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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 1163 Wenn Hunde und Tyrannen den Tod fühlen, sind ihre Bisse am gefährlichsten.

1164 Wenn Hunde zur Hochzeit kommen, setzt man ihnen Prügelsuppe vor.

It.: Le bastonate cacciano i cani delle nozze. (Pazzaglia, 246, 3.)

1165 Wenn ma unter de Hunde schmeisst, so trifft ma inn (einen). (Schles.) - Frommann, III, 246, 183.

1166 Wenn man an den Hund will, so find man bald ein brügel. - Gottfr., 1112b.

1167 Wenn man an einen Hund will, so muss er den Braten gefressen haben.

1168 Wenn man dem Hunde auch den Schwanz abschneidet, er bleibt doch ein Hund.

It.: Taglia la coda al cane, e' riman cane. (Bohn I, 127.)

1169 Wenn man dem Hunde auch ein Bein bricht, seine Treue wanket nicht.

Buffon behauptet: "Der einzige Unterschied zwischen dem Hunde und dem Menschen besteht darin, dass man sich in Noth und Gefahr auf diesen niemals, auf jenen aber immer verlassen kann."

1170 Wenn man dem Hunde auch eins über die Augen gibt, er kümmert sich nicht darum. (Lit.)

1171 Wenn man dem Hunde das Maul mit Fleisch gestopft hat, dann ist leicht stehlen.

It.: Placato il cane, il rubar e facile. (Bohn, I, 121.)

1172 Wenn man dem Hundt die Haut will abstreiffen, so sagt man, er sey wüthig (toll). - Lehmann, 856, 31; Sailer, 151; Simrock, 5033.

1173 Wenn man den Hund an eine goldene Kette legt, so ist's doch eine Kette.

Die Russen: Der Hund sei noch so treu, eine goldene Kette verdient er nicht. (Altmann VI, 462.)

1174 Wenn man den Hund auf die Jagd tragen muss, gibt's eine schlechte Hetzung. - Parömiakon, 2253.

Frz.: La chasse va mal, quand il faut y porter les chiens. (Starschedel, 410.)

1175 Wenn man den Hund in die Kirche lässt, so geht er auch auf den Altar.

Holl.: Men laet den hont in, hi gaet op die gaern.

Lat.: Scandere vult quernam canis intromissus ad aulam. (Fallersleben, 503.)

1176 Wenn man den Hund Junker heisst, will man ihn hängen.

Gefährlichkeit der Schmeichelei.

Holl.: Als men den hond jonker heet, dan wil men hem hangen. (Harrebomee, I, 316.)

1177 Wenn man den Hund lesst am Lappen kawen, so frisset er bald das Fleisch hernach. - Luther's Tischr., 358b; Petri, II, 663.

1178 Wenn man den Hund mit dem Prügel trifft, so schreit er.

1179 Wenn man den Hund nicht satt füttert, so sucht er Knochen in allen Gassen (Gossen).

1180 Wenn man den Hund ruft, so wedelt er mit dem Schwanze.

Die Russen: Man ruft den Hund nicht zu Hofe, er soll denn wedeln. (Altmann VI, 437.)

1181 Wenn man den Hund schlagen will, findet man Knüppel in allen Winkeln. - Eiselein, 329; Frischbier2, 1730.

"Wenn man gern schlagen wolt den Hundt, findt sich der Knüttel selb zur stund." (Waldis, II, 2, 35.)

1182 Wenn man den Hund schlagen will, so hat er's Fleisch aus dem Hafen gestohlen. - Mayer, II, 201.

1183 Wenn man den Hund trifft, dann bellt er. - Kehrein, VIII, 109.

1184 Wenn man den Hund will hencken, so hat er braten oder leder gefressen. - Henisch, 481, 29; Petri, II, 663.

"Als wenn ein den Hund wolt henken, so sagt man, dass er schmer hab gfressen." (Waldis, IV, 100, 30.)

Span.: Para azotar el perro, que se come el hierro. (Bohn I, 239.)

1185 Wenn man den Hund zum Jagen tragen muss, so ist übel gejagt. (Nürtingen.)

Die Türken: Der Hund, den man gegen seinen Willen auf die Jagd nimmt, fängt kein Wild. (Cahier, 2572.)

[Spaltenumbruch] 1186 Wenn man den Hunden den Knochen nimmt, um den sie sich beissen, so werden sie Freunde.

Böhm.: Psi se o kost hryzou, vez mi kost a prestanou. (Celakovsky, 348.)

