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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] *314 Er soll bald sehen, von was für Holz ich bin.

Frz.: Je vous ferai voir de quel bois je me chauffe. (Lendroy, 163.)

*315 Er thut's dem Holtz vnnd steinen sagen. - Eyering, II, 502.

*316 Er trägt Holz in den Busch.

In Aegypten sagt man, um auszudrücken, dass jemand etwas Ueberflüssiges thue. Er kam zu den Gottlosen, um zu lästern, die ja bereits das selber thun. (Burckhardt, 181.)

*317 Er weiss noch nicht, von welchem Holze meine Klopfstecken sind.

Frz.: Montrer de quel bois on se chauffe. (Leroux', I, 40.)

*318 Es geht über mein Holz.

Holl.: Het gaat over zijn hout. (Harrebomee, I, 335.)

*319 Es ist, als wenn er in ein Holtz redt. - Eyering, II, 502.

*320 Es ist, als wenn man zu einem Stück Holz redete. - Frischbier2, 1648.

*321 Es (er) ist des holtzes nit, da man solche bild aussschnitzet. - Tappius, 114b; Sailer, 302.

Lat.: Mercurius non e quovis ligno fingitur. (Tappius, 144b.)

*322 Es ist grün Holz.

Von unbrauchbaren, unerfahrenen Leuten.

Frz.: Ce sont bois verts. (Leroux, I, 40.)

*323 Es ist grünes Holz, hinterm Ofen getrocknet. - Körte, 2944c.

Von einem Krumm- oder Säbelbeinigen, dessen Beine in der Gegend des Knies entweder ein- oder auswärts einen Bogen machen.

*324 Es liegt nicht am (ist nicht im) Holz. - Eiselein, 319.

*325 Es thut's auch wol ein schlechteres Holz. - Körte, 2944.

So erwiderte eine schöne Frau einem Rechtscandidaten, der sich den frechen Witz erlaubt hatte, zu bemerken, sie gäbe ein schönes Pult, sein Corpus (erg. juris) daraufzulegen.

*326 Es wird sich zeigen, von was für Holz er ist.

Frz.: Nous verrons de quel bois cet homme se chauffe. (Lendroy, 162.)

*327 Faules Holz dreschen.

So viel wie: leeres Stroh.

*328 Hartes Holz hobeln. - Parömiakon, 1617.

"Joseph hat müssen gar hartes Holz hobeln, ehe er ans Bret gekommen ist."

*329 He kann aut dat Holt keiken. (Holst.) - Schütze, IV, 324.

Von einem hochgewachsenen Prediger, der weit über die Kanzel vorragt.

*330 Holtz in den Busch (Wald) tragen. - Eyering, III, 37; Henisch, 568, 52; Sutor, 635; Körte, 2941; Braun, I, 529.

"Vergebens ist's, das man Holtz spalt, vnd tregts zum vberfluss in Waldt." (Waldis, III, 61, 44.) - Den reicher machen, der selbst Ueberfluss hat. "Ich würde nur Holtz in den Wald tragen, wenn ihren kräftigen Beweiss- Gründen ich noch andere beyfügen wolte." (Keller, 136b.)

Frz.: Porter des crocodilles en Egypte. (Leroux, I, 191.)

Holl.: Hout in het bosche dragen. ( Harrebomee, I, 336.)

Lat.: In sylvam ligna ferre. (Henisch, 568, 52; Erasm., 404; Tappius, 193a.) - Sydera coelo addere. (Tappius, 224a; Erasm., 31; Philippi, II, 184.)

*331 Holtz vffm Tisch hauen. - Lehmann, 835, 16.

Lehmann rechnet dies zu den Arbeiten, von denen man wie den folgenden: "Immen ins Bett tragen, ein kleid mit öl wäschen, ein Glass mit Nussschalen schwencken, Ameisen ins Bett strewen", keinen Dank hat.

*332 Holz vor de Fenstera ha. (S. 345.) - Tobler, 272.

*333 Holz zum Feuer tragen. - Luther's Tischr., 361.

