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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 137 Ein stoltzer Kopff richt viel Hader (Vnlust) an. - Petri, II, 228.

138 Ein Thörichter Kopff vnd schön gesicht gehen gemeiniglich mit einander. - Lehmann, 706, 32.

139 Ein toller (dummer) Kopf ist der (macht den) Füsse(n) Arbeit.

140 Ein überladener Kopf und ein überladener Wagen richten leicht Unglück an.

141 Ein wirrer Kopf macht wirre (confuse) Leute.

Holl.: Een dwars hoofd maakt dwalende leden. (Harrebomee, I, 326a.)

142 Ein zorniger Kopf ist leicht blutend zu machen. - Pistor., VIII, 65; Simrock, 12147.

143 Einem solchen Kopf gehört ein solcher Hut.

144 Einem wunderlichen Kopfe kann niemand recht thun.

145 Einen eisernen Kopf bringt man schwer auf andere Gedanken.

146 Einen Kopf ohne Zunge mag ich nicht, sagte der Bauer, und gab dem Metzger den Kalbskopf zurück.

147 En schwer'n Kopp unn en lerrigen Büdel sünd oft tosammen. (Rendsburg.)

148 Erst des Kopfes Rath, dann der Hände That.

Böhm.: Nerozmluviv s hlavou nechvatej rukama. (Celakovsky, 259.)

149 Es gehört ein küler kopff darzu, das recht ein hauptmann kriegen thu. - Vom luth. Narren in Kloster, X, 126.

150 Es hat schier jeder seinen eigenen Kopff, wie die Gänse im Lande zu Rügen. - Oee. rur., 536.

151 Es ist besser der Kopf an einer Maus als der Schwanz am Leuen zu sein. - Winckler, VI, 30.

152 Es ist besser man ist der Kopf am Hechte als der Schwanz am Stier. - Winckler, VI, 66.

153 Es ist kein Kopf, man kann ihm eine Beule schlagen (werfen).

Böhm.: Malo tech hlav, na nez by se utrhacova kukla nehodila. (Celakovsky, 89.)

154 Es ist kein Kopf so heilig, der Teufel macht ein Nest hinein.

Holl.: Daar was geene kap zoo heilig, of de duivel kreeg er zijn hoofd wel in. (Harrebomee, I, 325b.)

155 Es ist kein Kopff so listig als der Schlangen kopff. - Petri, II, 268.

156 Es ist viel verricht, wenn zwey Köpff sich mit Einem Hut behelffen. - Lehmann, 164, 6.

157 Es kann wol ein gescheiter (kluger) Kopf aus einer Narrenkappe hervorgucken.

Holl.: Men kan wel een wijs hoofd uit eene narren kap steken. (Harrebomee, I, 336b.)

158 Es muss ein Gottgelehrter Kopff, ein weiss vnd wol bereitet Hertz vnd gute Lenden vnd starcke Beinen sein, die gute täge, ehre vnd Majestat ertragen sollen. - Henisch, 1692, 44.

159 Es stecken oft die besten Köpfe unter dem Strohhut.

Lat.: Saepe summa ingenia in occulto latent. (Sutor, 123.)

160 Es steht kein fröhlicher Kopf auf einem traurigen Herzen. - Heuseler, 83.

161 Es steht schlimm um die Köpfe, wo die Rosen weniger gelten als die Knöpfe. - Parömiakon, 826.

162 Es will kopff vnd schwantz vngestraffet sein. - Mathesius, Historia, XXVIIIa.

163 Et is beter den Kopp as de Föte küss'n. - Eichwald, 1105.

164 Fäl Köp, fäl Sinn, sä de Baur, as he mit'n For Kol fan'n Deik ful. (Süderdithmarschen.)

Viel Köpfe, viel Sinne, sagte der Bauer, als er mit einem Fuder Weisskohl vom Deiche fiel.

165 Fehlt's im Kopff, so fehlt's im gantzen Leib.

Lat.: Dum caput infestat, labor omnia membra molestat. (Sutor, 86.)

166 Feine Köpff machen leichte Werck vnd ersparen viel Vnkosten. - Petri, II, 310.

167 Fetter Kopf, mageres Gehirn. - Winckler, XIII, 98.

[Spaltenumbruch] 168 Für einen guten Kopf findet sich auch ein Hut.

