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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 1013 Wer Kinder hat, hat Dreck; wer Schweine hat, hat Speck. (Flatow.) - Frischbier2, 2004.

1014 Wer Kinder hat, isst die besten Bissen nicht selbst. - Reinsberg VII, 47.

Böhm.: Kdo ma ditky, nezije bez lahudek. (Celakovsky, 402.)

Holl.: Die kinderen heeft, moet ze voeden (onderhouden). (Harrebomee, I, 402a.)

1015 Wer Kinder hat, muss für sie sorgen.

Lat.: Est patris, nato vestem praebere cibumque. (Binder I, 434; II, 987; Seybold, 153.)

1016 Wer Kinder hat, muss sparen.

Die Spanier meinen: Man braucht nicht zu gewinnen für die guten Kinder, noch zu hinterlassen für die schlechten.

1017 Wer Kinder in der Wiege hat, muss andere zufrieden lassen. - Frischbier2, 2005.

Wer eigene Fehler hat, muss sich nicht über die Fehler anderer aufhalten.

1018 Wer Kinder lehrt, lernt mehr als sie.

1019 Wer Kindern vnnd Narren die finger ins Maul steckt, der wer gern gebissen. - Lehmann, II, 848, 283; Sailer, 125.

1020 Wer könnt Kinder aufziehn, wenn s' nöt lieb wären. (Rott-Thal.)

1021 Wer meinem Kinde die Nase putzt, küsst mir das Gesicht.

1022 Wer mit Kindern schläft, steht nass auf.

1023 Wer mit Kindern spielen wil, der muss sich der docken nicht Schemen. - Petri, II, 736; Sutor, 300.

Lat.: Pupas fer tecum, si tu vis ludero mecum. (Loci comm., 176; Sutor, 300.)

1024 Wer na Kindern verlanget, is dumm. - Schambach, I, 17.

Bezeichnet die Aeltern als die glücklichern, die gar keine Kinder haben.

1025 Wer nicht kinder hat, der weiss nicht, warumb er lebt. - Agricola I, 333; Franck, I, 67; Gruter, I, 82; Egenolff, 182a; Petri, II, 742; Gaal, 1009; Struve, I, 21; Eiselein, 374; Simrock, 5617; Reinsberg I, 174; VII, 4.

Das kann wol nur für die gelten, welche den Zweck des Lebens darein setzen, Güter und Wurden zu erwerben und sie mit dem Namen auf ihre leiblichen Nachkommen zu vererben. "Millionen beschäftigen sich, dass die Gattung bestehe, aber durch wenige nur pflanzet die Menschheit sich fort." Ein talmudisches Sprichwort sagt in ähnlichem Sinne: Vielerlei Menschen sind Verstorbenen gleichzuachten: ein Armer, ein Blinder, ein Aussätziger und ein Kinderloser. (Nedarim, 64.)

Dän.: Hvo ei har börn, veed ei hvorfor hau lever. (Prov. dan., 87.)

Holl.: Wie geene kinderen heeft, die weet niet, waarom hij leeft. (Harrebomee, I, 407b.)

It.: Chi non ha flgliuoli, non sa che cosa sia amore. (Gaal, 1009.)

Lat.: Conjugium sine prole, est quasi dies sine sole. (Philippi, I, 89; Schonheim, C, 11.)

1026 Wer nicht Kinder hat, mit dem stirbt sein Nam vnd Güter. - Petri, II, 742.

1027 Wer ohne Kinder lebt, der weiss von keinem Leide; wer ohne Kinder stirbt, der weiss von keiner Freude.

1028 Wer schlechte Kinder zieht, bindet sich selbst die Ruthe auf den Rücken.

1029 Wer sein Kind lässt ohne Lehr, der verdient gar wenig Ehr'.

"Dem Vater und Mutter gebürt kein ehr, der seim Kind gönt weder lieb noch lehr." (Froschm., JVII.)

1030 Wer sein Kind lieb hat, der züchtigt es. - Sirach 30, 1; Schulze, 169; Zaupser, 394.

Mhd.: Ze lieben kinden hoert ein reid. (Colm.) - Ein man, der ber sein liebez kint, die weile ez sich beren lat. (Marner.) (Zingerle, 81.) - Wer sein kint lieb hat, der zaigt im die gaissel frue und spat. (Mone, Anzeiger, VII, 504.)

Frz.: Qui bien aime, bien chatie.

Holl.: Wie zijne kinderen liefheeft, die kastijdt ze. (Harrebomee, I, 407b; Bohn I, 311.)

Lat.: Non amat hic puerum, qui raro corrigit illum. (Loci comm., 151; Philippi, II, 31; Sutor, 589.)

Span.: Ese te quiere bien que te hace llorar. (Don Quixote.)

1031 Wer sein Kind straffet, der zeucht Ehre daraus; wer es nicht straffet, der wirt schande erleben. - Agricola I, 95; Lehmann, II, 850, 322; Struve, II, 25.

Frz.: Bien labeure qui chastoie son enfant. - Bien travaille qui eleve bien son enfant. - Qui aime bien chastie bien. (Leroux, I, 141.)

[Spaltenumbruch] Holl.: Wie zijn kind straft, die heeft eere van bem; wie het niet straft, die zal schande beleven. (Harrebomee, I, 407b; Bohn I, 344.)

It.: Odia il suo figlio, chi li sparagna la sferza. (Pazzaglia, 249, 2.)

1032 Wer seine Kinder nicht züchtigt, erzieht Zuchtruthen für das Land.

Dän.: Hvo ei vel optugte sine börn, giör faedernelandet skade. (Prov. dan., 441.)

1033 Wer seine Kinder nicht züchtigt zur rechten Zeit, wird weinen zur Unzeit.

Dän.: Man skal reffse et godt barn, at det bliver ikke ondt. (Prov. dan., 470.)

Engl.: Who ever does not beat his daughters, will one day strike his knees in vain.

1034 Wer seine Kinder selbst zieht, dem dürfen sie andere Leute nicht ziehen.

1035 Wer seine Kinder wil sehen im Harnisch reiten, der muss nicht harren, biss es auff dem berg gereifft hat. - Petri, II, 753.

1136 Wer seine Kinder zärtelt, der setzt sie ins leicht Schiff. - Lehmann, 170, 42; Salier, 263.

Der Pole sagt: Weichliche Erziehung macht die Kinder träge, harte macht sie kräftig und gesund. Der Engländer: Ein Kind kann zu viel von seiner Mutter Segen haben. Der Italiener: Wer seinen Sohn zu sehr liebkost, wird keine Freude daran haben. Die Bergamasken: Wer zu zärtlich gegen den Sohn ist, wird es bald bereuen. Die Venetier: Die Söhne, welche man zu sehr verwöhnt, werden an Schlimmes gewöhnt. (Reinsberg VII, 72.)

1037 Wer seinem Kind die ruthen spart, der hasset es nach feindesart. - Petri, II, 753.

"Recht liebt der seine kinder nicht, so kein ruten auff jhn zerbricht. Denn durch d straff werden sie bereit zu Gottsfurcht vnd der erbarkeit."

Lat.: Qui parcit uirgae puerum non diligit ille; nam uirgae tactus, prauos exterminat actus. (Loci comm., 151.)

Span.: Quien no castiga culito, no castiga culazo. (Bohn I, 250.)

1038 Wer seinem Kind viel nach thut geben, wird wenig Freud' an ihm erleben.

Lat.: Blanda patrum segnes facit indulgentia natos. (Binder I, 131; II, 346; Philippi, I, 60; Seybold, 54.)

1039 Wer seinen Kindern gibt das Brot und leidet nachher selber Noth, den schlage mit der Keule todt. - Petri, II, 753; Henisch, 524, 1; Simrock, 5533; Körte, 3366; Braun, I, 1833; Frischbier, 396; Frischbier2, 2006; Reinsberg VII, 96.

"Wer da gibt seinen Kindern Brod vnd leidet selbs not, den sol man schlahen mit der Keulen tod." (Pauli, Postilla, I, 182b.) Nach Bädeker's Deutschland (Koblenz 1856, II, 115) findet sich bei Jüterbogk folgende Notiz: "Ueber einem der alten Stadtthore hängt eine Keule mit der Ueberschrift: >Gibst du deinen Kindern Brot und leidest nachmals selber Noth, schlag' ich dich mit dieser Keule todt.<" Gegen die unkluge Abhängigkeit von ihren Kindern, in die sich oft Aeltern verdetzen.

1040 Wer seinen Kindern gibt, dass er verdirbt, den soll man schlagen, dass er stirbt.

1041 Wer seinen Kindern lehrt mit wenigem auskommen, hinterlässt ihnen mehr als Reichthum.

1042 Wer sich mit kleinen Kindern zu Bette legt, steht beschmuzt auf.

1043 Wer sin Kinnern gifft Brod un litt sülwst Noth, de is wärt, dat'n mit de Kül sleit dod. (Altmark.) - Danneil, 276.

Frz.: Qui donne son ben avant de mourir, peut s'appreter a souffrir. (Cahier, 217.)

1044 Wer vngern straffet seine kind, zeigt an, daas sie jhm nicht lieb sind. - Loci comm., 151.

1045 Wer will gute Kinder ziehn, muss das Böse selber fliehn.

Lat.: Praecipimus omnia, ut saltem plura fiant. (Sutor, 596.)

1046 Wie das Kind, so die Taufe. - Eiselein, 373.

1047 Wie ein jeder sein Kind haben wil, also bekompt vnd hat ers. - Petri, II, 789; Mathesy, 199b.

1048 Wie ist das Kind dem Vater so ähnlich!

Sagen die Frauen, wenn eine geboren hat. Eine Bäuerin fragte: Hat es auch die Platte auf dem Kopfe?

1049 Wie man das Kind zu Hause gezogen, so wird es draussen sein.

Dän.: Saa er barn i bye baert, som det er hiemme laert. (Prov. dan., 47.)

Frz.: Les enfants sont ce qu'on les fait. ( Cahier, 616.)

1050 Wie man die Kinder zeucht, so lohnen sie einem. - Petri, II, 791.

[Spaltenumbruch] 1013 Wer Kinder hat, hat Dreck; wer Schweine hat, hat Speck. (Flatow.) – Frischbier2, 2004.

1014 Wer Kinder hat, isst die besten Bissen nicht selbst.Reinsberg VII, 47.

Böhm.: Kdo má dítky, nežije bez lahůdek. (Čelakovsky, 402.)

Holl.: Die kinderen heeft, moet ze voeden (onderhouden). (Harrebomée, I, 402a.)

1015 Wer Kinder hat, muss für sie sorgen.

Lat.: Est patris, nato vestem praebere cibumque. (Binder I, 434; II, 987; Seybold, 153.)

1016 Wer Kinder hat, muss sparen.

Die Spanier meinen: Man braucht nicht zu gewinnen für die guten Kinder, noch zu hinterlassen für die schlechten.

1017 Wer Kinder in der Wiege hat, muss andere zufrieden lassen.Frischbier2, 2005.

Wer eigene Fehler hat, muss sich nicht über die Fehler anderer aufhalten.

1018 Wer Kinder lehrt, lernt mehr als sie.

1019 Wer Kindern vnnd Narren die finger ins Maul steckt, der wer gern gebissen.Lehmann, II, 848, 283; Sailer, 125.

1020 Wer könnt Kinder aufziehn, wenn s' nöt lieb wären. (Rott-Thal.)

1021 Wer meinem Kinde die Nase putzt, küsst mir das Gesicht.

1022 Wer mit Kindern schläft, steht nass auf.

1023 Wer mit Kindern spielen wil, der muss sich der docken nicht Schemen.Petri, II, 736; Sutor, 300.

Lat.: Pupas fer tecum, si tu vis ludero mecum. (Loci comm., 176; Sutor, 300.)

1024 Wer na Kindern verlanget, is dumm.Schambach, I, 17.

Bezeichnet die Aeltern als die glücklichern, die gar keine Kinder haben.

1025 Wer nicht kinder hat, der weiss nicht, warumb er lebt.Agricola I, 333; Franck, I, 67; Gruter, I, 82; Egenolff, 182a; Petri, II, 742; Gaal, 1009; Struve, I, 21; Eiselein, 374; Simrock, 5617; Reinsberg I, 174; VII, 4.

Das kann wol nur für die gelten, welche den Zweck des Lebens darein setzen, Güter und Wurden zu erwerben und sie mit dem Namen auf ihre leiblichen Nachkommen zu vererben. „Millionen beschäftigen sich, dass die Gattung bestehe, aber durch wenige nur pflanzet die Menschheit sich fort.“ Ein talmudisches Sprichwort sagt in ähnlichem Sinne: Vielerlei Menschen sind Verstorbenen gleichzuachten: ein Armer, ein Blinder, ein Aussätziger und ein Kinderloser. (Nedarim, 64.)

Dän.: Hvo ei har børn, veed ei hvorfor hau lever. (Prov. dan., 87.)

Holl.: Wie geene kinderen heeft, die weet niet, waarom hij leeft. (Harrebomée, I, 407b.)

It.: Chi non ha flgliuoli, non sà che cosa sia amore. (Gaal, 1009.)

Lat.: Conjugium sine prole, est quasi dies sine sole. (Philippi, I, 89; Schonheim, C, 11.)

1026 Wer nicht Kinder hat, mit dem stirbt sein Nam vnd Güter.Petri, II, 742.

1027 Wer ohne Kinder lebt, der weiss von keinem Leide; wer ohne Kinder stirbt, der weiss von keiner Freude.

1028 Wer schlechte Kinder zieht, bindet sich selbst die Ruthe auf den Rücken.

1029 Wer sein Kind lässt ohne Lehr, der verdient gar wenig Ehr'.

„Dem Vater und Mutter gebürt kein ehr, der seim Kind gönt weder lieb noch lehr.“ (Froschm., JVII.)

1030 Wer sein Kind lieb hat, der züchtigt es.Sirach 30, 1; Schulze, 169; Zaupser, 394.

Mhd.: Ze lieben kinden hoert ein rîd. (Colm.) – Ein man, der ber sîn liebez kint, die wîle ez sich bêren lât. (Marner.) (Zingerle, 81.) – Wer sein kint lieb hat, der zaigt im die gaissel frue und spat. (Mone, Anzeiger, VII, 504.)

Frz.: Qui bien aime, bien châtie.

Holl.: Wie zijne kinderen liefheeft, die kastijdt ze. (Harrebomée, I, 407b; Bohn I, 311.)

Lat.: Non amat hic puerum, qui raro corrigit illum. (Loci comm., 151; Philippi, II, 31; Sutor, 589.)

Span.: Ese te quiere bien que te hace llorar. (Don Quixote.)

1031 Wer sein Kind straffet, der zeucht Ehre daraus; wer es nicht straffet, der wirt schande erleben.Agricola I, 95; Lehmann, II, 850, 322; Struve, II, 25.

Frz.: Bien labeure qui chastoie son enfant. – Bien travaille qui élève bien son enfant. – Qui aime bien chastie bien. (Leroux, I, 141.)

[Spaltenumbruch] Holl.: Wie zijn kind straft, die heeft eere van bem; wie het niet straft, die zal schande beleven. (Harrebomée, I, 407b; Bohn I, 344.)

It.: Odia il suo figlio, chi li sparagna la sferza. (Pazzaglia, 249, 2.)

1032 Wer seine Kinder nicht züchtigt, erzieht Zuchtruthen für das Land.

Dän.: Hvo ei vel optugte sine børn, giør fædernelandet skade. (Prov. dan., 441.)

1033 Wer seine Kinder nicht züchtigt zur rechten Zeit, wird weinen zur Unzeit.

Dän.: Man skal reffse et godt barn, at det bliver ikke ondt. (Prov. dan., 470.)

Engl.: Who ever does not beat his daughters, will one day strike his knees in vain.

1034 Wer seine Kinder selbst zieht, dem dürfen sie andere Leute nicht ziehen.

1035 Wer seine Kinder wil sehen im Harnisch reiten, der muss nicht harren, biss es auff dem berg gereifft hat.Petri, II, 753.

1136 Wer seine Kinder zärtelt, der setzt sie ins leicht Schiff.Lehmann, 170, 42; Salier, 263.

Der Pole sagt: Weichliche Erziehung macht die Kinder träge, harte macht sie kräftig und gesund. Der Engländer: Ein Kind kann zu viel von seiner Mutter Segen haben. Der Italiener: Wer seinen Sohn zu sehr liebkost, wird keine Freude daran haben. Die Bergamasken: Wer zu zärtlich gegen den Sohn ist, wird es bald bereuen. Die Venetier: Die Söhne, welche man zu sehr verwöhnt, werden an Schlimmes gewöhnt. (Reinsberg VII, 72.)

1037 Wer seinem Kind die ruthen spart, der hasset es nach feindesart.Petri, II, 753.

„Recht liebt der seine kinder nicht, so kein ruten auff jhn zerbricht. Denn durch d straff werden sie bereit zu Gottsfurcht vnd der erbarkeit.“

Lat.: Qui parcit uirgae puerum non diligit ille; nam uirgae tactus, prauos exterminat actus. (Loci comm., 151.)

Span.: Quien no castiga culito, no castiga culazo. (Bohn I, 250.)

1038 Wer seinem Kind viel nach thut geben, wird wenig Freud' an ihm erleben.

Lat.: Blanda patrum segnes facit indulgentia natos. (Binder I, 131; II, 346; Philippi, I, 60; Seybold, 54.)

1039 Wer seinen Kindern gibt das Brot und leidet nachher selber Noth, den schlage mit der Keule todt.Petri, II, 753; Henisch, 524, 1; Simrock, 5533; Körte, 3366; Braun, I, 1833; Frischbier, 396; Frischbier2, 2006; Reinsberg VII, 96.

„Wer da gibt seinen Kindern Brod vnd leidet selbs not, den sol man schlahen mit der Keulen tod.“ (Pauli, Postilla, I, 182b.) Nach Bädeker's Deutschland (Koblenz 1856, II, 115) findet sich bei Jüterbogk folgende Notiz: „Ueber einem der alten Stadtthore hängt eine Keule mit der Ueberschrift: ›Gibst du deinen Kindern Brot und leidest nachmals selber Noth, schlag' ich dich mit dieser Keule todt.‹“ Gegen die unkluge Abhängigkeit von ihren Kindern, in die sich oft Aeltern verdetzen.

1040 Wer seinen Kindern gibt, dass er verdirbt, den soll man schlagen, dass er stirbt.

1041 Wer seinen Kindern lehrt mit wenigem auskommen, hinterlässt ihnen mehr als Reichthum.

1042 Wer sich mit kleinen Kindern zu Bette legt, steht beschmuzt auf.

1043 Wer sin Kinnern gifft Brod un litt sülwst Noth, de is wärt, dat'n mit de Kül sleit dôd. (Altmark.) – Danneil, 276.

Frz.: Qui donne son ben avant de mourir, peut s'apprêter à souffrir. (Cahier, 217.)

1044 Wer vngern straffet seine kind, zeigt an, daas sie jhm nicht lieb sind.Loci comm., 151.

1045 Wer will gute Kinder ziehn, muss das Böse selber fliehn.

Lat.: Praecipimus omnia, ut saltem plura fiant. (Sutor, 596.)

1046 Wie das Kind, so die Taufe.Eiselein, 373.

1047 Wie ein jeder sein Kind haben wil, also bekompt vnd hat ers.Petri, II, 789; Mathesy, 199b.

1048 Wie ist das Kind dem Vater so ähnlich!

Sagen die Frauen, wenn eine geboren hat. Eine Bäuerin fragte: Hat es auch die Platte auf dem Kopfe?

1049 Wie man das Kind zu Hause gezogen, so wird es draussen sein.

Dän.: Saa er barn i bye bært, som det er hiemme lært. (Prov. dan., 47.)

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[[659]/0665] 1013 Wer Kinder hat, hat Dreck; wer Schweine hat, hat Speck. (Flatow.) – Frischbier2, 2004. 1014 Wer Kinder hat, isst die besten Bissen nicht selbst. – Reinsberg VII, 47. Böhm.: Kdo má dítky, nežije bez lahůdek. (Čelakovsky, 402.) Holl.: Die kinderen heeft, moet ze voeden (onderhouden). (Harrebomée, I, 402a.) 1015 Wer Kinder hat, muss für sie sorgen. Lat.: Est patris, nato vestem praebere cibumque. (Binder I, 434; II, 987; Seybold, 153.) 1016 Wer Kinder hat, muss sparen. Die Spanier meinen: Man braucht nicht zu gewinnen für die guten Kinder, noch zu hinterlassen für die schlechten. 1017 Wer Kinder in der Wiege hat, muss andere zufrieden lassen. – Frischbier2, 2005. Wer eigene Fehler hat, muss sich nicht über die Fehler anderer aufhalten. 1018 Wer Kinder lehrt, lernt mehr als sie. 1019 Wer Kindern vnnd Narren die finger ins Maul steckt, der wer gern gebissen. – Lehmann, II, 848, 283; Sailer, 125. 1020 Wer könnt Kinder aufziehn, wenn s' nöt lieb wären. (Rott-Thal.) 1021 Wer meinem Kinde die Nase putzt, küsst mir das Gesicht. 1022 Wer mit Kindern schläft, steht nass auf. 1023 Wer mit Kindern spielen wil, der muss sich der docken nicht Schemen. – Petri, II, 736; Sutor, 300. Lat.: Pupas fer tecum, si tu vis ludero mecum. (Loci comm., 176; Sutor, 300.) 1024 Wer na Kindern verlanget, is dumm. – Schambach, I, 17. Bezeichnet die Aeltern als die glücklichern, die gar keine Kinder haben. 1025 Wer nicht kinder hat, der weiss nicht, warumb er lebt. – Agricola I, 333; Franck, I, 67; Gruter, I, 82; Egenolff, 182a; Petri, II, 742; Gaal, 1009; Struve, I, 21; Eiselein, 374; Simrock, 5617; Reinsberg I, 174; VII, 4. Das kann wol nur für die gelten, welche den Zweck des Lebens darein setzen, Güter und Wurden zu erwerben und sie mit dem Namen auf ihre leiblichen Nachkommen zu vererben. „Millionen beschäftigen sich, dass die Gattung bestehe, aber durch wenige nur pflanzet die Menschheit sich fort.“ Ein talmudisches Sprichwort sagt in ähnlichem Sinne: Vielerlei Menschen sind Verstorbenen gleichzuachten: ein Armer, ein Blinder, ein Aussätziger und ein Kinderloser. (Nedarim, 64.) Dän.: Hvo ei har børn, veed ei hvorfor hau lever. (Prov. dan., 87.) Holl.: Wie geene kinderen heeft, die weet niet, waarom hij leeft. (Harrebomée, I, 407b.) It.: Chi non ha flgliuoli, non sà che cosa sia amore. (Gaal, 1009.) Lat.: Conjugium sine prole, est quasi dies sine sole. (Philippi, I, 89; Schonheim, C, 11.) 1026 Wer nicht Kinder hat, mit dem stirbt sein Nam vnd Güter. – Petri, II, 742. 1027 Wer ohne Kinder lebt, der weiss von keinem Leide; wer ohne Kinder stirbt, der weiss von keiner Freude. 1028 Wer schlechte Kinder zieht, bindet sich selbst die Ruthe auf den Rücken. 1029 Wer sein Kind lässt ohne Lehr, der verdient gar wenig Ehr'. „Dem Vater und Mutter gebürt kein ehr, der seim Kind gönt weder lieb noch lehr.“ (Froschm., JVII.) 1030 Wer sein Kind lieb hat, der züchtigt es. – Sirach 30, 1; Schulze, 169; Zaupser, 394. Mhd.: Ze lieben kinden hoert ein rîd. (Colm.) – Ein man, der ber sîn liebez kint, die wîle ez sich bêren lât. (Marner.) (Zingerle, 81.) – Wer sein kint lieb hat, der zaigt im die gaissel frue und spat. (Mone, Anzeiger, VII, 504.) Frz.: Qui bien aime, bien châtie. Holl.: Wie zijne kinderen liefheeft, die kastijdt ze. (Harrebomée, I, 407b; Bohn I, 311.) Lat.: Non amat hic puerum, qui raro corrigit illum. (Loci comm., 151; Philippi, II, 31; Sutor, 589.) Span.: Ese te quiere bien que te hace llorar. (Don Quixote.) 