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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 1025 Wär fremme Hunne füttert un anderer Lüe Kinder uptüt, dän slaet se de Schenen kaput. - Schambach, II, 533.

Wer fremde Hunde füttert und anderer Leute Kinder aufzieht, dem schlagen sie die Schienbeine entzwei.

Dän.: Det bröd er forloret, som gives fremmede hund og folk. (Prov. dan., 117.)

Span.: Quien da pan a perro ajeno, pierde el pan y pierde el perro. (Cahier, 3612.)

1026 Wär manke den Hunnen is, maut ermanke (oder derman) hülen. - Schambach, II, 548.

In demselben Sinne wie: Wer unter den Wölfen ist, muss mit ihnen heulen. Man versucht mit diesem Sprichwort alles zu rechtfertigen, was man lieber gelassen haben sollte, gleichwol aber gethan hat, weil man sich der zwingenden Einwirkung anderer, unter denen man lebt und mit denen man verkehrt, nicht zu entziehen vermocht habe.

1027 Wär ower den Hund is, dei kümt ak ower den Swanz. (Hannover.) - Schambach, I, 129.

1028 Was der Hund gesündigt, büsset oft die Sau. - Eiselein, 327.

Hauer sagt für das folgende lateinische Sprichwort: "Was die herrn sünden, das püessen die paüren, (oder:) muess ainer zalen, der die schuech mit past bindt."

Lat.: Canis peccatum sus dependit. (Binder I, 164; II, 420; Eiselein, 327; Erasm., 799; Hauer, Mij; Philippi, I, 71; Seybold, 65; Tappius, 38a.)

1029 Was der hund thut, geht vber die saw auss, vnnd muss das schwein zalen vnd than haben. - Franck, II, 36b.

1030 Was der Hund übriglässt, das frisst der Löwe nicht.

1031 Was geht's den Hund an, wenn der Schinder das Pferd holt.

Dän.: Det staaer ikke til hunde, naar hors skal döe. (Bohn I, 363.)

1032 Was hat der Hund mit dem Reissbündel zu thun?

Die Neger in Surinam, um zu sagen: Was geht das dich an?

1033 Was schad des Hunds bellen, der nicht beisst. - Lehmann, II, 835, 165.

1034 Was soll der Hund in der Kirche, er versteht die Predigt doch nicht.

Poln.: Co po psie w kosciele, kiedy sie nie modli? (Lompa, 7.)

1035 Was soll ein Hund in der Badestube? - Petri, II, 609; Eiselein, 327.

Lat.: Quid cani et balneo? (Eiselein, 327; Philippi, II, 129; Seybold, 484.)

1036 Was von Hunden kompt, bellt gern. - Lehmann, 541, 75; Sailer, 148; Simrock, 5013.

1037 Was weiss der Hund von Scham!

Lit.: Ar tur szu gedo's. (Wurzbach I, 210.)

1038 Wasset de Hund, de Knüppel wasset ok. - Eichwald, 842; Goldschmidt, 120; Weserzeitung, 4057.

1039 Wat a Hünj knapt, as warm. (Amrum.)

Was der Hund scheisst, ist warm.

1040 Wat en gaud Hund is, dei folget der Jagd. - Schambach, II, 416.

Wird auf einen Schmarotzer, der hier als Jagdhund aufgefasst ist, angewandt, der vermöge seiner trefflichen Spürkraft jede Gelegenheit zu schmarotzen erwittert und sich rechtzeitig einstellt.

1041 Wato hool ik 'e Hund, wenn ik sölbs dat Bell'n doon schal? (Süderdithmarschen.) - Für Strelitz: Firmenich, III, 74, 143.

Wenn ich selber bellen soll, wozu habe ich einen Hund?

1042 We kan den Hunden dat blecken verbeden.

1043 We me den Hund lang gnug chrätzt het un d's letzt stellt me ne ab, so bisst er eme no. (Bern.) - Schweiz, II, 248, 7.

1044 We met grusse Hong wel pisse gohn, de moss auch de Beng (Beine) dernoh ophevve könne. (Aachen.) - Firmenich, I, 494, 148.