Frz.: Qui a bonne tete ne manque pas de chapeaux. (Bohn I, 48.)

169 Für solchen Kopf gehört keine andere Lauge, sagte Eulenspiegel, als er einen Trunkenen in eine Kothlache fallen sah. - Parömiakon, 458.

170 Gelehrten Kopf bekommt man auch beim Schopf.

171 Gemeine Köpfe lesen in der Geschichte die Vergangenheit, kluge die Zukunft.

172 Gemeine Köpfe und Mücken dürfen nicht viel Wasser, um zu ersaufen.

Jene ertrinken in Kleinigkeiten, diese in einem Glase Wasser.

173 Gezwungene Köpfe thun selten gut.

Lat.: Ingenia coacta male respondent. (Binder I, 739; II, 1504; Fischer, 111, 37; Schonheim, J, 17; Philippi, I, 196; Seybold, 240.)

174 Gleicher Kopf, gleicher Hut. - Parömiakon, 1884.

Gleichheit der Gesinnung und Denkungsart zeigt sich auch gern im Aeuesern, daher die Volkstrachten, Cocarden, die Abzeichen verschiedener politischer Parteien.

175 Graue Köpfe und blonde Gedanken passen nicht zusammen.

Aehnlich die Russen. (Altmann VI, 443.)

176 Grindiger Kopff zielt viel Läuss, die darin zu der Glieder verderben Nester machen. - Lehmann, 565, 8.

Schlimmer Einfluss schlechter Obrigkeit.

177 Grob köpff behalten lang. - Franck, I, 85b; Egenolff, 345a; Gruter, I, 45; Petri, II, 357; Schottel, 1128a.

178 Grober Kopf und dünner Hals ist Ansatz zu einem Narren.

179 Gross Kopf, gross Weh.

Böhm.: Vetsi hlava, vetsi hlavobol. (Celakovsky, 179.)

180 Grosse Köpffe gehen gross an vnd klein auss. - Petri, II, 360.

181 Grosse Köpffe, wunderliche Köpffe. - Petri, II, 360.

182 Grosser Kopff, kleines Gehirn. - Winckler, XVII, 48.

Dän.: For stort eller lidet hoved er ei gierne forstandigt. (Prov. dan., 303.)

Engl.: A great head and a little wit. (Bohn II, 101.)

Frz.: Grosse tete, peu do sens. (Kritzinger, 362a.)

Holl.: Hen groot hoofd en een klein verstand. (Harrebomee, I, 326a.)

It.: Grossa testa non fa sottil cervello.

Span.: Cabello luengo y corto el seso.

183 Guter Kopf und fleissige Hand sind goldeswerth in jedem Land.

184 Guter Kopf und hungriger Magen können sich nicht vertragen.

"Des Kopfes erklärtester Feind ist ein hungriger Magen." (Welt und Zeit, I, 134, 7.)

185 Hald den Kop kold un de Foite warm un den Darm open, sau braukst de nig na'n Dokter te lopen. - Schambach, II, 404.

Holl.: Houd uw hoofd en voeten warm, en vul matig uwen darm; houd daarbij uw achterste open, dan kan de dokter naar den drommel loopen. (Harrebomee, I, 328a.)

186 Halt Kopf frisch, Füsse warm, Leib offen und lass den Doctor laufen. - Bremser, 10.

It.: Piscia chiaro e fatti beffe del medico.

187 Harte Köpfe kommen selten überein.

Böhm.: Dve tvrde hlavy nebrzo spolu strefi. (Celakovsky, 116.)

Kroat.: Dve tverde glave nikaj dobra neobave. (Celakovsky, 116.)

188 Hastige Köpfe dienen nicht bei verworrenen Herrn. - Petri, II, 372.

189 Hätte der Kopf nicht harte Knochen, es wäre bald ums Gehirn geschehen.

Böhm.: Trp hlavo, na to jsi z kosti ukuta. (Celakovsky, 111.)

190 Hätten wir alle Einen Kopf, so brauchten wir auch nur alle Einen Hut.

Dän.: Havde alle et hoved paa, saa havde man kun en hat behov. (Prov. dan., 303.)

