Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 86 Wenn die Mücke fliegt ins Licht, bleiben ihr die Flügel nicht.

87 Wenn die Mücken heute tanzen und spielen, sie das morgige gute Wetter fühlen. - Schmitz, 174, 68.

88 Wenn die Mücken im Schatten spielen, werden wir bald Regen fühlen.

89 Wenn die Mücken spielen im Januar, so kommt der Bauer in grosse Gefahr.

Holl.: Als de muggen in Januarij dansen, wordt de boer een bedelaar. (Harrebomee, II, 107a.)

90 Wenn die Mücken spielen im Januar, so sind die Schafe in grosser Gefahr. - Bair. Hauskalender.

In Venetien sagt man: Wenn die Mücke im Januar schwärmt, so nimm selbst die Abfälle (von Heu, Kraut u. s. w.) und thue sie in den Speicher (zu Viehfutter). (Reinsberg VIII, 64.)

Frz.: Quand Noel a son pignon, Paques a son tison. (Kritzinger, 534a.)

Holl.: Als de muggen im Maart dansen, dat doet het schaap den dood aan. (Harrebomee, II, 107a; Bohn I, 298.)

91 Wenn die Mücken spielen, wird schönes Wetter.

Holl.: Als de muggen dansen, geeft het morgen goed weer. (Harrebomee, II, 107a.)

92 Wenn die Mücken tanzen im Februar, gibt es ein spät Frühjahr.

93 Wenn ein Muck ein Schneck sticht, so bricht der Stachel. - Lehmann, 264, 48.

94 Wenn eine Mücke ins Bier fällt, so ist der Deckel ein Schelm.

95 Wenn man der Mücke ein Bein ausreisst, so kommen die Därme mit.

Jeder Schaden ist dem Armen doppelt fühlbar.

Böhm.: Vytrhni komavu nohu, a hned jsou i streva venku. (Celakovsky, 176.)

Ill.: Izskubi komani nogu, crjeva mu su na dvoru. (Celakovsky, 176.)

96 Wer mit Mücken kämpft, den stechen sie zu Tode.

97 Wer Mücken fängt, hat schlechte Braten.

98 Wer mücken hat, dem muss man mit mückenpulver helffen, aber Narren wollen sie stracks mit schwerten vnd Degen vertreiben. - Lehmann, 430, 31.

99 Wer schewt Mück vnd Galle, der hat selten ein gut Pferd im Stalle. - Petri, II, 766.

100 Wer zwei Mücken auf einmal jagt, fängt keine.

Frz.: Il ne faut pas chasser deux lievres a la fois.

101 Wie man sich im Sommer nicht kan der Mucken erwehren, also auch im leben kan sich ein Mensch böser nachred vnd verleumbder schwerlich entheben. - Lehmann, 792, 18.

102 Wun de Mäke steche, keit Ren. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 47b.

*103 A hot hieren die Micken niesen. - Gomolcke, 79.

*104 Da sind neun Mücken so gut als ein Feldhuhn.

"Das klein geflügel wird vmb S. Veitstag so heunisch werden, dass es frey mit dem gröbsten Bawren die Milch wird auss der schüssel essen; alsdann werden neun Mucken so gut als ein Feldhun sein." (Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 635.)

*105 Das ist eine alte Muck, die ist vor einem Jahre schon geflogen. (Nürtingen.)

Nichts Neues, es ist eine alte längst bekannte Geschichte.

*106 Das nimmt eine Mück' auf dem Schwanz übern Rhein. - Körte, 4318d.

*107 Dat is so vel as wenn mi ene Mügge steckt. - Dähnert, 314a.

*108 Dat öss als wenn e Mügg önt Haff pösst. - Frischbier, 508; Frischbier2, 2667.

*109 De Mök waul den Torn (Thurm) änfläjen. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 948.

Bezieht sich auf ein Lügenmärchen.

*110 Den Mücken die Köpff abbrechen. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 235.

*111 Die Mücke mit dem Elefanten vergleichen.

*112 Die Mücke mit dem Fuchsschwanz abkehren.

*113 Die mucken fahen vnd Elephanten lassen fahren. - Henisch, 870, 11.

[Spaltenumbruch] *114 Die Mücken pissen. - Frischbier2, 2666.

Wird gesagt, wenn einzelne kleine Regentröpfchen bei Sonnenschein fallen.

*115 Du haost mi alleweil auff der Muck. - Nefflen, 455; Michel, 261.

Du willst mich necken, zum Gegenstande der Verfolgung oder der Unterhaltung, des Scherzes, des Spotts machen.

*116 Ea mocht aus a Mugg an Hölifounten. (Steiermark.) - Firmenich, II, 771, 188.

*117 Eher frässe die Mücke einen Adler. - Parömiakon, 1829.

"Eher wird die Donau zurückgehen, eher werden Wolf und Schaf Freunde, eher jagt das Lamm einen Löwen, eher werden die Kühe fliegen, eher verfolgt der Hase einen Hund", ehe das geschieht.

*118 Ein Muck hat mehr Blut als er Verstand. - Lehmann, 819, 1.

Dän.: Et myg har meere blod end forstand. (Prov. dan., 421.)

*119 Ein mucke fueret es auff dem schwantze weg. - Agricola I, 404; Egenolff, 195a; Eyering, II, 149; Fabricius, 70; Schottel, 1136a; Eiselein, 475; Sailer, 113; Braun, I, 2786.

Holl.: De dank en loon, die ik daarvan heb, zijn zoo gering, dat eene mug ze op den staart kan wegvoeren. (Harrebomee, II, 107a.)

*120 Eine Mücke wird eher einen Adler fressen.

*121 Eine Mücke würde eher das Meer aussaufen. - Parömiakon, 3116.

*122 Einem die Mücken vertreiben. - Eiselein, 476.

*123 Einen auf der Mugk haben. - Schöpf, 164; Herrig, Archiv, LV, 310; Pestalozzi, X, 51.

Auf der Visirmücke. In Würzburg: Ich hab'n auf d'r Muck. (Sartorius, 174.) Ihn scharf beobachten. (S. Gabel 13.)

*124 Er geht nicht vor der ersten Mücke pissen.

Nicht jede Kleinigkeit jagt ihm Schrecken ein. Von Kühen entlehnt, die durch Mücken, Bremsen u. dgl. in die Flucht getrieben werden.

*125 Er hat die Mücken hinter den Ohren (im Kopfe). - Körte, 43182.

*126 Er hat keine Mücken im Zimmer, aber im Kopfe immer.

*127 Er hört die Mücken niesen.

"Ja, sprächen sie, sie könten Mücken niesen hören, so wird der Ausgang lehren: In dieser Nacht seyn alle Kühe schwartz." (Keller, 130b.)

*128 Er kann d' Muck an der Wand nicht leiden. (Nürtingen.)

*129 Er kann den Mücken zur Ader lassen.

Der Ueberkluge.

*130 Er kennt die Mücken in der Milch.

*131 Er macht auss einer mucken ein elephant. (S. Fliege 93, Furz 18 und Maus 297.) - Franck, I, 103b; Grimmelshausen, Vogelnest; Mayer, II, 42; Körte, 4316; Bücking, 213; Lohrengel, II, 42; Masson, 138; Wahl, 98, 28.

In Würtemberg: Er macht auss'ra Muck 'n Elefanten. (Nefflen, 458; Michel, 264.) Auch die Czechen aus einem Ameisenhaufen einen Berg. (Reinsberg IV, 76.) - Die Russen: Aus einer Mücke einen Mückenschwarm machen. (Altmann, IV, 517.) Aus einer Kuh eine Rinderheerde machen. (Altmann VI, 515.)

Dän.: At giöre en elefant af en flue. (Prov. dan., 141.)

Engl.: He makes a mountain of a mole-hill. - He changes a fly into an elephant. - You love to make much of naught. (Bohn II, 65 u. 118.)

Frz.: De neant faire grant chose. (Bovill, III, 43.) - Faire d'une mouche un elephant. (Kritzinger, 468b; Leroux, I, 112; Masson, 138.)

Holl.: Hij maakt van eene mug een' olifant. (Harrebomee, II, 107b.)

It.: Fare d'una mosca un elefante.

Lat.: Arcem facere ex cloaca. - Culicem elephanti conferre. (Binder I, 256; II, 624; Erasm., 271; Philippi, I, 101; Seybold, 89; Masson, 138.) - De nihilo rem facere praegrandem. (Bovill, III, 43.) - E musca elephantum facit. (Apostol., VIII; Binder I, 473; II, 906.) - Elephantum ex musca facere. (Faselius, 74; Hanzely, 17; Hauer, Liij2; Philippi, I, 132; Schonheim, E, 4.) - Ex ungue leonem. (Faselius, 80.) - Formica camelus. - Si parva licet componere magnis. (Eiselein, 475.)

Schwed.: Göra myggor till elefanter. (Marin, 14.)

*132 Er macht us der Muggen 'n Hengst. - Sutermeister, 75.

*133 Er presst eine Mücke ums Blut und schindet einen Floh um den Balg.

[Spaltenumbruch] 86 Wenn die Mücke fliegt ins Licht, bleiben ihr die Flügel nicht.

87 Wenn die Mücken heute tanzen und spielen, sie das morgige gute Wetter fühlen.Schmitz, 174, 68.

88 Wenn die Mücken im Schatten spielen, werden wir bald Regen fühlen.

89 Wenn die Mücken spielen im Januar, so kommt der Bauer in grosse Gefahr.

Holl.: Als de muggen in Januarij dansen, wordt de boer een bedelaar. (Harrebomée, II, 107a.)

90 Wenn die Mücken spielen im Januar, so sind die Schafe in grosser Gefahr.Bair. Hauskalender.

In Venetien sagt man: Wenn die Mücke im Januar schwärmt, so nimm selbst die Abfälle (von Heu, Kraut u. s. w.) und thue sie in den Speicher (zu Viehfutter). (Reinsberg VIII, 64.)

Frz.: Quand Noël a son pignon, Pâques a son tison. (Kritzinger, 534a.)

Holl.: Als de muggen im Maart dansen, dat doet het schaap den dood aan. (Harrebomée, II, 107a; Bohn I, 298.)

91 Wenn die Mücken spielen, wird schönes Wetter.

Holl.: Als de muggen dansen, geeft het morgen goed weêr. (Harrebomée, II, 107a.)

92 Wenn die Mücken tanzen im Februar, gibt es ein spät Frühjahr.

93 Wenn ein Muck ein Schneck sticht, so bricht der Stachel.Lehmann, 264, 48.

94 Wenn eine Mücke ins Bier fällt, so ist der Deckel ein Schelm.

95 Wenn man der Mücke ein Bein ausreisst, so kommen die Därme mit.

Jeder Schaden ist dem Armen doppelt fühlbar.

Böhm.: Vytrhni komávu nohu, a hned jsou i střeva venku. (Čelakovský, 176.)

Ill.: Izskubi komani nogu, crjeva mu su na dvoru. (Čelakovský, 176.)

96 Wer mit Mücken kämpft, den stechen sie zu Tode.

97 Wer Mücken fängt, hat schlechte Braten.

98 Wer mücken hat, dem muss man mit mückenpulver helffen, aber Narren wollen sie stracks mit schwerten vnd Degen vertreiben.Lehmann, 430, 31.

99 Wer schewt Mück vnd Galle, der hat selten ein gut Pferd im Stalle.Petri, II, 766.

100 Wer zwei Mücken auf einmal jagt, fängt keine.

Frz.: Il ne faut pas chasser deux lièvres à la fois.

101 Wie man sich im Sommer nicht kan der Mucken erwehren, also auch im leben kan sich ein Mensch böser nachred vnd verleumbder schwerlich entheben.Lehmann, 792, 18.

102 Wun de Mäke stêche, kît Rên. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 47b.

*103 A hot hieren die Micken niesen.Gomolcke, 79.

*104 Da sind neun Mücken so gut als ein Feldhuhn.

„Das klein geflügel wird vmb S. Veitstag so heunisch werden, dass es frey mit dem gröbsten Bawren die Milch wird auss der schüssel essen; alsdann werden neun Mucken so gut als ein Feldhun sein.“ (Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 635.)

*105 Das ist eine alte Muck, die ist vor einem Jahre schon geflogen. (Nürtingen.)

Nichts Neues, es ist eine alte längst bekannte Geschichte.

*106 Das nimmt eine Mück' auf dem Schwanz übern Rhein.Körte, 4318d.

*107 Dat is so vêl as wenn mi ene Mügge steckt.Dähnert, 314a.

*108 Dat öss als wenn e Mügg önt Haff pösst.Frischbier, 508; Frischbier2, 2667.

*109 De Mök wûl den Torn (Thurm) änfläjen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 948.

Bezieht sich auf ein Lügenmärchen.

*110 Den Mücken die Köpff abbrechen.Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 235.

*111 Die Mücke mit dem Elefanten vergleichen.

*112 Die Mücke mit dem Fuchsschwanz abkehren.

*113 Die mucken fahen vnd Elephanten lassen fahren.Henisch, 870, 11.

[Spaltenumbruch] *114 Die Mücken pissen.Frischbier2, 2666.

Wird gesagt, wenn einzelne kleine Regentröpfchen bei Sonnenschein fallen.

*115 Du haost mi âlleweil auff der Muck.Nefflen, 455; Michel, 261.

Du willst mich necken, zum Gegenstande der Verfolgung oder der Unterhaltung, des Scherzes, des Spotts machen.