Den Unfrieden vermehren.

Lat.: In flammam flammas. (Seybold, 2081.)

*334 Haulz än de Bäsch dran. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 324, 237.

*335 Ich kann dies (solch) Holz nicht beissen.

Die Sache übersteigt meine Kräfte.

Holl.: Dat hout is u te hard, om eraan te bijten. (Harrebomee, I, 335.)

*336 Ins Holz gehen ohne Axt.

Aehnlich russisch Altmann VI, 523.)

Frz.: Il veut aller au bois sans cognee. (Kritzinger, 153a.)

*337 Ins Holz wachsen. (Oberösterreich.)

Hölzern in Manier und Benehmen, in die Flegeljahre kommen.

*338 Ins nachtö Holz gahn. (Oberösterreich.)

D. i. zu Bett, schlafen gehen. Das Holz von gestern Nacht (nachtö Holz) ist die Bettstatt.

[Spaltenumbruch] *339 Man könnte Holz auf ihm spalten. (Rottenburg.)

So fest schläft er.

*340 Man muss noch Holz auf ihn legen. (Eifel.)

Er verdient noch Züchtigung.

*341 Schlecht bei Holz. - Schöpf, 274.

Von musikalischen Instrumenten, dann von magern Personen, wie Holz bei der Wand Fülle bei Frauen ausdrückt. (Vgl. auch Schmeller, II, 190.)

*342 Sell ich Hultz en Woald train, wusen1 vor is. - Gomolcke, 887; Robinson, 65; Frommann, III, 243.

1) Wo dessen.

*343 Sich das Holz selber zum Feuer tragen, worin man brennen soll.

*344 Sie hat Holz vor dem Hause (bei der Wand, vor der Thür). - Braun, I, 528; Schöpf, 274.

Von vollbrüstigen Frauen. - Ein münchener Karmeliterprediger stellte die ausserordentliche Liebe der heiligen Nonne Theresia gegen Gott mit den Worten dar: "Da seht auf das Herz der heiligen Theresia. Da brennt's; die hat Holz vor der Herberg. Da spürt ihr Bräutigam Jesus Christus keinen Winter nit." (An Baierns Prediger, 16.)

*345 Sie hod Holz bei da Herba. (S. 345.) (Baiern.) - Klein, I, 201; Zaupser, Idiot., 38.

*346 Sie sind aus demselben Holz geschnitten.

Holl.: Zij zijn uit hetzelfde hout gesneden. (Harrebomee, I, 337.)

*347 Weld ich doch lieber lussen Hultz uf mer hacken. - Robinson, 648; hochdeutsch bei Eiselein, 319.

*348 Wenn man ihm viel Holz gibt, so macht er viel Späne. - Sailer, 167.

Der Ungeschickte.

*349 Zu Holz schiessen. - Wild- und Weidmannsbilder (Leipzig 1863), S. 153.

Sagt der Weidmann, sobald ihm ein angeschossenes Wild entgeht.

*350 Zu Holze gehen (fahren). - Eiselein, 320.


Holzapfel.

1 Aus einem Holzapfel wird kein Ananas. - Sprichwörtergarten, 340.

2 Ein Holzapfel schmeckt wie der andere. - Eiselein, 320; Simrock, 4919; Braun, I, 1465.

3 Geben Holzäpfel keinen Most, so geben sie doch Essig.

4 Holzäpfel sind auch Aepfel.

5 Meine Holzäpfel sind mir lieber als meines Nachbars Pfirschen.

Dän.: Bedre er eens kroget, end en andens ret, som man faaer intet af. (Prov. dan., 55.)

6 Nach Holzäpfeln wässern einem die Zähne nicht.

7 Von den Holzäpfeln, welche die Aeltern essen, werden den Kindern die Zähne stumpf.

*8 Er hat Holzäpffel gessen. - Schottel, 1126a.

Sieht sehr sauer.

*9 Er wird noch lernen Holzäpfel essen.

Der in Speisen Wählerische.

*10 Holzäpfel im Hintern haben. - Weinhold, 6.

