Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 21 Es ist ein guter Heller, der ein Pfund (einen Pfennig) einbringt. - Petri, II, 260; Lehmann, II, 141, 144; Körte, 2740; Simrock, 4542. Frz.: Bonne est la maille qui sauve le denier. (Bohn I, 9; Leroux, II, 185.) Holl.: Het is een goed heller, die een pond inbrengt. (Harrebomee, I, 300.) 22 Es ist ein guter Heller, der einen Thaler erspart. - Braun, I, 1260. 23 Es ist kein Heller besser, als den man erspart. 24 Für einen Heller kan man keinen Ochsen kauffen. - Petri, II, 320; Körte, 2736 u, 3393; Simrock, 4544; Braun, I, 1264. 25 Halbe vnd viertheilt Heller quinten vnd loten auch, wenn zumal der Posten viel sind. - Petri, II, 369. 26 Heller, steh auff, vnd lass den Pfennig (Gulden) sitzen. - Petri, II, 376; Mathesius, Postilla, CCLXIIa; Eiselein, 297; Körte, 2737; Simrock, 4535. Lat.: Cede majori. (Binder I, 185; II, 473; Philippi, I, 78; Seybold, 71.) - Majori metuat obvius esse minor. (Aesop.) (Binder II, 1753.) 27 Heller ussa (heraus), Pfennig ina (herein). - Steiger, 29. 28 Heller zu Heller, so wird ein Gulden draus. 29 Heller zu Heller, so wird endlich voll der Keller. 30 Herr Heller führt in volle Keller. 31 Kompt man biss auff einen Heller, so kompt man auch weiter. - Gruter, III, 60; Lehmann, II, 323, 88. 32 Man wagt keinen Heller an einen Hafen (Topf), man klopft erst daran, ob er klingt. - Sailer, 268; Körte, 2744. Prüfe vorher. 33 Mancher hub kein Heller umb den andern auf. - Sutor, 576. 34 Uan ungrehda Hola frisst zedn gerechdi Thola. (Steiermark.) - Firmenich, II, 770, 151. Ein ungerechter Heller frisst zehn gerechte Thaler. 35 Um einen Heller kann man kein gut Muss kochen. - Simrock, 4545; Körte, 2739; Braun, I, 1261. "Umb ein Häller kannst du mit nichten ein faistes Kraut oder Brey anrichten." (Sutor, 152.) Holl.: Men can mit ghenen hellinc vet moes coken. (Tunn., 18, 18; Harrebomee, I, 300.) Lat.: Non obulus solus pingue parabit olus. (Fallersleben, 521; Sutor, 152.) 36 Ungerechter Heller frisst einen Thaler. - Graf, 364, 444; Simrock, 4540. 37 Verlaubt mans umb ein Haller, so macht mans vor ein Kreutzer. - Sutor, 551. 38 Vil heller machen auch gelt. - Franck, I, 63b; Eyering, III, 349 u. 491; Petri, II, 503; Henisch, 1477, 35; Gruter, I, 68; Körte, 2741; Simrock, 4539. 39 Wär nit uf en Häller rächt, der rächt (rechnet) a nit uf en Dahler. (Waldeck.) - Curtze, 363, 596. 40 Was zum Heller gemünzt ist, kommt auf keinen Batzen (wird nie ein Groschen). - Binder II, 3169. "Vnd bist zu dem Häller geboren, darumb kompst du zu keim Groschen." (Ayrer, II, 1083, 23.) 41 Wer auf den Heller kommt, der kommt auch weiter. Sowol vorwärts als rückwärts. 42 Wer auff einen heller ist gemüntzt, der kompt nimmermehr auff einen Creutzer. - Petri, II, 684; Henisch, 619, 60. 43 Wer den Heller nicht ehrt, ist keines Groschens (Thalers) werth. - Hollenberg, II, 16; Simrock, 4536; für Waldeck: Firmenich, I, 326, 64. 