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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 237 Von des Pfaffen Gut nimmt man keine Gerade. - Graf, 211, 199.

Das vom Pfaffen hinterlassene Gut enthält nach dem deutschen Rechte weder Heergewäte (s. d.) noch Gerade (s. d.).

Mhd.: Van des papen gude (na sinem dode) ne nimt man nene rade. (Sachsenspiegel, I, 5, 3.)

238 Von Pfaffen kompt niemand vnbeschissen. - Zinkgref, IV, 245; Franck, Weltbuch, XLIIIb; Welt und Zeit, 85, 47.

239 Von Pfaffen und Kirchhöfen nimmt das Volk keinen Frieden. - Graf, 536, 29.

Altfries.: Fon tha papa and fon tha houve sa nimath tha linde nenne fretha. (Richthofen, 159, 9.)

240 Von Pfaffen und von Hundefüssen kommt niemand unbeschissen.

241 Von Pfaffen und Pferdehufen halte dich zehn Stufen.

242 Vor der Pfaffen Quaesumus Domine, der Juristen Codice vnd der Alchymisten Supple sol man sich hüten. - Zinkgref, IV, 247.

243 Während der Pfaff liest die Metten, wärmt ihm die Köchin die Betten.

Böhm.: Pop zpiva a popova kolace pece. (Celakovsky, 335.)

244 Wamme Papen un Juiden sloaen wöll, momme (muss man) se gliyk däud slaen. (Westf.)

Der Sinn geht offenbar nur dahin, man soll sich in keinen Kampf mit ihnen einlassen, wenn man nicht die erforderlichen Mittel besitzt, sie zu überwinden und unschädlich zu machen.

245 Wan der Pfaff sein platt, der Münch sein kapp, die Metz jhren Krantz versetzt, hat trew vnd ehr gute nacht zuletzt. - Zinkgref, IV, 245.

246 Wann ain Pfaff dem andern beichtet, so ists eben als wann ain Hund den andern flohet. - Agricola II, 437.

247 Wann der Pfaff seine Platten, der Mönch seine Kappe vnd die Metz ihren Krantz versetzt, so hat Trew vnd Ehre gute Nacht zuletzt. - Lehmann, II, 827, 30; Petri, II, 637.

248 Wann die Pfaffen ein Mess singen, so ist dies eben so viel, als wann sie mit Judas wolten sagen, was gebt jhr vns, dass wir jhn euch verrathen. - Zinkgref, IV, 76.

249 Wann ein Pfaff, ein Jüd, ein Wucherer den andern betreugt, so lachen die Engel im Himmel. - Zinkgref, IV, 249.

250 Wann ein Pfaff ein Mägdlein küsst oder ihr nach den Brüsten greifft, sol man dencken, er wöll sie hören beichten oder den Ablass geben. - Zinkgref, IV, 252.

251 Wann Pfaffen (vnd Mönch) reisen, regnet es gern. - Zinkgref, IV, 245; Simrock, 12379.

Weil sie gewöhnlich nur dann reisen, wenn es regnet um bei der Einsammlung des Zehnten die Landleute desto sicherer zu Hause anzutreffen.

252 Wann Pfaffen vnd Mönche anders nicht als die Warheit solten predigen, würden sie oft verstummen müssen. - Zinkgref, IV, 79.

253 Wann schon der Pfaff todt ist, klingen die glocken: Gelt her. - Zinkgref, IV, 244.

254 Wären die Pfaffen fromm, hätten sie keins Luthers von nöthen. - Zinkgref, IV, 246.

255 Was der Pfaff mit der zung vnd der kriegsman mit der kling gewint, das gebadmet (faselt) nit. - Franck, II, 191b; Gruter, I, 75; Simrock, 7771; Körte, 4700; Braun, I, 3209; Welt und Zeit, V, 84, 41.

Zinkgref (IV, 244) fügt noch hinzu: "Der spieler mit der chart gewint, das wäret nicht lange."

256 Was der Pfaff nicht mag, das mag der (ist gut für den) Messner (nimmt der Küster gern). - Simrock, 7750.

Holl.: Wat de paap niet will, neemt de koster gaarne. (Harrebomee, II, 160a.)

