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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 4 Märzenregen, dürre Ernte. - Boebel, 82.

5 Märzenregen geht dürrem Sommer entgegen. - Orakel, 358.

6 Märzenregen sollst wieder aus der Erde fegen. - Boebel, 71.

7 Viel Märzregen macht einen dürren Sommer. - Orakel, 357.


Märzenschein.

Märzenschein lässt noch nichts gedeihn. - Boebel, 82.


Märzenschnee.

1 Mähzerschniee deit dem Bore wieh. (Köln.) - Weyden, I, 1.

2 Märtenssnai deit den Früchten wai. (Marsberg.) - Firmenich, I, 321, 19.

3 Märzenschnee döt (thut) Köern un Bäume weh. - Boebel, 85.

4 Märzenschnee frisst, Aprilenschnee düngt. - Bair. Hauskalender; Zingerle, 92; Orakel, 373.

5 Märzenschnee ist ein schlimmer Nachbar.

It.: Tanto bastasse la mala vicina, quanto basta la neve marzolina. (Orakel, 376.)

6 Märzenschnee thut den alten Schafen weh. (Anhalt.)

7 Märzenschnee thut den Früchten (dem Bauer) weh. - Blum, 247; Pistor., X, 89; Frischbier, 2351; Braun, II, 522.

8 Märzenschnee thut den jungen Bäumen weh. - Klix, 40.

9 Märzenschnee thut Frucht und Weinstock weh. - Simrock, 6848.

10 Märzens Sneei doit der Sat recht wei. - Schambach, II, 362.

11 Märzschnee dauert nee. (Schles.)

In der Lombardei: Märzschnee dauert von Abend bis Morgen. Auf Sardinien: Der Märzschnee dauert so lange wie ein schlimmer Nachbar. In Venetien: Märzschnee währt nicht lange. (Reinsberg VIII, 100.)

12 Märzschnee deit 't Land weh. (Seehausen.) - Firmenich, III, 123, 4.

13 Märzschnee ist Dung der Saat. (Ostpreuss.) - Boebel, 79.

In Dänemark nur halbe.

14 Märzschnee soll den Alten auscuriren die Falten. - Parömiakon, 3009.

15 Märzschnee thut nicht der Saat weh. (Ostpreuss.) - Boebel, 80; Orakel, 374.

Jede Regel hat ihre Ausnahme, die zuweilen in ihr Gegentheil umschlägt; und so ist es auch, sagte der landwirthschaftliche Berichterstatter der Breslauer Zeitung, mit dem Satze, dass Märzschnee der Saat wehe thut, dem das Obige widerspricht. Denn Schnee im März, wenn er bald wieder wegschmilzt, ist den Saaten, besonders aber den Grasländereien heilsam und gewährt ihnen eine gute Düngung. Besonders gut ist er für die schon bestellte Frühjahrssaat (Erbsen, Sommerroggen, Frühhafer). Diese Früchte geben, wenn sie nach der Einsaat noch einen Schnee bekommen, auffallend viel Körner. (Bresl. Zeitung, 1864, Nr. 150.)

16 Merzeschnee, Abrelleräge bringe-n-im Meie grosse Säge. (Solothurn.) - Schild, 104, 45.

17 Merzeschnee wie Gift, Abrelleschnee wie Mist. (Solothurn.) - Schild, 113, 118.

18 Mierzeschnei deit dem Keire wei. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 8.


Märzensonne.

Märzensonne - kurze Wonne.

"Weit unfreundlicher lauten die Urtheile anderer Völker über sie. Die Sarden halten sie für so schädlich, dass sie empfehlen: Die Märzsonne nimm nur im Schritt, d. i. lass dich von ihr nur im Gehen und während der Arbeit bescheinen. Die Märzsonne, sagen sie, drückt ihr Zeichen auf, und die Aprilsonne die Larve. Die Portugiesen: Märzsonne klebt wie Lehm und trifft wie ein Schlägel. In Illyrien heisst es gar: Besser, dass dich eine Schlange beisst, als dass dich die Märzsonne wärme. Namentlich wird ihr eine grosse Wirkung auf die Hautfarbe zugeschrieben. In Toscana heisst es: März färbt, April malt, Mai macht die Frauen schön. In Bergamo fügt man hinzu: und Juli macht sie zu Scheusalen; während die Venetier mit dem Troste schliessen: wer schön ist, wird es im Mai wieder." (Reinsberg VIII, 103.)

