Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch]
Löfflich. Er hat's nur löfflich, nicht schefflich. - Körte, 3944c; Braun, I, 2385. Log. 1 Achter in't Log1 want ok Lüde. - Bueren, 2; Frommann, II, 388, 2; Hauskalender, I. 1) Dorf, namentlich Pfarrdorf, lateinisch: locus = Ort, Stätte, Haus. (Vgl. Stürenburg, 140.) Hinten im Dorfe wohnen auch Leute. 2 Negen Logen un en Stadt, de hebben mitnander en Slötelgatt. - Kern, 86. Unter den neun Logen sind die Dörfer Extum, Haxtum, Rahe, Walle, Sandhorst, Wallinghausen, Egels, Pogens und Kirchdorf gemeint, die zum Kirchspiel Aurich gehören und Logen genannt, auch mit Spottversen geneckt werden. (S. Pogens, Walle und Wallinghausen.) Logement (s. Losament). Schlecht Logement und Langeweil', schwarz Brot, schlimm Bier und grobe Schweinekeul' gibt's allenthalben in Westfalen; wer's nicht glaubt, mag's selbst erfahren. (S. Brot 152.) - Deutsche Romanzeitung, III, 40, 314; Simrock, 11576; Hesekiel, 11; Reinsberg V, 75. Logik. Die Logik ist von der Rhetorik überwältigt und besiegt worden. (Altsächs.) Einer der kriegerischen Bischöfe war Gerhard Baron von Berg, Bischof von Hildesheim. Gleich in seinem ersten Amtsjahre (1364) schlug und fing er sechzig westfälische Ritter, die gleich Räubern in dem Bisthum früher gehaust hatten. Auch mit den Herzögen von Braunschweig kämpfte er, obgleich schwächer an Kräften, immer mit grossem Vortheil und Glück. Unter ihren Verbündeten bekam er einst den Bischof von Halberstadt, Albert, den man allgemein für einen guten Logiker hielt, gefangen. Gerhard aber war als ein ausgezeichneter Rhetoriker bekannt. Da also der erstere in die Hände des letztern, seines Feindes, gekommen war, so hörte man lange Zeit im ganzen Sachsen das obige Sprichwort. Logiren. 1 Willt jü hier alle loschiren? Et is 'r Platz genaug, segt de Gosewische, un kratzet seck unnen an'n Buke. (Hildesheim.) - Hoefer, 399. *2 Er logirt beim freien Mann. Wohnt im Freien; der Obdachlose. Frz.: Il a loge a l'enseigne de la lune. (Leroux, I, 70.) Lobe. Eigene Lohe macht die Stube warm. - Reinsberg III, 106. Lohenstein. * Heiliger Lohenstein! Lohgerber. Löer un Schinner sind Suister(Schwester-)kinner. (Sauerland.) Lohkäs. * Das ist der helle Lohkäs. (Ulm.) (S. Pappendeckel.) Lohn. 1 Besser vergeblicher Lohn als verdorbener Meister. 2 Danach Lohn, danach Arbeit. "Weisst du nach Brot, nach Futter nur zu streben, schau, wie gemüthlich liegt der Ochse dort im Gras und kaut! Geh, lege dich daneben!" (Fr. von Sallet, Laienevangelium, Leipzig 1842, S. 36.) Dän.: Lidet arbeyde, liden lön. - Lön som arbeyde. (Prov. dan., 396.) 3 Deinen Lohn sollst du nicht wissen. - Simrock, 6606. 4 Der Lohn ist kranck, wo man nur sagt: hab danck. - Petri, II, 200; Henisch, 641, 54. 5 Ein Lohn ohn nutz vnd ein vergeben Kunst tregt nicht Brot ins Hauss. - Petri, II, 212. 6 Geringer Lohn ist besser als keiner. Dän.: Den bliver end ikke u-lönt som ilde bliver lönt, ond lön er og lön. (Prov. dan., 396.) 7 Guter lohn, getrewer Diener. - Lehmann, 126, 56. 