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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] *4 A kuscher1 Lämmele. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Hier so viel wie fromm. - Die Redensart wird ironisch von einem Wolf im Schafspelz gebraucht.

*5 Er thut keinem Lamperl was. (Troppau.)

So gut und mild ist er.


Lammsbraten.

* Greifswalder Lammsbraten.

Die Redensart rührt daher, dass die Einwohner einem dänischen Admiral, welcher sich der Stadt mit einer grossen Flotte näherte, zur Besänftigung einen Lammsbraten zusandten. (Schmidt, Jubelschrift, S. 15.)


Lammsgeduld.

* Lammsgeduld haben. - Braun, I, 2129.


Lamparten.

Lamparten (Lombardei) ist der Deutschen und Franzosen Kirchhof. - Kirchhofer, 100; Eiselein, 408; Simrock, 6140.

Die mailändischen Kriege beweisen hinlänglich, dass die Gefilde Italiens auch eine Grabstätte der Schweizer wurden, und dass das Land sich oft an seinen Drängern rächte, wenn es die Einwohner auch nicht immer thaten. Doch mögen die letztern gegen ihre Feinde auch in der Wahl der Bekämpfungsmittel nicht peinlich gewesen sein, wofür die Redensart spricht: Ein lampartisch Tücke. Aus demselben Grunde heisst es sprichwörtlich: Piemont ist das Grab der Franzosen, womit an die langen und blutigen Kämpfe zwischen Piemont und Frankreich erinnert wird, worin das letztere fast stets den Kürzern zog. (Reinsberg VI, 12 u. 13.)


Lämpchen.

Et is kein Lämpken, et smitt en Dämpken. (Büren.)


Lampe (Hase).

* Er gehört zur Familie Lampe.

Ist furchtsam.


Lampe.

1 An Einer Lampe werden tausend Lampen angezündet.

Wirkung des guten Beispiels.

2 Bei solcher Lampe1 betet man keinen Rosenkranz. - Parömiakon, 2378.

1) Z. B. bei der Weinflasche.

3 Die der Lampe bedürfen, füllen sie mit Oel. - Eiselein, 408; Simrock, 6146; Graf, 517, 241.

Lat.: Lucerna qui indigent, oleum affundunt. (Eiselein, 408.)

4 Die Lampe (des Muthes) brennt nur hell, wenn sie Oel hat.

Zur Mutherzeugung wird statt des Oels auch wol Spiritus in die Lampe gegossen.

5 Die Lampe wird ausgelöscht, wenn die Sonne aufgeht.

Holl.: Men zoekt geene lamp, als de zon op is. (Harrebomee, II, 4.)

6 Die Lampe wollen viele putzen, aber kein Oel drein giessen. - Winckler, IV, 28.

7 Eine Lampe, die zu viel Oel bekommt, verlischt auch.

Dän.: En lampe kand og slukkes udaf for megen olie. (Prov. dan., 376.)

8 Eine Lampe ohne Oel und ein Mädchen ohne Geld sind nicht beliebt in der Welt.

9 Ist die Lampe ausgelöscht, so ist alles gleich schwarz. - Reinsberg I, 112.

Dann gibt es keine schönen und hässlichen Frauen.

10 Lomp' hinuf, Sorg' herunter. - Tendlau, 813.

Der Sabbat soll Gemüths- und Seelenruhe gewähren. Wenn etwa die Sabbatlampe, die, an der Decke des Zimmers über dem Tische hangend, am Schluss des Sabbats wieder in die Höhe steigt, beginnen auch sofort wieder die Sorgen der Werktage.

11 Man muss erst die eigene Lampe mit Oel versorgen, ehe man in die des Nachbars eingiesst.

In Hindostan: Steckt zuerst eure Lampe zu Hause an, und dann die in der Moschee. (Reinsberg III, 42.)

12 Mancher will von der Lampe den Rost abputzen, scheuert aber nur das Metall weg und der Rost bleibt sitzen.

13 So lange die Lampe Oel hat, brennt sie. - Parömiakon, 2051.

Holl.: De lamp kan zonder olie niet branden. (Harrebomee, II, 4.)

14 Soll die Lampe brennen, muss man ihr Oel geben.

15 Was nützt die Lampe ohne Oel!

Die Russen: Es fehlt öfter an Lampen als an Oel. (Altmann VI, 408.)

[Spaltenumbruch] 16 Wenn die Lampe einmal vergeht, dann ist das Oelkaufen zu spät.

