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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 1958 Wenn Gott den Frühling ruft, vergisst er auch die Rosen nicht.

Gott denkt an die Rosen und an den Frühling zur selben Stunde, sagen die Tataren. (Altmann III.)

1959 Wenn Gott den Hund strafen will, gibt er ihm einen Schwär mitten auf den Kopf; wie soll er daran kommen ihn zu lecken?

Die Neger in Surinam sagen, um den Gedanken auszudrücken: Wenn man Gelegenheit an einem sucht, so verlangt man Unmögliches von ihm.

1960 Wenn Gott den Teufel todtschlägt, brauchen wir nicht mehr zu beten.

1961 Wenn Gott der Flöte den Ton nicht gibt, so bleibt sie ewig stumm.

1962 Wenn Gott der Geiss einen langen Schwanz gegeben, sie wäre zu hoffärtig geworden.

1963 Wenn Gott der Man gefelt, so gefelt jhm auch dess Mans werck.

1964 Wenn Gott dich ruft, so folge du und greif mit beiden Händen zu.

1965 Wenn Gott die Ameise verderben will, so lässt er ihr Flügel wachsen und dem Mönch einen Kamm. - Klosterspiegel, 9, 7.

Span.: Da Dios alas a la hormiga para que se pierda mas aina. (Bohn I, 210.)

1966 Wenn Gott die Eyer zerbrechen will, so setzt er Narren drüber. - Petri, II, 655; Simrock, 1883; Sailer, 53.

1967 Wenn Gott die Fenster öffnet, thaut es auch auf des Teufels Brache.

1968 Wenn Gott die Kinder segnet, so segnet er auch die Aeltern.

Die Russen: Was Gott den Zweigen gibt, das gibt er auch dem Baume. (Altmann VI, 397.)

1969 Wenn Gott die kleinen (vnd bösen) Junckherrn wil zu Chor treiben, so lass er ein mechtigs Reich auffkommen vnd den andern zun Heupten wachsen. - Petri, II, 656.

1970 Wenn Gott die Lender straffen will, so gibt er vntüchtige Herrn. - Zeytbuch, XIIb.

1971 Wenn Gott die mängel bedeckt, soll sie niemand entdecken. - Lehmann, 505, 36.

1972 Wenn Gott die Menschen will auffwecken, kann ers mit Fewer vnd Wasser schrecken. - Crusius, II, 322a.

Inschrift von 1570 am Unterwerththor zu Schwäbisch-Hall.

1973 Wenn Gott dir mit dem Finger droht, hebt der Teufel den Stock hinter dir auf.

Der Teufel freut sich, wenn jemand von Gott heimgesucht wird, und sucht' s noch ärger zu machen. Oder: Wenn jemand im Unglück ist, erhält er noch einen Fusstritt.

1974 Wenn Gott ein Ding hasst (verdreusst), so fängt es auch an die Menschen zu verdriessen. - Sutor, 212.

1975 Wenn Gott ein ding will besser haben, so gibt er auch die zeit vnd Leut darzu, die es verbessern können. - Lehmann, 84, 12.

1976 Wenn Gott ein fenster zu dess Menschen Hertz gemacht hette, so könt man sehen, was drin steckte. - Petri, II, 656.

1977 Wenn Gott ein Herrn, Land oder Stat stürtzen will, so hilft kein Bund noch Knopf. - Lehmann, 106, 14; Henisch, 558, 23; Petri, II, 656.

1978 Wenn Gott ein Herz mit dem Blitz treffen will, so verschont er das Ohr mit dem Donner.

1979 Wenn Gott ein Land fegen will, dann fehlt es ihm an Besemen nicht.

Aehnlich russisch Altmann VI, 499.

1980 Wenn Gott ein Land strafen will, so nimmt er dem Herrn den Verstand.

Holl.: Als God een land plagen wil, dan beneemt hij den heeren hunne wijsheid. (Bohn I, 298.)

1981 Wenn Gott ein lande straffen vnd plagen wil, so gibt er yhm einen Tyrannen vnd wuetrich, der es alles on radt mit der faust wil aussrichten. - Agricola I, 115; Henisch, 1634, 51; Petri, II, 656.

Holl.: Zoo God een land straffen wil, zendt hij het een' dwingeland. (Harrebomee, I, 245.)

