Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 13 Gut geführte Krieger werden Sieger. Dän.: En krigsmands styrke bestaaer i feldt-överstens gode raad. (Prov. dan., 361.) 14 Krieger ist einer gesinnt wie der andere, sie haben gleichen Sinn und ungleiche Stimm'. 15 Krieger ohne Zucht bringen üble Frucht. Gute Disciplin ist das erste Erforderniss eines Heers, wenn es etwas leisten soll. Frz.: La guerre s'avance plus a obeir aux chefs, qu'a s'enquerir de leurs desseins. (Cahier, 1175.) 16 Kriegers Weib und Fischers Hund haben es beide schlecht. 17 Man kan solch Krieger wol entpern, die nichts dann (Gottes) Marter schwern. - Gruter, III, 65; Lehmann, II, 408, 12. 18 Rechter Krieger Messer steckt hart; müssen sie es zücken, so kompts nit ohn Blut wieder in die scheiden. - Petri, II, 513. *19 Du gibst ein guten krieger, aber hinder dem ofen. - Franck, II, 46b; Tappius, 40a; Körte, 3565a. Dän.: Godt at vaere krigsmand hiemme. Krigsmand bag ovnen. Vare brat-vurst svaerde og spyd, hans luge var ei at finde. (Prov. dan., 361.) Holl.: De voorzigtigste krijgslieden zitten in de tent. (Harrebomee, I, 450b.) Lat.: Extra periculum ferox. (Philippi, I, 146; Tappius, 39b; Franck, II, 46a.) Kriegergut. 1 Kriegergut und Bameumengut dat hält der Düvel turn Fenster 'rut. (Hannover.) Bameumen (Wehmuhmen, Wehmütter) werden dort die Hebammen genannt. 2 Kryger Gudt flüht thom finster uth. - Petri, II, 427. Kriegsartikel. Man soll über den Kriegsartikeln die Glaubensartikel nicht vergessen. Dän.: Krigs-articlerne bör saa at öves, at troens articler ikke glemmes. (Prov. dan., 360.) Kriegsfehler. Kriegsfehler seind unheilbar. - Lehmann, 444, 143. Kriegsfrucht. Kriegs Frucht ist vngezogen, Jugend vnd freche Burger. - Lehmann, 453, 70. Kriegsfurcht. Kriegsfurcht ist schlimmer als Krieg. It.: Peggio e la paura della guerra, che la guerra stessa. (Bohn I, 119.) Kriegsfürst. Den weissen Kriegsfürsten stehet es wol zu, auch mit den Göttern den Spiess zu brechen. - Lehmann, II, 287, 9. Kriegsgarten. Im Kriegsgarten wachsen Unglücksblumen. Lat.: In Bellonae hortis nascuntur semina mortis. (Binder II, 1405; Seybold, 196.) Kriegsglück. 1 Das Kriegsglück ist generis communis. Der Ausgang der Schlachten ist ungewiss und nicht zuverlässig voraus zu bestimmen. 2 Kriegsglück weicht schnell zurück. Dän.: Krigs-lykken haelder snart. (Prov. dan., 360.) Holl.: Krijgszaken wisselen alle dag; die gisteren gaf krijgt nu den slag. ( Harrebomee, I, 450b.) Lat.: Nusquam minus, quam in bello eventus respondet. (Livius.) (Philippi, II, 58.) Schwed.: Krijgslyckan hwälfwer snart. (Grubb, 428.) Kriegshandwerk. Das Kriegshandwerk ist leichter zu lernen als die Rechenkunst. Vor einem halben Jahrhundert hielt man die Exercirkunst noch für eine grosse Wissenschaft, und mancher Vater beschränkte darauf allein den Unterricht seiner Söhne. Jetzt fällt es keinem tüchtigen Handwerksburschen oder Bauernsohn schwer, diese hohe Weisheit in sechs Wochen zu erlernen. Kriegshauptmann. Ein Kriegshauptmann soll durch die Woche sauer sehen. Kriegsheer. 1 Ein Kriegsheer ohne Oberst ist ein Leib ohne Seele. Dän.: Krigs-haer uden) överste, er som legem uden siael. (Prov. dan., 360.) 