Engl.: The March sun causes dust', and the wind blows it about. (Bohn II, 13.)


[Spaltenumbruch]
Märzenspak.

Merzenspak givt Roggen innen Sack. (Osnabrück.) - Eichwald, 1281.

Trockene Witterung im März verspricht ein fruchtbat Jahr. Spaken bezeichnet das Austrocknen der Luft. Spak, spakig = ausgedörrt, aufgetrocknet und geborsten; uneigentlich: old und spak = hinfällig (von Menschen). Spaken = vor Hitze und Dürre zusammentrocknen. (Vgl. Stürenburg, 249b.)


Märzenstaub.

1 Ein Loth Märzenstaub ist einen Dukaten werth. - Simrock, 6850; Braun, II, 554; Orakel, 353.

Der Engländer sagt gar: Ein Scheffel Märzenstaub sei mehr werth als das Lösegeld eines Königs. (Reinsberg VIII, 102.)

2 En betchen Märzstof (bischen Märzstaub) is en'n Dukaen werth. (Göttingen.) - Schambach, II, 361.

Sonniges, warmes Wetter im März, sodass Staub die Strasse bedeckt, verheisst eine reiche Ernte.

3 Märzenstaub bringt Gras und Laub. - Simrock, 6851; Lohrengel, I, 485; Boebel, 83; Orakel, 350; Braun, II, 555; Schmitz, 171, 31; für Solothurn: Schild, 103, 39.

4 Märzenstaub ist Gold und Silber werth. (Böhmen.)

Holl.: Een drooge Maart is goud waard; een natte Mei geeft boter in de wei. (Harrebomee, II, 48a.)

5 Märzenstaub ist Goldes werth. - Orakel, 352; Boebel, 84; Baumgarten, 46; Klix, 40.

Der Czeche: Staub im März ist Gold und Silber, aber Schnee ist Gift fürs Korn. (Reinsberg VIII, 102.)

Holl.: Een inhoudende Maart is geld waard. (Harrebomee, II, 48b.)

6 Märzenstaub macht den Bauer nicht taub. (Warburg.) - Boebel, 86.

7 Märzestaub und Aprilgfülle1 thuend den Bur d' Köste fülle. (Luzern.)

1) Lache, Pfütze, verwandt mit dem englischen Gulley, Gully, Abfluss des Wassers. (Stalder, I, 493.)

8 Märzstaub, golden Laub. - Boebel, 80.

9 Märzstaub ist dem Golde gleich zu achten. - Blum, 245; Orakel, 351.

10 Märzstoff is 't Loth 'n Dukoaten werth. (Seehausen.) - Firmenich, III, 123, 5.

Trockene Witterung im März ist den Saaten sehr günstig.

Engl.: A bushel of March dust is worth a king's ransom. (Bohn, II, 33.)


Märzenthau.

1 Märzenthau - Aprilreif. (Luzern.)

2 Märzethau, Maienschnee. (Luzern.)

3 So viel Märzthaue, so viel Reife im April, und so viel Nebel im August. - Orakel, 370.

4 So viel Märzthaue vom Himmel steigen, so viel Reife sich nach Ostern zeigen. - Orakel, 372.


Märzenwasser.

Märzenwasser macht schön.

In Oberösterreich nimmt man zum Waschen gern Märzenwasser. (Vgl. Baumgarten, Progr., S. 23, 24.)


Märzenwind.

Märzenwind und Aprilregen verheissen im Mai grossen Segen. - Boebel, 79; Orakel, 364.

Auf der Pyrenäischen Halbinsel behauptet man aber: März windig, April regnerisch, so wird aus gutem Bienenhaus ein schlechtes. (Reinsberg VIII, 102.)

Engl.: March wind and May sun make clothes white and maids dun. (Bohn II, 33.)


Märzgras.

1 Martsgers komt eg tu Swes. (Amrum.) - Haupt, VIII, 371, 333.

Märzgras kommt nicht zur Schwade, wird kein Schwadengras.

2 Märzgras thut nimmer gut.

Engl.: March grass never did good. (Bohn II, 33.)

Holl.: Het maartgras hoort u niet. (Harrebomee, II, 48b.)


Märzgewitter.

Märzgewitter zeigen an, dass grosse Winde ziehn heran. - Boebel, 82.


Märzhühnchen.

* Ein sehr voreiliges Märzhühnchen. - Eiselein, 453.


Marzipan.

1 Der beste Marzipan wird wurmstichig, wenn man ihn zehn Jahre aufhebt.

Aehnlich russisch Altmann V, 79.

[Spaltenumbruch] 4 Märzenregen, dürre Ernte.Boebel, 82.

5 Märzenregen geht dürrem Sommer entgegen.Orakel, 358.

6 Märzenregen sollst wieder aus der Erde fegen.Boebel, 71.

7 Viel Märzregen macht einen dürren Sommer.Orakel, 357.


Märzenschein.

Märzenschein lässt noch nichts gedeihn.Boebel, 82.


Märzenschnee.

1 Mähzerschniee deit dem Bôre wieh. (Köln.) – Weyden, I, 1.

2 Märtenssnai deit den Früchten wai. (Marsberg.) – Firmenich, I, 321, 19.

3 Märzenschnee döt (thut) Köern un Bäume weh.Boebel, 85.

4 Märzenschnee frisst, Aprilenschnee düngt.Bair. Hauskalender; Zingerle, 92; Orakel, 373.

5 Märzenschnee ist ein schlimmer Nachbar.

It.: Tanto bastasse la mala vicina, quanto basta la neve marzolina. (Orakel, 376.)

6 Märzenschnee thut den alten Schafen weh. (Anhalt.)

7 Märzenschnee thut den Früchten (dem Bauer) weh.Blum, 247; Pistor., X, 89; Frischbier, 2351; Braun, II, 522.

8 Märzenschnee thut den jungen Bäumen weh.Klix, 40.

9 Märzenschnee thut Frucht und Weinstock weh.Simrock, 6848.

10 Märzens Sneî doit der Sât recht wei.Schambach, II, 362.

11 Märzschnee dauert nee. (Schles.)

In der Lombardei: Märzschnee dauert von Abend bis Morgen. Auf Sardinien: Der Märzschnee dauert so lange wie ein schlimmer Nachbar. In Venetien: Märzschnee währt nicht lange. (Reinsberg VIII, 100.)

12 Märzschnee deit 't Land weh. (Seehausen.) – Firmenich, III, 123, 4.

13 Märzschnee ist Dung der Saat. (Ostpreuss.) – Boebel, 79.

In Dänemark nur halbe.

14 Märzschnee soll den Alten auscuriren die Falten.Parömiakon, 3009.

15 Märzschnee thut nicht der Saat weh. (Ostpreuss.) – Boebel, 80; Orakel, 374.

Jede Regel hat ihre Ausnahme, die zuweilen in ihr Gegentheil umschlägt; und so ist es auch, sagte der landwirthschaftliche Berichterstatter der Breslauer Zeitung, mit dem Satze, dass Märzschnee der Saat wehe thut, dem das Obige widerspricht. Denn Schnee im März, wenn er bald wieder wegschmilzt, ist den Saaten, besonders aber den Grasländereien heilsam und gewährt ihnen eine gute Düngung. Besonders gut ist er für die schon bestellte Frühjahrssaat (Erbsen, Sommerroggen, Frühhafer). Diese Früchte geben, wenn sie nach der Einsaat noch einen Schnee bekommen, auffallend viel Körner. (Bresl. Zeitung, 1864, Nr. 150.)

16 Merzeschnee, Abrelleräge bringe-n-im Meie grosse Säge. (Solothurn.) – Schild, 104, 45.

17 Merzeschnee wie Gift, Abrelleschnee wie Mist. (Solothurn.) – Schild, 113, 118.

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Märzensonne.

Märzensonne – kurze Wonne.

„Weit unfreundlicher lauten die Urtheile anderer Völker über sie. Die Sarden halten sie für so schädlich, dass sie empfehlen: Die Märzsonne nimm nur im Schritt, d. i. lass dich von ihr nur im Gehen und während der Arbeit bescheinen. Die Märzsonne, sagen sie, drückt ihr Zeichen auf, und die Aprilsonne die Larve. Die Portugiesen: Märzsonne klebt wie Lehm und trifft wie ein Schlägel. In Illyrien heisst es gar: Besser, dass dich eine Schlange beisst, als dass dich die Märzsonne wärme. Namentlich wird ihr eine grosse Wirkung auf die Hautfarbe zugeschrieben. In Toscana heisst es: März färbt, April malt, Mai macht die Frauen schön. In Bergamo fügt man hinzu: und Juli macht sie zu Scheusalen; während die Venetier mit dem Troste schliessen: wer schön ist, wird es im Mai wieder.“ (Reinsberg VIII, 103.)

Engl.: The March sun causes dust', and the wind blows it about. (Bohn II, 13.)


[Spaltenumbruch]
Märzenspak.

Merzenspak givt Roggen innen Sack. (Osnabrück.) – Eichwald, 1281.

Trockene Witterung im März verspricht ein fruchtbat Jahr. Spaken bezeichnet das Austrocknen der Luft. Spâk, spâkig = ausgedörrt, aufgetrocknet und geborsten; uneigentlich: old und spâk = hinfällig (von Menschen). Spaken = vor Hitze und Dürre zusammentrocknen. (Vgl. Stürenburg, 249b.)


Märzenstaub.

1 Ein Loth Märzenstaub ist einen Dukaten werth.Simrock, 6850; Braun, II, 554; Orakel, 353.

Der Engländer sagt gar: Ein Scheffel Märzenstaub sei mehr werth als das Lösegeld eines Königs. (Reinsberg VIII, 102.)

2 En betchen Märzstof (bischen Märzstaub) is en'n Dukaen werth. (Göttingen.) – Schambach, II, 361.

Sonniges, warmes Wetter im März, sodass Staub die Strasse bedeckt, verheisst eine reiche Ernte.

3 Märzenstaub bringt Gras und Laub.Simrock, 6851; Lohrengel, I, 485; Boebel, 83; Orakel, 350; Braun, II, 555; Schmitz, 171, 31; für Solothurn: Schild, 103, 39.

4 Märzenstaub ist Gold und Silber werth. (Böhmen.)

Holl.: Een drooge Maart is goud waard; een natte Mei geeft boter in de wei. (Harrebomée, II, 48a.)

5 Märzenstaub ist Goldes werth.Orakel, 352; Boebel, 84; Baumgarten, 46; Klix, 40.

Der Czeche: Staub im März ist Gold und Silber, aber Schnee ist Gift fürs Korn. (Reinsberg VIII, 102.)

Holl.: Een inhoudende Maart is geld waard. (Harrebomée, II, 48b.)

6 Märzenstaub macht den Bauer nicht taub. (Warburg.) – Boebel, 86.

7 Märzestaub und Aprilgfülle1 thuend den Bur d' Köste fülle. (Luzern.)

1) Lache, Pfütze, verwandt mit dem englischen Gulley, Gully, Abfluss des Wassers. (Stalder, I, 493.)

8 Märzstaub, golden Laub.Boebel, 80.

9 Märzstaub ist dem Golde gleich zu achten.Blum, 245; Orakel, 351.

10 Märzstoff is 't Loth 'n Dukoaten werth. (Seehausen.) – Firmenich, III, 123, 5.

Trockene Witterung im März ist den Saaten sehr günstig.

Engl.: A bushel of March dust is worth a king's ransom. (Bohn, II, 33.)


Märzenthau.

1 Märzenthau – Aprilreif. (Luzern.)

2 Märzethau, Maienschnee. (Luzern.)

3 So viel Märzthaue, so viel Reife im April, und so viel Nebel im August.Orakel, 370.

4 So viel Märzthaue vom Himmel steigen, so viel Reife sich nach Ostern zeigen.Orakel, 372.


Märzenwasser.

Märzenwasser macht schön.

In Oberösterreich nimmt man zum Waschen gern Märzenwasser. (Vgl. Baumgarten, Progr., S. 23, 24.)


Märzenwind.

Märzenwind und Aprilregen verheissen im Mai grossen Segen.Boebel, 79; Orakel, 364.

Auf der Pyrenäischen Halbinsel behauptet man aber: März windig, April regnerisch, so wird aus gutem Bienenhaus ein schlechtes. (Reinsberg VIII, 102.)

Engl.: March wind and May sun make clothes white and maids dun. (Bohn II, 33.)


Märzgras.

1 Mârtsgêrs komt eg tu Swês. (Amrum.) – Haupt, VIII, 371, 333.

Märzgras kommt nicht zur Schwade, wird kein Schwadengras.

2 Märzgras thut nimmer gut.

Engl.: March grass never did good. (Bohn II, 33.)

Holl.: Het maartgras hoort u niet. (Harrebomée, II, 48b.)


Märzgewitter.

Märzgewitter zeigen an, dass grosse Winde ziehn heran.Boebel, 82.


Märzhühnchen.

* Ein sehr voreiliges Märzhühnchen.Eiselein, 453.


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[[243]/0257] 4 Märzenregen, dürre Ernte. – Boebel, 82. 5 Märzenregen geht dürrem Sommer entgegen. – Orakel, 358. 6 Märzenregen sollst wieder aus der Erde fegen. – Boebel, 71. 7 Viel Märzregen macht einen dürren Sommer. – Orakel, 357. Märzenschein. Märzenschein lässt noch nichts gedeihn. – Boebel, 82. Märzenschnee. 1 Mähzerschniee deit dem Bôre wieh. (Köln.) – Weyden, I, 1. 2 Märtenssnai deit den Früchten wai. (Marsberg.) – Firmenich, I, 321, 19. 3 Märzenschnee döt (thut) Köern un Bäume weh. – Boebel, 85. 4 Märzenschnee frisst, Aprilenschnee düngt. – Bair. Hauskalender; Zingerle, 92; Orakel, 373. 5 Märzenschnee ist ein schlimmer Nachbar. It.: Tanto bastasse la mala vicina, quanto basta la neve marzolina. (Orakel, 376.) 6 Märzenschnee thut den alten Schafen weh. (Anhalt.) 7 Märzenschnee thut den Früchten (dem Bauer) weh. – Blum, 247; Pistor., X, 89; Frischbier, 2351; Braun, II, 522. 8 Märzenschnee thut den jungen Bäumen weh. – Klix, 40. 9 Märzenschnee thut Frucht und Weinstock weh. – Simrock, 6848. 10 Märzens Sneî doit der Sât recht wei. – Schambach, II, 362. 11 Märzschnee dauert nee. (Schles.) In der Lombardei: Märzschnee dauert von Abend bis Morgen. Auf Sardinien: Der Märzschnee dauert so lange wie ein schlimmer Nachbar. In Venetien: Märzschnee währt nicht lange. (Reinsberg VIII, 100.) 12 Märzschnee deit 't Land weh. (Seehausen.) – Firmenich, III, 123, 4. 13 Märzschnee ist Dung der Saat. (Ostpreuss.) – Boebel, 79. In Dänemark nur halbe. 14 Märzschnee soll den Alten auscuriren die Falten. – Parömiakon, 3009. 15 Märzschnee thut nicht der Saat weh. (Ostpreuss.) – Boebel, 80; Orakel, 374. Jede Regel hat ihre Ausnahme, die zuweilen in ihr Gegentheil umschlägt; und so ist es auch, sagte der landwirthschaftliche Berichterstatter der Breslauer Zeitung, mit dem Satze, dass Märzschnee der Saat wehe thut, dem das Obige widerspricht. Denn Schnee im März, wenn er bald wieder wegschmilzt, ist den Saaten, besonders aber den Grasländereien heilsam und gewährt ihnen eine gute Düngung. Besonders gut ist er für die schon bestellte Frühjahrssaat (Erbsen, Sommerroggen, Frühhafer). Diese Früchte geben, wenn sie nach der Einsaat noch einen Schnee bekommen, auffallend viel Körner. (Bresl. Zeitung, 1864, Nr. 150.) 16 Merzeschnee, Abrelleräge bringe-n-im Meie grosse Säge. (Solothurn.) – Schild, 104, 45. 17 Merzeschnee wie Gift, Abrelleschnee wie Mist. (Solothurn.) – Schild, 113, 118. 18 Mierzeschnî dît dem Kîre wî. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 8. Märzensonne. Märzensonne – kurze Wonne. „Weit unfreundlicher lauten die Urtheile anderer Völker über sie. Die Sarden halten sie für so schädlich, dass sie empfehlen: Die Märzsonne nimm nur im Schritt, d. i. lass dich von ihr nur im Gehen und während der Arbeit bescheinen. Die Märzsonne, sagen sie, drückt ihr Zeichen auf, und die Aprilsonne die Larve. Die Portugiesen: Märzsonne klebt wie Lehm und trifft wie ein Schlägel. In Illyrien heisst es gar: Besser, dass dich eine Schlange beisst, als dass dich die Märzsonne wärme. Namentlich wird ihr eine grosse Wirkung auf die Hautfarbe zugeschrieben. In Toscana heisst es: März färbt, April malt, Mai macht die Frauen schön. In Bergamo fügt man hinzu: und Juli macht sie zu Scheusalen; während die Venetier mit dem Troste schliessen: wer schön ist, wird es im Mai wieder.