Holl.: Als wij allen een hoofd hadden, hadden wij maar een' hoed noodig. (Harrebomee, I, 325a.)

191 Hau em de Chopf ab, so hed's Födlech (s. d.) Firobend. - Tobler, 197.

Wenn man eine Sache nur recht anfasst, so bewältigt man sie auch.

192 Hitzige köpff vnd gehe (jähe) daten gehören in kein rat. - Vom luth. Narren in Kloster, X, 126.

[Spaltenumbruch] 137 Ein stoltzer Kopff richt viel Hader (Vnlust) an.Petri, II, 228.

138 Ein Thörichter Kopff vnd schön gesicht gehen gemeiniglich mit einander.Lehmann, 706, 32.

139 Ein toller (dummer) Kopf ist der (macht den) Füsse(n) Arbeit.

140 Ein überladener Kopf und ein überladener Wagen richten leicht Unglück an.

141 Ein wirrer Kopf macht wirre (confuse) Leute.

Holl.: Een dwars hoofd maakt dwalende leden. (Harrebomée, I, 326a.)

142 Ein zorniger Kopf ist leicht blutend zu machen.Pistor., VIII, 65; Simrock, 12147.

143 Einem solchen Kopf gehört ein solcher Hut.

144 Einem wunderlichen Kopfe kann niemand recht thun.

145 Einen eisernen Kopf bringt man schwer auf andere Gedanken.

146 Einen Kopf ohne Zunge mag ich nicht, sagte der Bauer, und gab dem Metzger den Kalbskopf zurück.

147 En schwer'n Kopp unn en lerrigen Büdel sünd oft tosammen. (Rendsburg.)

148 Erst des Kopfes Rath, dann der Hände That.

Böhm.: Nerozmluviv s hlavou nechvátej rukama. (Čelakovsky, 259.)

149 Es gehört ein küler kopff darzu, das recht ein hauptmann kriegen thu.Vom luth. Narren in Kloster, X, 126.

150 Es hat schier jeder seinen eigenen Kopff, wie die Gänse im Lande zu Rügen.Oee. rur., 536.

151 Es ist besser der Kopf an einer Maus als der Schwanz am Leuen zu sein.Winckler, VI, 30.

152 Es ist besser man ist der Kopf am Hechte als der Schwanz am Stier.Winckler, VI, 66.

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Böhm.: Málo tĕch hlav, na nĕž by se utrhačova kukla nehodila. (Čelakovsky, 89.)

154 Es ist kein Kopf so heilig, der Teufel macht ein Nest hinein.

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155 Es ist kein Kopff so listig als der Schlangen kopff.Petri, II, 268.

156 Es ist viel verricht, wenn zwey Köpff sich mit Einem Hut behelffen.Lehmann, 164, 6.

157 Es kann wol ein gescheiter (kluger) Kopf aus einer Narrenkappe hervorgucken.

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158 Es muss ein Gottgelehrter Kopff, ein weiss vnd wol bereitet Hertz vnd gute Lenden vnd starcke Beinen sein, die gute täge, ehre vnd Majestat ertragen sollen.Henisch, 1692, 44.

159 Es stecken oft die besten Köpfe unter dem Strohhut.

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160 Es steht kein fröhlicher Kopf auf einem traurigen Herzen.Heuseler, 83.

161 Es steht schlimm um die Köpfe, wo die Rosen weniger gelten als die Knöpfe.Parömiakon, 826.

162 Es will kopff vnd schwantz vngestraffet sein.Mathesius, Historia, XXVIIIa.

163 Et is beter den Kopp as de Föte küss'n.Eichwald, 1105.

164 Fäl Köp, fäl Sinn, sä de Bûr, as he mit'n Fôr Kôl fan'n Dîk ful. (Süderdithmarschen.)

Viel Köpfe, viel Sinne, sagte der Bauer, als er mit einem Fuder Weisskohl vom Deiche fiel.

165 Fehlt's im Kopff, so fehlt's im gantzen Leib.

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166 Feine Köpff machen leichte Werck vnd ersparen viel Vnkosten.Petri, II, 310.

167 Fetter Kopf, mageres Gehirn.Winckler, XIII, 98.

[Spaltenumbruch] 168 Für einen guten Kopf findet sich auch ein Hut.

