Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 112 Hühner, welche die Eier in fremde Nester legen, gehören in den Topf.

113 Hüner, die daheim essen vnd andern Eyer legen, soll ein haussvater abschaffen. - Lehmann, 124, 45.

114 Hüner legen keine Eyer ins Nest, es liege denn eins oder mehr drinn. - Lehmann, 235, 61.

Um zu sagen: wer hat, dem gibt man mehr.

115 Hüner vnd Hanen reissen einander aussen mund, was sie gefunden. - Lehmann, 894, 12.

"Also thun die, so einem in die red fallen."

116 Ist die Huhn mein, so gehören mir auch die Eier. - Hillebrand, 49; Kirchhofer, 280; Körte, 2974.

Drückt den bekannten Grundsatz aus, dass die natürlichen Früchte einer Sache dem Eigenthümer der letztern zukommen; daher wird es auch auf die Kinder der Leibeigenen angewandt. (S. Henne 124.)

117 Je mehr Hühner, je mehr Eier.

118 Junge Hühner geben ein fein Mahl (oder: sind ein gut Essen).

Die Engländer behaupten, sie schmeckten namentlich im Januar sehr gut: If one but knew how good it were to eat a pullet in Janiveer, if he had twenty in a flok, he'd leave but one to go with cock. (Bohn II, 32.)

119 Junge Hüner, wenn sie brüten sollen, verderben sie offt viel Eyer. - Lehmann, 410, 30.

120 Kein Huhn hält sich zum Kapaun, sondern zum Göckelhan. - Eiselein, 324; Simrock, 4967.

121 Kein Huhn scharrt umsonst. - Körte, 2972; Simrock, 4974; Braun, I, 1511.

122 Klok Höner scheiten (leggen) ok in'n Netteln1. (Mecklenburg.) - Günther, II, 199, 29; Schiller, III, 14a; Firmenich, I, 73, 11; für Altmark: Danneil, 146; für Waldeck: Curtze, 334, 251; hochdeutsch bei Blum, 118; Bücking, 127; Müller, 34, 7; Simrock, 4974; Braun, I, 1508.

1) In Braunschweig mit dem Zusatz: un verbrennt sick den Hindersten. - Der vorsichtigste Mensch thut einmal einen Fehlgriff.

Dän.: Kloge höns giör og i naelder. (Bohn I, 383.)

Frz.: Le plus sage peut faillir (se tromper). (Starschedel, 409.)

It.: Anch' i piu prudenti alle volte s'ingannano. (Pazzaglia, 177, 5.)

Ung.: A lud is meg-esik a jegen.

123 Kluge Hühner legen die Eier bei's Nest. (Tolkemit.) - Frischbier2, 1693.

124 Kreien Höner un fleuten Deierns döägen beid' gleik väl. - Schiller, III, 14b.

125 Kupp'ge Hiener, pink'ge Löcher. (Schles.)

Wird sehr häufig beim Ausspielen der "Koppe" in einem bekannten Kartenspiel gebraucht.

126 Lässt man die Hühner auf die Leiter, so fliegen sie aufs Dach.

Poln.: Dano karom grzede, a one jeszcze wyzej chca. (Lompa, 9.)

127 Laufen die Hühner nicht unter das Dach vorm Regen, so bleibt er nicht lange zugegen.

128 Laus Honder1 verlägen och ald ens2 de Eier. - (Köln.) - Firmenich, 475, 198.

1) Kluge Hühner.

2) Einmal.

129 Man darff den Hünern den Schwantz nicht auffbinden, denn sie richten jhn selbst wol auff. - Petri, II, 444.

130 Man fängt kein Huhn mit Schuschu!

Holl.: Men vangt het hoen met tijt-tijt-tijten, en niet met gooijen en met smijten. (Harrebomee, I, 311.)

131 Man legt den Hünern Eier vnter, ob sie brüten wollen oder nicht. - Lehmann, 801, 36.

132 Man muss die Hühner nicht mit den Eiern todtschlagen.

133 Man muss ein Huhn nicht rupfen, das man nicht schlachten will.

Auch russisch Altmann V, 100.

134 Man muss wol auf die Hüner und nicht auf die Nester zeigen. - Schottel, 1116b.

135 Mancher ässe gern Hüner, wann sie nit so viel kosteten. - Sutor, 148.

136 Mancher hat gebratene Hühner genug gegessen und versteht doch nicht so viel vom Wetter als der Hahn.

Dän.: Mangen aeder höns baade steegt og söden, kand dog ei vide saa meget om veyrliget som hanen. (Prov. dan., 11.)

