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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 8 Die Pfanne sagt zum Kessel: Mache mich nicht russig.

It.: La padella dice al paiuolo: Fatti in la, che tu mi tigni. (Bohn I, 106.)

9 Es bleibt oft viel an der Pfanne hängen.

Holl.: Er blijft veel aan de pan hangen. (Harrebomee, II, 169b.)

10 Jeder braucht seine Pfanne, wenn Fastnacht ist.

11 So lange die Pfanne glüht (raucht), glüht auch die Freundschaft.

12 Thiar alla Panen an Potten bislacki walsch, feit at letsten Splinjar un a Tong. (Nordfries.) - Lappenkorb; Firmenich, III, 3, 8; Johansen, 67.

Wer alle Pfannen und Töpfe belecken will, der kriegt zuletzt Splitter in die Zunge. Sinn: Wer die Nase überall hineinsteckt, thut sich zuletzt wehe. Oder: Wer alles unternehmen will, kommt nicht zu Ende damit.

13 Was für die Pfanne gut ist, ist auch gut für den Stiel. - Simrock, 7783a.

14 Was soll dem die Pfanne, der nichts zu braten hat.

Holl.: Die geene fruit heeft, wat doet hij met de pan. (Harrebomee, II, 169b.)

15 Wenn die Pfanne schwitzt, friert der Topf.

16 Wenn die Pfanne zu gross ist, verschrumpft der kleine Braten.

17 Wer der Pfanne aufwartet, dem wird der Braten spät.

Die Milch kommt am ersten über den Topf, wenn die Köchin einmal weggegangen ist.

Engl.: A watched pan is long in boiling. (Bohn II, 173.)

18 Wer die Pfanne hält beim Stiel, dreht sie, wie er will.

Frz.: Qui tient la poisle par la queue, il la tourne par ou il lui plaeit. (Leroux, II, 311.)

Holl.: Die de pan bij den steel heeft, keert ze, zoo hij wil. (Harrebomee, I, 169b.)

19 Wer nicht zur Pfanne kommt, berusst sich nicht.

*20 Alles in die Pfanne hauen. - Eiselein, 508; Braun, I, 3233; Wurzbach II, 278.

Redensart aus dem Kriegsleben, womit gesagt wird, dass man niedergemetzelt und keinen Pardon gegeben habe. Sie wird aber auch uneigentlich von Klatschgesellschaften gebraucht, die ebenfalls gern Leute, die nicht anwesend sind, pfannenhauen. Man hat die Redeweise aus dem Rübenschneiden zu erklären versucht. Man stellte sich vor, wie man etwas schnitte, z. B. Rüben in eine über dem Feuer befindliche Pfanne. Wenn jemand das Schneiden recht in Uebung hat, so scheint es, als haue er hinein. Diese Erklärung scheint sehr gezwungen, doch ist mir eine zutreffendere nicht bekannt. (Vgl. Wurzbach II, 278.)

*21 Aus der Pfanne in die Kohlen kommen.

Holl.: Hij is uit de pan gerold, om op de kolen gebraden te worden. (Harrebomee, II, 170a.)

*22 Aus der Pfanne ins Feuer fallen.

Ich fiel nun aus der Pfanne in das Feuer, nach jenem Sprichwort, das bei dem Volke gilt. (Ariost, Rasender Roland, XIII, 30.)

Frz.: Sauter (tomber) de la poele dans la braise. (Bohn I, 55.)

Holl.: Uit de pan in het vuur springen. (Harrebomee, II, 170a.)

Span.: Caer de la freidara en las brazus. (Saez.)

*23 Dat is van 'r Pannen schnappet. - Lyra, 58.

*24 Die Pfanne kommt bei ihm nicht vom Herde.

Holl.: De pan is bij hem altijd op den haard. (Harrebomee, II, 169b.)

*25 Die Pfanne placken (?).

"Dann derselbige umb Untreu und Wankelmüthigkeit der Welt willen, muss doch endlich die Pfanne placken und allein aussessen, was andere mit eingebrockt." (Gottfried, 774a.)

*26 Ennen op de Pann (auf dem Gewissen) hebben. (Meurs.) - Firmenich, I, 405, 294.

*27 Er bleibt an der Pfanne hängen. (S. Pech.)

