Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 3 Gottlof, de dormit nix to don hett, secht Antje Jikjak, wenn se dat gansse Dorf tohop (tosamen) lagen hett. - Schütze, I, 41; Diermissen, 334; Hagen, 98, 3; Hoefer, 483a. Von einer heuchlerischen Lügnerin, die wahrscheinlich Anna Jikjak hiess, entstanden, und wird gebraucht von Lügnerinnen, die wahrhaft scheinen wollen. Es enthält eine scharfe Rüge für Lästermäuler, die sich gern den Schein geben, als sei ihnen die Lüge und die Verleumdung fremd. 4 Gottlof hier, säd de Schipper un wer dre Meil in de Se. - Hagen, 99, 28; Hoefer, 913; Schütze, II, 58; IV, 53; hochdeutsch bei Reinsberg II, 87; Simrock, 9009. Gottlob, dass wir gelandet sind, sagte der Schiffer, als er drei Meilen vom Lande in der See war. - Wer eine halbe Arbeit ganz gethan zu haben sich rühmt, den trifft die Spitze dienen Sprichworts. 5 Gottlof, wi könt et ja doon, wi hefft et, womit wi 't doon könt. Hamburger Ausdruck der Wohlbehaglichkeit und Wohlbehaltenheit, Wohlstand. 6 Gottlov hier, harr de Schipper segt, as he wedder midden up See was. - Eichwald, 1671; Frommann, V, 429, 499; Hoefer, 914. 7 Gottlov vör hier, säd' de Mann, do leg he in de Torfkaul (Torfgrube). (Holst.) - Hoefer, 737. 8 Gottlow dat du (der Furz) wege bist, segt Baumesters Sein (Sohn). (Hildesheim.) - Hoefer, 981. 9 Gottlow de dormit nix to don hätt, säd de oll Fru, as se dat ganze Dörp tohop bröcht härr. (S. 3.) - Hoefer, 483a. 10 Noch Gottlov kann ik di twingen, sä' Ulenspeigel, un klappe sein Vader 'n Mas. (Lüneburg.) - Hoefer, 1091. *11 Gottlob, der Schuh ist fertig. Ausruf nach beendeter Arbeit. Gottlos. 1 Besser gottlos, denn ehrlos. - Simrock, 1857. 2 Gottloss, was liebloss. - Henisch, 1696, 56; Petri, II, 351; Saiier, 66; Simrock, 3982. Gottloser. 1 Ain Gottloser, der über ain arm volck regiert, das ist ein brüllender Löwe vnd giriger Beer. - Agricola II, 227. 2 Bey den Gottlosen hat man gewisse Post in die Höll. - Henisch, 1695, 56; Schottel, 1141b; Sailer, 220. 3 Bey den Gottlosen ist beid Leben vnd Sterben lauter Verlust. - Petri, II, 42. 4 Blas dem Gottlosen nicht sein fewer auff, das du nicht mit verbrennest. - Henisch, 1695, 58; Petri, II, 47; Sailer, 220. 5 De Godlose kriggt de Barm (Bierhefe). (Ostfries.) - Bueren, 140; Eichwald, 667; Hausfreund, I; Frommann, III, 429, 246. Frz.: Honte lui vient qui en Dieu ne croit. 6 Den Gottlosen gehört die Hefe (Neige). - Kirchhofer, 139; Körte, 2398; Simrock, 4481. Holl.: Het grondsop is voor de goddeloozen. (Harrebomee, I, 246.) 7 Der Gottlog daucht sich selbs der best zu sein. - Henisch, 1695, 64; Petri, II, 90. 8 Der Gottlos fleucht, ehe man jhn jaget. - Henisch, 1695, 65; Petri, II, 90. 9 Der Gottlose borgt uni bezahlt nicht. - Petri, II, 90; Ps. 37, 21. Dän.: Den ugudelige borger og betaler ikke. (Prov. dan., 83.) 10 Der Gottlose geb vmb alle Pfarrherr nicht ein alt par Schuh. - Henisch, 1695, 68; Petri, II, 91. 11 Der Gottlose hat viel Plage, ists nicht am Leib, so ists an der Seel; ists nicht für der Welt, so ists für Gott; ists nicht hier auf Erden, so ists dort in der Ewigkeit. - Petri, I, 16. 12 Der Gottlose helts für ein gelechter, das noch ein Kerl in diesem Kerl stecken sol. - Petri, II, 91. 13 Der Gottlose ist seines Unglücks Schmied. It.: Delle disgracie sue cagion e il tristo. (Pazzaglia, 94, 4.) [Spaltenumbruch] 14 Der Gottlose ist wie ein Wetter, das über ihm hingeht und nicht mehr ist. - Sailer, 220. Holl.: De goddelozen zijn als een koppel wilde ganzen, zei vader Holtmans. (Harrebomee, I, 201.) 15 Der Gottlose schendet vnd schmehet sich selbst. - Petri, II, 91. 16 Der gottlosen bracht wert nit lang. - Franck, I, 158b. 17 Der Gottlosen eintrag ist ein aussgeben; der Gottseligen aussgaben ist ein eintrag. - Petri, II, 91; Henisch, 1696, 15; Sailer, 240. 18 Der Gottlosen Glück ist der Frommen Unglück. - Seybold, 178. Ein hebräisches Sprichwort sagt: Der Gottlosen Glück und der Frommen Unglück sind Dinge, wo wir nicht sehen. (Cahier, 2515.) Lat.: Felix improbitas est optimorum calamitas. (Philippi, I, 153; Sutor, 273; Seybold, 178.) 19 Der Gottlosen Glück ist ihr Unglück. Dän.: De ondes lykke er kun ulykke. (Prov. dan., 401.) Lat.: Indulget fortuna malis, ut laedere possit. (Cato.) (Binder I, 730; II, 1497; Philippi, I, 193; Kruse, 424; Seybold, 237; Fischer, 109, 29.) 20 Der Gottlosen Gut ist wie Wasser; mit hauffen laufft es zu, mit hauffen rauscht es wieder weg. - Petri, II, 91. 21 Der Gottlosen Gut kommt wie ein wildes Wasser, rauscht wie ein wildes Wasser und versiegt zuletzt wie ein wildes Wasser. 22 Der Gottlosen Mund scheumet böses. - Petri, II, 90. 23 Der Gottlosen Pracht vnd Hoffart ist Gott ein Grewel. - Petri, II, 91. 24 Der Gottloss kan Gott nicht entlauffen, er muss zuletzt die Hefen aussauffen. - Eyering, I, 463. 25 Des Gottlosen gute tage brechen jhm den Halss. - Petri, II, 117. 26 Die Gottlosen haben ihre stete Plage. 27 Die Gottlosen kriegen die Neige. - Körte, 2398; Braun, I, 969. Im Harz fügt man hinzu: "Die Frommen drinken 't ut, un denn is alles wedder gut." 28 Die Gottlosen lachen, wenn der Fromme weint, sagte Heilig, der Tractätler, als man ihn wegen Betrug ins Gefängniss brachte. Holl.: Hoe lagchen de goddeloozen om den val der vromen, zei een goed knecht weleen, en er tuimelde een heel schavet met speetluizen van boven neer. (Harrebomee, I, 246.) 29 Die Gottlosen müssen die Hefen aussaufen. - Schulze, 36; Büchmann, 152; Frischbier2, 1360. Das Sprichwort hat sich aus Ps. 75, 9 entwickelt, wonach der Herr unter dem Bilde eines Weinschenken dargestellt wird, der uns aus einem Becher starken Weines tränkt, aber, heisst es dann: Die Gottlosen müssen die Hefen aussaufen. Lat.: Faecem bibat, qui vinum bibit. - Mali bibunt improbitatis faecem. (Binder I, 935; II, 1770; Erasmus, 950; Philippi, I, 238; Seybold, 295.) 30 Die Gottlosen rennen Spornstreichs der Höllen zu, vnd fürchten sie versaumen sich derselbigen. - Henisch, 1696, 25. 31 Die Gottlosen setzen Gott vnd den Nechsten hindan vmb eines Taubenfusses willen. - Petri, I, 24. 32 Die Gottlosen thun vor der Thür der Hölle nicht Busse. Jüd.-deutsch: Der Rosche kehrt selbst am Gehnem nit um. (Tendlau, 920.) 33 Die Gottlosen versincken im vnglück. - Petri, I, 24. 34 Die Gottlosen wincken vnd ruffen dem hellischen fewer mit Worten vnd Wercken. - Petri, I, 25. 35 Ein Gottloser ist seinem Vnglück ergeben. - Henisch, 831, 10. 36 Es ist dem Gottlosen beyd leben vnd sterben lauter verlust. - Henisch, 1696, 34. It.: Le contentezze de tristi durano poco. (Pazzaglia, 379, 2.) 37 Es wirt allenthalben voll Gottlosen, wo solche lose leutte vndter den menschen herrschen. - Agricola II, 225.
[Spaltenumbruch] 3 Gottlof, de dôrmit nix tô dôn hett, secht Antje Jikjak, wenn se dat gansse Dorf tohop (tosamen) lâgen hett. – Schütze, I, 41; Diermissen, 334; Hagen, 98, 3; Hoefer, 483a. Von einer heuchlerischen Lügnerin, die wahrscheinlich Anna Jikjak hiess, entstanden, und wird gebraucht von Lügnerinnen, die wahrhaft scheinen wollen. Es enthält eine scharfe Rüge für Lästermäuler, die sich gern den Schein geben, als sei ihnen die Lüge und die Verleumdung fremd. 4 Gottlof hier, säd de Schipper un wêr drê Mîl in de Sê. – Hagen, 99, 28; Hoefer, 913; Schütze, II, 58; IV, 53; hochdeutsch bei Reinsberg II, 87; Simrock, 9009. Gottlob, dass wir gelandet sind, sagte der Schiffer, als er drei Meilen vom Lande in der See war. – Wer eine halbe Arbeit ganz gethan zu haben sich rühmt, den trifft die Spitze dienen Sprichworts. 5 Gottlof, wi könt et ja doon, wi hefft et, womit wi 't doon könt. Hamburger Ausdruck der Wohlbehaglichkeit und Wohlbehaltenheit, Wohlstand. 6 Gottlov hier, harr de Schipper segt, as he wedder midden up See was. – Eichwald, 1671; Frommann, V, 429, 499; Hoefer, 914. 7 Gottlov vör hier, säd' de Mann, dô leg he in de Torfkûl (Torfgrube). (Holst.) – Hoefer, 737. 8 Gottlow dat du (der Furz) wêge bist, segt Bûmesters Sîn (Sohn). (Hildesheim.) – Hoefer, 981. 9 Gottlow de dormit nix to don hätt, säd de oll Fru, as se dat ganze Dörp tohop bröcht härr. (S. 3.) – Hoefer, 483a. 10 Noch Gottlov kann ik di twingen, sä' Ulenspeigel, un klappe sîn Vâder 'n Mâs. (Lüneburg.) – Hoefer, 1091. *11 Gottlob, der Schuh ist fertig. Ausruf nach beendeter Arbeit. Gottlos. 1 Besser gottlos, denn ehrlos. – Simrock, 1857. 2 Gottloss, was liebloss. – Henisch, 1696, 56; Petri, II, 351; Saiier, 66; Simrock, 3982. Gottloser. 1 Ain Gottloser, der über ain arm volck regiert, das ist ein brüllender Löwe vnd giriger Beer. – Agricola II, 227. 2 Bey den Gottlosen hat man gewisse Post in die Höll. – Henisch, 1695, 56; Schottel, 1141b; Sailer, 220. 3 Bey den Gottlosen ist beid Leben vnd Sterben lauter Verlust. – Petri, II, 42. 4 Blas dem Gottlosen nicht sein fewer auff, das du nicht mit verbrennest. – Henisch, 1695, 58; Petri, II, 47; Sailer, 220. 5 De Godlose kriggt de Barm (Bierhefe). (Ostfries.) – Bueren, 140; Eichwald, 667; Hausfreund, I; Frommann, III, 429, 246. Frz.: Honte lui vient qui en Dieu ne croit. 6 Den Gottlosen gehört die Hefe (Neige). – Kirchhofer, 139; Körte, 2398; Simrock, 4481. Holl.: Het grondsop is voor de goddeloozen. (Harrebomée, I, 246.) 7 Der Gottlog daucht sich selbs der best zu sein. – Henisch, 1695, 64; Petri, II, 90. 8 Der Gottlos fleucht, ehe man jhn jaget. – Henisch, 1695, 65; Petri, II, 90. 9 Der Gottlose borgt uni bezahlt nicht. – Petri, II, 90; Ps. 37, 21. Dän.: Den ugudelige borger og betaler ikke. (Prov. dan., 83.) 10 Der Gottlose geb vmb alle Pfarrherr nicht ein alt par Schuh. – Henisch, 1695, 68; Petri, II, 91. 11 Der Gottlose hat viel Plage, ists nicht am Leib, so ists an der Seel; ists nicht für der Welt, so ists für Gott; ists nicht hier auf Erden, so ists dort in der Ewigkeit. – Petri, I, 16. 12 Der Gottlose helts für ein gelechter, das noch ein Kerl in diesem Kerl stecken sol. – Petri, II, 91. 13 Der Gottlose ist seines Unglücks Schmied. It.: Delle disgracie sue cagion è il tristo. (Pazzaglia, 94, 4.) [Spaltenumbruch] 14 Der Gottlose ist wie ein Wetter, das über ihm hingeht und nicht mehr ist. – Sailer, 220. Holl.: De goddelozen zijn als een koppel wilde ganzen, zei vader Holtmans. (Harrebomée, I, 201.) 15 Der Gottlose schendet vnd schmehet sich selbst. – Petri, II, 91. 16 Der gottlosen bracht wert nit lang. – Franck, I, 158b. 17 Der Gottlosen eintrag ist ein aussgeben; der Gottseligen aussgaben ist ein eintrag. – Petri, II, 91; Henisch, 1696, 15; Sailer, 240. 18 Der Gottlosen Glück ist der Frommen Unglück. – Seybold, 178. Ein hebräisches Sprichwort sagt: Der Gottlosen Glück und der Frommen Unglück sind Dinge, wo wir nicht sehen. (Cahier, 2515.) Lat.: Felix improbitas est optimorum calamitas. (Philippi, I, 153; Sutor, 273; Seybold, 178.) 19 Der Gottlosen Glück ist ihr Unglück. Dän.: De ondes lykke er kun ulykke. (Prov. dan., 401.) Lat.: Indulget fortuna malis, ut laedere possit. (Cato.) (Binder I, 730; II, 1497; Philippi, I, 193; Kruse, 424; Seybold, 237; Fischer, 109, 29.) 20 Der Gottlosen Gut ist wie Wasser; mit hauffen laufft es zu, mit hauffen rauscht es wieder weg. – Petri, II, 91. 21 Der Gottlosen Gut kommt wie ein wildes Wasser, rauscht wie ein wildes Wasser und versiegt zuletzt wie ein wildes Wasser. 22 Der Gottlosen Mund scheumet böses. – Petri, II, 90. 23 Der Gottlosen Pracht vnd Hoffart ist Gott ein Grewel. – Petri, II, 91. 24 Der Gottloss kan Gott nicht entlauffen, er muss zuletzt die Hefen aussauffen. – Eyering, I, 463. 25 Des Gottlosen gute tage brechen jhm den Halss. – Petri, II, 117. 26 Die Gottlosen haben ihre stete Plage. 27 Die Gottlosen kriegen die Neige. – Körte, 2398; Braun, I, 969. Im Harz fügt man hinzu: „Die Frommen drinken 't ut, un denn is alles wedder gut.“ 28 Die Gottlosen lachen, wenn der Fromme weint, sagte Heilig, der Tractätler, als man ihn wegen Betrug ins Gefängniss brachte. Holl.: Hoe lagchen de goddeloozen om den val der vromen, zei een goed knecht weleen, en er tuimelde een heel schavet met speetluizen van boven neêr. (Harrebomée, I, 246.) 29 Die Gottlosen müssen die Hefen aussaufen. – Schulze, 36; Büchmann, 152; Frischbier2, 1360. Das Sprichwort hat sich aus Ps. 75, 9 entwickelt, wonach der Herr unter dem Bilde eines Weinschenken dargestellt wird, der uns aus einem Becher starken Weines tränkt, aber, heisst es dann: Die Gottlosen müssen die Hefen aussaufen. Lat.: Faecem bibat, qui vinum bibit. – Mali bibunt improbitatis faecem. (Binder I, 935; II, 1770; Erasmus, 950; Philippi, I, 238; Seybold, 295.) 30 Die Gottlosen rennen Spornstreichs der Höllen zu, vnd fürchten sie versaumen sich derselbigen. – Henisch, 1696, 25. 31 Die Gottlosen setzen Gott vnd den Nechsten hindan vmb eines Taubenfusses willen. – Petri, I, 24. 32 Die Gottlosen thun vor der Thür der Hölle nicht Busse. Jüd.-deutsch: Der Rosche kehrt selbst am Gehnem nit um. (Tendlau, 920.) 33 Die Gottlosen versincken im vnglück. – Petri, I, 24. 34 Die Gottlosen wincken vnd ruffen dem hellischen fewer mit Worten vnd Wercken. – Petri, I, 25. 35 Ein Gottloser ist seinem Vnglück ergeben. – Henisch, 831, 10. 36 Es ist dem Gottlosen beyd leben vnd sterben lauter verlust. – Henisch, 1696, 34. It.: Le contentezze de tristi durano poco. (Pazzaglia, 379, 2.) 37 Es wirt allenthalben voll Gottlosen, wo solche lose leutte vndter den menschen herrschen. – Agricola II, 225.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0063" n="[57]"/><cb n="113"/> 3 Gottlof, de dôrmit nix tô dôn hett, secht Antje Jikjak, wenn se dat gansse Dorf tohop (tosamen) lâgen hett.</hi> – <hi rendition="#i">Schütze, I, 41; Diermissen, 334; Hagen, 98, 3; Hoefer, 483<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Von einer heuchlerischen Lügnerin, die wahrscheinlich Anna Jikjak hiess, entstanden, und wird gebraucht von Lügnerinnen, die wahrhaft scheinen wollen. Es enthält eine scharfe Rüge für Lästermäuler, die sich gern den Schein geben, als sei ihnen die Lüge und die Verleumdung fremd.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Gottlof hier, säd de Schipper un wêr drê Mîl in de Sê.</hi> – <hi rendition="#i">Hagen, 99, 28; Hoefer, 913; Schütze, II, 58; IV, 53;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Reinsberg II, 87; Simrock, 9009.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Gottlob, dass wir gelandet sind, sagte der Schiffer, als er drei Meilen vom Lande in der See war. – Wer eine halbe Arbeit ganz gethan zu haben sich rühmt, den trifft die Spitze dienen Sprichworts.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Gottlof, wi könt et ja doon, wi hefft et, womit wi 't doon könt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Hamburger Ausdruck der Wohlbehaglichkeit und Wohlbehaltenheit, Wohlstand.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Gottlov hier, harr de Schipper segt, as he wedder midden up See was.</hi> – <hi rendition="#i">Eichwald, 1671; Frommann, V, 429, 499; Hoefer, 914.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Gottlov vör hier, säd' de Mann, dô leg he in de Torfkûl (Torfgrube).</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) – <hi rendition="#i">Hoefer, 737.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Gottlow dat du (der Furz) wêge bist, segt Bûmesters Sîn (Sohn).</hi> (<hi rendition="#i">Hildesheim.</hi>) – <hi rendition="#i">Hoefer, 981.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Gottlow de dormit nix to don hätt, säd de oll Fru, as se dat ganze Dörp tohop bröcht härr. (S. 3.)</hi> – <hi rendition="#i">Hoefer, 483<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Noch Gottlov kann ik di twingen, sä' Ulenspeigel, un klappe sîn Vâder 'n Mâs.</hi> (<hi rendition="#i">Lüneburg.</hi>) – <hi rendition="#i">Hoefer, 1091.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*11 Gottlob, der Schuh ist fertig.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ausruf nach beendeter Arbeit.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gottlos.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Besser gottlos, denn ehrlos.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 1857.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Gottloss, was liebloss.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1696, 56; Petri, II, 351; Saiier, 66; Simrock, 3982.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gottloser.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Ain Gottloser, der über ain arm volck regiert, das ist ein brüllender Löwe vnd giriger Beer.</hi> – <hi rendition="#i">Agricola II, 227.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Bey den Gottlosen hat man gewisse Post in die Höll.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1695, 56; Schottel, 1141<hi rendition="#sup">b</hi>; Sailer, 220.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Bey den Gottlosen ist beid Leben vnd Sterben lauter Verlust.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 42.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Blas dem Gottlosen nicht sein fewer auff, das du nicht mit verbrennest.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1695, 58; Petri, II, 47; Sailer, 220.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 De Godlose kriggt de Barm (Bierhefe).</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) – <hi rendition="#i">Bueren, 140; Eichwald, 667; Hausfreund, I; Frommann, III, 429, 246.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Honte lui vient qui en Dieu ne croit.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Den Gottlosen gehört die Hefe (Neige).</hi> – <hi rendition="#i">Kirchhofer, 139; Körte, 2398; Simrock, 4481.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het grondsop is voor de goddeloozen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 246.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Der Gottlog daucht sich selbs der best zu sein.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1695, 64; Petri, II, 90.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Der Gottlos fleucht, ehe man jhn jaget.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1695, 65; Petri, II, 90.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Der Gottlose borgt uni bezahlt nicht.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 90; Ps. 37, 21.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Den ugudelige borger og betaler ikke. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 83.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Der Gottlose geb vmb alle Pfarrherr nicht ein alt par Schuh.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1695, 68; Petri, II, 91.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Der Gottlose hat viel Plage, ists nicht am Leib, so ists an der Seel; ists nicht für der Welt, so ists für Gott; ists nicht hier auf Erden, so ists dort in der Ewigkeit.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, I, 16.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Der Gottlose helts für ein gelechter, das noch ein Kerl in diesem Kerl stecken sol.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 91.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Der Gottlose ist seines Unglücks Schmied.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Delle disgracie sue cagion è il tristo. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 94, 4.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="114"/> 14 Der Gottlose ist wie ein Wetter, das über ihm hingeht und nicht mehr ist.</hi> – <hi rendition="#i">Sailer, 220.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De goddelozen zijn als een koppel wilde ganzen, zei vader Holtmans. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 201.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Der Gottlose schendet vnd schmehet sich selbst.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 91.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Der gottlosen bracht wert nit lang.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 158<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Der Gottlosen eintrag ist ein aussgeben; der Gottseligen aussgaben ist ein eintrag.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 91; Henisch, 1696, 15; Sailer, 240.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Der Gottlosen Glück ist der Frommen Unglück.</hi> – <hi rendition="#i">Seybold, 178.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ein hebräisches Sprichwort sagt: Der Gottlosen Glück und der Frommen Unglück sind Dinge, wo wir nicht sehen. (<hi rendition="#i">Cahier, 2515.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Felix improbitas est optimorum calamitas. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 153; Sutor, 273; Seybold, 178.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Der Gottlosen Glück ist ihr Unglück.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: De ondes lykke er kun ulykke. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 401.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Indulget fortuna malis, ut laedere possit. (<hi rendition="#i">Cato.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder I, 730; II, 1497; Philippi, I, 193; Kruse, 424; Seybold, 237; Fischer, 109, 29.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Der Gottlosen Gut ist wie Wasser; mit hauffen laufft es zu, mit hauffen rauscht es wieder weg.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 91.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Der Gottlosen Gut kommt wie ein wildes Wasser, rauscht wie ein wildes Wasser und versiegt zuletzt wie ein wildes Wasser.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Der Gottlosen Mund scheumet böses.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 90.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Der Gottlosen Pracht vnd Hoffart ist Gott ein Grewel.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 91.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Der Gottloss kan Gott nicht entlauffen, er muss zuletzt die Hefen aussauffen.</hi> – <hi rendition="#i">Eyering, I, 463.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Des Gottlosen gute tage brechen jhm den Halss.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 117.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Die Gottlosen haben ihre stete Plage.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Die Gottlosen kriegen die Neige.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 2398; Braun, I, 969.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Im Harz fügt man hinzu: „Die Frommen drinken 't ut, un denn is alles wedder gut.“</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">28 Die Gottlosen lachen, wenn der Fromme weint, sagte Heilig, der Tractätler, als man ihn wegen Betrug ins Gefängniss brachte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hoe lagchen de goddeloozen om den val der vromen, zei een goed knecht weleen, en er tuimelde een heel schavet met speetluizen van boven neêr. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 246.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Die Gottlosen müssen die Hefen aussaufen.</hi> – <hi rendition="#i">Schulze, 36; Büchmann, 152; Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1360.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Das Sprichwort hat sich aus <hi rendition="#i">Ps. 75, 9</hi> entwickelt, wonach der Herr unter dem Bilde eines Weinschenken dargestellt wird, der uns aus einem Becher starken Weines tränkt, aber, heisst es dann: Die Gottlosen müssen die Hefen aussaufen.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Faecem bibat, qui vinum bibit. – Mali bibunt improbitatis faecem. (<hi rendition="#i">Binder I, 935; II, 1770; Erasmus, 950; Philippi, I, 238; Seybold, 295.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Die Gottlosen rennen Spornstreichs der Höllen zu, vnd fürchten sie versaumen sich derselbigen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1696, 25.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Die Gottlosen setzen Gott vnd den Nechsten hindan vmb eines Taubenfusses willen.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, I, 24.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Die Gottlosen thun vor der Thür der Hölle nicht Busse.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Jüd.-deutsch</hi>: Der Rosche kehrt selbst am Gehnem nit um. (<hi rendition="#i">Tendlau, 920.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Die Gottlosen versincken im vnglück.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, I, 24.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Die Gottlosen wincken vnd ruffen dem hellischen fewer mit Worten vnd Wercken.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, I, 25.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Ein Gottloser ist seinem Vnglück ergeben.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 831, 10.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">36 Es ist dem Gottlosen beyd leben vnd sterben lauter verlust.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1696, 34.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Le contentezze de tristi durano poco. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 379, 2.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">37 Es wirt allenthalben voll Gottlosen, wo solche lose leutte vndter den menschen herrschen.</hi> – <hi rendition="#i">Agricola II, 225.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[57]/0063]
3 Gottlof, de dôrmit nix tô dôn hett, secht Antje Jikjak, wenn se dat gansse Dorf tohop (tosamen) lâgen hett. – Schütze, I, 41; Diermissen, 334; Hagen, 98, 3; Hoefer, 483a.
Von einer heuchlerischen Lügnerin, die wahrscheinlich Anna Jikjak hiess, entstanden, und wird gebraucht von Lügnerinnen, die wahrhaft scheinen wollen. Es enthält eine scharfe Rüge für Lästermäuler, die sich gern den Schein geben, als sei ihnen die Lüge und die Verleumdung fremd.
4 Gottlof hier, säd de Schipper un wêr drê Mîl in de Sê. – Hagen, 99, 28; Hoefer, 913; Schütze, II, 58; IV, 53; hochdeutsch bei Reinsberg II, 87; Simrock, 9009.
Gottlob, dass wir gelandet sind, sagte der Schiffer, als er drei Meilen vom Lande in der See war. – Wer eine halbe Arbeit ganz gethan zu haben sich rühmt, den trifft die Spitze dienen Sprichworts.
5 Gottlof, wi könt et ja doon, wi hefft et, womit wi 't doon könt.
Hamburger Ausdruck der Wohlbehaglichkeit und Wohlbehaltenheit, Wohlstand.
6 Gottlov hier, harr de Schipper segt, as he wedder midden up See was. – Eichwald, 1671; Frommann, V, 429, 499; Hoefer, 914.
7 Gottlov vör hier, säd' de Mann, dô leg he in de Torfkûl (Torfgrube). (Holst.) – Hoefer, 737.
8 Gottlow dat du (der Furz) wêge bist, segt Bûmesters Sîn (Sohn). (Hildesheim.) – Hoefer, 981.
9 Gottlow de dormit nix to don hätt, säd de oll Fru, as se dat ganze Dörp tohop bröcht härr. (S. 3.) – Hoefer, 483a.
10 Noch Gottlov kann ik di twingen, sä' Ulenspeigel, un klappe sîn Vâder 'n Mâs. (Lüneburg.) – Hoefer, 1091.
*11 Gottlob, der Schuh ist fertig.
Ausruf nach beendeter Arbeit.
Gottlos.
1 Besser gottlos, denn ehrlos. – Simrock, 1857.
2 Gottloss, was liebloss. – Henisch, 1696, 56; Petri, II, 351; Saiier, 66; Simrock, 3982.
Gottloser.
1 Ain Gottloser, der über ain arm volck regiert, das ist ein brüllender Löwe vnd giriger Beer. – Agricola II, 227.
2 Bey den Gottlosen hat man gewisse Post in die Höll. – Henisch, 1695, 56; Schottel, 1141b; Sailer, 220.
3 Bey den Gottlosen ist beid Leben vnd Sterben lauter Verlust. – Petri, II, 42.
4 Blas dem Gottlosen nicht sein fewer auff, das du nicht mit verbrennest. – Henisch, 1695, 58; Petri, II, 47; Sailer, 220.
5 De Godlose kriggt de Barm (Bierhefe). (Ostfries.) – Bueren, 140; Eichwald, 667; Hausfreund, I; Frommann, III, 429, 246.
Frz.: Honte lui vient qui en Dieu ne croit.
6 Den Gottlosen gehört die Hefe (Neige). – Kirchhofer, 139; Körte, 2398; Simrock, 4481.
Holl.: Het grondsop is voor de goddeloozen. (Harrebomée, I, 246.)
7 Der Gottlog daucht sich selbs der best zu sein. – Henisch, 1695, 64; Petri, II, 90.
8 Der Gottlos fleucht, ehe man jhn jaget. – Henisch, 1695, 65; Petri, II, 90.
9 Der Gottlose borgt uni bezahlt nicht. – Petri, II, 90; Ps. 37, 21.
Dän.: Den ugudelige borger og betaler ikke. (Prov. dan., 83.)
10 Der Gottlose geb vmb alle Pfarrherr nicht ein alt par Schuh. – Henisch, 1695, 68; Petri, II, 91.
11 Der Gottlose hat viel Plage, ists nicht am Leib, so ists an der Seel; ists nicht für der Welt, so ists für Gott; ists nicht hier auf Erden, so ists dort in der Ewigkeit. – Petri, I, 16.
12 Der Gottlose helts für ein gelechter, das noch ein Kerl in diesem Kerl stecken sol. – Petri, II, 91.
13 Der Gottlose ist seines Unglücks Schmied.
It.: Delle disgracie sue cagion è il tristo. (Pazzaglia, 94, 4.)
14 Der Gottlose ist wie ein Wetter, das über ihm hingeht und nicht mehr ist. – Sailer, 220.
Holl.: De goddelozen zijn als een koppel wilde ganzen, zei vader Holtmans. (Harrebomée, I, 201.)
15 Der Gottlose schendet vnd schmehet sich selbst. – Petri, II, 91.
16 Der gottlosen bracht wert nit lang. – Franck, I, 158b.
17 Der Gottlosen eintrag ist ein aussgeben; der Gottseligen aussgaben ist ein eintrag. – Petri, II, 91; Henisch, 1696, 15; Sailer, 240.
18 Der Gottlosen Glück ist der Frommen Unglück. – Seybold, 178.
Ein hebräisches Sprichwort sagt: Der Gottlosen Glück und der Frommen Unglück sind Dinge, wo wir nicht sehen. (Cahier, 2515.)
Lat.: Felix improbitas est optimorum calamitas. (Philippi, I, 153; Sutor, 273; Seybold, 178.)
19 Der Gottlosen Glück ist ihr Unglück.
Dän.: De ondes lykke er kun ulykke. (Prov. dan., 401.)
Lat.: Indulget fortuna malis, ut laedere possit. (Cato.) (Binder I, 730; II, 1497; Philippi, I, 193; Kruse, 424; Seybold, 237; Fischer, 109, 29.)
20 Der Gottlosen Gut ist wie Wasser; mit hauffen laufft es zu, mit hauffen rauscht es wieder weg. – Petri, II, 91.
21 Der Gottlosen Gut kommt wie ein wildes Wasser, rauscht wie ein wildes Wasser und versiegt zuletzt wie ein wildes Wasser.
22 Der Gottlosen Mund scheumet böses. – Petri, II, 90.
23 Der Gottlosen Pracht vnd Hoffart ist Gott ein Grewel. – Petri, II, 91.
24 Der Gottloss kan Gott nicht entlauffen, er muss zuletzt die Hefen aussauffen. – Eyering, I, 463.
25 Des Gottlosen gute tage brechen jhm den Halss. – Petri, II, 117.
26 Die Gottlosen haben ihre stete Plage.
27 Die Gottlosen kriegen die Neige. – Körte, 2398; Braun, I, 969.
Im Harz fügt man hinzu: „Die Frommen drinken 't ut, un denn is alles wedder gut.“
28 Die Gottlosen lachen, wenn der Fromme weint, sagte Heilig, der Tractätler, als man ihn wegen Betrug ins Gefängniss brachte.
Holl.: Hoe lagchen de goddeloozen om den val der vromen, zei een goed knecht weleen, en er tuimelde een heel schavet met speetluizen van boven neêr. (Harrebomée, I, 246.)
29 Die Gottlosen müssen die Hefen aussaufen. – Schulze, 36; Büchmann, 152; Frischbier2, 1360.
Das Sprichwort hat sich aus Ps. 75, 9 entwickelt, wonach der Herr unter dem Bilde eines Weinschenken dargestellt wird, der uns aus einem Becher starken Weines tränkt, aber, heisst es dann: Die Gottlosen müssen die Hefen aussaufen.
Lat.: Faecem bibat, qui vinum bibit. – Mali bibunt improbitatis faecem. (Binder I, 935; II, 1770; Erasmus, 950; Philippi, I, 238; Seybold, 295.)
30 Die Gottlosen rennen Spornstreichs der Höllen zu, vnd fürchten sie versaumen sich derselbigen. – Henisch, 1696, 25.
31 Die Gottlosen setzen Gott vnd den Nechsten hindan vmb eines Taubenfusses willen. – Petri, I, 24.
32 Die Gottlosen thun vor der Thür der Hölle nicht Busse.
Jüd.-deutsch: Der Rosche kehrt selbst am Gehnem nit um. (Tendlau, 920.)
33 Die Gottlosen versincken im vnglück. – Petri, I, 24.
34 Die Gottlosen wincken vnd ruffen dem hellischen fewer mit Worten vnd Wercken. – Petri, I, 25.
35 Ein Gottloser ist seinem Vnglück ergeben. – Henisch, 831, 10.
36 Es ist dem Gottlosen beyd leben vnd sterben lauter verlust. – Henisch, 1696, 34.
It.: Le contentezze de tristi durano poco. (Pazzaglia, 379, 2.)
37 Es wirt allenthalben voll Gottlosen, wo solche lose leutte vndter den menschen herrschen. – Agricola II, 225.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |