Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] himmlischen Zeichen des Schützen gelegen und dass das Consectarium daraus den besten Beweis des fraglichen Satzes abgebe. Von diesem Zeichen des Schützen meldet aber der berühmte Mollerus in seinen sonst als Orakel in vielen Ländern geltenden Weltkalendern, unter anderm in dem vom Jahre 1662 ausdrücklich: "Welche unter dem Schützen gelegen, die sind freigebig und befleissigen sich der Reinlichkeit." (Vgl. hierüber den Aufsatz: Ueber den Ursprung der Stichelnamen von Meissen, Schlesien, Thüringen und Kamenz, in der Zeitung für die elegante Welt, 1824, Nr. 128-132.) Meistbietend. * Sie wird an den Meistbietenden vergeben. Frz.: C'est la fille au vilain. (Lendroy, 1541.) Meisten. * Nicht nach den meisten, sondern nach den besten. - Körte, 4203; Körte2, 5271; Simrock, 6948; Braun, I, 2660. Meister. 1 Alles hat seinen Meister. 2 An'heren Mester, an'her Wetten. (Franz. Flandern.) - Firmenich, III, 697, 1. Andere Herren, andere Gesetze, Rechte. 3 Besser machen's die Meister als Gesellen. So sagte Kaiser Ferdinand I. auf dem Reichstage 1559. Um auszudrücken: "Wenn Fürste vnnd Herrn in sachen, Fried vnd wolfart betreffend in der Person vnnd selbst mit einander handeln vnnd jhr Herz vnnd meinung treulich eröffnen, wird dadurch mehr nutz gschafft, als wenn sie alle Rhät zusammen schickten." 4 Besser Meister sein als Knecht. 5 Bist du ein Meister in Israel und weisst das nicht? - Joh. 3, 10. Dän.: Er du mester i Israel, og veedst ei det? (Prov. dan., 414.) 6 Blöder Meister, blinde Gesellen. - Altmann VI, 509. 7 Dä isch Meister, wo der Flueg i's Feld führet. (Solothurn.) - Schild, 66. 115; Sutermeister, 139. 8 Das ist der rechte Meister Klügle, der das Ross im Hintern zäumen und rücklings reiten kann; seiner Sackpfeife Hall ist der allerbeste Schall. 9 Dat gift allteid Mester aver (über) Mester. - Kern, 344. Jeder findet seinen Meister. 10 Dat mut de Meister verstan, wenn de Wurst na Scheit smeckt. (Holst.) - Schütze, III, 96. Der Meister entscheidet, es ist sein Werk. 11 De beste Mester felt noch. - Schambach, II, 33. Auch der Tüchtigste irrt und macht Misgriffe. Holl.: De ervarenste en voorzigtigste kan wel eens missen. (Harrebomee, I, 186.) 12 De synen Meister nig hören will, de mot den Büddel hören. - Körte, 4213; Simrock, 6960. 13 Dem Meister bleibt doch seine Kunst, ob ihm schon das glück versagt sein gunst. - Lehmann, 450, 7; Markolf, 5. 14 Dem Meister gebührt der Lohn, dem Gesellen ein Trinckgeld. - Lehmann, 362, 7. 15 Dem Meister vom Handwerk soll man glauben. - Eiselein, 458; Simrock, 6956; Graf, 504, 148; Braun, I, 2072. 16 Den Meister ehrt seine Kunst. Dän.: For konst skal man meesteren aere. (Bohn I, 368.) 17 Den Meister lobt sein Werk. Mhd.: Ains meisters werk in loben sol, lobt er sich selb, daz stat nit wol. (Freidank.) (Germania, II, 141.) 18 Der grosse Meister vertreibt den kleinen. 19 Der Meister Einer Kunst nährt Weib und sieben Kinder, der Meister aller sieben Künste nährt sich selber nicht. - Simrock, 6095; Braun, I, 2098. 20 Der Meister hat die Kunst ergriffen: dreimal drei ist neun. 21 Der Meister ist des Zeugs nicht werth. - Lehmann, 145, 78. Sagen die, "so dawider sind, dass ein alter Mann ein junges Mägdlein nehme". 22 Der Meister ist dess zeugs werth. - Lehmann, 326, 7. 23 Der Meister ist über die Henne, der Gesell macht sich über das Truthuhn. (Lit.) [Spaltenumbruch] 24 Der Meister sitzt in seinem Pflocke. - Tendlau, 323. Er wird durch das Werk seiner eigenen Hände bezahlt oder bestraft. 