Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] Einheizen, der brämbselet; der mit Geissen, der böckelet; der mit Säuen, der schweinelet; der mit Taback, der rauchelet, der mit Schelmen umbgehet, der schelmelet; der mit Lugnern umbgehet, schwalbelet. Bei Unzüchtigen lernet man Galanisiren oder gailanisiren." (Chaos, 931.) "Also wenn einer bech anrürt, so wirdt er vom Bech beschmiert." (Waldis, I, 63, 19.) "Wer mit pech vnd kolen handthiert, leichtlich sein händ derselb beschmiert." Bleibe dem Schwarzen fern, denn Schwarzes beschmuzt, sagen die Osmanen. (Schlechta, 345.) Bei Tunnicius (417): De dat pek rört, de besmittet sik. (Inquinat et digitos cui pix attingitur atra.) Böhm.: Kdo se s smolou obira, zmaze se od ni; kdo s ohnem, spali se. - Kdo s smolou zachazi, od ni zkalen byva. (Celakovsky, 40.) Dän.: Hvo som rörer ved beg, besmitter sig. (Prov. dan., 60; Bohn I, 379.) Engl.: Harm watch, harm catch. (Masson, 273.) - He that handles pitch shall foul his fingers. (Marin, 8.) - Touch pitch and you will be a filed. Frz.: Celui qui touche de la poix en sera souille. (Cahier, 1425.) - Fange seche envy s'attache - On ne manie pas la poix sans se poisser. (Cahier, 1426.) - Qui traite la poix s'embrouille les doits. (Leroux, II, 311.) Holl.: Die bi den pec wandert, wart daer af besmet. (Tunn., 11b, 6.) - Die met pek omgaat, wordt ermede besmet. - Grijp je pek, daar blijft en vlek. (Harrebomee, II, 176a.) It.: Chi tocca la pece, si sporca le mani. (Gaal, 1239; Pazzaglia, 375, 3; Bohn I, 86.) Krain.: Kdor za smolo prime, se osmoli. (Celakovsky, 40.) Lat.: Pix dum palpatur, palpans manus hic maculatur. (Binder II, 2582; Fallersleben, 254; Neander, 302; Masson, 273; Sutor, 562.) - Qui tetigerit picem, inquinatur ab ea. (Egeria, 246; Gaal, 1239.) Lit.: Kurs pikkin nutwer, nusimursztin. (Celakovsky, 40.) Poln.: Kdo sie dotyka smoly, zmaze sie od niej. (Celakovsky, 40.) Schwed.: Den som kommer wid tjära, blir nedsmörd deraf. Slow.: Kdor za smolo prime se osmoli. Span.: Quien anda con pez, se manchara los dedos. (Masson, 273.) Ung.: A' ki szurokkal banik, megszurkollya magat. - Ha megfogod a' szekerkenöt, kontösödre ragad. (Gaul, 1239.) 16 Wer Pech angreift, besudelt sich; wer aus der Bulle (Flasche) trinkt (säuft), bedudelt sich. 17 Wer Pech hat, bricht den Finger im Arsch (oder: im Haferbrei) ab. Lat.: In plano frangit, cui sors est invida, plantam. (Altdorf, 62; Binder II, 1459.) 18 Wer Pech hat, stolpert im Grase, fällt auf den Rücken und bricht die Nase. - Masson, 343. 19 Wo me sich bei Peich niersetzt, do steht men auch bei op. (Aachen.) *20 Ar hat 'n 's Pach 'runter gathant (gethan). (Nürnberg.) - Frommann, VI, 329, 305. Er hat ihn bestraft, derb ausgescholten; besonders einen Vorwitzigen. *21 Da klebt Pech. - Eiselein, 504. *22 Er hat Pech. - Wurzbach II, 273. Seine Unternehmungen und Plane mislingen. *23 Er hat Pech am Fidle. In dem Sinne von 25. Spottweis heisst man in Schwaben auch den Schuhmacher Pechfidle. *24 Er hat Pech an den Fingern (Händen). Auch russisch Altmann VI, 512. Es bleibt ihm fremdes Gut daran hangen. In Oberösterreich: Pick a dö Finger habe. Lat.: Omnia viscatis manibus legit, omnia