[Spaltenumbruch] 137 Manches Huhn gackert und legt doch nicht. - Schulfreund, 88, 125.

138 'N Hohn legt dör'n Kropp. (Bremen.) - Köster, 251.

139 Och et klögste Hohn lächd ald ens en Ei en de Brönesseln. (Köln.) - Weyden, II, 7; für Gladbach: Firmenich, III, 516, 26; für Strelitz: Firmenich, III, 72, 74.

140 Ok de kloge Höhner gahne en e Nettel ont verbrennen sick den Arsch. (Stallupönen.) - Frischbier2, 1697.

141 Oll (alte) Höhner sünd tag (zäh), säd' Hans, dar harr he bi'ne Jungfer von tachentig (achtzig) Johr legen. (Hamburg.) - Hoefer, 414.

142 'S Hauen het eh 's Mäss Hab'r g'frässa weder 's Ross. (Bern.) - Zyro, 112.

143 Sälb'r witzigi Hüenar lega n' öppa einisch i d' Nessla. (Bern.) - Zyro, 70.

144 Schwaifend Hüner geben bös bruthennen vnd verderben alle aier. - Fischart, Trostb., in Kloster, X, 740.

145 Schwatze Honder lägen de deckste Eier. (Köln.) - Firmenich, I, 475, 199.

146 Sieh auf die Hühner und nicht auf die Nester. - Simrock, 4973; Braun, II, 530.

147 Trittst du mein Huhn, so wirst du mein Hahn. - Blum, 514; Eisenhart, 76; Estor, I, 155; Hillebrand, 19, 29; Eiselein, 324; Körte, 2973; Simrock, 4963; Braun, I, 1498; Grimm, Rechtsalt., 326; Grimm, Weisth., I, 409; III, 740.

Spricht den Rechtssatz aus, dass der freie Mann durch seine Verheirathung mit einer Leibeigenen hörig wird, sich auf eine stillschweigende Art Leibeigenschaft zuzieht. (S. Hand 357 und Henne 124.)

148 Wä met dä Honder schlofe geit, da kann met dä Livverlinkchen (Lerchen) opstoen. (Köln.) - Firmenich, I, 477, 283.

149 Wann de Hauner de Stiärte hangen loat, giet et viel Reiägen. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 58, 9.

150 Wann de Hauner schuert, de Reagen nit lange duert. (Büren.) - Für Iserlohn: Woeste, 58, 9.

151 Wann de Hauner upfleiget, mött de Kinner te Bedde. (Büren.)

152 Wann ein Hun ins Nachbawren Garten fleucht, ists doch dess Kochs messer nicht entwischt. - Lehmann, 199, 20.

"Man kans mit erlaubniss dess Nachbawern widerholen." Ob das Sprichwort gewisse Cartelconventionen im Auge hat, kann ich nicht sagen; aber es wird wol erlaubt sein, dabei an sie zu denken.

153 Was ein gutes Huhn werden will, sieht man schon am Küchlein.

Die Hühnchen, von denen man am sichersten erwarten kann, dass sie gedeihen werden, sollen die sein, welche schon vom Ei an pipen, worauf sich das ägyptische Sprichwort bezieht: Ein echtes Huhn bewährt sich schon vom Ei an. (Burckhardt, 48.)

154 Was ein Huhn aufscharrt, frisst oft das andere weg.

155 Was nützt es, schön's Huen, wenn's keini Eier leit. (Solothurn.) - Schild, 62, 78.

156 Was von Hühnern kommt, kratzt gern.

157 Was zum Huhn geboren ist, scharret nimmer vor sich. - Simrock, 4975; Körte, 2977; Braun, I, 1505.

Frz.: Qui naeit de geline poule, aime a gratter. (Kritzinger, 474a.)

158 Weise Hühner legen auch wol die Eyer in die Nesseln. - Petri, II, 617.

159 Wem auch die Hühner Milch geben, der muss reich werden.

Von denen, welchen alles glücklich geht, sie mögen anfangen, was sie wollen.

160 Wen hunss gelüstet, der kriegt ein Keul davon. - Petri, II, 624.

161 Wenn auch ein Huhn die Gans erzieht, sie geht doch ins Wasser.

Macht der Natur über Erziehung und Angewöhnung.

162 Wenn das Huhn sich mausert vor dem Hahn, werden wir einen harten Winter han.

Engl.: If the cock moult before the hen, we shall have weather thick and thin; but if the hen moult before the cock, we shall have weather hard as a block. (Bohn II, 35.)

