Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 324 Et is better tehn Knigere upp'em Kissen, osse ent upp'em Gewissen. (Waldeck.) - Curtze, 317, 48.

325 Fertrockne Güorn dent bäter 'n Gadful as 'n Fatful. (Süderdithmarschen.)

Verzogenen Kindern dient besser ein Arsch voll als eine Schüssel voll.

326 Frembd kind werden wol zogen. - Franck, I, 144b; Lehmann, II, 172, 22; Mayer, I, 105; Simrock, 5595; Reinsberg VII, 67.

327 Frembde Kinder gehen nimmer so nahe zu Hertzen als die eigenen. - Petri, II, 314.

Die Polen: Das Kind der Stiefmutter wird doppelt genährt. (Reinsberg I, 193.)

328 Fremde Kinder und eigene Kinder sind zweierlei Kinder.

Die Neger in Surinam: Der Leute Kinder sind nicht deine eigenen. (Reinsberg I, 193.)

329 Fremder Kind wird viel geschlagen, hör' ich Witwen und Waisen sagen.

330 Fremder Kinder Fürz stinken mehr als eigener Kinder Dreck.

Die Russen: Der Koth der fremden Kinder stinkt für den eigenen mit. (Altmann VI, 411.)

331 Fromme Kinder entschlaffen willig, muthwillige mit geschrey vnd vngedult. - Lehmann, 749, 41.

332 Fromme Kinder haben zuweilen gottlose Aeltern. - Blum, 508.

Ebenso wie zuweilen fromme Aeltern gottlose Kinder haben.

333 Fromme Kinder ziehen sich selbst. - Gaal, 377; D. h. sehr leicht.

334 Frühezeitige Kinder gerathen auch selten wol; sie sterben oder legens nicht wol. - Lehmann, II, 171, 47.

335 Frühweise Kinder werden nicht alt. - Körte, 3388; Simrock, 5629; Reinsberg VII, 44.

Böhm.: Vtipne deti netrvale. (Celakovsky, 402.)

Frz.: Les enfants vivent peu quand ils ont trop d'esprit. (Cahier, 617.)

Holl.: Een kind verstandig voor de jaren, dat ziet men dikwijls kwalijk varen. (Harrebomee, I, 402b.)

Lat.: Odi puerulos praecoci sapientia. (Philippi, II, 62.) - Praecocia ingenia cito deficiunt. (Binder I, 1387; II, 2632; Philippi, II, 104; Seybold, 452.)

336 Frühwitzige Kinder leben nicht lange, aber Spätobst dauert. - Sailer, 151; Simrock, 2861; Reinsberg VII, 44.

337 Früwitzige kinder leben nit lang. - Franck, II, 134a; Egenolff, 145b; Eyering, II, 636; Petri, II, 319; Gruter, I, 42; Reinsberg I, 177.

Holl.: Als de kinderen vroeg wijs worden, leven zij niet lang, of daar worden gekken uit. (Harrebomee, I, 401a.)

338 Für ein Kind gibt es leicht schlecht Wetter.

Engl.: To a child all weather is cold. (Bohn II, 4.)

339 Fürwitzige (frühweise, frühwitzige) Kinder werden gecke (Tölpel). - Henisch, 1402, 36; Petri, II, 319; Sailer, 289; Körte, 3385; Simrock, 5630; Reinsberg I, 177; VII, 44.

"Die Kind, die bald listig wern, leben nit lang oder werden thoren." (Eyering, II, 636.)

Engl.: Foul in the cradle and fair in the saddle. (Körte, 3385.)

340 Gäb' es keine Kinder, wer würde die Nacht Geschrei im Hause machen.

Böhm.: Kdyby nebylo detcuv, nebylo by placuv. (Celakovsky, 402.)

341 Gebrät Käinjt hat sich veir em Feier. - Schuster, 1078.

342 Gebrent kind förchts fewer. - Egenolff, 65b; Eyering, II, 638; Petri, II, 325; Gruter, I, 42; Henisch, 1083; 12; Grimmelshausen, Stoltze Melcher; Sutor, 669; Hollenberg, I, 34; Blum, 423; Bücking, 263; Sailer, 185; Mayer, I, 102; Steiger, 336; Müller, 16, 3; Lohrengel, I, 215; Eiselein, 375; Struve, I, 51; Baumgarten, 24; Siebenkees, 148; Simrock, 1290; Braun, I, 1838; Reinsberg III, 97.

"Ein sprichwort sagen thut: verbrents kind fürcht dess feuers glut." (Ayrer, IV, 2562, 22.)

Dän.: Braendt barn raeddes ild og bidet hund. (Prov. dan., 48, 88 u. 409.) - Braendt barn raedes gierne ilden, og bidt barn hund. (Bohn I, 351.)

Engl.: A burnt child dreads the fire. (Gaal, 1001; Bohn II, 75.)

[Spaltenumbruch] Frz.: Enfant braule craint le feu. (Gaal, 1001.) - Chat echaude craint l'eau froide. - Qui braule une fois soufflera volontiers a l'autre. (Kritzinger, 128a u. 656b.)

Holl.: Gebrande kinderen schuwen (vreezen) het vuur. (Harrebomee, I, 403a.)

It.: Can' scottato dall' acqua calda ha paura poi della fredda. (Bohn II, 75.)

Lat.: Cautus enim metuit. (Philippi, I, 77.) - Facit experientia cautos. (Binder I, 504; II, 1075; Philippi, I, 148.) - Navis scopulos deprecatur. (Seybold, 169 u. 330.) - Nemo libenter recolit, qui laesit, locum. (Phädrus.) (Philippi, II, 45.) - Non procul a stabulis audet discedere, si qua excussa est avidi dentibus agna lupi. (Ovid.) (Binder II, 2214; Philippi, I, 43.) - Piscator ictus sapit. (Seybold, 442; Philippi, II, 96; Froberg, 531; Hauer, kij; Hanzely, 109.) - Post male prudentior. - Quae nocent, docent. (Philippi, II, 118.) - Quae pro parte nocent, plurima saepe docent. - Terretur minimo pennae stridore columba, unguibus, accipiter, saucia facta tuis. (Qvid.) (Binder I, 1741; II, 3319.) - Tranquillas etiam naufragus horret aquas. (Ovid.) (Binder I, 1752; II, 3340; Sutor, 235.) - Vulpes haud rursus capitur laqueo. (Egenolf, 65b.)

Span.: Gato escaldado del agua fria a miedo. (Bohn II, 75.)

Ung.: Keze egett gyermek irtozik a' tüztöl. (Gaal, 1001.)

343 Gebrente Kinder hüten sich für dem fewer. - Fischer, Psalter, 249, 1.

344 Gescheite Kinder leben nicht lange. - Struve, I, 32.

"Kurzem Sommer", sagt Shakspeare, "pflegt ein schöner Lenz vorherzugehen."

Lat.: Is cadit ante senem, qui sapit ante diem. - Praecocia ingenia cito deficiunt, praecocibus mors ingeniis est insita semper. (Binder I, 387; II, 2622; Philippi, II, 104; Seybold, 452.) - Praecocia ingenia raro maturescunt. - Qui sapit ante pilos, non sapit ille diu. (Binder I, 1485; II, 2802; Philippi, II, 136; Eiselein, 19.)

345 Gib dem Kinde, was es will, und dem Hunde, so oft er mit dem Schwanze wedelt, so wirst du einen guten Hund und ein böses Kind haben. - Winckler, III, 97.

Engl.: Give a child all he shall crave, and a dog while his tail doth wave, you shall have a fair dog and a foul knave. (Bohn II, 195.)

Holl.: Geef een kind, als het eischt, en een' hond, als hij kwispelstaart, gij zult een kwaad kind en een' goeden hond hebben. (Harrebomee, I, 403a.)

346 Gibt man dem Kinde eines fingers lang nach, so wils ein elen (eine Spanne) haben. - Petri, II, 339; Henisch, 818, 65; Sutor, 551; Sailer, 263.

347 Grosse Kinder entwöhnen sich schwer.

348 Grosse Kinder, grosse Sorge; kleine Kinder, kleine Sorgen. - Lehmann, 170, 27; Sailer, 264.

Die Aeltern wünschen die Kinder gross, und sind sie herangewachsen, dann sind ihnen die Aeltern übrig. Der Holländer drückt dies so aus: O Kinder, wäret ihr gross! O Aeltern, wäret ihr todt. (Reinsberg VII, 46.)

349 Gute Kinder, artige Spiele.

Dän.: Fagre börn qvaede fagre viser. (Bohn I, 367.)

350 Gute Kinder, grosse Freud'; böse Kinder, grosses Leid.

Die Russen: Schlimme Kinder lassen keine Freude zu. In Galizien: Gute Kinder eine Krone, aber schlimm das Ende. Die Böhmen: Gute Kinder sind ein schönes Gut; schlimme Kinder Verwirrung im Hause. Und: Wenn nicht Kinder wären, gäbe es keine Thränen. (Reinsberg VII, 65.)

Böhm.: Dobre deti krasny statek, zle pak deti v dome zmatek. - Dobre deti venec, zle deti vsemu honec. (Celakovsky, 402.)

351 Gute Kinder hat man nicht zu viel.

Dän.: Gode börn ere ey for mange. (Prov. dan., 87.)

Holl.: Goede kinderen kan men niet te veel hebben. (Harrebomee, I, 403b.)

352 Gute Kinder sind der Aeltern Freude.

"Den eltern grosse freude bringt, wann sie haben gehorsam kind." Die Russen: Glücklich die Kinder, an denen Vater und Mutter Freude erleben. (Reinsberg VII, 65.)

Lat.: Gaudet uterque parens, cum filius est bene parens. (Binder II, 1229; Loci comm., 151; Neander, 284.)

353 Gute Kinder sind der Aeltern Reichthum, Heil und Segen. (Finn.)

354 Guten Kindern folgt Heil, bösen ein Seil. - Parömiakon, 2529.

355 Haben die Kinder Recht zu einem Erbe, so haben sie auch Recht zum andern. - Graf, 194, 67.

Wie sie ein Recht auf den Nachlass des Vaters besitzen, so auch auf den Nachlass der Mutter.

[Spaltenumbruch] 324 Et is better tehn Knigere upp'em Kissen, osse ent upp'em Gewissen. (Waldeck.) – Curtze, 317, 48.

325 Fertrockne Güorn dênt bäter 'n Gadful as 'n Fatful. (Süderdithmarschen.)

Verzogenen Kindern dient besser ein Arsch voll als eine Schüssel voll.

326 Frembd kind werden wol zogen.Franck, I, 144b; Lehmann, II, 172, 22; Mayer, I, 105; Simrock, 5595; Reinsberg VII, 67.

327 Frembde Kinder gehen nimmer so nahe zu Hertzen als die eigenen.Petri, II, 314.

Die Polen: Das Kind der Stiefmutter wird doppelt genährt. (Reinsberg I, 193.)

328 Fremde Kinder und eigene Kinder sind zweierlei Kinder.

Die Neger in Surinam: Der Leute Kinder sind nicht deine eigenen. (Reinsberg I, 193.)

329 Fremder Kind wird viel geschlagen, hör' ich Witwen und Waisen sagen.

330 Fremder Kinder Fürz stinken mehr als eigener Kinder Dreck.

Die Russen: Der Koth der fremden Kinder stinkt für den eigenen mit. (Altmann VI, 411.)

331 Fromme Kinder entschlaffen willig, muthwillige mit geschrey vnd vngedult.Lehmann, 749, 41.

332 Fromme Kinder haben zuweilen gottlose Aeltern.Blum, 508.

Ebenso wie zuweilen fromme Aeltern gottlose Kinder haben.

333 Fromme Kinder ziehen sich selbst.Gaal, 377; D. h. sehr leicht.

334 Frühezeitige Kinder gerathen auch selten wol; sie sterben oder legens nicht wol.Lehmann, II, 171, 47.

335 Frühweise Kinder werden nicht alt.Körte, 3388; Simrock, 5629; Reinsberg VII, 44.

Böhm.: Vtipné dĕti netrvalé. (Čelakovsky, 402.)

Frz.: Les enfants vivent peu quand ils ont trop d'esprit. (Cahier, 617.)

Holl.: Een kind verstandig vóór de jaren, dat ziet men dikwijls kwalijk varen. (Harrebomée, I, 402b.)

Lat.: Odi puerulos praecoci sapientia. (Philippi, II, 62.) – Praecocia ingenia cito deficiunt. (Binder I, 1387; II, 2632; Philippi, II, 104; Seybold, 452.)

336 Frühwitzige Kinder leben nicht lange, aber Spätobst dauert.Sailer, 151; Simrock, 2861; Reinsberg VII, 44.

337 Früwitzige kinder leben nit lang.Franck, II, 134a; Egenolff, 145b; Eyering, II, 636; Petri, II, 319; Gruter, I, 42; Reinsberg I, 177.

Holl.: Als de kinderen vroeg wijs worden, leven zij niet lang, of daar worden gekken uit. (Harrebomée, I, 401a.)

338 Für ein Kind gibt es leicht schlecht Wetter.

Engl.: To a child all weather is cold. (Bohn II, 4.)

339 Fürwitzige (frühweise, frühwitzige) Kinder werden gecke (Tölpel).Henisch, 1402, 36; Petri, II, 319; Sailer, 289; Körte, 3385; Simrock, 5630; Reinsberg I, 177; VII, 44.

„Die Kind, die bald listig wern, leben nit lang oder werden thoren.“ (Eyering, II, 636.)

Engl.: Foul in the cradle and fair in the saddle. (Körte, 3385.)

340 Gäb' es keine Kinder, wer würde die Nacht Geschrei im Hause machen.

Böhm.: Kdyby nebylo dĕtcův, nebylo by pláčův. (Čelakovsky, 402.)

341 Gebrät Käinjt hat sich vîr em Féier.Schuster, 1078.

342 Gebrent kind förchts fewer.Egenolff, 65b; Eyering, II, 638; Petri, II, 325; Gruter, I, 42; Henisch, 1083; 12; Grimmelshausen, Stoltze Melcher; Sutor, 669; Hollenberg, I, 34; Blum, 423; Bücking, 263; Sailer, 185; Mayer, I, 102; Steiger, 336; Müller, 16, 3; Lohrengel, I, 215; Eiselein, 375; Struve, I, 51; Baumgarten, 24; Siebenkees, 148; Simrock, 1290; Braun, I, 1838; Reinsberg III, 97.

„Ein sprichwort sagen thut: verbrents kind fürcht dess feuers glut.“ (Ayrer, IV, 2562, 22.)

Dän.: Brændt barn ræddes ild og bidet hund. (Prov. dan., 48, 88 u. 409.) – Brændt barn rædes gierne ilden, og bidt barn hund. (Bohn I, 351.)

Engl.: A burnt child dreads the fire. (Gaal, 1001; Bohn II, 75.)

[Spaltenumbruch] Frz.: Enfant brûlé craint le feu. (Gaal, 1001.) – Chat échaudé craint l'eau froide. – Qui brûle une fois soufflera volontiers à l'autre. (Kritzinger, 128a u. 656b.)

Holl.: Gebrande kinderen schuwen (vreezen) het vuur. (Harrebomée, I, 403a.)

It.: Can' scottato dall' acqua calda ha paura poi della fredda. (Bohn II, 75.)

Lat.: Cautus enim metuit. (Philippi, I, 77.) – Facit experientia cautos. (Binder I, 504; II, 1075; Philippi, I, 148.) – Navis scopulos deprecatur. (Seybold, 169 u. 330.) – Nemo libenter recolit, qui laesit, locum. (Phädrus.) (Philippi, II, 45.) – Non procul a stabulis audet discedere, si qua excussa est avidi dentibus agna lupi. (Ovid.) (Binder II, 2214; Philippi, I, 43.) – Piscator ictus sapit. (Seybold, 442; Philippi, II, 96; Froberg, 531; Hauer, kij; Hanzely, 109.) – Post male prudentior. – Quae nocent, docent. (Philippi, II, 118.) – Quae pro parte nocent, plurima saepe docent. – Terretur minimo pennae stridore columba, unguibus, accipiter, saucia facta tuis. (Qvid.) (Binder I, 1741; II, 3319.) – Tranquillas etiam naufragus horret aquas. (Ovid.) (Binder I, 1752; II, 3340; Sutor, 235.) – Vulpes haud rursus capitur laqueo. (Egenolf, 65b.)

Span.: Gato escaldado del agua fria a miedo. (Bohn II, 75.)

Ung.: Keze égett gyermek írtózik a' tüztöl. (Gaal, 1001.)

343 Gebrente Kinder hüten sich für dem fewer.Fischer, Psalter, 249, 1.

344 Gescheite Kinder leben nicht lange.Struve, I, 32.

„Kurzem Sommer“, sagt Shakspeare, „pflegt ein schöner Lenz vorherzugehen.“

Lat.: Is cadit ante senem, qui sapit ante diem. – Praecocia ingenia cito deficiunt, praecocibus mors ingeniis est insita semper. (Binder I, 387; II, 2622; Philippi, II, 104; Seybold, 452.) – Praecocia ingenia raro maturescunt. – Qui sapit ante pilos, non sapit ille diu. (Binder I, 1485; II, 2802; Philippi, II, 136; Eiselein, 19.)

345 Gib dem Kinde, was es will, und dem Hunde, so oft er mit dem Schwanze wedelt, so wirst du einen guten Hund und ein böses Kind haben.Winckler, III, 97.

Engl.: Give a child all he shall crave, and a dog while his tail doth wave, you shall have a fair dog and a foul knave. (Bohn II, 195.)

Holl.: Geef een kind, als het eischt, en een' hond, als hij kwispelstaart, gij zult een kwaad kind en een' goeden hond hebben. (Harrebomée, I, 403a.)

346 Gibt man dem Kinde eines fingers lang nach, so wils ein elen (eine Spanne) haben.Petri, II, 339; Henisch, 818, 65; Sutor, 551; Sailer, 263.

347 Grosse Kinder entwöhnen sich schwer.

348 Grosse Kinder, grosse Sorge; kleine Kinder, kleine Sorgen.Lehmann, 170, 27; Sailer, 264.

Die Aeltern wünschen die Kinder gross, und sind sie herangewachsen, dann sind ihnen die Aeltern übrig. Der Holländer drückt dies so aus: O Kinder, wäret ihr gross! O Aeltern, wäret ihr todt. (Reinsberg VII, 46.)

349 Gute Kinder, artige Spiele.

Dän.: Fagre børn qvæde fagre viser. (Bohn I, 367.)

350 Gute Kinder, grosse Freud'; böse Kinder, grosses Leid.

Die Russen: Schlimme Kinder lassen keine Freude zu. In Galizien: Gute Kinder eine Krone, aber schlimm das Ende. Die Böhmen: Gute Kinder sind ein schönes Gut; schlimme Kinder Verwirrung im Hause. Und: Wenn nicht Kinder wären, gäbe es keine Thränen. (Reinsberg VII, 65.)

Böhm.: Dobré dĕti krásný statek, zlé pak dĕti v domĕ zmatek. – Dobré dĕti vĕnec, zlé dĕti všemu honec. (Čelakovsky, 402.)

351 Gute Kinder hat man nicht zu viel.

Dän.: Gode børn ere ey for mange. (Prov. dan., 87.)

Holl.: Goede kinderen kan men niet te veel hebben. (Harrebomée, I, 403b.)

352 Gute Kinder sind der Aeltern Freude.

„Den eltern grosse freude bringt, wann sie haben gehorsam kind.“ Die Russen: Glücklich die Kinder, an denen Vater und Mutter Freude erleben. (Reinsberg VII, 65.)

Lat.: Gaudet uterque parens, cum filius est bene parens. (Binder II, 1229; Loci comm., 151; Neander, 284.)

353 Gute Kinder sind der Aeltern Reichthum, Heil und Segen. (Finn.)

354 Guten Kindern folgt Heil, bösen ein Seil.Parömiakon, 2529.

355 Haben die Kinder Recht zu einem Erbe, so haben sie auch Recht zum andern.Graf, 194, 67.

Wie sie ein Recht auf den Nachlass des Vaters besitzen, so auch auf den Nachlass der Mutter.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0649" n="[643]"/><cb n="1285"/>
324 Et is better tehn Knigere upp'em Kissen, osse ent upp'em Gewissen.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 317, 48.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">325 Fertrockne Güorn dênt bäter 'n Gadful as 'n Fatful.</hi> (<hi rendition="#i">Süderdithmarschen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Verzogenen Kindern dient besser ein Arsch voll als eine Schüssel voll.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">326 Frembd kind werden wol zogen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 144<hi rendition="#sup">b</hi>; Lehmann, II, 172, 22; Mayer, I, 105; Simrock, 5595; Reinsberg VII, 67.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">327 Frembde Kinder gehen nimmer so nahe zu Hertzen als die eigenen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 314.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Polen: Das Kind der Stiefmutter wird doppelt genährt. (<hi rendition="#i">Reinsberg I, 193.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">328 Fremde Kinder und eigene Kinder sind zweierlei Kinder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Neger in Surinam: Der Leute Kinder sind nicht deine eigenen. (<hi rendition="#i">Reinsberg I, 193.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">329 Fremder Kind wird viel geschlagen, hör' ich Witwen und Waisen sagen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">330 Fremder Kinder Fürz stinken mehr als eigener Kinder Dreck.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Der Koth der fremden Kinder stinkt für den eigenen mit. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 411.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">331 Fromme Kinder entschlaffen willig, muthwillige mit geschrey vnd vngedult.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 749, 41.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">332 Fromme Kinder haben zuweilen gottlose Aeltern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Blum, 508.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ebenso wie zuweilen fromme Aeltern gottlose Kinder haben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">333 Fromme Kinder ziehen sich selbst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gaal, 377;</hi> D. h. sehr leicht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">334 Frühezeitige Kinder gerathen auch selten wol; sie sterben oder legens nicht wol.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 171, 47.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">335 Frühweise Kinder werden nicht alt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 3388; Simrock, 5629; Reinsberg VII, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Vtipné d&#x0115;ti netrvalé. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 402.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Les enfants vivent peu quand ils ont trop d'esprit. (<hi rendition="#i">Cahier, 617.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een kind verstandig vóór de jaren, dat ziet men dikwijls kwalijk varen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 402<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Odi puerulos praecoci sapientia. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 62.</hi>) &#x2013; Praecocia ingenia cito deficiunt. (<hi rendition="#i">Binder I, 1387; II, 2632; Philippi, II, 104; Seybold, 452.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">336 Frühwitzige Kinder leben nicht lange, aber Spätobst dauert.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 151; Simrock, 2861; Reinsberg VII, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">337 Früwitzige kinder leben nit lang.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 134<hi rendition="#sup">a</hi>; Egenolff, 145<hi rendition="#sup">b</hi>; Eyering, II, 636; Petri, II, 319; Gruter, I, 42; Reinsberg I, 177.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de kinderen vroeg wijs worden, leven zij niet lang, of daar worden gekken uit. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 401<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">338 Für ein Kind gibt es leicht schlecht Wetter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: To a child all weather is cold. (<hi rendition="#i">Bohn II, 4.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">339 Fürwitzige (frühweise, frühwitzige) Kinder werden gecke (Tölpel).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1402, 36; Petri, II, 319; Sailer, 289; Körte, 3385; Simrock, 5630; Reinsberg I, 177; VII, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Die Kind, die bald listig wern, leben nit lang oder werden thoren.&#x201C; (<hi rendition="#i">Eyering, II, 636.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Foul in the cradle and fair in the saddle. (<hi rendition="#i">Körte, 3385.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">340 Gäb' es keine Kinder, wer würde die Nacht Geschrei im Hause machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdyby nebylo d&#x0115;tc&#x016F;v, nebylo by plá&#x010D;&#x016F;v. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 402.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">341 Gebrät Käinjt hat sich vîr em Féier.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 1078.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">342 Gebrent kind förchts fewer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Egenolff, 65<hi rendition="#sup">b</hi>; Eyering, II, 638; Petri, II, 325; Gruter, I, 42; Henisch, 1083; 12; Grimmelshausen, Stoltze Melcher; Sutor, 669; Hollenberg, I, 34; Blum, 423; Bücking, 263; Sailer, 185; Mayer, I, 102; Steiger, 336; Müller, 16, 3; Lohrengel, I, 215; Eiselein, 375; Struve, I, 51; Baumgarten, 24; Siebenkees, 148; Simrock, 1290; Braun, I, 1838; Reinsberg III, 97.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ein sprichwort sagen thut: verbrents kind fürcht dess feuers glut.&#x201C; (<hi rendition="#i">Ayrer, IV, 2562, 22.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Brændt barn ræddes ild og bidet hund. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 48, 88 u. 409.</hi>) &#x2013; Brændt barn rædes gierne ilden, og bidt barn hund. (<hi rendition="#i">Bohn I, 351.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: A burnt child dreads the fire. (<hi rendition="#i">Gaal, 1001; Bohn II, 75.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i"><cb n="1286"/>
Frz.</hi>: Enfant brûlé craint le feu. (<hi rendition="#i">Gaal, 1001.</hi>) &#x2013; Chat échaudé craint l'eau froide. &#x2013; Qui brûle une fois soufflera volontiers à l'autre. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 128<hi rendition="#sup">a</hi> u. 656<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Gebrande kinderen schuwen (vreezen) het vuur. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 403<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Can' scottato dall' acqua calda ha paura poi della fredda. (<hi rendition="#i">Bohn II, 75.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cautus enim metuit. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 77.</hi>) &#x2013; Facit experientia cautos. (<hi rendition="#i">Binder I, 504; II, 1075; Philippi, I, 148.</hi>) &#x2013; Navis scopulos deprecatur. (<hi rendition="#i">Seybold, 169 u. 330.</hi>) &#x2013; Nemo libenter recolit, qui laesit, locum. (<hi rendition="#i">Phädrus.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 45.</hi>) &#x2013; Non procul a stabulis audet discedere, si qua excussa est avidi dentibus agna lupi. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 2214; Philippi, I, 43.</hi>) &#x2013; Piscator ictus sapit. (<hi rendition="#i">Seybold, 442; Philippi, II, 96; Froberg, 531; Hauer, kij; Hanzely, 109.</hi>) &#x2013; Post male prudentior. &#x2013; Quae nocent, docent. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 118.</hi>) &#x2013; Quae pro parte nocent, plurima saepe docent. &#x2013; Terretur minimo pennae stridore columba, unguibus, accipiter, saucia facta tuis. (<hi rendition="#i">Qvid.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder I, 1741; II, 3319.</hi>) &#x2013; Tranquillas etiam naufragus horret aquas. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder I, 1752; II, 3340; Sutor, 235.</hi>) &#x2013; Vulpes haud rursus capitur laqueo. (<hi rendition="#i">Egenolf, 65<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Gato escaldado del agua fria a miedo. (<hi rendition="#i">Bohn II, 75.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Keze égett gyermek írtózik a' tüztöl. (<hi rendition="#i">Gaal, 1001.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">343 Gebrente Kinder hüten sich für dem fewer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischer, Psalter, 249, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">344 Gescheite Kinder leben nicht lange.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Struve, I, 32.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Kurzem Sommer&#x201C;, sagt <hi rendition="#i">Shakspeare,</hi> &#x201E;pflegt ein schöner Lenz vorherzugehen.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Is cadit ante senem, qui sapit ante diem. &#x2013; Praecocia ingenia cito deficiunt, praecocibus mors ingeniis est insita semper. (<hi rendition="#i">Binder I, 387; II, 2622; Philippi, II, 104; Seybold, 452.</hi>) &#x2013; Praecocia ingenia raro maturescunt. &#x2013; Qui sapit ante pilos, non sapit ille diu. (<hi rendition="#i">Binder I, 1485; II, 2802; Philippi, II, 136; Eiselein, 19.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">345 Gib dem Kinde, was es will, und dem Hunde, so oft er mit dem Schwanze wedelt, so wirst du einen guten Hund und ein böses Kind haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, III, 97.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Give a child all he shall crave, and a dog while his tail doth wave, you shall have a fair dog and a foul knave. (<hi rendition="#i">Bohn II, 195.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Geef een kind, als het eischt, en een' hond, als hij kwispelstaart, gij zult een kwaad kind en een' goeden hond hebben. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 403<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">346 Gibt man dem Kinde eines fingers lang nach, so wils ein elen (eine Spanne) haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 339; Henisch, 818, 65; Sutor, 551; Sailer, 263.