44 Wer den Heller nicht hält zu Rath, kommt dem Batzen viel zu spat. (Schweiz.) Die Franzosen: Spart die Heller, die Louis werden selber für sich sorgen. Die Italiener: Wer den Quattrino nicht achtet, ist sein nicht werth. Die Engländer: Macht ihr nichts aus einem Dreipfennigstück, werdet ihr nie zu einem Groschen kommen. Die Russen: Wer die Kopeke nicht achtet, der kommt nicht zum Rubel. Die Illyrer: Wer die Kreuzer nicht aufhebt, zählt keine Zecchine. Die Polen: Wer des Gröschels nicht wahrnimmt, der kommt nicht zum Groschen. (Reinsberg III, 16.) [Spaltenumbruch] 45 Wer den Heller nicht helt, der kompt zum Groschen (Gulden) nicht. - Herberger, I, 587. 46 Wer den Heller nicht so wol acht als den Pfenning, der kompt nimmer zum Gulden. - Gruter, III, 104; Lehmann, II, 871, 154. 47 Wer den Heller nicht spart, wird keines Pfennigs Herr. - Simrock, 4537; Braun, I, 1963; Reinsberg III, 17; Philippi, II, 180; Latendorf II, 38. 48 Wer den Heller zu rath helt, vnnd macht sparmundes vnd theilet das mal fein, der kan wol ein reicher Herr werden. - Petri, II, 692. 49 Wer des hellers nicht begehrt, der ist des Pfennigs auch nicht werth. - Eyering, II, 17. 50 Wer dess hallers nit achtet und in niener für schätzt, der überkompt niemer nüt. - Bullinger, 79b. 51 Wer einen Heller erbt, muss einen Thaler bezahlen. - Pistor., III, 87; Eisenhart, 313; Reyscher, V, 207; Hassl., 46; Hertius, I, 78; Hillebrand, 141, 199; Simrock, 2092. Von der Verbindlichkeit eines Erben, die Schulden des Erblassers zu bezahlen, wenn er einmal die Erbschaft unbedingt angetreten hat, sollten sie auch das Erbe weit übersteigen, weil nach dem römischen Recht der Erbe die Person des Erblassers vorstellt. Indess ist es sehr leicht, sich gegen dergleichen Uebel zu schützen, wenn man zuvor, ehe man sich als Erbe erklärt, sich eine Uebersicht des activen und passiven Vermögens vorlegen lässt und die Erbschaft nur bedingt antritt, weil nach einer Bestimmung Justinian's der Erbe nicht weiter zu haften braucht, als der Nachlass reicht. 52 Wer sich um einen Heller lässt Unrecht thun, wird um einen Kreuzer geleicht1. - Körte, 2735. 1) Nach Campe gehauen, geschnitten. 53 Wer zu drey hellern geboren ist, der kompt nicht auff zween pfenning, wenn jhm gleich alle seine Freunde hülffen. - Petri, II, 783; Henisch, 748, 45; Sailer, 99. 54 Wer zum Heller (Pfennige) gemünzt ist, kommt nimmermehr auf den Kreuzer. - Braun, I, 1259. Dän.: Den som er föd til tre skaerv, bliver aldrig herre for to penge. (Prov. dan., 189.) 55 Wer zum Heller ist geboren (geschlagen), wird nimmermehr dess Thalers Herr. - Lehmann, II, 879, 272; Gruter, III, 113; Hollenberg, II, 39; Latendorf II, 29; Simrock, 4543; Körte, 2742; Reinsberg IV, 43. "Wer zum Heller ist geboren, der kann zum Groschen nimmermehr nit kommen." (Obenhin, Eydteuffel, im Theatrum Diabolorum, 551a.) - "Wer zu dem heller ist geborn, der kommt sein tag zu keinem taler." (Ayrer, II, 1374, 10.) 56 Wo einer drey heller hat, so hat er gelt. - Henisch, 748, 40. Lat.: Qui tria est numerus perfectus. (Henisch, 748, 46.) 