Von jemand, der in Gesellschaft gern sitzen bleibt; von Kuchen entlehnt, die in Napf oder Pfanne ankleben. "Zu geschweigen deren, die im Gebähren gar an der Pfanne hangen bleiben, wie man sagt, vnd mit der Rachel jhr Leben in der Geburt schliessen müssen." (Dietrich, Weisheit, I, 338.)

*28 Er lot si nöt a der Pfanne bache (backen). (Solothurn.) - Schild, 73, 183; Sutermeister, 80.

Er lässt nichts auf sich sitzen. In dem Sinne: Er hat's hinter den Ohren, hat Haare auf den Zähnen.

*29 Er muss die Pfanne putzen.

Die Schuld tragen, für einen andern büssen, herhalten.

[Spaltenumbruch] *30 Etwas in die Pfanne hacken (fricassiren).

Holl.: In de pan hakken. (Harrebomee, II, 170b.)

*31 Etwas nicht in die Pfanne backen lassen. - Gotthelf, Erzählungen, I, 261.

Es nicht aufschieben.

*32 Hä ess en de Pann gehaun. (Bedburg.)

*33 I will mi lo i de Pfanne haue. - Sutermeister, 18.

Zu ergänzen: wenn es nicht so, nicht wahr ist, wenn es sich nicht so verhält. Die Schweiz ist sehr reich an Ausdrücken und Redensarten, deren man sich bedient, um etwas zu betheuern, für diesen Zweck. Am angeführten Orte sind deren eine grosse Anzahl aufgeführt, von denen ich hier eine Zusammenstellung beifüge: Alledag! Jere ja. (Bern.) Jo sehr. (Zürich.) Jo derzu. Dütli. (Bern.) Mis b'halt's. Oeppe ja! Oeppen au! Oeppe Gottel (auch: egottel, egoppel, goppel au, goppelheja). Gottwel! So Gottel! Jo 's der Gott. (Bern.) Säbisch! Säb wett i meine! Schätz wol. (Zürich.) Säg, i hab's geseit. 'S Bott. (Bern.) 'S isch kei Red! 'S isch nu se gwüss! Spass aparti. Womoll (auch: Momol). Wäigger. (Zürich.) Bigönig! Bigopp (bigopplig, bipopp, bigopslig, bigotzlig). Bigost (bigostlig, bigöst, bigöstlig, z'göst). Bim Aveheuel. (Luzern.) Bim Bluest. Bim Chätzli. Bim Chrut am Becki. Bim Chrutmilzbrand. Bim Chrüz an Stäcke. Bim De ud Dise. Bim Dolder. Bim Dracke. Bim dreibeinige Donnerstufel. Bim Diter. Bim Dütschel. Bim Dunderli. Bim Eicher. Bim Eichli. Bim Eicherlig. Bim Eichledrü. Eidi bim Eid. Bim Goffert. Bim G'wüsse! Bim Hebet. Bim Hell. Bim Hackementlig. Bim Hafner. Bim Hund. Bim Heuel. Bim Schnepp. Bim Strehl. Bim ebige Strom Dummer Hammer. Bim Tüchtel (= Dütschel). Bim Tünnggeler. Bim Tümer. Bim Tiger. Bim Tiller (Tilder, Täller). Bim Wätti. Bi mine Muet. (Aargau.) Bi Treu und Säligkeit. Mi Secht, mi Sechtlig, mi Sechti, mi Sex, mi thürt. Gott Seel. Mi armi thüri Himelsgottsseel. Das Möckli Brod soll mi verspränge. De Güggel soll mer 's Westli verbicke. Der Tüfel soll e Schelm si. Der Tüfel soll verrecke, wenn's nid wahr ist. Der Stier soll mi hudle. Do beisst kei Maus en Fade meh ob. Es ist so wohr as Ame! Es soll mich d's Böscha holu (Wallis). Es gilt es Chürchli. Es gilt en Schüblig. I' will nid flueche, aber der Tüfel sölt mi näh. I will kei g'sundi Stund meh ha. I will nit lebens hie hinne goch. I will nid vo dem Plotz eweg cho. I will der gäbeln es isch so! I will en Chäzer se. I will Hans (Hansjoggeli) heisse. I will kei Theil am Himmel ha. I will 's Tüfels fluecht sii. I will mi lo henke. I will mi lo de Kopf abschlo. I will mi lo z' Chrut und z' Fätze verschlo. I will mi lo verreisse und verzehre. I will hindersi ge Rom laufe. Nähm 's der Tüfel, es ist wahr. Nähm mi der Tonnost. 'S heilig Donnerwetter, soll mi verschiessen. 'S muess sei, wie wenn d's an en Ofen am redt ist. Wenn d's nid glaube witt, so bätt bis d' zum Glaube chumst.