257 Was ein Pfaff gebissen, wird nimmer gesund. - Simrock, 7760b.

258 Was in eines Pfaffen Hände kommt, das kommt nie wieder zurück.


[Spaltenumbruch]

259 Was man dem Pfaffen versagt, ist unserm Herrgott gerettet (oder: nicht geraubt).

260 Was man den Pfaffen genommen (entzogen), kann noch der Herrgott bekommen.

Gegen die Behauptung der Priester, dass, was man ihnen gebe, Gott gegeben, was man ihnen entziehe, Gott entzogen sei. Die Russen: Wer es dem Popen abdingt, feilscht darum noch nicht mit Gott. (Altmann V, 98.)

261 Was Pfaffen und Wölfe beissen, ist schwer zu heilen. - Eiselein, 507; Simrock, 7760; Körte, 4699; Braun, I, 3214.

Böhm.: Co kun a vlk skousaji, nerado se hoji. (Celakovsky, 302.)

262 Was Pfaffen wollen, das muss sein. - Eiselein, 507.

263 Was sollen Pfaffen, die nicht strafen!

Span.: Al clerigo mudo, todo bien le huye. (Cahier, 3299.)

264 Wen ein Pfaff oder ein Wolff gebissen, der wird nimmer heil. - Fr. Class, Versuch einer kirchlich polit. Landes- und Culturgeschichte von Würtemberg (Gmünd 1808), S. 537 fg.

Bebel erklärt dies Sprichwort dahin, dass Mädchen, von Priestern verführt, selten Besserung hoffen lassen.

Holl.: Al wat de paap nu doet of zal doen, dat is mis. (Harrebomee, II, 159b.)

265 Wenn de Pap lacht, es en de Häll Jahrmarkt. (Danziger Nehrung.) - Frischbier2, 2862.

266 Wenn de Pfaff nid mag, ist der Mesmer wol so frech. - Sutermeister, 121.

267 Wenn der Pfaff auch Messe liest, mit seinen Händen kann man reden.

Die Russen: Mit des Mönches Hand kann man auch während der Messe sprechen. (Altmann V, 106.)

268 Wenn der Pfaff auff der kelter sitzt vnd geiget den Bawren einen tantz vor die Predigt, da gehets zu als im Paradeis. - Zinkgref, IV, 252.

269 Wenn der Pfaff stirbt, ist die Wurst gegessen.

270 Wenn die Pfaffen das Requiem im Chor haben, so sind sie gewärtig des Gaudeamus in der Küche.

271 Wenn die Pfaffen führen das Regiment, da nimmt es ein gar schlimmes End'.

In einem Flugblatt aus der Zeit des Dreissigjährigen Kriegs, der ja hauptsächlich ihr Werk war, heisst es: "Ihr Obrigkeiten in Gemein räumt nicht zu viel den Pfaffen ein. Sie halten weder Mass noch Ziel, verderben manches gute Spiel. Der Kaiser ist gut sammt den Fürsten, die Pfaffen allein nach Blute dürsten." (Opel, 109-110.)

272 Wenn die Pfaffen greifen ein wie Polizei, so ist es lauter Büberei. - Opel, 110.

273 Wenn die Pfaffen Herrn werden, kommt nichts guts darnach.

"Merk dieses wol: Wenn die Pfaffen Herrn werden, kommt nichts guts darnach." (Aventin, LVIa.)

274 Wenn die Pfaffen sich in den Haaren liegen (zanken), so lacht der Teufel. - Eiselein, 507; Simrock, 7757; Lohrengel, I, 778.

275 Wenn ein Pfaff eine Hure hat, so haben die Könige, Fürsten und Bischöfe drei oder vier. - Eiselein, 336.

So soll bei Geiler nach Eiselein, auf den ich hier verwiesen habe, das unter Bürger 16 ungenau aufgeführte Sprichwort lauten.

276 Wenn einem Pfaffen die platt auff dem Haupt geschoren wird, so fehrt der teuffel in ihn. - Zinkgref, IV, 232.

277 Wenn ein voller Pfaff seine ersten Metten verschlaft, so wird er in der folgenden selten nüchtern bleiben. - Petri, II, 653.

278 Wenn man dem Pfaffen einen Finger reicht, so nimmt er die Hand. (S. Teufel.)

279 Wenn es keine Pfaffen gäbe, so lebte das Volk wie's liebe Vieh, sagte der Mönch; wenn es kein Vieh gäbe, so lebte das Volk wie die Pfaffen.

Frz.: Si n'estoient messieurs les clercs nous vivrions comme bestes: si n'estoyent messieurs les bestes, nous vivrions comme clercs. (Leroux, II, 93.)

280 Wenn Pfaffen und Mönche einander in den Haaren liegen, so lacht der Teufel. - Klosterspiegel, 38, 3.

[Spaltenumbruch] 237 Von des Pfaffen Gut nimmt man keine Gerade.Graf, 211, 199.

Das vom Pfaffen hinterlassene Gut enthält nach dem deutschen Rechte weder Heergewäte (s. d.) noch Gerade (s. d.).

Mhd.: Van des papen gude (na sinem dode) ne nimt man nene rade. (Sachsenspiegel, I, 5, 3.)

238 Von Pfaffen kompt niemand vnbeschissen.Zinkgref, IV, 245; Franck, Weltbuch, XLIIIb; Welt und Zeit, 85, 47.

239 Von Pfaffen und Kirchhöfen nimmt das Volk keinen Frieden.Graf, 536, 29.

Altfries.: Fon tha papa and fon tha houve sa nimath tha linde nenne fretha. (Richthofen, 159, 9.)

240 Von Pfaffen und von Hundefüssen kommt niemand unbeschissen.

241 Von Pfaffen und Pferdehufen halte dich zehn Stufen.

242 Vor der Pfaffen Quaesumus Domine, der Juristen Codice vnd der Alchymisten Supple sol man sich hüten.Zinkgref, IV, 247.

243 Während der Pfaff liest die Metten, wärmt ihm die Köchin die Betten.

Böhm.: Pop zpívá a popová koláče peče. (Čelakovský, 335.)

244 Wamme Papen un Juiden sloaen wöll, momme (muss man) se gliyk däud slaen. (Westf.)

Der Sinn geht offenbar nur dahin, man soll sich in keinen Kampf mit ihnen einlassen, wenn man nicht die erforderlichen Mittel besitzt, sie zu überwinden und unschädlich zu machen.

245 Wan der Pfaff sein platt, der Münch sein kapp, die Metz jhren Krantz versetzt, hat trew vnd ehr gute nacht zuletzt.Zinkgref, IV, 245.

246 Wann ain Pfaff dem andern beichtet, so ists eben als wann ain Hund den andern flohet.Agricola II, 437.

247 Wann der Pfaff seine Platten, der Mönch seine Kappe vnd die Metz ihren Krantz versetzt, so hat Trew vnd Ehre gute Nacht zuletzt.Lehmann, II, 827, 30; Petri, II, 637.

248 Wann die Pfaffen ein Mess singen, so ist dies eben so viel, als wann sie mit Judas wolten sagen, was gebt jhr vns, dass wir jhn euch verrathen.Zinkgref, IV, 76.

249 Wann ein Pfaff, ein Jüd, ein Wucherer den andern betreugt, so lachen die Engel im Himmel.Zinkgref, IV, 249.

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251 Wann Pfaffen (vnd Mönch) reisen, regnet es gern.Zinkgref, IV, 245; Simrock, 12379.

Weil sie gewöhnlich nur dann reisen, wenn es regnet um bei der Einsammlung des Zehnten die Landleute desto sicherer zu Hause anzutreffen.

252 Wann Pfaffen vnd Mönche anders nicht als die Warheit solten predigen, würden sie oft verstummen müssen.Zinkgref, IV, 79.

253 Wann schon der Pfaff todt ist, klingen die glocken: Gelt her.Zinkgref, IV, 244.

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Zinkgref (IV, 244) fügt noch hinzu: „Der spieler mit der chart gewint, das wäret nicht lange.“

256 Was der Pfaff nicht mag, das mag der (ist gut für den) Messner (nimmt der Küster gern).Simrock, 7750.

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257 Was ein Pfaff gebissen, wird nimmer gesund.Simrock, 7760b.

