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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] Lat.: Invidia comes fortunae (gloriae). (Rhodin, 2.)

Schwed.: Afunden är ärens (lyckans) fölgeslagare. (Marin, 4; Grubb, 9; Rhodin, 2; Wensell, 5.)

69 Neid ist dess teuffels kreidt. - Gruter, I, 61; Petri, II, 492; Simrock, 7463; Körte, 4505.

Frz.: L'envie suit la vertu comme l'ombre suit le corps. (Gaal, 1209.)

Lat.: Invidia virtutis comes. (Gaal, 1209.)

70 Neid ist ein Holtzwurm, der nagt das Holtz, darin er wächst, sonst niemand. - Lehmann, 544, 5.

Dän.: Nid er som trae-ormen, der fortaerer det trae han voxer i, og ellers intet. (Prov. dan., 428.)

It.: L'invidia e tignuola dell' animo, la quale si mangia il senno e il sentimento.

71 Neid ist ein leid vnd ein frewd, doch allzeit verputzt. - Lehmann, 544, 1.

Mhd.: Neit tuot nieman herzeleit, wan im selben, der in treit. (Freidank.) (Zingerle, 108.)

72 Neid ist ein scharfes Augenwasser. - Petri, II, 492.

73 Neid ist ein Wucherer.

74 Neid ist Eiter in Beinen. - Petri, II, 492.

75 Neid ist Freud' und Leid zu gleicher Zeit.

76 Neid ist gegen jhm selb ein rechter Richter, gegen andere ein Tyran. - Gruter, III, 71; Lehmann, II, 432, 35.

77 Neid ist kein guter Fürsprecher.

Dän.: Avind var aldrig god talsmand. (Prov. dan., 41.)

78 Neid ist sein eigener Henker.

Dän.: Avind-syge er sin egen bödel. (Prov. dan., 42; Bohn I, 348.)

It.: L'invidia e carnefice di se stessa. (Pazzaglia, 185, 7.)

79 Neid ist seine eigene Geissel.

"Ein neidig vnd verbünstig hertz hat von innen vnnd aussen schmertz." Die Russen: Der Neid ist ein Blutegel, der sich oft an Schwämme festsaugt. (Altmann VI, 390.)

80 Neid ist überall daheim.

Böhm.: Krom nebe vsude zavist'. - Vsude zavist' krome nouze. (Celakovsky, 108.)

Poln.: Niecnotliwa zazdrosc, chyba w niebie jej niemasz. - W kazdej rzeczy zazdrosc, chyba w nedzy nic. (Celakovsky, 108.)

81 Neid kan niemandt tragen, er sei dann grossmütig oder reich. - Franck, I, 69b.

Lat.: Invidiam ferre aut fortis aut foelix potest. (Franck, I, 69b.)

82 Neid kommt nicht weit.

Holl.: Nijd loopt niet wijd. (Harrebomee, II, 127b.)

83 Neid kompt auss freud. - Gruter, I, 61; Körte, 4511.

84 Neid legt alles übel aus.

85 Neid legt nichts zum bessten auss. - Lehmann, 546, 34.

Lat.: Ex nihilo multum facit.

86 Neid macht aus niedern Halmen hohe Palmen.

In Habesch: Der Ginsterstrauch wächst in den Augen des Neides zu einem Palmenwald aus. Die Russen: Neid sieht einen Wachholderstrauch für einen Tannenwald an. - In eines Neidischen Auge wächst der Pilz zur Palme aus. - Neid macht aus einem Ginster einen Tannenwald. (Altmann V, 114; VI, 386.)

87 Neid macht Leichen.

88 Neid macht Leid. - Körte, 4506; Körte2, 5661; Sailer, 67.

Engl.: Envy never enriched any man. (Bohn II, 7.)

89 Neid reichet nicht.

Man wird dadurch nicht reicher, dass man andere beneidet.

Böhm.: Zavisti jeste nikdo nezbohatl. (Celakovsky, 109.)

Engl.: Envy never enriches any one.

It.: L'invidia non arricohisce l'invido.

90 Neid scherpffet das Gesicht. - Petri, II, 492.

91 Neid schlägt sich selbst. - Simrock, 7469.

92 Neid sicht schel, dass ein anderer gütig ist. - Lehmann, II, 432; Gruter, III, 72.

93 Neid siehet die mängel ehe, als was guts. - Lehmann, 546, 33.

Dieser Gedanke ist in russischen Sprichwörtern auf mannichfache Weise ausgesprochen: Neid sieht wol das Schiff, aber nicht das Leck. - Neid sieht die See, aber nicht die Riffe. - Neid sieht nur die Brücke, aber nicht den Sumpf, über den sie führt. - Der Neid sieht wol den Dnjepr, aber nicht dessen Fälle. (Altmann V, 89 u. 105.) - Neid sieht wol den Bärenpelz (die Schube), aber nicht die Motten. - Neidhart sieht nur das Beet, aber nicht den Spaten. - Neid sieht den Hecht im Karpfenteich für eine Goldforelle an. - Neid hängt dem Bettler einen Hermelin um die Schulter. - Neid hält Kuhdreck für einen Bäckerfladen. - Neid sieht einen [Spaltenumbruch] Sumpf für einen See an. - Neid sieht nur auf die gute Schale des Eies, nicht auf das faule Dotter. - Neid lässt aus faulen Enteneiern Schwäne brüten. - Neid sieht sauere Vogelbeeren für süsse Kirschen an. - Neid sieht grau für weiss an, der Kummer weiss für grau. (Altmann V, 98 u. 105; VI, 390, 413, 420, 421, 481 u. 510.)

94 Neid steigt nur in die Höhe.

Und reisst die Leute vom Gipfel ihres Glücks.

95 Neid stirbt nicht.

Böhm.: Pani zavist' jeste ziva. - Vsemu konec krome zavisti. (Celakovsky, 108.)

Dän.: Avind döer ikke, men de avind-syge. (Prov. dan., 41.)

Frz.: Envie est toujours en vie. (Kritzinger, 279b.)

It.: L'invidia non muore mai.

96 Neid sucht böse Weg. - Petri, II, 492.

97 Neid thut ihm selbst den grossesten Schaden. - Petri, II, 492.

Lat.: Qui invident, egent, illi, quibus invidetur, rem habent. (Plautus.) (Philippi, II, 133.)

Schwed.: Afwundsjuker haar sielwer wärst. - Swartsiuken dräper ingen. (Grubb, 773.)

98 Neid thut niemand Herzeleid, als demselben, der ihn treit. - Eiselein, 491.

99 Neid thut sich selbst leid. - Eiselein, 491; Simrock, 7465; Gaal, 1210; Sailer, 70.

Kat.: Invidus alterius rebus macrescit opimis. (Horaz.) (Binder I, 797; II, 1556; Froberg, 396; Gaal, 1210; Philippi, I, 208; Schonheim, J, 27.)

100 Neid und Hass wohnen in Einem Fass. - Schulfreund, 85, 11.

101 Neid und Misgunst fehlen nicht. - Gaal, 1208.

Lat.: Quisque mortalium invidiae obnoxius est. (Gaal, 1208.)

102 Neid und Schelsucht sind unsterblich, Freundschaft und Liebe gläsern. - Sailer, 346.

103 Neid und Schlemmerei sind des Teufels beste Leimruthen.

Dän.: Af lasterne er avind aeldst, hoffaerdighed störst, fylderie slemmest. (Prov. dan., 41.)

104 Neid und Zorn würgt den Thorn. - Schottel, 1124a.

105 Neid verbittert das Leben.

106 Neid vergönnt1 einem auch die Sonne. - Gruter, III, 72; Lehmann, II, 432, 39.

1) Die Vorsilbe "ver" verneint hier den Inhalt der Hauptsilbe und steht in der Bedeutung von "nicht" oder "mis". - Aber er kann ihren Schein nicht hindern.

Böhm.: Zavist' ujima ale moci nema. (Celakovsky, 108.)

107 Neid vnd Feindschafft macht Narren. - Petri, II, 492.

108 Neid vnd Zorn macht vngesunde Leut. - Petri, II, 492.

109 Neid wird zu Hof geboren, im Closter ernert, stirbt im Spital. - Gruter, III, 72; Pistor., VII, 78; Lehmann, II, 432, 40; Winckler, XV, 56; Körte, 4520; Klosterspiegel, 13, 17; Braun, I, 3009; Kloster, VIII, 515.

Bei Sailer (S. 81) wird er, bevor er ins Kloster geht, auf der Universität erzogen.

Dän.: Nid bliver föd til hove, opföd i kloster, död i hospital. (Prov. dan., 428.)

Holl.: De nijd wordt in het hof geboren, erft in het klooster en sterft in het hospital. (Harrebomee, II, 127a.)

It.: L'invidia nasce nelle corti, e muore spesso nello spedale. (Pazzaglia, 185, 4.)

Lat.: Quinque habet invidia proles: Luxuratio, detractio, in adversis exultatio, in prosperis proximi afflictio et mortis acceleratio. (Chaos, 409.)

110 Neidt wirdt jhm selbs leid. - Gruter, I, 61; Petri, II, 492; Schottel, 1124a.

111 Neid zeucht nur bey grossen Herren ein. - Gruter, III, 72; Lehmann, II, 432, 41; Simrock, 7491.

112 Neyd ist sein eigen leid; er frist vnd nagt sich selbst. - Lehmann, 545, 21.

113 Neyd volgt der ere. - Werdea, Biiij.

Frz.: L'envie suit la vertu comme l'ombre suit le corps. (Lendroy, 503.)

114 Ohn neyd ist kein fraw noch herrschaft. - Henisch, 1197, 68.

115 Ohne Neid lebt niemand in der Welt.

Lat.: Invidiam virtus peperit, partamque tuetur, ex virtute unum nascitur hoc vitium. (Chaos, 409.)

116 Verborgener Neid ist ein zweifachs Vbel. - Petri, II, 566.

117 Was einem der Neid nachsagt, hört man gern.

Lat.: Obtrectatio et livor pronis auribus accipiuntur. (Tacitus.)

[Spaltenumbruch] Lat.: Invidia comes fortunae (gloriae). (Rhodin, 2.)

Schwed.: Afunden är ärens (lyckans) fölgeslagare. (Marin, 4; Grubb, 9; Rhodin, 2; Wensell, 5.)

69 Neid ist dess teuffels kreidt.Gruter, I, 61; Petri, II, 492; Simrock, 7463; Körte, 4505.

Frz.: L'envie suit la vertu comme l'ombre suit le corps. (Gaal, 1209.)

Lat.: Invidia virtutis comes. (Gaal, 1209.)

70 Neid ist ein Holtzwurm, der nagt das Holtz, darin er wächst, sonst niemand.Lehmann, 544, 5.

Dän.: Nid er som træ-ormen, der fortærer det træ han voxer i, og ellers intet. (Prov. dan., 428.)

It.: L'invidia è tignuola dell' animo, la quale si mangia il senno e il sentimento.

71 Neid ist ein leid vnd ein frewd, doch allzeit verputzt.Lehmann, 544, 1.

Mhd.: Nît tuot nieman herzeleit, wan im selben, der in treit. (Freidank.) (Zingerle, 108.)

72 Neid ist ein scharfes Augenwasser.Petri, II, 492.

73 Neid ist ein Wucherer.

74 Neid ist Eiter in Beinen.Petri, II, 492.

75 Neid ist Freud' und Leid zu gleicher Zeit.

76 Neid ist gegen jhm selb ein rechter Richter, gegen andere ein Tyran.Gruter, III, 71; Lehmann, II, 432, 35.

77 Neid ist kein guter Fürsprecher.

Dän.: Avind var aldrig god talsmand. (Prov. dan., 41.)

78 Neid ist sein eigener Henker.

Dän.: Avind-syge er sin egen bødel. (Prov. dan., 42; Bohn I, 348.)

It.: L'invidia è carnefice di se stessa. (Pazzaglia, 185, 7.)

79 Neid ist seine eigene Geissel.

„Ein neidig vnd verbünstig hertz hat von innen vnnd aussen schmertz.“ Die Russen: Der Neid ist ein Blutegel, der sich oft an Schwämme festsaugt. (Altmann VI, 390.)

80 Neid ist überall daheim.

Böhm.: Krom nebe všude závist'. – Všude závist' kromĕ nouze. (Čelakovský, 108.)

Poln.: Niecnotliwa zazdrość, chyba w niebie jéj niemasz. – W każdéj rzeczy zazdrość, chyba w nędzy nic. (Čelakovský, 108.)

81 Neid kan niemandt tragen, er sei dann grossmütig oder reich.Franck, I, 69b.

Lat.: Invidiam ferre aut fortis aut foelix potest. (Franck, I, 69b.)

82 Neid kommt nicht weit.

Holl.: Nijd loopt niet wijd. (Harrebomée, II, 127b.)

83 Neid kompt auss freud.Gruter, I, 61; Körte, 4511.

84 Neid legt alles übel aus.

85 Neid legt nichts zum bessten auss.Lehmann, 546, 34.

Lat.: Ex nihilo multum facit.

86 Neid macht aus niedern Halmen hohe Palmen.

In Habesch: Der Ginsterstrauch wächst in den Augen des Neides zu einem Palmenwald aus. Die Russen: Neid sieht einen Wachholderstrauch für einen Tannenwald an. – In eines Neidischen Auge wächst der Pilz zur Palme aus. – Neid macht aus einem Ginster einen Tannenwald. (Altmann V, 114; VI, 386.)

87 Neid macht Leichen.

88 Neid macht Leid.Körte, 4506; Körte2, 5661; Sailer, 67.

Engl.: Envy never enriched any man. (Bohn II, 7.)

89 Neid reichet nicht.

Man wird dadurch nicht reicher, dass man andere beneidet.

Böhm.: Závistí ještĕ nikdo nezbohatl. (Čelakovský, 109.)

Engl.: Envy never enriches any one.

It.: L'invidia non arricohisce l'invido.

90 Neid scherpffet das Gesicht.Petri, II, 492.

91 Neid schlägt sich selbst.Simrock, 7469.

92 Neid sicht schel, dass ein anderer gütig ist.Lehmann, II, 432; Gruter, III, 72.

93 Neid siehet die mängel ehe, als was guts.Lehmann, 546, 33.

Dieser Gedanke ist in russischen Sprichwörtern auf mannichfache Weise ausgesprochen: Neid sieht wol das Schiff, aber nicht das Leck. – Neid sieht die See, aber nicht die Riffe. – Neid sieht nur die Brücke, aber nicht den Sumpf, über den sie führt. – Der Neid sieht wol den Dnjepr, aber nicht dessen Fälle. (Altmann V, 89 u. 105.) – Neid sieht wol den Bärenpelz (die Schube), aber nicht die Motten. – Neidhart sieht nur das Beet, aber nicht den Spaten. – Neid sieht den Hecht im Karpfenteich für eine Goldforelle an. – Neid hängt dem Bettler einen Hermelin um die Schulter. – Neid hält Kuhdreck für einen Bäckerfladen. – Neid sieht einen [Spaltenumbruch] Sumpf für einen See an. – Neid sieht nur auf die gute Schale des Eies, nicht auf das faule Dotter. – Neid lässt aus faulen Enteneiern Schwäne brüten. – Neid sieht sauere Vogelbeeren für süsse Kirschen an. – Neid sieht grau für weiss an, der Kummer weiss für grau. (Altmann V, 98 u. 105; VI, 390, 413, 420, 421, 481 u. 510.)

94 Neid steigt nur in die Höhe.

Und reisst die Leute vom Gipfel ihres Glücks.

95 Neid stirbt nicht.

Böhm.: Paní závist' jĕstĕ živa. – Všemu konec kromĕ závisti. (Čelakovský, 108.)

Dän.: Avind døer ikke, men de avind-syge. (Prov. dan., 41.)

Frz.: Envie est toujours en vie. (Kritzinger, 279b.)

It.: L'invidia non muore mai.

96 Neid sucht böse Weg.Petri, II, 492.

97 Neid thut ihm selbst den grossesten Schaden.Petri, II, 492.

Lat.: Qui invident, egent, illi, quibus invidetur, rem habent. (Plautus.) (Philippi, II, 133.)

Schwed.: Afwundsjuker haar sielwer wärst. – Swartsiuken dräper ingen. (Grubb, 773.)

98 Neid thut niemand Herzeleid, als demselben, der ihn treit.Eiselein, 491.

99 Neid thut sich selbst leid.Eiselein, 491; Simrock, 7465; Gaal, 1210; Sailer, 70.

Kat.: Invidus alterius rebus macrescit opimis. (Horaz.) (Binder I, 797; II, 1556; Froberg, 396; Gaal, 1210; Philippi, I, 208; Schonheim, J, 27.)

100 Neid und Hass wohnen in Einem Fass.Schulfreund, 85, 11.

101 Neid und Misgunst fehlen nicht.Gaal, 1208.

Lat.: Quisque mortalium invidiae obnoxius est. (Gaal, 1208.)

102 Neid und Schelsucht sind unsterblich, Freundschaft und Liebe gläsern.Sailer, 346.

103 Neid und Schlemmerei sind des Teufels beste Leimruthen.

Dän.: Af lasterne er avind ældst, hoffærdighed størst, fylderie slemmest. (Prov. dan., 41.)

104 Neid und Zorn würgt den Thorn.Schottel, 1124a.

105 Neid verbittert das Leben.

106 Neid vergönnt1 einem auch die Sonne.Gruter, III, 72; Lehmann, II, 432, 39.

1) Die Vorsilbe „ver“ verneint hier den Inhalt der Hauptsilbe und steht in der Bedeutung von „nicht“ oder „mis“. – Aber er kann ihren Schein nicht hindern.

Böhm.: Závist' ujímá ale moci nemá. (Čelakovský, 108.)

107 Neid vnd Feindschafft macht Narren.Petri, II, 492.

108 Neid vnd Zorn macht vngesunde Leut.Petri, II, 492.

109 Neid wird zu Hof geboren, im Closter ernert, stirbt im Spital.Gruter, III, 72; Pistor., VII, 78; Lehmann, II, 432, 40; Winckler, XV, 56; Körte, 4520; Klosterspiegel, 13, 17; Braun, I, 3009; Kloster, VIII, 515.

Bei Sailer (S. 81) wird er, bevor er ins Kloster geht, auf der Universität erzogen.

Dän.: Nid bliver fød til hove, opfød i kloster, død i hospital. (Prov. dan., 428.)

Holl.: De nijd wordt in het hof geboren, erft in het klooster en sterft in het hospital. (Harrebomée, II, 127a.)

It.: L'invidia nasce nelle corti, e muore spesso nello spedale. (Pazzaglia, 185, 4.)

Lat.: Quinque habet invidia proles: Luxuratio, detractio, in adversis exultatio, in prosperis proximi afflictio et mortis acceleratio. (Chaos, 409.)

110 Neidt wirdt jhm selbs leid.Gruter, I, 61; Petri, II, 492; Schottel, 1124a.

111 Neid zeucht nur bey grossen Herren ein.Gruter, III, 72; Lehmann, II, 432, 41; Simrock, 7491.

112 Neyd ist sein eigen leid; er frist vnd nagt sich selbst.Lehmann, 545, 21.

113 Neyd volgt der ere.Werdea, Biiij.

Frz.: L'envie suit la vertu comme l'ombre suit le corps. (Lendroy, 503.)

114 Ohn neyd ist kein fraw noch herrschaft.Henisch, 1197, 68.

115 Ohne Neid lebt niemand in der Welt.

Lat.: Invidiam virtus peperit, partamque tuetur, ex virtute unum nascitur hoc vitium. (Chaos, 409.)

116 Verborgener Neid ist ein zweifachs Vbel.Petri, II, 566.

117 Was einem der Neid nachsagt, hört man gern.

Lat.: Obtrectatio et livor pronis auribus accipiuntur. (Tacitus.)

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[[495]/0509] Lat.: Invidia comes fortunae (gloriae). (Rhodin, 2.) Schwed.: Afunden är ärens (lyckans) fölgeslagare. (Marin, 4; Grubb, 9; Rhodin, 2; Wensell, 5.) 69 Neid ist dess teuffels kreidt. – Gruter, I, 61; Petri, II, 492; Simrock, 7463; Körte, 4505. Frz.: L'envie suit la vertu comme l'ombre suit le corps. (Gaal, 1209.) Lat.: Invidia virtutis comes. (Gaal, 1209.) 70 Neid ist ein Holtzwurm, der nagt das Holtz, darin er wächst, sonst niemand. – Lehmann, 544, 5. Dän.: Nid er som træ-ormen, der fortærer det træ han voxer i, og ellers intet. (Prov. dan., 428.) It.: L'invidia è tignuola dell' animo, la quale si mangia il senno e il sentimento. 71 Neid ist ein leid vnd ein frewd, doch allzeit verputzt. – Lehmann, 544, 1. Mhd.: Nît tuot nieman herzeleit, wan im selben, der in treit. (Freidank.) 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Böhm.: Závistí ještĕ nikdo nezbohatl. (Čelakovský, 109.) Engl.: Envy never enriches any one. It.: L'invidia non arricohisce l'invido. 90 Neid scherpffet das Gesicht. – Petri, II, 492. 91 Neid schlägt sich selbst. – Simrock, 7469. 92 Neid sicht schel, dass ein anderer gütig ist. – Lehmann, II, 432; Gruter, III, 72. 93 Neid siehet die mängel ehe, als was guts. – Lehmann, 546, 33. Dieser Gedanke ist in russischen Sprichwörtern auf mannichfache Weise ausgesprochen: Neid sieht wol das Schiff, aber nicht das Leck. – Neid sieht die See, aber nicht die Riffe. – Neid sieht nur die Brücke, aber nicht den Sumpf, über den sie führt. – Der Neid sieht wol den Dnjepr, aber nicht dessen Fälle. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [495]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/509>, abgerufen am 22.11.2024.