2 Ein vollkommenes Kriegsheer muss haben das Haupt von den Italiern, Händ' und Arme von den Spaniern, das Herz von den Deutschen, [Spaltenumbruch] Beine und Füsse von den übrigen Völkern. Dies ist das Recept des Kaisers Maximilian zu einem guten Kriegsheer. Man dürfte wol in unsern Tagen bedeutende Ausstellungen daran und wichtige Einwendungen dagegen zu machen haben. Nach einer andern Fassung lautet der Spruch: Ein unüberwindlich Kriegsheer muss haben: ein italisch Haupt, ein deutsches Herz und spanische Schultern. (Deutsche Romanzeitung, III, 39, 235, Berlin 1866.) 3 Es gehört mehr zu einem Kriegsheer als ein Haufen Leute. Böhm.: Jine jest vojsko, a jine hromada (zastup). - Co jineho jest sik, a co jineho houf. (Celakovsky, 367.) Poln.: Jinsza jest wojsko, ajinsza gromada. (Celakovsky, 367.) 4 Wo ein Kriegsheer steht, da muss es auch unterhalten werden. 5 Wo zieht (lagert) ein Kriegsheer, da ist keine Ernte mehr. Böhm.: Kolem kazdeho vojska na tri mile zle cesty. - Vojsko rozbite, zne zabite. (Celakovsky, 366.) Ill.: Oko svakoga rata tri milja zla puta. (Celakovsky, 366.) Kriegskasse. *1 Der trägt die Kriegskasse. - Klix, 33. *2 Kriegskasse! Kriegskasse! So, oder auch: "Ziethen!" ruft ein gewisses Gassenpublikum in Breslau den Buckeligen nach. Der Ruf wird dadurch erklärt, dass vor etwa 2-3 Jahrzehnten ein durch mancherlei Anekdoten volksthümlich gewordener General Ziethen dort lebte, der schief war. Wie ist aber die Bezeichnung "Kriegskasse" mit Bezug auf einen Buckeligen zu erklären? Ausser den beiden obigen Neckreden hat man in Breslau noch folgende Redensarten, die beim Anblick eines Buckeligen vernommen werden: Heut wird's regnen. Jetzt wird schlecht Wetter (vermuthlich wird der Himmel trübe, wenn er sieht, was für Meisterwerk er unter der Firma "Herr der Schöpfung" hervorgebracht hat). Den kannst du dir heirathen. Da kommt dein (mein) Bräutigam. Nun kommen Berg und Thal zusammen. Heute haben die Buckligen (Pickligen) ihren Ausgang. (Schles. Provinzialblätter, 1867, S. 169.) Kriegsknecht. 1 Der Kriegsknecht im Haus macht dem Frieden den Garaus. Holl.: De krijgsknecht in huis maakt een einde aan de vrede. (Harrebomee, I, 450b.) 2 Kriegsknecht' und Bäckerschwein' wollen stets gefüttert sein. - Simrock, 5966. 3 Man soll die Kriegsknechte nicht alle ansprechen, die einem begegnen. - Petri, II, 466; Luther's Tischr., 262a. Man soll bei der Hauptsache bleiben und sich nicht zu ungehörigen Abschweifungen verleiten lassen. Kriegslast. Kriegslast ist für Freund wie Feind ein schlimmer Gast. Schwed.: Geten gnager dher hon är bunden. (Grubb, 247.) - Krijgs börden faller ojämpt. (Grubb, 429.) Kriegslauf. 1 In Kriegsleufften muss der vnschuldige mit dem schuldigen fort. - Petri, II, 405. 2 Kriegslauf ist auch Weltlauf. Kriegsleute. 1 Das sind die schlimmsten Kriegsleute nicht, die auff der Walstatt liegen bleiben. - Chemnitius, II, 517. "Sagt man, wenn einer nichts mehr kan eynbringen vnd er dennoch nicht vil ablassen mit Sauffen, biss er gar dabey liegen bleibt." 2 Freudige Kriegsleut machen wenig Wort; wenn sie reden, so ist die That da. - Petri, II, 841. 3 Geputzte Kriegsleut' schrecken keinen Feind. Dän.: Prydet krigsmand skraekker ingen fiende. (Prov. dan., 360.) 4 Kriegsleut haltens gern mit versoffenen Pfaffen. - Petri, II, 427. 5 Kriegsleut müssen die Feder auff jhren Huth und Helmlin stecken. - Petri, II, 427. 6 Kriegsleut reden von Gottessachen, wie von Schuster leder. - Petri, II, 427. 7 Kriegsleute haben kein Hirn; denn um Geldes willen dient der Soldat dem Teufel wider Gott, dem Feinde wider den Freund. Gilt von den alten Söldnern, Landsknechten. 8 Redliche Kriegsleut fürchten jhren Haubtmann mehr dann den feind. - Petri, II, 509.