17 Wenn die Lampe mehr scheinen soll, muss man mehr Oel zugiessen.

18 Wer die Lampe am Tage brennt, der wird nachts kein Oel haben.

19 Wer eine Lampe braucht, darf 's Oel nicht sparen. - Simrock, 6147; Körte, 3660; Braun, I, 2130.

Böhm.: Kdo kahance potrebujes, nal evej oleje. (Celakovsky, 129.)

Holl.: Die eene lampe noodig heeft, moet er olie in doen. (Harrebomee, II, 4.)

Lat.: Sint Maecenates, non deerunt, Flacce, Marones. (Martial.) (Philippi, II, 189.)

20 Wer mit Lampen umgeht, wird mit Russ und Oel beschmuzt. - Winckler, XIII, 37.

21 Wer mit leeren Lampen aufzieht, hat zu gewarten das nescio vos und sind ihm alle Thüren verriegelt. - Eiselein, 408.

22 Wer die Lampe brennt bei Sonnenschein, wir d bald des Nachts ohne Leuchte sein.

Dän.: Hvis lampe der braender om dagen, fattes gierne olie om aftenen. (Prov. dan., 376.)

23 Zu 'ner goldenen Lomp gehört e goldene Schabbes. - Tendlau, 813.

*24 Das hat er bei einer schlecht brennenden Lampe geschrieben (abgeschrieben).

*25 De hett all lange bi de Lampe arbeid. - Bueren, 295; Eichwald, 1151; Frommann, III, 430, 270; Hauskalender, III.

*26 De Lamp die brant wie enne Jöd, den op et sterwen let. (Meurs.) - Firmenich, I, 403, 198.

*27 De Lampe briend as wan en Jeuden buarsten wär. (Iserlohn.) - Frommann, V, 161, 101.

*28 Die Lampe gegen einen Vorhang vertauschen.

Von leichten Dirnen und Frauen, die ihr Treiben in ihrer Schlafstube zu verbergen suchen. Der Skandal unter einer schönen Hülle. (Burckhardt, 140.)

*29 Die Lampe ist so trocken wie 'n Niklosbox (Nikolaushose). (Eifel.)

*30 Einen auf die Lampe giessen.

In Mecklenburg: Enen up de Lamp nehmen. Einen Schnaps trinken. Man hat dafür auch die Redensart: Einen heben. Einen hinter die Binde (s. d. 2) giessen. Einen Funken auf die Pfanne setzen. Einen Hieb (auch Lungenhieb) riskiren. Einen nehmen, schmeissen, herunterschmeissen. (Vgl. Frischbier2, 1532.)

*31 Einen vor (an) die Lampe führen.

Ihn in eine Stellung bringen, dass er besser beurtheilt werden kann.

*32 Hai es ok al (schon) in der ewigen Lampe weäst. (Iserlohn.) - Frommann, V, 74.

Die "ewige Lampe" ist eine Schenke, wo der Gäste wegen die ganze Nacht hindurch die Lampe brennt, wenn anders die Polizei nicht anderer Ansicht ist.

*33 Hai heäd wuat op de Lampe nuamen1.

1) Genommen. - Ist betrunken. (S. Ansehen 29 und Haarbeutel.)

*34 Hei hät ennen up de Lampe gegoten. (S. Haarbeutel.) (Waldeck.) - Curtze, 360.

*35 In de Lampen slan. (Holst.) - Schütze, III, 8.

Verschwenden, wie unbedachtsam zu viel Oel in die Lampe schütten.

*36 Nach der Lampe riechen.

Von dem, was man richtig überlegt und durch vielen Fleiss aufgeklärt hat, weil der fleissig Studirende bis in die Nacht bei der Lampe arbeitet. Auch nach dem Schreibtisch, im Gegensatz zum frischen Leben.

Holl.: Het riekt naar de lamp. (Harrebomee, II, 4.)

*37 Paust de Lamp ut. - Bueren, 973; Hauskalender, III.

*38 Seine Lampe wird ohne Docht zu Hause kommen.

Wer etwas ausleiht, bekommt es selten unverletzt zurück.


Lämplein.

1 Ein bezahlt Lämplein leuchtet besser als eine geborgte Lampe.

*2 Er lässt das ewige Lämplein für sich (an seiner Statt) beten.


Lamprecht.

Lamprecht der eymer, studium der brunn, Baldus ein kesskorb, Bartholus ein nunn. - Murner, Nb., 28, in Kloster, IV, 789.