25 Der Meister zeigt sich in der Beschränkung. 26 Der seinem meyster nit wil volgenn, der volge dem hencker. - Franck, II, 159a. 27 Dess Meisters Hand ist das beste Werkzeug im Haus. - Petri, II, 119. 28 Die besten meister arbeiten am wenigsten. - Henisch, 328, 21; Petri, II, 124. 29 Drei ungeschickte Meister sind: ein milder (barmherziger, sanfter) Wundarzt, ein sauersehender (finsterer, mürrischer) Wirth und ein sparsamer Koch. Dän.: Tre slags askikelige mestere: mild badsker, suur vert og skabbet kok. (Prov. dan., 414.) 30 Ein guter Meister macht ein Ding recht; wer einen hümpler dinget, dem wirds verderbet. - Petri, II, 193. 31 Ein guter meyster macht gute jünger. - Franck, II, 130b; Gruter, I, 28; Petri, II, 193; Simrock, 6959; Körte, 4212; Braun, I, 2686. Lat.: Bonus dux, bonus comes. (Sutor, 695.) 32 Ein Meister ist, vel weten unde wenig sagen und nicht anworten up alle Fragen. Diese schöne Lehre, die mancher Nordfriese nach dem Worte befolgt, wodurch freilich nicht immer bewiesen wird, dass es ein Vielwisser wirklich bis zur Meisterschaft gebracht hat, und die sehr bezeichnend für den Charakter der Nordfriesen ist, befand sich sonst als Inschrift in der Sanct-Severinskirche von Keitum, jetzt aber, da eine Menge wurmstichigen Gebälks aus derselben entfernt werden musste, schmückt sie das Wohnzimmer des Schullehrers Hansen. 33 Ein Meister kan viel Jünger leren. - Petri, II, 214. Bei Tunnicius (1132): Ein meister lert vele discipulen. (Egregia solus multos docet arte magister.) 34 Ein Meister kann nicht alle Künste. - Grubb, 191 u. 483. Dän.: En laege helbreder ikke alle saar. - En mester kund ei alt. (Prov. dan., 414.) Schwed.: En mästare kan icke alla konster. (Grubb, 193.) 35 Ein Meister macht seine Sachen recht, aber ein Stümper verderbets. - Keller, 165a. "Nun glaub' ich allerernst, was man fast täglich spricht: Ein Meister macht es recht, jedoch ein Stümper nicht." (Keller, 165b.) 36 Ein Meister soll nicht Hecken schlagen gehen. - Eiselein, 458. Der Weidmann soll Hunde halten und nicht auf den Busch klopfen, um das Wild aufzuscheuchen. 37 Ein Meister zeigt dem ander seine Griffe (Kniffe) nicht. Böhm.: Mistr mistru nerad ukazuje. (Celakovsky, 218.) 38 Einem jungen Meister gehet's überall wohl. Wenn er nämlich etwas versteht, in seinem Fache tüchtig ist. 39 Einen neidischen Meister erbet offt ein trewer Geselle. - Petri, II, 179. 40 Es fällt kein Meister vom Himmel. - Günther, 78; Körte, 4208: Braun, I, 2682. 41 Es gibt vil meyster, aber wenig vätter. - Franck, I, 163a; Lehmann, II, 127, 123. 42 Es hat alles seinen Meister. 43 Es ist aller Meister Lehr, man gewinnt mit Güte mehr. 44 Es ist ein seltener Meister, der keine Fehler macht. Holl.: Het moet wel een goed meester zijn, die nimmer fouten maakt. (Harrebomee, II, 72.) 45 Es ist einer nicht Meister in allen Dingen. Lat.: Alius aliis in rebus praestantior. ( Philippi, I, 21.) 46 Es ist kein besserer Meister als die Noth. Frz.: Il n'y a point de meilleur maeitre que la necessite et pauvrete. (Kritzinger, 430b.) 47 Es ist kein besserer Meister als Noth und Armuth. Holl.: Geen beter meesters dan armoede en nood. (Harrebomee, II, 72b.) 48 Es ist kein Meister geboren, sondern er muss gemacht werden. - Pistor., VIII, 1; Simrock, 6951. "Noch nie kein meister geboren ward, er must lehrnen in der jugend hart." (Loci comm., 115.) Engl.: No man is his craft's master the first day. (Bohn II, 83; Marin, 17.)