[Spaltenumbruch] 13 Gut geführte Krieger werden Sieger. Dän.: En krigsmands styrke bestaaer i feldt-øverstens gode raad. (Prov. dan., 361.) 14 Krieger ist einer gesinnt wie der andere, sie haben gleichen Sinn und ungleiche Stimm'. 15 Krieger ohne Zucht bringen üble Frucht. Gute Disciplin ist das erste Erforderniss eines Heers, wenn es etwas leisten soll. Frz.: La guerre s'avance plus à obéir aux chefs, qu'à s'enquérir de leurs desseins. (Cahier, 1175.) 16 Kriegers Weib und Fischers Hund haben es beide schlecht. 17 Man kan solch Krieger wol entpern, die nichts dann (Gottes) Marter schwern. – Gruter, III, 65; Lehmann, II, 408, 12. 18 Rechter Krieger Messer steckt hart; müssen sie es zücken, so kompts nit ohn Blut wieder in die scheiden. – Petri, II, 513. *19 Du gibst ein guten krieger, aber hinder dem ofen. – Franck, II, 46b; Tappius, 40a; Körte, 3565a. Dän.: Godt at være krigsmand hiemme. Krigsmand bag ovnen. Vare brat-vurst sværde og spyd, hans luge var ei at finde. (Prov. dan., 361.) Holl.: De voorzigtigste krijgslieden zitten in de tent. (Harrebomée, I, 450b.) Lat.: Extra periculum ferox. (Philippi, I, 146; Tappius, 39b; Franck, II, 46a.) Kriegergut. 1 Kriegergut und Bameumengut dat hält der Düvel turn Fenster 'rut. (Hannover.) Bameumen (Wehmuhmen, Wehmütter) werden dort die Hebammen genannt. 2 Kryger Gudt flüht thom finster uth. – Petri, II, 427. Kriegsartikel. Man soll über den Kriegsartikeln die Glaubensartikel nicht vergessen. Dän.: Krigs-articlerne bør saa at øves, at troens articler ikke glemmes. (Prov. dan., 360.) Kriegsfehler. Kriegsfehler seind unheilbar. – Lehmann, 444, 143. Kriegsfrucht. Kriegs Frucht ist vngezogen, Jugend vnd freche Burger. – Lehmann, 453, 70. Kriegsfurcht. Kriegsfurcht ist schlimmer als Krieg. It.: Peggio è la paura della guerra, che la guerra stessa. (Bohn I, 119.) Kriegsfürst. Den weissen Kriegsfürsten stehet es wol zu, auch mit den Göttern den Spiess zu brechen. – Lehmann, II, 287, 9. Kriegsgarten. Im Kriegsgarten wachsen Unglücksblumen. Lat.: In Bellonae hortis nascuntur semina mortis. (Binder II, 1405; Seybold, 196.) Kriegsglück. 1 Das Kriegsglück ist generis communis. Der Ausgang der Schlachten ist ungewiss und nicht zuverlässig voraus zu bestimmen. 2 Kriegsglück weicht schnell zurück. Dän.: Krigs-lykken hælder snart. (Prov. dan., 360.) Holl.: Krijgszaken wisselen alle dag; die gisteren gaf krijgt nu den slag. ( Harrebomée, I, 450b.) Lat.: Nusquam minus, quam in bello eventus respondet. (Livius.) (Philippi, II, 58.) Schwed.: Krijgslyckan hwälfwer snart. (Grubb, 428.) Kriegshandwerk. Das Kriegshandwerk ist leichter zu lernen als die Rechenkunst. Vor einem halben Jahrhundert hielt man die Exercirkunst noch für eine grosse Wissenschaft, und mancher Vater beschränkte darauf allein den Unterricht seiner Söhne. Jetzt fällt es keinem tüchtigen Handwerksburschen oder Bauernsohn schwer, diese hohe Weisheit in sechs Wochen zu erlernen. Kriegshauptmann. Ein Kriegshauptmann soll durch die Woche sauer sehen. Kriegsheer. 1 Ein Kriegsheer ohne Oberst ist ein Leib ohne Seele. Dän.: Krigs-hær uden) øverste, er som legem uden siæl. (Prov. dan., 360.) 2 Ein vollkommenes Kriegsheer muss haben das Haupt von den Italiern, Händ' und Arme von den Spaniern, das Herz von den Deutschen, [Spaltenumbruch] Beine und Füsse von den übrigen Völkern. Dies ist das Recept des Kaisers Maximilian zu einem guten Kriegsheer. Man dürfte wol in unsern Tagen bedeutende Ausstellungen daran und wichtige Einwendungen dagegen zu machen haben. Nach einer andern Fassung lautet der Spruch: Ein unüberwindlich Kriegsheer muss haben: ein italisch Haupt, ein deutsches Herz und spanische Schultern. (Deutsche Romanzeitung, III, 39, 235, Berlin 1866.) 3 Es gehört mehr zu einem Kriegsheer als ein Haufen Leute. Böhm.: Jiné jest vojsko, a jiné hromada (zástup). – Co jiného jest šik, a co jiného houf. (Čelakovsky, 367.) Poln.: Jinsza jest wojsko, ajinsza gromada. (Čelakovsky, 367.) 4 Wo ein Kriegsheer steht, da muss es auch unterhalten werden. 5 Wo zieht (lagert) ein Kriegsheer, da ist keine Ernte mehr. Böhm.: Kolem každého vojska na tři míle zlé cesty. – Vojsko rozbité, žnĕ zabité. (Čelakovsky, 366.) Ill.: Oko svakoga rata tri milja zla puta. (Čelakovsky, 366.) Kriegskasse. *1 Der trägt die Kriegskasse. – Klix, 33. *2 Kriegskasse! Kriegskasse! So, oder auch: „Ziethen!“ ruft ein gewisses Gassenpublikum in Breslau den Buckeligen nach. Der Ruf wird dadurch erklärt, dass vor etwa 2-3 Jahrzehnten ein durch mancherlei Anekdoten volksthümlich gewordener General Ziethen dort lebte, der schief war. Wie ist aber die Bezeichnung „Kriegskasse“ mit Bezug auf einen Buckeligen zu erklären? Ausser den beiden obigen Neckreden hat man in Breslau noch folgende Redensarten, die beim Anblick eines Buckeligen vernommen werden: Heut wird's regnen. Jetzt wird schlecht Wetter (vermuthlich wird der Himmel trübe, wenn er sieht, was für Meisterwerk er unter der Firma „Herr der Schöpfung“ hervorgebracht hat). Den kannst du dir heirathen. Da kommt dein (mein) Bräutigam. Nun kommen Berg und Thal zusammen. Heute haben die Buckligen (Pickligen) ihren Ausgang. (Schles. Provinzialblätter, 1867, S. 169.) Kriegsknecht. 