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">347 Grosse Kinder entwöhnen sich schwer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">348 Grosse Kinder, grosse Sorge; kleine Kinder, kleine Sorgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 170, 27; Sailer, 264.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Aeltern wünschen die Kinder gross, und sind sie herangewachsen, dann sind ihnen die Aeltern übrig. Der Holländer drückt dies so aus: O Kinder, wäret ihr gross! O Aeltern, wäret ihr todt. (<hi rendition="#i">Reinsberg VII, 46.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">349 Gute Kinder, artige Spiele.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Fagre børn qvæde fagre viser. (<hi rendition="#i">Bohn I, 367.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">350 Gute Kinder, grosse Freud'; böse Kinder, grosses Leid.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Schlimme Kinder lassen keine Freude zu. In Galizien: Gute Kinder eine Krone, aber schlimm das Ende. Die Böhmen: Gute Kinder sind ein schönes Gut; schlimme Kinder Verwirrung im Hause. Und: Wenn nicht Kinder wären, gäbe es keine Thränen. (<hi rendition="#i">Reinsberg VII, 65.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Dobré d&#x0115;ti krásný statek, zlé pak d&#x0115;ti v dom&#x0115; zmatek. &#x2013; Dobré d&#x0115;ti v&#x0115;nec, zlé d&#x0115;ti v&#x0161;emu honec. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 402.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">351 Gute Kinder hat man nicht zu viel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Gode børn ere ey for mange. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 87.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Goede kinderen kan men niet te veel hebben. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 403<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">352 Gute Kinder sind der Aeltern Freude.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Den eltern grosse freude bringt, wann sie haben gehorsam kind.&#x201C; Die Russen: Glücklich die Kinder, an denen Vater und Mutter Freude erleben. (<hi rendition="#i">Reinsberg VII, 65.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Gaudet uterque parens, cum filius est bene parens. (<hi rendition="#i">Binder II, 1229; Loci comm., 151; Neander, 284.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">353 Gute Kinder sind der Aeltern Reichthum, Heil und Segen.</hi> (<hi rendition="#i">Finn.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">354 Guten Kindern folgt Heil, bösen ein Seil.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2529.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">355 Haben die Kinder Recht zu einem Erbe, so haben sie auch Recht zum andern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 194, 67.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wie sie ein Recht auf den Nachlass des Vaters besitzen, so auch auf den Nachlass der Mutter.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"> <hi rendition="#i">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[643]/0649] 324 Et is better tehn Knigere upp'em Kissen, osse ent upp'em Gewissen. (Waldeck.) – Curtze, 317, 48. 325 Fertrockne Güorn dênt bäter 'n Gadful as 'n Fatful. (Süderdithmarschen.) Verzogenen Kindern dient besser ein Arsch voll als eine Schüssel voll. 326 Frembd kind werden wol zogen. – Franck, I, 144b; Lehmann, II, 172, 22; Mayer, I, 105; Simrock, 5595; Reinsberg VII, 67. 327 Frembde Kinder gehen nimmer so nahe zu Hertzen als die eigenen. – Petri, II, 314. Die Polen: Das Kind der Stiefmutter wird doppelt genährt. (Reinsberg I, 193.) 328 Fremde Kinder und eigene Kinder sind zweierlei Kinder. Die Neger in Surinam: Der Leute Kinder sind nicht deine eigenen. (Reinsberg I, 193.) 329 Fremder Kind wird viel geschlagen, hör' ich Witwen und Waisen sagen. 330 Fremder Kinder Fürz stinken mehr als eigener Kinder Dreck. Die Russen: Der Koth der fremden Kinder stinkt für den eigenen mit. (Altmann VI, 411.) 331 Fromme Kinder entschlaffen willig, muthwillige mit geschrey vnd vngedult. – Lehmann, 749, 41. 332 Fromme Kinder haben zuweilen gottlose Aeltern. – Blum, 508. Ebenso wie zuweilen fromme Aeltern gottlose Kinder haben. 333 Fromme Kinder ziehen sich selbst. – Gaal, 377; D. h. sehr leicht. 334 Frühezeitige Kinder gerathen auch selten wol; sie sterben oder legens nicht wol. – Lehmann, II, 171, 47. 335 Frühweise Kinder werden nicht alt. – Körte, 3388; Simrock, 5629; Reinsberg VII, 44. Böhm.: Vtipné dĕti netrvalé. (Čelakovsky, 402.) Frz.: Les enfants vivent peu quand ils ont trop d'esprit. (Cahier, 617.) Holl.: Een kind verstandig vóór de jaren, dat ziet men dikwijls kwalijk varen. (Harrebomée, I, 402b.) Lat.: Odi puerulos praecoci sapientia. (Philippi, II, 62.) – Praecocia ingenia cito deficiunt. (Binder I, 1387; II, 2632; Philippi, II, 104; Seybold, 452.) 336 Frühwitzige Kinder leben nicht lange, aber Spätobst dauert. – Sailer, 151; Simrock, 2861; Reinsberg VII, 44. 337 Früwitzige kinder leben nit lang. – Franck, II, 134a; Egenolff, 145b; Eyering, II, 636; Petri, II, 319; Gruter, I, 42; Reinsberg I, 177. Holl.: Als de kinderen vroeg wijs worden, leven zij niet lang, of daar worden gekken uit. (Harrebomée, I, 401a.) 338 Für ein Kind gibt es leicht schlecht Wetter. Engl.: To a child all weather is cold. (Bohn II, 4.) 