1045 Wecke den Hund nicht auff, der da schlefft. - Mathesy, 118a.

1046 Wei met Häunern to Bedde geit, de steit met Floauen weyar up. (Büren.)

1047 Weil der Hund bellet, verliert er den Knochen. - Winckler, XI, 85.


[Spaltenumbruch]

1048 Weil der Hund bellt, so frisst der Wolff das Schaff. - Lehmann, 803, 23; Winckler, X, 79.

1049 Weil der Hund bruntzt, so entlaufft der Hass. - Lehmann, 803, 23.

1050 Weil der Hund geht, so treibt man ihn. - Eiselein, 328.

1051 Welcher Hund das Läpplein frisst, der frisst auch das Leder. - Heuseler, 231.

Luther in seiner Schrift Wider den Meuchler zu Dresden.

1052 Welcher Hund siech ist, heult und bellt am meisten. - Eiselein, 328.

1053 Welcher Hund unten liegt, in den beissen alle. - Sutor, 629.

1054 Wen Hunde liebkosen und Strassenjungen schimpfen, dem thut eine scharfe Bürste noth.

Hunde und Schmeichler machen oft durch die Heftigkeit ihrer Liebkosungen ihre eigenen Herrn so schmuzig, dass sie sich Fusstritte von denselben zuziehen.

1055 Wenn alle Hunde schlagen an, ist's um des Hasen Fell gethan.

1056 Wenn alte Hunde bellen, soll man Achtung stellen. - Nass. Schulbl., XIV, 5.

1057 Wenn de Huingd Maise on de Jägasch Nösse, dann öss es met de Jagd geschösse. (Heilsberg.) - Frischbier2, 1741.

Wenn die Hunde Mäuse suchen und die Jäger Nüsse, dann ist es mit der Jagd vorbei.

1058 Wenn de Hund drömt, so is 't vun Brot. - Eichwald, 856.

1059 Wenn de Hund hengen sal, het he Läer e fräten. - Schambach, I, 221.

1060 Wenn de Hund schött, kann hei nig bellen. - Frischbier2, 1742.

In Pommern: Wenn de Hund schitt, kann he nich blaffen. Als entgegengesetzte Thätigkeiten aufgefasst, weil sie von gewissermassen einander entgegengesetzten Organen verrichtet werden.

1061 Wenn de Hund weg is, gaht de Schapen averall (oder: war se willen). (Ostfries.) - Bueren, 1242; Hauskalender, II.

1062 Wenn dein Hund kalte Nieren hat, so lege ihm eine Kutte an und er wird im ganzen Lande mit jeder Hündin läufig. - Klosterspiegel, 71, 17.

1063 Wenn dem Hunde das Wasser ans Maul geht, so schwimmt er.

Mhd.: Er tut recht als ein adel hunt, so dem daz wazzer geit in munt, so hebt er an und swimmet. (Dietrichs Ausfahrt.) (Zingerle, 197.)

1064 Wenn dem Hunde das Wasser in die Ohren läuft, merkt er, dass es ans Ertrinken geht.

Böhm.: Pes nevi o nebezpecenstvi, dokud se mu do usi nenaleva. (Celakovsky, 194.)

Kroat.: Cucek ne zna za pogibel, dok mu se vuha ne zalevaju. (Celakovsky, 194.)

1065 Wenn der Hund am Bein nagt, so kennt er keinen Freund. - Lehmann, 260, 32.

1066 Wenn der Hund am Knochen nagt, so kann er nicht bellen.

Holl.: Een hond moet knagen zonder bassen. (Harrebomee, I, 317.)

1067 Wenn der Hund auch in die Kette beisst, er wird doch nicht ledig.

1068 Wenn der Hund auch in die Räder beisst, der Wagen bleibt nicht stehen.

1069 Wenn der Hund auch zu Hof gewesen ist, so ist er doch kein Junker.

1070 Wenn der Hund bei seinem Herrn, so kann ihm niemand das Bellen wehr'n.

"Wenn der Hund ist bey seinem Herrn, kan jhn das bellen niemand wern." (Waldis, I, 74.)