8 Guter Lohn macht die Arbeit leicht. - Lehmann, 73, 32; Körte, 3946; Winckler, XIII, 14. It.: La mercede raddolcisce il travaglio. (Pazzaglia, 222, 1; Gaal, 1112.) Lat.: Cum mercede labor gratior esse solet. (Seybold, 101; Binder I, 261; II, 646; Gaal, 1112; Philippi, I, 102.) Schwed.: Hand hand twättar, steen steen glättar, en god löhn gör arbete lättar. - Löhn gjör mödan lätt. (Grubb, 495; Törning, 61.) [Spaltenumbruch] 9 Guter Lohn macht hurtige Hände. - Gaal, 1112; Simrock, 6601; Körte, 3946; Braun, I, 2388; Graf, 266, 249. Mhd.: Er sprach: "des ein gebaure dem andern tuot, komet dicke lon, des hoer ich jehen." (Reinhardt.) (Zingerle, 95.) Frz.: Loyer est sorcier. (Leroux, II, 257.) Schwed.: Lön och ära lockar trohet fram. (Grubb, 495.) 10 Guter Lohn macht in der Kirche grossen Thon. - Lehmann, 73, 32; Eiselein, 433; Simrock, 6600. 11 Guter Lohn und guter Gewinn machen einen guten Gesellen bald reich. - Lehmann, 682, 27. 12 Höltzen lohn, höltzen arbeit. 13 Je geringer Lohn, je weniger (schlechter) Arbeit. Böhm.: Za spatny plat nespora prace. (Celakovsky, 129.) Poln.: Niespora praca, gdy licha placa. (Celakovsky, 129.) 14 Klein Lohn, klein Arbeit. 15 Kupferner Lohn, kupferne Arbeit. 16 Lohn, darnach Arbeit. - Gruter, III, 64; Lehmann, II, 380, 67. "Verdienter lohn im himmel schreit." (Waldis, I, 57, 46.) 17 Lohn um Lohn war eben schon. - Lehmann, II, 375, 115; Körte, 3945. 18 Lohn und Ehre sind Quell und Sporn der Lehre. Dän.: Lön og aere ere aarsag til laere. (Prov. dan., 896.) 19 Niemand kann den Lohn vorausfordern. Dän.: Det er daarligt at kraeve lön for arbeydet er giort. (Prov. dan., 34 u. 101.) 20 Niemand kann mit dem Lohn entlaufen. - Graf, 266, 245. Wie jeder Arbeiter seines Lohnes werth ist, so kann aber auch umgekehrt niemand Lohn annehmen und behalten und die Arbeit stehen lassen. Wer den Lohn für bestimmte Zeit vorausbezahlt erhält, muss diese Zeit ausdienen. Schiffsleute, welche dem Lohn entliefen, wurden ehedem gehängt. (Vgl. Homeyer's Sachsenspiegel, II, 32, 3; Lassberg, Schwabenspiegel, 203.) In Hamburg: Nemant mach myt deme lone entlopen. (Lappenberg, 180, 22.) 21 Rechnest du auf Lohn, so hast du ihn schon. 22 Schlechter Lohn macht schlecht Tuch. - Lehmann, 73, 38. 23 Uebler Lohn ist auch Lohn. Schwed.: Ond löön är och löön. (Grubb, 145.) 24 Verdienten Lohn muss man bezahlen oder binnen Jahres mahnen. - Graf, 178, 200. Im Plattdeutschen: Vordent lon schall me bethalen, vnd binnen jares manen. (Pufendorf, I, 118.) 25 Verdienten Lohn sol man geben bey Sonnenschein. - Petri, II, 566; Latendorf II, 27. 26 Verdienter Lohn schreiet zu Gott im Himmel. - Petri, II, 566; Blum, 56; Eisenhart, 430; Pistor., VI, 67; Sutor, 257; Schulze, 3; Sprichwörterschatz, 155. Der Rückstand des schuldigen Lohnes galt immer für die dringendste Schuld. 27 Vier Lohn gibt die Welt: Args vmb Guts, spahten Rewen, leren Kasten vnd ein verlassen Alter. - Gruter, III, 90; Lehmann, II, 800, 81. 28 Wer den Lohn bekommt, mag auch die (Mist-) Grube (Kloake) räumen. Schwed.: Den som tar lönen ma och giöra tjensten. (Törning, 22.) 29 Wer den Lohn weg hat, legt die Hände in den Schos. 30 Wer den Lon verdeinen will, dei mot er ok wat vor daun. - Schambach, II, 516. 31 Wer für wenig Lohn weit läuft, dem ist der Weg hin so lang wie der zurück. - Körte, 6773. 32 Wer keinen Lohn bekommt, wird auch belohnt. Nämlich mit Undank. Schwed.: Den bliir intet olönt, som illa bliir lönt. (Grubb, 145.) 33 Wer leichtlich seinen Lohn fordert, dient selten aus. - Nass. Schulbl., XIV, 5. 34 Wer ohne Lohn dient, wird keinen fetten (guten) Bissen beissen. It.: Buona vita non puo tenere, quel che serve senz' avere. (Bohn II, 75.)
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Löfflich. Er hat's nur löfflich, nicht schefflich. – Körte, 3944c; Braun, I, 2385. Lôg. 1 Achter in't Lôg1 wânt ôk Lüde. – Bueren, 2; Frommann, II, 388, 2; Hauskalender, I. 1) Dorf, namentlich Pfarrdorf, lateinisch: locus = Ort, Stätte, Haus. (Vgl. Stürenburg, 140.) Hinten im Dorfe wohnen auch Leute. 2 Negen Logen un ên Stadt, de hebben mitnander ên Slötelgatt. – Kern, 86. Unter den neun Logen sind die Dörfer Extum, Haxtum, Rahe, Walle, Sandhorst, Wallinghausen, Egels, Pogens und Kirchdorf gemeint, die zum Kirchspiel Aurich gehören und Logen genannt, auch mit Spottversen geneckt werden. (S. Pogens, Walle und Wallinghausen.) Logement (s. Losament). Schlecht Logement und Langeweil', schwarz Brot, schlimm Bier und grobe Schweinekeul' gibt's allenthalben in Westfalen; wer's nicht glaubt, mag's selbst erfahren. (S. Brot 152.) – Deutsche Romanzeitung, III, 40, 314; Simrock, 11576; Hesekiel, 11; Reinsberg V, 75. Logik. Die Logik ist von der Rhetorik überwältigt und besiegt worden. (Altsächs.) Einer der kriegerischen Bischöfe war Gerhard Baron von Berg, Bischof von Hildesheim. Gleich in seinem ersten Amtsjahre (1364) schlug und fing er sechzig westfälische Ritter, die gleich Räubern in dem Bisthum früher gehaust hatten. Auch mit den Herzögen von Braunschweig kämpfte er, obgleich schwächer an Kräften, immer mit grossem Vortheil und Glück. Unter ihren Verbündeten bekam er einst den Bischof von Halberstadt, Albert, den man allgemein für einen guten Logiker hielt, gefangen. Gerhard aber war als ein ausgezeichneter Rhetoriker bekannt. Da also der erstere in die Hände des letztern, seines Feindes, gekommen war, so hörte man lange Zeit im ganzen Sachsen das obige Sprichwort. Logiren. 1 Willt jü hier alle loschiren? Et is 'r Platz genaug, segt de Gôsewische, un kratzet seck unnen an'n Buke. (Hildesheim.) – Hoefer, 399. *2 Er logirt beim freien Mann. Wohnt im Freien; der Obdachlose. Frz.: Il a logé à l'enseigne de la lune. (Leroux, I, 70.) Lobe. Eigene Lohe macht die Stube warm. – Reinsberg III, 106. Lohenstein. * Heiliger Lohenstein! Lohgerber. Löer un Schinner sind Suister(Schwester-)kinner. (Sauerland.) Lohkäs. * Das ist der helle Lohkäs. (Ulm.) (S. Pappendeckel.) Lohn. 1 Besser vergeblicher Lohn als verdorbener Meister. 2 Danach Lohn, danach Arbeit. „Weisst du nach Brot, nach Futter nur zu streben, schau, wie gemüthlich liegt der Ochse dort im Gras und kaut! Geh, lege dich daneben!“ (Fr. von Sallet, Laienevangelium, Leipzig 1842, S. 36.) Dän.: Lidet arbeyde, liden løn. – Løn som arbeyde. (Prov. dan., 396.) 3 Deinen Lohn sollst du nicht wissen. – Simrock, 6606. 4 Der Lohn ist kranck, wo man nur sagt: hab danck. – Petri, II, 200; Henisch, 641, 54. 5 Ein Lohn ohn nutz vnd ein vergeben Kunst tregt nicht Brot ins Hauss. – Petri, II, 212. 6 Geringer Lohn ist besser als keiner. Dän.: Den bliver end ikke u-lønt som ilde bliver lønt, ond løn er og løn. 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Löfflich.
Er hat's nur löfflich, nicht schefflich. – Körte, 3944c; Braun, I, 2385.
Lôg.
1 Achter in't Lôg1 wânt ôk Lüde. – Bueren, 2; Frommann, II, 388, 2; Hauskalender, I.
1) Dorf, namentlich Pfarrdorf, lateinisch: locus = Ort, Stätte, Haus. (Vgl. Stürenburg, 140.) Hinten im Dorfe wohnen auch Leute.
2 Negen Logen un ên Stadt, de hebben mitnander ên Slötelgatt. – Kern, 86.
Unter den neun Logen sind die Dörfer Extum, Haxtum, Rahe, Walle, Sandhorst, Wallinghausen, Egels, Pogens und Kirchdorf gemeint, die zum Kirchspiel Aurich gehören und Logen genannt, auch mit Spottversen geneckt werden. (S. Pogens, Walle und Wallinghausen.)
Logement (s. Losament).
Schlecht Logement und Langeweil', schwarz Brot, schlimm Bier und grobe Schweinekeul' gibt's allenthalben in Westfalen; wer's nicht glaubt, mag's selbst erfahren. (S. Brot 152.) – Deutsche Romanzeitung, III, 40, 314; Simrock, 11576; Hesekiel, 11; Reinsberg V, 75.
Logik.
Die Logik ist von der Rhetorik überwältigt und besiegt worden. (Altsächs.)
Einer der kriegerischen Bischöfe war Gerhard Baron von Berg, Bischof von Hildesheim. Gleich in seinem ersten Amtsjahre (1364) schlug und fing er sechzig westfälische Ritter, die gleich Räubern in dem Bisthum früher gehaust hatten. Auch mit den Herzögen von Braunschweig kämpfte er, obgleich schwächer an Kräften, immer mit grossem Vortheil und Glück. Unter ihren Verbündeten bekam er einst den Bischof von Halberstadt, Albert, den man allgemein für einen guten Logiker hielt, gefangen. Gerhard aber war als ein ausgezeichneter Rhetoriker bekannt. Da also der erstere in die Hände des letztern, seines Feindes, gekommen war, so hörte man lange Zeit im ganzen Sachsen das obige Sprichwort.
Logiren.
1 Willt jü hier alle loschiren? Et is 'r Platz genaug, segt de Gôsewische, un kratzet seck unnen an'n Buke. (Hildesheim.) – Hoefer, 399.
*2 Er logirt beim freien Mann.
Wohnt im Freien; der Obdachlose.
Frz.: Il a logé à l'enseigne de la lune. (Leroux, I, 70.)
Lobe.
Eigene Lohe macht die Stube warm. – Reinsberg III, 106.
Lohenstein.
* Heiliger Lohenstein!
Lohgerber.
Löer un Schinner sind Suister(Schwester-)kinner. (Sauerland.)
Lohkäs.
* Das ist der helle Lohkäs. (Ulm.) (S. Pappendeckel.)
Lohn.
1 Besser vergeblicher Lohn als verdorbener Meister.
2 Danach Lohn, danach Arbeit.
„Weisst du nach Brot, nach Futter nur zu streben, schau, wie gemüthlich liegt der Ochse dort im Gras und kaut! Geh, lege dich daneben!“ (Fr. von Sallet, Laienevangelium, Leipzig 1842, S. 36.)
Dän.: Lidet arbeyde, liden løn. – Løn som arbeyde. (Prov. dan., 396.)
3 Deinen Lohn sollst du nicht wissen. – Simrock, 6606.
4 Der Lohn ist kranck, wo man nur sagt: hab danck. – Petri, II, 200; Henisch, 641, 54.
5 Ein Lohn ohn nutz vnd ein vergeben Kunst tregt nicht Brot ins Hauss. – Petri, II, 212.
6 Geringer Lohn ist besser als keiner.
Dän.: Den bliver end ikke u-lønt som ilde bliver lønt, ond løn er og løn. (Prov. dan., 396.)
7 Guter lohn, getrewer Diener. – Lehmann, 126, 56.
8 Guter Lohn macht die Arbeit leicht. – Lehmann, 73, 32; Körte, 3946; Winckler, XIII, 14.
It.: La mercede raddolcisce il travaglio. (Pazzaglia, 222, 1; Gaal, 1112.)
Lat.: Cum mercede labor gratior esse solet. (Seybold, 101; Binder I, 261; II, 646; Gaal, 1112; Philippi, I, 102.)
Schwed.: Hand hand twättar, steen steen glättar, en god löhn gör arbete lättar. – Löhn gjör mödan lätt. (Grubb, 495; Törning, 61.)