[Spaltenumbruch] 112 Hühner, welche die Eier in fremde Nester legen, gehören in den Topf.

113 Hüner, die daheim essen vnd andern Eyer legen, soll ein haussvater abschaffen.Lehmann, 124, 45.

114 Hüner legen keine Eyer ins Nest, es liege denn eins oder mehr drinn.Lehmann, 235, 61.

Um zu sagen: wer hat, dem gibt man mehr.

115 Hüner vnd Hanen reissen einander aussen mund, was sie gefunden.Lehmann, 894, 12.

„Also thun die, so einem in die red fallen.“

116 Ist die Huhn mein, so gehören mir auch die Eier.Hillebrand, 49; Kirchhofer, 280; Körte, 2974.

Drückt den bekannten Grundsatz aus, dass die natürlichen Früchte einer Sache dem Eigenthümer der letztern zukommen; daher wird es auch auf die Kinder der Leibeigenen angewandt. (S. Henne 124.)

117 Je mehr Hühner, je mehr Eier.

118 Junge Hühner geben ein fein Mahl (oder: sind ein gut Essen).

Die Engländer behaupten, sie schmeckten namentlich im Januar sehr gut: If one but knew how good it were to eat a pullet in Janiveer, if he had twenty in a flok, he'd leave but one to go with cock. (Bohn II, 32.)

119 Junge Hüner, wenn sie brüten sollen, verderben sie offt viel Eyer.Lehmann, 410, 30.

120 Kein Huhn hält sich zum Kapaun, sondern zum Göckelhan.Eiselein, 324; Simrock, 4967.

121 Kein Huhn scharrt umsonst.Körte, 2972; Simrock, 4974; Braun, I, 1511.

122 Klok Höner schîten (leggen) ok in'n Netteln1. (Mecklenburg.) – Günther, II, 199, 29; Schiller, III, 14a; Firmenich, I, 73, 11; für Altmark: Danneil, 146; für Waldeck: Curtze, 334, 251; hochdeutsch bei Blum, 118; Bücking, 127; Müller, 34, 7; Simrock, 4974; Braun, I, 1508.

1) In Braunschweig mit dem Zusatz: un verbrennt sick den Hindersten. – Der vorsichtigste Mensch thut einmal einen Fehlgriff.

Dän.: Kloge høns giør og i nælder. (Bohn I, 383.)

Frz.: Le plus sage peut faillir (se tromper). (Starschedel, 409.)

It.: Anch' i più prudenti alle volte s'ingannano. (Pazzaglia, 177, 5.)

Ung.: A lúd is meg-esik a jegen.

123 Kluge Hühner legen die Eier bei's Nest. (Tolkemit.) – Frischbier2, 1693.

124 Kreien Höner un fleuten Dîerns döägen beid' glîk väl.Schiller, III, 14b.

125 Kupp'ge Hiener, pink'ge Löcher. (Schles.)

Wird sehr häufig beim Ausspielen der „Koppe“ in einem bekannten Kartenspiel gebraucht.

126 Lässt man die Hühner auf die Leiter, so fliegen sie aufs Dach.

Poln.: Dano karom grzędę, a one jeszcze wyżej chca. (Lompa, 9.)

127 Laufen die Hühner nicht unter das Dach vorm Regen, so bleibt er nicht lange zugegen.

128 Lûs Hônder1 verlägen och ald ens2 de Eier. – (Köln.) – Firmenich, 475, 198.

1) Kluge Hühner.

2) Einmal.

129 Man darff den Hünern den Schwantz nicht auffbinden, denn sie richten jhn selbst wol auff.Petri, II, 444.

130 Man fängt kein Huhn mit Schuschu!

Holl.: Men vangt het hoen met tijt-tijt-tijten, en niet met gooijen en met smijten. (Harrebomée, I, 311.)

131 Man legt den Hünern Eier vnter, ob sie brüten wollen oder nicht.Lehmann, 801, 36.

132 Man muss die Hühner nicht mit den Eiern todtschlagen.

133 Man muss ein Huhn nicht rupfen, das man nicht schlachten will.

Auch russisch Altmann V, 100.

134 Man muss wol auf die Hüner und nicht auf die Nester zeigen.Schottel, 1116b.

135 Mancher ässe gern Hüner, wann sie nit so viel kosteten.Sutor, 148.

136 Mancher hat gebratene Hühner genug gegessen und versteht doch nicht so viel vom Wetter als der Hahn.

Dän.: Mangen æder høns baade steegt og søden, kand dog ei vide saa meget om veyrliget som hanen. (Prov. dan., 11.)

[Spaltenumbruch] 137 Manches Huhn gackert und legt doch nicht.Schulfreund, 88, 125.

138 'N Hohn legt dör'n Kropp. (Bremen.) – Köster, 251.

139 Och et klögste Hohn lächd ald ens en Ei en de Brönesseln. (Köln.) – Weyden, II, 7; für Gladbach: Firmenich, III, 516, 26; für Strelitz: Firmenich, III, 72, 74.

140 Ok de kloge Höhner gahne en e Nettel ont verbrennen sick den Arsch. (Stallupönen.) – Frischbier2, 1697.

141 Oll (alte) Höhner sünd tâg (zäh), säd' Hans, dar harr he bi'ne Jungfer von tachentig (achtzig) Johr legen. (Hamburg.) – Hoefer, 414.

142 'S Hûen het eh 's Mäss Hab'r g'frässa weder 's Ross. (Bern.) – Zyro, 112.

143 Sälb'r witzigi Hüenar lega n' öppa einisch i d' Nessla. (Bern.) – Zyro, 70.

144 Schwaifend Hüner geben bös bruthennen vnd verderben alle aier.Fischart, Trostb., in Kloster, X, 740.

145 Schwatze Hônder lägen de deckste Eier. (Köln.) – Firmenich, I, 475, 199.

146 Sieh auf die Hühner und nicht auf die Nester.Simrock, 4973; Braun, II, 530.

147 Trittst du mein Huhn, so wirst du mein Hahn.Blum, 514; Eisenhart, 76; Estor, I, 155; Hillebrand, 19, 29; Eiselein, 324; Körte, 2973; Simrock, 4963; Braun, I, 1498; Grimm, Rechtsalt., 326; Grimm, Weisth., I, 409; III, 740.

Spricht den Rechtssatz aus, dass der freie Mann durch seine Verheirathung mit einer Leibeigenen hörig wird, sich auf eine stillschweigende Art Leibeigenschaft zuzieht. (S. Hand 357 und Henne 124.)

148 Wä met dä Hônder schlofe geit, da kann met dä Livverlinkchen (Lerchen) opstoen. (Köln.) – Firmenich, I, 477, 283.

149 Wann de Hauner de Stiärte hangen loat, giet et viel Rîägen. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 58, 9.

150 Wann de Hauner schuert, de Reagen nit lange duert. (Büren.) – Für Iserlohn: Woeste, 58, 9.

151 Wann de Hauner upfleiget, mött de Kinner te Bedde. (Büren.)

152 Wann ein Hun ins Nachbawren Garten fleucht, ists doch dess Kochs messer nicht entwischt.Lehmann, 199, 20.

„Man kans mit erlaubniss dess Nachbawern widerholen.“ Ob das Sprichwort gewisse Cartelconventionen im Auge hat, kann ich nicht sagen; aber es wird wol erlaubt sein, dabei an sie zu denken.

153 Was ein gutes Huhn werden will, sieht man schon am Küchlein.

Die Hühnchen, von denen man am sichersten erwarten kann, dass sie gedeihen werden, sollen die sein, welche schon vom Ei an pipen, worauf sich das ägyptische Sprichwort bezieht: Ein echtes Huhn bewährt sich schon vom Ei an. (Burckhardt, 48.)

154 Was ein Huhn aufscharrt, frisst oft das andere weg.

155 Was nützt es, schön's Huen, wenn's keini Eier leit. (Solothurn.) – Schild, 62, 78.

156 Was von Hühnern kommt, kratzt gern.

157 Was zum Huhn geboren ist, scharret nimmer vor sich.Simrock, 4975; Körte, 2977; Braun, I, 1505.

Frz.: Qui naît de geline poule, aime à gratter. (Kritzinger, 474a.)

158 Weise Hühner legen auch wol die Eyer in die Nesseln.Petri, II, 617.

159 Wem auch die Hühner Milch geben, der muss reich werden.

Von denen, welchen alles glücklich geht, sie mögen anfangen, was sie wollen.

160 Wen hunss gelüstet, der kriegt ein Keul davon.Petri, II, 624.

161 Wenn auch ein Huhn die Gans erzieht, sie geht doch ins Wasser.

Macht der Natur über Erziehung und Angewöhnung.