1 Der Kriegsknecht im Haus macht dem Frieden den Garaus. Holl.: De krijgsknecht in huis maakt een einde aan de vrede. (Harrebomée, I, 450b.) 2 Kriegsknecht' und Bäckerschwein' wollen stets gefüttert sein. – Simrock, 5966. 3 Man soll die Kriegsknechte nicht alle ansprechen, die einem begegnen. – Petri, II, 466; Luther's Tischr., 262a. Man soll bei der Hauptsache bleiben und sich nicht zu ungehörigen Abschweifungen verleiten lassen. Kriegslast. Kriegslast ist für Freund wie Feind ein schlimmer Gast. Schwed.: Geten gnager dher hon är bunden. (Grubb, 247.) – Krijgs börden faller ojämpt. (Grubb, 429.) Kriegslauf. 1 In Kriegsleufften muss der vnschuldige mit dem schuldigen fort. – Petri, II, 405. 2 Kriegslauf ist auch Weltlauf. Kriegsleute. 1 Das sind die schlimmsten Kriegsleute nicht, die auff der Walstatt liegen bleiben. – Chemnitius, II, 517. „Sagt man, wenn einer nichts mehr kan eynbringen vnd er dennoch nicht vil ablassen mit Sauffen, biss er gar dabey liegen bleibt.“ 2 Freudige Kriegsleut machen wenig Wort; wenn sie reden, so ist die That da. – Petri, II, 841. 3 Geputzte Kriegsleut' schrecken keinen Feind. Dän.: Prydet krigsmand skrækker ingen fiende. (Prov. dan., 360.) 4 Kriegsleut haltens gern mit versoffenen Pfaffen. – Petri, II, 427. 5 Kriegsleut müssen die Feder auff jhren Huth und Helmlin stecken. – Petri, II, 427. 6 Kriegsleut reden von Gottessachen, wie von Schuster leder. – Petri, II, 427. 7 Kriegsleute haben kein Hirn; denn um Geldes willen dient der Soldat dem Teufel wider Gott, dem Feinde wider den Freund. Gilt von den alten Söldnern, Landsknechten. 8 Redliche Kriegsleut fürchten jhren Haubtmann mehr dann den feind. – Petri, II, 509.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0822" n="[816]"/><cb n="1631"/> 13 Gut geführte Krieger werden Sieger.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: En krigsmands styrke bestaaer i feldt-øverstens gode raad. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 361.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Krieger ist einer gesinnt wie der andere, sie haben gleichen Sinn und ungleiche Stimm'.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Krieger ohne Zucht bringen üble Frucht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Gute Disciplin ist das erste Erforderniss eines Heers, wenn es etwas leisten soll.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: La guerre s'avance plus à obéir aux chefs, qu'à s'enquérir de leurs desseins. (<hi rendition="#i">Cahier, 1175.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Kriegers Weib und Fischers Hund haben es beide schlecht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Man kan solch Krieger wol entpern, die nichts dann (Gottes) Marter schwern.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, III, 65; Lehmann, II, 408, 12.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Rechter Krieger Messer steckt hart; müssen sie es zücken, so kompts nit ohn Blut wieder in die scheiden.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 513.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Du gibst ein guten krieger, aber hinder dem ofen.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 46<hi rendition="#sup">b</hi>; Tappius, 40<hi rendition="#sup">a</hi>; Körte, 3565<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Godt at være krigsmand hiemme. Krigsmand bag ovnen. Vare brat-vurst sværde og spyd, hans luge var ei at finde. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 361.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De voorzigtigste krijgslieden zitten in de tent. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 450<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Extra periculum ferox. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 146; Tappius, 39<hi rendition="#sup">b</hi>; Franck, II, 46<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegergut.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Kriegergut und Bameumengut dat hält der Düvel turn Fenster 'rut.</hi> (<hi rendition="#i">Hannover.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Bameumen (Wehmuhmen, Wehmütter) werden dort die Hebammen genannt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Kryger Gudt flüht thom finster uth.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 427.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsartikel.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Man soll über den Kriegsartikeln die Glaubensartikel nicht vergessen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Krigs-articlerne bør saa at øves, at troens articler ikke glemmes. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 360.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsfehler.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Kriegsfehler seind unheilbar.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 444, 143.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsfrucht.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Kriegs Frucht ist vngezogen, Jugend vnd freche Burger.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 453, 70.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsfurcht.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Kriegsfurcht ist schlimmer als Krieg.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Peggio è la paura della guerra, che la guerra stessa. (<hi rendition="#i">Bohn I, 119.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsfürst.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Den weissen Kriegsfürsten stehet es wol zu, auch mit den Göttern den Spiess zu brechen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 287, 9.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsgarten.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Im Kriegsgarten wachsen Unglücksblumen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: In Bellonae hortis nascuntur semina mortis. (<hi rendition="#i">Binder II, 1405; Seybold, 196.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsglück.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Das Kriegsglück ist generis communis.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Der Ausgang der Schlachten ist ungewiss und nicht zuverlässig voraus zu bestimmen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Kriegsglück weicht schnell zurück.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Krigs-lykken hælder snart. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 360.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Krijgszaken wisselen alle dag; die gisteren gaf krijgt nu den slag. ( <hi rendition="#i">Harrebomée, I, 450<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nusquam minus, quam in bello eventus respondet. (<hi rendition="#i">Livius.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 58.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Krijgslyckan hwälfwer snart. (<hi rendition="#i">Grubb, 428.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegshandwerk.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Das Kriegshandwerk ist leichter zu lernen als die Rechenkunst.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Vor einem halben Jahrhundert hielt man die Exercirkunst noch für eine grosse Wissenschaft, und mancher Vater beschränkte darauf allein den Unterricht seiner Söhne. Jetzt fällt es keinem tüchtigen Handwerksburschen oder Bauernsohn schwer, diese hohe Weisheit in sechs Wochen zu erlernen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegshauptmann.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Ein Kriegshauptmann soll durch die Woche sauer sehen.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsheer.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Ein Kriegsheer ohne Oberst ist ein Leib ohne Seele.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Krigs-hær uden) øverste, er som legem uden siæl. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 360.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Ein vollkommenes Kriegsheer muss haben das Haupt von den Italiern, Händ' und Arme von den Spaniern, das Herz von den Deutschen, <cb n="1632"/> Beine und Füsse von den übrigen Völkern.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Dies ist das Recept des Kaisers Maximilian zu einem guten Kriegsheer. Man dürfte wol in unsern Tagen bedeutende Ausstellungen daran und wichtige Einwendungen dagegen zu machen haben. Nach einer andern Fassung lautet der Spruch: Ein unüberwindlich Kriegsheer muss haben: ein italisch Haupt, ein deutsches Herz und spanische Schultern. (<hi rendition="#i">Deutsche Romanzeitung, III, 39, 235, Berlin 1866.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Es gehört mehr zu einem Kriegsheer als ein Haufen Leute.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Jiné jest vojsko, a jiné hromada (zástup). – Co jiného jest šik, a co jiného houf. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 367.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Jinsza jest wojsko, ajinsza gromada. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 367.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Wo ein Kriegsheer steht, da muss es auch unterhalten werden.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Wo zieht (lagert) ein Kriegsheer, da ist keine Ernte mehr.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kolem každého vojska na tři míle zlé cesty. – Vojsko rozbité, žnĕ zabité. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 366.