258 Was in eines Pfaffen Hände kommt, das kommt nie wieder zurück.


[Spaltenumbruch]

259 Was man dem Pfaffen versagt, ist unserm Herrgott gerettet (oder: nicht geraubt).

260 Was man den Pfaffen genommen (entzogen), kann noch der Herrgott bekommen.

Gegen die Behauptung der Priester, dass, was man ihnen gebe, Gott gegeben, was man ihnen entziehe, Gott entzogen sei. Die Russen: Wer es dem Popen abdingt, feilscht darum noch nicht mit Gott. (Altmann V, 98.)

261 Was Pfaffen und Wölfe beissen, ist schwer zu heilen.Eiselein, 507; Simrock, 7760; Körte, 4699; Braun, I, 3214.

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262 Was Pfaffen wollen, das muss sein.Eiselein, 507.

263 Was sollen Pfaffen, die nicht strafen!

Span.: Al clerigo mudo, todo bien le huye. (Cahier, 3299.)

264 Wen ein Pfaff oder ein Wolff gebissen, der wird nimmer heil.Fr. Class, Versuch einer kirchlich polit. Landes- und Culturgeschichte von Würtemberg (Gmünd 1808), S. 537 fg.

Bebel erklärt dies Sprichwort dahin, dass Mädchen, von Priestern verführt, selten Besserung hoffen lassen.

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265 Wenn de Pap lacht, es en de Häll Jahrmarkt. (Danziger Nehrung.) – Frischbier2, 2862.

266 Wenn de Pfaff nid mag, ist der Mesmer wol so frech.Sutermeister, 121.

267 Wenn der Pfaff auch Messe liest, mit seinen Händen kann man reden.

Die Russen: Mit des Mönches Hand kann man auch während der Messe sprechen. (Altmann V, 106.)

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269 Wenn der Pfaff stirbt, ist die Wurst gegessen.

270 Wenn die Pfaffen das Requiem im Chor haben, so sind sie gewärtig des Gaudeamus in der Küche.

271 Wenn die Pfaffen führen das Regiment, da nimmt es ein gar schlimmes End'.

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272 Wenn die Pfaffen greifen ein wie Polizei, so ist es lauter Büberei.Opel, 110.

273 Wenn die Pfaffen Herrn werden, kommt nichts guts darnach.

„Merk dieses wol: Wenn die Pfaffen Herrn werden, kommt nichts guts darnach.“ (Aventin, LVIa.)

274 Wenn die Pfaffen sich in den Haaren liegen (zanken), so lacht der Teufel.Eiselein, 507; Simrock, 7757; Lohrengel, I, 778.

275 Wenn ein Pfaff eine Hure hat, so haben die Könige, Fürsten und Bischöfe drei oder vier.Eiselein, 336.

So soll bei Geiler nach Eiselein, auf den ich hier verwiesen habe, das unter Bürger 16 ungenau aufgeführte Sprichwort lauten.

276 Wenn einem Pfaffen die platt auff dem Haupt geschoren wird, so fehrt der teuffel in ihn.Zinkgref, IV, 232.

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278 Wenn man dem Pfaffen einen Finger reicht, so nimmt er die Hand. (S. Teufel.)

279 Wenn es keine Pfaffen gäbe, so lebte das Volk wie's liebe Vieh, sagte der Mönch; wenn es kein Vieh gäbe, so lebte das Volk wie die Pfaffen.

Frz.: Si n'estoient messieurs les clercs nous vivrions comme bestes: si n'estoyent messieurs les bestes, nous vivrions comme clercs. (Leroux, II, 93.)

