Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] *850 Westfälische Köpfe. Näheres über dieselben kann ich nicht beibringen, als dass sie in Caspar Faber's "Sabbaths Teuffel" (o. O. 1572, im Theatrum Diabolorum, 471b) an der Spitze der folgenden Gesellschaft aufgeführt sind: "Illyrische Frösche, vnbändige grobe Sachsen, tolle Wenden, hervorgelauffene Schlesier, verzogene mutwillige Meissner, hoffärtige vnd wäschhafftige Schwaben, storrige Franken, lose Buben vom Harz." Kopfab. Kopfab ist eine tödliche Wunde. - Reinsberg II, 152. Kopfarbeit. 1 Kopfarbeit ist die mühseligste Arbeit. - Petri, II, 426. 2 Kopfarbeit ist nicht die geringste. - Herberger, Herzpostille, I, 182. 3 Kopfarbeit - schwere Arbeit. - Simrock, 5867. 4 Kopparbeit strengt an, sär de Oss, doa treck (zog) he tum iirsten moal inn'n Plog. (Strelitz.) - Firmenich, III, 73, 104. Köpfchen. 1 Dat Köpken kolt, de Föte warm, dat Achterpörtken apen, do wirste ruhig slapen. - Körte2, 4386. Frz.: Le pied sec, chaud la tete, au reste vivez en bete. 2 Det Koppke voll on det Narschke wet von nuscht. - Frischbier2, 2134. 3 Köpken glatt un Fäutchen glatt, is dei halbe Brautschat. (Eimbeck.) - Firmenich, III, 142, 5; Bücking, 251. Was sorgfältige Pflege des Körpers, besonders Personen des weiblichen Geschlechts empfiehlt. Ein weiblicher Kopf, der aussen verwirrt ist, wird gewiss im Innern nicht glatt sein. Einfacher aber sorgfältiger Kopfputz empfiehlt; nur die Füsschen (Schuhe) nicht zu klein. 4 Koppke blau, Haarke grau, Feetke bepösse, dat öss beschösse. (Gilgenburg.) - Frischbier2, 2141. 5 Koppke grau, Pintke blau, Latzke beseche, datt sönnt drei schlechte Zeche (Zeichen). - Frischbier 2, 2142. 6 Koppke voll, Arschke doll. (Stallupönen.) - Frischbier2, 2144. 7 Wenn dat Köppken drunken hät, will dat Fötk'n danz'n. (Altmark.) - Danneil, 278. *8 Er hat ein verschlagenes Köpfchen. - Mayer, II, 190. *9 Koppke krank, Arschke purr purr. - Frischbier, 414; Frischbier2, 2143. Von Betrunkenen, die nicht Herr ihrer Bewegungen sind. *10 'N alabastern Koppke, un 'n passleinen Nerske. (Ostfries.) - Bueren, 924; Hauskalendler, III. Köpfel. * Er hat ein verschlagenes Köpfel. (Baiern.) Der Scharfsinnige. Köpfen. Wenn es geköpft sein soll, lieber durch ein scharfes Beil, als durch ein stumpfes Messer. - Altmann VI, 400; Reinsberg IV, 128. Kopfgroschen. * Kopfgroschen bekommen. (Niederrhein.) Ohrfeigen. (S. Kopfnuss.) Kopfhängen. Kopfhängen und Händefalten werden keine Stöcke spalten. Kopfhänger. 1 Einem Kopfhänger ist nicht zu trauen. Frz.: Ne vous fiez pas a ce torticoli. (Lendroy, 1435.) 2 Kopfhänger und Müssiggänger sind des Teufels Kostgänger. Die Araber sagen: "Unter jedem gesenkten Kopf wohnen tausend Bubenstücke." Wess das Herz voll ist, dess geht der Mund über; daher reden sie unaufhörlich vom Teufel. In einer pietistischen Betstunde wurde neulich der Name Gottes fünfmal und der Name des Teufels neunundzwanzigmal gezählt. In Abdera herrschte auch eine Kopfkrankheit ähnlicher Art, in welcher die abgemagerten blassen Abderiten auf den Strassen, wie Schauspieler, ganze Stellen aus Trauerspielen declamirten. Ein kalter Winter brachte sie zur Besinnung. [Spaltenumbruch] 3 Kopfhängern und Zehenbeissern ist nicht viel zu trauen. Leute, die fromme Mienen zur Schau tragen, den Heiligen die Zehen abbeissen. Die Juden sagen von einem solchen, der seine schlechten Handlungen unter dem Deckmantel der Religion verbirgt: Er steckt die Tumoch (Nichtswürdigkeit) in die Jirch (Gottesfurcht). (Kremm, 399.) Span.: Ante la puerta del rezador, nunca eches tu trigo al sol. (Bohn I, 200.) Kopfhäusel. * Es ist im Kopfhäusel nicht richtig. (Rottenburg.) Kopfkissen. 1 Das Kopfkissen ist der beste Rathgeber. Dän.: Paa hoved-puden finder man beste raad. (Prov. dan., 464.) Frz.: La nuit donne conseil. (Bohn II, 154.) It.: La notte e madre di consiglio (pensieri). (Bohn II, 154.) 2 Ich überlege mit dem Kopfkissen, und dann berath' ich mit der Frau. (Russ.) *3 Ik will mi't unnert Kopfkissen nemen. (Holst.) - Schütze, II, 323. Die Sache beschlafen, denn guter Rath kommt über Nacht. *4 Sich mit seinem Kopfkissen berathen. Engl.: To take counsel of one's pillow. (Bohn II, 154.) Frz.: Prendre conseil a l'oreillier. (Leroux, II, 285.) *5 Sich mit seinem Kopfkissen zanken. Schlaflos sein. Kopflaus. Was zur Kopflaus geboren ist, will stets auf dem Haupte sitzen. Köpflein. 1 Das Köpflein schwer, der Beutel leer. Nach Schwelgnächten. *2 Es ist ihm wenig gegen das Köpfle gegange. (Schwäb.) Es ist ihm viel gelungen, er hat nicht wenig erreicht und durchgesetzt. *3 'S Chöpfli fitz1 hoch träga. - Tobler, 192. 1) Fiz = zu. - Das Köpfein zu hoch tragen. *4 'S Chöpfli ob bem Huet omma träge. - Tobler, 339. Von einem hochtrabenden, hochmüthigen Menschen. Kopfnuss. * Kopfnüsse bekommen. Kopfpein. 1 Kopppein is en Plag, Tenpein is noch en vel duller Plag; wer abers en Schatz hett u sütt en nich alle Dag, dat is de allergröttste Plag. (Selmsdorf in Mecklenburg-Strelitz.) *2 He hett ock wal Kopppin an den Ellenbog. (Meurs.) - Firmenich, I, 406, 349. Kopfrecht. Kopfrecht und Taschenrecht (Dukatenrecht) sind Stiefbrüder. Kopfschmerz. 1 Beim heutigen Kopfschmerz denkt man nicht mehr an den gestrigen. Die Russen: Das gestrige Leid kümmert den nicht, der das heutige empfindet. (Altmann VI, 464.) 2 Meine Kopfschmerzen fühlt der Nachbar nicht. It.: A nessun confortator mai duole la testa. (Bohn I, 72.) 3 Wenn einer Kopfschmerzen hat, so merken's auch die Knie. Holl.: Als gij pijn hebt in uw hoofd, zijt ge ook gelijk van kracht beroofd. (Harrebomee, I, 447a.) *4 Einem die Kopfschmerzen curiren, wie Judith dem Holofernes. Die Franzosen empfehlen ein einfacheres Mittel, sie sagen: der Kopfschmerz will schlafen oder essen: Douleur de teste veult manger, douler de ventre veult purger. - Mal de tete veut dormer ou paistre. (Leroux, I, 140 u. 185.) Böhm.: Porozmyslfm s poduskou, potom se poradim s zenuskou. (Celakovsky, 392.) Kopfstück. * Einem ein Kopfstück geben. Kopfweide. Kopfweiden und Leute, die das Feld bauen, muss man alle drei Jahre behauen. Kopfwunde. * Es wird ihm keine Kopfwunde schaden. Er hat wenig Verstand zu verlieren. [Spaltenumbruch] *850 Westfälische Köpfe. Näheres über dieselben kann ich nicht beibringen, als dass sie in Caspar Faber's „Sabbaths Teuffel“ (o. O. 1572, im Theatrum Diabolorum, 471b) an der Spitze der folgenden Gesellschaft aufgeführt sind: „Illyrische Frösche, vnbändige grobe Sachsen, tolle Wenden, hervorgelauffene Schlesier, verzogene mutwillige Meissner, hoffärtige vnd wäschhafftige Schwaben, storrige Franken, lose Buben vom Harz.“ Kopfab. Kopfab ist eine tödliche Wunde. – Reinsberg II, 152. Kopfarbeit. 1 Kopfarbeit ist die mühseligste Arbeit. – Petri, II, 426. 2 Kopfarbeit ist nicht die geringste. – Herberger, Herzpostille, I, 182. 3 Kopfarbeit – schwere Arbeit. – Simrock, 5867. 4 Kopparbeit strengt an, sär de Oss, doa treck (zog) he tum iirsten moal inn'n Plog. (Strelitz.) – Firmenich, III, 73, 104. Köpfchen. 1 Dat Köpken kolt, de Föte warm, dat Achterpörtken apen, do wirste ruhig slapen. – Körte2, 4386. Frz.: Le pied sec, chaud la tête, au reste vivez en bête. 2 Det Koppke voll on det Narschke wêt von nuscht. – Frischbier2, 2134. 3 Köpken glatt un Fäutchen glatt, is dei halbe Brûtschat. (Eimbeck.) – Firmenich, III, 142, 5; Bücking, 251. Was sorgfältige Pflege des Körpers, besonders Personen des weiblichen Geschlechts empfiehlt. Ein weiblicher Kopf, der aussen verwirrt ist, wird gewiss im Innern nicht glatt sein. 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Ohrfeigen. (S. Kopfnuss.) Kopfhängen. Kopfhängen und Händefalten werden keine Stöcke spalten. Kopfhänger. 1 Einem Kopfhänger ist nicht zu trauen. Frz.: Ne vous fiez pas à ce torticoli. (Lendroy, 1435.) 2 Kopfhänger und Müssiggänger sind des Teufels Kostgänger. Die Araber sagen: „Unter jedem gesenkten Kopf wohnen tausend Bubenstücke.“ Wess das Herz voll ist, dess geht der Mund über; daher reden sie unaufhörlich vom Teufel. In einer pietistischen Betstunde wurde neulich der Name Gottes fünfmal und der Name des Teufels neunundzwanzigmal gezählt. In Abdera herrschte auch eine Kopfkrankheit ähnlicher Art, in welcher die abgemagerten blassen Abderiten auf den Strassen, wie Schauspieler, ganze Stellen aus Trauerspielen declamirten. Ein kalter Winter brachte sie zur Besinnung. [Spaltenumbruch] 3 Kopfhängern und Zehenbeissern ist nicht viel zu trauen. Leute, die fromme Mienen zur Schau tragen, den Heiligen die Zehen abbeissen. 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Was zur Kopflaus geboren ist, will stets auf dem Haupte sitzen. Köpflein. 1 Das Köpflein schwer, der Beutel leer. Nach Schwelgnächten. *2 Es ist ihm wenig gegen das Köpfle gegange. (Schwäb.) Es ist ihm viel gelungen, er hat nicht wenig erreicht und durchgesetzt. *3 'S Chöpfli fitz1 hoch träga. – Tobler, 192. 1) Fiz = zu. – Das Köpfein zu hoch tragen. *4 'S Chöpfli ob bem Huet omma träge. – Tobler, 339. Von einem hochtrabenden, hochmüthigen Menschen. Kopfnuss. * Kopfnüsse bekommen. Kopfpein. 1 Kopppîn is en Plâg, Tênpîn is noch en vel duller Plâg; wer abers en Schatz hett u sütt en nich alle Dâg, dat is de allergröttste Plâg. (Selmsdorf in Mecklenburg-Strelitz.) *2 He hett ock wal Kopppin an den Ellenbog. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 349. Kopfrecht. Kopfrecht und Taschenrecht (Dukatenrecht) sind Stiefbrüder. Kopfschmerz. 1 Beim heutigen Kopfschmerz denkt man nicht mehr an den gestrigen. Die Russen: Das gestrige Leid kümmert den nicht, der das heutige empfindet. 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*850 Westfälische Köpfe.
Näheres über dieselben kann ich nicht beibringen, als dass sie in Caspar Faber's „Sabbaths Teuffel“ (o. O. 1572, im Theatrum Diabolorum, 471b) an der Spitze der folgenden Gesellschaft aufgeführt sind: „Illyrische Frösche, vnbändige grobe Sachsen, tolle Wenden, hervorgelauffene Schlesier, verzogene mutwillige Meissner, hoffärtige vnd wäschhafftige Schwaben, storrige Franken, lose Buben vom Harz.“
Kopfab.
Kopfab ist eine tödliche Wunde. – Reinsberg II, 152.
Kopfarbeit.
1 Kopfarbeit ist die mühseligste Arbeit. – Petri, II, 426.
2 Kopfarbeit ist nicht die geringste. – Herberger, Herzpostille, I, 182.
3 Kopfarbeit – schwere Arbeit. – Simrock, 5867.
4 Kopparbeit strengt an, sär de Oss, doa treck (zog) he tum iirsten moal inn'n Plog. (Strelitz.) – Firmenich, III, 73, 104.
Köpfchen.
1 Dat Köpken kolt, de Föte warm, dat Achterpörtken apen, do wirste ruhig slapen. – Körte2, 4386.
Frz.: Le pied sec, chaud la tête, au reste vivez en bête.
2 Det Koppke voll on det Narschke wêt von nuscht. – Frischbier2, 2134.
3 Köpken glatt un Fäutchen glatt, is dei halbe Brûtschat. (Eimbeck.) – Firmenich, III, 142, 5; Bücking, 251.
Was sorgfältige Pflege des Körpers, besonders Personen des weiblichen Geschlechts empfiehlt. Ein weiblicher Kopf, der aussen verwirrt ist, wird gewiss im Innern nicht glatt sein. Einfacher aber sorgfältiger Kopfputz empfiehlt; nur die Füsschen (Schuhe) nicht zu klein.
4 Koppke blau, Haarke grau, Feetke bepösse, dat öss beschösse. (Gilgenburg.) – Frischbier2, 2141.
5 Koppke grau, Pintke blau, Latzke beseche, datt sönnt drei schlechte Zêche (Zeichen). – Frischbier 2, 2142.
6 Koppke voll, Arschke doll. (Stallupönen.) – Frischbier2, 2144.
7 Wenn dat Köppken drunken hät, will dat Fötk'n danz'n. (Altmark.) – Danneil, 278.
*8 Er hat ein verschlagenes Köpfchen. – Mayer, II, 190.
*9 Koppke krank, Arschke purr purr. – Frischbier, 414; Frischbier2, 2143.
Von Betrunkenen, die nicht Herr ihrer Bewegungen sind.
*10 'N alabastern Koppke, un 'n passleinen Nêrske. (Ostfries.) – Bueren, 924; Hauskalendler, III.
Köpfel.
* Er hat ein verschlagenes Köpfel. (Baiern.)
Der Scharfsinnige.
Köpfen.
Wenn es geköpft sein soll, lieber durch ein scharfes Beil, als durch ein stumpfes Messer. – Altmann VI, 400; Reinsberg IV, 128.
Kopfgroschen.
* Kopfgroschen bekommen. (Niederrhein.)
Ohrfeigen. (S. Kopfnuss.)
Kopfhängen.
Kopfhängen und Händefalten werden keine Stöcke spalten.
Kopfhänger.
1 Einem Kopfhänger ist nicht zu trauen.
Frz.: Ne vous fiez pas à ce torticoli. (Lendroy, 1435.)
2 Kopfhänger und Müssiggänger sind des Teufels Kostgänger.
Die Araber sagen: „Unter jedem gesenkten Kopf wohnen tausend Bubenstücke.“ Wess das Herz voll ist, dess geht der Mund über; daher reden sie unaufhörlich vom Teufel. In einer pietistischen Betstunde wurde neulich der Name Gottes fünfmal und der Name des Teufels neunundzwanzigmal gezählt. In Abdera herrschte auch eine Kopfkrankheit ähnlicher Art, in welcher die abgemagerten blassen Abderiten auf den Strassen, wie Schauspieler, ganze Stellen aus Trauerspielen declamirten. Ein kalter Winter brachte sie zur Besinnung.
3 Kopfhängern und Zehenbeissern ist nicht viel zu trauen.
Leute, die fromme Mienen zur Schau tragen, den Heiligen die Zehen abbeissen. Die Juden sagen von einem solchen, der seine schlechten Handlungen unter dem Deckmantel der Religion verbirgt: Er steckt die Tumoch (Nichtswürdigkeit) in die Jirch (Gottesfurcht). (Kremm, 399.)
Span.: Ante la puerta del rezador, nunca eches tu trigo al sol. (Bohn I, 200.)
Kopfhäusel.
* Es ist im Kopfhäusel nicht richtig. (Rottenburg.)
Kopfkissen.
1 Das Kopfkissen ist der beste Rathgeber.
Dän.: Paa hoved-puden finder man beste raad. (Prov. dan., 464.)
Frz.: La nuit donne conseil. (Bohn II, 154.)
It.: La notte è madre di consiglio (pensieri). (Bohn II, 154.)
2 Ich überlege mit dem Kopfkissen, und dann berath' ich mit der Frau. (Russ.)
*3 Ik will mi't unnert Kopfkissen nêmen. (Holst.) – Schütze, II, 323.
Die Sache beschlafen, denn guter Rath kommt über Nacht.
*4 Sich mit seinem Kopfkissen berathen.
Engl.: To take counsel of one's pillow. (Bohn II, 154.)
Frz.: Prendre conseil à l'oreillier. (Leroux, II, 285.)
*5 Sich mit seinem Kopfkissen zanken.
Schlaflos sein.
Kopflaus.
Was zur Kopflaus geboren ist, will stets auf dem Haupte sitzen.
Köpflein.
1 Das Köpflein schwer, der Beutel leer.
Nach Schwelgnächten.
*2 Es ist ihm wenig gegen das Köpfle gegange. (Schwäb.)
Es ist ihm viel gelungen, er hat nicht wenig erreicht und durchgesetzt.
*3 'S Chöpfli fitz1 hoch träga. – Tobler, 192.
1) Fiz = zu. – Das Köpfein zu hoch tragen.
*4 'S Chöpfli ob bem Huet omma träge. – Tobler, 339.
Von einem hochtrabenden, hochmüthigen Menschen.
Kopfnuss.
* Kopfnüsse bekommen.
Kopfpein.
1 Kopppîn is en Plâg, Tênpîn is noch en vel duller Plâg; wer abers en Schatz hett u sütt en nich alle Dâg, dat is de allergröttste Plâg. (Selmsdorf in Mecklenburg-Strelitz.)
*2 He hett ock wal Kopppin an den Ellenbog. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 349.
Kopfrecht.
Kopfrecht und Taschenrecht (Dukatenrecht) sind Stiefbrüder.
Kopfschmerz.
1 Beim heutigen Kopfschmerz denkt man nicht mehr an den gestrigen.
Die Russen: Das gestrige Leid kümmert den nicht, der das heutige empfindet. (Altmann VI, 464.)
2 Meine Kopfschmerzen fühlt der Nachbar nicht.
It.: A nessun confortator mai duole la testa. (Bohn I, 72.)
3 Wenn einer Kopfschmerzen hat, so merken's auch die Knie.
Holl.: Als gij pijn hebt in uw hoofd, zijt ge ook gelijk van kracht beroofd. (Harrebomée, I, 447a.)
*4 Einem die Kopfschmerzen curiren, wie Judith dem Holofernes.
Die Franzosen empfehlen ein einfacheres Mittel, sie sagen: der Kopfschmerz will schlafen oder essen: Douleur de teste veult manger, douler de ventre veult purger. – Mal de tête veut dormer ou paistre. (Leroux, I, 140 u. 185.)
Böhm.: Porozmyslfm s poduškou, potom se poradím s ženuškou. (Čelakovsky, 392.)
Kopfstück.
* Einem ein Kopfstück geben.
Kopfweide.
Kopfweiden und Leute, die das Feld bauen, muss man alle drei Jahre behauen.
Kopfwunde.
* Es wird ihm keine Kopfwunde schaden.
Er hat wenig Verstand zu verlieren.
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