1071 Wenn der Hund beisst, so wird er wieder gebissen (geschmissen).

Folgen der Rache.

1072 Wenn der Hund beist vnd man salbt jhn mit einem Eichen Prügel, so hinckt sein Herr nicht davon. - Lehmann, 128, 99.

1073 Wenn der Hund bellt, so kriegt er Schmier, bellt er nicht, so kriegt er erst recht Schmier. - Frischbier2, 1708.

[Spaltenumbruch] 1025 Wär fremme Hunne füttert un anderer Lüe Kinder uptüt, dän slâet se de Schênen kaput.Schambach, II, 533.

Wer fremde Hunde füttert und anderer Leute Kinder aufzieht, dem schlagen sie die Schienbeine entzwei.

Dän.: Det brød er forloret, som gives fremmede hund og folk. (Prov. dan., 117.)

Span.: Quien da pan á perro ajeno, pierde el pan y pierde el perro. (Cahier, 3612.)

1026 Wär manke den Hunnen is, maut ermanke (oder dermân) hülen.Schambach, II, 548.

In demselben Sinne wie: Wer unter den Wölfen ist, muss mit ihnen heulen. Man versucht mit diesem Sprichwort alles zu rechtfertigen, was man lieber gelassen haben sollte, gleichwol aber gethan hat, weil man sich der zwingenden Einwirkung anderer, unter denen man lebt und mit denen man verkehrt, nicht zu entziehen vermocht habe.

1027 Wär ôwer den Hund is, dei kümt âk ôwer den Swanz. (Hannover.) – Schambach, I, 129.

1028 Was der Hund gesündigt, büsset oft die Sau.Eiselein, 327.

Hauer sagt für das folgende lateinische Sprichwort: „Was die herrn sünden, das püessen die paüren, (oder:) muess ainer zalen, der die schuech mit past bindt.“

Lat.: Canis peccatum sus dependit. (Binder I, 164; II, 420; Eiselein, 327; Erasm., 799; Hauer, Mij; Philippi, I, 71; Seybold, 65; Tappius, 38a.)

1029 Was der hund thut, geht vber die saw auss, vnnd muss das schwein zalen vnd than haben.Franck, II, 36b.

1030 Was der Hund übriglässt, das frisst der Löwe nicht.

1031 Was geht's den Hund an, wenn der Schinder das Pferd holt.

Dän.: Det staaer ikke til hunde, naar hors skal døe. (Bohn I, 363.)

1032 Was hat der Hund mit dem Reissbündel zu thun?

Die Neger in Surinam, um zu sagen: Was geht das dich an?

1033 Was schad des Hunds bellen, der nicht beisst.Lehmann, II, 835, 165.

1034 Was soll der Hund in der Kirche, er versteht die Predigt doch nicht.

Poln.: Co po psie w košciele, kiedy się nie modli? (Lompa, 7.)

1035 Was soll ein Hund in der Badestube?Petri, II, 609; Eiselein, 327.

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1036 Was von Hunden kompt, bellt gern.Lehmann, 541, 75; Sailer, 148; Simrock, 5013.

1037 Was weiss der Hund von Scham!

Lit.: Ar tur szu gédó's. (Wurzbach I, 210.)

1038 Wasset de Hund, de Knüppel wasset ok.Eichwald, 842; Goldschmidt, 120; Weserzeitung, 4057.

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Was der Hund scheisst, ist warm.

1040 Wat en gaud Hund is, dei folget der Jagd.Schambach, II, 416.

Wird auf einen Schmarotzer, der hier als Jagdhund aufgefasst ist, angewandt, der vermöge seiner trefflichen Spürkraft jede Gelegenheit zu schmarotzen erwittert und sich rechtzeitig einstellt.

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Wenn ich selber bellen soll, wozu habe ich einen Hund?

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1043 We me den Hund lang gnug chrätzt het un d's letzt stellt me ne ab, so bisst er eme no. (Bern.) – Schweiz, II, 248, 7.

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1047 Weil der Hund bellet, verliert er den Knochen.Winckler, XI, 85.


[Spaltenumbruch]

1048 Weil der Hund bellt, so frisst der Wolff das Schaff.Lehmann, 803, 23; Winckler, X, 79.

1049 Weil der Hund bruntzt, so entlaufft der Hass.Lehmann, 803, 23.

1050 Weil der Hund geht, so treibt man ihn.Eiselein, 328.

1051 Welcher Hund das Läpplein frisst, der frisst auch das Leder.Heuseler, 231.

Luther in seiner Schrift Wider den Meuchler zu Dresden.

1052 Welcher Hund siech ist, heult und bellt am meisten.Eiselein, 328.

1053 Welcher Hund unten liegt, in den beissen alle.Sutor, 629.

1054 Wen Hunde liebkosen und Strassenjungen schimpfen, dem thut eine scharfe Bürste noth.

Hunde und Schmeichler machen oft durch die Heftigkeit ihrer Liebkosungen ihre eigenen Herrn so schmuzig, dass sie sich Fusstritte von denselben zuziehen.

1055 Wenn alle Hunde schlagen an, ist's um des Hasen Fell gethan.

1056 Wenn alte Hunde bellen, soll man Achtung stellen.Nass. Schulbl., XIV, 5.

1057 Wenn de Huingd Maise on de Jägasch Nösse, dann öss es met de Jagd geschösse. (Heilsberg.) – Frischbier2, 1741.

Wenn die Hunde Mäuse suchen und die Jäger Nüsse, dann ist es mit der Jagd vorbei.

1058 Wenn de Hund drömt, so is 't vun Brot.Eichwald, 856.

1059 Wenn de Hund hengen sal, het he Läer e fräten.Schambach, I, 221.

1060 Wenn de Hund schött, kann hei nig bellen.Frischbier2, 1742.

In Pommern: Wenn de Hund schitt, kann he nich blaffen. Als entgegengesetzte Thätigkeiten aufgefasst, weil sie von gewissermassen einander entgegengesetzten Organen verrichtet werden.

1061 Wenn de Hund weg is, gaht de Schâpen averall (oder: wâr se willen). (Ostfries.) – Bueren, 1242; Hauskalender, II.

1062 Wenn dein Hund kalte Nieren hat, so lege ihm eine Kutte an und er wird im ganzen Lande mit jeder Hündin läufig.Klosterspiegel, 71, 17.

1063 Wenn dem Hunde das Wasser ans Maul geht, so schwimmt er.

Mhd.: Er tut recht als ein adel hunt, sô dem daz wazzer gît in munt, sô hebt er an und swimmet. (Dietrichs Ausfahrt.) (Zingerle, 197.)

1064 Wenn dem Hunde das Wasser in die Ohren läuft, merkt er, dass es ans Ertrinken geht.

Böhm.: Pes neví o nebezpečenství, dokud se mu do uši nenalévá. (Čelakovsky, 194.)

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1065 Wenn der Hund am Bein nagt, so kennt er keinen Freund.Lehmann, 260, 32.

1066 Wenn der Hund am Knochen nagt, so kann er nicht bellen.

Holl.: Een hond moet knagen zonder bassen. (Harrebomée, I, 317.)

1067 Wenn der Hund auch in die Kette beisst, er wird doch nicht ledig.

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1070 Wenn der Hund bei seinem Herrn, so kann ihm niemand das Bellen wehr'n.

„Wenn der Hund ist bey seinem Herrn, kan jhn das bellen niemand wern.“ (Waldis, I, 74.)

1071 Wenn der Hund beisst, so wird er wieder gebissen (geschmissen).

Folgen der Rache.