339 Fürwitzige (frühweise, frühwitzige) Kinder werden gecke (Tölpel). – Henisch, 1402, 36; Petri, II, 319; Sailer, 289; Körte, 3385; Simrock, 5630; Reinsberg I, 177; VII, 44. „Die Kind, die bald listig wern, leben nit lang oder werden thoren.“ (Eyering, II, 636.) Engl.: Foul in the cradle and fair in the saddle. (Körte, 3385.) 340 Gäb' es keine Kinder, wer würde die Nacht Geschrei im Hause machen. Böhm.: Kdyby nebylo dĕtcův, nebylo by pláčův. (Čelakovsky, 402.) 341 Gebrät Käinjt hat sich vîr em Féier. – Schuster, 1078. 342 Gebrent kind förchts fewer. – Egenolff, 65b; Eyering, II, 638; Petri, II, 325; Gruter, I, 42; Henisch, 1083; 12; Grimmelshausen, Stoltze Melcher; Sutor, 669; Hollenberg, I, 34; Blum, 423; Bücking, 263; Sailer, 185; Mayer, I, 102; Steiger, 336; Müller, 16, 3; Lohrengel, I, 215; Eiselein, 375; Struve, I, 51; Baumgarten, 24; Siebenkees, 148; Simrock, 1290; Braun, I, 1838; Reinsberg III, 97. „Ein sprichwort sagen thut: verbrents kind fürcht dess feuers glut.“ (Ayrer, IV, 2562, 22.) Dän.: Brændt barn ræddes ild og bidet hund. (Prov. dan., 48, 88 u. 409.) – Brændt barn rædes gierne ilden, og bidt barn hund. (Bohn I, 351.) Engl.: A burnt child dreads the fire. (Gaal, 1001; Bohn II, 75.) Frz.: Enfant brûlé craint le feu. (Gaal, 1001.) – Chat échaudé craint l'eau froide. – Qui brûle une fois soufflera volontiers à l'autre. (Kritzinger, 128a u. 656b.) Holl.: Gebrande kinderen schuwen (vreezen) het vuur. (Harrebomée, I, 403a.) It.: Can' scottato dall' acqua calda ha paura poi della fredda. (Bohn II, 75.) Lat.: Cautus enim metuit. (Philippi, I, 77.) – Facit experientia cautos. (Binder I, 504; II, 1075; Philippi, I, 148.) – Navis scopulos deprecatur. (Seybold, 169 u. 330.) – Nemo libenter recolit, qui laesit, locum. (Phädrus.) (Philippi, II, 45.) – Non procul a stabulis audet discedere, si qua excussa est avidi dentibus agna lupi. (Ovid.) (Binder II, 2214; Philippi, I, 43.) – Piscator ictus sapit. (Seybold, 442; Philippi, II, 96; Froberg, 531; Hauer, kij; Hanzely, 109.) – Post male prudentior. – Quae nocent, docent. (Philippi, II, 118.) – Quae pro parte nocent, plurima saepe docent. – Terretur minimo pennae stridore columba, unguibus, accipiter, saucia facta tuis. (Qvid.) (Binder I, 1741; II, 3319.) – Tranquillas etiam naufragus horret aquas. (Ovid.) (Binder I, 1752; II, 3340; Sutor, 235.) – Vulpes haud rursus capitur laqueo. (Egenolf, 65b.) Span.: Gato escaldado del agua fria a miedo. (Bohn II, 75.) Ung.: Keze égett gyermek írtózik a' tüztöl. (Gaal, 1001.) 343 Gebrente Kinder hüten sich für dem fewer. – Fischer, Psalter, 249, 1. 344 Gescheite Kinder leben nicht lange. – Struve, I, 32. „Kurzem Sommer“, sagt Shakspeare, „pflegt ein schöner Lenz vorherzugehen.“ Lat.: Is cadit ante senem, qui sapit ante diem. – Praecocia ingenia cito deficiunt, praecocibus mors ingeniis est insita semper. (Binder I, 387; II, 2622; Philippi, II, 104; Seybold, 452.) – Praecocia ingenia raro maturescunt. – Qui sapit ante pilos, non sapit ille diu. (Binder I, 1485; II, 2802; Philippi, II, 136; Eiselein, 19.) 345 Gib dem Kinde, was es will, und dem Hunde, so oft er mit dem Schwanze wedelt, so wirst du einen guten Hund und ein böses Kind haben. – Winckler, III, 97. Engl.: Give a child all he shall crave, and a dog while his tail doth wave, you shall have a fair dog and a foul knave. (Bohn II, 195.) Holl.: Geef een kind, als het eischt, en een' hond, als hij kwispelstaart, gij zult een kwaad kind en een' goeden hond hebben. (Harrebomée, I, 403a.) 346 Gibt man dem Kinde eines fingers lang nach, so wils ein elen (eine Spanne) haben. – Petri, II, 339; Henisch, 818, 65; Sutor, 551; Sailer, 263. 347 Grosse Kinder entwöhnen sich schwer. 348 Grosse Kinder, grosse Sorge; kleine Kinder, kleine Sorgen. – Lehmann, 170, 27; Sailer, 264. Die Aeltern wünschen die Kinder gross, und sind sie herangewachsen, dann sind ihnen die Aeltern übrig. Der Holländer drückt dies so aus: O Kinder, wäret ihr gross! O Aeltern, wäret ihr todt. (Reinsberg VII, 46.) 349 Gute Kinder, artige Spiele. Dän.: Fagre børn qvæde fagre viser. (Bohn I, 367.) 350 Gute Kinder, grosse Freud'; böse Kinder, grosses Leid. Die Russen: Schlimme Kinder lassen keine Freude zu. In Galizien: Gute Kinder eine Krone, aber schlimm das Ende. Die Böhmen: Gute Kinder sind ein schönes Gut; schlimme Kinder Verwirrung im Hause. Und: Wenn nicht Kinder wären, gäbe es keine Thränen. (Reinsberg VII, 65.) Böhm.: Dobré dĕti krásný statek, zlé pak dĕti v domĕ zmatek. – Dobré dĕti vĕnec, zlé dĕti všemu honec. (Čelakovsky, 402.) 351 Gute Kinder hat man nicht zu viel. Dän.: Gode børn ere ey for mange. (Prov. dan., 87.) Holl.: Goede kinderen kan men niet te veel hebben. (Harrebomée, I, 403b.) 352 Gute Kinder sind der Aeltern Freude. „Den eltern grosse freude bringt, wann sie haben gehorsam kind.“ Die Russen: Glücklich die Kinder, an denen Vater und Mutter Freude erleben. (Reinsberg VII, 65.) Lat.: Gaudet uterque parens, cum filius est bene parens. (Binder II, 1229; Loci comm., 151; Neander, 284.) 353 Gute Kinder sind der Aeltern Reichthum, Heil und Segen. (Finn.) 354 Guten Kindern folgt Heil, bösen ein Seil. – Parömiakon, 2529. 355 Haben die Kinder Recht zu einem Erbe, so haben sie auch Recht zum andern. – Graf, 194, 67. Wie sie ein Recht auf den Nachlass des Vaters besitzen, so auch auf den Nachlass der Mutter.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/649
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [643]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/649>, abgerufen am 24.11.2024.