162 Wenn das Huhn sich mausert vor dem Hahn, werden wir einen harten Winter han.

Engl.: If the cock moult before the hen, we shall have weather thick and thin; but if the hen moult before the cock, we shall have weather hard as a block. (Bohn II, 35.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0408" n="[402]"/><cb n="803"/>
112 Hühner, welche die Eier in fremde Nester legen, gehören in den Topf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">113 Hüner, die daheim essen vnd andern Eyer legen, soll ein haussvater abschaffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 124, 45.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">114 Hüner legen keine Eyer ins Nest, es liege denn eins oder mehr drinn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 235, 61.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen: wer hat, dem gibt man mehr.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">115 Hüner vnd Hanen reissen einander aussen mund, was sie gefunden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 894, 12.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Also thun die, so einem in die red fallen.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">116 Ist die Huhn mein, so gehören mir auch die Eier.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hillebrand, 49; Kirchhofer, 280; Körte, 2974.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Drückt den bekannten Grundsatz aus, dass die natürlichen Früchte einer Sache dem Eigenthümer der letztern zukommen; daher wird es auch auf die Kinder der Leibeigenen angewandt. (S.  Henne 124.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">117 Je mehr Hühner, je mehr Eier.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">118 Junge Hühner geben ein fein Mahl (oder: sind ein gut Essen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Engländer behaupten, sie schmeckten namentlich im Januar sehr gut: If one but knew how good it were to eat a pullet in Janiveer, if he had twenty in a flok, he'd leave but one to go with cock. (<hi rendition="#i">Bohn II, 32.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">119 Junge Hüner, wenn sie brüten sollen, verderben sie offt viel Eyer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 410, 30.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">120 Kein Huhn hält sich zum Kapaun, sondern zum Göckelhan.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 324; Simrock, 4967.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">121 Kein Huhn scharrt umsonst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 2972; Simrock, 4974; Braun, I, 1511.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">122 Klok Höner schîten (leggen) ok in'n Netteln<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Günther, II, 199, 29; Schiller, III, 14<hi rendition="#sup">a</hi>; Firmenich, I, 73, 11;</hi> für Altmark: <hi rendition="#i">Danneil, 146;</hi> für Waldeck: <hi rendition="#i">Curtze, 334, 251;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Blum, 118; Bücking, 127; Müller, 34, 7; Simrock, 4974; Braun, I, 1508.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) In Braunschweig mit dem Zusatz: un verbrennt sick den Hindersten. &#x2013; Der vorsichtigste Mensch thut einmal einen Fehlgriff.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Kloge høns giør og i nælder. (<hi rendition="#i">Bohn I, 383.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le plus sage peut faillir (se tromper). (<hi rendition="#i">Starschedel, 409.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Anch' i più prudenti alle volte s'ingannano. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 177, 5.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: A lúd is meg-esik a jegen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">123 Kluge Hühner legen die Eier bei's Nest.</hi> (<hi rendition="#i">Tolkemit.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1693.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">124 Kreien Höner un fleuten Dîerns döägen beid' glîk väl.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schiller, III, 14<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">125 Kupp'ge Hiener, pink'ge Löcher.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wird sehr häufig beim Ausspielen der &#x201E;Koppe&#x201C; in einem bekannten Kartenspiel gebraucht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">126 Lässt man die Hühner auf die Leiter, so fliegen sie aufs Dach.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Dano karom grz&#x0119;d&#x0119;, a one jeszcze wy&#x017C;ej chca. (<hi rendition="#i">Lompa, 9.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">127 Laufen die Hühner nicht unter das Dach vorm Regen, so bleibt er nicht lange zugegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">128 Lûs Hônder<hi rendition="#sup">1</hi> verlägen och ald ens<hi rendition="#sup">2</hi> de Eier.</hi> &#x2013; (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, 475, 198.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Kluge Hühner.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Einmal.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">129 Man darff den Hünern den Schwantz nicht auffbinden, denn sie richten jhn selbst wol auff.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 444.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">130 Man fängt kein Huhn mit Schuschu!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men vangt het hoen met tijt-tijt-tijten, en niet met gooijen en met smijten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 311.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">131 Man legt den Hünern Eier vnter, ob sie brüten wollen oder nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 801, 36.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">132 Man muss die Hühner nicht mit den Eiern todtschlagen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">133 Man muss ein Huhn nicht rupfen, das man nicht schlachten will.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch russisch <hi rendition="#i">Altmann V,</hi> 100.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">134 Man muss wol auf die Hüner und nicht auf die Nester zeigen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1116<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">135 Mancher ässe gern Hüner, wann sie nit so viel kosteten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 148.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">136 Mancher hat gebratene Hühner genug gegessen und versteht doch nicht so viel vom Wetter als der Hahn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Mangen æder høns baade steegt og søden, kand dog ei vide saa meget om veyrliget som hanen. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 11.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="804"/>
137 Manches Huhn gackert und legt doch nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schulfreund, 88, 125.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">138 'N Hohn legt dör'n Kropp.</hi> (<hi rendition="#i">Bremen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Köster, 251.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">139 Och et klögste Hohn lächd ald ens en Ei en de Brönesseln.</hi> (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Weyden, II, 7;</hi> für Gladbach: <hi rendition="#i">Firmenich, III, 516, 26;</hi> für Strelitz: <hi rendition="#i">Firmenich, III, 72, 74.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">140 Ok de kloge Höhner gahne en e Nettel ont verbrennen sick den Arsch.</hi> (<hi rendition="#i">Stallupönen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1697.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">141 Oll (alte) Höhner sünd tâg (zäh), säd' Hans, dar harr he bi'ne Jungfer von tachentig (achtzig) Johr legen.</hi> (<hi rendition="#i">Hamburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 414.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">142 'S Hûen het eh 's Mäss Hab'r g'frässa weder 's Ross.</hi> (<hi rendition="#i">Bern.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Zyro, 112.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">143 Sälb'r witzigi Hüenar lega n' öppa einisch i d' Nessla.</hi> (<hi rendition="#i">Bern.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Zyro, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">144 Schwaifend Hüner geben bös bruthennen vnd verderben alle aier.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Trostb., in Kloster, X, 740.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">145 Schwatze Hônder lägen de deckste Eier.</hi> (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 475, 199.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">146 Sieh auf die Hühner und nicht auf die Nester.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 4973; Braun, II, 530.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">147 Trittst du mein Huhn, so wirst du mein Hahn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Blum, 514; Eisenhart, 76; Estor, I, 155; Hillebrand, 19, 29; Eiselein, 324; Körte, 2973; Simrock, 4963; Braun, I, 1498; Grimm, Rechtsalt., 326; Grimm, Weisth., I, 409; III, 740.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Spricht den Rechtssatz aus, dass der freie Mann durch seine Verheirathung mit einer Leibeigenen hörig wird, sich auf eine stillschweigende Art Leibeigenschaft zuzieht. (S.  Hand 357 und  Henne 124.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">148 Wä met dä Hônder schlofe geit, da kann met dä Livverlinkchen (Lerchen) opstoen.</hi> (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 477, 283.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">149 Wann de Hauner de Stiärte hangen loat, giet et viel Rîägen.</hi> (<hi rendition="#i">Grafschaft Mark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 58, 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">150 Wann de Hauner schuert, de Reagen nit lange duert.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>) &#x2013; Für Iserlohn: Woeste, 58, 9.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">151 Wann de Hauner upfleiget, mött de Kinner te Bedde.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">152 Wann ein Hun ins Nachbawren Garten fleucht, ists doch dess Kochs messer nicht entwischt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 199, 20.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Man kans mit erlaubniss dess Nachbawern widerholen.&#x201C; Ob das Sprichwort gewisse Cartelconventionen im Auge hat, kann ich nicht sagen; aber es wird wol erlaubt sein, dabei an sie zu denken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">153 Was ein gutes Huhn werden will, sieht man schon am Küchlein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Hühnchen, von denen man am sichersten erwarten kann, dass sie gedeihen werden, sollen die sein, welche schon vom Ei an pipen, worauf sich das ägyptische Sprichwort bezieht: Ein echtes Huhn bewährt sich schon vom Ei an. (<hi rendition="#i">Burckhardt, 48.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">154 Was ein Huhn aufscharrt, frisst oft das andere weg.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">155 Was nützt es, schön's Huen, wenn's keini Eier leit.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schild, 62, 78.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">156 Was von Hühnern kommt, kratzt gern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">157 Was zum Huhn geboren ist, scharret nimmer vor sich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 4975; Körte, 2977; Braun, I, 1505.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui naît de geline poule, aime à gratter. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 474<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">158 Weise Hühner legen auch wol die Eyer in die Nesseln.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 617.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">159 Wem auch die Hühner Milch geben, der muss reich werden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von denen, welchen alles glücklich geht, sie mögen anfangen, was sie wollen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">160 Wen hunss gelüstet, der kriegt ein Keul davon.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 624.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">161 Wenn auch ein Huhn die Gans erzieht, sie geht doch ins Wasser.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Macht der Natur über Erziehung und Angewöhnung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">162 Wenn das Huhn sich mausert vor dem Hahn, werden wir einen harten Winter han.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: If the cock moult before the hen, we shall have weather thick and thin; but if the hen moult before the cock, we shall have weather hard as a block. (<hi rendition="#i">Bohn II, 35.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[402]/0408] 112 Hühner, welche die Eier in fremde Nester legen, gehören in den Topf. 113 Hüner, die daheim essen vnd andern Eyer legen, soll ein haussvater abschaffen. – Lehmann, 124, 45. 114 Hüner legen keine Eyer ins Nest, es liege denn eins oder mehr drinn. – Lehmann, 235, 61. Um zu sagen: wer hat, dem gibt man mehr. 115 Hüner vnd Hanen reissen einander aussen mund, was sie gefunden. – Lehmann, 894, 12. „Also thun die, so einem in die red fallen.“ 116 Ist die Huhn mein, so gehören mir auch die Eier. – Hillebrand, 49; Kirchhofer, 280; Körte, 2974. Drückt den bekannten Grundsatz aus, dass die natürlichen Früchte einer Sache dem Eigenthümer der letztern zukommen; daher wird es auch auf die Kinder der Leibeigenen angewandt. (S. Henne 124.) 117 Je mehr Hühner, je mehr Eier. 118 Junge Hühner geben ein fein Mahl (oder: sind ein gut Essen). Die Engländer behaupten, sie schmeckten namentlich im Januar sehr gut: If one but knew how good it were to eat a pullet in Janiveer, if he had twenty in a flok, he'd leave but one to go with cock. (Bohn II, 32.) 119 Junge Hüner, wenn sie brüten sollen, verderben sie offt viel Eyer. – Lehmann, 410, 30. 120 Kein Huhn hält sich zum Kapaun, sondern zum Göckelhan. – Eiselein, 324; Simrock, 4967. 121 Kein Huhn scharrt umsonst. – Körte, 2972; Simrock, 4974; Braun, I, 1511. 122 Klok Höner schîten (leggen) ok in'n Netteln1. (Mecklenburg.) – Günther, II, 199, 29; Schiller, III, 14a; Firmenich, I, 73, 11; für Altmark: Danneil, 146; für Waldeck: Curtze, 334, 251; hochdeutsch bei Blum, 118; Bücking, 127; Müller, 34, 7; Simrock, 4974; Braun, I, 1508. 1) In Braunschweig mit dem Zusatz: un verbrennt sick den Hindersten. – Der vorsichtigste Mensch thut einmal einen Fehlgriff. Dän.: Kloge høns giør og i nælder. (Bohn I, 383.) Frz.: Le plus sage peut faillir (se tromper). (Starschedel, 409.) It.: Anch' i più prudenti alle volte s'ingannano. (Pazzaglia, 177, 5.) Ung.: A lúd is meg-esik a jegen. 123 Kluge Hühner legen die Eier bei's Nest. (Tolkemit.) – Frischbier2, 1693. 124 Kreien Höner un fleuten Dîerns döägen beid' glîk väl. – Schiller, III, 14b. 125 Kupp'ge Hiener, pink'ge Löcher. (Schles.) Wird sehr häufig beim Ausspielen der „Koppe“ in einem bekannten Kartenspiel gebraucht. 126 Lässt man die Hühner auf die Leiter, so fliegen sie aufs Dach. Poln.: Dano karom grzędę, a one jeszcze wyżej chca. (Lompa, 9.) 127 Laufen die Hühner nicht unter das Dach vorm Regen, so bleibt er nicht lange zugegen. 128 Lûs Hônder1 verlägen och ald ens2 de Eier. – (Köln.) – Firmenich, 475, 198. 1) Kluge Hühner. 2) Einmal. 129 Man darff den Hünern den Schwantz nicht auffbinden, denn sie richten jhn selbst wol auff. – Petri, II, 444. 130 Man fängt kein Huhn mit Schuschu! Holl.: Men vangt het hoen met tijt-tijt-tijten, en niet met gooijen en met smijten. (Harrebomée, I, 311.) 131 Man legt den Hünern Eier vnter, ob sie brüten wollen oder nicht. – Lehmann, 801, 36. 132 Man muss die Hühner nicht mit den Eiern todtschlagen. 133 Man muss ein Huhn nicht rupfen, das man nicht schlachten will. Auch russisch Altmann V, 100. 134 Man muss wol auf die Hüner und nicht auf die Nester zeigen. – Schottel, 1116b. 135 Mancher ässe gern Hüner, wann sie nit so viel kosteten. – Sutor, 148. 136 Mancher hat gebratene Hühner genug gegessen und versteht doch nicht so viel vom Wetter als der Hahn. Dän.: Mangen æder høns baade steegt og søden, kand dog ei vide saa meget om veyrliget som hanen. (Prov. dan., 11.) 137 Manches Huhn gackert und legt doch nicht. – Schulfreund, 88, 125. 138 'N Hohn legt dör'n Kropp. (Bremen.) – Köster, 251. 139 Och et klögste Hohn lächd ald ens en Ei en de Brönesseln. (Köln.) – Weyden, II, 7; für Gladbach: Firmenich, III, 516, 26; für Strelitz: Firmenich, III, 72, 74. 140 Ok de kloge Höhner gahne en e Nettel ont verbrennen sick den Arsch. (Stallupönen.) – Frischbier2, 1697. 141 Oll (alte) Höhner sünd tâg (zäh), säd' Hans, dar harr he bi'ne Jungfer von tachentig (achtzig) Johr legen. (Hamburg.) – Hoefer, 414. 142 'S Hûen het eh 's Mäss Hab'r g'frässa weder 's Ross. (Bern.) – Zyro, 112. 143 Sälb'r witzigi Hüenar lega n' öppa einisch i d' Nessla. (Bern.) – Zyro, 70. 144 Schwaifend Hüner geben bös bruthennen vnd verderben alle aier. – Fischart, Trostb., in Kloster, X, 740. 145 Schwatze Hônder lägen de deckste Eier. (Köln.) – Firmenich, I, 475, 199. 146 Sieh auf die Hühner und nicht auf die Nester. – Simrock, 4973; Braun, II, 530. 147 Trittst du mein Huhn, so wirst du mein Hahn. – Blum, 514; Eisenhart, 76; Estor, I, 155; Hillebrand, 19, 29; Eiselein, 324; Körte, 2973; Simrock, 4963; Braun, I, 1498; Grimm, Rechtsalt., 326; Grimm, Weisth., I, 409; III, 740. Spricht den Rechtssatz aus, dass der freie Mann durch seine Verheirathung mit einer Leibeigenen hörig wird, sich auf eine stillschweigende Art Leibeigenschaft zuzieht. (S. Hand 357 und Henne 124.) 148 Wä met dä Hônder schlofe geit, da kann met dä Livverlinkchen (Lerchen) opstoen. (Köln.) – Firmenich, I, 477, 283. 149 Wann de Hauner de Stiärte hangen loat, giet et viel Rîägen. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 58, 9. 150 Wann de Hauner schuert, de Reagen nit lange duert. (Büren.) – Für Iserlohn: Woeste, 58, 9. 151 Wann de Hauner upfleiget, mött de Kinner te Bedde. (Büren.) 152 Wann ein Hun ins Nachbawren Garten fleucht, ists doch dess Kochs messer nicht entwischt. – Lehmann, 199, 20. „Man kans mit erlaubniss dess Nachbawern widerholen.“ Ob das Sprichwort gewisse Cartelconventionen im Auge hat, kann ich nicht sagen; aber es wird wol erlaubt sein, dabei an sie zu denken. 153 Was ein gutes Huhn werden will, sieht man schon am Küchlein. Die Hühnchen, von denen man am sichersten erwarten kann, dass sie gedeihen werden, sollen die sein, welche schon vom Ei an pipen, worauf sich das ägyptische Sprichwort bezieht: Ein echtes Huhn bewährt sich schon vom Ei an. (Burckhardt, 48.) 154 Was ein Huhn aufscharrt, frisst oft das andere weg. 155 Was nützt es, schön's Huen, wenn's keini Eier leit. (Solothurn.) – Schild, 62, 78. 156 Was von Hühnern kommt, kratzt gern. 157 Was zum Huhn geboren ist, scharret nimmer vor sich. – Simrock, 4975; Körte, 2977; Braun, I, 1505. Frz.: Qui naît de geline poule, aime à gratter. (Kritzinger, 474a.) 158 Weise Hühner legen auch wol die Eyer in die Nesseln. – Petri, II, 617. 159 Wem auch die Hühner Milch geben, der muss reich werden. Von denen, welchen alles glücklich geht, sie mögen anfangen, was sie wollen. 160 Wen hunss gelüstet, der kriegt ein Keul davon. – Petri, II, 624. 161 Wenn auch ein Huhn die Gans erzieht, sie geht doch ins Wasser. Macht der Natur über Erziehung und Angewöhnung. 162 Wenn das Huhn sich mausert vor dem Hahn, werden wir einen harten Winter han. Engl.: If the cock moult before the hen, we shall have weather thick and thin; but if the hen moult before the cock, we shall have weather hard as a block. (Bohn II, 35.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/408
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [402]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/408>, abgerufen am 24.11.2024.