“ (Reinsberg VIII, 103.) Engl.: The March sun causes dust', and the wind blows it about. (Bohn II, 13.) Märzenspak. Merzenspak givt Roggen innen Sack. (Osnabrück.) – Eichwald, 1281. Trockene Witterung im März verspricht ein fruchtbat Jahr. Spaken bezeichnet das Austrocknen der Luft. Spâk, spâkig = ausgedörrt, aufgetrocknet und geborsten; uneigentlich: old und spâk = hinfällig (von Menschen). Spaken = vor Hitze und Dürre zusammentrocknen. (Vgl. Stürenburg, 249b.) Märzenstaub. 1 Ein Loth Märzenstaub ist einen Dukaten werth. – Simrock, 6850; Braun, II, 554; Orakel, 353. Der Engländer sagt gar: Ein Scheffel Märzenstaub sei mehr werth als das Lösegeld eines Königs. (Reinsberg VIII, 102.) 2 En betchen Märzstof (bischen Märzstaub) is en'n Dukaen werth. (Göttingen.) – Schambach, II, 361. Sonniges, warmes Wetter im März, sodass Staub die Strasse bedeckt, verheisst eine reiche Ernte. 3 Märzenstaub bringt Gras und Laub. – Simrock, 6851; Lohrengel, I, 485; Boebel, 83; Orakel, 350; Braun, II, 555; Schmitz, 171, 31; für Solothurn: Schild, 103, 39. 4 Märzenstaub ist Gold und Silber werth. (Böhmen.) Holl.: Een drooge Maart is goud waard; een natte Mei geeft boter in de wei. (Harrebomée, II, 48a.) 5 Märzenstaub ist Goldes werth. – Orakel, 352; Boebel, 84; Baumgarten, 46; Klix, 40. Der Czeche: Staub im März ist Gold und Silber, aber Schnee ist Gift fürs Korn. (Reinsberg VIII, 102.) Holl.: Een inhoudende Maart is geld waard. (Harrebomée, II, 48b.) 6 Märzenstaub macht den Bauer nicht taub. (Warburg.) – Boebel, 86. 7 Märzestaub und Aprilgfülle1 thuend den Bur d' Köste fülle. (Luzern.) 1) Lache, Pfütze, verwandt mit dem englischen Gulley, Gully, Abfluss des Wassers. (Stalder, I, 493.) 8 Märzstaub, golden Laub. – Boebel, 80. 9 Märzstaub ist dem Golde gleich zu achten. – Blum, 245; Orakel, 351. 10 Märzstoff is 't Loth 'n Dukoaten werth. (Seehausen.) – Firmenich, III, 123, 5. Trockene Witterung im März ist den Saaten sehr günstig. Engl.: A bushel of March dust is worth a king's ransom. (Bohn, II, 33.) Märzenthau. 1 Märzenthau – Aprilreif. (Luzern.) 2 Märzethau, Maienschnee. (Luzern.) 3 So viel Märzthaue, so viel Reife im April, und so viel Nebel im August. – Orakel, 370. 4 So viel Märzthaue vom Himmel steigen, so viel Reife sich nach Ostern zeigen. – Orakel, 372. Märzenwasser. Märzenwasser macht schön. In Oberösterreich nimmt man zum Waschen gern Märzenwasser. (Vgl. Baumgarten, Progr., S. 23, 24.) Märzenwind. Märzenwind und Aprilregen verheissen im Mai grossen Segen. – Boebel, 79; Orakel, 364. Auf der Pyrenäischen Halbinsel behauptet man aber: März windig, April regnerisch, so wird aus gutem Bienenhaus ein schlechtes. (Reinsberg VIII, 102.) Engl.: March wind and May sun make clothes white and maids dun. (Bohn II, 33.) Märzgras. 1 Mârtsgêrs komt eg tu Swês. (Amrum.) – Haupt, VIII, 371, 333. Märzgras kommt nicht zur Schwade, wird kein Schwadengras. 2 Märzgras thut nimmer gut. Engl.: March grass never did good. (Bohn II, 33.) Holl.: Het maartgras hoort u niet. (Harrebomée, II, 48b.) Märzgewitter. Märzgewitter zeigen an, dass grosse Winde ziehn heran. – Boebel, 82. Märzhühnchen. * Ein sehr voreiliges Märzhühnchen. – Eiselein, 453. Marzipan. 1 Der beste Marzipan wird wurmstichig, wenn man ihn zehn Jahre aufhebt. Aehnlich russisch Altmann V, 79.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [243]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/257>, abgerufen am 23.11.2024.