1187 Wenn man den Hunden ein Bein vorwirft, so frisst's der stärkste.

1188 Wenn man die Hunde zur Jagd muss tragen, kann man nicht viel Hasen jagen. - Sutor, 79; Mayer, II, 222.

Dän.: De hunde som skulle nödes til skoven, bide ei mange dyr. (Prov. dan., 312.)

1189 Wenn man die Hunde zum Laufen nöthigen muss, fahet man nicht viel.

Lat.: Invitis canibus venator nil capit ullus. (Sutor, 79.)

1190 Wenn man die Hundt zum Jagen nötigt, so Reiten sie auffm Arss. - Lehmann, 849, 4.

1191 Wenn man die kleinen Hunde mit Füssen tritt, so thut es ihnen ebenso weh als den grossen.

1192 Wenn man einem Hunde ein Bein will nehmen, so wehrt er sich. - Lehmann, 562, 74.

1193 Wenn man einem Hunde übel will, macht man ihn toll.

Die Russen: Der Hund ist toll, von dem die Leute wollen, dass er erschlagen werden soll. (Altmann VI, 459.)

Böhm.: Kdyz psa chti ubiti, volaji, ze se pominul. (Celakovsky, 350.)

Holl.: Als men den hond wil doodslaan, so beschuldigt men hem van dolheit. (Harrebomee, I, 316.)

Lat.: Canem quem odi, insimulo rabiei. (Bovill, I, 58.)

1194 Wenn man einen fremden Hund hat, so beisst man keinen Einheimischen.

1195 Wenn man einen Hund aufknüpfen will, fehlt's nicht an einem Strick.

Böhm.: Kdo chce psa obesiti, snadno opratku najde. (Celakovsky, 350.)

Holl.: Als men den hond hangen wil, zoo krijgt men weelhaast een zeel. (Harrebomee, I, 316.)

Kroat.: Koj svoga cucka obesiti hoce, lehko vuzinec najde. (Celakovsky, 350.)

Lat.: Malefacere qui vult, nunquam non causam invenit. (Philippi, I, 237.)

1196 Wenn man einen Hund fortschickt, kommt ein Knochennager wieder.

1197 Wenn man einen Hund werfen will, findet man bald einen Stein.

Holl.: Als men eenen hond wil smijten, vindt men ligt eenen steen. (Harrebomee, I, 316.)

1198 Wenn man einen schlafenden Hund will necken, findet man leicht einen Stecken. - Körte, 3012.

Lat.: Ad calamitatem quilibet rumor valet (sufficit). (Fischer, 3, 12; Philippi, I, 7.)

1199 Wenn man 'n Hund hangen wil, fin't man sacht'n (schon) Strick. (Süderdithmarschen.)

1200 Wenn man nur vorm Hunde sicher ist, sein Schatten ist nicht gefährlich.

Dän.: Vaer dig for hunden, skyggen bider ikke. (Bohn I, 402.)

1201 Wenn man unter die Hunde wirfft, so schreiet, der getroffen ist (vnd wer schreyet, der ist getroffen). - Luther's Tischr., 252; Petri, II, 669; Mathesy, 141b; Simrock, 5018.

1202 Wenn man vnter die Hund wirfft, den man trifft, der bellt. - Gruter, III, 97; Lehmann, II, 863, 41; Blum, 398; Eisenhart, V, 29; Sailer, 252.

"Wenn man vnder die Hund wirfft, schreit keiner, denn welcher getroffen wird." (Rollwagenbüchlein, Vorrede.) Wenn Thorheiten und Laster im allgemeinen verspottet werden, so trifft der Stachel der Satire vorzüglich den, der sich schuldig fühlt.

1203 Wenn man von dem Hunde redet, so wedelt er mit dem Schwanze.

1204 Wenn mann den Hund will schlagen, so muss er dass Fleisch gefressen haben. - Lehmann, 181, 15 u. 305, 21.

Ein Verwand ist leicht gefunden. Wenn man mit jemand brechen will, so bürdet man ihm alle erdenklichen Fehler und Vergehen auf.

Span.: Para azotar el perro, que se come el hierro. (Bohn I, 339.)

1205 Wenn mann einn hundt schlagen wil, so findet man leicht einn prügel (stecken). - Franck, I, 64b; II, 76b; Petri, II, 663; Lehmann, 856, 30; Lehmann, II, 830, 78; Blum, 385.

Die Nordfriesen: Thiar (der) an Hünj slau wall, hi

[Spaltenumbruch] 1163 Wenn Hunde und Tyrannen den Tod fühlen, sind ihre Bisse am gefährlichsten.

1164 Wenn Hunde zur Hochzeit kommen, setzt man ihnen Prügelsuppe vor.

It.: Le bastonate cacciano i cani delle nozze. (Pazzaglia, 246, 3.)

1165 Wenn ma unter de Hunde schmeisst, so trifft ma inn (einen). (Schles.) – Frommann, III, 246, 183.

1166 Wenn man an den Hund will, so find man bald ein brügel.Gottfr., 1112b.

1167 Wenn man an einen Hund will, so muss er den Braten gefressen haben.

1168 Wenn man dem Hunde auch den Schwanz abschneidet, er bleibt doch ein Hund.

It.: Taglia la coda al cane, e' riman cane. (Bohn I, 127.)

1169 Wenn man dem Hunde auch ein Bein bricht, seine Treue wanket nicht.

Buffon behauptet: „Der einzige Unterschied zwischen dem Hunde und dem Menschen besteht darin, dass man sich in Noth und Gefahr auf diesen niemals, auf jenen aber immer verlassen kann.“

1170 Wenn man dem Hunde auch eins über die Augen gibt, er kümmert sich nicht darum. (Lit.)

1171 Wenn man dem Hunde das Maul mit Fleisch gestopft hat, dann ist leicht stehlen.

It.: Placato il cane, il rubar e facile. (Bohn, I, 121.)

1172 Wenn man dem Hundt die Haut will abstreiffen, so sagt man, er sey wüthig (toll).Lehmann, 856, 31; Sailer, 151; Simrock, 5033.

1173 Wenn man den Hund an eine goldene Kette legt, so ist's doch eine Kette.

Die Russen: Der Hund sei noch so treu, eine goldene Kette verdient er nicht. (Altmann VI, 462.)

1174 Wenn man den Hund auf die Jagd tragen muss, gibt's eine schlechte Hetzung.Parömiakon, 2253.

Frz.: La chasse va mal, quand il faut y porter les chiens. (Starschedel, 410.)

1175 Wenn man den Hund in die Kirche lässt, so geht er auch auf den Altar.

Holl.: Men laet den hont in, hi gaet op die gaern.

Lat.: Scandere vult quernam canis intromissus ad aulam. (Fallersleben, 503.)

1176 Wenn man den Hund Junker heisst, will man ihn hängen.

Gefährlichkeit der Schmeichelei.

Holl.: Als men den hond jonker heet, dan wil men hem hangen. (Harrebomée, I, 316.)

1177 Wenn man den Hund lesst am Lappen kawen, so frisset er bald das Fleisch hernach.Luther's Tischr., 358b; Petri, II, 663.

1178 Wenn man den Hund mit dem Prügel trifft, so schreit er.

1179 Wenn man den Hund nicht satt füttert, so sucht er Knochen in allen Gassen (Gossen).

1180 Wenn man den Hund ruft, so wedelt er mit dem Schwanze.

Die Russen: Man ruft den Hund nicht zu Hofe, er soll denn wedeln. (Altmann VI, 437.)

1181 Wenn man den Hund schlagen will, findet man Knüppel in allen Winkeln.Eiselein, 329; Frischbier2, 1730.

„Wenn man gern schlagen wolt den Hundt, findt sich der Knüttel selb zur stund.“ (Waldis, II, 2, 35.)

1182 Wenn man den Hund schlagen will, so hat er's Fleisch aus dem Hafen gestohlen.Mayer, II, 201.

1183 Wenn man den Hund trifft, dann bellt er.Kehrein, VIII, 109.

1184 Wenn man den Hund will hencken, so hat er braten oder leder gefressen.Henisch, 481, 29; Petri, II, 663.

„Als wenn ein den Hund wolt henken, so sagt man, dass er schmer hab gfressen.“ (Waldis, IV, 100, 30.)

Span.: Para azotar el perro, que se come el hierro. (Bohn I, 239.)

1185 Wenn man den Hund zum Jagen tragen muss, so ist übel gejagt. (Nürtingen.)

Die Türken: Der Hund, den man gegen seinen Willen auf die Jagd nimmt, fängt kein Wild. (Cahier, 2572.)

[Spaltenumbruch] 1186 Wenn man den Hunden den Knochen nimmt, um den sie sich beissen, so werden sie Freunde.

