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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 679 Hund, der lebendig, ist besser dann ein todter Löw. - Lehmann, II, 268, 90.

680 Hund, der schläfft, kompt nichts ins Maul. - Lehmann, II, 268, 99.

681 Hund, die alt, sind böss bendig zu machen. - Lehmann, II, 269, 106.

682 Hund, die an Ketten gebunden, seynd beissiger als andere. - Lehmann, 12, 8.

683 Hund, die forchtsam, bellen am meisten. - Lehmann, II, 268, 91.

684 Hund, die jedermans gesellen sein, hat niemand gern. - Lehmann, 259, 23; Simrock, 5073.

685 Hund, die jhren Herrn verlassen, soll keiner annehmen. - Petri, II, 385; Gruter, III, 50; Lehmann, II, 267, 86; Sutor, 431.

686 Hund, die klein, spüren vnnd finden die Hasen, die grossen fangen sie. - Lehmann, II, 268, 103.

687 Hund, die vil (am meisten) bellen, beissen selten (am wenigsten). - Franck, II, 45a; Blum, 110; Siebenkees, 229; Sailer, 282; Braun, I, 1537.

"Die grossen Bocher schlagen nicht, bellend Hund beissen auch nicht. Schedlicher sindt still beissig Hunde, still wasser haben tieffe grunde." (Waldis, II, 36.) - Ein Mensch, der lärmt und poltert, ist meist ungefährlicher als der, welcher sich zu verhalten weiss, weil man sich vorm letztern weniger hütet, als vorm erstern.

Böhm.: Pes bazlivy vic steka nez kouse. - Pes horsi, co mlckem kouse. - Pes, ktery velmi steka, nerad kouse. (Celakovsky, 270.)

Dän.: Den hund som bieffer meget, han bider ikkun lidet. (Prov. dan., 311.)

Engl.: Barking dogs never bite. - Brag 's a good Dog, but Holdfast is better. (Gaal, 929.) - Dogs that bark at distance, bite not at hand. - The greatest barkers bite not sorest. (Bohn II, 365.)

Frz.: Chacun chien qui aboye ne mord pas. (Bohn I, 13.)

It.: Cane ch' abbaja, morde poco. (Pazzaglia, 40, 5; Gaal, 929; Cahier, 2839.)

Poln.: Pies, co bardzo szczeka, niebardzo kasa. - Pies gorszy, co milczkiem kasa. - Nie kazdy kasa, co waasem trzasa. (Celakovsky, 270.)

Port.: Cao que muito ladra, pouco morde. (Bohn I, 272.)

688 Hund her, so fressen die Wölff keine Schaff. - Lehmann, 397, 18.

689 Hund in den Küchen, Pfaffen im Rath haben im Newen Testament wenig gutes aussgericht. - Mathesy, 272a.

690 Hund ist gehertzt in seinem Hauss. - Lehmann, II, 268, 96.

691 Hund ist Hund, Pudel oder Spitz (weiss oder schwarz). - Schlechta, 53.

Dän.: Hund er Hund om han er aldrig saa broget. (Bohn I, 380.)

692 Hund können kein gut wort sagen. - Lehmann, 101, 65.

693 Hund leidet kein Gesellschafft. - Lehmann, II, 268, 98.

694 Hund müssen gute Zähn haben. - Lehmann, II, 268, 89.

695 Hund nagt die Bein, die er nicht zwingen noch verschlingen kann. - Lehmann, II, 268, 104.

696 Hund schertzen vnd spielen so lang mit einander, biss sie vber einander fallen. - Lehmann, 399, 16; Eiselein, 331.

Lat.: Sufficit actus submissionis. (Eiselein, 331.)

697 Hund seind der Betler feind; der Neyd deren, die nach ehr vnnd wolfart streben. - Lehmann, 545, 16.

698 Hund seind der Bettler feind und Bettler den Hunden. - Eiselein, 333.

699 Hund und Hahn sind kühn auf ihrem Plan.

Die Araber: Jeder Hund bellt vor seiner Thür, jeder Löwe macht sich breit in seinem Wald.

Frz.: Un chien et un coq sont forts sur leur pailler. (Cahier, 368.)

700 Hund und Hase laufen beide, aber jeder um etwas anderes.

Der Hund, um Beute zu machen; der Hase, um sich zu retten.

Dän.: Hunden og haren löbe vel baade, men ikke om eet. (Prov. dan., 313.)

