Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 18 Wenn das Laub im October zeitig von den Bäumen fällt, so erwartet man eine frühe Frühlingssaat; fällt es spät, eine späte. - Orakel, 826. 19 Wenn das Laub nicht vor Martini fällt, gibt's einen Winter mit grosser Kält'. 20 Wenn das Laub spät im November abfällt, so folgt starke Kälte und späte Frühlingssaat. - Orakel, 869. 21 Wenn junges Laub kommt, fällt das alte ab. 22 Wenn's ins junge Laub donnert, gibt's wohlfeile Zeit. - Bair. Hauskalender. 23 Wenn's Laub im Herbst nit abe will, so will's im Früelig nit ufe. (Solothurn.) - Schild, 107, 72. 24 Wer das Laub fürchtet, bleibe aus dem Walde. (S. Blatt 26 u. 27.) Die Franzosen: Was wird der im Walde thun, der jeden Busch fürchtet. (Reinsberg III, 99.) 25 Wer sich unter das Laub stellt, wird zweimal nass. 26 Wüchs Laub und Gras wie Neid und Hass, so hätten die Rinder heu'r ein'n guten Winter. (Oesterreich.) 27 Wüchss laub vnd grass als neyd, gewalt vnd hass, so essen die küe offt desster bass. - Werdea, A; Henneberger, 345; Frischbier2, 2314. *28 Bei dam is Lob und Groas verturben. (Schles.) - Frommann, III, 242, 4. *29 Dat Lauw (auch: Läw) sall 'n wuol mit niemen. (Paderborn.) - Firmenich, I, 362, 8. Er wird wahrscheinlich dem herbstlichen Witterungswechsel erliegen. *30 Mit dem Lauwe weag goan. (Westf.) Im Herbste sterben. *31 Wenn's Laub abfällt, wird er's wol ausmachen. Lauban. * Sie liessen den Lauben sinken, gut Bier zum Bonzel wollten sie trinken. (Schles.) Von denen, die. das Bessere dem weniger Guten vorziehen. Aus einem alten Volksliede, welches zu der Zeit verfasst wurde, als der Sohn Georg Podiebrad's die Lausitz 1465 verheerte, bei Lauban vorüberging und den Bunzlauern nichts als Bier abverlangte. Bei dieser Gelegenheit ist zu bemerken, dass man früher den Namen der Städte ein gewisses Geschlecht gab; man sagte: zu der Liegnitz, zum Bonzel, der Lauban u. s. w. (Breslauer Erzähler.) Laube. * In die Laube gehen. Eine angenehme und geschützte Stellung suchen. "Hannover wird sich (mit Bezug auf den Zutritt zum französisch-preussischen Handelsvertrage) gewaltig zieren, aber schliesslich doch in die Laube gehen." (Breslauer Zeitung, 1864, Nr. 235, S. 1363.) Laubfrosch. 1 Wann der Laubfrosch auff den bäumen schreyet, so kompt ein regen. - Henisch, 1261, 37. 2 Wenn der Laubfrosch schreit, ist der Regen nicht weit. (Wend. Lausitz.) - Für Solothurn; Schild, 119, 192. 3 Wenn die Laubfrösche knarren, so magst du wol auff einen Regen harren. - Petri, II, 644; Henisch, 1261, 39; Blum, 275; Oec. rur., 35; Boebel, 94; Reinsberg VII, 53. Der Laubfrosch ist als Wetterprophet bekannt; es ist aber fraglich, ob er zuverlässiger ist, als seine zweifüssigen Collegen. Laubguss. * D' Laubagüss kimt ganz gwis. (Oberösterreich.) - Baumgarten, I, 53. Vom Laubfall im October. Laubrissene. Laubrissene1, Wassergüssene2. 1) Die Zeit, in der das Laub fällt. 2) Regenzeit. Lauch. 1 Lauch bleibt Lauch, wohin man pflanzt ihn auch. - Reinsberg IV, 40. 2 Lauch und Rauch für die Augen wenig taugen. Holl.: Look en rook, uijen en bruijen, waken en braken zijn ses zaken, die kwade oogen maken. (Harrebomee, II, 36.) *3 Er hat Lauch geschält. - Körte, 3705a. Von Thränelndisn. [Spaltenumbruch] Laudate. Laudate, laudate, das ja kein weiser Mann einen klugen Sohn late. - Petri, II, 434. Laudes. 1 Mit dem Laudes und dem Liedlein Placebo (s. d.) fahet man die Narren. - Klosterspiegel, 33, 12; Eiselein, 411. *2 Einem die Laudes lesen. - Grimmelshausen, Vogelnest, II; Theatrum Diabolorum, 227a. Ihn derb ausschelten. Laue (der). Der Laue dient weder zu sieden noch zu braten. - Geiler, Nsch., 97. "Die erste Schell der Faul Narren ist die löwheyt oder lewe. Dies ist eine böse Faulkeit, dieweil du weder kalt noch warm bist, sondern lewe; da dienst du nirgendt zu, weder zu sieden noch zu braten." (Kloster, I, 734.) Lauer. Wer sawrn Lawr nit hat gekost, der kent fürwar kein süssen Most. - Waldis, III, 95. Lauern. 1 De luren kann, kann Biggen maken. - Hauskalender, IV. 2 Es ist kein Lauren vber dess Neidharts lauren. - Petri, II, 268. *3 Er lauert auf ihn wie Katz' auf die Maus. Holl.: Hij loert op hem als de kat op de muis. (Harrebomee, I, 387b.) *4 Er lauert darauf wie die Katze auf eine Speckseite. Holl.: Hij loert als eene kat op eene zij spek. (Harrebomee, I, 387b.) *5 Er lauert (darauf), wie der Fuchs auf Gelfleisch1. (Ostpreuss.) - Frischbier, 443; Frischbier2, 2315. 1) Gelbfleisch, Hühnerfleisch. Holl.: Zij loeren op hunne prooi, als de kraaijen op een ziek schaap. (Harrebomee, I, 446b). *6 Er lauert wie ein Hachelmacher. (Elsass.) Klein, I, 180. Gibt sehr aufmerksam Acht auf etwas. *7 Er lauert wie ein Maulwurfsfänger. *8 He lauert wie Bold im Landgrawen. Kommt nicht zum Ziel. Aus Danzig mit der Bemerkung: Vermuthlich war Bold betrunken und kam im Landgraben um. *9 He luert as de Düvel up de Seel'. (Holst.) - Schütze, III, 64. Vom boshaften Erlauern der Gelegenheit, einen andern zu vernichten, unglücklich zu machen. *10 He laurt as en Pingsfoss. (Holst.) - Schütze, III, 64 u. 210; Bueren, 552; Frommann, VI, 281, 642; Eichwald, 1996; Hauskalender, II. Er lauert wie der Fuchs zu Pfingsten aufs Federvieh, auch von solchen, die kein gutes Gewissen haben. *11 He laurt up em as de Krai (Krähe) op dat kranke Farken. (Holst.) - Schütze, III, 63. Wie die Krähe aufs kranke Schwein, um es, wenn es todt ist, zu zerfleischen. Die polnischen Oberschlesier sagen: Er lauert wie ein Kibitz: Czai sie jak czajka. (Lompa, 8.) *12 He laurt up Kleweräsken. - Eichwald, 1057. *13 He laurt wi de Hund op de doodge Koh. - Frischbier2, 2317. *14 He laurt wie de Foss und're Eegd (Egge). - Frischbier2, 2316. *15 Hei liuerde as en Nickel im Hafersacke. (Sauerland.) *16 Ik laur as Aalheit ünner de Trepp. - Schütze, I, 4. Ich warte wie eine Braut, deren Liebhaber zum Besuch ausbleibt. *17 Lauren wie ein Dole auff ein Nuss. - Theatrum Diabolorum, 339a. *18 Luure dü a faas. (Amrum.) - Haupt, VIII, 360, 150. Lauere du dem Fuchs. *19 Laurig as 'n Ilck (Iltis). - Schiller, II, 9a. Lauerer. 1 Der Laurer haurt und laurt. - Körte, 3712 u. 4662. 2 En Laurer an der Wand hört seine eigene Schand. (S. Horcher 1, Lauscher und Loser.) (Waldeck.) - Curtze, 348, 428. Dän.: Hvo staaer paar luur hörer tit det han nödig vil. (Prov. dan., 398.)
[Spaltenumbruch] 18 Wenn das Laub im October zeitig von den Bäumen fällt, so erwartet man eine frühe Frühlingssaat; fällt es spät, eine späte. – Orakel, 826. 19 Wenn das Laub nicht vor Martini fällt, gibt's einen Winter mit grosser Kält'. 20 Wenn das Laub spät im November abfällt, so folgt starke Kälte und späte Frühlingssaat. – Orakel, 869. 21 Wenn junges Laub kommt, fällt das alte ab. 22 Wenn's ins junge Laub donnert, gibt's wohlfeile Zeit. – Bair. Hauskalender. 23 Wenn's Laub im Herbst nit abe will, so will's im Früelig nit ufe. (Solothurn.) – Schild, 107, 72. 24 Wer das Laub fürchtet, bleibe aus dem Walde. (S. Blatt 26 u. 27.) Die Franzosen: Was wird der im Walde thun, der jeden Busch fürchtet. (Reinsberg III, 99.) 25 Wer sich unter das Laub stellt, wird zweimal nass. 26 Wüchs Laub und Gras wie Neid und Hass, so hätten die Rinder heu'r ein'n guten Winter. 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(Breslauer Erzähler.) Laube. * In die Laube gehen. Eine angenehme und geschützte Stellung suchen. „Hannover wird sich (mit Bezug auf den Zutritt zum französisch-preussischen Handelsvertrage) gewaltig zieren, aber schliesslich doch in die Laube gehen.“ (Breslauer Zeitung, 1864, Nr. 235, S. 1363.) Laubfrosch. 1 Wann der Laubfrosch auff den bäumen schreyet, so kompt ein regen. – Henisch, 1261, 37. 2 Wenn der Laubfrosch schreit, ist der Regen nicht weit. (Wend. Lausitz.) – Für Solothurn; Schild, 119, 192. 3 Wenn die Laubfrösche knarren, so magst du wol auff einen Regen harren. – Petri, II, 644; Henisch, 1261, 39; Blum, 275; Oec. rur., 35; Boebel, 94; Reinsberg VII, 53. Der Laubfrosch ist als Wetterprophet bekannt; es ist aber fraglich, ob er zuverlässiger ist, als seine zweifüssigen Collegen. Laubguss. * D' Laubagüss kimt ganz gwis. (Oberösterreich.) – Baumgarten, I, 53. Vom Laubfall im October. Laubrissene. Laubrissene1, Wassergüssene2. 1) Die Zeit, in der das Laub fällt. 2) Regenzeit. 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18 Wenn das Laub im October zeitig von den Bäumen fällt, so erwartet man eine frühe Frühlingssaat; fällt es spät, eine späte. – Orakel, 826.
19 Wenn das Laub nicht vor Martini fällt, gibt's einen Winter mit grosser Kält'.
20 Wenn das Laub spät im November abfällt, so folgt starke Kälte und späte Frühlingssaat. – Orakel, 869.
21 Wenn junges Laub kommt, fällt das alte ab.
22 Wenn's ins junge Laub donnert, gibt's wohlfeile Zeit. – Bair. Hauskalender.
23 Wenn's Laub im Herbst nit abe will, so will's im Früelig nit ufe. (Solothurn.) – Schild, 107, 72.
24 Wer das Laub fürchtet, bleibe aus dem Walde. (S. Blatt 26 u. 27.)
Die Franzosen: Was wird der im Walde thun, der jeden Busch fürchtet. (Reinsberg III, 99.)
25 Wer sich unter das Laub stellt, wird zweimal nass.
26 Wüchs Laub und Gras wie Neid und Hass, so hätten die Rinder heu'r ein'n guten Winter. (Oesterreich.)
27 Wüchss laub vnd grass als neyd, gewalt vnd hass, so essen die küe offt desster bass. – Werdea, A; Henneberger, 345; Frischbier2, 2314.
*28 Bei dam is Lôb und Groas verturben. (Schles.) – Frommann, III, 242, 4.
*29 Dat Lauw (auch: Läw) sall 'n wuol mit niemen. (Paderborn.) – Firmenich, I, 362, 8.
Er wird wahrscheinlich dem herbstlichen Witterungswechsel erliegen.
*30 Mit dem Lauwe weag goan. (Westf.)
Im Herbste sterben.
*31 Wenn's Laub abfällt, wird er's wol ausmachen.
Lauban.
* Sie liessen den Lauben sinken, gut Bier zum Bonzel wollten sie trinken. (Schles.)
Von denen, die. das Bessere dem weniger Guten vorziehen. Aus einem alten Volksliede, welches zu der Zeit verfasst wurde, als der Sohn Georg Podiebrad's die Lausitz 1465 verheerte, bei Lauban vorüberging und den Bunzlauern nichts als Bier abverlangte. Bei dieser Gelegenheit ist zu bemerken, dass man früher den Namen der Städte ein gewisses Geschlecht gab; man sagte: zu der Liegnitz, zum Bonzel, der Lauban u. s. w. (Breslauer Erzähler.)
Laube.
* In die Laube gehen.
Eine angenehme und geschützte Stellung suchen. „Hannover wird sich (mit Bezug auf den Zutritt zum französisch-preussischen Handelsvertrage) gewaltig zieren, aber schliesslich doch in die Laube gehen.“ (Breslauer Zeitung, 1864, Nr. 235, S. 1363.)
Laubfrosch.
1 Wann der Laubfrosch auff den bäumen schreyet, so kompt ein regen. – Henisch, 1261, 37.
2 Wenn der Laubfrosch schreit, ist der Regen nicht weit. (Wend. Lausitz.) – Für Solothurn; Schild, 119, 192.
3 Wenn die Laubfrösche knarren, so magst du wol auff einen Regen harren. – Petri, II, 644; Henisch, 1261, 39; Blum, 275; Oec. rur., 35; Boebel, 94; Reinsberg VII, 53.
Der Laubfrosch ist als Wetterprophet bekannt; es ist aber fraglich, ob er zuverlässiger ist, als seine zweifüssigen Collegen.
Laubguss.
* D' Laubagüss kimt ganz gwis. (Oberösterreich.) – Baumgarten, I, 53.
Vom Laubfall im October.
Laubrissene.
Laubrissene1, Wassergüssene2.
1) Die Zeit, in der das Laub fällt.
2) Regenzeit.
Lauch.
1 Lauch bleibt Lauch, wohin man pflanzt ihn auch. – Reinsberg IV, 40.
2 Lauch und Rauch für die Augen wenig taugen.
Holl.: Look en rook, uijen en bruijen, waken en braken zijn ses zaken, die kwade oogen maken. (Harrebomée, II, 36.)
*3 Er hat Lauch geschält. – Körte, 3705a.
Von Thränelndisn.
Laudate.
Laudate, laudate, das ja kein weiser Mann einen klugen Sohn late. – Petri, II, 434.
Laudes.
1 Mit dem Laudes und dem Liedlein Placebo (s. d.) fahet man die Narren. – Klosterspiegel, 33, 12; Eiselein, 411.
*2 Einem die Laudes lesen. – Grimmelshausen, Vogelnest, II; Theatrum Diabolorum, 227a.
Ihn derb ausschelten.
Laue (der).
Der Laue dient weder zu sieden noch zu braten. – Geiler, Nsch., 97.
„Die erste Schell der Faul Narren ist die löwheyt oder lewe. Dies ist eine böse Faulkeit, dieweil du weder kalt noch warm bist, sondern lewe; da dienst du nirgendt zu, weder zu sieden noch zu braten.“ (Kloster, I, 734.)
Lauer.
Wer sawrn Lawr nit hat gekost, der kent fürwar kein süssen Most. – Waldis, III, 95.
Lauern.
1 De luren kann, kann Biggen maken. – Hauskalender, IV.
2 Es ist kein Lauren vber dess Neidharts lauren. – Petri, II, 268.
*3 Er lauert auf ihn wie Katz' auf die Maus.
Holl.: Hij loert op hem als de kat op de muis. (Harrebomée, I, 387b.)
*4 Er lauert darauf wie die Katze auf eine Speckseite.
Holl.: Hij loert als eene kat op eene zij spek. (Harrebomée, I, 387b.)
*5 Er lauert (darauf), wie der Fuchs auf Gelfleisch1. (Ostpreuss.) – Frischbier, 443; Frischbier2, 2315.
1) Gelbfleisch, Hühnerfleisch.
Holl.: Zij loeren op hunne prooi, als de kraaijen op een ziek schaap. (Harrebomée, I, 446b).
*6 Er lauert wie ein Hachelmacher. (Elsass.) Klein, I, 180.
Gibt sehr aufmerksam Acht auf etwas.
*7 Er lauert wie ein Maulwurfsfänger.
*8 He lauert wie Bold im Landgrawen.
Kommt nicht zum Ziel. Aus Danzig mit der Bemerkung: Vermuthlich war Bold betrunken und kam im Landgraben um.
*9 He luert as de Düvel up de Seel'. (Holst.) – Schütze, III, 64.
Vom boshaften Erlauern der Gelegenheit, einen andern zu vernichten, unglücklich zu machen.
*10 He lûrt as en Pingsfoss. (Holst.) – Schütze, III, 64 u. 210; Bueren, 552; Frommann, VI, 281, 642; Eichwald, 1996; Hauskalender, II.
Er lauert wie der Fuchs zu Pfingsten aufs Federvieh, auch von solchen, die kein gutes Gewissen haben.
*11 He lûrt up em as de Krai (Krähe) op dat kranke Farken. (Holst.) – Schütze, III, 63.
Wie die Krähe aufs kranke Schwein, um es, wenn es todt ist, zu zerfleischen. Die polnischen Oberschlesier sagen: Er lauert wie ein Kibitz: Czai się jak czajka. (Lompa, 8.)
*12 He lûrt up Kleweräsken. – Eichwald, 1057.
*13 He lûrt wi de Hund op de doodge Koh. – Frischbier2, 2317.
*14 He lûrt wie de Foss und're Eegd (Egge). – Frischbier2, 2316.
*15 Hei liuerde as en Nickel im Hafersacke. (Sauerland.)
*16 Ik lûr as Aalheit ünner de Trepp. – Schütze, I, 4.
Ich warte wie eine Braut, deren Liebhaber zum Besuch ausbleibt.
*17 Lauren wie ein Dole auff ein Nuss. – Theatrum Diabolorum, 339a.
*18 Luure dü a faas. (Amrum.) – Haupt, VIII, 360, 150.
Lauere du dem Fuchs.
*19 Lûrig as 'n Ilck (Iltis). – Schiller, II, 9a.
Lauerer.
1 Der Laurer haurt und laurt. – Körte, 3712 u. 4662.
2 En Lûrer an der Wand hört sîne eigene Schand. (S. Horcher 1, Lauscher und Loser.) (Waldeck.) – Curtze, 348, 428.
Dän.: Hvo staaer paar luur hører tit det han nödig vil. (Prov. dan., 398.)
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