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ill.</hi>: Oko svakoga rata tri milja zla puta. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 366.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegskasse.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Der trägt die Kriegskasse.</hi> – <hi rendition="#i">Klix, 33.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Kriegskasse! Kriegskasse!</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">So, oder auch: „Ziethen!“ ruft ein gewisses Gassenpublikum in Breslau den Buckeligen nach. Der Ruf wird dadurch erklärt, dass vor etwa 2-3 Jahrzehnten ein durch mancherlei Anekdoten volksthümlich gewordener General Ziethen dort lebte, der schief war. Wie ist aber die Bezeichnung „Kriegskasse“ mit Bezug auf einen Buckeligen zu erklären? Ausser den beiden obigen Neckreden hat man in Breslau noch folgende Redensarten, die beim Anblick eines Buckeligen vernommen werden: Heut wird's regnen. Jetzt wird schlecht Wetter (vermuthlich wird der Himmel trübe, wenn er sieht, was für Meisterwerk er unter der Firma „Herr der Schöpfung“ hervorgebracht hat). Den kannst du dir heirathen. Da kommt dein (mein) Bräutigam. Nun kommen Berg und Thal zusammen. Heute haben die Buckligen (Pickligen) ihren Ausgang. (<hi rendition="#i">Schles. Provinzialblätter, 1867, S. 169.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsknecht.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Der Kriegsknecht im Haus macht dem Frieden den Garaus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De krijgsknecht in huis maakt een einde aan de vrede. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 450<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Kriegsknecht' und Bäckerschwein' wollen stets gefüttert sein.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 5966.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Man soll die Kriegsknechte nicht alle ansprechen, die einem begegnen.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 466; Luther's Tischr., 262<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Man soll bei der Hauptsache bleiben und sich nicht zu ungehörigen Abschweifungen verleiten lassen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegslast.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Kriegslast ist für Freund wie Feind ein schlimmer Gast.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Geten gnager dher hon är bunden. (<hi rendition="#i">Grubb, 247.</hi>) – Krijgs börden faller ojämpt. (<hi rendition="#i">Grubb, 429.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegslauf.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 In Kriegsleufften muss der vnschuldige mit dem schuldigen fort.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 405.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Kriegslauf ist auch Weltlauf.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsleute.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Das sind die schlimmsten Kriegsleute nicht, die auff der Walstatt liegen bleiben.</hi> – <hi rendition="#i">Chemnitius, II, 517.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Sagt man, wenn einer nichts mehr kan eynbringen vnd er dennoch nicht vil ablassen mit Sauffen, biss er gar dabey liegen bleibt.“</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Freudige Kriegsleut machen wenig Wort; wenn sie reden, so ist die That da.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 841.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Geputzte Kriegsleut' schrecken keinen Feind.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Prydet krigsmand skrækker ingen fiende. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 360.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Kriegsleut haltens gern mit versoffenen Pfaffen.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 427.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Kriegsleut müssen die Feder auff jhren Huth und Helmlin stecken.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 427.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Kriegsleut reden von Gottessachen, wie von Schuster leder.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 427.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Kriegsleute haben kein Hirn; denn um Geldes willen dient der Soldat dem Teufel wider Gott, dem Feinde wider den Freund.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Gilt von den alten Söldnern, Landsknechten.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Redliche Kriegsleut fürchten jhren Haubtmann mehr dann den feind.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 509.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[816]/0822]
13 Gut geführte Krieger werden Sieger.
Dän.: En krigsmands styrke bestaaer i feldt-øverstens gode raad. (Prov. dan., 361.)
14 Krieger ist einer gesinnt wie der andere, sie haben gleichen Sinn und ungleiche Stimm'.
15 Krieger ohne Zucht bringen üble Frucht.
Gute Disciplin ist das erste Erforderniss eines Heers, wenn es etwas leisten soll.
Frz.: La guerre s'avance plus à obéir aux chefs, qu'à s'enquérir de leurs desseins. (Cahier, 1175.)
16 Kriegers Weib und Fischers Hund haben es beide schlecht.
17 Man kan solch Krieger wol entpern, die nichts dann (Gottes) Marter schwern. – Gruter, III, 65; Lehmann, II, 408, 12.
18 Rechter Krieger Messer steckt hart; müssen sie es zücken, so kompts nit ohn Blut wieder in die scheiden. – Petri, II, 513.
*19 Du gibst ein guten krieger, aber hinder dem ofen. – Franck, II, 46b; Tappius, 40a; Körte, 3565a.
Dän.: Godt at være krigsmand hiemme. Krigsmand bag ovnen. Vare brat-vurst sværde og spyd, hans luge var ei at finde. (Prov. dan., 361.)
Holl.: De voorzigtigste krijgslieden zitten in de tent. (Harrebomée, I, 450b.)
Lat.: Extra periculum ferox. (Philippi, I, 146; Tappius, 39b; Franck, II, 46a.)
Kriegergut.
1 Kriegergut und Bameumengut dat hält der Düvel turn Fenster 'rut. (Hannover.)
Bameumen (Wehmuhmen, Wehmütter) werden dort die Hebammen genannt.
2 Kryger Gudt flüht thom finster uth. – Petri, II, 427.
Kriegsartikel.
Man soll über den Kriegsartikeln die Glaubensartikel nicht vergessen.
Dän.: Krigs-articlerne bør saa at øves, at troens articler ikke glemmes. (Prov. dan., 360.)
Kriegsfehler.
Kriegsfehler seind unheilbar. – Lehmann, 444, 143.
Kriegsfrucht.
Kriegs Frucht ist vngezogen, Jugend vnd freche Burger. – Lehmann, 453, 70.
Kriegsfurcht.
Kriegsfurcht ist schlimmer als Krieg.
It.: Peggio è la paura della guerra, che la guerra stessa. (Bohn I, 119.)
Kriegsfürst.
Den weissen Kriegsfürsten stehet es wol zu, auch mit den Göttern den Spiess zu brechen. – Lehmann, II, 287, 9.
Kriegsgarten.
Im Kriegsgarten wachsen Unglücksblumen.
Lat.: In Bellonae hortis nascuntur semina mortis. (Binder II, 1405; Seybold, 196.)
Kriegsglück.
1 Das Kriegsglück ist generis communis.
Der Ausgang der Schlachten ist ungewiss und nicht zuverlässig voraus zu bestimmen.
2 Kriegsglück weicht schnell zurück.
Dän.: Krigs-lykken hælder snart. (Prov. dan., 360.)
Holl.: Krijgszaken wisselen alle dag; die gisteren gaf krijgt nu den slag. ( Harrebomée, I, 450b.)
Lat.: Nusquam minus, quam in bello eventus respondet. (Livius.) (Philippi, II, 58.)
Schwed.: Krijgslyckan hwälfwer snart. (Grubb, 428.)
Kriegshandwerk.
Das Kriegshandwerk ist leichter zu lernen als die Rechenkunst.
Vor einem halben Jahrhundert hielt man die Exercirkunst noch für eine grosse Wissenschaft, und mancher Vater beschränkte darauf allein den Unterricht seiner Söhne. Jetzt fällt es keinem tüchtigen Handwerksburschen oder Bauernsohn schwer, diese hohe Weisheit in sechs Wochen zu erlernen.
Kriegshauptmann.
Ein Kriegshauptmann soll durch die Woche sauer sehen.
Kriegsheer.
1 Ein Kriegsheer ohne Oberst ist ein Leib ohne Seele.
Dän.: Krigs-hær uden) øverste, er som legem uden siæl. (Prov. dan., 360.)
2 Ein vollkommenes Kriegsheer muss haben das Haupt von den Italiern, Händ' und Arme von den Spaniern, das Herz von den Deutschen,
Beine und Füsse von den übrigen Völkern.