*11 Man hat ihm Holzäpfel angericht. - Lehmann, 80, 24.

Lehmann hat a. a. O. um zu sagen, dass jemand mit irgendeiner Beschwerde geplagt, von einem Ungemach heimgesucht worden, ausser der obigen noch folgende Redensarten zusammengestellt: Er ligt in der hitz. Man hat jhm ein heiss bad vbergehenckt. Man hat jhn gehalten wie den Judas in der Charwoch. Man hat jhn beim Ohr. Man hat jhn zwischen den sporn. Man hat jhm den Kerab gemacht. Man hat jhn wüst abgestrelt. Man hat jhm die Hörner geschabt. Man hat jhm ein rauch ins hauss gemacht. Man hat jhm ein spitzneglin durch den schuch geschlagen. Man hat jhm ein Wolff auf den rucken, ein Floch ins Ohr gesetzt.


Holzäpfelchen.

* Er ist immer Holzäpfelchen obenauf. (Nürtingen.)


Holzaxt.

1 Mit der Holzaxt löst man keinen gordischen Knoten.

*2 Er (sie) ist (wie) mit der Holzaxt zugehauen.

Frz.: Cela est fait a la serpe, on en ferait autant avec une serpe. - Celle est faite comme un fagot. (Kritzin ger, 299a.)


Holzbaracke.

Lieber in eigener Holzbaracke als in des Gutsherrn Hofe.


[Spaltenumbruch] *314 Er soll bald sehen, von was für Holz ich bin.

Frz.: Je vous ferai voir de quel bois je me chauffe. (Lendroy, 163.)

*315 Er thut's dem Holtz vnnd steinen sagen.Eyering, II, 502.

*316 Er trägt Holz in den Busch.

In Aegypten sagt man, um auszudrücken, dass jemand etwas Ueberflüssiges thue. Er kam zu den Gottlosen, um zu lästern, die ja bereits das selber thun. (Burckhardt, 181.)

*317 Er weiss noch nicht, von welchem Holze meine Klopfstecken sind.

Frz.: Montrer de quel bois on se chauffe. (Leroux', I, 40.)

*318 Es geht über mein Holz.

Holl.: Het gaat over zijn hout. (Harrebomée, I, 335.)

*319 Es ist, als wenn er in ein Holtz redt.Eyering, II, 502.

*320 Es ist, als wenn man zu einem Stück Holz redete.Frischbier2, 1648.

*321 Es (er) ist des holtzes nit, da man solche bild aussschnitzet.Tappius, 114b; Sailer, 302.

Lat.: Mercurius non e quovis ligno fingitur. (Tappius, 144b.)

*322 Es ist grün Holz.

Von unbrauchbaren, unerfahrenen Leuten.

Frz.: Ce sont bois verts. (Leroux, I, 40.)

*323 Es ist grünes Holz, hinterm Ofen getrocknet.Körte, 2944c.

Von einem Krumm- oder Säbelbeinigen, dessen Beine in der Gegend des Knies entweder ein- oder auswärts einen Bogen machen.

*324 Es liegt nicht am (ist nicht im) Holz.Eiselein, 319.

*325 Es thut's auch wol ein schlechteres Holz.Körte, 2944.

So erwiderte eine schöne Frau einem Rechtscandidaten, der sich den frechen Witz erlaubt hatte, zu bemerken, sie gäbe ein schönes Pult, sein Corpus (erg. juris) daraufzulegen.

*326 Es wird sich zeigen, von was für Holz er ist.

Frz.: Nous verrons de quel bois cet homme se chauffe. (Lendroy, 162.)

*327 Faules Holz dreschen.

So viel wie: leeres Stroh.

*328 Hartes Holz hobeln.Parömiakon, 1617.

„Joseph hat müssen gar hartes Holz hobeln, ehe er ans Bret gekommen ist.“

*329 He kann ût dat Holt kîken. (Holst.) – Schütze, IV, 324.

Von einem hochgewachsenen Prediger, der weit über die Kanzel vorragt.