[Spaltenumbruch] 1982 Wenn Gott ein lande segnet, so gibt er yhm einen klugen Fürsten, der friede hellt. - Agricola I, 115; Henisch, 1309, 2; Petri, II, 656; Simrock, 2797; Sailer, 247; Körte, 2358.

1983 Wenn Gott ein Loch in die Blase sticht, so ist's aus.

"Gott lässt etliche gross und mächtig sich erheben. Er zieht seine Kraft heraus und lässet sie nur von eigner Kraft sich auffblasen. Wenn nun die Blase voll ist, so sticht Gott ein Loch in die Blase, so ists gar auss." (Luther's Werke, I, 467b.)

1984 Wenn Gott ein Stück Fleisch beschert, so will's der Teufel sieden und anrichten (oder: will's der Teufel braten auf seinem Herd). - Körte, 2378.

Als Gott das Feuer schuf, schuf der Teufel den Kessel, sagen die Holländer. Die Schotten: Gott schickt Fleisch und der Teufel schickt die Köche. Die Engländer: Gott schickt Korn und der Teufel verdirbt den Sack. Die Bosnier: Gott gab's ihm, aber der Teufel lässt es ihm nicht. (Reinsberg IV, 93.)

Frz.: Quand Dieu mande a l'homme la farine, le diable en pourchase la ruyne. (Leroux, I, 9.)

1985 Wenn Gott ein Thürlein zuschleusst, so macht er ein Thor auf.

Kroat.: Bog zatvori jedna vrata a otvori slotinu.

1986 Wenn Gott eine Ameise verderben will, so lässt er ihr die Flügel wachsen. - Illustrierte Zeitung, 1863, S. 366b.

1987 Wenn Gott eine Närrin haben will, so lässt er einer Frau den Mann sterben. - Mathesy, 265a.

1988 Wenn Gott eine Thür zumacht, macht er die andere auf. - Simrock, 3971.

It.: Deus tancat unu balcone et aberit una janna.

1989 Wenn Gott einem das fercklein beut, so soll er den sack auffhalten vnd des bands auch nicht vergessen vnd fein zuknüpffen. - Henisch, 184, 54; Petri, II, 656.

1990 Wenn Gott einem ein starcken Rauch von Creutz macht, das ist ein bewerth Recept der affecten Flammen zu leschen. - Lehmann, 5, 45.

1991 Wenn Gott einem ein stück vom Hertzen reist, so heilet die Wunde so bald nicht wider zu. - Petri, II, 656.

1992 Wenn Gott einem einen güldenen Esel bescherete, so hätte er ein Jahr am Schwantz zu zehren. - Lehmann, II, 75, 6.

1993 Wenn Gott einem Fürsten das Fieber schickt, so schütteln sich die Unterthanen.

Die Russen: Wenn Gott den Kohl straft, so straft er auch den Hasen. (Altmann VI, 393.)

1994 Wenn Gott einem Gutes thun will, so erscheint er in seinem Hause. - Sprichwörterschatz, 101.

1995 Wenn Gott einem Herrn (oder Geschlecht) will auffhelffen, so kann es kein Nachbawr oder feind dempffen. - Petri, II, 656; Henisch, 674, 19.

1996 Wenn Gott einen ausszeucht, so ist er aussgezogen, sonst nicht. - Henisch, 1704, 46; Petri, II, 656.

1997 Wenn Gott einen erhöhen will, so legen alle Heiligen die Hände an die Leiter. - Simrock, 3888; Körte, 2337a; Reinsberg II, 4; Braun, I, 936; Lohrengel, I, 766.

1998 Wenn Gott einen Geck haben will, so lässt er einen alten Mann zum Witwer werden. - Einfälle, 101.

1999 Wenn Gott einen grüsset, soll man jhm dancken. - Lehmann, 258, 11.

2000 Wenn Gott einen Gottlosen stürzen will, so hält ihm weder Knopf noch Band. - Gaal, 799.

2001 Wenn Gott einen Hund schlagen will, so beschert er ihm einen Hundeschläger. - Petri, II, 657; Blum, 67; Sprichwörterschatz, 189.

Ein Sünder wird zur Zuchtruthe für den andern.