*34 In einer Pfanne zweierlei Brei (Mus) kochen. - Sutor, 723.

"Heist das ni in einer Pfann zwei muoss gekocht?" (Nas, 138a.)

*35 Mit Pfannen und Kannen lockt man ihn, wohin man will. - Körte, 4719a; Masson, 81.

*36 Necks op de Pann hebben. (Meurs.) - Firmenich, I, 405, 293.

D. i. kein Vermögen, kein Geld besitzen.

*37 Nichts an der Pfanne kleben lassen. - Murner, Vom gr. luth. Narren.

Einem nichts hingehen lassen, ihm nichts schenken.

*38 Sie haben miteinander aus Einer Pfanne gegessen.

Sie sind wieder Freunde, oder: sie wirken für denselben Zweck, sind einerlei Sinnes.

*39 Sie ist in eine Pfanne getreten.

Sie hat vom verbotenen Baume gegessen, hat ein Hufeisen (s. d.) verloren. " ... Sampt deren einzigen Tochter, die kürtzlich in ein Pfann getretten und ihr von einem Laden- Hengst (Ladendiener) ein Junges zwingen lassen." (Simplic., 622.)


Pfannkuchen (s. Pfanntätsch).

1 Dat de Pankauken rund ist, süt me am Rande. (Sauerland.)

2 De gebacke Foankich fläge nit än der Laft eräm. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 459b.

3 De sick vör 'n Pannkoken utgift, wart dervor upfreten. (S. Hund 1280-81.) - Goldschmidt, 103; Frommann, IV, 142, 332.

4 Die Pfannkuchen gehen in Amerika auch nicht auf Stelzen. - Steffens, Hausfreund, 1846, S. 321.

Wer dort gebratene Tauben essen will, muss sie auch erst schiessen.

[Spaltenumbruch] 8 Die Pfanne sagt zum Kessel: Mache mich nicht russig.

It.: La padella dice al paiuolo: Fatti in là, che tu mi tigni. (Bohn I, 106.)

9 Es bleibt oft viel an der Pfanne hängen.

Holl.: Er blijft veel aan de pan hangen. (Harrebomée, II, 169b.)

10 Jeder braucht seine Pfanne, wenn Fastnacht ist.

11 So lange die Pfanne glüht (raucht), glüht auch die Freundschaft.

12 Thiar alla Panen an Potten bislacki walsch, feit at lêtsten Splinjar un a Tong. (Nordfries.) – Lappenkorb; Firmenich, III, 3, 8; Johansen, 67.

Wer alle Pfannen und Töpfe belecken will, der kriegt zuletzt Splitter in die Zunge. Sinn: Wer die Nase überall hineinsteckt, thut sich zuletzt wehe. Oder: Wer alles unternehmen will, kommt nicht zu Ende damit.

13 Was für die Pfanne gut ist, ist auch gut für den Stiel.Simrock, 7783a.

14 Was soll dem die Pfanne, der nichts zu braten hat.

Holl.: Die geene fruit heeft, wat doet hij met de pan. (Harrebomée, II, 169b.)

15 Wenn die Pfanne schwitzt, friert der Topf.

16 Wenn die Pfanne zu gross ist, verschrumpft der kleine Braten.

17 Wer der Pfanne aufwartet, dem wird der Braten spät.

Die Milch kommt am ersten über den Topf, wenn die Köchin einmal weggegangen ist.

Engl.: A watched pan is long in boiling. (Bohn II, 173.)

18 Wer die Pfanne hält beim Stiel, dreht sie, wie er will.

Frz.: Qui tient la poisle par la queue, il la tourne par où il lui plaît. (Leroux, II, 311.)

Holl.: Die de pan bij den steel heeft, keert ze, zoo hij wil. (Harrebomée, I, 169b.)

19 Wer nicht zur Pfanne kommt, berusst sich nicht.

*20 Alles in die Pfanne hauen.Eiselein, 508; Braun, I, 3233; Wurzbach II, 278.