Frz.: Qui a bonne tête ne manque pas de chapeaux. (Bohn I, 48.)

169 Für solchen Kopf gehört keine andere Lauge, sagte Eulenspiegel, als er einen Trunkenen in eine Kothlache fallen sah.Parömiakon, 458.

170 Gelehrten Kopf bekommt man auch beim Schopf.

171 Gemeine Köpfe lesen in der Geschichte die Vergangenheit, kluge die Zukunft.

172 Gemeine Köpfe und Mücken dürfen nicht viel Wasser, um zu ersaufen.

Jene ertrinken in Kleinigkeiten, diese in einem Glase Wasser.

173 Gezwungene Köpfe thun selten gut.

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174 Gleicher Kopf, gleicher Hut.Parömiakon, 1884.

Gleichheit der Gesinnung und Denkungsart zeigt sich auch gern im Aeuesern, daher die Volkstrachten, Cocarden, die Abzeichen verschiedener politischer Parteien.

175 Graue Köpfe und blonde Gedanken passen nicht zusammen.

Aehnlich die Russen. (Altmann VI, 443.)

176 Grindiger Kopff zielt viel Läuss, die darin zu der Glieder verderben Nester machen.Lehmann, 565, 8.

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178 Grober Kopf und dünner Hals ist Ansatz zu einem Narren.

179 Gross Kopf, gross Weh.

Böhm.: Vĕtší hlava, vĕtší hlavobol. (Čelakovsky, 179.)

180 Grosse Köpffe gehen gross an vnd klein auss.Petri, II, 360.

181 Grosse Köpffe, wunderliche Köpffe.Petri, II, 360.

182 Grosser Kopff, kleines Gehirn.Winckler, XVII, 48.

Dän.: For stort eller lidet hoved er ei gierne forstandigt. (Prov. dan., 303.)

Engl.: A great head and a little wit. (Bohn II, 101.)

Frz.: Grosse tête, peu do sens. (Kritzinger, 362a.)

Holl.: Hen groot hoofd en een klein verstand. (Harrebomée, I, 326a.)

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183 Guter Kopf und fleissige Hand sind goldeswerth in jedem Land.

184 Guter Kopf und hungriger Magen können sich nicht vertragen.

„Des Kopfes erklärtester Feind ist ein hungriger Magen.“ (Welt und Zeit, I, 134, 7.)

185 Hâld den Kop kôld un de Foite warm un den Darm ôpen, sau brûkst de nig na'n Dokter te lôpen.Schambach, II, 404.

Holl.: Houd uw hoofd en voeten warm, en vul matig uwen darm; houd daarbij uw achterste open, dan kan de dokter naar den drommel loopen. (Harrebomée, I, 328a.)

186 Halt Kopf frisch, Füsse warm, Leib offen und lass den Doctor laufen.Bremser, 10.

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187 Harte Köpfe kommen selten überein.

Böhm.: Dvĕ tvrdé hlavy nebrzo spolu strefí. (Čelakovsky, 116.)

Kroat.: Dve tvèrde glave nikaj dobra neobave. (Čelakovsky, 116.)

188 Hastige Köpfe dienen nicht bei verworrenen Herrn.Petri, II, 372.

189 Hätte der Kopf nicht harte Knochen, es wäre bald ums Gehirn geschehen.

Böhm.: Trp hlavo, na to jsi z kostí ukuta. (Čelakovsky, 111.)

190 Hätten wir alle Einen Kopf, so brauchten wir auch nur alle Einen Hut.

Dän.: Havde alle et hoved paa, saa havde man kun en hat behov. (Prov. dan., 303.)

Holl.: Als wij allen één hoofd hadden, hadden wij maar één' hoed noodig. (Harrebomée, I, 325a.)