2002 Wenn Gott einen Mann züchtigen will, so gibt er ihm Heirathsgedanken. (Toscana.)

[Spaltenumbruch] 1958 Wenn Gott den Frühling ruft, vergisst er auch die Rosen nicht.

Gott denkt an die Rosen und an den Frühling zur selben Stunde, sagen die Tataren. (Altmann III.)

1959 Wenn Gott den Hund strafen will, gibt er ihm einen Schwär mitten auf den Kopf; wie soll er daran kommen ihn zu lecken?

Die Neger in Surinam sagen, um den Gedanken auszudrücken: Wenn man Gelegenheit an einem sucht, so verlangt man Unmögliches von ihm.

1960 Wenn Gott den Teufel todtschlägt, brauchen wir nicht mehr zu beten.

1961 Wenn Gott der Flöte den Ton nicht gibt, so bleibt sie ewig stumm.

1962 Wenn Gott der Geiss einen langen Schwanz gegeben, sie wäre zu hoffärtig geworden.

1963 Wenn Gott der Man gefelt, so gefelt jhm auch dess Mans werck.

1964 Wenn Gott dich ruft, so folge du und greif mit beiden Händen zu.

1965 Wenn Gott die Ameise verderben will, so lässt er ihr Flügel wachsen und dem Mönch einen Kamm.Klosterspiegel, 9, 7.

Span.: Da Dios alas á la hormiga para que se pierda mas aina. (Bohn I, 210.)

1966 Wenn Gott die Eyer zerbrechen will, so setzt er Narren drüber.Petri, II, 655; Simrock, 1883; Sailer, 53.

1967 Wenn Gott die Fenster öffnet, thaut es auch auf des Teufels Brache.

1968 Wenn Gott die Kinder segnet, so segnet er auch die Aeltern.

Die Russen: Was Gott den Zweigen gibt, das gibt er auch dem Baume. (Altmann VI, 397.)

1969 Wenn Gott die kleinen (vnd bösen) Junckherrn wil zu Chor treiben, so lass er ein mechtigs Reich auffkommen vnd den andern zun Heupten wachsen.Petri, II, 656.

1970 Wenn Gott die Lender straffen will, so gibt er vntüchtige Herrn.Zeytbuch, XIIb.

1971 Wenn Gott die mängel bedeckt, soll sie niemand entdecken.Lehmann, 505, 36.

1972 Wenn Gott die Menschen will auffwecken, kann ers mit Fewer vnd Wasser schrecken.Crusius, II, 322a.

Inschrift von 1570 am Unterwerththor zu Schwäbisch-Hall.

1973 Wenn Gott dir mit dem Finger droht, hebt der Teufel den Stock hinter dir auf.

Der Teufel freut sich, wenn jemand von Gott heimgesucht wird, und sucht' s noch ärger zu machen. Oder: Wenn jemand im Unglück ist, erhält er noch einen Fusstritt.

1974 Wenn Gott ein Ding hasst (verdreusst), so fängt es auch an die Menschen zu verdriessen.Sutor, 212.

1975 Wenn Gott ein ding will besser haben, so gibt er auch die zeit vnd Leut darzu, die es verbessern können.Lehmann, 84, 12.

1976 Wenn Gott ein fenster zu dess Menschen Hertz gemacht hette, so könt man sehen, was drin steckte.Petri, II, 656.

1977 Wenn Gott ein Herrn, Land oder Stat stürtzen will, so hilft kein Bund noch Knopf.Lehmann, 106, 14; Henisch, 558, 23; Petri, II, 656.

1978 Wenn Gott ein Herz mit dem Blitz treffen will, so verschont er das Ohr mit dem Donner.

1979 Wenn Gott ein Land fegen will, dann fehlt es ihm an Besemen nicht.

Aehnlich russisch Altmann VI, 499.

1980 Wenn Gott ein Land strafen will, so nimmt er dem Herrn den Verstand.

Holl.: Als God een land plagen wil, dan beneemt hij den heeren hunne wijsheid. (Bohn I, 298.)

1981 Wenn Gott ein lande straffen vnd plagen wil, so gibt er yhm einen Tyrannen vnd wuetrich, der es alles on radt mit der faust wil aussrichten.Agricola I, 115; Henisch, 1634, 51; Petri, II, 656.