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[[618]/0632] 237 Von des Pfaffen Gut nimmt man keine Gerade. – Graf, 211, 199. Das vom Pfaffen hinterlassene Gut enthält nach dem deutschen Rechte weder Heergewäte (s. d.) noch Gerade (s. d.). Mhd.: Van des papen gude (na sinem dode) ne nimt man nene rade. (Sachsenspiegel, I, 5, 3.) 238 Von Pfaffen kompt niemand vnbeschissen. – Zinkgref, IV, 245; Franck, Weltbuch, XLIIIb; Welt und Zeit, 85, 47. 239 Von Pfaffen und Kirchhöfen nimmt das Volk keinen Frieden. – Graf, 536, 29. Altfries.: Fon tha papa and fon tha houve sa nimath tha linde nenne fretha. (Richthofen, 159, 9.) 240 Von Pfaffen und von Hundefüssen kommt niemand unbeschissen. 241 Von Pfaffen und Pferdehufen halte dich zehn Stufen. 242 Vor der Pfaffen Quaesumus Domine, der Juristen Codice vnd der Alchymisten Supple sol man sich hüten. – Zinkgref, IV, 247. 243 Während der Pfaff liest die Metten, wärmt ihm die Köchin die Betten. Böhm.: Pop zpívá a popová koláče peče. (Čelakovský, 335.) 244 Wamme Papen un Juiden sloaen wöll, momme (muss man) se gliyk däud slaen. (Westf.) Der Sinn geht offenbar nur dahin, man soll sich in keinen Kampf mit ihnen einlassen, wenn man nicht die erforderlichen Mittel besitzt, sie zu überwinden und unschädlich zu machen. 245 Wan der Pfaff sein platt, der Münch sein kapp, die Metz jhren Krantz versetzt, hat trew vnd ehr gute nacht zuletzt. – Zinkgref, IV, 245. 246 Wann ain Pfaff dem andern beichtet, so ists eben als wann ain Hund den andern flohet. – Agricola II, 437. 247 Wann der Pfaff seine Platten, der Mönch seine Kappe vnd die Metz ihren Krantz versetzt, so hat Trew vnd Ehre gute Nacht zuletzt. – Lehmann, II, 827, 30; Petri, II, 637. 248 Wann die Pfaffen ein Mess singen, so ist dies eben so viel, als wann sie mit Judas wolten sagen, was gebt jhr vns, dass wir jhn euch verrathen. – Zinkgref, IV, 76. 249 Wann ein Pfaff, ein Jüd, ein Wucherer den andern betreugt, so lachen die Engel im Himmel. – Zinkgref, IV, 249. 250 Wann ein Pfaff ein Mägdlein küsst oder ihr nach den Brüsten greifft, sol man dencken, er wöll sie hören beichten oder den Ablass geben. – Zinkgref, IV, 252. 251 Wann Pfaffen (vnd Mönch) reisen, regnet es gern. – Zinkgref, IV, 245; Simrock, 12379. Weil sie gewöhnlich nur dann reisen, wenn es regnet um bei der Einsammlung des Zehnten die Landleute desto sicherer zu Hause anzutreffen. 252 Wann Pfaffen vnd Mönche anders nicht als die Warheit solten predigen, würden sie oft verstummen müssen. – Zinkgref, IV, 79. 253 Wann schon der Pfaff todt ist, klingen die glocken: Gelt her. – Zinkgref, IV, 244. 254 Wären die Pfaffen fromm, hätten sie keins Luthers von nöthen. – Zinkgref, IV, 246. 255 Was der Pfaff mit der zung vnd der kriegsman mit der kling gewint, das gebadmet (faselt) nit. – Franck, II, 191b; Gruter, I, 75; Simrock, 7771; Körte, 4700; Braun, I, 3209; Welt und Zeit, V, 84, 41. Zinkgref (IV, 244) fügt noch hinzu: „Der spieler mit der chart gewint, das wäret nicht lange.“ 256 Was der Pfaff nicht mag, das mag der (ist gut für den) Messner (nimmt der Küster gern). – Simrock, 7750. Holl.: Wat de paap niet will, neemt de koster gaarne. (Harrebomée, II, 160a.) 257 Was ein Pfaff gebissen, wird nimmer gesund. – Simrock, 7760b. 258 Was in eines Pfaffen Hände kommt, das kommt nie wieder zurück. 259 Was man dem Pfaffen versagt, ist unserm Herrgott gerettet (oder: nicht geraubt). 260 Was man den Pfaffen genommen (entzogen), kann noch der Herrgott bekommen. Gegen die Behauptung der Priester, dass, was man ihnen gebe, Gott gegeben, was man ihnen entziehe, Gott entzogen sei. Die Russen: Wer es dem Popen abdingt, feilscht darum noch nicht mit Gott. (Altmann V, 98.) 261 Was Pfaffen und Wölfe beissen, ist schwer zu heilen. – Eiselein, 507; Simrock, 7760; Körte, 4699; Braun, I, 3214. Böhm.: Co kůň a vlk skousají, nerado se hojí. (Čelakovský, 302.) 262 Was Pfaffen wollen, das muss sein. – Eiselein, 507. 263 Was sollen Pfaffen, die nicht strafen! Span.: Al clerigo mudo, todo bien le huye. (Cahier, 3299.) 264 Wen ein Pfaff oder ein Wolff gebissen, der wird nimmer heil. – Fr. Class, Versuch einer kirchlich polit. Landes- und Culturgeschichte von Würtemberg (Gmünd 1808), S. 537 fg. Bebel erklärt dies Sprichwort dahin, dass Mädchen, von Priestern verführt, selten Besserung hoffen lassen. Holl.: Al wat de paap nu doet of zal doen, dat is mis. (Harrebomée, II, 159b.) 265 Wenn de Pap lacht, es en de Häll Jahrmarkt. (Danziger Nehrung.) – Frischbier2, 2862. 266 Wenn de Pfaff nid mag, ist der Mesmer wol so frech. – Sutermeister, 121. 267 Wenn der Pfaff auch Messe liest, mit seinen Händen kann man reden. Die Russen: Mit des Mönches Hand kann man auch während der Messe sprechen. (Altmann V, 106.) 268 Wenn der Pfaff auff der kelter sitzt vnd geiget den Bawren einen tantz vor die Predigt, da gehets zu als im Paradeis. – Zinkgref, IV, 252. 269 Wenn der Pfaff stirbt, ist die Wurst gegessen. 270 Wenn die Pfaffen das Requiem im Chor haben, so sind sie gewärtig des Gaudeamus in der Küche. 271 Wenn die Pfaffen führen das Regiment, da nimmt es ein gar schlimmes End'. In einem Flugblatt aus der Zeit des Dreissigjährigen Kriegs, der ja hauptsächlich ihr Werk war, heisst es: „Ihr Obrigkeiten in Gemein räumt nicht zu viel den Pfaffen ein. Sie halten weder Mass noch Ziel, verderben manches gute Spiel. Der Kaiser ist gut sammt den Fürsten, die Pfaffen allein nach Blute dürsten.“ (Opel, 109-110.) 272 Wenn die Pfaffen greifen ein wie Polizei, so ist es lauter Büberei. – Opel, 110. 273 Wenn die Pfaffen Herrn werden, kommt nichts guts darnach. „Merk dieses wol: Wenn die Pfaffen Herrn werden, kommt nichts guts darnach.“ (Aventin, LVIa.) 274 Wenn die Pfaffen sich in den Haaren liegen (zanken), so lacht der Teufel. – Eiselein, 507; Simrock, 7757; Lohrengel, I, 778. 275 Wenn ein Pfaff eine Hure hat, so haben die Könige, Fürsten und Bischöfe drei oder vier. – Eiselein, 336. So soll bei Geiler nach Eiselein, auf den ich hier verwiesen habe, das unter Bürger 16 ungenau aufgeführte Sprichwort lauten. 276 Wenn einem Pfaffen die platt auff dem Haupt geschoren wird, so fehrt der teuffel in ihn. – Zinkgref, IV, 232. 277 Wenn ein voller Pfaff seine ersten Metten verschlaft, so wird er in der folgenden selten nüchtern bleiben. – Petri, II, 653. 278 Wenn man dem Pfaffen einen Finger reicht, so nimmt er die Hand. (S. Teufel.) 279 Wenn es keine Pfaffen gäbe, so lebte das Volk wie's liebe Vieh, sagte der Mönch; wenn es kein Vieh gäbe, so lebte das Volk wie die Pfaffen. Frz.: Si n'estoient messieurs les clercs nous vivrions comme bestes: si n'estoyent messieurs les bestes, nous vivrions comme clercs. (Leroux, II, 93.) 280 Wenn Pfaffen und Mönche einander in den Haaren liegen, so lacht der Teufel. – Klosterspiegel, 38, 3.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [618]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/632>, abgerufen am 22.11.2024.