1072 Wenn der Hund beist vnd man salbt jhn mit einem Eichen Prügel, so hinckt sein Herr nicht davon.Lehmann, 128, 99.

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[[432]/0438] 1025 Wär fremme Hunne füttert un anderer Lüe Kinder uptüt, dän slâet se de Schênen kaput. – Schambach, II, 533. Wer fremde Hunde füttert und anderer Leute Kinder aufzieht, dem schlagen sie die Schienbeine entzwei. Dän.: Det brød er forloret, som gives fremmede hund og folk. (Prov. dan., 117.) Span.: Quien da pan á perro ajeno, pierde el pan y pierde el perro. (Cahier, 3612.) 1026 Wär manke den Hunnen is, maut ermanke (oder dermân) hülen. – Schambach, II, 548. In demselben Sinne wie: Wer unter den Wölfen ist, muss mit ihnen heulen. Man versucht mit diesem Sprichwort alles zu rechtfertigen, was man lieber gelassen haben sollte, gleichwol aber gethan hat, weil man sich der zwingenden Einwirkung anderer, unter denen man lebt und mit denen man verkehrt, nicht zu entziehen vermocht habe. 1027 Wär ôwer den Hund is, dei kümt âk ôwer den Swanz. (Hannover.) – Schambach, I, 129. 1028 Was der Hund gesündigt, büsset oft die Sau. – Eiselein, 327. Hauer sagt für das folgende lateinische Sprichwort: „Was die herrn sünden, das püessen die paüren, (oder:) muess ainer zalen, der die schuech mit past bindt.“ Lat.: Canis peccatum sus dependit. (Binder I, 164; II, 420; Eiselein, 327; Erasm., 799; Hauer, Mij; Philippi, I, 71; Seybold, 65; Tappius, 38a.) 1029 Was der hund thut, geht vber die saw auss, vnnd muss das schwein zalen vnd than haben. – Franck, II, 36b. 1030 Was der Hund übriglässt, das frisst der Löwe nicht. 1031 Was geht's den Hund an, wenn der Schinder das Pferd holt. Dän.: Det staaer ikke til hunde, naar hors skal døe. (Bohn I, 363.) 1032 Was hat der Hund mit dem Reissbündel zu thun? Die Neger in Surinam, um zu sagen: Was geht das dich an? 1033 Was schad des Hunds bellen, der nicht beisst. – Lehmann, II, 835, 165. 1034 Was soll der Hund in der Kirche, er versteht die Predigt doch nicht. Poln.: Co po psie w košciele, kiedy się nie modli? (Lompa, 7.) 1035 Was soll ein Hund in der Badestube? – Petri, II, 609; Eiselein, 327. Lat.: Quid cani et balneo? (Eiselein, 327; Philippi, II, 129; Seybold, 484.) 1036 Was von Hunden kompt, bellt gern. – Lehmann, 541, 75; Sailer, 148; Simrock, 5013. 1037 Was weiss der Hund von Scham! Lit.: Ar tur szu gédó's. (Wurzbach I, 210.) 1038 Wasset de Hund, de Knüppel wasset ok. – Eichwald, 842; Goldschmidt, 120; Weserzeitung, 4057. 1039 Wat a Hünj knapt, as warm. (Amrum.) Was der Hund scheisst, ist warm. 1040 Wat en gaud Hund is, dei folget der Jagd. – Schambach, II, 416. Wird auf einen Schmarotzer, der hier als Jagdhund aufgefasst ist, angewandt, der vermöge seiner trefflichen Spürkraft jede Gelegenheit zu schmarotzen erwittert und sich rechtzeitig einstellt. 1041 Wato hool ik 'e Hund, wenn ik sölbs dat Bell'n doon schal? (Süderdithmarschen.) – Für Strelitz: Firmenich, III, 74, 143. Wenn ich selber bellen soll, wozu habe ich einen Hund? 1042 We kan den Hunden dat blecken verbeden. 1043 We me den Hund lang gnug chrätzt het un d's letzt stellt me ne ab, so bisst er eme no. (Bern.) – Schweiz, II, 248, 7. 1044 We met grusse Hong wel pisse gohn, de moss auch de Beng (Beine) dernoh ophevve könne. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 148. 1045 Wecke den Hund nicht auff, der da schlefft. – Mathesy, 118a. 1046 Wei met Häunern to Bedde geit, de stèit met Floauen weyar up. (Büren.) 