57 Zwei (böse) Heller finden sich gern in Einem Beutel. - Simrock, 4546; Körte, 2737; Braun, I, 1262. *58 A werd seine fufzen Haller kreigen, wort a ok a wink. - Frommann, III, 411, 436; Robinson, 513; Gomolcke, 258. *59 Alles bis auf den letzten Heller bezahlen. Frz.: Payer rubis sur l'ongle. (Lendroy, 1328.) - Payer ric a ric. (Lendroy, 1176.) *60 Bei Heller und Pfennig zahlen. Bei Keller (Scene III, S. 141b) sagt der wohlgerathene Sohn: "Verstand und Fleiss sind so nothwendige Stücke, dass, wenn auch nur eins von demselben abgehet, wenig oder nichts tüchtiges mag verrichtet werden; wenn aber alle beyde fehlen, vor den ist man nicht willens, einen schlimmen heller zu geben." *61 Dafür wolt ich nicht drey Heller geben. - Joh. Schütz, Serpens Antiquus (Eisleben 1580), 174b. *62 Das ist nicht dreyer Heller werth. - Grimmelshausen, Trutz Simplex, 154. *63 Der eit ken roath'n Haller werth. (Franken.) - Frommann, VI, 316, 173. *64 Drei Heller geht er und sieben Batzen schnaubt er. - Simrock, 9135a; Sailer, 306. Spott auf fette, dicke, kurzathmige Personen, oder auf Leute, die schwer athmen, wenn sie arbeiten sollen. *65 Einem den letzten Heller abdrücken. *66 Einem keinen Heller schenken. *67 Einen (etwas) von Heller zu Pfennig bezahlen. Lat.: Ad denarium. (Faselius, 6; Wiegand, 782.)
[Spaltenumbruch] 21 Es ist ein guter Heller, der ein Pfund (einen Pfennig) einbringt. – Petri, II, 260; Lehmann, II, 141, 144; Körte, 2740; Simrock, 4542. Frz.: Bonne est la maille qui sauve le denier. (Bohn I, 9; Leroux, II, 185.) Holl.: Het is een goed heller, die een pond inbrengt. (Harrebomée, I, 300.) 22 Es ist ein guter Heller, der einen Thaler erspart. – Braun, I, 1260. 23 Es ist kein Heller besser, als den man erspart. 24 Für einen Heller kan man keinen Ochsen kauffen. – Petri, II, 320; Körte, 2736 u, 3393; Simrock, 4544; Braun, I, 1264. 25 Halbe vnd viertheilt Heller quinten vnd loten auch, wenn zumal der Posten viel sind. – Petri, II, 369. 26 Heller, steh auff, vnd lass den Pfennig (Gulden) sitzen. – Petri, II, 376; Mathesius, Postilla, CCLXIIa; Eiselein, 297; Körte, 2737; Simrock, 4535. Lat.: Cede majori. (Binder I, 185; II, 473; Philippi, I, 78; Seybold, 71.) – Majori metuat obvius esse minor. (Aesop.) 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21 Es ist ein guter Heller, der ein Pfund (einen Pfennig) einbringt. – Petri, II, 260; Lehmann, II, 141, 144; Körte, 2740; Simrock, 4542.
Frz.: Bonne est la maille qui sauve le denier. (Bohn I, 9; Leroux, II, 185.)
Holl.: Het is een goed heller, die een pond inbrengt. (Harrebomée, I, 300.)
22 Es ist ein guter Heller, der einen Thaler erspart. – Braun, I, 1260.
23 Es ist kein Heller besser, als den man erspart.
24 Für einen Heller kan man keinen Ochsen kauffen. – Petri, II, 320; Körte, 2736 u, 3393; Simrock, 4544; Braun, I, 1264.
25 Halbe vnd viertheilt Heller quinten vnd loten auch, wenn zumal der Posten viel sind. – Petri, II, 369.
26 Heller, steh auff, vnd lass den Pfennig (Gulden) sitzen. – Petri, II, 376; Mathesius, Postilla, CCLXIIa; Eiselein, 297; Körte, 2737; Simrock, 4535.
Lat.: Cede majori. (Binder I, 185; II, 473; Philippi, I, 78; Seybold, 71.) – Majori metuat obvius esse minor. (Aesop.) (Binder II, 1753.)