Redensart aus dem Kriegsleben, womit gesagt wird, dass man niedergemetzelt und keinen Pardon gegeben habe. Sie wird aber auch uneigentlich von Klatschgesellschaften gebraucht, die ebenfalls gern Leute, die nicht anwesend sind, pfannenhauen. Man hat die Redeweise aus dem Rübenschneiden zu erklären versucht. Man stellte sich vor, wie man etwas schnitte, z. B. Rüben in eine über dem Feuer befindliche Pfanne. Wenn jemand das Schneiden recht in Uebung hat, so scheint es, als haue er hinein. Diese Erklärung scheint sehr gezwungen, doch ist mir eine zutreffendere nicht bekannt. (Vgl. Wurzbach II, 278.)

*21 Aus der Pfanne in die Kohlen kommen.

Holl.: Hij is uit de pan gerold, om op de kolen gebraden te worden. (Harrebomée, II, 170a.)

*22 Aus der Pfanne ins Feuer fallen.

Ich fiel nun aus der Pfanne in das Feuer, nach jenem Sprichwort, das bei dem Volke gilt. (Ariost, Rasender Roland, XIII, 30.)

Frz.: Sauter (tomber) de la poêle dans la braise. (Bohn I, 55.)

Holl.: Uit de pan in het vuur springen. (Harrebomée, II, 170a.)

Span.: Caer de la freidara en las brazus. (Saez.)

*23 Dat is van 'r Pannen schnappet.Lyra, 58.

*24 Die Pfanne kommt bei ihm nicht vom Herde.

Holl.: De pan is bij hem altijd op den haard. (Harrebomée, II, 169b.)

*25 Die Pfanne placken (?).

„Dann derselbige umb Untreu und Wankelmüthigkeit der Welt willen, muss doch endlich die Pfanne placken und allein aussessen, was andere mit eingebrockt.“ (Gottfried, 774a.)

*26 Ennen op de Pann (auf dem Gewissen) hebben. (Meurs.) – Firmenich, I, 405, 294.

*27 Er bleibt an der Pfanne hängen. (S. Pech.)

Von jemand, der in Gesellschaft gern sitzen bleibt; von Kuchen entlehnt, die in Napf oder Pfanne ankleben. „Zu geschweigen deren, die im Gebähren gar an der Pfanne hangen bleiben, wie man sagt, vnd mit der Rachel jhr Leben in der Geburt schliessen müssen.“ (Dietrich, Weisheit, I, 338.)

*28 Er lot si nöt a der Pfanne bache (backen). (Solothurn.) – Schild, 73, 183; Sutermeister, 80.

Er lässt nichts auf sich sitzen. In dem Sinne: Er hat's hinter den Ohren, hat Haare auf den Zähnen.

*29 Er muss die Pfanne putzen.

Die Schuld tragen, für einen andern büssen, herhalten.

[Spaltenumbruch] *30 Etwas in die Pfanne hacken (fricassiren).

Holl.: In de pan hakken. (Harrebomée, II, 170b.)

*31 Etwas nicht in die Pfanne backen lassen.Gotthelf, Erzählungen, I, 261.

Es nicht aufschieben.

*32 Hä ess en de Pann gehaun. (Bedburg.)

*33 I will mi lo i de Pfanne haue.Sutermeister, 18.

