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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 147 Eine Kuh ist ein lebendiges Butterfass.

Holl.: Eene koo is een wandelend botervat. (Harrebomee, I, 423a.)

148 Eine Kuh kann wol einmal einen Hasen fangen, aber es geschieht selten.

Frz.: Une vache prent bien ung lievre. (Leroux, I, 133.)

149 Eine Kuh leckt auch ein fremdes Kalb.

Holl.: De vreemde koe likt het vreemde kalf. (Harrebomee, I, 423a.)

150 Eine Kuh leckt die andere im Arsch.

Lat.: De gustibus non est disputandum.

151 Eine Kuh lobt (empfiehlt oder schändet) die andere.

Je nachdem sie viel oder weniger Nutzen bringt, fett oder mager ist, begründet sie ein Urtheil über die andern Kühe desselben Stalles.

Holl.: De eene koe schendt (prijst) de andere. (Harrebomee, I, 422b.)

152 Eine Kuh macht mehr Dünger als hundert Wachteln, sagte der rothwasser1 Viehhändler, als eine seiner Kühe schiss.

1) Rothwasser, ein Dorf zwischen Görlitz und Bunzlau, das viel Viehhandel treibt.

153 Eine Kuh mistet so viel als sieben Meisen.

Holl.: Eene koe k ... zooveel als zeven (honderd) mezen. (Harrebomee, I, 423a.)

154 Eine Kuh schämt sich ihres Kalbes nicht. - Reinsberg I, 176; VII, 35.

155 Eine Kuh scheisst an einem Tage mehr als ein Sperling das ganze Jahr.

Holl.: Eene koe k ... meer in een' dag, dan eene musch in een jaar. - Eene koe sch ... zooveel in den Mei als een leeuwerik in het geheele jaar. (Harrebomee, I, 423a.)

156 Eine Kuh scheisst mehr als eine Nachtigall. - Eiselein, 349.

157 Eine Kuh von fern gibt Milch für den Herrn. - Reinsberg III, 129.

Viel und vorzüglich gute Milch, weil alles, was von fern kommt, als besser gilt.

158 Eine Kuh, wohl gepflegt, ist besser als zwei, die hungern.

159 Eine Kuhe kan nicht vffen baum springen wie ein Eichhorn. - Lehmann, 538, 25; Simrock, 6053; Sailer, 148.

Die Grenzen der Natur kann kein Geschöpf überschreiten.

160 Eine Kuhe ohne schwantz, eine hochzeit ohne dantz, ein bock ohne bart sind wider die natur geart. - Henisch, 195, 22.

161 Eine milchende Kuh deckt den Tisch dazu. - Simrock, 6020.

Sorgt dafür, dass der Tisch täglich gedeckt wird.

162 Eine plärrende Kuh stiert bald wieder. (Oberösterreich.)

Spöttisch auf Witwen angewandt, deren Trauer sich in besonders starken Aeusserungen kundgibt.

163 Eine todte Kuh kann man melken wie man will, sie gibt doch keine Milch.

164 Einer bekommt die Kuh, der andere nicht einmal den Schwanz.

Holl.: De een mag de beste koe van den stal nemen, en de ander mag er niet eens in kijken. - De een' mag niet in den koestal kijken, en de ander mag er in sch ..... (Harrebomee, I, 422b.)

165 Einer bösen Kuh gibt Gott kurze Hörner.

It.: A cattiva vacca Dio da corte corna. (Bohn I, 65.)

166 Einer geschenkten Kuh soll man die Hörner nicht begucken. - Reinsberg IV, 144.

167 Einer hält die Kuh an den Hörnern und der andere melkt sie. - Reinsberg II, 128.

Böhm.: Jeden drzi kravu za rohy, a drduhy ji doji. (Celakovsky, 106.)

Poln.: Jeden krowe za rogi trzyma, a drugi ja doji. (Celakovsky, 106.)

168 Einer Kuh braucht man das Brüllen nicht zu lehren. - Altmann VI, 420.

169 Einer stössigen Kuh gibt Gott kurze Hörner.

Böhm.: Trkave krave nedal buh rohu. (Celakovsky, 101.) - Zadna krava neni, by telatkem nebyla. (Celakovsky, 266.)

Holl.: Het is goed dat kwade koeijen korte horens hebben (Bohn, I, 323.)

170 En ole Ko un en junge Hän ferlaat ärn Herrn nich. (Süderdithmarschen.)

Eine alte Kuh und eine junge Henne verlassen ihren Herrn nicht.

[Spaltenumbruch] 171 Enne Koh decket olle Aarmout too. (Waldeck.) - Curtze, 316, 37; hochdeutsch bei Simrock, 6030; Körte, 3607.

172 Erhält man nur Kühe, so vergisst man die Mühe.

Engl.: Pain is forgotten, where gain follows. (Bohn II, 122.)

173 Es bleiben keine Kühe an der Krippe als die schlechten. - Burckhardt, 614.

Gute Kühe werden entweder verkauft oder auf dem Felde gebraucht. Von Menschen, die ihren Familien oder Freunden zur Last bleiben.

174 Es gibt mehr als Eine bunte (rothe, scheckige) Kuh (in der Welt). (S. Blass 9 [!sic] und Hund 565.) - Eiselein, 402; Simrock, 1403; Reinsberg III, 49; Riehl, Gesellschaft, I, 108.

175 Es hat mancher eine Kuh, wenn er sie nur zu melken wüsste.

Aehnlich die Russen. Altmann VI, 480.

176 Es heisst keine Kuh Blümlein, sie habe denn ein Blässlein (Sternchen). - Estor, I, 488, 1165; Graf, 454, 447.

Um zu sagen, einem verbreiteten Gerücht liegt in der Regel etwas Wahres zu Grunde. "Eine Kuh man nit die bunte heisst, an der man nit ein flecklein preisst." (Kirchhof, Wend Vnmuth, 296.)

Dän.: Ingen ko heder broget, uden han hover en flek. (Prov. dan., 351; Bohn I, 381.)

Holl.: Men scheldt geene koe blaar, is wat wits aan. (Harrebomee, I, 381a.)

Lat.: Non est de nihilo, quod publica fama susurrat, et partem veri fabula semper habet. (Binder I, 1163; II, 2158; Seybold, 367.) - Non omnino temere quod vulgo dictitant. (Seybold, 375 u. 381.)

Schwed.: Ingen koo heeter brokat, vthan hon haar en fläck. (Grubb, 389.)

177 Es ist besser die Kuh melken als schlachten. - Bertram, 64.

178 Es ist eine böse Kuh, die ihr eigenes Kalb stösst. - Altmann V, 94.

179 Es ist eine böse Kuh, welche die Weide allein haben (fressen) will.

Lat.: Non bonus est socius, qui devorat omnia solus. (Seybold, 363; Binder I, 1153; II, 2136; Gartner, 193; Philippi, II, 32.)

180 Es ist eine seltene Kuh um ein Amt, die so viel Milch gibt. - Parömiakon, 2000.

181 Es ist gleich wie die Kuh heisst, wenn sie nur gute Milch gibt. - Simrock, 6027.

182 Es ist keine Kuh, die nicht zuvor ein Kalb gewesen.

183 Es ist keine Kuh so weiss, sie hat ein Flecklein.

Holl.: Daar is geen koe of wijf, of zij heeft wel een vlekje aan haar lijf. (Harrebomee, I, 422a.)

184 Es ist niemand schuldig, die Kuh mit dem Kalbe zu behalten. - Hillebrand, 118, 160; Graf, 164, 139; Simrock, 6022.

Damit soll nicht gesagt sein, dass jemand, der eine vor der Ehe von einem andern geschwängerte Person deshalb nicht zu behalten habe, wenn er darüber in Kenntniss gewesen oder der Irrthum ohne Betrug entstanden ist. Der wahre Sinn des Sprichworts geht vielmehr dahin, dass kein Mann durch die Heirath verpflichtet wird, etwa vorhandene, aus frühern Verhältnissen stammende Kinder als seine eigenen anzuerkennen, selbst dann nicht, wenn das Kind zwar während der Ehe geboren, dessen voreheliche Zeugung aber ausser allem Zweifel ist.

185 Es ist noch keine Kuh aufgeflogen. - Fischart.

186 Es müssen bunte Kühe sein, die so närrische Milch geben, sagte Klaus, da der Koch eine Weinsuppe für eine Milchsuppe hinstellte. - Lehmann, 543, 101.

187 Es schreit jede Kuh nach ihrem Kalbe.

188 Es sind viel Kühe, die Blässlein heissen.

Holl.: Er zijn veel hoeijen, die blaar heeten. (Harrebomee, I, 423d.)

189 Es wird selten ein ku genennt Blüme, sy habe denn ein Blässl. - Stumpff, II, 223.

190 Et ess glech, wie de Koh hesch, wenn se eckesch brav Milch gibt. (Bedburg.)

191 Et geit dick wie Pasters Kauh, de is drei Tage vor'n Regen utegahn un is doch de Swanz nat woren. (Göttingen.)

192 Et git mä (mehr) bunte Kögge ässe eine. (Marsberg.) - Firmenich, I, 321, 1; für Hannover: Schambach, 268.

[Spaltenumbruch] 147 Eine Kuh ist ein lebendiges Butterfass.

Holl.: Eene koo is een wandelend botervat. (Harrebomée, I, 423a.)

148 Eine Kuh kann wol einmal einen Hasen fangen, aber es geschieht selten.

Frz.: Une vache prent bien ung lievre. (Leroux, I, 133.)

149 Eine Kuh leckt auch ein fremdes Kalb.

Holl.: De vreemde koe likt het vreemde kalf. (Harrebomée, I, 423a.)

150 Eine Kuh leckt die andere im Arsch.

Lat.: De gustibus non est disputandum.

151 Eine Kuh lobt (empfiehlt oder schändet) die andere.

Je nachdem sie viel oder weniger Nutzen bringt, fett oder mager ist, begründet sie ein Urtheil über die andern Kühe desselben Stalles.

Holl.: De eene koe schendt (prijst) de andere. (Harrebomée, I, 422b.)

152 Eine Kuh macht mehr Dünger als hundert Wachteln, sagte der rothwasser1 Viehhändler, als eine seiner Kühe schiss.

1) Rothwasser, ein Dorf zwischen Görlitz und Bunzlau, das viel Viehhandel treibt.

153 Eine Kuh mistet so viel als sieben Meisen.

Holl.: Eéne koe k ... zooveel als zeven (honderd) mezen. (Harrebomée, I, 423a.)

154 Eine Kuh schämt sich ihres Kalbes nicht.Reinsberg I, 176; VII, 35.

155 Eine Kuh scheisst an einem Tage mehr als ein Sperling das ganze Jahr.

Holl.: Eene koe k ... meer in een' dag, dan eene musch in een jaar. – Eene koe sch ... zooveel in den Mei als een leeuwerik in het geheele jaar. (Harrebomée, I, 423a.)

156 Eine Kuh scheisst mehr als eine Nachtigall.Eiselein, 349.

157 Eine Kuh von fern gibt Milch für den Herrn.Reinsberg III, 129.

Viel und vorzüglich gute Milch, weil alles, was von fern kommt, als besser gilt.

158 Eine Kuh, wohl gepflegt, ist besser als zwei, die hungern.

159 Eine Kuhe kan nicht vffen baum springen wie ein Eichhorn.Lehmann, 538, 25; Simrock, 6053; Sailer, 148.

Die Grenzen der Natur kann kein Geschöpf überschreiten.

160 Eine Kuhe ohne schwantz, eine hochzeit ohne dantz, ein bock ohne bart sind wider die natur geart.Henisch, 195, 22.

161 Eine milchende Kuh deckt den Tisch dazu.Simrock, 6020.

Sorgt dafür, dass der Tisch täglich gedeckt wird.

162 Eine plärrende Kuh stiert bald wieder. (Oberösterreich.)

Spöttisch auf Witwen angewandt, deren Trauer sich in besonders starken Aeusserungen kundgibt.

163 Eine todte Kuh kann man melken wie man will, sie gibt doch keine Milch.

164 Einer bekommt die Kuh, der andere nicht einmal den Schwanz.

Holl.: De een mag de beste koe van den stal nemen, en de ander mag er niet eens in kijken. – De een' mag niet in den koestal kijken, en de ander mag er in sch ..... (Harrebomée, I, 422b.)

165 Einer bösen Kuh gibt Gott kurze Hörner.

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166 Einer geschenkten Kuh soll man die Hörner nicht begucken.Reinsberg IV, 144.

167 Einer hält die Kuh an den Hörnern und der andere melkt sie.Reinsberg II, 128.

Böhm.: Jeden drží krávu za rohy, a drduhý ji dojí. (Čelakovsky, 106.)

Poln.: Jeden krowę za rogi trzyma, a drugi ja doji. (Čelakovsky, 106.)

168 Einer Kuh braucht man das Brüllen nicht zu lehren.Altmann VI, 420.

169 Einer stössigen Kuh gibt Gott kurze Hörner.

Böhm.: Trkavé krávĕ nedal bůh rohu. (Čelakovsky, 101.) – Žádná krává není, by telátkem nebyla. (Čelakovsky, 266.)