[Spaltenumbruch] *4 A kuscher1 Lämmele. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Hier so viel wie fromm. – Die Redensart wird ironisch von einem Wolf im Schafspelz gebraucht.

*5 Er thut keinem Lamperl was. (Troppau.)

So gut und mild ist er.


Lammsbraten.

* Greifswalder Lammsbraten.

Die Redensart rührt daher, dass die Einwohner einem dänischen Admiral, welcher sich der Stadt mit einer grossen Flotte näherte, zur Besänftigung einen Lammsbraten zusandten. (Schmidt, Jubelschrift, S. 15.)


Lammsgeduld.

* Lammsgeduld haben.Braun, I, 2129.


Lamparten.

Lamparten (Lombardei) ist der Deutschen und Franzosen Kirchhof.Kirchhofer, 100; Eiselein, 408; Simrock, 6140.

Die mailändischen Kriege beweisen hinlänglich, dass die Gefilde Italiens auch eine Grabstätte der Schweizer wurden, und dass das Land sich oft an seinen Drängern rächte, wenn es die Einwohner auch nicht immer thaten. Doch mögen die letztern gegen ihre Feinde auch in der Wahl der Bekämpfungsmittel nicht peinlich gewesen sein, wofür die Redensart spricht: Ein lampartisch Tücke. Aus demselben Grunde heisst es sprichwörtlich: Piemont ist das Grab der Franzosen, womit an die langen und blutigen Kämpfe zwischen Piemont und Frankreich erinnert wird, worin das letztere fast stets den Kürzern zog. (Reinsberg VI, 12 u. 13.)


Lämpchen.

Et is kein Lämpken, et smitt en Dämpken. (Büren.)


Lampe (Hase).

* Er gehört zur Familie Lampe.

Ist furchtsam.


Lampe.

1 An Einer Lampe werden tausend Lampen angezündet.

Wirkung des guten Beispiels.

2 Bei solcher Lampe1 betet man keinen Rosenkranz.Parömiakon, 2378.

1) Z. B. bei der Weinflasche.

3 Die der Lampe bedürfen, füllen sie mit Oel.Eiselein, 408; Simrock, 6146; Graf, 517, 241.

Lat.: Lucerna qui indigent, oleum affundunt. (Eiselein, 408.)

4 Die Lampe (des Muthes) brennt nur hell, wenn sie Oel hat.

Zur Mutherzeugung wird statt des Oels auch wol Spiritus in die Lampe gegossen.

5 Die Lampe wird ausgelöscht, wenn die Sonne aufgeht.

Holl.: Men zoekt geene lamp, als de zon op is. (Harrebomée, II, 4.)

6 Die Lampe wollen viele putzen, aber kein Oel drein giessen.Winckler, IV, 28.

7 Eine Lampe, die zu viel Oel bekommt, verlischt auch.

Dän.: En lampe kand og slukkes udaf for megen olie. (Prov. dan., 376.)

8 Eine Lampe ohne Oel und ein Mädchen ohne Geld sind nicht beliebt in der Welt.

9 Ist die Lampe ausgelöscht, so ist alles gleich schwarz.Reinsberg I, 112.

Dann gibt es keine schönen und hässlichen Frauen.

10 Lomp' hinuf, Sorg' herunter.Tendlau, 813.

Der Sabbat soll Gemüths- und Seelenruhe gewähren. Wenn etwa die Sabbatlampe, die, an der Decke des Zimmers über dem Tische hangend, am Schluss des Sabbats wieder in die Höhe steigt, beginnen auch sofort wieder die Sorgen der Werktage.

11 Man muss erst die eigene Lampe mit Oel versorgen, ehe man in die des Nachbars eingiesst.

In Hindostan: Steckt zuerst eure Lampe zu Hause an, und dann die in der Moschee. (Reinsberg III, 42.)

12 Mancher will von der Lampe den Rost abputzen, scheuert aber nur das Metall weg und der Rost bleibt sitzen.

13 So lange die Lampe Oel hat, brennt sie.Parömiakon, 2051.

Holl.: De lamp kan zonder olie niet branden. (Harrebomée, II, 4.)

14 Soll die Lampe brennen, muss man ihr Oel geben.

15 Was nützt die Lampe ohne Oel!

Die Russen: Es fehlt öfter an Lampen als an Oel. (Altmann VI, 408.)

[Spaltenumbruch] 16 Wenn die Lampe einmal vergeht, dann ist das Oelkaufen zu spät.

17 Wenn die Lampe mehr scheinen soll, muss man mehr Oel zugiessen.

18 Wer die Lampe am Tage brennt, der wird nachts kein Oel haben.

19 Wer eine Lampe braucht, darf 's Oel nicht sparen.Simrock, 6147; Körte, 3660; Braun, I, 2130.

Böhm.: Kdo kahance potřebuješ, nal évej oleje. (Čelakovsky, 129.)

Holl.: Die eene lampe noodig heeft, moet er olie in doen. (Harrebomée, II, 4.)

Lat.: Sint Maecenates, non deerunt, Flacce, Marones. (Martial.) (Philippi, II, 189.)

20 Wer mit Lampen umgeht, wird mit Russ und Oel beschmuzt.Winckler, XIII, 37.

21 Wer mit leeren Lampen aufzieht, hat zu gewarten das nescio vos und sind ihm alle Thüren verriegelt.Eiselein, 408.

22 Wer die Lampe brennt bei Sonnenschein, wir d bald des Nachts ohne Leuchte sein.

Dän.: Hvis lampe der brænder om dagen, fattes gierne olie om aftenen. (Prov. dan., 376.)

23 Zu 'ner goldenen Lomp gehört e goldene Schabbes.Tendlau, 813.

*24 Das hat er bei einer schlecht brennenden Lampe geschrieben (abgeschrieben).

*25 De hett all lange bi de Lampe arbeid.Bueren, 295; Eichwald, 1151; Frommann, III, 430, 270; Hauskalender, III.

*26 De Lamp die brant wie enne Jöd, den op et sterwen lêt. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 198.

*27 De Lampe briend as wan en Jêuden buarsten wär. (Iserlohn.) – Frommann, V, 161, 101.

*28 Die Lampe gegen einen Vorhang vertauschen.

Von leichten Dirnen und Frauen, die ihr Treiben in ihrer Schlafstube zu verbergen suchen. Der Skandal unter einer schönen Hülle. (Burckhardt, 140.)

*29 Die Lampe ist so trocken wie 'n Niklosbox (Nikolaushose). (Eifel.)

*30 Einen auf die Lampe giessen.

In Mecklenburg: Ênen up de Lamp nehmen. Einen Schnaps trinken. Man hat dafür auch die Redensart: Einen heben. Einen hinter die Binde (s. d. 2) giessen. Einen Funken auf die Pfanne setzen. Einen Hieb (auch Lungenhieb) riskiren. Einen nehmen, schmeissen, herunterschmeissen. (Vgl. Frischbier2, 1532.)

*31 Einen vor (an) die Lampe führen.

Ihn in eine Stellung bringen, dass er besser beurtheilt werden kann.

*32 Hai es ôk al (schon) in der ewigen Lampe weäst. (Iserlohn.) – Frommann, V, 74.

Die „ewige Lampe“ ist eine Schenke, wo der Gäste wegen die ganze Nacht hindurch die Lampe brennt, wenn anders die Polizei nicht anderer Ansicht ist.

*33 Hai heäd wuat op de Lampe nuamen1.

1) Genommen. – Ist betrunken. (S. Ansehen 29 und Haarbeutel.)

*34 Hei hät ennen up de Lampe gegôten. (S. Haarbeutel.) (Waldeck.) – Curtze, 360.

*35 In de Lampen slân. (Holst.) – Schütze, III, 8.

Verschwenden, wie unbedachtsam zu viel Oel in die Lampe schütten.

*36 Nach der Lampe riechen.

Von dem, was man richtig überlegt und durch vielen Fleiss aufgeklärt hat, weil der fleissig Studirende bis in die Nacht bei der Lampe arbeitet. Auch nach dem Schreibtisch, im Gegensatz zum frischen Leben.

Holl.: Het riekt naar de lamp. (Harrebomée, II, 4.)

*37 Pûst de Lamp ut.Bueren, 973; Hauskalender, III.

*38 Seine Lampe wird ohne Docht zu Hause kommen.

Wer etwas ausleiht, bekommt es selten unverletzt zurück.


Lämplein.

1 Ein bezahlt Lämplein leuchtet besser als eine geborgte Lampe.

*2 Er lässt das ewige Lämplein für sich (an seiner Statt) beten.


Lamprecht.

Lamprecht der eymer, studium der brunn, Baldus ein kesskorb, Bartholus ein nunn.Murner, Nb., 28, in Kloster, IV, 789.


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[[881]/0887] *4 A kuscher1 Lämmele. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Hier so viel wie fromm. – Die Redensart wird ironisch von einem Wolf im Schafspelz gebraucht. *5 Er thut keinem Lamperl was. (Troppau.) So gut und mild ist er. Lammsbraten. * Greifswalder Lammsbraten. Die Redensart rührt daher, dass die Einwohner einem dänischen Admiral, welcher sich der Stadt mit einer grossen Flotte näherte, zur Besänftigung einen Lammsbraten zusandten. (Schmidt, Jubelschrift, S. 15.) Lammsgeduld. * Lammsgeduld haben. – Braun, I, 2129. Lamparten. Lamparten (Lombardei) ist der Deutschen und Franzosen Kirchhof. – Kirchhofer, 100; Eiselein, 408; Simrock, 6140. Die mailändischen Kriege beweisen hinlänglich, dass die Gefilde Italiens auch eine Grabstätte der Schweizer wurden, und dass das Land sich oft an seinen Drängern rächte, wenn es die Einwohner auch nicht immer thaten. Doch mögen die letztern gegen ihre Feinde auch in der Wahl der Bekämpfungsmittel nicht peinlich gewesen sein, wofür die Redensart spricht: Ein lampartisch Tücke. Aus demselben Grunde heisst es sprichwörtlich: Piemont ist das Grab der Franzosen, womit an die langen und blutigen Kämpfe zwischen Piemont und Frankreich erinnert wird, worin das letztere fast stets den Kürzern zog. (Reinsberg VI, 12 u. 13.) Lämpchen. Et is kein Lämpken, et smitt en Dämpken. (Büren.) Lampe (Hase). * Er gehört zur Familie Lampe. Ist furchtsam. Lampe. 1 An Einer Lampe werden tausend Lampen angezündet. Wirkung des guten Beispiels. 2 Bei solcher Lampe1 betet man keinen Rosenkranz. – Parömiakon, 2378. 1) Z. B. bei der Weinflasche. 3 Die der Lampe bedürfen, füllen sie mit Oel. – Eiselein, 408; Simrock, 6146; Graf, 517, 241. Lat.: Lucerna qui indigent, oleum affundunt. (Eiselein, 408.) 4 Die Lampe (des Muthes) brennt nur hell, wenn sie Oel hat. Zur Mutherzeugung wird statt des Oels auch wol Spiritus in die Lampe gegossen. 5 Die Lampe wird ausgelöscht, wenn die Sonne aufgeht. Holl.: Men zoekt geene lamp, als de zon op is. (Harrebomée, II, 4.) 6 Die Lampe wollen viele putzen, aber kein Oel drein giessen. – Winckler, IV, 28. 7 Eine Lampe, die zu viel Oel bekommt, verlischt auch. Dän.: En lampe kand og slukkes udaf for megen olie. (Prov. dan., 376.) 8 Eine Lampe ohne Oel und ein Mädchen ohne Geld sind nicht beliebt in der Welt. 9 Ist die Lampe ausgelöscht, so ist alles gleich schwarz. – Reinsberg I, 112. Dann gibt es keine schönen und hässlichen Frauen. 10 Lomp' hinuf, Sorg' herunter. – Tendlau, 813. Der Sabbat soll Gemüths- und Seelenruhe gewähren. Wenn etwa die Sabbatlampe, die, an der Decke des Zimmers über dem Tische hangend, am Schluss des Sabbats wieder in die Höhe steigt, beginnen auch sofort wieder die Sorgen der Werktage. 11 Man muss erst die eigene Lampe mit Oel versorgen, ehe man in die des Nachbars eingiesst. In Hindostan: Steckt zuerst eure Lampe zu Hause an, und dann die in der Moschee. (Reinsberg III, 42.) 12 Mancher will von der Lampe den Rost abputzen, scheuert aber nur das Metall weg und der Rost bleibt sitzen. 13 So lange die Lampe Oel hat, brennt sie. – Parömiakon, 2051. Holl.: De lamp kan zonder olie niet branden. (Harrebomée, II, 4.) 14 Soll die Lampe brennen, muss man ihr Oel geben. 15 Was nützt die Lampe ohne Oel! Die Russen: Es fehlt öfter an Lampen als an Oel. (Altmann VI, 408.) 16 Wenn die Lampe einmal vergeht, dann ist das Oelkaufen zu spät. 17 Wenn die Lampe mehr scheinen soll, muss man mehr Oel zugiessen. 18 Wer die Lampe am Tage brennt, der wird nachts kein Oel haben. 19 Wer eine Lampe braucht, darf 's Oel nicht sparen. – Simrock, 6147; Körte, 3660; Braun, I, 2130. Böhm.: Kdo kahance potřebuješ, nal évej oleje. (Čelakovsky, 129.) Holl.: Die eene lampe noodig heeft, moet er olie in doen. (Harrebomée, II, 4.) Lat.: Sint Maecenates, non deerunt, Flacce, Marones. (Martial.) (Philippi, II, 189.) 20 Wer mit Lampen umgeht, wird mit Russ und Oel beschmuzt. – Winckler, XIII, 37. 21 Wer mit leeren Lampen aufzieht, hat zu gewarten das nescio vos und sind ihm alle Thüren verriegelt. – Eiselein, 408. 22 Wer die Lampe brennt bei Sonnenschein, wir d bald des Nachts ohne Leuchte sein. Dän.: Hvis lampe der brænder om dagen, fattes gierne olie om aftenen. (Prov. dan., 376.) 23 Zu 'ner goldenen Lomp gehört e goldene Schabbes. – Tendlau, 813. *24 Das hat er bei einer schlecht brennenden Lampe geschrieben (abgeschrieben). *25 De hett all lange bi de Lampe arbeid. – Bueren, 295; Eichwald, 1151; Frommann, III, 430, 270; Hauskalender, III. *26 De Lamp die brant wie enne Jöd, den op et sterwen lêt. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 198. *27 De Lampe briend as wan en Jêuden buarsten wär. (Iserlohn.) – Frommann, V, 161, 101. *28 Die Lampe gegen einen Vorhang vertauschen. Von leichten Dirnen und Frauen, die ihr Treiben in ihrer Schlafstube zu verbergen suchen. Der Skandal unter einer schönen Hülle. (Burckhardt, 140.) *29 Die Lampe ist so trocken wie 'n Niklosbox (Nikolaushose). (Eifel.) *30 Einen auf die Lampe giessen. In Mecklenburg: Ênen up de Lamp nehmen. Einen Schnaps trinken. Man hat dafür auch die Redensart: Einen heben. Einen hinter die Binde (s. d. 2) giessen. Einen Funken auf die Pfanne setzen. Einen Hieb (auch Lungenhieb) riskiren. Einen nehmen, schmeissen, herunterschmeissen. (Vgl. Frischbier2, 1532.) *31 Einen vor (an) die Lampe führen. Ihn in eine Stellung bringen, dass er besser beurtheilt werden kann. *32 Hai es ôk al (schon) in der ewigen Lampe weäst. (Iserlohn.) – Frommann, V, 74. Die „ewige Lampe“ ist eine Schenke, wo der Gäste wegen die ganze Nacht hindurch die Lampe brennt, wenn anders die Polizei nicht anderer Ansicht ist. *33 Hai heäd wuat op de Lampe nuamen1. 1) Genommen. – Ist betrunken. (S. Ansehen 29 und Haarbeutel.) *34 Hei hät ennen up de Lampe gegôten. (S. Haarbeutel.) (Waldeck.) – Curtze, 360. *35 In de Lampen slân. (Holst.) – Schütze, III, 8. Verschwenden, wie unbedachtsam zu viel Oel in die Lampe schütten. *36 Nach der Lampe riechen. Von dem, was man richtig überlegt und durch vielen Fleiss aufgeklärt hat, weil der fleissig Studirende bis in die Nacht bei der Lampe arbeitet. Auch nach dem Schreibtisch, im Gegensatz zum frischen Leben. Holl.: Het riekt naar de lamp. (Harrebomée, II, 4.) *37 Pûst de Lamp ut. – Bueren, 973; Hauskalender, III. *38 Seine Lampe wird ohne Docht zu Hause kommen. Wer etwas ausleiht, bekommt es selten unverletzt zurück. Lämplein. 1 Ein bezahlt Lämplein leuchtet besser als eine geborgte Lampe. *2 Er lässt das ewige Lämplein für sich (an seiner Statt) beten. Lamprecht. Lamprecht der eymer, studium der brunn, Baldus ein kesskorb, Bartholus ein nunn. – Murner, Nb., 28, in Kloster, IV, 789.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [881]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/887>, abgerufen am 24.11.2024.