9 Guter Lohn macht hurtige Hände. – Gaal, 1112; Simrock, 6601; Körte, 3946; Braun, I, 2388; Graf, 266, 249.
Mhd.: Er sprach: „des ein gebûre dem andern tuot, komet dicke lôn, des hoer ich jehen.“ (Reinhardt.) (Zingerle, 95.)
Frz.: Loyer est sorcier. (Leroux, II, 257.)
Schwed.: Lön och ära lockar trohet fram. (Grubb, 495.)
10 Guter Lohn macht in der Kirche grossen Thon. – Lehmann, 73, 32; Eiselein, 433; Simrock, 6600.
11 Guter Lohn und guter Gewinn machen einen guten Gesellen bald reich. – Lehmann, 682, 27.
12 Höltzen lohn, höltzen arbeit.
13 Je geringer Lohn, je weniger (schlechter) Arbeit.
Böhm.: Za špatný plat nesporá práce. (Čelakovský, 129.)
Poln.: Niespora praca, gdy licha placa. (Čelakovský, 129.)
14 Klein Lohn, klein Arbeit.
15 Kupferner Lohn, kupferne Arbeit.
16 Lohn, darnach Arbeit. – Gruter, III, 64; Lehmann, II, 380, 67.
„Verdienter lohn im himmel schreit.“ (Waldis, I, 57, 46.)
17 Lohn um Lohn war eben schon. – Lehmann, II, 375, 115; Körte, 3945.
18 Lohn und Ehre sind Quell und Sporn der Lehre.
Dän.: Løn og ære ere aarsag til lære. (Prov. dan., 896.)
19 Niemand kann den Lohn vorausfordern.
Dän.: Det er daarligt at kræve løn for arbeydet er giort. (Prov. dan., 34 u. 101.)
20 Niemand kann mit dem Lohn entlaufen. – Graf, 266, 245.
Wie jeder Arbeiter seines Lohnes werth ist, so kann aber auch umgekehrt niemand Lohn annehmen und behalten und die Arbeit stehen lassen. Wer den Lohn für bestimmte Zeit vorausbezahlt erhält, muss diese Zeit ausdienen. Schiffsleute, welche dem Lohn entliefen, wurden ehedem gehängt. (Vgl. Homeyer's Sachsenspiegel, II, 32, 3; Lassberg, Schwabenspiegel, 203.) In Hamburg: Nemant mach myt deme lone entlopen. (Lappenberg, 180, 22.)
21 Rechnest du auf Lohn, so hast du ihn schon.
22 Schlechter Lohn macht schlecht Tuch. – Lehmann, 73, 38.
23 Uebler Lohn ist auch Lohn.
Schwed.: Ond löön är och löön. (Grubb, 145.)
24 Verdienten Lohn muss man bezahlen oder binnen Jahres mahnen. – Graf, 178, 200.
Im Plattdeutschen: Vordent lon schall me bethalen, vnd binnen jares manen. (Pufendorf, I, 118.)
25 Verdienten Lohn sol man geben bey Sonnenschein. – Petri, II, 566; Latendorf II, 27.
26 Verdienter Lohn schreiet zu Gott im Himmel. – Petri, II, 566; Blum, 56; Eisenhart, 430; Pistor., VI, 67; Sutor, 257; Schulze, 3; Sprichwörterschatz, 155.
Der Rückstand des schuldigen Lohnes galt immer für die dringendste Schuld.
27 Vier Lohn gibt die Welt: Args vmb Guts, spahten Rewen, leren Kasten vnd ein verlassen Alter. – Gruter, III, 90; Lehmann, II, 800, 81.
28 Wer den Lohn bekommt, mag auch die (Mist-) Grube (Kloake) räumen.
Schwed.: Den som tar lönen må och giöra tjensten. (Törning, 22.)
29 Wer den Lohn weg hat, legt die Hände in den Schos.
30 Wer den Lôn verdeinen will, dei mot er ôk wat vor daun. – Schambach, II, 516.
31 Wer für wenig Lohn weit läuft, dem ist der Weg hin so lang wie der zurück. – Körte, 6773.
32 Wer keinen Lohn bekommt, wird auch belohnt.
Nämlich mit Undank.
Schwed.: Den bliir intet olönt, som illa bliir lönt. (Grubb, 145.)
33 Wer leichtlich seinen Lohn fordert, dient selten aus. – Nass. Schulbl., XIV, 5.
34 Wer ohne Lohn dient, wird keinen fetten (guten) Bissen beissen.
It.: Buona vita non può tenere, quel che serve senz' avere. (Bohn II, 75.)
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