Holl.: Het is goed dat kwade koeijen korte horens hebben (Bohn, I, 323.)

170 En ole Ko un en junge Hän ferlaat ärn Herrn nich. (Süderdithmarschen.)

Eine alte Kuh und eine junge Henne verlassen ihren Herrn nicht.

[Spaltenumbruch] 171 Enne Koh decket olle Aarmout too. (Waldeck.) – Curtze, 316, 37; hochdeutsch bei Simrock, 6030; Körte, 3607.

172 Erhält man nur Kühe, so vergisst man die Mühe.

Engl.: Pain is forgotten, where gain follows. (Bohn II, 122.)

173 Es bleiben keine Kühe an der Krippe als die schlechten.Burckhardt, 614.

Gute Kühe werden entweder verkauft oder auf dem Felde gebraucht. Von Menschen, die ihren Familien oder Freunden zur Last bleiben.

174 Es gibt mehr als Eine bunte (rothe, scheckige) Kuh (in der Welt). (S. Blass 9 [!sic] und Hund 565.) – Eiselein, 402; Simrock, 1403; Reinsberg III, 49; Riehl, Gesellschaft, I, 108.

175 Es hat mancher eine Kuh, wenn er sie nur zu melken wüsste.

Aehnlich die Russen. Altmann VI, 480.

176 Es heisst keine Kuh Blümlein, sie habe denn ein Blässlein (Sternchen).Estor, I, 488, 1165; Graf, 454, 447.

Um zu sagen, einem verbreiteten Gerücht liegt in der Regel etwas Wahres zu Grunde. „Eine Kuh man nit die bunte heisst, an der man nit ein flecklein preisst.“ (Kirchhof, Wend Vnmuth, 296.)

Dän.: Ingen ko heder broget, uden han hover en flek. (Prov. dan., 351; Bohn I, 381.)

Holl.: Men scheldt geene koe blaar, is wat wits aan. (Harrebomée, I, 381a.)

Lat.: Non est de nihilo, quod publica fama susurrat, et partem veri fabula semper habet. (Binder I, 1163; II, 2158; Seybold, 367.) – Non omnino temere quod vulgo dictitant. (Seybold, 375 u. 381.)

Schwed.: Ingen koo heeter brokat, vthan hon haar en fläck. (Grubb, 389.)

177 Es ist besser die Kuh melken als schlachten.Bertram, 64.

178 Es ist eine böse Kuh, die ihr eigenes Kalb stösst.Altmann V, 94.

179 Es ist eine böse Kuh, welche die Weide allein haben (fressen) will.

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180 Es ist eine seltene Kuh um ein Amt, die so viel Milch gibt.Parömiakon, 2000.

181 Es ist gleich wie die Kuh heisst, wenn sie nur gute Milch gibt.Simrock, 6027.

182 Es ist keine Kuh, die nicht zuvor ein Kalb gewesen.

183 Es ist keine Kuh so weiss, sie hat ein Flecklein.

Holl.: Daar is geen koe of wijf, of zij heeft wel een vlekje aan haar lijf. (Harrebomée, I, 422a.)

184 Es ist niemand schuldig, die Kuh mit dem Kalbe zu behalten.Hillebrand, 118, 160; Graf, 164, 139; Simrock, 6022.

Damit soll nicht gesagt sein, dass jemand, der eine vor der Ehe von einem andern geschwängerte Person deshalb nicht zu behalten habe, wenn er darüber in Kenntniss gewesen oder der Irrthum ohne Betrug entstanden ist. Der wahre Sinn des Sprichworts geht vielmehr dahin, dass kein Mann durch die Heirath verpflichtet wird, etwa vorhandene, aus frühern Verhältnissen stammende Kinder als seine eigenen anzuerkennen, selbst dann nicht, wenn das Kind zwar während der Ehe geboren, dessen voreheliche Zeugung aber ausser allem Zweifel ist.

185 Es ist noch keine Kuh aufgeflogen.Fischart.

186 Es müssen bunte Kühe sein, die so närrische Milch geben, sagte Klaus, da der Koch eine Weinsuppe für eine Milchsuppe hinstellte.Lehmann, 543, 101.

187 Es schreit jede Kuh nach ihrem Kalbe.

188 Es sind viel Kühe, die Blässlein heissen.

Holl.: Er zijn veel hoeijen, die blaar heeten. (Harrebomée, I, 423d.)