[Spaltenumbruch] himmlischen Zeichen des Schützen gelegen und dass das Consectarium daraus den besten Beweis des fraglichen Satzes abgebe. Von diesem Zeichen des Schützen meldet aber der berühmte Mollerus in seinen sonst als Orakel in vielen Ländern geltenden Weltkalendern, unter anderm in dem vom Jahre 1662 ausdrücklich: „Welche unter dem Schützen gelegen, die sind freigebig und befleissigen sich der Reinlichkeit.“ (Vgl. hierüber den Aufsatz: Ueber den Ursprung der Stichelnamen von Meissen, Schlesien, Thüringen und Kamenz, in der Zeitung für die elegante Welt, 1824, Nr. 128-132.) Meistbietend. * Sie wird an den Meistbietenden vergeben. Frz.: C'est la fille au vilain. (Lendroy, 1541.) Meisten. * Nicht nach den meisten, sondern nach den besten. – Körte, 4203; Körte2, 5271; Simrock, 6948; Braun, I, 2660. Meister. 1 Alles hat seinen Meister. 2 An'heren Mêster, an'her Wetten. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 697, 1. Andere Herren, andere Gesetze, Rechte. 3 Besser machen's die Meister als Gesellen. So sagte Kaiser Ferdinand I. auf dem Reichstage 1559. Um auszudrücken: „Wenn Fürste vnnd Herrn in sachen, Fried vnd wolfart betreffend in der Person vnnd selbst mit einander handeln vnnd jhr Herz vnnd meinung treulich eröffnen, wird dadurch mehr nutz gschafft, als wenn sie alle Rhät zusammen schickten.“ 4 Besser Meister sein als Knecht. 5 Bist du ein Meister in Israel und weisst das nicht? – Joh. 3, 10. Dän.: Er du mester i Israel, og veedst ei det? (Prov. dan., 414.) 6 Blöder Meister, blinde Gesellen. – Altmann VI, 509. 7 Dä isch Meister, wo der Flueg i's Feld führet. (Solothurn.) – Schild, 66. 115; Sutermeister, 139. 8 Das ist der rechte Meister Klügle, der das Ross im Hintern zäumen und rücklings reiten kann; seiner Sackpfeife Hall ist der allerbeste Schall. 9 Dat gift alltîd Mester aver (über) Mester. – Kern, 344. 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(Germania, II, 141.) 18 Der grosse Meister vertreibt den kleinen. 19 Der Meister Einer Kunst nährt Weib und sieben Kinder, der Meister aller sieben Künste nährt sich selber nicht. – Simrock, 6095; Braun, I, 2098. 20 Der Meister hat die Kunst ergriffen: dreimal drei ist neun. 21 Der Meister ist des Zeugs nicht werth. – Lehmann, 145, 78. Sagen die, „so dawider sind, dass ein alter Mann ein junges Mägdlein nehme“. 22 Der Meister ist dess zeugs werth. – Lehmann, 326, 7. 23 Der Meister ist über die Henne, der Gesell macht sich über das Truthuhn. (Lit.) [Spaltenumbruch] 24 Der Meister sitzt in seinem Pflocke. – Tendlau, 323. 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himmlischen Zeichen des Schützen gelegen und dass das Consectarium daraus den besten Beweis des fraglichen Satzes abgebe. Von diesem Zeichen des Schützen meldet aber der berühmte Mollerus in seinen sonst als Orakel in vielen Ländern geltenden Weltkalendern, unter anderm in dem vom Jahre 1662 ausdrücklich: „Welche unter dem Schützen gelegen, die sind freigebig und befleissigen sich der Reinlichkeit.“ (Vgl. hierüber den Aufsatz: Ueber den Ursprung der Stichelnamen von Meissen, Schlesien, Thüringen und Kamenz, in der Zeitung für die elegante Welt, 1824, Nr. 128-132.)
