Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 44 So viel Löcher, so viel Nägel. Holl.: Zooveel gaten, zooveel spijkers. (Harrebomee, I, 206a.) Frz.: Autant de trous, autant de chevilles. (Bohn II, 7; Cahier, 1737.) 45 Tau einem Lock möt de Voss rut. - Fritz Reuter, Stromtid (Wismar 1863), II, 70. 46 Twe Löcker hew't man, sed' de Schosterfrau to'n Quartiermaker, vörn arbeit't mein Mann un achter de Gesell. (Hamburg.) - Hoefer, 967; Schlingmann, 1275. 47 AUs dem Loch, woraus mer kreisch (weint), lach mer och. (Köln.) - Firmenich, I, 474, 119. 48 Wär et bei'n alen Lökeren let, dei brauket keine neie te boren. - Schambach, II, 532; hochdeutsch bei Simrock, 6571; Körte, 3938. Wer es bei dem alten Loche lässt, braucht kein neues zu bohren. (Simrock, 6571.) Wer sich mit dem Bestehenden behilft, erspart Mühe und Kosten, Neues an die Stelle zu setzen. 49 Wäre das Loch unter der Nase zu wie einem Frosch nach Sanct-Jakobstag, so bliebe viel unterwegs. - Eiselein, 432. 50 Was zu einem Loch hereinkommt, geht zum andern wieder hinaus. - Reinsberg III, 57. Die Holländer: Durch ein Loch wirst du den Aal fangen, durch ein anderes wird er entwischen. (Reinsberg III, 21.) 51 Wei annern en Lok maket, dei fällt selwer derin. (Sauerland.) 52 Wenn das Loch vnter der Nasen zu were, blieb viel böss vnterwegen. - Lehmann, 534, 19; Simrock, 6576. 53 Wenn ein Loch zu ist, steigt der Fuchs durch ein anderes in den Hühnerstall. 54 Wenn ein Loch zu wird, wird ein anderes wieder auf. Wenn uns ein Weg abgeschnitten oder verschlossen wird, so öffnet sich ein anderer für unser Fortkommen; wenn eine Erwerbsquelle versiegt, erschliesst sich eine neue. 55 Wenn man ein Loch durch manchen predigt, so hilffts doch nicht. - Lehmann, 541, 63. 56 Wenn man einmal ein Loch ins Kleid bekommt, so ist es stets in Gefahr. 57 Wenn um ein Loch Blech geschlagen wird, ist die Kanne noch lange nicht fertig. (Leipzig.) 58 Wer alle löcher ersuchen wil, muss seine hend bescheissen vil. Lat.: Hic digitos maculat, qui cuncta foramina tentat (Loci comm., 36.) 59 Wer alle Löcher krebset aus, zeucht bald eine beschissene Hand heraus. - Eyering, III, 502. 60 Wer alle Löcher vermacht, fängt am wenigsten; denn er stopft wol auch die Löcher zu, durch die die Fische hereinkommen. 61 Wer alle Löcher will stopffen, der stopfft sobald die zu, so nutzen, als die schaden. - Lehmann, 68, 10; Sailer, 330. Dän.: Hvo som vil stoppe alde huller han stopper saa snart de nyttelige som de skadelige. (Prov. dan., 21.) 62 Wer alle Löcher will verstopfen, den soll man mit der Peitsche klopfen. - Eiselein, 433; Simrock, 6568. 63 Wer das Loch unter der Nase zu weit aufthut, muss geflickte Schuhe tragen. Holl.: Die het gat onder den neus veel open doet, moet gescheurde schoenen dragen. (Harrebomee, I, 204b.) 64 Wer es bey den Alten löchern bleiben lest, der darff kein newe bohren. - Lehmann, 315, 29. 65 Wer in alle Löcher guckt, dem kann leicht was ins Gesicht fliegen. Span.: Quien acecha por agujero, ve su duelo. (Bohn II, 245.) 66 Wer in einem bösen Loch steckt, muss sehen wie er herauskommt. Holl.: Wie in een kwaad gat is, die moet erdoor. (Harrebomee, I, 205b.) 67 Wer selber nicht die Löcher kann leiden, muss andern nicht das Wams zerschneiden. 68 Wie das Loch ist, so muss der Keil sein. Die Russen: In ein tiefes Loch muss man einen langen Keil schlagen. (Altmann VI, 394.) [Spaltenumbruch] 69 Wie man ins Loch hineinschreit, so ruft's wieder heraus. - Simrock, 6572. 70 Wie sie in das hole Loch schreien, also erhalts wider. - Nas, 503a. 71 Wo die Löcher sind, da sind die Krebse. - Reinsberg II, 54. 72 Wo-n es Loch dri ist, ist au eis drus. (Luzern.) 73 Wozu das Loch stopffen, wenn die Hühner aussgeflogen sind. - Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 589. 74 Wozu neue Löcher bohren, wenn man die alten gebrauchen kann. Dän.: Som stedse vil bore nye huller, naar man kund bruge de gamle. (Prov. dan., 432.) 75 Zu dem Loche man hineinkriecht, zu dem muss man auch wieder heraus. - Nass. Schulbl., XIV, 5. Vom Schlupf- und Fallenstellen für Hasen. 76 Zu einem Loche muss es doch hinaus. - Simrock, 6575. Die Sache muss sich doch endlich auf eine oder die andere Art entscheiden. 77 Zuletzt müssen wir alle ins Loch (Grab). *78 A Loch in de Tag nei schlaufe. (Ulm.) *79 A pfeift auf (aus) dem letzten Loche. - Grimmelshausen, Vogelnest, II; Eiselein, 432; Braun, I, 2379; Frischbier, 473; Frischbier2, 2387. In Schlesien: A pfeifft (auch: pfefft) uff'm letzten Luche. (Robinson, 269.) In Würtemberg: Ufem letzten Loch pfeiffe. (Nefflen, 458.) - Bei wem es mit Vermögen, Gesundheit u. s. w. zu Ende geht. Frz.: Tirer du clocher. Lat.: Ad restim res redit. (Faselius, 6; Frohberg, 11; Hanzely, 90; Hauer, L; Philippi, I, 10; Wiegand, 734.) - Mortuus jacet pedens. (Eiselein, 432; Binder I, 1904.) *80 A pfeift aus'm rechten Luchche. (Hirschberg.) - Hochdeutsch bei Körte, 3939c. *81 Alle Löcher durchsuchen. Holl.: Al de gaten omzoeken. (Harrebomee, I, 204.) *82 Aus einem Loche ins andere gehen (gerathen). *83 Blos't a e woarm Loch. (S. Ellenbogen 6.) - Gomolcke, 720. *84 Blos't mer a mee woarm Loach. (S. Ellenbogen 6.) - Gomolcke, 1159. *85 Dar is nen Lock dör to sein. - Dähnert, 283b. Es ist nicht abzusehen, wie die Sache ein gutes Ende nehmen könne. *86 Das Loch einem verriemen. - Schottel, 1117b. *87 Das Loch ist nicht zu stopfen. Holl.: Dat gat is niet te stoppen. (Harrebomee, I, 204a.) *88 Das Loch ist vernagelt. Holl.: Dat gat is vernageld. (Harrebomee, I, 204a.) *89 Das Loch ist zugeschnappt. Er ist endlich erwischt worden. *90 Das Loch, was er machte, ging in ein Getreide(Stroh-)magazin. - Burckhardt, 401. Von dem Fehlschlagen einer mühsamen Unternehmung. Von einem Diebe entlehnt, der eine Mauer in der Absicht durchbrach, Kostbarkeiten, Kleinodien dahinter zu finden, aber nur Getreide oder Stroh fand, womit ihm wenig gedient sein konnte. *91 Das Loch zustopfen, wenn die Hühner ausgeflogen sind. - Fischart, Gesch. *92 Das Loch zustopfen, wenn 's Bein gebrochen ist. Span.: Recebido ya el danno, atapar el horado. (Bohn II, 254.) *93 Das wird ein Loch geben. Holl.: Dat zal een