Holl.: Zoo God een land straffen wil, zendt hij het een' dwingeland. (Harrebomée, I, 245.)

[Spaltenumbruch] 1982 Wenn Gott ein lande segnet, so gibt er yhm einen klugen Fürsten, der friede hellt.Agricola I, 115; Henisch, 1309, 2; Petri, II, 656; Simrock, 2797; Sailer, 247; Körte, 2358.

1983 Wenn Gott ein Loch in die Blase sticht, so ist's aus.

„Gott lässt etliche gross und mächtig sich erheben. Er zieht seine Kraft heraus und lässet sie nur von eigner Kraft sich auffblasen. Wenn nun die Blase voll ist, so sticht Gott ein Loch in die Blase, so ists gar auss.“ (Luther's Werke, I, 467b.)

1984 Wenn Gott ein Stück Fleisch beschert, so will's der Teufel sieden und anrichten (oder: will's der Teufel braten auf seinem Herd).Körte, 2378.

Als Gott das Feuer schuf, schuf der Teufel den Kessel, sagen die Holländer. Die Schotten: Gott schickt Fleisch und der Teufel schickt die Köche. Die Engländer: Gott schickt Korn und der Teufel verdirbt den Sack. Die Bosnier: Gott gab's ihm, aber der Teufel lässt es ihm nicht. (Reinsberg IV, 93.)

Frz.: Quand Dieu mande à l'homme la farine, le diable en pourchase la ruyne. (Leroux, I, 9.)

1985 Wenn Gott ein Thürlein zuschleusst, so macht er ein Thor auf.

Kroat.: Bog zatvori jedna vrata a otvori slotinu.

1986 Wenn Gott eine Ameise verderben will, so lässt er ihr die Flügel wachsen.Illustrierte Zeitung, 1863, S. 366b.

1987 Wenn Gott eine Närrin haben will, so lässt er einer Frau den Mann sterben.Mathesy, 265a.

1988 Wenn Gott eine Thür zumacht, macht er die andere auf.Simrock, 3971.

It.: Deus tancat unu balcone et aberit una janna.

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1990 Wenn Gott einem ein starcken Rauch von Creutz macht, das ist ein bewerth Recept der affecten Flammen zu leschen.Lehmann, 5, 45.

1991 Wenn Gott einem ein stück vom Hertzen reist, so heilet die Wunde so bald nicht wider zu.Petri, II, 656.

1992 Wenn Gott einem einen güldenen Esel bescherete, so hätte er ein Jahr am Schwantz zu zehren.Lehmann, II, 75, 6.

1993 Wenn Gott einem Fürsten das Fieber schickt, so schütteln sich die Unterthanen.

Die Russen: Wenn Gott den Kohl straft, so straft er auch den Hasen. (Altmann VI, 393.)

1994 Wenn Gott einem Gutes thun will, so erscheint er in seinem Hause.Sprichwörterschatz, 101.

1995 Wenn Gott einem Herrn (oder Geschlecht) will auffhelffen, so kann es kein Nachbawr oder feind dempffen.Petri, II, 656; Henisch, 674, 19.

1996 Wenn Gott einen ausszeucht, so ist er aussgezogen, sonst nicht.Henisch, 1704, 46; Petri, II, 656.

1997 Wenn Gott einen erhöhen will, so legen alle Heiligen die Hände an die Leiter.Simrock, 3888; Körte, 2337a; Reinsberg II, 4; Braun, I, 936; Lohrengel, I, 766.

1998 Wenn Gott einen Geck haben will, so lässt er einen alten Mann zum Witwer werden.Einfälle, 101.

1999 Wenn Gott einen grüsset, soll man jhm dancken.Lehmann, 258, 11.

2000 Wenn Gott einen Gottlosen stürzen will, so hält ihm weder Knopf noch Band.Gaal, 799.

2001 Wenn Gott einen Hund schlagen will, so beschert er ihm einen Hundeschläger.Petri, II, 657; Blum, 67; Sprichwörterschatz, 189.

Ein Sünder wird zur Zuchtruthe für den andern.

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[[41]/0047] 1958 Wenn Gott den Frühling ruft, vergisst er auch die Rosen nicht. Gott denkt an die Rosen und an den Frühling zur selben Stunde, sagen die Tataren. (Altmann III.) 1959 Wenn Gott den Hund strafen will, gibt er ihm einen Schwär mitten auf den Kopf; wie soll er daran kommen ihn zu lecken? Die Neger in Surinam sagen, um den Gedanken auszudrücken: Wenn man Gelegenheit an einem sucht, so verlangt man Unmögliches von ihm. 1960 Wenn Gott den Teufel todtschlägt, brauchen wir nicht mehr zu beten. 1961 Wenn Gott der Flöte den Ton nicht gibt, so bleibt sie ewig stumm. 1962 Wenn Gott der Geiss einen langen Schwanz gegeben, sie wäre zu hoffärtig geworden. 1963 Wenn Gott der Man gefelt, so gefelt jhm auch dess Mans werck. 1964 Wenn Gott dich ruft, so folge du und greif mit beiden Händen zu. 1965 Wenn Gott die Ameise verderben will, so lässt er ihr Flügel wachsen und dem Mönch einen Kamm. – Klosterspiegel, 9, 7. Span.: Da Dios alas á la hormiga para que se pierda mas aina. (Bohn I, 210.) 1966 Wenn Gott die Eyer zerbrechen will, so setzt er Narren drüber. – Petri, II, 655; Simrock, 1883; Sailer, 53. 1967 Wenn Gott die Fenster öffnet, thaut es auch auf des Teufels Brache. 1968 Wenn Gott die Kinder segnet, so segnet er auch die Aeltern. Die Russen: Was Gott den Zweigen gibt, das gibt er auch dem Baume. (Altmann VI, 397.) 1969 Wenn Gott die kleinen (vnd bösen) Junckherrn wil zu Chor treiben, so lass er ein mechtigs Reich auffkommen vnd den andern zun Heupten wachsen. – Petri, II, 656. 1970 Wenn Gott die Lender straffen will, so gibt er vntüchtige Herrn. – Zeytbuch, XIIb. 1971 Wenn Gott die mängel bedeckt, soll sie niemand entdecken. – Lehmann, 505, 36. 1972 Wenn Gott die Menschen will auffwecken, kann ers mit Fewer vnd Wasser schrecken. – Crusius, II, 322a. Inschrift von 1570 am Unterwerththor zu Schwäbisch-Hall. 1973 Wenn Gott dir mit dem Finger droht, hebt der Teufel den Stock hinter dir auf. Der Teufel freut sich, wenn jemand von Gott heimgesucht wird, und sucht' s noch ärger zu machen. Oder: Wenn jemand im Unglück ist, erhält er noch einen Fusstritt. 1974 Wenn Gott ein Ding hasst (verdreusst), so fängt es auch an die Menschen zu verdriessen. – Sutor, 212. 1975 Wenn Gott ein ding will besser haben, so gibt er auch die zeit vnd Leut darzu, die es verbessern können. – Lehmann, 84, 12. 1976 Wenn Gott ein fenster zu dess Menschen Hertz gemacht hette, so könt man sehen, was drin steckte. – Petri, II, 656. 1977 Wenn Gott ein Herrn, Land oder Stat stürtzen will, so hilft kein Bund noch Knopf. – Lehmann, 106, 14; Henisch, 558, 23; Petri, II, 656. 1978 Wenn Gott ein Herz mit dem Blitz treffen will, so verschont er das Ohr mit dem Donner. 1979 Wenn Gott ein Land fegen will, dann fehlt es ihm an Besemen nicht. Aehnlich russisch Altmann VI, 499. 1980 Wenn Gott ein Land strafen will, so nimmt er dem Herrn den Verstand. Holl.: Als God een land plagen wil, dan beneemt hij den heeren hunne wijsheid. (Bohn I, 298.) 1981 Wenn Gott ein lande straffen vnd plagen wil, so gibt er yhm einen Tyrannen vnd wuetrich, der es alles on radt mit der faust wil aussrichten. – Agricola I, 115; Henisch, 1634, 51; Petri, II, 656. Holl.: Zoo God een land straffen wil, zendt hij het een' dwingeland. (Harrebomée, I, 245.) 1982 Wenn Gott ein lande segnet, so gibt er yhm einen klugen Fürsten, der friede hellt. – Agricola I, 115; Henisch, 1309, 2; Petri, II, 656; Simrock, 2797; Sailer, 247; Körte, 2358. 1983 Wenn Gott ein Loch in die Blase sticht, so ist's aus. „Gott lässt etliche gross und mächtig sich erheben. Er zieht seine Kraft heraus und lässet sie nur von eigner Kraft sich auffblasen. Wenn nun die Blase voll ist, so sticht Gott ein Loch in die Blase, so ists gar auss.“ (Luther's Werke, I, 467b.) 1984 Wenn Gott ein Stück Fleisch beschert, so will's der Teufel sieden und anrichten (oder: will's der Teufel braten auf seinem Herd). – Körte, 2378. Als Gott das Feuer schuf, schuf der Teufel den Kessel, sagen die Holländer. Die Schotten: Gott schickt Fleisch und der Teufel schickt die Köche. Die Engländer: Gott schickt Korn und der Teufel verdirbt den Sack. Die Bosnier: Gott gab's ihm, aber der Teufel lässt es ihm nicht. (Reinsberg IV, 93.) Frz.: Quand Dieu mande à l'homme la farine, le diable en pourchase la ruyne. (Leroux, I, 9.) 1985 Wenn Gott ein Thürlein zuschleusst, so macht er ein Thor auf. Kroat.: Bog zatvori jedna vrata a otvori slotinu. 1986 Wenn Gott eine Ameise verderben will, so lässt er ihr die Flügel wachsen. – Illustrierte Zeitung, 1863, S. 366b. 1987 Wenn Gott eine Närrin haben will, so lässt er einer Frau den Mann sterben. – Mathesy, 265a. 1988 Wenn Gott eine Thür zumacht, macht er die andere auf. – Simrock, 3971. It.: Deus tancat unu balcone et aberit una janna. 1989 Wenn Gott einem das fercklein beut, so soll er den sack auffhalten vnd des bands auch nicht vergessen vnd fein zuknüpffen. – Henisch, 184, 54; Petri, II, 656. 1990 Wenn Gott einem ein starcken Rauch von Creutz macht, das ist ein bewerth Recept der affecten Flammen zu leschen. – Lehmann, 5, 45. 1991 Wenn Gott einem ein stück vom Hertzen reist, so heilet die Wunde so bald nicht wider zu. – Petri, II, 656. 1992 Wenn Gott einem einen güldenen Esel bescherete, so hätte er ein Jahr am Schwantz zu zehren. – Lehmann, II, 75, 6. 1993 Wenn Gott einem Fürsten das Fieber schickt, so schütteln sich die Unterthanen. Die Russen: Wenn Gott den Kohl straft, so straft er auch den Hasen. (Altmann VI, 393.) 1994 Wenn Gott einem Gutes thun will, so erscheint er in seinem Hause. – Sprichwörterschatz, 101. 1995 Wenn Gott einem Herrn (oder Geschlecht) will auffhelffen, so kann es kein Nachbawr oder feind dempffen. – Petri, II, 656; Henisch, 674, 19. 1996 Wenn Gott einen ausszeucht, so ist er aussgezogen, sonst nicht. – Henisch, 1704, 46; Petri, II, 656. 1997 Wenn Gott einen erhöhen will, so legen alle Heiligen die Hände an die Leiter. – Simrock, 3888; Körte, 2337a; Reinsberg II, 4; Braun, I, 936; Lohrengel, I, 766. 1998 Wenn Gott einen Geck haben will, so lässt er einen alten Mann zum Witwer werden. – Einfälle, 101. 1999 Wenn Gott einen grüsset, soll man jhm dancken. – Lehmann, 258, 11. 2000 Wenn Gott einen Gottlosen stürzen will, so hält ihm weder Knopf noch Band. – Gaal, 799. 2001 Wenn Gott einen Hund schlagen will, so beschert er ihm einen Hundeschläger. – Petri, II, 657; Blum, 67; Sprichwörterschatz, 189. Ein Sünder wird zur Zuchtruthe für den andern. 2002 Wenn Gott einen Mann züchtigen will, so gibt er ihm Heirathsgedanken. (Toscana.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [41]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/47>, abgerufen am 21.11.2024.