701 Hund und Katze, Huhn und Hahn ist des Ungenossen Vieh. - Graf, 69, 49.

Wer nicht vollberechtigtes, d. i. mit Haus und Hof angesessenes Mitglied der Gemeinde (Mark) war, durfte [Spaltenumbruch] nur solches Vieh halten, das kein Gras frisst. Ein solcher Mann war unwerig, ein Ungenosse; er genoss das Gemeindegut nicht mit.

Mhd.: Ein hont vndt katz ein hon vnd ein hain das soll sin vihe sein. (Grimm, Weisth., II, 308.)

702 Hund' und Katze ersäufen sich nicht, wenn sie auch den Bach sehen.

703 Hund' und Katzen reisen selten miteinander. - Sutor, 574.

Lat.: Nec in una sede morantur. (Sutor, 574.)

704 Hnnd' und Säu' machen gross Geschrey, seynd dannoch arm darbey. - Sutor, 479.

Lat.: Canire est stulti, tanquam barrire elephanti. (Sutor, 479.)

705 Hund vnd Katzen bewahren das Hauss. - Gruter, III, 51; Lehman, II, 267, 87.

706 Hund vnd Katzen taugen nichts beysammen. - Gruter, III, 51; Lehmann, II, 257, 88.

707 Hund vnd Säw soll der Herr regieren, der nur sein nutzen will nachspüren. - Lehmann, 657, 54.

708 Hund vnd Sew haben gross geschrey. - Petri, II, 385; Eiselein, 333.

709 Hund', Wildpret, Federspiel bringt kein Nutz und kostet viel. - Eiselein, 328.

710 Hunde an ketten seind beissiger vnd fallen die Leut mehr an. - Lehmann, 397, 8; Eiselein, 333.

711 Hunde behandelt man wie Hunde.

"Es schadet euch zweibeinigen Hunden nicht, dass ihr wie das Vieh behandelt werdet." (Westdeutsche Zeitung, 1849, Nr. 72.)

712 Hunde bellen nicht, wenn Hausfreunde kommen.

It.: I cani abbaiano a chi non conoscono. (Bohn I, 101.)

713 Hunde bellen nur die Fremden an.

Dän.: Hunde giöe ad alle fremmede. (Prov. dan., 197.)

714 Hunde bellen und beissen in allen Landen.

715 Hunde bellen, wo Arme schellen.

716 Hunde bittet man nicht zur Hochzeit, und sie kommen doch.

717 Hunde, die beissen und nicht bellen, brauchen Schellen.

Holl.: Een hond, die bijt, maar niet en bast, heeft ook den sneegste wel verrast. (Harrebomee, I, 317.)

718 Hunde, die beissen wollen, bellen nicht.

It.: Il can che vuol mordere non abbaia. (Bohn I, 101.)

719 Hunde, die den Hasen ausspüren, sind so gut, als die ihn fangen. - Petri, II, 385; Sailer, 58.

720 Hunde, die einen Braten gerochen haben, wollen ihn auch gern belecken. - Simrock, 5039a.

721 Hunde, die ihre Herren verlassen, sind des Futters nicht werth.

722 Hunde, die jedermanns Gesellen sind, hat man nicht gern. - Sailer, 286.

723 Hunde, die nicht mehr jagen können, hengt man auff. - Petri, II, 385.

724 Hunde, die sich vorher berochen, beissen sich um so heftiger.

Die bittersten Feinde sind die, so es aus Freunden werden.

725 Hunde, die viel bellen, beissen nit. - Franck, I, 75b; Petri, II, 385; Lehmann, II, 268, 94; Latendorf II, 17; Günther, 48; Seybold, 379; Körte, 3002.

Je mehr der Hund bellt, sagen die Russen, je weniger beisst er. (Altmann VI, 403.)

Engl.: Brag is a good dog, but Holdfast is better. (Körte, 3002.)

Frz.: Chien qui aboie ne mord pas. (Bohn I, 13; Leroux, I, 105.)

Lat.: Canes qui plurimum latrant parum mordent. (Hauer, Miij2.) - Si non morderis, cane quid latrante vereris? (Sutor, 225.)

Port.: Cao muito ladra, pouco morde. (Bohn I, 272.)

