Sprichwort in folgender Weise entstanden. In dem Kirchdorf Ottenhagen bei Königsberg waren bald nacheinander drei Pfarrer gestorben. Da sie alle drei körperlich schwächlich gewesen waren, so beschloss die Gemeinde einen Prediger von kräftigem und ansehnlichem Körper zu wählen. Alle Mitglieder der Gemeinde waren mit der Wahl zufrieden; nur ein Bauer erhob mit den obigen Worten Widerspruch gegen dieselbe, weil der betreffende Candidat eine heisere Stimme hatte; die Folge war, dass die Wahl auf einen andern fiel.
98 Wat helpt't, de Koh gifft'n Emmer vull Melk un schmitt hun wer um. (Ostfries.) – Hauskalender, II.
In Westfalen: Wat kann dat helpen, wenn de Kau en Emmer vull Mealke giewt, un stött ne ümme? (Firmenich, I, 270.) Was hift's, dass die Kuh Milch gibt, wenn sie den Kübel umstösst.
99 Wat helpt't mi, dat de Sünn schient, segt de Anner, wenn mi nu dösten dêt? – Hoefer, 17.
100 Wat helpt't? Wat bât't? (Ostfries.) – Hauskalender, II.
101 Wenn einer dem andern hilft, so sind beide stark.
Span.: Ayudándose tres, para peso de seis. (Bohn I, 204.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |