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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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Klemmen.

* Hei klemmt söck wie de Baur tor Bicht. - Frischbier2, 2046.


Klemmerhaufen.

* Da ist's grad, man lang in einen Klemmerhaufen1 hinein. (Nürtingen.)

1) Grosse schwarze Waldameise.


Klengel.

* Dar will sich mit Klengel1 decke. (Nassau.) - Kehrein, VI, 17.

1) Klengel = Knäuel Garn. - Unhaltbare Entschuldigungen vorbringen.


Klenken.

* Sie klenken zu früh (unzeitig). (Schweiz.)

Von dem Läuten bei der Taufe entlehnt, und bedeutet im Canton Luzern die zu frühe Niederkunft mit dem ersten Kinde.


Klennutschke.

* Er ist ein Klennutschke. - Frischbier2, 2044.

Ein Knirps, Zwerg, verbutteter Mensch.


Kleriker.

Ein Kleriker zehntet dem andern nicht.


Klerisei.

Die Klerisei versalzt uns oft den Brei. - Eiselein, 108.


Klette.

1 Kletten und Hagedorn bringen jähe Leut' in Zorn.

2 Mit Kletten und mit Hagedorn bleib' ein jeder unverworr'n.

3 Wer sich in Kletten mengt, an dem bleiben sie kleben.

*4 Du hast Kletten an den Händen. - Eiselein, 382.

*5 Einem eine Klette in den Bart werffen. - Herberger, Herzpostilla, I, 572; II, 183; Körte, 3437a; Eiselein, 382; Braun, I, 1891.

*6 Etwas mit Kletten verzieren. - Eiselein, 382.

*7 Wie Kletten aneinanderhängen.

Holl.: Zij hongen als klissen aan malkander. (Harrebomee, I, 415.)


Klettern.

Wer hastig klettert, wird eilig (plötzlich) fallen.


Kletze.

*1 Si is a guedi Kletzn. (Oberösterreich.)

Eine gute Person, ein gutmüthiges Geschöpf.

*2 Ueber an jede Kletzn schreien. (Oberösterreich.)

Ueber jede Kleinigkeit ein Halloh erheben.


Kleve.

1 He is van Clev, he hätt lever, all dat he gef. - Simrock, 1460; Reinsberg V, 80.

Er ist von Kleve, er hat lieber, als dass er gibt; weil man sich von dem, was klebt, schwer trennt.

2 Kleve ist ein Herrenstuhl, Emmerich ein Entenpfuhl, Goch das ist noch watt, Kalkar ist ein Gatt (Loch). - Deutsche Romanzeitung, III, 42, 474; Hesekiel, 18.


Klex.

*1 Einen Klex bekommen.

*2 Er hat seinen Klex weg.

Er hat einen Schandfleck in seine Ehre, eine Klunker in seinen Ruf bekommen.


Klick.

1 Bi Klick un Klack. - Eichwald, 1038.

Klicken = einen hellen Ton hören lassen, dem Klick nachgebildet ist Klippen = klappen, holländisch klacken, französisch claquer = klatschen. (Vgl. Stürenburg, 110a.)

*2 He is ganz klick. - Märkische Forschungen, I, 153.

Er überschreitet alle Grenzen.


Klicken.

* Dat will nig klicken. - Dähnert, 235b.

Das ist zu wenig.


Klient.

Des Klienten Hoffnung ist des Advocaten Futter. (Nordamerika.)


Klima.

* Er hat das richtige Klima (Neigung, Lust, Anlage) dazu, sagte der Bauer.


Klimmen.

1 Hocker huugh klemmert, felt liagh. (Amrum.) - Haupt, VIII, 367, 277.

Wer hoch klimmt, klettert, fällt tief.

2 Je höher geklommen, je schwerer der Fall.

*3 Er klimmt höher, als er Sprossen hat.

Macht mehr Aufwand, als seine Verhältnisse erlauben

[Spaltenumbruch] *4 Er will höher klimmen, als der Thurmknopf trägt.

Dän.: Hvo höyt klyver, falder dybt. (Prov. dan., 350.)

Frz.: Vouloir monter plus haut que le faeite de la tour. (Kritzinger, 685b.)

*5 Klemmre (klettere) üüs an Kat. (Amrum.) - Haupt, VIII, 357, 97.


Klimmer.

1 Die besten Klimmer brechen meist (oft) den Hals.

Holl.: Die beste climmer brict dicste den hals. (Tunn., 9, 1; Harrebomee, I, 414b.)

It.: Chi non teme, pericola. (Gaal, 612.)

Lat.: Sepius ima petunt, melius qui scandere norunt. (Fallersleben, 291.)

2 Gute klymmer fallen gern. - Luther's Ms., S. 1.

"Gemeinlich fallen die hohen klimmer." (Waldis, I, 36, 51.)

3 Haug1 Klemmer un deipe Schwemmer woret2 nig olt. (Münster.) - Firmenich, I, 298, 43; Frommann, VI, 424, 12; hochdeutsch bei Körte, 3440; Simrock, 5758.

1) Auch: hoge = hohe.

2) Werden.

Holl.: Hoogklimmers en diepzwemmers kennen geene voorzistigheid. - Hoogklimmers en diepzwemmers staan meest kwalijk. - Hoogklimmers en diepzwemmers ziet men zelden op hun bed sterven. - Klimmers moeten eindelijk nederdalen. (Harrebomee, I, 414b.)


Klimpern.

1 Klimpern gehört zum Handwerk. - Herberger, Herzpostilla, I, 272; Bücking, 115; Eiselein, 382; Lohrengel, I, 445; Körte, 6181.

In diesen Worten liegt das Geheimniss, das kleine Hausmittel in unsern Tagen, vielleicht galt es immer, ein grosses Geschäft zu machen, als grosser Künstler zu gelten. Aufsehen erregen ist die Hauptsache, um das Publikum zu gewinnen und die Taschen zu füllen. Sonst will das Sprichwort auch noch sagen, dass man, um der Schwachen willen, manchen unwesentlichen Gebrauch beibehalten müsse, weil sie zu leicht glauben, die Sache gehe verloren, wenn sie eine Form fallen sehen.

Frz.: Artisan, qui ne ment, n'a metier entre les gens. (Körte, 3441.)

2 Klimpern ist kein Geld, Klappern kein Handwerk. (Harz.) - Reinsberg IV, 80.

3 Vom Klimpern wird keine Kuh satt. - A. Diezmann, Erzählungen aus dem Leben.

Was nützt es, wenn auch ein Mädchen Klavier spielen kann und nichts von der Wirthschaft, die sie führen soll, versteht.

4 Wer das Klimpern nicht vertragen kann, muss sich bei keinem Blechschmied einmiethen.


Klinge.

1 Alte Klingen, gute Wunden.

2 Die Klinge verzehrt die Scheide.

Sehr oft der Geist den Körper.

3 Eine gute Klinge biegt sich, aber sie springt nicht.

Holl.: Het zijn de beste lemmers, die wel buigen en krommen. (Harrebomee, II, 16.)

4 Eine gute Klinge erkennt man am Biegen. - Parömiakon, 640.

5 Eine gute Klinge haut Nägel durch und bekommt keine Scharte.

6 Es ist keyn kling, die herter (schärfer) schirt, dann so ein betler ein herr (Edelmann) oder ein knecht gewaltig würt. - Franck, I, 88a; II, 79c; Paradoxa, 86a; Gruter, I, 52; Petri, II, 417; Lehmann, II, 143, 180; Wend Vnmuth, I, 239; Gaal, 205; Blum, 459; Reinsberg III, 119.

Engl.: Set a beggar on horseback and he'll ride a gallop. (Gaal, 205.)

It.: Quando il sterco monta in scanno, o puzza, o fa danno. (Gaal, 205.)

7 Klingen, die sich biegen, springen nicht.

8 Nene klinge harder schert, dan so ein bedeler ein here wert.

9 Wer mit der Klingen alles verfechten will, muss sein Schwert nimmer in die Scheide stecken. - Schottel, 1113a.

10 Wie die Klinge, so die Scheide.

Frz.: Telle lame tel fourreau. (Kritzinger, 409b.)

*11 Alles über die Klinge jagen (springen lassen). - Eiselein, 382; Braun, I, 1892.

*12 Aus einer Klinge in die andere fallen.

[Spaltenumbruch]
Klemmen.

* Hei klemmt söck wie de Bûr tor Bicht.Frischbier2, 2046.


Klemmerhaufen.

* Da ist's grad, man lang in einen Klemmerhaufen1 hinein. (Nürtingen.)

1) Grosse schwarze Waldameise.


Klengel.

* Dar will sich mit Klengel1 decke. (Nassau.) – Kehrein, VI, 17.

1) Klengel = Knäuel Garn. – Unhaltbare Entschuldigungen vorbringen.


Klenken.

* Sie klenken zu früh (unzeitig). (Schweiz.)

Von dem Läuten bei der Taufe entlehnt, und bedeutet im Canton Luzern die zu frühe Niederkunft mit dem ersten Kinde.


Klênnutschke.

* Er ist ein Klênnutschke.Frischbier2, 2044.

Ein Knirps, Zwerg, verbutteter Mensch.


Kleriker.

Ein Kleriker zehntet dem andern nicht.


Klerisei.

Die Klerisei versalzt uns oft den Brei.Eiselein, 108.


Klette.

1 Kletten und Hagedorn bringen jähe Leut' in Zorn.

2 Mit Kletten und mit Hagedorn bleib' ein jeder unverworr'n.

3 Wer sich in Kletten mengt, an dem bleiben sie kleben.

*4 Du hast Kletten an den Händen.Eiselein, 382.

*5 Einem eine Klette in den Bart werffen.Herberger, Herzpostilla, I, 572; II, 183; Körte, 3437a; Eiselein, 382; Braun, I, 1891.

*6 Etwas mit Kletten verzieren.Eiselein, 382.

*7 Wie Kletten aneinanderhängen.

Holl.: Zij hongen als klissen aan malkander. (Harrebomée, I, 415.)


Klettern.

Wer hastig klettert, wird eilig (plötzlich) fallen.


Kletze.

*1 Si is a guedi Kletzn. (Oberösterreich.)

Eine gute Person, ein gutmüthiges Geschöpf.

*2 Ueber an jede Kletzn schreien. (Oberösterreich.)

Ueber jede Kleinigkeit ein Halloh erheben.


Kleve.

1 He is van Clev, he hätt lever, all dat he gêf.Simrock, 1460; Reinsberg V, 80.

Er ist von Kleve, er hat lieber, als dass er gibt; weil man sich von dem, was klebt, schwer trennt.

2 Kleve ist ein Herrenstuhl, Emmerich ein Entenpfuhl, Goch das ist noch watt, Kalkar ist ein Gatt (Loch).Deutsche Romanzeitung, III, 42, 474; Hesekiel, 18.


Klex.

*1 Einen Klex bekommen.

*2 Er hat seinen Klex weg.

Er hat einen Schandfleck in seine Ehre, eine Klunker in seinen Ruf bekommen.


Klick.

1 Bi Klick un Klack.Eichwald, 1038.

Klicken = einen hellen Ton hören lassen, dem Klick nachgebildet ist Klippen = klappen, holländisch klacken, französisch claquer = klatschen. (Vgl. Stürenburg, 110a.)

*2 He is ganz klick.Märkische Forschungen, I, 153.

Er überschreitet alle Grenzen.


Klicken.

* Dat will nig klicken.Dähnert, 235b.

Das ist zu wenig.


Klient.

Des Klienten Hoffnung ist des Advocaten Futter. (Nordamerika.)


Klima.

* Er hat das richtige Klima (Neigung, Lust, Anlage) dazu, sagte der Bauer.


Klimmen.

1 Hocker huugh klemmert, fêlt liagh. (Amrum.) – Haupt, VIII, 367, 277.

Wer hoch klimmt, klettert, fällt tief.

2 Je höher geklommen, je schwerer der Fall.

*3 Er klimmt höher, als er Sprossen hat.

Macht mehr Aufwand, als seine Verhältnisse erlauben

[Spaltenumbruch] *4 Er will höher klimmen, als der Thurmknopf trägt.

Dän.: Hvo høyt klyver, falder dybt. (Prov. dan., 350.)

Frz.: Vouloir monter plus haut que le faîte de la tour. (Kritzinger, 685b.)

*5 Klemmre (klettere) üüs an Kât. (Amrum.) – Haupt, VIII, 357, 97.


Klimmer.

1 Die besten Klimmer brechen meist (oft) den Hals.

Holl.: Die beste climmer brict dicste den hals. (Tunn., 9, 1; Harrebomée, I, 414b.)

It.: Chi non teme, pericola. (Gaal, 612.)

Lat.: Sepius ima petunt, melius qui scandere norunt. (Fallersleben, 291.)

2 Gute klymmer fallen gern.Luther's Ms., S. 1.

„Gemeinlich fallen die hohen klimmer.“ (Waldis, I, 36, 51.)

3 Haug1 Klemmer un deipe Schwemmer woret2 nig olt. (Münster.) – Firmenich, I, 298, 43; Frommann, VI, 424, 12; hochdeutsch bei Körte, 3440; Simrock, 5758.

1) Auch: hoge = hohe.

2) Werden.

Holl.: Hoogklimmers en diepzwemmers kennen geene voorzistigheid. – Hoogklimmers en diepzwemmers staan meest kwalijk. – Hoogklimmers en diepzwemmers ziet men zelden op hun bed sterven. – Klimmers moeten eindelijk nederdalen. (Harrebomée, I, 414b.)


Klimpern.

1 Klimpern gehört zum Handwerk.Herberger, Herzpostilla, I, 272; Bücking, 115; Eiselein, 382; Lohrengel, I, 445; Körte, 6181.

In diesen Worten liegt das Geheimniss, das kleine Hausmittel in unsern Tagen, vielleicht galt es immer, ein grosses Geschäft zu machen, als grosser Künstler zu gelten. Aufsehen erregen ist die Hauptsache, um das Publikum zu gewinnen und die Taschen zu füllen. Sonst will das Sprichwort auch noch sagen, dass man, um der Schwachen willen, manchen unwesentlichen Gebrauch beibehalten müsse, weil sie zu leicht glauben, die Sache gehe verloren, wenn sie eine Form fallen sehen.

Frz.: Artisan, qui ne ment, n'a métier entre les gens. (Körte, 3441.)

2 Klimpern ist kein Geld, Klappern kein Handwerk. (Harz.) – Reinsberg IV, 80.

3 Vom Klimpern wird keine Kuh satt.A. Diezmann, Erzählungen aus dem Leben.

Was nützt es, wenn auch ein Mädchen Klavier spielen kann und nichts von der Wirthschaft, die sie führen soll, versteht.

4 Wer das Klimpern nicht vertragen kann, muss sich bei keinem Blechschmied einmiethen.


Klinge.

1 Alte Klingen, gute Wunden.

2 Die Klinge verzehrt die Scheide.

Sehr oft der Geist den Körper.

3 Eine gute Klinge biegt sich, aber sie springt nicht.

Holl.: Het zijn de beste lemmers, die wel buigen en krommen. (Harrebomée, II, 16.)

4 Eine gute Klinge erkennt man am Biegen.Parömiakon, 640.

5 Eine gute Klinge haut Nägel durch und bekommt keine Scharte.

6 Es ist keyn kling, die herter (schärfer) schirt, dann so ein betler ein herr (Edelmann) oder ein knecht gewaltig würt.Franck, I, 88a; II, 79c; Paradoxa, 86a; Gruter, I, 52; Petri, II, 417; Lehmann, II, 143, 180; Wend Vnmuth, I, 239; Gaal, 205; Blum, 459; Reinsberg III, 119.

Engl.: Set a beggar on horseback and he'll ride a gallop. (Gaal, 205.)

It.: Quando il sterco monta in scanno, o puzza, o fa danno. (Gaal, 205.)

7 Klingen, die sich biegen, springen nicht.

8 Nene klinge harder schert, dan so ein bedeler ein here wert.

9 Wer mit der Klingen alles verfechten will, muss sein Schwert nimmer in die Scheide stecken.Schottel, 1113a.

10 Wie die Klinge, so die Scheide.

Frz.: Telle lame tel fourreau. (Kritzinger, 409b.)

*11 Alles über die Klinge jagen (springen lassen).Eiselein, 382; Braun, I, 1892.

*12 Aus einer Klinge in die andere fallen.

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[[697]/0703] Klemmen. * Hei klemmt söck wie de Bûr tor Bicht. – Frischbier2, 2046. Klemmerhaufen. * Da ist's grad, man lang in einen Klemmerhaufen1 hinein. (Nürtingen.) 1) Grosse schwarze Waldameise. Klengel. * Dar will sich mit Klengel1 decke. (Nassau.) – Kehrein, VI, 17. 1) Klengel = Knäuel Garn. – Unhaltbare Entschuldigungen vorbringen. Klenken. * Sie klenken zu früh (unzeitig). (Schweiz.) Von dem Läuten bei der Taufe entlehnt, und bedeutet im Canton Luzern die zu frühe Niederkunft mit dem ersten Kinde. Klênnutschke. * Er ist ein Klênnutschke. – Frischbier2, 2044. Ein Knirps, Zwerg, verbutteter Mensch. Kleriker. Ein Kleriker zehntet dem andern nicht. Klerisei. Die Klerisei versalzt uns oft den Brei. – Eiselein, 108. Klette. 1 Kletten und Hagedorn bringen jähe Leut' in Zorn. 2 Mit Kletten und mit Hagedorn bleib' ein jeder unverworr'n. 3 Wer sich in Kletten mengt, an dem bleiben sie kleben. *4 Du hast Kletten an den Händen. – Eiselein, 382. *5 Einem eine Klette in den Bart werffen. – Herberger, Herzpostilla, I, 572; II, 183; Körte, 3437a; Eiselein, 382; Braun, I, 1891. *6 Etwas mit Kletten verzieren. – Eiselein, 382. *7 Wie Kletten aneinanderhängen. Holl.: Zij hongen als klissen aan malkander. (Harrebomée, I, 415.) Klettern. Wer hastig klettert, wird eilig (plötzlich) fallen. Kletze. *1 Si is a guedi Kletzn. (Oberösterreich.) Eine gute Person, ein gutmüthiges Geschöpf. *2 Ueber an jede Kletzn schreien. (Oberösterreich.) Ueber jede Kleinigkeit ein Halloh erheben. Kleve. 1 He is van Clev, he hätt lever, all dat he gêf. – Simrock, 1460; Reinsberg V, 80. Er ist von Kleve, er hat lieber, als dass er gibt; weil man sich von dem, was klebt, schwer trennt. 2 Kleve ist ein Herrenstuhl, Emmerich ein Entenpfuhl, Goch das ist noch watt, Kalkar ist ein Gatt (Loch). – Deutsche Romanzeitung, III, 42, 474; Hesekiel, 18. Klex. *1 Einen Klex bekommen. *2 Er hat seinen Klex weg. Er hat einen Schandfleck in seine Ehre, eine Klunker in seinen Ruf bekommen. Klick. 1 Bi Klick un Klack. – Eichwald, 1038. Klicken = einen hellen Ton hören lassen, dem Klick nachgebildet ist Klippen = klappen, holländisch klacken, französisch claquer = klatschen. (Vgl. Stürenburg, 110a.) *2 He is ganz klick. – Märkische Forschungen, I, 153. Er überschreitet alle Grenzen. Klicken. * Dat will nig klicken. – Dähnert, 235b. Das ist zu wenig. Klient. Des Klienten Hoffnung ist des Advocaten Futter. (Nordamerika.) Klima. * Er hat das richtige Klima (Neigung, Lust, Anlage) dazu, sagte der Bauer. Klimmen. 1 Hocker huugh klemmert, fêlt liagh. (Amrum.) – Haupt, VIII, 367, 277. Wer hoch klimmt, klettert, fällt tief. 2 Je höher geklommen, je schwerer der Fall. *3 Er klimmt höher, als er Sprossen hat. Macht mehr Aufwand, als seine Verhältnisse erlauben *4 Er will höher klimmen, als der Thurmknopf trägt. Dän.: Hvo høyt klyver, falder dybt. (Prov. dan., 350.) Frz.: Vouloir monter plus haut que le faîte de la tour. (Kritzinger, 685b.) *5 Klemmre (klettere) üüs an Kât. (Amrum.) – Haupt, VIII, 357, 97. Klimmer. 