Meistbietend.
* Sie wird an den Meistbietenden vergeben.
Frz.: C'est la fille au vilain. (Lendroy, 1541.)
Meisten.
* Nicht nach den meisten, sondern nach den besten. – Körte, 4203; Körte2, 5271; Simrock, 6948; Braun, I, 2660.
Meister.
1 Alles hat seinen Meister.
2 An'heren Mêster, an'her Wetten. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 697, 1.
Andere Herren, andere Gesetze, Rechte.
3 Besser machen's die Meister als Gesellen.
So sagte Kaiser Ferdinand I. auf dem Reichstage 1559. Um auszudrücken: „Wenn Fürste vnnd Herrn in sachen, Fried vnd wolfart betreffend in der Person vnnd selbst mit einander handeln vnnd jhr Herz vnnd meinung treulich eröffnen, wird dadurch mehr nutz gschafft, als wenn sie alle Rhät zusammen schickten.“
4 Besser Meister sein als Knecht.
5 Bist du ein Meister in Israel und weisst das nicht? – Joh. 3, 10.
Dän.: Er du mester i Israel, og veedst ei det? (Prov. dan., 414.)
6 Blöder Meister, blinde Gesellen. – Altmann VI, 509.
7 Dä isch Meister, wo der Flueg i's Feld führet. (Solothurn.) – Schild, 66. 115; Sutermeister, 139.
8 Das ist der rechte Meister Klügle, der das Ross im Hintern zäumen und rücklings reiten kann; seiner Sackpfeife Hall ist der allerbeste Schall.
9 Dat gift alltîd Mester aver (über) Mester. – Kern, 344.
Jeder findet seinen Meister.
10 Dat mut de Meister verstân, wenn de Wurst na Schît smeckt. (Holst.) – Schütze, III, 96.
Der Meister entscheidet, es ist sein Werk.
11 De beste Mester fêlt noch. – Schambach, II, 33.
Auch der Tüchtigste irrt und macht Misgriffe.
Holl.: De ervarenste en voorzigtigste kan wel eens missen. (Harrebomée, I, 186.)
12 De synen Meister nig hören will, de mot den Büddel hören. – Körte, 4213; Simrock, 6960.
13 Dem Meister bleibt doch seine Kunst, ob ihm schon das glück versagt sein gunst. – Lehmann, 450, 7; Markolf, 5.
14 Dem Meister gebührt der Lohn, dem Gesellen ein Trinckgeld. – Lehmann, 362, 7.
15 Dem Meister vom Handwerk soll man glauben. – Eiselein, 458; Simrock, 6956; Graf, 504, 148; Braun, I, 2072.
16 Den Meister ehrt seine Kunst.
Dän.: For konst skal man meesteren ære. (Bohn I, 368.)
17 Den Meister lobt sein Werk.
Mhd.: Ains meisters werk in loben sol, lobt er sich selb, daz stat nit wol. (Freidank.) (Germania, II, 141.)
18 Der grosse Meister vertreibt den kleinen.
19 Der Meister Einer Kunst nährt Weib und sieben Kinder, der Meister aller sieben Künste nährt sich selber nicht. – Simrock, 6095; Braun, I, 2098.
20 Der Meister hat die Kunst ergriffen: dreimal drei ist neun.
21 Der Meister ist des Zeugs nicht werth. – Lehmann, 145, 78.
Sagen die, „so dawider sind, dass ein alter Mann ein junges Mägdlein nehme“.
22 Der Meister ist dess zeugs werth. – Lehmann, 326, 7.
23 Der Meister ist über die Henne, der Gesell macht sich über das Truthuhn. (Lit.)
24 Der Meister sitzt in seinem Pflocke. – Tendlau, 323.
Er wird durch das Werk seiner eigenen Hände bezahlt oder bestraft.
25 Der Meister zeigt sich in der Beschränkung.
26 Der seinem meyster nit wil volgenn, der volge dem hencker. – Franck, II, 159a.
27 Dess Meisters Hand ist das beste Werkzeug im Haus. – Petri, II, 119.
28 Die besten meister arbeiten am wenigsten. – Henisch, 328, 21; Petri, II, 124.
29 Drei ungeschickte Meister sind: ein milder (barmherziger, sanfter) Wundarzt, ein sauersehender (finsterer, mürrischer) Wirth und ein sparsamer Koch.
Dän.: Tre slags askikelige mestere: mild badsker, suur vert og skabbet kok. (Prov. dan., 414.)
30 Ein guter Meister macht ein Ding recht; wer einen hümpler dinget, dem wirds verderbet. – Petri, II, 193.
31 Ein guter meyster macht gute jünger. – Franck, II, 130b; Gruter, I, 28; Petri, II, 193; Simrock, 6959; Körte, 4212; Braun, I, 2686.
Lat.: Bonus dux, bonus comes. (Sutor, 695.)
32 Ein Meister ist, vel weten unde wenig sagen und nicht anworten up alle Fragen.
Diese schöne Lehre, die mancher Nordfriese nach dem Worte befolgt, wodurch freilich nicht immer bewiesen wird, dass es ein Vielwisser wirklich bis zur Meisterschaft gebracht hat, und die sehr bezeichnend für den Charakter der Nordfriesen ist, befand sich sonst als Inschrift in der Sanct-Severinskirche von Keitum, jetzt aber, da eine Menge wurmstichigen Gebälks aus derselben entfernt werden musste, schmückt sie das Wohnzimmer des Schullehrers Hansen.
33 Ein Meister kan viel Jünger leren. – Petri, II, 214.
Bei Tunnicius (1132): Ein meister lêrt vele discipulen. (Egregia solus multos docet arte magister.)
34 Ein Meister kann nicht alle Künste. – Grubb, 191 u. 483.
Dän.: En læge helbreder ikke alle saar. – En mester kund ei alt. (Prov. dan., 414.)
Schwed.: En mästare kan icke alla konster. (Grubb, 193.)
35 Ein Meister macht seine Sachen recht, aber ein Stümper verderbets. – Keller, 165a.
„Nun glaub' ich allerernst, was man fast täglich spricht: Ein Meister macht es recht, jedoch ein Stümper nicht.“ (Keller, 165b.)
36 Ein Meister soll nicht Hecken schlagen gehen. – Eiselein, 458.
Der Weidmann soll Hunde halten und nicht auf den Busch klopfen, um das Wild aufzuscheuchen.
37 Ein Meister zeigt dem ander seine Griffe (Kniffe) nicht.
Böhm.: Mistr mistru nerad ukazuje. (Čelakovský, 218.)
38 Einem jungen Meister gehet's überall wohl.
Wenn er nämlich etwas versteht, in seinem Fache tüchtig ist.
39 Einen neidischen Meister erbet offt ein trewer Geselle. – Petri, II, 179.
40 Es fällt kein Meister vom Himmel. – Günther, 78; Körte, 4208: Braun, I, 2682.
41 Es gibt vil meyster, aber wenig vätter. – Franck, I, 163a; Lehmann, II, 127, 123.
42 Es hat alles seinen Meister.
43 Es ist aller Meister Lehr, man gewinnt mit Güte mehr.
44 Es ist ein seltener Meister, der keine Fehler macht.
Holl.: Het moet wel een goed meester zijn, die nimmer fouten maakt. (Harrebomée, II, 72.)
45 Es ist einer nicht Meister in allen Dingen.
Lat.: Alius aliis in rebus praestantior. ( Philippi, I, 21.)
46 Es ist kein besserer Meister als die Noth.
Frz.: Il n'y a point de meilleur maître que la nécessité et pauvreté. (Kritzinger, 430b.)
47 Es ist kein besserer Meister als Noth und Armuth.
Holl.: Geen beter meesters dan armoede en nood. (Harrebomée, II, 72b.)
48 Es ist kein Meister geboren, sondern er muss gemacht werden. – Pistor., VIII, 1; Simrock, 6951.
„Noch nie kein meister geboren ward, er must lehrnen in der jugend hart.“ (Loci comm., 115.)
Engl.: No man is his craft's master the first day. (Bohn II, 83; Marin, 17.)
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