*330 Holtz in den Busch (Wald) tragen.Eyering, III, 37; Henisch, 568, 52; Sutor, 635; Körte, 2941; Braun, I, 529.

„Vergebens ist's, das man Holtz spalt, vnd tregts zum vberfluss in Waldt.“ (Waldis, III, 61, 44.) – Den reicher machen, der selbst Ueberfluss hat. „Ich würde nur Holtz in den Wald tragen, wenn ihren kräftigen Beweiss- Gründen ich noch andere beyfügen wolte.“ (Keller, 136b.)

Frz.: Porter des crocodilles en Égypte. (Leroux, I, 191.)

Holl.: Hout in het bosche dragen. ( Harrebomée, I, 336.)

Lat.: In sylvam ligna ferre. (Henisch, 568, 52; Erasm., 404; Tappius, 193a.) – Sydera coelo addere. (Tappius, 224a; Erasm., 31; Philippi, II, 184.)

*331 Holtz vffm Tisch hauen.Lehmann, 835, 16.

Lehmann rechnet dies zu den Arbeiten, von denen man wie den folgenden: „Immen ins Bett tragen, ein kleid mit öl wäschen, ein Glass mit Nussschalen schwencken, Ameisen ins Bett strewen“, keinen Dank hat.

*332 Holz vor de Fenstera ha. (S. 345.)Tobler, 272.

*333 Holz zum Feuer tragen.Luther's Tischr., 361.

Den Unfrieden vermehren.

Lat.: In flammam flammas. (Seybold, 2081.)

*334 Hûlz än de Bäsch drân. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 324, 237.

*335 Ich kann dies (solch) Holz nicht beissen.

Die Sache übersteigt meine Kräfte.

Holl.: Dat hout is u te hard, om eraan te bijten. (Harrebomée, I, 335.)

*336 Ins Holz gehen ohne Axt.

Aehnlich russisch Altmann VI, 523.)

Frz.: Il veut aller au bois sans cognée. (Kritzinger, 153a.)

*337 Ins Holz wachsen. (Oberösterreich.)

Hölzern in Manier und Benehmen, in die Flegeljahre kommen.

*338 Ins nachtö Holz gahn. (Oberösterreich.)

D. i. zu Bett, schlafen gehen. Das Holz von gestern Nacht (nachtö Holz) ist die Bettstatt.

[Spaltenumbruch] *339 Man könnte Holz auf ihm spalten. (Rottenburg.)

So fest schläft er.

*340 Man muss noch Holz auf ihn legen. (Eifel.)

Er verdient noch Züchtigung.

*341 Schlecht bei Holz.Schöpf, 274.

Von musikalischen Instrumenten, dann von magern Personen, wie Holz bei der Wand Fülle bei Frauen ausdrückt. (Vgl. auch Schmeller, II, 190.)

*342 Sell ich Hultz en Woald train, wusen1 vor is.Gomolcke, 887; Robinson, 65; Frommann, III, 243.

1) Wo dessen.

*343 Sich das Holz selber zum Feuer tragen, worin man brennen soll.

*344 Sie hat Holz vor dem Hause (bei der Wand, vor der Thür).Braun, I, 528; Schöpf, 274.

Von vollbrüstigen Frauen. – Ein münchener Karmeliterprediger stellte die ausserordentliche Liebe der heiligen Nonne Theresia gegen Gott mit den Worten dar: „Da seht auf das Herz der heiligen Theresia. Da brennt's; die hat Holz vor der Herberg. Da spürt ihr Bräutigam Jesus Christus keinen Winter nit.“ (An Baierns Prediger, 16.)

*345 Sie hod Holz bei da Herba. (S. 345.) (Baiern.) – Klein, I, 201; Zaupser, Idiot., 38.

*346 Sie sind aus demselben Holz geschnitten.

Holl.: Zij zijn uit hetzelfde hout gesneden. (Harrebomée, I, 337.)

*347 Weld ich doch lieber lussen Hultz uf mer hacken.Robinson, 648; hochdeutsch bei Eiselein, 319.

*348 Wenn man ihm viel Holz gibt, so macht er viel Späne.Sailer, 167.

Der Ungeschickte.

*349 Zu Holz schiessen.Wild- und Weidmannsbilder (Leipzig 1863), S. 153.

Sagt der Weidmann, sobald ihm ein angeschossenes Wild entgeht.

*350 Zu Holze gehen (fahren).Eiselein, 320.


Holzapfel.

1 Aus einem Holzapfel wird kein Ananas.Sprichwörtergarten, 340.

2 Ein Holzapfel schmeckt wie der andere.Eiselein, 320; Simrock, 4919; Braun, I, 1465.

3 Geben Holzäpfel keinen Most, so geben sie doch Essig.

4 Holzäpfel sind auch Aepfel.

5 Meine Holzäpfel sind mir lieber als meines Nachbars Pfirschen.

Dän.: Bedre er eens kroget, end en andens ret, som man faaer intet af. (Prov. dan., 55.)

6 Nach Holzäpfeln wässern einem die Zähne nicht.

7 Von den Holzäpfeln, welche die Aeltern essen, werden den Kindern die Zähne stumpf.

*8 Er hat Holzäpffel gessen.Schottel, 1126a.

Sieht sehr sauer.

*9 Er wird noch lernen Holzäpfel essen.

Der in Speisen Wählerische.

*10 Holzäpfel im Hintern haben.Weinhold, 6.

*11 Man hat ihm Holzäpfel angericht.Lehmann, 80, 24.

Lehmann hat a. a. O. um zu sagen, dass jemand mit irgendeiner Beschwerde geplagt, von einem Ungemach heimgesucht worden, ausser der obigen noch folgende Redensarten zusammengestellt: Er ligt in der hitz. Man hat jhm ein heiss bad vbergehenckt. Man hat jhn gehalten wie den Judas in der Charwoch. Man hat jhn beim Ohr. Man hat jhn zwischen den sporn. Man hat jhm den Kerab gemacht. Man hat jhn wüst abgestrelt. Man hat jhm die Hörner geschabt. Man hat jhm ein rauch ins hauss gemacht. Man hat jhm ein spitzneglin durch den schuch geschlagen. Man hat jhm ein Wolff auf den rucken, ein Floch ins Ohr gesetzt.


Holzäpfelchen.

* Er ist immer Holzäpfelchen obenauf. (Nürtingen.)


Holzaxt.

1 Mit der Holzaxt löst man keinen gordischen Knoten.

*2 Er (sie) ist (wie) mit der Holzaxt zugehauen.

Frz.: Cela est fait à la serpe, on en ferait autant avec une serpe. – Celle est faite comme un fagot. (Kritzin ger, 299a.)