27 Heller ussa (heraus), Pfennig ina (herein). – Steiger, 29.
28 Heller zu Heller, so wird ein Gulden draus.
29 Heller zu Heller, so wird endlich voll der Keller.
30 Herr Heller führt in volle Keller.
31 Kompt man biss auff einen Heller, so kompt man auch weiter. – Gruter, III, 60; Lehmann, II, 323, 88.
32 Man wagt keinen Heller an einen Hafen (Topf), man klopft erst daran, ob er klingt. – Sailer, 268; Körte, 2744.
Prüfe vorher.
33 Mancher hub kein Heller umb den andern auf. – Sutor, 576.
34 Uan ungrehda Hola frisst zedn gerechdi Thola. (Steiermark.) – Firmenich, II, 770, 151.
Ein ungerechter Heller frisst zehn gerechte Thaler.
35 Um einen Heller kann man kein gut Muss kochen. – Simrock, 4545; Körte, 2739; Braun, I, 1261.
„Umb ein Häller kannst du mit nichten ein faistes Kraut oder Brey anrichten.“ (Sutor, 152.)
Holl.: Men can mit ghenen hellinc vet moes coken. (Tunn., 18, 18; Harrebomée, I, 300.)
Lat.: Non obulus solus pingue parabit olus. (Fallersleben, 521; Sutor, 152.)
36 Ungerechter Heller frisst einen Thaler. – Graf, 364, 444; Simrock, 4540.
37 Verlaubt mans umb ein Haller, so macht mans vor ein Kreutzer. – Sutor, 551.
38 Vil heller machen auch gelt. – Franck, I, 63b; Eyering, III, 349 u. 491; Petri, II, 503; Henisch, 1477, 35; Gruter, I, 68; Körte, 2741; Simrock, 4539.
39 Wär nit uf en Häller rächt, der rächt (rechnet) a nit uf en Dahler. (Waldeck.) – Curtze, 363, 596.
40 Was zum Heller gemünzt ist, kommt auf keinen Batzen (wird nie ein Groschen). – Binder II, 3169.
„Vnd bist zu dem Häller geboren, darumb kompst du zu keim Groschen.“ (Ayrer, II, 1083, 23.)
41 Wer auf den Heller kommt, der kommt auch weiter.
Sowol vorwärts als rückwärts.
42 Wer auff einen heller ist gemüntzt, der kompt nimmermehr auff einen Creutzer. – Petri, II, 684; Henisch, 619, 60.
43 Wer den Heller nicht ehrt, ist keines Groschens (Thalers) werth. – Hollenberg, II, 16; Simrock, 4536; für Waldeck: Firmenich, I, 326, 64.
44 Wer den Heller nicht hält zu Rath, kommt dem Batzen viel zu spat. (Schweiz.)
Die Franzosen: Spart die Heller, die Louis werden selber für sich sorgen. Die Italiener: Wer den Quattrino nicht achtet, ist sein nicht werth. Die Engländer: Macht ihr nichts aus einem Dreipfennigstück, werdet ihr nie zu einem Groschen kommen. Die Russen: Wer die Kopeke nicht achtet, der kommt nicht zum Rubel. Die Illyrer: Wer die Kreuzer nicht aufhebt, zählt keine Zecchine. Die Polen: Wer des Gröschels nicht wahrnimmt, der kommt nicht zum Groschen. (Reinsberg III, 16.)
45 Wer den Heller nicht helt, der kompt zum Groschen (Gulden) nicht. – Herberger, I, 587.
46 Wer den Heller nicht so wol acht als den Pfenning, der kompt nimmer zum Gulden. – Gruter, III, 104; Lehmann, II, 871, 154.
47 Wer den Heller nicht spart, wird keines Pfennigs Herr. – Simrock, 4537; Braun, I, 1963; Reinsberg III, 17; Philippi, II, 180; Latendorf II, 38.
48 Wer den Heller zu rath helt, vnnd macht sparmundes vnd theilet das mal fein, der kan wol ein reicher Herr werden. – Petri, II, 692.
49 Wer des hellers nicht begehrt, der ist des Pfennigs auch nicht werth. – Eyering, II, 17.
50 Wer dess hallers nit achtet und in niener für schätzt, der überkompt niemer nüt. – Bullinger, 79b.
51 Wer einen Heller erbt, muss einen Thaler bezahlen. – Pistor., III, 87; Eisenhart, 313; Reyscher, V, 207; Hassl., 46; Hertius, I, 78; Hillebrand, 141, 199; Simrock, 2092.