726 Hunde, Fliegen und Ferkel braucht man nicht auf die Hochzeit zu laden, sie kommen von selbst. - Eiselein, 326.

727 Hunde, Fliegen und Possenreisser sind die ersten bey Tische und die letzten wider davon. - Coler, 472b.

728 Hunde fressen fremden Dreck.

Dän.: Hunde aede anden mands aerende. (Prov. dan., 7.)

729 Hunde haben viel Nester. - Lehmann, 400, 37.

Von Männern, die im schlimmen Sinne mit viel weiblichen Personen verkehren.

[Spaltenumbruch] 679 Hund, der lebendig, ist besser dann ein todter Löw.Lehmann, II, 268, 90.

680 Hund, der schläfft, kompt nichts ins Maul.Lehmann, II, 268, 99.

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683 Hund, die forchtsam, bellen am meisten.Lehmann, II, 268, 91.

684 Hund, die jedermans gesellen sein, hat niemand gern.Lehmann, 259, 23; Simrock, 5073.

685 Hund, die jhren Herrn verlassen, soll keiner annehmen.Petri, II, 385; Gruter, III, 50; Lehmann, II, 267, 86; Sutor, 431.

686 Hund, die klein, spüren vnnd finden die Hasen, die grossen fangen sie.Lehmann, II, 268, 103.

687 Hund, die vil (am meisten) bellen, beissen selten (am wenigsten).Franck, II, 45a; Blum, 110; Siebenkees, 229; Sailer, 282; Braun, I, 1537.

„Die grossen Bocher schlagen nicht, bellend Hund beissen auch nicht. Schedlicher sindt still beissig Hunde, still wasser haben tieffe grunde.“ (Waldis, II, 36.) – Ein Mensch, der lärmt und poltert, ist meist ungefährlicher als der, welcher sich zu verhalten weiss, weil man sich vorm letztern weniger hütet, als vorm erstern.

Böhm.: Pes bázlivý víc štĕká než kouše. – Pes horší, co mlčkem kouše. – Pes, který velmi štĕká, nerad kouše. (Čelakovsky, 270.)

Dän.: Den hund som bieffer meget, han bider ikkun lidet. (Prov. dan., 311.)

Engl.: Barking dogs never bite. – Brag 's a good Dog, but Holdfast is better. (Gaal, 929.) – Dogs that bark at distance, bite not at hand. – The greatest barkers bite not sorest. (Bohn II, 365.)

Frz.: Chacun chien qui aboye ne mord pas. (Bohn I, 13.)

It.: Cane ch' abbaja, morde poco. (Pazzaglia, 40, 5; Gaal, 929; Cahier, 2839.)

Poln.: Pies, co bardzo szczeka, niebardzo kąsa. – Pies gorszy, co milczkiem kąsa. – Nie każdy kąsa, co waąsem trząsa. (Čelakovsky, 270.)

Port.: Cão que muito ladra, pouco morde. (Bohn I, 272.)

688 Hund her, so fressen die Wölff keine Schaff.Lehmann, 397, 18.

689 Hund in den Küchen, Pfaffen im Rath haben im Newen Testament wenig gutes aussgericht.Mathesy, 272a.

690 Hund ist gehertzt in seinem Hauss.Lehmann, II, 268, 96.

691 Hund ist Hund, Pudel oder Spitz (weiss oder schwarz).Schlechta, 53.

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699 Hund und Hahn sind kühn auf ihrem Plan.

Die Araber: Jeder Hund bellt vor seiner Thür, jeder Löwe macht sich breit in seinem Wald.

Frz.: Un chien et un coq sont forts sur leur pailler. (Cahier, 368.)

700 Hund und Hase laufen beide, aber jeder um etwas anderes.

Der Hund, um Beute zu machen; der Hase, um sich zu retten.

Dän.: Hunden og haren løbe vel baade, men ikke om eet. (Prov. dan., 313.)

701 Hund und Katze, Huhn und Hahn ist des Ungenossen Vieh.Graf, 69, 49.

Wer nicht vollberechtigtes, d. i. mit Haus und Hof angesessenes Mitglied der Gemeinde (Mark) war, durfte [Spaltenumbruch] nur solches Vieh halten, das kein Gras frisst. Ein solcher Mann war unwerig, ein Ungenosse; er genoss das Gemeindegut nicht mit.

Mhd.: Ein hont vndt katz ein hon vnd ein hain das soll sin vihe sein. (Grimm, Weisth., II, 308.)