1047 Weil der Hund bellet, verliert er den Knochen. – Winckler, XI, 85. 1048 Weil der Hund bellt, so frisst der Wolff das Schaff. – Lehmann, 803, 23; Winckler, X, 79. 1049 Weil der Hund bruntzt, so entlaufft der Hass. – Lehmann, 803, 23. 1050 Weil der Hund geht, so treibt man ihn. – Eiselein, 328. 1051 Welcher Hund das Läpplein frisst, der frisst auch das Leder. – Heuseler, 231. Luther in seiner Schrift Wider den Meuchler zu Dresden. 1052 Welcher Hund siech ist, heult und bellt am meisten. – Eiselein, 328. 1053 Welcher Hund unten liegt, in den beissen alle. – Sutor, 629. 1054 Wen Hunde liebkosen und Strassenjungen schimpfen, dem thut eine scharfe Bürste noth. Hunde und Schmeichler machen oft durch die Heftigkeit ihrer Liebkosungen ihre eigenen Herrn so schmuzig, dass sie sich Fusstritte von denselben zuziehen. 1055 Wenn alle Hunde schlagen an, ist's um des Hasen Fell gethan. 1056 Wenn alte Hunde bellen, soll man Achtung stellen. – Nass. Schulbl., XIV, 5. 1057 Wenn de Huingd Maise on de Jägasch Nösse, dann öss es met de Jagd geschösse. (Heilsberg.) – Frischbier2, 1741. Wenn die Hunde Mäuse suchen und die Jäger Nüsse, dann ist es mit der Jagd vorbei. 1058 Wenn de Hund drömt, so is 't vun Brot. – Eichwald, 856. 1059 Wenn de Hund hengen sal, het he Läer e fräten. – Schambach, I, 221. 1060 Wenn de Hund schött, kann hei nig bellen. – Frischbier2, 1742. In Pommern: Wenn de Hund schitt, kann he nich blaffen. Als entgegengesetzte Thätigkeiten aufgefasst, weil sie von gewissermassen einander entgegengesetzten Organen verrichtet werden. 1061 Wenn de Hund weg is, gaht de Schâpen averall (oder: wâr se willen). (Ostfries.) – Bueren, 1242; Hauskalender, II. 1062 Wenn dein Hund kalte Nieren hat, so lege ihm eine Kutte an und er wird im ganzen Lande mit jeder Hündin läufig. – Klosterspiegel, 71, 17. 1063 Wenn dem Hunde das Wasser ans Maul geht, so schwimmt er. Mhd.: Er tut recht als ein adel hunt, sô dem daz wazzer gît in munt, sô hebt er an und swimmet. (Dietrichs Ausfahrt.) (Zingerle, 197.) 1064 Wenn dem Hunde das Wasser in die Ohren läuft, merkt er, dass es ans Ertrinken geht. Böhm.: Pes neví o nebezpečenství, dokud se mu do uši nenalévá. (Čelakovsky, 194.) Kroat.: Cúcek ne zna za pogibel, dok mu se vúha ne zalévaju. (Čelakovsky, 194.) 1065 Wenn der Hund am Bein nagt, so kennt er keinen Freund. – Lehmann, 260, 32. 1066 Wenn der Hund am Knochen nagt, so kann er nicht bellen. Holl.: Een hond moet knagen zonder bassen. (Harrebomée, I, 317.) 1067 Wenn der Hund auch in die Kette beisst, er wird doch nicht ledig. 1068 Wenn der Hund auch in die Räder beisst, der Wagen bleibt nicht stehen. 1069 Wenn der Hund auch zu Hof gewesen ist, so ist er doch kein Junker. 1070 Wenn der Hund bei seinem Herrn, so kann ihm niemand das Bellen wehr'n. „Wenn der Hund ist bey seinem Herrn, kan jhn das bellen niemand wern.“ (Waldis, I, 74.) 1071 Wenn der Hund beisst, so wird er wieder gebissen (geschmissen). Folgen der Rache. 1072 Wenn der Hund beist vnd man salbt jhn mit einem Eichen Prügel, so hinckt sein Herr nicht davon. – Lehmann, 128, 99. 1073 Wenn der Hund bellt, so kriegt er Schmier, bellt er nicht, so kriegt er erst recht Schmier. – Frischbier2, 1708.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [432]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/438>, abgerufen am 24.11.2024.