Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] *643 Er hat einen Kopf wie ein Wasserschaff. (Rottenburg.) Holl.: Hij heeft een kop, zoo groot als de volle maan wanneer zij uit de kimmen rijst. (Harrebomee, I, 437b.) *644 Er hat einen Kopf wie ein zofinger Ochs. *645 Er hat einen Kopf wie eine Ankertonne. Nicht blos von Gross-, sondern auch von Hartköpfigen, Eigensinnigen, da die Ankertonnen stark sind, um Stösse aushalten zu können. *646 Er hat einen Kopf zum Muren i schisse. - Sutermeister, 55. *647 Er hat einen Kopff wie ein aussgeholter Kürbs. (S. Hobelspan.) - Lehmann, 118, 1. *648 Er bat einen offenen Kopf. Lat.: Musarum apertae januae. (Philippi, I, 205.) *649 Er hat einen verkeilten (vernagelten) Kopf. - Frischbier2, 2123. *650 Er hat einen verschlagenen Kopf, er ist einmal über die Stiege herabgefallen. - Mayer, II, 112; Körte, 3499a. *651 Er hät en Chopf wie en Blöser. - Sutermeister, 55. *652 Er hat es auf seinen Kopf gethan. Auf seine eigene Verantwortung. *653 Er hat ihm den Kopf zwischen die beiden Ohren gesetzt. *654 Er hat ihn vor den Kopf gestossen. - Mayer, I, 58. *655 Er hat Kopf. D. h. Verstand. In Pommern: De Minsch hett Kopp. (Dähnert, 249b.) *656 Er hat Kopf, Genie und Ellenbogen. - Klix, 33. *657 Er hat mit dem Kopfe durch gewollt. Er hat es mit Gewalt durchsetzen wollen. Frz.: Il s'y est jete la tete la premiere. *658 Er hat 'n guten Kopf, wär' er ein Fisch, man gäb' ihn (den Kopf) der Katze. Holl.: Hij is goed, maar was hij een vischje, men zou het hoofdje voor de kat werpen. (Harrebomee, II, 385.) *659 Er hat 'n Kopf wie ein Simri. (Rottenburg.) *660 Er hat 'n Kopf wie ein Stier. Beharrt auf seiner Ansicht, allen Gründen zum Trotz. *661 Er hat seinen eigenen Kopf. - Frischbier2, 2118. *662 Er hat seinen Kopf aus der Schlinge gezogen. (S. Auge 414 und Haut 164.) Frz.: Il a echappe helle. - Il a frise la corde. - Il a tire son epingle du jeu. - Il en est quitte a bon marche. - Il s'en est tire bagues sauves. (Masson, 34.) Poln.: Wybrual z toni. (Masson, 3.) *663 Er bat seinen Kopf für sich, wie eine Schnittbank. (Posen.) *664 Er hat seinen Kopf im Mondschein (jüdisch: Lewone) gesehen. - Tendlau, 387. D. h. zum letzten mal. Von jemand, den man verloren gibt. Beruht auf einem jüdischen Aberglauben, nach welchem der, welcher in der letzten Nacht des Laubhüttenfestes seinen Schatten ohne Kopf sieht, dem Tode verfällt. *665 Er hat seinen egnen Kopp as de rügenwollschen Gäus. - Reinsberg V, 99; hochdeutsch bei Schmidt, Jubelschrift, 26. Wer eigensinnig ist, wird in Pommern mit den Gängen von Rügenwalde verglichen. In Frankreich sagt man: Er hat den Kopf hart wie ein Bretagner. Und weil die Bewohner der Picardie sehr heftig sind, sagt man um einen aufbrausenden Charakter zu bezeichnen: Er hat einen heissen Kopf (oder er hat den Kopf zu nahe an der Mütze) wie die Picarden. Von denen, die kurzes Haar tragen, heisst es: Er hat den Kopf geschoren, wie die (Bewohner) von Oresmaux. (Reinsberg V, 135 u. 158.) *666 Er hat weder Kopf noch Herz. In Aegypten sagt man von jemand, der einen abstossenden Charakter hat: Er ist weder geistvoll, noch freigebig, noch gutartig. (Burckhardt, 735.) *667 Er hat's im Kopf wie der Pfarrer die Predigt. Holl.: Dat heeft hij in het hoofd, als de duivel het pij weven. (Harrebomee, I, 325b.) *668 Er hat's im Kopfe wie die Gans im Knie. *669 Er hat's noch nicht im Kopf. Holl.: Hij heeft het nog niet in 't hoofd. (Harrebomee, II, 327b.) *670 Er henget den Kopff, als wenn er die Teuffel in der Helle zehlete. - Herberger, Herzpostille, I, 2, 193. 671 Er henget den Kopff in die Aschen. [Spaltenumbruch] *672 Er het de Kopf höcher as d' Kapp. - Sutermeister, 68. *673 Er het der Chopf g'setzt. (Solothurn.) - Schild, 75, 210. Er ist halsstarrig. *674 Er het der Chopf uf, es rägnet em fasch i d' Naselöchli. (Solothurn.) - Schild, 75, 211; Sutermeister, 68. Von einem, der den Kopf sehr hoch trägt. *675 Er het en Chopf wie es Viertel. - Sutermeister, 55. *676 Er het en Kopf wie en zofiger Ochs. - Sutermeister, 44. *677 Er hoet Ebbes im Kopf. - Nefflen, 456. *678 Er hot a Kop wie a Mühlrad. (Jüd.-deutsch. Brody.) Einen guten Kopf. *679 Er ist ein anschlägiger Kopf. - Körte, 3499a. Voll guter Anschläge. Lat.: Daedalum ingenium. (Seybold, 111.) *680 Er ist ein aufgeweckter Kopf, er möchte wol den Ziegenbock barbieren. - Bechstein, Märchenbuch (Leipzig 1857), S. 24. *681 Er ist ein hitziger Kopf. Frz.: Il a la tete chaude. - Il a la tete pres du bonnet. (Starschedel, 420.) *682 Er ist mit dem Kopfe wider die Mauer (Wand) gerannt. (Eifel.) Er sieht, dass er damit nicht durch die Mauer kann, er ist nachgiebig geworden. *683 Er ist mit seinem Kopfe in ein Wespennest gerathen. Frz.: Il a mis la tete dans un guepier. (Lendroy, 1009.) *684 Er ist nicht auf den Kopf gefallen. - Struve, II, 18; Mayer, II, 185; Meinau, 50; Lohrengel, II, 398; Reinsberg VII, 71; für Würzburg: Sartorius, 170. Man wendet die Redensart ausschliesslich in dem Sinne an, von jemand zu sagen: er ist gescheit, besitzt natürlichen Verstand und gesundes Urtheil, da infolge von Gehirnerschütterungen die Thätigkeit des Geistes gestört wird. So heisst es bei Goethe (48, 183); "Er wundere sich höchlich, wie ich, doch sonst nicht auf den Kopf gefallen, nicht einsehen wollte u. s. w." Als Ausnahme von der Regel kann man es nur betrachten, wenn bei einzelnen entgegengesetzte Wirkungen eingetreten sind. Von dem Bauernknaben Mabillon, der sehr beschränkten Geistes, sogar bis in sein dreizehntes Jahr blödsinnig war, wird allerdings (Hackländer, Hausblätter, Stuttgart 1867, III, 159) erzählt, dass er einst durch einen Hohlweg gefabren, der Wagen dort gestürzt, er auf den Kopf gefallen und sein Gehirnsystem dadurch so erschüttert worden sei, dass er ein diplomatisches Genie wurde, während er sonst ein Dummkopf greblieben wäre. Auch Immermann (Münchhausen, IV, 161) erzählt: " ...Genug, er war auf den Kopf gefallen und dadurch zu Verstande gekommen." Es werden indess bekanntlich nicht jedesmal durch das Umwerfen eines Wagens Genies erzeugt, sie müssten sonst viel häufiger sein. Nicht alle fallen so glücklich, wie Bonhours, der in seiner Jugend ein sehr dummer Junge gewesen, aber durch einen Sturz auf den Kopf ein Witzkopf geworden sein soll. - Die Magyaren sagen statt: ich bin nicht auf den Kopf, ich bin auf die Ferse gefallen: "Ei, bevor man mich hat, drück' ich mich schon; ich bin ja auf die Ferse gefallen." (Schwab, Ungarn, S. 224.) (S. Barthel 6, Birne 57, Brot 361, Floh 62, Gestern 