Zu ergänzen: wenn es nicht so, nicht wahr ist, wenn es sich nicht so verhält. Die Schweiz ist sehr reich an Ausdrücken und Redensarten, deren man sich bedient, um etwas zu betheuern, für diesen Zweck. Am angeführten Orte sind deren eine grosse Anzahl aufgeführt, von denen ich hier eine Zusammenstellung beifüge: Alledag! Jere ja. (Bern.) Jo sehr. (Zürich.) Jo derzu. Dütli. (Bern.) Mis b'halt's. Oeppe ja! Oeppen au! Oeppe Gottel (auch: egottel, egoppel, goppel au, goppelheja). Gottwel! So Gottel! Jo 's der Gott. (Bern.) Säbisch! Säb wett i meine! Schätz wol. (Zürich.) Säg, i hab's geseit. 'S Bott. (Bern.) 'S isch kei Red! 'S isch nu se gwüss! Spass aparti. Womoll (auch: Momol). Wäigger. (Zürich.) Bigönig! Bigopp (bigopplig, bipopp, bigopslig, bigotzlig). Bigost (bigostlig, bigöst, bigöstlig, z'göst). Bim Aveheuel. (Luzern.) Bim Bluest. Bim Chätzli. Bim Chrut am Becki. Bim Chrutmilzbrand. Bim Chrüz an Stäcke. Bim De ud Dise. Bim Dolder. Bim Dracke. Bim dreibeinige Donnerstufel. Bim Diter. Bim Dütschel. Bim Dunderli. Bim Eicher. Bim Eichli. Bim Eicherlig. Bim Eichledrü. Eidi bim Eid. Bim Goffert. Bim G'wüsse! Bim Hebet. Bim Hell. Bim Hackementlig. Bim Hafner. Bim Hund. Bim Heuel. Bim Schnepp. Bim Strehl. Bim ebige Strom Dummer Hammer. Bim Tüchtel (= Dütschel). Bim Tünnggeler. Bim Tümer. Bim Tiger. Bim Tiller (Tilder, Täller). Bim Wätti. Bi mine Muet. (Aargau.) Bi Treu und Säligkeit. Mi Sêcht, mi Sêchtlig, mi Sechti, mi Sex, mi thürt. Gott Seel. Mi armi thüri Himelsgottsseel. Das Möckli Brod soll mi verspränge. De Güggel soll mer 's Westli verbicke. Der Tüfel soll e Schelm si. Der Tüfel soll verrecke, wenn's nid wahr ist. Der Stier soll mi hudle. Do bîsst kei Mûs en Fade meh ob. Es ist so wohr as Ame! Es soll mich d's Böscha holu (Wallis). Es gilt es Chürchli. Es gilt en Schüblig. I' will nid flueche, aber der Tüfel sölt mi näh. I will kei g'sundi Stund meh ha. I will nit lebens hie hinne goch. I will nid vo dem Plotz eweg cho. I will der gäbeln es isch so! I will en Chäzer sê. I will Hans (Hansjoggeli) heisse. I will kei Theil am Himmel ha. I will 's Tüfels fluecht sii. I will mi lo henke. I will mi lo de Kopf abschlo. I will mi lo z' Chrut und z' Fätze verschlo. I will mi lo verrîsse und verzehre. I will hindersi ge Rom laufe. Nähm 's der Tüfel, es ist wahr. Nähm mi der Tonnost. 'S heilig Donnerwetter, soll mi verschiessen. 'S muess sî, wie wenn d's an en Ofen am redt ist. Wenn d's nid glaube witt, so bätt bis d' zum Glaube chumst.

*34 In einer Pfanne zweierlei Brei (Mus) kochen.Sutor, 723.

„Heist das ni in einer Pfann zwei muoss gekocht?“ (Nas, 138a.)

*35 Mit Pfannen und Kannen lockt man ihn, wohin man will.Körte, 4719a; Masson, 81.

*36 Necks op de Pann hebben. (Meurs.) – Firmenich, I, 405, 293.

D. i. kein Vermögen, kein Geld besitzen.

*37 Nichts an der Pfanne kleben lassen.Murner, Vom gr. luth. Narren.

Einem nichts hingehen lassen, ihm nichts schenken.

*38 Sie haben miteinander aus Einer Pfanne gegessen.

Sie sind wieder Freunde, oder: sie wirken für denselben Zweck, sind einerlei Sinnes.

*39 Sie ist in eine Pfanne getreten.

Sie hat vom verbotenen Baume gegessen, hat ein Hufeisen (s. d.) verloren. „ ... Sampt deren einzigen Tochter, die kürtzlich in ein Pfann getretten und ihr von einem Laden- Hengst (Ladendiener) ein Junges zwingen lassen.“ (Simplic., 622.)


Pfannkuchen (s. Pfanntätsch).

1 Dat de Pankauken rund ist, süt me am Rande. (Sauerland.)

2 De gebacke Foankich fläge nit än der Laft eräm. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 459b.

3 De sick vör 'n Pannkôken utgift, wart dervor upfreten. (S. Hund 1280-81.) – Goldschmidt, 103; Frommann, IV, 142, 332.

4 Die Pfannkuchen gehen in Amerika auch nicht auf Stelzen.Steffens, Hausfreund, 1846, S. 321.

Wer dort gebratene Tauben essen will, muss sie auch erst schiessen.

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[[624]/0638] 8 Die Pfanne sagt zum Kessel: Mache mich nicht russig. It.: La padella dice al paiuolo: Fatti in là, che tu mi tigni. (Bohn I, 106.) 9 Es bleibt oft viel an der Pfanne hängen. Holl.: Er blijft veel aan de pan hangen. (Harrebomée, II, 169b.) 10 Jeder braucht seine Pfanne, wenn Fastnacht ist. 11 So lange die Pfanne glüht (raucht), glüht auch die Freundschaft. 12 Thiar alla Panen an Potten bislacki walsch, feit at lêtsten Splinjar un a Tong. (Nordfries.) – Lappenkorb; Firmenich, III, 3, 8; Johansen, 67. Wer alle Pfannen und Töpfe belecken will, der kriegt zuletzt Splitter in die Zunge. Sinn: Wer die Nase überall hineinsteckt, thut sich zuletzt wehe. Oder: Wer alles unternehmen will, kommt nicht zu Ende damit. 13 Was für die Pfanne gut ist, ist auch gut für den Stiel. – Simrock, 7783a. 14 Was soll dem die Pfanne, der nichts zu braten hat. Holl.: Die geene fruit heeft, wat doet hij met de pan. (Harrebomée, II, 169b.) 15 Wenn die Pfanne schwitzt, friert der Topf. 16 Wenn die Pfanne zu gross ist, verschrumpft der kleine Braten. 17 Wer der Pfanne aufwartet, dem wird der Braten spät. Die Milch kommt am ersten über den Topf, wenn die Köchin einmal weggegangen ist. Engl.: A watched pan is long in boiling. (Bohn II, 173.) 18 Wer die Pfanne hält beim Stiel, dreht sie, wie er will. Frz.: Qui tient la poisle par la queue, il la tourne par où il lui plaît. (Leroux, II, 311.) Holl.: Die de pan bij den steel heeft, keert ze, zoo hij wil. (Harrebomée, I, 169b.) 19 Wer nicht zur Pfanne kommt, berusst sich nicht. *20 Alles in die Pfanne hauen. – Eiselein, 508; Braun, I, 3233; Wurzbach II, 278. Redensart aus dem Kriegsleben, womit gesagt wird, dass man niedergemetzelt und keinen Pardon gegeben habe. Sie wird aber auch uneigentlich von Klatschgesellschaften gebraucht, die ebenfalls gern Leute, die nicht anwesend sind, pfannenhauen. Man hat die Redeweise aus dem Rübenschneiden zu erklären versucht. Man stellte sich vor, wie man etwas schnitte, z. B. Rüben in eine über dem Feuer befindliche Pfanne. Wenn jemand das Schneiden recht in Uebung hat, so scheint es, als haue er hinein. Diese Erklärung scheint sehr gezwungen, doch ist mir eine zutreffendere nicht bekannt. (Vgl. Wurzbach II, 278.) *21 Aus der Pfanne in die Kohlen kommen. Holl.: Hij is uit de pan gerold, om op de kolen gebraden te worden. (Harrebomée, II, 170a.) *22 Aus der Pfanne ins Feuer fallen. Ich fiel nun aus der Pfanne in das Feuer, nach jenem Sprichwort, das bei dem Volke gilt. (Ariost, Rasender Roland, XIII, 30.) Frz.: Sauter (tomber) de la poêle dans la braise. (Bohn I, 55.) Holl.: Uit de pan in het vuur springen. (Harrebomée, II, 170a.) Span.: Caer de la freidara en las brazus. (Saez.) *23 Dat is van 'r Pannen schnappet. – Lyra, 58. *24 Die Pfanne kommt bei ihm nicht vom Herde. Holl.: De pan is bij hem altijd op den haard. (Harrebomée, II, 169b.) *25 Die Pfanne placken (?). „Dann derselbige umb Untreu und Wankelmüthigkeit der Welt willen, muss doch endlich die Pfanne placken und allein aussessen, was andere mit eingebrockt.“ (Gottfried, 774a.) *26 Ennen op de Pann (auf dem Gewissen) hebben. (Meurs.) – Firmenich, I, 405, 294. *27 Er bleibt an der Pfanne hängen. (S. Pech.) Von jemand, der in Gesellschaft gern sitzen bleibt; von Kuchen entlehnt, die in Napf oder Pfanne ankleben. „Zu geschweigen deren, die im Gebähren gar an der Pfanne hangen bleiben, wie man sagt, vnd mit der Rachel jhr Leben in der Geburt schliessen müssen.