Von der Verbindlichkeit eines Erben, die Schulden des Erblassers zu bezahlen, wenn er einmal die Erbschaft unbedingt angetreten hat, sollten sie auch das Erbe weit übersteigen, weil nach dem römischen Recht der Erbe die Person des Erblassers vorstellt. Indess ist es sehr leicht, sich gegen dergleichen Uebel zu schützen, wenn man zuvor, ehe man sich als Erbe erklärt, sich eine Uebersicht des activen und passiven Vermögens vorlegen lässt und die Erbschaft nur bedingt antritt, weil nach einer Bestimmung Justinian's der Erbe nicht weiter zu haften braucht, als der Nachlass reicht.
52 Wer sich um einen Heller lässt Unrecht thun, wird um einen Kreuzer geleicht1. – Körte, 2735.
1) Nach Campe gehauen, geschnitten.
53 Wer zu drey hellern geboren ist, der kompt nicht auff zween pfenning, wenn jhm gleich alle seine Freunde hülffen. – Petri, II, 783; Henisch, 748, 45; Sailer, 99.
54 Wer zum Heller (Pfennige) gemünzt ist, kommt nimmermehr auf den Kreuzer. – Braun, I, 1259.
Dän.: Den som er fød til tre skærv, bliver aldrig herre for to penge. (Prov. dan., 189.)
55 Wer zum Heller ist geboren (geschlagen), wird nimmermehr dess Thalers Herr. – Lehmann, II, 879, 272; Gruter, III, 113; Hollenberg, II, 39; Latendorf II, 29; Simrock, 4543; Körte, 2742; Reinsberg IV, 43.
„Wer zum Heller ist geboren, der kann zum Groschen nimmermehr nit kommen.“ (Obenhin, Eydteuffel, im Theatrum Diabolorum, 551a.) – „Wer zu dem heller ist geborn, der kommt sein tag zu keinem taler.“ (Ayrer, II, 1374, 10.)
56 Wo einer drey heller hat, so hat er gelt. – Henisch, 748, 40.
Lat.: Qui tria est numerus perfectus. (Henisch, 748, 46.)
57 Zwei (böse) Heller finden sich gern in Einem Beutel. – Simrock, 4546; Körte, 2737; Braun, I, 1262.
*58 A werd seine fufzen Haller krîgen, wort a ok a wink. – Frommann, III, 411, 436; Robinson, 513; Gomolcke, 258.
*59 Alles bis auf den letzten Heller bezahlen.
Frz.: Payer rubis sur l'ongle. (Lendroy, 1328.) – Payer ric à ric. (Lendroy, 1176.)
*60 Bei Heller und Pfennig zahlen.
Bei Keller (Scene III, S. 141b) sagt der wohlgerathene Sohn: „Verstand und Fleiss sind so nothwendige Stücke, dass, wenn auch nur eins von demselben abgehet, wenig oder nichts tüchtiges mag verrichtet werden; wenn aber alle beyde fehlen, vor den ist man nicht willens, einen schlimmen heller zu geben.“
*61 Dafür wolt ich nicht drey Heller geben. – Joh. Schütz, Serpens Antiquus (Eisleben 1580), 174b.
*62 Das ist nicht dreyer Heller werth. – Grimmelshausen, Trutz Simplex, 154.
*63 Der ît ken roath'n Haller werth. (Franken.) – Frommann, VI, 316, 173.
*64 Drei Heller geht er und sieben Batzen schnaubt er. – Simrock, 9135a; Sailer, 306.
Spott auf fette, dicke, kurzathmige Personen, oder auf Leute, die schwer athmen, wenn sie arbeiten sollen.
*65 Einem den letzten Heller abdrücken.
*66 Einem keinen Heller schenken.
*67 Einen (etwas) von Heller zu Pfennig bezahlen.
Lat.: Ad denarium. (Faselius, 6; Wiegand, 782.)
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