189 Es wird selten ein ku genennt Blüme, sy habe denn ein Blässl.Stumpff, II, 223.

190 Et ess glech, wie de Koh hêsch, wenn se eckesch brav Milch gibt. (Bedburg.)

191 Et geit dick wie Pasters Kauh, de is drei Tage vor'n Regen utegahn un is doch de Swanz nat wôren. (Göttingen.)

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[[836]/0842] 147 Eine Kuh ist ein lebendiges Butterfass. Holl.: Eene koo is een wandelend botervat. (Harrebomée, I, 423a.) 148 Eine Kuh kann wol einmal einen Hasen fangen, aber es geschieht selten. Frz.: Une vache prent bien ung lievre. (Leroux, I, 133.) 149 Eine Kuh leckt auch ein fremdes Kalb. Holl.: De vreemde koe likt het vreemde kalf. (Harrebomée, I, 423a.) 150 Eine Kuh leckt die andere im Arsch. Lat.: De gustibus non est disputandum. 151 Eine Kuh lobt (empfiehlt oder schändet) die andere. Je nachdem sie viel oder weniger Nutzen bringt, fett oder mager ist, begründet sie ein Urtheil über die andern Kühe desselben Stalles. Holl.: De eene koe schendt (prijst) de andere. (Harrebomée, I, 422b.) 152 Eine Kuh macht mehr Dünger als hundert Wachteln, sagte der rothwasser1 Viehhändler, als eine seiner Kühe schiss. 1) Rothwasser, ein Dorf zwischen Görlitz und Bunzlau, das viel Viehhandel treibt. 153 Eine Kuh mistet so viel als sieben Meisen. Holl.: Eéne koe k ... zooveel als zeven (honderd) mezen. (Harrebomée, I, 423a.) 154 Eine Kuh schämt sich ihres Kalbes nicht. – Reinsberg I, 176; VII, 35. 155 Eine Kuh scheisst an einem Tage mehr als ein Sperling das ganze Jahr. Holl.: Eene koe k ... meer in een' dag, dan eene musch in een jaar. – Eene koe sch ... zooveel in den Mei als een leeuwerik in het geheele jaar. (Harrebomée, I, 423a.) 156 Eine Kuh scheisst mehr als eine Nachtigall. – Eiselein, 349. 157 Eine Kuh von fern gibt Milch für den Herrn. – Reinsberg III, 129. Viel und vorzüglich gute Milch, weil alles, was von fern kommt, als besser gilt. 158 Eine Kuh, wohl gepflegt, ist besser als zwei, die hungern. 159 Eine Kuhe kan nicht vffen baum springen wie ein Eichhorn. – Lehmann, 538, 25; Simrock, 6053; Sailer, 148. Die Grenzen der Natur kann kein Geschöpf überschreiten. 160 Eine Kuhe ohne schwantz, eine hochzeit ohne dantz, ein bock ohne bart sind wider die natur geart. – Henisch, 195, 22. 161 Eine milchende Kuh deckt den Tisch dazu. – Simrock, 6020. Sorgt dafür, dass der Tisch täglich gedeckt wird. 162 Eine plärrende Kuh stiert bald wieder. (Oberösterreich.) Spöttisch auf Witwen angewandt, deren Trauer sich in besonders starken Aeusserungen kundgibt. 163 Eine todte Kuh kann man melken wie man will, sie gibt doch keine Milch. 164 Einer bekommt die Kuh, der andere nicht einmal den Schwanz. Holl.: De een mag de beste koe van den stal nemen, en de ander mag er niet eens in kijken. – De een' mag niet in den koestal kijken, en de ander mag er in sch ..... (Harrebomée, I, 422b.) 165 Einer bösen Kuh gibt Gott kurze Hörner. It.: A cattiva vacca Dio dà corte corna. (Bohn I, 65.) 166 Einer geschenkten Kuh soll man die Hörner nicht begucken. – Reinsberg IV, 144. 167 Einer hält die Kuh an den Hörnern und der andere melkt sie. – Reinsberg II, 128. Böhm.: Jeden drží krávu za rohy, a drduhý ji dojí. (Čelakovsky, 106.) Poln.: Jeden krowę za rogi trzyma, a drugi ja doji. (Čelakovsky, 106.) 168 Einer Kuh braucht man das Brüllen nicht zu lehren. – Altmann VI, 420. 169 Einer stössigen Kuh gibt Gott kurze Hörner. Böhm.: Trkavé krávĕ nedal bůh rohu. (Čelakovsky, 101.) – Žádná krává není, by telátkem nebyla. (Čelakovsky, 266.) Holl.: Het is goed dat kwade koeijen korte horens hebben (Bohn, I, 323.) 170 En ole Ko un en junge Hän ferlaat ärn Herrn nich. (Süderdithmarschen.) Eine alte Kuh und eine junge Henne verlassen ihren Herrn nicht. 171 Enne Koh decket olle Aarmout too. (Waldeck.) – Curtze, 316, 37; hochdeutsch bei Simrock, 6030; Körte, 3607. 172 Erhält man nur Kühe, so vergisst man die Mühe. Engl.: Pain is forgotten, where gain follows. (Bohn II, 122.) 173 Es bleiben keine Kühe an der Krippe als die schlechten. – Burckhardt, 614. Gute Kühe werden entweder verkauft oder auf dem Felde gebraucht. Von Menschen, die ihren Familien oder Freunden zur Last bleiben. 174 Es gibt mehr als Eine bunte (rothe, scheckige) Kuh (in der Welt). (S. Blass 9 [!sic] und Hund 565.) – Eiselein, 402; Simrock, 1403; Reinsberg III, 49; Riehl, Gesellschaft, I, 108. 175 Es hat mancher eine Kuh, wenn er sie nur zu melken wüsste. Aehnlich die Russen. Altmann VI, 480. 176 Es heisst keine Kuh Blümlein, sie habe denn ein Blässlein (Sternchen). – Estor, I, 488, 1165; Graf, 454, 447. Um zu sagen, einem verbreiteten Gerücht liegt in der Regel etwas Wahres zu Grunde. „Eine Kuh man nit die bunte heisst, an der man nit ein flecklein preisst.“ (Kirchhof, Wend Vnmuth, 296.) Dän.: Ingen ko heder broget, uden han hover en flek. (Prov. dan., 351; Bohn I, 381.) Holl.: Men scheldt geene koe blaar, is wat wits aan. (Harrebomée, I, 381a.) Lat.: Non est de nihilo, quod publica fama susurrat, et partem veri fabula semper habet. (Binder I, 1163; II, 2158; Seybold, 367.) – Non omnino temere quod vulgo dictitant. (Seybold, 375 u. 381.) Schwed.: Ingen koo heeter brokat, vthan hon haar en fläck. (Grubb, 389.) 177 Es ist besser die Kuh melken als schlachten. – Bertram, 64. 178 Es ist eine böse Kuh, die ihr eigenes Kalb stösst. – Altmann V, 94. 179 Es ist eine böse Kuh, welche die Weide allein haben (fressen) will. Lat.: Non bonus est socius, qui devorat omnia solus. (Seybold, 363; Binder I, 1153; II, 2136; Gartner, 193; Philippi, II, 32.) 180 Es ist eine seltene Kuh um ein Amt, die so viel Milch gibt. – Parömiakon, 2000. 181 Es ist gleich wie die Kuh heisst, wenn sie nur gute Milch gibt. – Simrock, 6027. 182 Es ist keine Kuh, die nicht zuvor ein Kalb gewesen. 183 Es ist keine Kuh so weiss, sie hat ein Flecklein. Holl.: Daar is geen koe of wijf, of zij heeft wel een vlekje aan haar lijf. (Harrebomée, I, 422a.) 184 Es ist niemand schuldig, die Kuh mit dem Kalbe zu behalten. – Hillebrand, 118, 160; Graf, 164, 139; Simrock, 6022. Damit soll nicht gesagt sein, dass jemand, der eine vor der Ehe von einem andern geschwängerte Person deshalb nicht zu behalten habe, wenn er darüber in Kenntniss gewesen oder der Irrthum ohne Betrug entstanden ist. Der wahre Sinn des Sprichworts geht vielmehr dahin, dass kein Mann durch die Heirath verpflichtet wird, etwa vorhandene, aus frühern Verhältnissen stammende Kinder als seine eigenen anzuerkennen, selbst dann nicht, wenn das Kind zwar während der Ehe geboren, dessen voreheliche Zeugung aber ausser allem Zweifel ist. 185 Es ist noch keine Kuh aufgeflogen. – Fischart. 186 Es müssen bunte Kühe sein, die so närrische Milch geben, sagte Klaus, da der Koch eine Weinsuppe für eine Milchsuppe hinstellte. – Lehmann, 543, 101. 187 Es schreit jede Kuh nach ihrem Kalbe. 188 Es sind viel Kühe, die Blässlein heissen. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [836]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/842>, abgerufen am 24.11.2024.