sumit. (Philippi, II, 71.) *25 Er hat Pech an den Hosen. - Eiselein, 504; Klein, II, 48. Von einem, der bei einem Besuche ungebührlich lange verweilt, der in Gesellschaft hängen bleibt. In Schwaben: Er hot Pech an de Hosa. (Michel, 263; Nefflen, 457.) "Es gefallt mir, es geht fein von statten, besser als Bech von Hosen." (Fischart, Gesch., in Kloster VIII, 252.) Holl.: Het is een regte pekbroek. - Hij heeft pek aan zijne broek (zijn gat). (Harrebomee, II, 176b.) *26 Er hat Pech beim Wein. - Schöpf, 491. Er ist im Wirthshause nicht vom Weinglase wegzubringen. *27 Er hat Pech unter sich. Der das Nachhausegehen Vergessende, der nicht Fortzubringende. Lat.: Hercules hospitatur. (Erasm., 905; Philippi, II, 175.) *28 Er kommt aus dem Pech nicht heraus. Lat.: Semper Ilio mala. (Tappius, 232a.) *29 Er sitzt im Pech. - Masson, 344; Braun, I, 3194. Holl.: Hij steekt in het pek. (Harrebomee, II, 176b.) *30 Es ist Pech auf der Bank. Wenn jemand irgendwo ungebührlich lange sitzen bleibt. [Spaltenumbruch] *31 Es klebet Pech, wo er sitzt. - Eiselein, 504. *32 In Pech's Einöde. - Wurzbach II, 274. Im finstern Abgrunde der Hölle. *33 Nu a mich ins Pech gefaurt hot, lässt a mich drin stecken. (Schles.) - Frommann, III, 412, 465. *34 Pech geben. Den Rückzug antreten, fliehen. "Unsere Batterien begrüssten den feindlichen Dampfer so, dass er schleunigst Pech gab." (Bresl. Zeitung, 1864, Nr. 302.) *35 Pech im heissen Ofen aufbewahren. (S. Fuchs 365.) - Altmann V, 523. *36 Und wenn's Pech wäre, zugegriffen, ist's umsonst. Pechdraht. * Meister Pickedrat. - Eichwald, 1503. Spitzname des Schuhmachers. Pechhengst. * Es ist ein Pechhengst. In Schlesien Spottname für Schuhmacher. In früherer Zeit nannte man sie auch wol Stuhlreiber, weil ihr Beruf sie zu stetem Sitzen nöthigte. Das Wort findet sich bei Agricola (I, 79) in der Schreibung "stulreuber." Bei B. Waldis (IV, 49): Stulrauber, des Reimes wegen. (Vgl. Lessing, XI, 2, 273.) Pechhose. * Er ist eine rechte Pechhose. Ein Mensch, der ungebührlich lange an einem Orte sitzen bleibt. Pechhütte. * Das geht bis an die aschgraue (schwarze) Pechhütte. Aehnlich: geht ins Aschgraue, übers Bohnenlied, über die Puppen (s. d.), der fragte bis in die Pechhütte, bis ins Unendliche, kam vom Zweiten ins Dritte. Pechmandel. * Das Pechmandl kommt. - Schöpf, 491; für Baiern: Klein, II, 47. Der Schlaf; vermuthlich, weil die Augen sich schliessen und nicht wieder öffnen wollen. Pechpflaster. *1 Er hat ein Pechpflaster auf den Augen. - Schöpf, 491; Alpensagen, 118. *2 He hett en Pickpflaster up den Mund. (Holst.) - Schütze, III, 209. Er schweigt beharrlich. Pechstiefel. * Sich in seinen eigenen Pechstiefeln fangen. "Wenn dem so wäre, so hätte Preussen sich im eigenen Pechstiefel gefangen." (Bresl. Zeitung, vom 31. März 1864, S. 841.) Pechtopf. * Er greift in einen Pechtopf. (Grünberg.) Pechvogel. * Er ist ein Pechvogel. - Braun, I, 3194. Wer in seinen Unternehmungen ungewöhnlich viel Misgeschick hat. In Warschau sagt man jüdisch-deutsch von einem Menschen, der bei jeder Gelegenheit um einen Posttag zu spät kommt: Sein Neschume is a Kriecher. Die Italiener lassen einen solchen Pechvogel in Verzweiflung ausrufen: Der Dreck in Bologna würde sogar theuer werden, wenn ich ihn kaufen wollte. (S. Hutmacher und Nest 74.) (Masson, 344; Reinsberg VI, 18.) Frz.: Il se noyerait dans son crachat. (Lendroy, 1090.) Lat.: Mala avis. Pecunia. 