gat maken. (Harrebomee, I, 204a.) *94 Dat is en elend Lock. - Dähnert, 283b. Das ist eine schlechte Wohnung. *95 De blosst upt't letzte Lock. - Dähnert, 283. *96 Dem ess e Loch durch de Nas gebot wurden. (Bedburg.) Die Sache hat für ihn einen unangenehmen Ausgang genommen. Um diesen Gedanken, namentlich Ueberlistung, Uebervortheilung, Hintergehung u. s. w. auszudrücken, sind mir noch folgende sprichwörtliche Redensarten aus Bedburg zugegangen: Dä ess ens räet en der Dreck gerippe wurde. Dä ess üvver der Löffel balbet wurde. Dä äss ens räet öm et Liet gefot wueden. Dä ess geschnigge wueden ohne Mätz. Dä ess geschniggen un heel. Dä ess en Ei en et Nese gelat wueden. Hä let em Dreck. Dä ess ens räet an de Liemroth kumme. Dem ess 'ne Strech durch de Rechnung gemacht wueden. Dä hät den Papst drüvver kriegen. Dat ess im 'ne Schlag en de Bocks. Hä hät de [Spaltenumbruch] 44 So viel Löcher, so viel Nägel. Holl.: Zooveel gaten, zooveel spijkers. (Harrebomée, I, 206a.) Frz.: Autant de trous, autant de chevilles. 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(Reinsberg III, 21.) 51 Wei annern en Lok maket, dei fällt selwer derin. (Sauerland.) 52 Wenn das Loch vnter der Nasen zu were, blieb viel böss vnterwegen. – Lehmann, 534, 19; Simrock, 6576. 53 Wenn ein Loch zu ist, steigt der Fuchs durch ein anderes in den Hühnerstall. 54 Wenn ein Loch zu wird, wird ein anderes wieder auf. Wenn uns ein Weg abgeschnitten oder verschlossen wird, so öffnet sich ein anderer für unser Fortkommen; wenn eine Erwerbsquelle versiegt, erschliesst sich eine neue. 55 Wenn man ein Loch durch manchen predigt, so hilffts doch nicht. – Lehmann, 541, 63. 56 Wenn man einmal ein Loch ins Kleid bekommt, so ist es stets in Gefahr. 57 Wenn um ein Loch Blech geschlagen wird, ist die Kanne noch lange nicht fertig. (Leipzig.) 58 Wer alle löcher ersuchen wil, muss seine hend bescheissen vil. 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44 So viel Löcher, so viel Nägel.
Holl.: Zooveel gaten, zooveel spijkers. (Harrebomée, I, 206a.)
Frz.: Autant de trous, autant de chevilles. (Bohn II, 7; Cahier, 1737.)
45 Tau einem Lock möt de Voss rut. – Fritz Reuter, Stromtid (Wismar 1863), II, 70.
46 Twê Löcker hew't man, sëd' de Schôsterfrû to'n Quartiermâker, vörn arbeit't mîn Mann un achter de Gesell. (Hamburg.) – Hoefer, 967; Schlingmann, 1275.
47 Ûs dem Loch, worûs mer krîsch (weint), lâch mer och. (Köln.) – Firmenich, I, 474, 119.
48 Wär et bî'n âlen Lökeren let, dei brûket keine nîe te bôren. – Schambach, II, 532; hochdeutsch bei Simrock, 6571; Körte, 3938.
Wer es bei dem alten Loche lässt, braucht kein neues zu bohren. (Simrock, 6571.) Wer sich mit dem Bestehenden behilft, erspart Mühe und Kosten, Neues an die Stelle zu setzen.
49 Wäre das Loch unter der Nase zu wie einem Frosch nach Sanct-Jakobstag, so bliebe viel unterwegs. – Eiselein, 432.
50 Was zu einem Loch hereinkommt, geht zum andern wieder hinaus. – Reinsberg III, 57.
Die Holländer: Durch ein Loch wirst du den Aal fangen, durch ein anderes wird er entwischen. (Reinsberg III, 21.)
51 Wei annern en Lok maket, dei fällt selwer derin. (Sauerland.)
52 Wenn das Loch vnter der Nasen zu were, blieb viel böss vnterwegen. – Lehmann, 534, 19; Simrock, 6576.
53 Wenn ein Loch zu ist, steigt der Fuchs durch ein anderes in den Hühnerstall.
54 Wenn ein Loch zu wird, wird ein anderes wieder auf.
Wenn uns ein Weg abgeschnitten oder verschlossen wird, so öffnet sich ein anderer für unser Fortkommen; wenn eine Erwerbsquelle versiegt, erschliesst sich eine neue.
55 Wenn man ein Loch durch manchen predigt, so hilffts doch nicht. – Lehmann, 541, 63.
56 Wenn man einmal ein Loch ins Kleid bekommt, so ist es stets in Gefahr.
57 Wenn um ein Loch Blech geschlagen wird, ist die Kanne noch lange nicht fertig. (Leipzig.)
58 Wer alle löcher ersuchen wil, muss seine hend bescheissen vil.
Lat.: Hic digitos maculat, qui cuncta foramina tentat (Loci comm., 36.)
59 Wer alle Löcher krebset aus, zeucht bald eine beschissene Hand heraus. – Eyering, III, 502.
60 Wer alle Löcher vermacht, fängt am wenigsten; denn er stopft wol auch die Löcher zu, durch die die Fische hereinkommen.
61 Wer alle Löcher will stopffen, der stopfft sobald die zu, so nutzen, als die schaden. – Lehmann, 68, 10; Sailer, 330.
Dän.: Hvo som vil stoppe alde huller han stopper saa snart de nyttelige som de skadelige. (Prov. dan., 21.)
62 Wer alle Löcher will verstopfen, den soll man mit der Peitsche klopfen. – Eiselein, 433; Simrock, 6568.
63 Wer das Loch unter der Nase zu weit aufthut, muss geflickte Schuhe tragen.
Holl.: Die het gat onder den neus veel open doet, moet gescheurde schoenen dragen. (Harrebomée, I, 204b.)
64 Wer es bey den Alten löchern bleiben lest, der darff kein newe bohren. – Lehmann, 315, 29.
65 Wer in alle Löcher guckt, dem kann leicht was ins Gesicht fliegen.
Span.: Quien acecha por agujero, ve su duelo. (Bohn II, 245.)
66 Wer in einem bösen Loch steckt, muss sehen wie er herauskommt.
Holl.: Wie in een kwaad gat is, die moet erdoor. (Harrebomée, I, 205b.)
67 Wer selber nicht die Löcher kann leiden, muss andern nicht das Wams zerschneiden.
68 Wie das Loch ist, so muss der Keil sein.
Die Russen: In ein tiefes Loch muss man einen langen Keil schlagen. (Altmann VI, 394.)
69 Wie man ins Loch hineinschreit, so ruft's wieder heraus. – Simrock, 6572.
70 Wie sie in das hole Loch schreien, also erhalts wider. – Nas, 503a.
71 Wo die Löcher sind, da sind die Krebse. – Reinsberg II, 54.
72 Wo-n es Loch dri ist, ist au eis drus. (Luzern.)
73 Wozu das Loch stopffen, wenn die Hühner aussgeflogen sind. – Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 589.
74 Wozu neue Löcher bohren, wenn man die alten gebrauchen kann.
Dän.: Som stedse vil bore nye huller, naar man kund bruge de gamle. (Prov. dan., 432.)
75 Zu dem Loche man hineinkriecht, zu dem muss man auch wieder heraus. – Nass. Schulbl., XIV, 5.
Vom Schlupf- und Fallenstellen für Hasen.
76 Zu einem Loche muss es doch hinaus. – Simrock, 6575.
Die Sache muss sich doch endlich auf eine oder die andere Art entscheiden.