Böhm.: Psi se o kost hryzou, vez mi kost a přestanou. (Čelakovsky, 348.)

1187 Wenn man den Hunden ein Bein vorwirft, so frisst's der stärkste.

1188 Wenn man die Hunde zur Jagd muss tragen, kann man nicht viel Hasen jagen.Sutor, 79; Mayer, II, 222.

Dän.: De hunde som skulle nødes til skoven, bide ei mange dyr. (Prov. dan., 312.)

1189 Wenn man die Hunde zum Laufen nöthigen muss, fahet man nicht viel.

Lat.: Invitis canibus venator nil capit ullus. (Sutor, 79.)

1190 Wenn man die Hundt zum Jagen nötigt, so Reiten sie auffm Arss.Lehmann, 849, 4.

1191 Wenn man die kleinen Hunde mit Füssen tritt, so thut es ihnen ebenso weh als den grossen.

1192 Wenn man einem Hunde ein Bein will nehmen, so wehrt er sich.Lehmann, 562, 74.

1193 Wenn man einem Hunde übel will, macht man ihn toll.

Die Russen: Der Hund ist toll, von dem die Leute wollen, dass er erschlagen werden soll. (Altmann VI, 459.)

Böhm.: Když psa chtí ubiti, volají, že se pominul. (Čelakovsky, 350.)

Holl.: Als men den hond wil doodslaan, so beschuldigt men hem van dolheit. (Harrebomée, I, 316.)

Lat.: Canem quem odi, insimulo rabiei. (Bovill, I, 58.)

1194 Wenn man einen fremden Hund hat, so beisst man keinen Einheimischen.

1195 Wenn man einen Hund aufknüpfen will, fehlt's nicht an einem Strick.

Böhm.: Kdo chce psa obĕsiti, snadno oprátku najde. (Čelakovsky, 350.)

Holl.: Als men den hond hangen wil, zoo krijgt men weelhaast een zeel. (Harrebomée, I, 316.)

Kroat.: Koj svoga cucka obesiti hoće, lehko vužinec najde. (Čelakovsky, 350.)

Lat.: Malefacere qui vult, nunquam non causam invenit. (Philippi, I, 237.)

1196 Wenn man einen Hund fortschickt, kommt ein Knochennager wieder.

1197 Wenn man einen Hund werfen will, findet man bald einen Stein.

Holl.: Als men eenen hond wil smijten, vindt men ligt eenen steen. (Harrebomée, I, 316.)

1198 Wenn man einen schlafenden Hund will necken, findet man leicht einen Stecken.Körte, 3012.

Lat.: Ad calamitatem quilibet rumor valet (sufficit). (Fischer, 3, 12; Philippi, I, 7.)

1199 Wenn man 'n Hund hangen wil, fin't man sacht'n (schon) Strick. (Süderdithmarschen.)

1200 Wenn man nur vorm Hunde sicher ist, sein Schatten ist nicht gefährlich.

Dän.: Vær dig for hunden, skyggen bider ikke. (Bohn I, 402.)

1201 Wenn man unter die Hunde wirfft, so schreiet, der getroffen ist (vnd wer schreyet, der ist getroffen).Luther's Tischr., 252; Petri, II, 669; Mathesy, 141b; Simrock, 5018.

1202 Wenn man vnter die Hund wirfft, den man trifft, der bellt.Gruter, III, 97; Lehmann, II, 863, 41; Blum, 398; Eisenhart, V, 29; Sailer, 252.

„Wenn man vnder die Hund wirfft, schreit keiner, denn welcher getroffen wird.“ (Rollwagenbüchlein, Vorrede.) Wenn Thorheiten und Laster im allgemeinen verspottet werden, so trifft der Stachel der Satire vorzüglich den, der sich schuldig fühlt.

1203 Wenn man von dem Hunde redet, so wedelt er mit dem Schwanze.

1204 Wenn mann den Hund will schlagen, so muss er dass Fleisch gefressen haben.Lehmann, 181, 15 u. 305, 21.

Ein Verwand ist leicht gefunden. Wenn man mit jemand brechen will, so bürdet man ihm alle erdenklichen Fehler und Vergehen auf.

Span.: Para azotar el perro, que se come el hierro. (Bohn I, 339.)

1205 Wenn mann einn hundt schlagen wil, so findet man leicht einn prügel (stecken).Franck, I, 64b; II, 76b; Petri, II, 663; Lehmann, 856, 30; Lehmann, II, 830, 78; Blum, 385.

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[[435]/0441] 1163 Wenn Hunde und Tyrannen den Tod fühlen, sind ihre Bisse am gefährlichsten. 1164 Wenn Hunde zur Hochzeit kommen, setzt man ihnen Prügelsuppe vor. It.: Le bastonate cacciano i cani delle nozze. (Pazzaglia, 246, 3.) 1165 Wenn ma unter de Hunde schmeisst, so trifft ma inn (einen). (Schles.) – Frommann, III, 246, 183. 1166 Wenn man an den Hund will, so find man bald ein brügel. – Gottfr., 1112b. 1167 Wenn man an einen Hund will, so muss er den Braten gefressen haben. 1168 Wenn man dem Hunde auch den Schwanz abschneidet, er bleibt doch ein Hund. It.: Taglia la coda al cane, e' riman cane. (Bohn I, 127.) 1169 Wenn man dem Hunde auch ein Bein bricht, seine Treue wanket nicht. Buffon behauptet: „Der einzige Unterschied zwischen dem Hunde und dem Menschen besteht darin, dass man sich in Noth und Gefahr auf diesen niemals, auf jenen aber immer verlassen kann.“ 1170 Wenn man dem Hunde auch eins über die Augen gibt, er kümmert sich nicht darum. (Lit.) 1171 Wenn man dem Hunde das Maul mit Fleisch gestopft hat, dann ist leicht stehlen. It.: Placato il cane, il rubar e facile. (Bohn, I, 121.) 1172 Wenn man dem Hundt die Haut will abstreiffen, so sagt man, er sey wüthig (toll). – Lehmann, 856, 31; Sailer, 151; Simrock, 5033. 1173 Wenn man den Hund an eine goldene Kette legt, so ist's doch eine Kette. Die Russen: Der Hund sei noch so treu, eine goldene Kette verdient er nicht. (Altmann VI, 462.) 1174 Wenn man den Hund auf die Jagd tragen muss, gibt's eine schlechte Hetzung. – Parömiakon, 2253. Frz.: La chasse va mal, quand il faut y porter les chiens. (Starschedel, 410.) 1175 Wenn man den Hund in die Kirche lässt, so geht er auch auf den Altar. Holl.: Men laet den hont in, hi gaet op die gaern. Lat.: Scandere vult quernam canis intromissus ad aulam. (Fallersleben, 503.) 1176 Wenn man den Hund Junker heisst, will man ihn hängen. Gefährlichkeit der Schmeichelei. Holl.: Als men den hond jonker heet, dan wil men hem hangen. (Harrebomée, I, 316.) 1177 Wenn man den Hund lesst am Lappen kawen, so frisset er bald das Fleisch hernach. – Luther's Tischr., 358b; Petri, II, 663. 1178 Wenn man den Hund mit dem Prügel trifft, so schreit er. 1179 Wenn man den Hund nicht satt füttert, so sucht er Knochen in allen Gassen (Gossen). 1180 Wenn man den Hund ruft, so wedelt er mit dem Schwanze. Die Russen: Man ruft den Hund nicht zu Hofe, er soll denn wedeln. (Altmann VI, 437.) 1181 Wenn man den Hund schlagen will, findet man Knüppel in allen Winkeln. – Eiselein, 329; Frischbier2, 1730. „Wenn man gern schlagen wolt den Hundt, findt sich der Knüttel selb zur stund.“ (Waldis, II, 2, 35.) 1182 Wenn man den Hund schlagen will, so hat er's Fleisch aus dem Hafen gestohlen. – Mayer, II, 201. 1183 Wenn man den Hund trifft, dann bellt er. – Kehrein, VIII, 109. 1184 Wenn man den Hund will hencken, so hat er braten oder leder gefressen. – Henisch, 481, 29; Petri, II, 663. „Als wenn ein den Hund wolt henken, so sagt man, dass er schmer hab gfressen.“ (Waldis, IV, 100, 30.) Span.: Para azotar el perro, que se come el hierro. (Bohn I, 239.) 1185 Wenn man den Hund zum Jagen tragen muss, so ist übel gejagt. (Nürtingen.) Die Türken: Der Hund, den man gegen seinen Willen auf die Jagd nimmt, fängt kein Wild. (Cahier, 2572.) 1186 Wenn man den Hunden den Knochen nimmt, um den sie sich beissen, so werden sie Freunde. Böhm.: Psi se o kost hryzou, vez mi kost a přestanou. (Čelakovsky, 348.) 