9 und Gras 73.) Lat.: Emunctae naris homo. (Horaz.) (Binder I, 407; II, 948; Seybold, 146; Philippi, I, 133; Froberg, 186.) Poln.: Nie jest on w ciemie bity. (Lompa, 24; Masson, 74.) *685 Er ist nicht richtig im Kopfe. Frz.: Avoir des chambres vides, des chambres a louer dans la tete. - Avoir la tete felee. (Kritzinger, 306a.) - Avoir l'esprit en echarpe. (Lendroy, 643.) - Il n'a pas l'esprit en bonne assiete. - N'avoir pas l'esprit bien arrete. (Kritzinger, 40b u. 286b.) Lat.: Non est sani cerebri. (Philippi, II, 36.) *686 Er ist wie auf den Kopf gefallen. - Frischbier2, 2124. Er ist im Augenblick unfähig seine Gedanken zu sammeln und einen Entschluss zu fassen. *687 Er ist wie vor den Kopf geschlagen. Betrübt, muthlos, schläfrig. Frz.: Il est triste comme un bonnet de nuit saus coeffe. (Kritzinger, 78a.) *688 Er kann den Kopf nicht über Wasser halten. Holl.: Hij kan het hoofd niet boven water houden. (Harrebomee, II, 327b.) *689 Er kann nicht mit dem Kopfe durch wie die Seidenwürmer. *690 Er kann seinen Kopf im Mondschein suchen. - Tendlau, 387. Ist verloren.
[Spaltenumbruch] *643 Er hat einen Kopf wie ein Wasserschaff. (Rottenburg.) Holl.: Hij heeft een kop, zoo groot als de volle maan wanneer zij uit de kimmen rijst. (Harrebomée, I, 437b.) *644 Er hat einen Kopf wie ein zofinger Ochs. *645 Er hat einen Kopf wie eine Ankertonne. Nicht blos von Gross-, sondern auch von Hartköpfigen, Eigensinnigen, da die Ankertonnen stark sind, um Stösse aushalten zu können. *646 Er hat einen Kopf zum Muren i schisse. – Sutermeister, 55. *647 Er hat einen Kopff wie ein aussgeholter Kürbs. (S. Hobelspan.) – Lehmann, 118, 1. *648 Er bat einen offenen Kopf. Lat.: Musarum apertae januae. (Philippi, I, 205.) *649 Er hat einen verkeilten (vernagelten) Kopf. – Frischbier2, 2123. *650 Er hat einen verschlagenen Kopf, er ist einmal über die Stiege herabgefallen. – Mayer, II, 112; Körte, 3499a. *651 Er hät en Chopf wie en Blöser. – Sutermeister, 55. *652 Er hat es auf seinen Kopf gethan. 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*643 Er hat einen Kopf wie ein Wasserschaff. (Rottenburg.)
Holl.: Hij heeft een kop, zoo groot als de volle maan wanneer zij uit de kimmen rijst. (Harrebomée, I, 437b.)
*644 Er hat einen Kopf wie ein zofinger Ochs.
*645 Er hat einen Kopf wie eine Ankertonne.
Nicht blos von Gross-, sondern auch von Hartköpfigen, Eigensinnigen, da die Ankertonnen stark sind, um Stösse aushalten zu können.
*646 Er hat einen Kopf zum Muren i schisse. – Sutermeister, 55.
*647 Er hat einen Kopff wie ein aussgeholter Kürbs. (S. Hobelspan.) – Lehmann, 118, 1.
*648 Er bat einen offenen Kopf.
Lat.: Musarum apertae januae. (Philippi, I, 205.)
*649 Er hat einen verkeilten (vernagelten) Kopf. – Frischbier2, 2123.
*650 Er hat einen verschlagenen Kopf, er ist einmal über die Stiege herabgefallen. – Mayer, II, 112; Körte, 3499a.
*651 Er hät en Chopf wie en Blöser. – Sutermeister, 55.
*652 Er hat es auf seinen Kopf gethan.
Auf seine eigene Verantwortung.
*653 Er hat ihm den Kopf zwischen die beiden Ohren gesetzt.
*654 Er hat ihn vor den Kopf gestossen. – Mayer, I, 58.
*655 Er hat Kopf.
D. h. Verstand. In Pommern: De Minsch hett Kopp. (Dähnert, 249b.)
*656 Er hat Kopf, Genie und Ellenbogen. – Klix, 33.
*657 Er hat mit dem Kopfe durch gewollt.
Er hat es mit Gewalt durchsetzen wollen.
Frz.: Il s'y est jeté la tête la première.
*658 Er hat 'n guten Kopf, wär' er ein Fisch, man gäb' ihn (den Kopf) der Katze.
Holl.: Hij is goed, maar was hij een vischje, men zou het hoofdje voor de kat werpen. (Harrebomée, II, 385.)
*659 Er hat 'n Kopf wie ein Simri. (Rottenburg.)
*660 Er hat 'n Kopf wie ein Stier.
Beharrt auf seiner Ansicht, allen Gründen zum Trotz.
*661 Er hat seinen eigenen Kopf. – Frischbier2, 2118.
*662 Er hat seinen Kopf aus der Schlinge gezogen. (S. Auge 414 und Haut 164.)
Frz.: Il a échappé helle. – Il a frisé la corde. – Il a tiré son épingle du jeu. – Il en est quitte à bon marché. – Il s'en est tiré bagues sauves. (Masson, 34.)
Poln.: Wybruał z toni. (Masson, 3.)
*663 Er bat seinen Kopf für sich, wie eine Schnittbank. (Posen.)
*664 Er hat seinen Kopf im Mondschein (jüdisch: Lewone) gesehen. – Tendlau, 387.
D. h. zum letzten mal. Von jemand, den man verloren gibt. Beruht auf einem jüdischen Aberglauben, nach welchem der, welcher in der letzten Nacht des Laubhüttenfestes seinen Schatten ohne Kopf sieht, dem Tode verfällt.
*665 Er hat sînen êgnen Kopp as de rügenwollschen Gäus. – Reinsberg V, 99; hochdeutsch bei Schmidt, Jubelschrift, 26.
Wer eigensinnig ist, wird in Pommern mit den Gängen von Rügenwalde verglichen. In Frankreich sagt man: Er hat den Kopf hart wie ein Bretagner. Und weil die Bewohner der Picardie sehr heftig sind, sagt man um einen aufbrausenden Charakter zu bezeichnen: Er hat einen heissen Kopf (oder er hat den Kopf zu nahe an der Mütze) wie die Picarden. Von denen, die kurzes Haar tragen, heisst es: Er hat den Kopf geschoren, wie die (Bewohner) von Oresmaux. (Reinsberg V, 135 u. 158.)
*666 Er hat weder Kopf noch Herz.
In Aegypten sagt man von jemand, der einen abstossenden Charakter hat: Er ist weder geistvoll, noch freigebig, noch gutartig. (Burckhardt, 735.)
*667 Er hat's im Kopf wie der Pfarrer die Predigt.
Holl.: Dat heeft hij in het hoofd, als de duivel het pij weven. (Harrebomée, I, 325b.)
*668 Er hat's im Kopfe wie die Gans im Knie.
*669 Er hat's noch nicht im Kopf.
Holl.: Hij heeft het nog niet in 't hoofd. (Harrebomée, II, 327b.)
*670 Er henget den Kopff, als wenn er die Teuffel in der Helle zehlete. – Herberger, Herzpostille, I, 2, 193.
671 Er henget den Kopff in die Aschen.
*672 Er het de Kopf höcher as d' Kapp. – Sutermeister, 68.
*673 Er het der Chopf g'setzt. (Solothurn.) – Schild, 75, 210.
Er ist halsstarrig.
*674 Er het der Chopf uf, es rägnet em fasch i d' Naselöchli. (Solothurn.) – Schild, 75, 211; Sutermeister, 68.
Von einem, der den Kopf sehr hoch trägt.
*675 Er het en Chopf wie es Viertel. – Sutermeister, 55.
*676 Er het en Kopf wie en zofiger Ochs. – Sutermeister, 44.
*677 Er hoet Ebbes im Kopf. – Nefflen, 456.
*678 Er hot a Kop wie a Mühlrad. (Jüd.-deutsch. Brody.)
Einen guten Kopf.
*679 Er ist ein anschlägiger Kopf. – Körte, 3499a.
Voll guter Anschläge.
Lat.: Daedalum ingenium. (Seybold, 111.)
*680 Er ist ein aufgeweckter Kopf, er möchte wol den Ziegenbock barbieren. – Bechstein, Märchenbuch (Leipzig 1857), S. 24.