702 Hund' und Katze ersäufen sich nicht, wenn sie auch den Bach sehen.

703 Hund' und Katzen reisen selten miteinander.Sutor, 574.

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„Es schadet euch zweibeinigen Hunden nicht, dass ihr wie das Vieh behandelt werdet.“ (Westdeutsche Zeitung, 1849, Nr. 72.)

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713 Hunde bellen nur die Fremden an.

Dän.: Hunde giøe ad alle fremmede. (Prov. dan., 197.)

714 Hunde bellen und beissen in allen Landen.

715 Hunde bellen, wo Arme schellen.

716 Hunde bittet man nicht zur Hochzeit, und sie kommen doch.

717 Hunde, die beissen und nicht bellen, brauchen Schellen.

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718 Hunde, die beissen wollen, bellen nicht.

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719 Hunde, die den Hasen ausspüren, sind so gut, als die ihn fangen.Petri, II, 385; Sailer, 58.

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[[424]/0430] 679 Hund, der lebendig, ist besser dann ein todter Löw. – Lehmann, II, 268, 90. 680 Hund, der schläfft, kompt nichts ins Maul. – Lehmann, II, 268, 99. 681 Hund, die alt, sind böss bendig zu machen. – Lehmann, II, 269, 106. 682 Hund, die an Ketten gebunden, seynd beissiger als andere. – Lehmann, 12, 8. 683 Hund, die forchtsam, bellen am meisten. – Lehmann, II, 268, 91. 684 Hund, die jedermans gesellen sein, hat niemand gern. – Lehmann, 259, 23; Simrock, 5073. 685 Hund, die jhren Herrn verlassen, soll keiner annehmen. – Petri, II, 385; Gruter, III, 50; Lehmann, II, 267, 86; Sutor, 431. 686 Hund, die klein, spüren vnnd finden die Hasen, die grossen fangen sie. – Lehmann, II, 268, 103. 687 Hund, die vil (am meisten) bellen, beissen selten (am wenigsten). – Franck, II, 45a; Blum, 110; Siebenkees, 229; Sailer, 282; Braun, I, 1537. „Die grossen Bocher schlagen nicht, bellend Hund beissen auch nicht. Schedlicher sindt still beissig Hunde, still wasser haben tieffe grunde.“ (Waldis, II, 36.) – Ein Mensch, der lärmt und poltert, ist meist ungefährlicher als der, welcher sich zu verhalten weiss, weil man sich vorm letztern weniger hütet, als vorm erstern. Böhm.: Pes bázlivý víc štĕká než kouše. – Pes horší, co mlčkem kouše. – Pes, který velmi štĕká, nerad kouše. (Čelakovsky, 270.) Dän.: Den hund som bieffer meget, han bider ikkun lidet. (Prov. dan., 311.) Engl.: Barking dogs never bite. – Brag 's a good Dog, but Holdfast is better. (Gaal, 929.) – Dogs that bark at distance, bite not at hand. – The greatest barkers bite not sorest. (Bohn II, 365.) Frz.: Chacun chien qui aboye ne mord pas. (Bohn I, 13.) It.: Cane ch' abbaja, morde poco. (Pazzaglia, 40, 5; Gaal, 929; Cahier, 2839.) Poln.: Pies, co bardzo szczeka, niebardzo kąsa. – Pies gorszy, co milczkiem kąsa. – Nie każdy kąsa, co waąsem trząsa. (Čelakovsky, 270.) Port.: Cão que muito ladra, pouco morde. (Bohn I, 272.) 688 Hund her, so fressen die Wölff keine Schaff. – Lehmann, 397, 18. 689 Hund in den Küchen, Pfaffen im Rath haben im Newen Testament wenig gutes aussgericht. – Mathesy, 272a. 690 Hund ist gehertzt in seinem Hauss. – Lehmann, II, 268, 96. 691 Hund ist Hund, Pudel oder Spitz (weiss oder schwarz). – Schlechta, 53. Dän.: Hund er Hund om han er aldrig saa broget. (Bohn I, 380.) 692 Hund können kein gut wort sagen. – Lehmann, 101, 65. 693 Hund leidet kein Gesellschafft. – Lehmann, II, 268, 98. 694 Hund müssen gute Zähn haben. – Lehmann, II, 268, 89. 695 Hund nagt die Bein, die er nicht zwingen noch verschlingen kann. – Lehmann, II, 268, 104. 