191 Hau em de Chopf ab, so hed's Födlech (s. d.) Firobend.Tobler, 197.

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[[753]/0759] 137 Ein stoltzer Kopff richt viel Hader (Vnlust) an. – Petri, II, 228. 138 Ein Thörichter Kopff vnd schön gesicht gehen gemeiniglich mit einander. – Lehmann, 706, 32. 139 Ein toller (dummer) Kopf ist der (macht den) Füsse(n) Arbeit. 140 Ein überladener Kopf und ein überladener Wagen richten leicht Unglück an. 141 Ein wirrer Kopf macht wirre (confuse) Leute. Holl.: Een dwars hoofd maakt dwalende leden. (Harrebomée, I, 326a.) 142 Ein zorniger Kopf ist leicht blutend zu machen. – Pistor., VIII, 65; Simrock, 12147. 143 Einem solchen Kopf gehört ein solcher Hut. 144 Einem wunderlichen Kopfe kann niemand recht thun. 145 Einen eisernen Kopf bringt man schwer auf andere Gedanken. 146 Einen Kopf ohne Zunge mag ich nicht, sagte der Bauer, und gab dem Metzger den Kalbskopf zurück. 147 En schwer'n Kopp unn en lerrigen Büdel sünd oft tosammen. (Rendsburg.) 148 Erst des Kopfes Rath, dann der Hände That. Böhm.: Nerozmluviv s hlavou nechvátej rukama. (Čelakovsky, 259.) 149 Es gehört ein küler kopff darzu, das recht ein hauptmann kriegen thu. – Vom luth. Narren in Kloster, X, 126. 150 Es hat schier jeder seinen eigenen Kopff, wie die Gänse im Lande zu Rügen. – Oee. rur., 536. 151 Es ist besser der Kopf an einer Maus als der Schwanz am Leuen zu sein. – Winckler, VI, 30. 152 Es ist besser man ist der Kopf am Hechte als der Schwanz am Stier. – Winckler, VI, 66. 153 Es ist kein Kopf, man kann ihm eine Beule schlagen (werfen). Böhm.: Málo tĕch hlav, na nĕž by se utrhačova kukla nehodila. (Čelakovsky, 89.) 154 Es ist kein Kopf so heilig, der Teufel macht ein Nest hinein. Holl.: Daar was geene kap zoo heilig, of de duivel kreeg er zijn hoofd wel in. (Harrebomée, I, 325b.) 155 Es ist kein Kopff so listig als der Schlangen kopff. – Petri, II, 268. 156 Es ist viel verricht, wenn zwey Köpff sich mit Einem Hut behelffen. – Lehmann, 164, 6. 157 Es kann wol ein gescheiter (kluger) Kopf aus einer Narrenkappe hervorgucken. Holl.: Men kan wel een wijs hoofd uit eene narren kap steken. (Harrebomée, I, 336b.) 158 Es muss ein Gottgelehrter Kopff, ein weiss vnd wol bereitet Hertz vnd gute Lenden vnd starcke Beinen sein, die gute täge, ehre vnd Majestat ertragen sollen. – Henisch, 1692, 44. 159 Es stecken oft die besten Köpfe unter dem Strohhut. Lat.: Saepe summa ingenia in occulto latent. (Sutor, 123.) 160 Es steht kein fröhlicher Kopf auf einem traurigen Herzen. – Heuseler, 83. 161 Es steht schlimm um die Köpfe, wo die Rosen weniger gelten als die Knöpfe. – Parömiakon, 826. 162 Es will kopff vnd schwantz vngestraffet sein. – Mathesius, Historia, XXVIIIa. 163 Et is beter den Kopp as de Föte küss'n. – Eichwald, 1105. 164 Fäl Köp, fäl Sinn, sä de Bûr, as he mit'n Fôr Kôl fan'n Dîk ful. (Süderdithmarschen.) Viel Köpfe, viel Sinne, sagte der Bauer, als er mit einem Fuder Weisskohl vom Deiche fiel. 165 Fehlt's im Kopff, so fehlt's im gantzen Leib. Lat.: Dum caput infestat, labor omnia membra molestat. (Sutor, 86.) 166 Feine Köpff machen leichte Werck vnd ersparen viel Vnkosten. – Petri, II, 310. 167 Fetter Kopf, mageres Gehirn. – Winckler, XIII, 98. 168 Für einen guten Kopf findet sich auch ein Hut. Frz.: Qui a bonne tête ne manque pas de chapeaux. (Bohn I, 48.) 