77 Zuletzt müssen wir alle ins Loch (Grab).
*78 A Loch in de Tag nei schlaufe. (Ulm.)
*79 A pfeift auf (aus) dem letzten Loche. – Grimmelshausen, Vogelnest, II; Eiselein, 432; Braun, I, 2379; Frischbier, 473; Frischbier2, 2387.
In Schlesien: A pfeifft (auch: pfefft) uff'm letzten Luche. (Robinson, 269.) In Würtemberg: Ufem letzten Loch pfeiffe. (Nefflen, 458.) – Bei wem es mit Vermögen, Gesundheit u. s. w. zu Ende geht.
Frz.: Tirer du clocher.
Lat.: Ad restim res redit. (Faselius, 6; Frohberg, 11; Hanzely, 90; Hauer, L; Philippi, I, 10; Wiegand, 734.) – Mortuus jacet pedens. (Eiselein, 432; Binder I, 1904.)
*80 A pfeift aus'm rechten Luchche. (Hirschberg.) – Hochdeutsch bei Körte, 3939c.
*81 Alle Löcher durchsuchen.
Holl.: Al de gaten omzoeken. (Harrebomée, I, 204.)
*82 Aus einem Loche ins andere gehen (gerathen).
*83 Blos't a ê woarm Lôch. (S. Ellenbogen 6.) – Gomolcke, 720.
*84 Blos't mer a mee woarm Loach. (S. Ellenbogen 6.) – Gomolcke, 1159.
*85 Dar is nên Lock dör to sîn. – Dähnert, 283b.
Es ist nicht abzusehen, wie die Sache ein gutes Ende nehmen könne.
*86 Das Loch einem verriemen. – Schottel, 1117b.
*87 Das Loch ist nicht zu stopfen.
Holl.: Dat gat is niet te stoppen. (Harrebomée, I, 204a.)
*88 Das Loch ist vernagelt.
Holl.: Dat gat is vernageld. (Harrebomée, I, 204a.)
*89 Das Loch ist zugeschnappt.
Er ist endlich erwischt worden.
*90 Das Loch, was er machte, ging in ein Getreide(Stroh-)magazin. – Burckhardt, 401.
Von dem Fehlschlagen einer mühsamen Unternehmung. Von einem Diebe entlehnt, der eine Mauer in der Absicht durchbrach, Kostbarkeiten, Kleinodien dahinter zu finden, aber nur Getreide oder Stroh fand, womit ihm wenig gedient sein konnte.
*91 Das Loch zustopfen, wenn die Hühner ausgeflogen sind. – Fischart, Gesch.
*92 Das Loch zustopfen, wenn 's Bein gebrochen ist.
Span.: Recebido ya el daño, atapar el horado. (Bohn II, 254.)
*93 Das wird ein Loch geben.
Holl.: Dat zal een gat maken. (Harrebomée, I, 204a.)
*94 Dat is ên elend Lock. – Dähnert, 283b.
Das ist eine schlechte Wohnung.
*95 De blôsst upt't letzte Lock. – Dähnert, 283.
*96 Dem ess e Loch durch de Nas gebôt wurden. (Bedburg.)
Die Sache hat für ihn einen unangenehmen Ausgang genommen. Um diesen Gedanken, namentlich Ueberlistung, Uebervortheilung, Hintergehung u. s. w. auszudrücken, sind mir noch folgende sprichwörtliche Redensarten aus Bedburg zugegangen: Dä ess ens räet en der Dreck gerippe wurde. Dä ess üvver der Löffel balbêt wurde. Dä äss ens räet öm et Liet gefôt wueden. Dä ess geschnigge wueden ohne Mätz. Dä ess geschniggen un heel. Dä ess en Ei en et Nese gelât wueden. Hä let em Dreck. Dä ess ens räet an de Liemroth kumme. Dem ess 'ne Strech durch de Rechnung gemacht wueden. Dä hät den Papst drüvver kriegen. Dat ess im 'ne Schlag en de Bocks. Hä hät de
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