696 Hund schertzen vnd spielen so lang mit einander, biss sie vber einander fallen. – Lehmann, 399, 16; Eiselein, 331. Lat.: Sufficit actus submissionis. (Eiselein, 331.) 697 Hund seind der Betler feind; der Neyd deren, die nach ehr vnnd wolfart streben. – Lehmann, 545, 16. 698 Hund seind der Bettler feind und Bettler den Hunden. – Eiselein, 333. 699 Hund und Hahn sind kühn auf ihrem Plan. Die Araber: Jeder Hund bellt vor seiner Thür, jeder Löwe macht sich breit in seinem Wald. Frz.: Un chien et un coq sont forts sur leur pailler. (Cahier, 368.) 700 Hund und Hase laufen beide, aber jeder um etwas anderes. Der Hund, um Beute zu machen; der Hase, um sich zu retten. Dän.: Hunden og haren løbe vel baade, men ikke om eet. (Prov. dan., 313.) 701 Hund und Katze, Huhn und Hahn ist des Ungenossen Vieh. – Graf, 69, 49. Wer nicht vollberechtigtes, d. i. mit Haus und Hof angesessenes Mitglied der Gemeinde (Mark) war, durfte nur solches Vieh halten, das kein Gras frisst. Ein solcher Mann war unwerig, ein Ungenosse; er genoss das Gemeindegut nicht mit. Mhd.: Ein hont vndt katz ein hon vnd ein hain das soll sin vihe sein. (Grimm, Weisth., II, 308.) 702 Hund' und Katze ersäufen sich nicht, wenn sie auch den Bach sehen. 703 Hund' und Katzen reisen selten miteinander. – Sutor, 574. Lat.: Nec in una sede morantur. (Sutor, 574.) 704 Hnnd' und Säu' machen gross Geschrey, seynd dannoch arm darbey. – Sutor, 479. Lat.: Canire est stulti, tanquam barrire elephanti. (Sutor, 479.) 705 Hund vnd Katzen bewahren das Hauss. – Gruter, III, 51; Lehman, II, 267, 87. 706 Hund vnd Katzen taugen nichts beysammen. – Gruter, III, 51; Lehmann, II, 257, 88. 707 Hund vnd Säw soll der Herr regieren, der nur sein nutzen will nachspüren. – Lehmann, 657, 54. 708 Hund vnd Sew haben gross geschrey. – Petri, II, 385; Eiselein, 333. 709 Hund', Wildpret, Federspiel bringt kein Nutz und kostet viel. – Eiselein, 328. 710 Hunde an ketten seind beissiger vnd fallen die Leut mehr an. – Lehmann, 397, 8; Eiselein, 333. 711 Hunde behandelt man wie Hunde. „Es schadet euch zweibeinigen Hunden nicht, dass ihr wie das Vieh behandelt werdet.“ (Westdeutsche Zeitung, 1849, Nr. 72.) 712 Hunde bellen nicht, wenn Hausfreunde kommen. It.: I cani abbaiano a chi non conoscono. (Bohn I, 101.) 713 Hunde bellen nur die Fremden an. Dän.: Hunde giøe ad alle fremmede. 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Die bittersten Feinde sind die, so es aus Freunden werden. 725 Hunde, die viel bellen, beissen nit. – Franck, I, 75b; Petri, II, 385; Lehmann, II, 268, 94; Latendorf II, 17; Günther, 48; Seybold, 379; Körte, 3002. Je mehr der Hund bellt, sagen die Russen, je weniger beisst er. (Altmann VI, 403.) Engl.: Brag is a good dog, but Holdfast is better. (Körte, 3002.) Frz.: Chien qui aboie ne mord pas. (Bohn I, 13; Leroux, I, 105.) Lat.: Canes qui plurimum latrant parum mordent. (Hauer, Miij2.) – Si non morderis, cane quid latrante vereris? (Sutor, 225.) Port.: Cão muito ladra, pouco morde. (Bohn I, 272.) 726 Hunde, Fliegen und Ferkel braucht man nicht auf die Hochzeit zu laden, sie kommen von selbst. – Eiselein, 326. 727 Hunde, Fliegen und Possenreisser sind die ersten bey Tische und die letzten wider davon. – Coler, 472b. 728 Hunde fressen fremden Dreck. Dän.: Hunde æde anden mands ærende. (Prov. dan., 7.) 729 Hunde haben viel Nester. – Lehmann, 400, 37. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [424]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/430>, abgerufen am 01.09.2024.