1 Fraw Pecunia ist Königin, Kunst vnnd Tugend sind jhr schüsselwäscherin. - Gruter, III, 38; Lehmann, II, 176, 31. 2 Qui dat pecunia summis1, der macht wol schlecht2, was krumm ist. - Petri, II, 508; Luther's Tischr., Append.; Binder II, 2791; Zinkgref, I, 208. 1) Wer viel Geld hat. 2) Gerade, recht. Nach dem Aarg. histor. Taschenbuch auf einem Steinkruge aus dem Jahre 1596. 3 Wer von Fraw Pecunia Fürschrifft hat, der wird im Gericht bald gefordert. - Petri, II, 775. 4 Wo ich, Pecunia, nicht bin, da kommst du, Amor, selten hin. - Sutor, 11. Pecus. Quale pecus tale stabulum, sagte der Sechste und trieb die Hummeln in der Kühe Hintern. - Hoefer, 978; Schaltjahr, III, 157. [Spaltenumbruch] Einheizen, der brämbselet; der mit Geissen, der böckelet; der mit Säuen, der schweinelet; der mit Taback, der rauchelet, der mit Schelmen umbgehet, der schelmelet; der mit Lugnern umbgehet, schwalbelet. 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Pechhose. * Er ist eine rechte Pechhose. Ein Mensch, der ungebührlich lange an einem Orte sitzen bleibt. Pechhütte. * Das geht bis an die aschgraue (schwarze) Pechhütte. Aehnlich: geht ins Aschgraue, übers Bohnenlied, über die Puppen (s. d.), der fragte bis in die Pechhütte, bis ins Unendliche, kam vom Zweiten ins Dritte. Pechmandel. * Das Pechmandl kommt. – Schöpf, 491; für Baiern: Klein, II, 47. Der Schlaf; vermuthlich, weil die Augen sich schliessen und nicht wieder öffnen wollen. Pechpflaster. *1 Er hat ein Pechpflaster auf den Augen. – Schöpf, 491; Alpensagen, 118. *2 He hett en Pickpflaster up den Mund. (Holst.) – Schütze, III, 209. Er schweigt beharrlich. Pechstiefel. * Sich in seinen eigenen Pechstiefeln fangen. „Wenn dem so wäre, so hätte Preussen sich im eigenen Pechstiefel gefangen.“ (Bresl. Zeitung, vom 31. März 1864, S. 841.) Pechtopf. * Er greift in einen Pechtopf. (Grünberg.) Pechvogel. * Er ist ein Pechvogel. – Braun, I, 3194. 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Einheizen, der brämbselet; der mit Geissen, der böckelet; der mit Säuen, der schweinelet; der mit Taback, der rauchelet, der mit Schelmen umbgehet, der schelmelet; der mit Lugnern umbgehet, schwalbelet. Bei Unzüchtigen lernet man Galanisiren oder gailanisiren.“ (Chaos, 931.) „Also wenn einer bech anrürt, so wirdt er vom Bech beschmiert.“ (Waldis, I, 63, 19.) „Wer mit pech vnd kolen handthiert, leichtlich sein händ derselb beschmiert.“ Bleibe dem Schwarzen fern, denn Schwarzes beschmuzt, sagen die Osmanen. (Schlechta, 345.) Bei Tunnicius (417): De dat pek rört, de besmittet sik. (Inquinat et digitos cui pix attingitur atra.)
Böhm.: Kdo se s smolou obírá, zmaže se od ní; kdo s ohnĕm, spáli se. – Kdo s smolou zachází, od ní zkálen bývá. (Čelakovský, 40.)
Dän.: Hvo som rører ved beg, besmitter sig. (Prov. dan., 60; Bohn I, 379.)
Engl.: Harm watch, harm catch. (Masson, 273.) – He that handles pitch shall foul his fingers. (Marin, 8.) – Touch pitch and you will be a filed.