*116 Ea mocht aus a Mugg an Hölifounten. (Steiermark.) – Firmenich, II, 771, 188.

*117 Eher frässe die Mücke einen Adler.Parömiakon, 1829.

„Eher wird die Donau zurückgehen, eher werden Wolf und Schaf Freunde, eher jagt das Lamm einen Löwen, eher werden die Kühe fliegen, eher verfolgt der Hase einen Hund“, ehe das geschieht.

*118 Ein Muck hat mehr Blut als er Verstand.Lehmann, 819, 1.

Dän.: Et myg har meere blod end forstand. (Prov. dan., 421.)

*119 Ein mucke fueret es auff dem schwantze weg.Agricola I, 404; Egenolff, 195a; Eyering, II, 149; Fabricius, 70; Schottel, 1136a; Eiselein, 475; Sailer, 113; Braun, I, 2786.

Holl.: De dank en loon, die ik daarvan heb, zijn zoo gering, dat eene mug ze op den staart kan wegvoeren. (Harrebomée, II, 107a.)

*120 Eine Mücke wird eher einen Adler fressen.

*121 Eine Mücke würde eher das Meer aussaufen.Parömiakon, 3116.

*122 Einem die Mücken vertreiben.Eiselein, 476.

*123 Einen auf der Mugk haben.Schöpf, 164; Herrig, Archiv, LV, 310; Pestalozzi, X, 51.

Auf der Visirmücke. In Würzburg: Ich hab'n auf d'r Muck. (Sartorius, 174.) Ihn scharf beobachten. (S. Gabel 13.)

*124 Er geht nicht vor der ersten Mücke pissen.

Nicht jede Kleinigkeit jagt ihm Schrecken ein. Von Kühen entlehnt, die durch Mücken, Bremsen u. dgl. in die Flucht getrieben werden.

*125 Er hat die Mücken hinter den Ohren (im Kopfe).Körte, 43182.

*126 Er hat keine Mücken im Zimmer, aber im Kopfe immer.

*127 Er hört die Mücken niesen.

„Ja, sprächen sie, sie könten Mücken niesen hören, so wird der Ausgang lehren: In dieser Nacht seyn alle Kühe schwartz.“ (Keller, 130b.)

*128 Er kann d' Muck an der Wand nicht leiden. (Nürtingen.)

*129 Er kann den Mücken zur Ader lassen.

Der Ueberkluge.

*130 Er kennt die Mücken in der Milch.

*131 Er macht auss einer mucken ein elephant. (S. Fliege 93, Furz 18 und Maus 297.) – Franck, I, 103b; Grimmelshausen, Vogelnest; Mayer, II, 42; Körte, 4316; Bücking, 213; Lohrengel, II, 42; Masson, 138; Wahl, 98, 28.

In Würtemberg: Er macht auss'ra Muck 'n Elefanten. (Nefflen, 458; Michel, 264.) Auch die Czechen aus einem Ameisenhaufen einen Berg. (Reinsberg IV, 76.) – Die Russen: Aus einer Mücke einen Mückenschwarm machen. (Altmann, IV, 517.) Aus einer Kuh eine Rinderheerde machen. (Altmann VI, 515.)

Dän.: At giøre en elefant af en flue. (Prov. dan., 141.)

Engl.: He makes a mountain of a mole-hill. – He changes a fly into an elephant. – You love to make much of naught. (Bohn II, 65 u. 118.)

Frz.: De neant faire grant chose. (Bovill, III, 43.) – Faire d'une mouche un éléphant. (Kritzinger, 468b; Leroux, I, 112; Masson, 138.)

Holl.: Hij maakt van eene mug een' olifant. (Harrebomée, II, 107b.)

It.: Fare d'una mosca un elefante.

Lat.: Arcem facere ex cloaca. – Culicem elephanti conferre. (Binder I, 256; II, 624; Erasm., 271; Philippi, I, 101; Seybold, 89; Masson, 138.) – De nihilo rem facere praegrandem. (Bovill, III, 43.) – E musca elephantum facit. (Apostol., VIII; Binder I, 473; II, 906.) – Elephantum ex musca facere. (Faselius, 74; Hanzely, 17; Hauer, Lííj2; Philippi, I, 132; Schonheim, E, 4.) – Ex ungue leonem. (Faselius, 80.) – Formica camelus. – Si parva licet componere magnis. (Eiselein, 475.)

Schwed.: Göra myggor till elefanter. (Marin, 14.)

*132 Er macht us der Muggen 'n Hengst.Sutermeister, 75.

*133 Er presst eine Mücke ums Blut und schindet einen Floh um den Balg.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0386" n="[372]"/><cb n="743"/>
86 Wenn die Mücke fliegt ins Licht, bleiben ihr die Flügel nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">87 Wenn die Mücken heute tanzen und spielen, sie das morgige gute Wetter fühlen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schmitz, 174, 68.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">88 Wenn die Mücken im Schatten spielen, werden wir bald Regen fühlen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">89 Wenn die Mücken spielen im Januar, so kommt der Bauer in grosse Gefahr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de muggen in Januarij dansen, wordt de boer een bedelaar. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 107<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">90 Wenn die Mücken spielen im Januar, so sind die Schafe in grosser Gefahr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bair. Hauskalender.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Venetien sagt man: Wenn die Mücke im Januar schwärmt, so nimm selbst die Abfälle (von Heu, Kraut u. s. w.) und thue sie in den Speicher (zu Viehfutter). (<hi rendition="#i">Reinsberg VIII, 64.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Quand Noël a son pignon, Pâques a son tison. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 534<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de muggen im Maart dansen, dat doet het schaap den dood aan. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 107<hi rendition="#sup">a</hi>; Bohn I, 298.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">91 Wenn die Mücken spielen, wird schönes Wetter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de muggen dansen, geeft het morgen goed weêr. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 107<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">92 Wenn die Mücken tanzen im Februar, gibt es ein spät Frühjahr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">93 Wenn ein Muck ein Schneck sticht, so bricht der Stachel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 264, 48.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">94 Wenn eine Mücke ins Bier fällt, so ist der Deckel ein Schelm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">95 Wenn man der Mücke ein Bein ausreisst, so kommen die Därme mit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Jeder Schaden ist dem Armen doppelt fühlbar.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Vytrhni komávu nohu, a hned jsou i st&#x0159;eva venku. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 176.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ill.</hi>: Izskubi komani nogu, crjeva mu su na dvoru. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 176.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">96 Wer mit Mücken kämpft, den stechen sie zu Tode.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">97 Wer Mücken fängt, hat schlechte Braten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">98 Wer mücken hat, dem muss man mit mückenpulver helffen, aber Narren wollen sie stracks mit schwerten vnd Degen vertreiben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 430, 31.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">99 Wer schewt Mück vnd Galle, der hat selten ein gut Pferd im Stalle.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 766.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">100 Wer zwei Mücken auf einmal jagt, fängt keine.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il ne faut pas chasser deux lièvres à la fois.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">101 Wie man sich im Sommer nicht kan der Mucken erwehren, also auch im leben kan sich ein Mensch böser nachred vnd verleumbder schwerlich entheben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 792, 18.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">102 Wun de Mäke stêche, kît Rên.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 47<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*103 A hot hieren die Micken niesen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 79.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*104 Da sind neun Mücken so gut als ein Feldhuhn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Das klein geflügel wird vmb S. Veitstag so heunisch werden, dass es frey mit dem gröbsten Bawren die Milch wird auss der schüssel essen; alsdann werden neun Mucken so gut als ein Feldhun sein.&#x201C; (<hi rendition="#i">Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 635.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*105 Das ist eine alte Muck, die ist vor einem Jahre schon geflogen.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Nichts Neues, es ist eine alte längst bekannte Geschichte.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*106 Das nimmt eine Mück' auf dem Schwanz übern Rhein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 4318<hi rendition="#sup">d</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*107 Dat is so vêl as wenn mi ene Mügge steckt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 314<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*108 Dat öss als wenn e Mügg önt Haff pösst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 508; Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2667.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*109 De Mök wûl den Torn (Thurm) änfläjen.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 948.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bezieht sich auf ein Lügenmärchen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*110 Den Mücken die Köpff abbrechen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 235.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*111 Die Mücke mit dem Elefanten vergleichen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*112 Die Mücke mit dem Fuchsschwanz abkehren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*113 Die mucken fahen vnd Elephanten lassen fahren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 870, 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="744"/>
*114 Die Mücken pissen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2666.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wird gesagt, wenn einzelne kleine Regentröpfchen bei Sonnenschein fallen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*115 Du haost mi âlleweil auff der Muck.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nefflen, 455; Michel, 261.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Du willst mich necken, zum Gegenstande der Verfolgung oder der Unterhaltung, des Scherzes, des Spotts machen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*116 Ea mocht aus a Mugg an Hölifounten.</hi> (<hi rendition="#i">Steiermark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, II, 771, 188.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*117 Eher frässe die Mücke einen Adler.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1829.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Eher wird die Donau zurückgehen, eher werden Wolf und Schaf Freunde, eher jagt das Lamm einen Löwen, eher werden die Kühe fliegen, eher verfolgt der Hase einen Hund&#x201C;, ehe das geschieht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*118 Ein Muck hat mehr Blut als er Verstand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 819, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Et myg har meere blod end forstand. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 421.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*119 Ein mucke fueret es auff dem schwantze weg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 404; Egenolff, 195<hi rendition="#sup">a</hi>; Eyering, II, 149; Fabricius, 70; Schottel, 1136<hi rendition="#sup">a</hi>; Eiselein, 475; Sailer, 113; Braun, I, 2786.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De dank en loon, die ik daarvan heb, zijn zoo gering, dat eene mug ze op den staart kan wegvoeren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 107<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*120 Eine Mücke wird eher einen Adler fressen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*121 Eine Mücke würde eher das Meer aussaufen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 3116.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*122 Einem die Mücken vertreiben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 476.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*123 Einen auf der Mugk haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schöpf, 164; Herrig, Archiv, LV, 310; Pestalozzi, X, 51.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Auf der Visirmücke. In Würzburg: Ich hab'n auf d'r Muck. (<hi rendition="#i">Sartorius, 174.</hi>) Ihn scharf beobachten. (S.  Gabel 13.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*124 Er geht nicht vor der ersten Mücke pissen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Nicht jede Kleinigkeit jagt ihm Schrecken ein. Von Kühen entlehnt, die durch Mücken, Bremsen u. dgl. in die Flucht getrieben werden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*125 Er hat die Mücken hinter den Ohren (im Kopfe).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 4318<hi rendition="#sup">2</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*126 Er hat keine Mücken im Zimmer, aber im Kopfe immer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*127 Er hört die Mücken niesen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ja, sprächen sie, sie könten Mücken niesen hören, so wird der Ausgang lehren: In dieser Nacht seyn alle Kühe schwartz.&#x201C; (<hi rendition="#i">Keller, 130<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*128 Er kann d' Muck an der Wand nicht leiden.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*129 Er kann den Mücken zur Ader lassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Ueberkluge.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*130 Er kennt die Mücken in der Milch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*131 Er macht auss einer mucken ein elephant.</hi> (S.  Fliege 93,  Furz 18 und  Maus 297.) &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 103<hi rendition="#sup">b</hi>; Grimmelshausen, Vogelnest; Mayer, II, 42; Körte, 4316; Bücking, 213; Lohrengel, II, 42; Masson, 138; Wahl, 98, 28.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Würtemberg: Er macht auss'ra Muck 'n Elefanten. (<hi rendition="#i">Nefflen, 458; Michel, 264.</hi>) Auch die Czechen aus einem Ameisenhaufen einen Berg. (<hi rendition="#i">Reinsberg IV, 76.</hi>) &#x2013; Die Russen: Aus einer Mücke einen Mückenschwarm machen. (<hi rendition="#i">Altmann, IV, 517.</hi>) Aus einer Kuh eine Rinderheerde machen. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 515.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: At giøre en elefant af en flue. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 141.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: He makes a mountain of a mole-hill. &#x2013; He changes a fly into an elephant. &#x2013; You love to make much of naught. (<hi rendition="#i">Bohn II, 65 u. 118.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: De neant faire grant chose. (<hi rendition="#i">Bovill, III, 43.</hi>) &#x2013; Faire d'une mouche un éléphant. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 468<hi rendition="#sup">b</hi>; Leroux, I, 112; Masson, 138.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij maakt van eene mug een' olifant. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 107<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Fare d'una mosca un elefante.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Arcem facere ex cloaca. &#x2013; Culicem elephanti conferre. (<hi rendition="#i">Binder I, 256; II, 624; Erasm., 271; Philippi, I, 101; Seybold, 89; Masson, 138.</hi>) &#x2013; De nihilo rem facere praegrandem. (<hi rendition="#i">Bovill, III, 43.</hi>) &#x2013; E musca elephantum facit. (<hi rendition="#i">Apostol., VIII; Binder I, 473; II, 906.</hi>) &#x2013; Elephantum ex musca facere. (<hi rendition="#i">Faselius, 74; Hanzely, 17; Hauer, Lííj<hi rendition="#sup">2</hi>; Philippi, I, 132; Schonheim, E, 4.</hi>) &#x2013; Ex ungue leonem. (<hi rendition="#i">Faselius, 80.</hi>) &#x2013; Formica camelus. &#x2013; Si parva licet componere magnis. (<hi rendition="#i">Eiselein, 475.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Göra myggor till elefanter. (<hi rendition="#i">Marin, 14.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*132 Er macht us der Muggen 'n Hengst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 75.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*133 Er presst eine Mücke ums Blut und schindet einen Floh um den Balg.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[372]/0386] 86 Wenn die Mücke fliegt ins Licht, bleiben ihr die Flügel nicht. 87 Wenn die Mücken heute tanzen und spielen, sie das morgige gute Wetter fühlen. – Schmitz, 174, 68. 88 Wenn die Mücken im Schatten spielen, werden wir bald Regen fühlen. 89 Wenn die Mücken spielen im Januar, so kommt der Bauer in grosse Gefahr. Holl.: Als de muggen in Januarij dansen, wordt de boer een bedelaar. (Harrebomée, II, 107a.) 90 Wenn die Mücken spielen im Januar, so sind die Schafe in grosser Gefahr. – Bair. Hauskalender. In Venetien sagt man: Wenn die Mücke im Januar schwärmt, so nimm selbst die Abfälle (von Heu, Kraut u. s. w.) und thue sie in den Speicher (zu Viehfutter). (Reinsberg VIII, 64.) Frz.: Quand Noël a son pignon, Pâques a son tison. (Kritzinger, 534a.) Holl.: Als de muggen im Maart dansen, dat doet het schaap den dood aan. (Harrebomée, II, 107a; Bohn I, 298.) 91 Wenn die Mücken spielen, wird schönes Wetter. Holl.: Als de muggen dansen, geeft het morgen goed weêr. (Harrebomée, II, 107a.) 92 Wenn die Mücken tanzen im Februar, gibt es ein spät Frühjahr. 93 Wenn ein Muck ein Schneck sticht, so bricht der Stachel. – Lehmann, 264, 48. 94 Wenn eine Mücke ins Bier fällt, so ist der Deckel ein Schelm. 95 Wenn man der Mücke ein Bein ausreisst, so kommen die Därme mit. Jeder Schaden ist dem Armen doppelt fühlbar. Böhm.: Vytrhni komávu nohu, a hned jsou i střeva venku. (Čelakovský, 176.) Ill.: Izskubi komani nogu, crjeva mu su na dvoru. (Čelakovský, 176.) 96 Wer mit Mücken kämpft, den stechen sie zu Tode. 97 Wer Mücken fängt, hat schlechte Braten. 98 Wer mücken hat, dem muss man mit mückenpulver helffen, aber Narren wollen sie stracks mit schwerten vnd Degen vertreiben. – Lehmann, 430, 31. 99 Wer schewt Mück vnd Galle, der hat selten ein gut Pferd im Stalle. – Petri, II, 766. 100 Wer zwei Mücken auf einmal jagt, fängt keine. Frz.: Il ne faut pas chasser deux lièvres à la fois. 101 Wie man sich im Sommer nicht kan der Mucken erwehren, also auch im leben kan sich ein Mensch böser nachred vnd verleumbder schwerlich entheben. – Lehmann, 792, 18. 102 Wun de Mäke stêche, kît Rên. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 47b. *103 A hot hieren die Micken niesen. – Gomolcke, 79. *104 Da sind neun Mücken so gut als ein Feldhuhn. „Das klein geflügel wird vmb S. Veitstag so heunisch werden, dass es frey mit dem gröbsten Bawren die Milch wird auss der schüssel essen; alsdann werden neun Mucken so gut als ein Feldhun sein.“ (Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 635.) *105 Das ist eine alte Muck, die ist vor einem Jahre schon geflogen. (Nürtingen.) Nichts Neues, es ist eine alte längst bekannte Geschichte. *106 Das nimmt eine Mück' auf dem Schwanz übern Rhein. – Körte, 4318d. *107 Dat is so vêl as wenn mi ene Mügge steckt. – Dähnert, 314a. *108 Dat öss als wenn e Mügg önt Haff pösst. – Frischbier, 508; Frischbier2, 2667. *109 De Mök wûl den Torn (Thurm) änfläjen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 948. Bezieht sich auf ein Lügenmärchen. *110 Den Mücken die Köpff abbrechen. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 235. *111 Die Mücke mit dem Elefanten vergleichen. *112 Die Mücke mit dem Fuchsschwanz abkehren. *113 Die mucken fahen vnd Elephanten lassen fahren. – Henisch, 870, 11. *114 Die Mücken pissen. – Frischbier2, 2666. Wird gesagt, wenn einzelne kleine Regentröpfchen bei Sonnenschein fallen. *115 Du haost mi âlleweil auff der Muck. – Nefflen, 455; Michel, 261. Du willst mich necken, zum Gegenstande der Verfolgung oder der Unterhaltung, des Scherzes, des Spotts machen. *116 Ea mocht aus a Mugg an Hölifounten. (Steiermark.) – Firmenich, II, 771, 188. *117 Eher frässe die Mücke einen Adler. – Parömiakon, 1829. „Eher wird die Donau zurückgehen, eher werden Wolf und Schaf Freunde, eher jagt das Lamm einen Löwen, eher werden die Kühe fliegen, eher verfolgt der Hase einen Hund“, ehe das geschieht. *118 Ein Muck hat mehr Blut als er Verstand. – Lehmann, 819, 1. Dän.: Et myg har meere blod end forstand. (Prov. dan., 421.) *119 Ein mucke fueret es auff dem schwantze weg. – Agricola I, 404; Egenolff, 195a; Eyering, II, 149; Fabricius, 70; Schottel, 1136a; Eiselein, 475; Sailer, 113; Braun, I, 2786. Holl.: De dank en loon, die ik daarvan heb, zijn zoo gering, dat eene mug ze op den staart kan wegvoeren. (Harrebomée, II, 107a.) *120 Eine Mücke wird eher einen Adler fressen. *121 Eine Mücke würde eher das Meer aussaufen. – Parömiakon, 3116. *122 Einem die Mücken vertreiben. – Eiselein, 476. *123 Einen auf der Mugk haben. – Schöpf, 164; Herrig, Archiv, LV, 310; Pestalozzi, X, 51. Auf der Visirmücke. In Würzburg: Ich hab'n auf d'r Muck. (Sartorius, 174.) Ihn scharf beobachten. (S. Gabel 13.) *124 Er geht nicht vor der ersten Mücke pissen. Nicht jede Kleinigkeit jagt ihm Schrecken ein. Von Kühen entlehnt, die durch Mücken, Bremsen u. dgl. in die Flucht getrieben werden. *125 Er hat die Mücken hinter den Ohren (im Kopfe). – Körte, 43182. *126 Er hat keine Mücken im Zimmer, aber im Kopfe immer. *127 Er hört die Mücken niesen. „Ja, sprächen sie, sie könten Mücken niesen hören, so wird der Ausgang lehren: In dieser Nacht seyn alle Kühe schwartz.“ (Keller, 130b.) *128 Er kann d' Muck an der Wand nicht leiden. (Nürtingen.) *129 Er kann den Mücken zur Ader lassen. Der Ueberkluge. *130 Er kennt die Mücken in der Milch. *131 Er macht auss einer mucken ein elephant. (S. Fliege 93, Furz 18 und Maus 297.) – Franck, I, 103b; Grimmelshausen, Vogelnest; Mayer, II, 42; Körte, 4316; Bücking, 213; Lohrengel, II, 42; Masson, 138; Wahl, 98, 28. In Würtemberg: Er macht auss'ra Muck 'n Elefanten. (Nefflen, 458; Michel, 264.) Auch die Czechen aus einem Ameisenhaufen einen Berg. (Reinsberg IV, 76.) – Die Russen: Aus einer Mücke einen Mückenschwarm machen. (Altmann, IV, 517.) Aus einer Kuh eine Rinderheerde machen. (Altmann VI, 515.) Dän.: At giøre en elefant af en flue. (Prov. dan., 141.) Engl.: He makes a mountain of a mole-hill. – He changes a fly into an elephant. – You love to make much of naught. (Bohn II, 65 u. 118.) Frz.: De neant faire grant chose. (Bovill, III, 43.) – Faire d'une mouche un éléphant. (Kritzinger, 468b; Leroux, I, 112; Masson, 138.) Holl.: Hij maakt van eene mug een' olifant. (Harrebomée, II, 107b.) It.: Fare d'una mosca un elefante. Lat.: Arcem facere ex cloaca. – Culicem elephanti conferre. (Binder I, 256; II, 624; Erasm., 271; Philippi, I, 101; Seybold, 89; Masson, 138.) – De nihilo rem facere praegrandem. (Bovill, III, 43.) – E musca elephantum facit. (Apostol., VIII; Binder I, 473; II, 906.) – Elephantum ex musca facere. (Faselius, 74; Hanzely, 17; Hauer, Lííj2; Philippi, I, 132; Schonheim, E, 4.) – Ex ungue leonem. (Faselius, 80.) – Formica camelus. – Si parva licet componere magnis. (Eiselein, 475.) Schwed.: Göra myggor till elefanter. (Marin, 14.) *132 Er macht us der Muggen 'n Hengst. – Sutermeister, 75. *133 Er presst eine Mücke ums Blut und schindet einen Floh um den Balg.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/386
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [372]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/386>, abgerufen am 27.11.2024.