1187 Wenn man den Hunden ein Bein vorwirft, so frisst's der stärkste. 1188 Wenn man die Hunde zur Jagd muss tragen, kann man nicht viel Hasen jagen. – Sutor, 79; Mayer, II, 222. Dän.: De hunde som skulle nødes til skoven, bide ei mange dyr. (Prov. dan., 312.) 1189 Wenn man die Hunde zum Laufen nöthigen muss, fahet man nicht viel. Lat.: Invitis canibus venator nil capit ullus. (Sutor, 79.) 1190 Wenn man die Hundt zum Jagen nötigt, so Reiten sie auffm Arss. – Lehmann, 849, 4. 1191 Wenn man die kleinen Hunde mit Füssen tritt, so thut es ihnen ebenso weh als den grossen. 1192 Wenn man einem Hunde ein Bein will nehmen, so wehrt er sich. – Lehmann, 562, 74. 1193 Wenn man einem Hunde übel will, macht man ihn toll. Die Russen: Der Hund ist toll, von dem die Leute wollen, dass er erschlagen werden soll. (Altmann VI, 459.) Böhm.: Když psa chtí ubiti, volají, že se pominul. (Čelakovsky, 350.) Holl.: Als men den hond wil doodslaan, so beschuldigt men hem van dolheit. (Harrebomée, I, 316.) Lat.: Canem quem odi, insimulo rabiei. (Bovill, I, 58.) 1194 Wenn man einen fremden Hund hat, so beisst man keinen Einheimischen. 1195 Wenn man einen Hund aufknüpfen will, fehlt's nicht an einem Strick. Böhm.: Kdo chce psa obĕsiti, snadno oprátku najde. (Čelakovsky, 350.) Holl.: Als men den hond hangen wil, zoo krijgt men weelhaast een zeel. (Harrebomée, I, 316.) Kroat.: Koj svoga cucka obesiti hoće, lehko vužinec najde. (Čelakovsky, 350.) Lat.: Malefacere qui vult, nunquam non causam invenit. (Philippi, I, 237.) 1196 Wenn man einen Hund fortschickt, kommt ein Knochennager wieder. 1197 Wenn man einen Hund werfen will, findet man bald einen Stein. Holl.: Als men eenen hond wil smijten, vindt men ligt eenen steen. (Harrebomée, I, 316.) 1198 Wenn man einen schlafenden Hund will necken, findet man leicht einen Stecken. – Körte, 3012. Lat.: Ad calamitatem quilibet rumor valet (sufficit). (Fischer, 3, 12; Philippi, I, 7.) 1199 Wenn man 'n Hund hangen wil, fin't man sacht'n (schon) Strick. (Süderdithmarschen.) 1200 Wenn man nur vorm Hunde sicher ist, sein Schatten ist nicht gefährlich. Dän.: Vær dig for hunden, skyggen bider ikke. (Bohn I, 402.) 1201 Wenn man unter die Hunde wirfft, so schreiet, der getroffen ist (vnd wer schreyet, der ist getroffen). – Luther's Tischr., 252; Petri, II, 669; Mathesy, 141b; Simrock, 5018. 1202 Wenn man vnter die Hund wirfft, den man trifft, der bellt. – Gruter, III, 97; Lehmann, II, 863, 41; Blum, 398; Eisenhart, V, 29; Sailer, 252. „Wenn man vnder die Hund wirfft, schreit keiner, denn welcher getroffen wird.“ (Rollwagenbüchlein, Vorrede.) Wenn Thorheiten und Laster im allgemeinen verspottet werden, so trifft der Stachel der Satire vorzüglich den, der sich schuldig fühlt. 1203 Wenn man von dem Hunde redet, so wedelt er mit dem Schwanze. 1204 Wenn mann den Hund will schlagen, so muss er dass Fleisch gefressen haben. – Lehmann, 181, 15 u. 305, 21. Ein Verwand ist leicht gefunden. Wenn man mit jemand brechen will, so bürdet man ihm alle erdenklichen Fehler und Vergehen auf. Span.: Para azotar el perro, que se come el hierro. (Bohn I, 339.) 1205 Wenn mann einn hundt schlagen wil, so findet man leicht einn prügel (stecken). – Franck, I, 64b; II, 76b; Petri, II, 663; Lehmann, 856, 30; Lehmann, II, 830, 78; Blum, 385. Die Nordfriesen: Thiar (der) an Hünj slau wall, hi

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [435]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/441>, abgerufen am 24.11.2024.