Frz.: Celui qui touche de la poix en sera souillé. (Cahier, 1425.) – Fange sèche envy s'attache – On ne manie pas la poix sans se poisser. (Cahier, 1426.) – Qui traite la poix s'embrouille les doits. (Leroux, II, 311.)
Holl.: Die bi den pec wandert, wart daer af besmet. (Tunn., 11b, 6.) – Die met pek omgaat, wordt ermede besmet. – Grijp je pek, daar blijft en vlek. (Harrebomée, II, 176a.)
It.: Chi tocca la pece, si sporca le mani. (Gaal, 1239; Pazzaglia, 375, 3; Bohn I, 86.)
Krain.: Kdor za smolo prime, se osmoli. (Čelakovský, 40.)
Lat.: Pix dum palpatur, palpans manus hic maculatur. (Binder II, 2582; Fallersleben, 254; Neander, 302; Masson, 273; Sutor, 562.) – Qui tetigerit picem, inquinatur ab ea. (Egeria, 246; Gaal, 1239.)
Lit.: Kurs pikkin nutwer, nusimursztin. (Čelakovský, 40.)
Poln.: Kdo się dotyka smoły, zmaže się od niéj. (Čelakovský, 40.)
Schwed.: Den som kommer wid tjära, blir nedsmörd deraf.
Slow.: Kdor za smolo prime se osmoli.
Span.: Quien anda con pez, se manchará los dedos. (Masson, 273.)
Ung.: A' ki szurokkal bánik, megszurkollya magát. – Ha megfogod a' szekerkenöt, kőntösödre ragad. (Gaul, 1239.)
16 Wer Pech angreift, besudelt sich; wer aus der Bulle (Flasche) trinkt (säuft), bedudelt sich.
17 Wer Pech hat, bricht den Finger im Arsch (oder: im Haferbrei) ab.
Lat.: In plano frangit, cui sors est invida, plantam. (Altdorf, 62; Binder II, 1459.)
18 Wer Pech hat, stolpert im Grase, fällt auf den Rücken und bricht die Nase. – Masson, 343.
19 Wo me sich bei Peich niersetzt, do steht men auch bei op. (Aachen.)
*20 Ar hat 'n 's Pach 'runter gathant (gethan). (Nürnberg.) – Frommann, VI, 329, 305.
Er hat ihn bestraft, derb ausgescholten; besonders einen Vorwitzigen.
*21 Da klebt Pech. – Eiselein, 504.
*22 Er hat Pech. – Wurzbach II, 273.
Seine Unternehmungen und Plane mislingen.
*23 Er hat Pech am Fidle.
In dem Sinne von 25. Spottweis heisst man in Schwaben auch den Schuhmacher Pechfidle.
*24 Er hat Pech an den Fingern (Händen).
Auch russisch Altmann VI, 512. Es bleibt ihm fremdes Gut daran hangen. In Oberösterreich: Pick a dö Finger habe.
Lat.: Omnia viscatis manibus legit, omnia sumit. (Philippi, II, 71.)
*25 Er hat Pech an den Hosen. – Eiselein, 504; Klein, II, 48.
Von einem, der bei einem Besuche ungebührlich lange verweilt, der in Gesellschaft hängen bleibt. In Schwaben: Er hôt Pech an de Hosa. (Michel, 263; Nefflen, 457.) „Es gefallt mir, es geht fein von statten, besser als Bech von Hosen.“ (Fischart, Gesch., in Kloster VIII, 252.)
Holl.: Het is een regte pekbroek. – Hij heeft pek aan zijne broek (zijn gat). (Harrebomée, II, 176b.)
*26 Er hat Pech beim Wein. – Schöpf, 491.
Er ist im Wirthshause nicht vom Weinglase wegzubringen.
*27 Er hat Pech unter sich.
Der das Nachhausegehen Vergessende, der nicht Fortzubringende.
Lat.: Hercules hospitatur. (Erasm., 905; Philippi, II, 175.)
*28 Er kommt aus dem Pech nicht heraus.
Lat.: Semper Ilio mala. (Tappius, 232a.)
*29 Er sitzt im Pech. – Masson, 344; Braun, I, 3194.
Holl.: Hij steekt in het pek. (Harrebomée, II, 176b.)
*30 Es ist Pech auf der Bank.
Wenn jemand irgendwo ungebührlich lange sitzen bleibt.
*31 Es klebet Pech, wo er sitzt. – Eiselein, 504.
*32 In Pech's Einöde. – Wurzbach II, 274.
Im finstern Abgrunde der Hölle.
*33 Nu a mich ins Pech gefûrt hôt, lässt a mich drin stecken. (Schles.) – Frommann, III, 412, 465.
*34 Pech geben.
Den Rückzug antreten, fliehen. „Unsere Batterien begrüssten den feindlichen Dampfer so, dass er schleunigst Pech gab.“ (Bresl. Zeitung, 1864, Nr. 302.)
*35 Pech im heissen Ofen aufbewahren. (S. Fuchs 365.) – Altmann V, 523.
*36 Und wenn's Pech wäre, zugegriffen, ist's umsonst.
Pechdraht.
* Meister Pickedrat. – Eichwald, 1503.
Spitzname des Schuhmachers.
Pechhengst.
* Es ist ein Pechhengst.
In Schlesien Spottname für Schuhmacher. In früherer Zeit nannte man sie auch wol Stuhlreiber, weil ihr Beruf sie zu stetem Sitzen nöthigte. Das Wort findet sich bei Agricola (I, 79) in der Schreibung „stulreuber.“ Bei B. Waldis (IV, 49): Stulrauber, des Reimes wegen. (Vgl. Lessing, XI, 2, 273.)
Pechhose.
* Er ist eine rechte Pechhose.
Ein Mensch, der ungebührlich lange an einem Orte sitzen bleibt.
Pechhütte.
* Das geht bis an die aschgraue (schwarze) Pechhütte.
Aehnlich: geht ins Aschgraue, übers Bohnenlied, über die Puppen (s. d.), der fragte bis in die Pechhütte, bis ins Unendliche, kam vom Zweiten ins Dritte.
Pechmandel.
* Das Pechmandl kommt. – Schöpf, 491; für Baiern: Klein, II, 47.
Der Schlaf; vermuthlich, weil die Augen sich schliessen und nicht wieder öffnen wollen.
Pechpflaster.
*1 Er hat ein Pechpflaster auf den Augen. – Schöpf, 491; Alpensagen, 118.
*2 He hett en Pickpflaster up den Mund. (Holst.) – Schütze, III, 209.
Er schweigt beharrlich.
Pechstiefel.
* Sich in seinen eigenen Pechstiefeln fangen.
„Wenn dem so wäre, so hätte Preussen sich im eigenen Pechstiefel gefangen.“ (Bresl. Zeitung, vom 31. März 1864, S. 841.)
Pechtopf.
* Er greift in einen Pechtopf. (Grünberg.)
Pechvogel.
* Er ist ein Pechvogel. – Braun, I, 3194.
Wer in seinen Unternehmungen ungewöhnlich viel Misgeschick hat. In Warschau sagt man jüdisch-deutsch von einem Menschen, der bei jeder Gelegenheit um einen Posttag zu spät kommt: Sein Neschume is a Kriecher. Die Italiener lassen einen solchen Pechvogel in Verzweiflung ausrufen: Der Dreck in Bologna würde sogar theuer werden, wenn ich ihn kaufen wollte. (S. Hutmacher und Nest 74.) (Masson, 344; Reinsberg VI, 18.)
Frz.: Il se noyerait dans son crachat. (Lendroy, 1090.)
Lat.: Mala avis.
Pecunia.
1 Fraw Pecunia ist Königin, Kunst vnnd Tugend sind jhr schüsselwäscherin. – Gruter, III, 38; Lehmann, II, 176, 31.
2 Qui dat pecunia summis1, der macht wol schlecht2, was krumm ist. – Petri, II, 508; Luther's Tischr., Append.; Binder II, 2791; Zinkgref, I, 208.
1) Wer viel Geld hat.
2) Gerade, recht. Nach dem Aarg. histor. Taschenbuch auf einem Steinkruge aus dem Jahre 1596.
3 Wer von Fraw Pecunia Fürschrifft hat, der wird im Gericht bald gefordert. – Petri, II, 775.
4 Wo ich, Pecunia, nicht bin, da kommst du, Amor, selten hin. – Sutor, 11.
Pecus.
Quale pecus tale stabulum, sagte der Sechste und trieb die Hummeln in der Kühe Hintern. – Hoefer, 978; Schaltjahr, III, 157.
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