*681 Er ist ein hitziger Kopf.
Frz.: Il a la tête chaude. – Il a la tête près du bonnet. (Starschedel, 420.)
*682 Er ist mit dem Kopfe wider die Mauer (Wand) gerannt. (Eifel.)
Er sieht, dass er damit nicht durch die Mauer kann, er ist nachgiebig geworden.
*683 Er ist mit seinem Kopfe in ein Wespennest gerathen.
Frz.: Il a mis la tête dans un guêpier. (Lendroy, 1009.)
*684 Er ist nicht auf den Kopf gefallen. – Struve, II, 18; Mayer, II, 185; Meinau, 50; Lohrengel, II, 398; Reinsberg VII, 71; für Würzburg: Sartorius, 170.
Man wendet die Redensart ausschliesslich in dem Sinne an, von jemand zu sagen: er ist gescheit, besitzt natürlichen Verstand und gesundes Urtheil, da infolge von Gehirnerschütterungen die Thätigkeit des Geistes gestört wird. So heisst es bei Goethe (48, 183); „Er wundere sich höchlich, wie ich, doch sonst nicht auf den Kopf gefallen, nicht einsehen wollte u. s. w.“ Als Ausnahme von der Regel kann man es nur betrachten, wenn bei einzelnen entgegengesetzte Wirkungen eingetreten sind. Von dem Bauernknaben Mabillon, der sehr beschränkten Geistes, sogar bis in sein dreizehntes Jahr blödsinnig war, wird allerdings (Hackländer, Hausblätter, Stuttgart 1867, III, 159) erzählt, dass er einst durch einen Hohlweg gefabren, der Wagen dort gestürzt, er auf den Kopf gefallen und sein Gehirnsystem dadurch so erschüttert worden sei, dass er ein diplomatisches Genie wurde, während er sonst ein Dummkopf greblieben wäre. Auch Immermann (Münchhausen, IV, 161) erzählt: „ ...Genug, er war auf den Kopf gefallen und dadurch zu Verstande gekommen.“ Es werden indess bekanntlich nicht jedesmal durch das Umwerfen eines Wagens Genies erzeugt, sie müssten sonst viel häufiger sein. Nicht alle fallen so glücklich, wie Bonhours, der in seiner Jugend ein sehr dummer Junge gewesen, aber durch einen Sturz auf den Kopf ein Witzkopf geworden sein soll. – Die Magyaren sagen statt: ich bin nicht auf den Kopf, ich bin auf die Ferse gefallen: „Ei, bevor man mich hat, drück' ich mich schon; ich bin ja auf die Ferse gefallen.“ (Schwab, Ungarn, S. 224.) (S. Barthel 6, Birne 57, Brot 361, Floh 62, Gestern 9 und Gras 73.)
Lat.: Emunctae naris homo. (Horaz.) (Binder I, 407; II, 948; Seybold, 146; Philippi, I, 133; Froberg, 186.)
Poln.: Nie jest on w ciemię bity. (Lompa, 24; Masson, 74.)
*685 Er ist nicht richtig im Kopfe.
Frz.: Avoir des chambres vides, des chambres à louer dans la tête. – Avoir la tête félée. (Kritzinger, 306a.) – Avoir l'esprit en écharpe. (Lendroy, 643.) – Il n'a pas l'esprit en bonne assiète. – N'avoir pas l'esprit bien arrêté. (Kritzinger, 40b u. 286b.)
Lat.: Non est sani cerebri. (Philippi, II, 36.)
*686 Er ist wie auf den Kopf gefallen. – Frischbier2, 2124.
Er ist im Augenblick unfähig seine Gedanken zu sammeln und einen Entschluss zu fassen.
*687 Er ist wie vor den Kopf geschlagen.
Betrübt, muthlos, schläfrig.
Frz.: Il est triste comme un bonnet de nuit saus coëffe. (Kritzinger, 78a.)
*688 Er kann den Kopf nicht über Wasser halten.
Holl.: Hij kan het hoofd niet boven water houden. (Harrebomée, II, 327b.)
*689 Er kann nicht mit dem Kopfe durch wie die Seidenwürmer.
*690 Er kann seinen Kopf im Mondschein suchen. – Tendlau, 387.
Ist verloren.
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