169 Für solchen Kopf gehört keine andere Lauge, sagte Eulenspiegel, als er einen Trunkenen in eine Kothlache fallen sah. – Parömiakon, 458. 170 Gelehrten Kopf bekommt man auch beim Schopf. 171 Gemeine Köpfe lesen in der Geschichte die Vergangenheit, kluge die Zukunft. 172 Gemeine Köpfe und Mücken dürfen nicht viel Wasser, um zu ersaufen. Jene ertrinken in Kleinigkeiten, diese in einem Glase Wasser. 173 Gezwungene Köpfe thun selten gut. Lat.: Ingenia coacta male respondent. (Binder I, 739; II, 1504; Fischer, 111, 37; Schonheim, J, 17; Philippi, I, 196; Seybold, 240.) 174 Gleicher Kopf, gleicher Hut. – Parömiakon, 1884. Gleichheit der Gesinnung und Denkungsart zeigt sich auch gern im Aeuesern, daher die Volkstrachten, Cocarden, die Abzeichen verschiedener politischer Parteien. 175 Graue Köpfe und blonde Gedanken passen nicht zusammen. Aehnlich die Russen. (Altmann VI, 443.) 176 Grindiger Kopff zielt viel Läuss, die darin zu der Glieder verderben Nester machen. – Lehmann, 565, 8. Schlimmer Einfluss schlechter Obrigkeit. 177 Grob köpff behalten lang. – Franck, I, 85b; Egenolff, 345a; Gruter, I, 45; Petri, II, 357; Schottel, 1128a. 178 Grober Kopf und dünner Hals ist Ansatz zu einem Narren. 179 Gross Kopf, gross Weh. Böhm.: Vĕtší hlava, vĕtší hlavobol. (Čelakovsky, 179.) 180 Grosse Köpffe gehen gross an vnd klein auss. – Petri, II, 360. 181 Grosse Köpffe, wunderliche Köpffe. – Petri, II, 360. 182 Grosser Kopff, kleines Gehirn. – Winckler, XVII, 48. Dän.: For stort eller lidet hoved er ei gierne forstandigt. (Prov. dan., 303.) Engl.: A great head and a little wit. (Bohn II, 101.) Frz.: Grosse tête, peu do sens. (Kritzinger, 362a.) Holl.: Hen groot hoofd en een klein verstand. (Harrebomée, I, 326a.) It.: Grossa testa non fa sottil cervello. Span.: Cabello luengo y corto el seso. 183 Guter Kopf und fleissige Hand sind goldeswerth in jedem Land. 184 Guter Kopf und hungriger Magen können sich nicht vertragen. „Des Kopfes erklärtester Feind ist ein hungriger Magen.“ (Welt und Zeit, I, 134, 7.) 185 Hâld den Kop kôld un de Foite warm un den Darm ôpen, sau brûkst de nig na'n Dokter te lôpen. – Schambach, II, 404. Holl.: Houd uw hoofd en voeten warm, en vul matig uwen darm; houd daarbij uw achterste open, dan kan de dokter naar den drommel loopen. (Harrebomée, I, 328a.) 186 Halt Kopf frisch, Füsse warm, Leib offen und lass den Doctor laufen. – Bremser, 10. It.: Piscia chiaro e fatti beffe del medico. 187 Harte Köpfe kommen selten überein. Böhm.: Dvĕ tvrdé hlavy nebrzo spolu strefí. (Čelakovsky, 116.) Kroat.: Dve tvèrde glave nikaj dobra neobave. (Čelakovsky, 116.) 188 Hastige Köpfe dienen nicht bei verworrenen Herrn. – Petri, II, 372. 189 Hätte der Kopf nicht harte Knochen, es wäre bald ums Gehirn geschehen. Böhm.: Trp hlavo, na to jsi z kostí ukuta. (Čelakovsky, 111.) 190 Hätten wir alle Einen Kopf, so brauchten wir auch nur alle Einen Hut. Dän.: Havde alle et hoved paa, saa havde man kun en hat behov. (Prov. dan., 303.) Holl.: Als wij allen één hoofd hadden, hadden wij maar één' hoed noodig. (Harrebomée, I, 325a.) 191 Hau em de Chopf ab, so hed's Födlech (s. d.) Firobend. – Tobler, 197. Wenn man eine Sache nur recht anfasst, so bewältigt man sie auch. 192 Hitzige köpff vnd gehe (jähe) daten gehören in kein rat. – Vom luth. Narren in Kloster, X, 126.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [753]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/759>, abgerufen am 24.11.2024.