1 Die besten Klimmer brechen meist (oft) den Hals. Holl.: Die beste climmer brict dicste den hals. (Tunn., 9, 1; Harrebomée, I, 414b.) It.: Chi non teme, pericola. (Gaal, 612.) Lat.: Sepius ima petunt, melius qui scandere norunt. (Fallersleben, 291.) 2 Gute klymmer fallen gern. – Luther's Ms., S. 1. „Gemeinlich fallen die hohen klimmer.“ (Waldis, I, 36, 51.) 3 Haug1 Klemmer un deipe Schwemmer woret2 nig olt. (Münster.) – Firmenich, I, 298, 43; Frommann, VI, 424, 12; hochdeutsch bei Körte, 3440; Simrock, 5758. 1) Auch: hoge = hohe. 2) Werden. Holl.: Hoogklimmers en diepzwemmers kennen geene voorzistigheid. – Hoogklimmers en diepzwemmers staan meest kwalijk. – Hoogklimmers en diepzwemmers ziet men zelden op hun bed sterven. – Klimmers moeten eindelijk nederdalen. (Harrebomée, I, 414b.) Klimpern. 1 Klimpern gehört zum Handwerk. – Herberger, Herzpostilla, I, 272; Bücking, 115; Eiselein, 382; Lohrengel, I, 445; Körte, 6181. In diesen Worten liegt das Geheimniss, das kleine Hausmittel in unsern Tagen, vielleicht galt es immer, ein grosses Geschäft zu machen, als grosser Künstler zu gelten. Aufsehen erregen ist die Hauptsache, um das Publikum zu gewinnen und die Taschen zu füllen. Sonst will das Sprichwort auch noch sagen, dass man, um der Schwachen willen, manchen unwesentlichen Gebrauch beibehalten müsse, weil sie zu leicht glauben, die Sache gehe verloren, wenn sie eine Form fallen sehen. Frz.: Artisan, qui ne ment, n'a métier entre les gens. (Körte, 3441.) 2 Klimpern ist kein Geld, Klappern kein Handwerk. (Harz.) – Reinsberg IV, 80. 3 Vom Klimpern wird keine Kuh satt. – A. Diezmann, Erzählungen aus dem Leben. Was nützt es, wenn auch ein Mädchen Klavier spielen kann und nichts von der Wirthschaft, die sie führen soll, versteht. 4 Wer das Klimpern nicht vertragen kann, muss sich bei keinem Blechschmied einmiethen. Klinge. 1 Alte Klingen, gute Wunden. 2 Die Klinge verzehrt die Scheide. Sehr oft der Geist den Körper. 3 Eine gute Klinge biegt sich, aber sie springt nicht. Holl.: Het zijn de beste lemmers, die wel buigen en krommen. (Harrebomée, II, 16.) 4 Eine gute Klinge erkennt man am Biegen. – Parömiakon, 640. 5 Eine gute Klinge haut Nägel durch und bekommt keine Scharte. 6 Es ist keyn kling, die herter (schärfer) schirt, dann so ein betler ein herr (Edelmann) oder ein knecht gewaltig würt. – Franck, I, 88a; II, 79c; Paradoxa, 86a; Gruter, I, 52; Petri, II, 417; Lehmann, II, 143, 180; Wend Vnmuth, I, 239; Gaal, 205; Blum, 459; Reinsberg III, 119. Engl.: Set a beggar on horseback and he'll ride a gallop. (Gaal, 205.) It.: Quando il sterco monta in scanno, o puzza, o fa danno. (Gaal, 205.) 7 Klingen, die sich biegen, springen nicht. 8 Nene klinge harder schert, dan so ein bedeler ein here wert. 9 Wer mit der Klingen alles verfechten will, muss sein Schwert nimmer in die Scheide stecken. – Schottel, 1113a. 10 Wie die Klinge, so die Scheide. Frz.: Telle lame tel fourreau. (Kritzinger, 409b.) *11 Alles über die Klinge jagen (springen lassen). – Eiselein, 382; Braun, I, 1892. *12 Aus einer Klinge in die andere fallen.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [697]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/703>, abgerufen am 24.11.2024.