“ (Dietrich, Weisheit, I, 338.) *28 Er lot si nöt a der Pfanne bache (backen). (Solothurn.) – Schild, 73, 183; Sutermeister, 80. Er lässt nichts auf sich sitzen. In dem Sinne: Er hat's hinter den Ohren, hat Haare auf den Zähnen. *29 Er muss die Pfanne putzen. Die Schuld tragen, für einen andern büssen, herhalten. *30 Etwas in die Pfanne hacken (fricassiren). Holl.: In de pan hakken. (Harrebomée, II, 170b.) *31 Etwas nicht in die Pfanne backen lassen. – Gotthelf, Erzählungen, I, 261. Es nicht aufschieben. *32 Hä ess en de Pann gehaun. (Bedburg.) *33 I will mi lo i de Pfanne haue. – Sutermeister, 18. Zu ergänzen: wenn es nicht so, nicht wahr ist, wenn es sich nicht so verhält. Die Schweiz ist sehr reich an Ausdrücken und Redensarten, deren man sich bedient, um etwas zu betheuern, für diesen Zweck. Am angeführten Orte sind deren eine grosse Anzahl aufgeführt, von denen ich hier eine Zusammenstellung beifüge: Alledag! Jere ja. (Bern.) Jo sehr. (Zürich.) Jo derzu. Dütli. (Bern.) Mis b'halt's. Oeppe ja! Oeppen au! Oeppe Gottel (auch: egottel, egoppel, goppel au, goppelheja). Gottwel! So Gottel! Jo 's der Gott. (Bern.) Säbisch! Säb wett i meine! Schätz wol. (Zürich.) Säg, i hab's geseit. 'S Bott. (Bern.) 'S isch kei Red! 'S isch nu se gwüss! Spass aparti. Womoll (auch: Momol). Wäigger. (Zürich.) Bigönig! Bigopp (bigopplig, bipopp, bigopslig, bigotzlig). Bigost (bigostlig, bigöst, bigöstlig, z'göst). Bim Aveheuel. (Luzern.) Bim Bluest. Bim Chätzli. Bim Chrut am Becki. Bim Chrutmilzbrand. Bim Chrüz an Stäcke. Bim De ud Dise. Bim Dolder. Bim Dracke. Bim dreibeinige Donnerstufel. Bim Diter. Bim Dütschel. Bim Dunderli. Bim Eicher. Bim Eichli. Bim Eicherlig. Bim Eichledrü. Eidi bim Eid. Bim Goffert. Bim G'wüsse! Bim Hebet. Bim Hell. Bim Hackementlig. Bim Hafner. Bim Hund. Bim Heuel. Bim Schnepp. Bim Strehl. Bim ebige Strom Dummer Hammer. Bim Tüchtel (= Dütschel). Bim Tünnggeler. Bim Tümer. Bim Tiger. Bim Tiller (Tilder, Täller). Bim Wätti. Bi mine Muet. (Aargau.) Bi Treu und Säligkeit. Mi Sêcht, mi Sêchtlig, mi Sechti, mi Sex, mi thürt. Gott Seel. Mi armi thüri Himelsgottsseel. Das Möckli Brod soll mi verspränge. De Güggel soll mer 's Westli verbicke. Der Tüfel soll e Schelm si. Der Tüfel soll verrecke, wenn's nid wahr ist. Der Stier soll mi hudle. Do bîsst kei Mûs en Fade meh ob. Es ist so wohr as Ame! 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(Meurs.) – Firmenich, I, 405, 293. D. i. kein Vermögen, kein Geld besitzen. *37 Nichts an der Pfanne kleben lassen. – Murner, Vom gr. luth. Narren. Einem nichts hingehen lassen, ihm nichts schenken. *38 Sie haben miteinander aus Einer Pfanne gegessen. Sie sind wieder Freunde, oder: sie wirken für denselben Zweck, sind einerlei Sinnes. *39 Sie ist in eine Pfanne getreten. Sie hat vom verbotenen Baume gegessen, hat ein Hufeisen (s. d.) verloren. „ ... Sampt deren einzigen Tochter, die kürtzlich in ein Pfann getretten und ihr von einem Laden- Hengst (Ladendiener) ein Junges zwingen lassen.“ (Simplic., 622.) Pfannkuchen (s. Pfanntätsch). 1 Dat de Pankauken rund ist, süt me am Rande. (Sauerland.) 2 De gebacke Foankich fläge nit än der Laft eräm. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 459b. 3 De sick vör 'n Pannkôken utgift, wart dervor upfreten. (S. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [624]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/638>, abgerufen am 22.11.2024.