1031 Wer sein Kind straffet, der zeucht Ehre daraus; wer es nicht straffet, der wirt schande erleben. – Agricola I, 95; Lehmann, II, 850, 322; Struve, II, 25. Frz.: Bien labeure qui chastoie son enfant. – Bien travaille qui élève bien son enfant. – Qui aime bien chastie bien. (Leroux, I, 141.) Holl.: Wie zijn kind straft, die heeft eere van bem; wie het niet straft, die zal schande beleven. (Harrebomée, I, 407b; Bohn I, 344.) It.: Odia il suo figlio, chi li sparagna la sferza. (Pazzaglia, 249, 2.) 1032 Wer seine Kinder nicht züchtigt, erzieht Zuchtruthen für das Land. Dän.: Hvo ei vel optugte sine børn, giør fædernelandet skade. (Prov. dan., 441.) 1033 Wer seine Kinder nicht züchtigt zur rechten Zeit, wird weinen zur Unzeit. Dän.: Man skal reffse et godt barn, at det bliver ikke ondt. (Prov. dan., 470.) Engl.: Who ever does not beat his daughters, will one day strike his knees in vain. 1034 Wer seine Kinder selbst zieht, dem dürfen sie andere Leute nicht ziehen. 1035 Wer seine Kinder wil sehen im Harnisch reiten, der muss nicht harren, biss es auff dem berg gereifft hat. – Petri, II, 753. 1136 Wer seine Kinder zärtelt, der setzt sie ins leicht Schiff. – Lehmann, 170, 42; Salier, 263. Der Pole sagt: Weichliche Erziehung macht die Kinder träge, harte macht sie kräftig und gesund. Der Engländer: Ein Kind kann zu viel von seiner Mutter Segen haben. Der Italiener: Wer seinen Sohn zu sehr liebkost, wird keine Freude daran haben. Die Bergamasken: Wer zu zärtlich gegen den Sohn ist, wird es bald bereuen. Die Venetier: Die Söhne, welche man zu sehr verwöhnt, werden an Schlimmes gewöhnt. (Reinsberg VII, 72.) 1037 Wer seinem Kind die ruthen spart, der hasset es nach feindesart. – Petri, II, 753. „Recht liebt der seine kinder nicht, so kein ruten auff jhn zerbricht. Denn durch d straff werden sie bereit zu Gottsfurcht vnd der erbarkeit.“ Lat.: Qui parcit uirgae puerum non diligit ille; nam uirgae tactus, prauos exterminat actus. (Loci comm., 151.) Span.: Quien no castiga culito, no castiga culazo. (Bohn I, 250.) 1038 Wer seinem Kind viel nach thut geben, wird wenig Freud' an ihm erleben. Lat.: Blanda patrum segnes facit indulgentia natos. (Binder I, 131; II, 346; Philippi, I, 60; Seybold, 54.) 1039 Wer seinen Kindern gibt das Brot und leidet nachher selber Noth, den schlage mit der Keule todt. – Petri, II, 753; Henisch, 524, 1; Simrock, 5533; Körte, 3366; Braun, I, 1833; Frischbier, 396; Frischbier2, 2006; Reinsberg VII, 96. „Wer da gibt seinen Kindern Brod vnd leidet selbs not, den sol man schlahen mit der Keulen tod.“ (Pauli, Postilla, I, 182b.) Nach Bädeker's Deutschland (Koblenz 1856, II, 115) findet sich bei Jüterbogk folgende Notiz: „Ueber einem der alten Stadtthore hängt eine Keule mit der Ueberschrift: ›Gibst du deinen Kindern Brot und leidest nachmals selber Noth, schlag' ich dich mit dieser Keule todt.‹“ Gegen die unkluge Abhängigkeit von ihren Kindern, in die sich oft Aeltern verdetzen. 1040 Wer seinen Kindern gibt, dass er verdirbt, den soll man schlagen, dass er stirbt. 1041 Wer seinen Kindern lehrt mit wenigem auskommen, hinterlässt ihnen mehr als Reichthum. 1042 Wer sich mit kleinen Kindern zu Bette legt, steht beschmuzt auf. 1043 Wer sin Kinnern gifft Brod un litt sülwst Noth, de is wärt, dat'n mit de Kül sleit dôd. (Altmark.) – Danneil, 276. Frz.: Qui donne son ben avant de mourir, peut s'apprêter à souffrir. (Cahier, 217.) 1044 Wer vngern straffet seine kind, zeigt an, daas sie jhm nicht lieb sind. – Loci comm., 151. 1045 Wer will gute Kinder ziehn, muss das Böse selber fliehn. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [659]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/665>, abgerufen am 24.11.2024.