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[[381]/0387] *314 Er soll bald sehen, von was für Holz ich bin. Frz.: Je vous ferai voir de quel bois je me chauffe. (Lendroy, 163.) *315 Er thut's dem Holtz vnnd steinen sagen. – Eyering, II, 502. *316 Er trägt Holz in den Busch. In Aegypten sagt man, um auszudrücken, dass jemand etwas Ueberflüssiges thue. Er kam zu den Gottlosen, um zu lästern, die ja bereits das selber thun. (Burckhardt, 181.) *317 Er weiss noch nicht, von welchem Holze meine Klopfstecken sind. Frz.: Montrer de quel bois on se chauffe. (Leroux', I, 40.) *318 Es geht über mein Holz. Holl.: Het gaat over zijn hout. (Harrebomée, I, 335.) *319 Es ist, als wenn er in ein Holtz redt. – Eyering, II, 502. *320 Es ist, als wenn man zu einem Stück Holz redete. – Frischbier2, 1648. *321 Es (er) ist des holtzes nit, da man solche bild aussschnitzet. – Tappius, 114b; Sailer, 302. Lat.: Mercurius non e quovis ligno fingitur. (Tappius, 144b.) *322 Es ist grün Holz. Von unbrauchbaren, unerfahrenen Leuten. Frz.: Ce sont bois verts. (Leroux, I, 40.) *323 Es ist grünes Holz, hinterm Ofen getrocknet. – Körte, 2944c. Von einem Krumm- oder Säbelbeinigen, dessen Beine in der Gegend des Knies entweder ein- oder auswärts einen Bogen machen. *324 Es liegt nicht am (ist nicht im) Holz. – Eiselein, 319. *325 Es thut's auch wol ein schlechteres Holz. – Körte, 2944. So erwiderte eine schöne Frau einem Rechtscandidaten, der sich den frechen Witz erlaubt hatte, zu bemerken, sie gäbe ein schönes Pult, sein Corpus (erg. juris) daraufzulegen. *326 Es wird sich zeigen, von was für Holz er ist. Frz.: Nous verrons de quel bois cet homme se chauffe. (Lendroy, 162.) *327 Faules Holz dreschen. So viel wie: leeres Stroh. *328 Hartes Holz hobeln. – Parömiakon, 1617. „Joseph hat müssen gar hartes Holz hobeln, ehe er ans Bret gekommen ist.“ *329 He kann ût dat Holt kîken. (Holst.) – Schütze, IV, 324. Von einem hochgewachsenen Prediger, der weit über die Kanzel vorragt. *330 Holtz in den Busch (Wald) tragen. – Eyering, III, 37; Henisch, 568, 52; Sutor, 635; Körte, 2941; Braun, I, 529. „Vergebens ist's, das man Holtz spalt, vnd tregts zum vberfluss in Waldt.“ (Waldis, III, 61, 44.) – Den reicher machen, der selbst Ueberfluss hat. „Ich würde nur Holtz in den Wald tragen, wenn ihren kräftigen Beweiss- Gründen ich noch andere beyfügen wolte.“ (Keller, 136b.) Frz.: Porter des crocodilles en Égypte. (Leroux, I, 191.) Holl.: Hout in het bosche dragen. ( Harrebomée, I, 336.) Lat.: In sylvam ligna ferre. (Henisch, 568, 52; Erasm., 404; Tappius, 193a.) – Sydera coelo addere. (Tappius, 224a; Erasm., 31; Philippi, II, 184.) *331 Holtz vffm Tisch hauen. – Lehmann, 835, 16. Lehmann rechnet dies zu den Arbeiten, von denen man wie den folgenden: „Immen ins Bett tragen, ein kleid mit öl wäschen, ein Glass mit Nussschalen schwencken, Ameisen ins Bett strewen“, keinen Dank hat. *332 Holz vor de Fenstera ha. (S. 345.) – Tobler, 272. *333 Holz zum Feuer tragen. – Luther's Tischr., 361. Den Unfrieden vermehren. Lat.: In flammam flammas. (Seybold, 2081.) *334 Hûlz än de Bäsch drân. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 324, 237. *335 Ich kann dies (solch) Holz nicht beissen. Die Sache übersteigt meine Kräfte. Holl.: Dat hout is u te hard, om eraan te bijten. (Harrebomée, I, 335.) *336 Ins Holz gehen ohne Axt. Aehnlich russisch Altmann VI, 523.) Frz.: Il veut aller au bois sans cognée. (Kritzinger, 153a.) *337 Ins Holz wachsen. (Oberösterreich.) Hölzern in Manier und Benehmen, in die Flegeljahre kommen. *338 Ins nachtö Holz gahn. (Oberösterreich.) D. i. zu Bett, schlafen gehen. Das Holz von gestern Nacht (nachtö Holz) ist die Bettstatt. *339 Man könnte Holz auf ihm spalten. (Rottenburg.) So fest schläft er. *340 Man muss noch Holz auf ihn legen. (Eifel.) Er verdient noch Züchtigung. *341 Schlecht bei Holz. – Schöpf, 274. Von musikalischen Instrumenten, dann von magern Personen, wie Holz bei der Wand Fülle bei Frauen ausdrückt. (Vgl. auch Schmeller, II, 190.) *342 Sell ich Hultz en Woald train, wusen1 vor is. – Gomolcke, 887; Robinson, 65; Frommann, III, 243. 1) Wo dessen. *343 Sich das Holz selber zum Feuer tragen, worin man brennen soll. *344 Sie hat Holz vor dem Hause (bei der Wand, vor der Thür). – Braun, I, 528; Schöpf, 274. Von vollbrüstigen Frauen. – Ein münchener Karmeliterprediger stellte die ausserordentliche Liebe der heiligen Nonne Theresia gegen Gott mit den Worten dar: „Da seht auf das Herz der heiligen Theresia. Da brennt's; die hat Holz vor der Herberg. Da spürt ihr Bräutigam Jesus Christus keinen Winter nit.“ (An Baierns Prediger, 16.) *345 Sie hod Holz bei da Herba. (S. 345.) (Baiern.) – Klein, I, 201; Zaupser, Idiot., 38. *346 Sie sind aus demselben Holz geschnitten. Holl.: Zij zijn uit hetzelfde hout gesneden. (Harrebomée, I, 337.) *347 Weld ich doch lieber lussen Hultz uf mer hacken. – Robinson, 648; hochdeutsch bei Eiselein, 319. *348 Wenn man ihm viel Holz gibt, so macht er viel Späne. – Sailer, 167. Der Ungeschickte. *349 Zu Holz schiessen. – Wild- und Weidmannsbilder (Leipzig 1863), S. 153. Sagt der Weidmann, sobald ihm ein angeschossenes Wild entgeht. *350 Zu Holze gehen (fahren). – Eiselein, 320. Holzapfel. 1 Aus einem Holzapfel wird kein Ananas. – Sprichwörtergarten, 340. 2 Ein Holzapfel schmeckt wie der andere. – Eiselein, 320; Simrock, 4919; Braun, I, 1465. 3 Geben Holzäpfel keinen Most, so geben sie doch Essig. 4 Holzäpfel sind auch Aepfel. 5 Meine Holzäpfel sind mir lieber als meines Nachbars Pfirschen. Dän.: Bedre er eens kroget, end en andens ret, som man faaer intet af. (Prov. dan., 55.) 6 Nach Holzäpfeln wässern einem die Zähne nicht. 7 Von den Holzäpfeln, welche die Aeltern essen, werden den Kindern die Zähne stumpf. *8 Er hat Holzäpffel gessen. – Schottel, 1126a. Sieht sehr sauer. *9 Er wird noch lernen Holzäpfel essen. Der in Speisen Wählerische. *10 Holzäpfel im Hintern haben. – Weinhold, 6. *11 Man hat ihm Holzäpfel angericht. – Lehmann, 80, 24. Lehmann hat a. a. O. um zu sagen, dass jemand mit irgendeiner Beschwerde geplagt, von einem Ungemach heimgesucht worden, ausser der obigen noch folgende Redensarten zusammengestellt: Er ligt in der hitz. Man hat jhm ein heiss bad vbergehenckt. Man hat jhn gehalten wie den Judas in der Charwoch. Man hat jhn beim Ohr. Man hat jhn zwischen den sporn. Man hat jhm den Kerab gemacht. Man hat jhn wüst abgestrelt. Man hat jhm die Hörner geschabt. Man hat jhm ein rauch ins hauss gemacht. Man hat jhm ein spitzneglin durch den schuch geschlagen. Man hat jhm ein Wolff auf den rucken, ein Floch ins Ohr gesetzt. Holzäpfelchen. * Er ist immer Holzäpfelchen obenauf. (Nürtingen.) Holzaxt. 1 Mit der Holzaxt löst man keinen gordischen Knoten. *2 Er (sie) ist (wie) mit der Holzaxt zugehauen. Frz.: Cela est fait à la serpe, on en ferait autant avec une serpe. – Celle est faite comme un fagot. (Kritzin ger, 299a.) Holzbaracke. Lieber in eigener Holzbaracke als in des Gutsherrn Hofe.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [381]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/387>, abgerufen am 25.11.2024.