Dies ist das Recept des Kaisers Maximilian zu einem guten Kriegsheer. Man dürfte wol in unsern Tagen bedeutende Ausstellungen daran und wichtige Einwendungen dagegen zu machen haben. Nach einer andern Fassung lautet der Spruch: Ein unüberwindlich Kriegsheer muss haben: ein italisch Haupt, ein deutsches Herz und spanische Schultern. (Deutsche Romanzeitung, III, 39, 235, Berlin 1866.)
3 Es gehört mehr zu einem Kriegsheer als ein Haufen Leute.
Böhm.: Jiné jest vojsko, a jiné hromada (zástup). – Co jiného jest šik, a co jiného houf. (Čelakovsky, 367.)
Poln.: Jinsza jest wojsko, ajinsza gromada. (Čelakovsky, 367.)
4 Wo ein Kriegsheer steht, da muss es auch unterhalten werden.
5 Wo zieht (lagert) ein Kriegsheer, da ist keine Ernte mehr.
Böhm.: Kolem každého vojska na tři míle zlé cesty. – Vojsko rozbité, žnĕ zabité. (Čelakovsky, 366.)
Ill.: Oko svakoga rata tri milja zla puta. (Čelakovsky, 366.)
Kriegskasse.
*1 Der trägt die Kriegskasse. – Klix, 33.
*2 Kriegskasse! Kriegskasse!
So, oder auch: „Ziethen!“ ruft ein gewisses Gassenpublikum in Breslau den Buckeligen nach. Der Ruf wird dadurch erklärt, dass vor etwa 2-3 Jahrzehnten ein durch mancherlei Anekdoten volksthümlich gewordener General Ziethen dort lebte, der schief war. Wie ist aber die Bezeichnung „Kriegskasse“ mit Bezug auf einen Buckeligen zu erklären? Ausser den beiden obigen Neckreden hat man in Breslau noch folgende Redensarten, die beim Anblick eines Buckeligen vernommen werden: Heut wird's regnen. Jetzt wird schlecht Wetter (vermuthlich wird der Himmel trübe, wenn er sieht, was für Meisterwerk er unter der Firma „Herr der Schöpfung“ hervorgebracht hat). Den kannst du dir heirathen. Da kommt dein (mein) Bräutigam. Nun kommen Berg und Thal zusammen. Heute haben die Buckligen (Pickligen) ihren Ausgang. (Schles. Provinzialblätter, 1867, S. 169.)
Kriegsknecht.
1 Der Kriegsknecht im Haus macht dem Frieden den Garaus.
Holl.: De krijgsknecht in huis maakt een einde aan de vrede. (Harrebomée, I, 450b.)
2 Kriegsknecht' und Bäckerschwein' wollen stets gefüttert sein. – Simrock, 5966.
3 Man soll die Kriegsknechte nicht alle ansprechen, die einem begegnen. – Petri, II, 466; Luther's Tischr., 262a.
Man soll bei der Hauptsache bleiben und sich nicht zu ungehörigen Abschweifungen verleiten lassen.
Kriegslast.
Kriegslast ist für Freund wie Feind ein schlimmer Gast.
Schwed.: Geten gnager dher hon är bunden. (Grubb, 247.) – Krijgs börden faller ojämpt. (Grubb, 429.)
Kriegslauf.
1 In Kriegsleufften muss der vnschuldige mit dem schuldigen fort. – Petri, II, 405.
2 Kriegslauf ist auch Weltlauf.
Kriegsleute.
1 Das sind die schlimmsten Kriegsleute nicht, die auff der Walstatt liegen bleiben. – Chemnitius, II, 517.
„Sagt man, wenn einer nichts mehr kan eynbringen vnd er dennoch nicht vil ablassen mit Sauffen, biss er gar dabey liegen bleibt.“
2 Freudige Kriegsleut machen wenig Wort; wenn sie reden, so ist die That da. – Petri, II, 841.
3 Geputzte Kriegsleut' schrecken keinen Feind.
Dän.: Prydet krigsmand skrækker ingen fiende. (Prov. dan., 360.)
4 Kriegsleut haltens gern mit versoffenen Pfaffen. – Petri, II, 427.
5 Kriegsleut müssen die Feder auff jhren Huth und Helmlin stecken. – Petri, II, 427.
6 Kriegsleut reden von Gottessachen, wie von Schuster leder. – Petri, II, 427.
7 Kriegsleute haben kein Hirn; denn um Geldes willen dient der Soldat dem Teufel wider Gott, dem Feinde wider den Freund.
Gilt von den alten Söldnern, Landsknechten.
8 Redliche Kriegsleut fürchten jhren Haubtmann mehr dann den feind. – Petri, II, 509.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |