Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 182 Was sol vns der Pfennig, wann wir nimmer sind. - Petri, II, 609. 183 Wei den Pennig nit ehrt, kümmet sellen tem Dahler. (Waldeck.) - Firmenich, I, 326, 63. 184 Wenn der Pfennig anklopft, ruft jedermann herein. Philander von Sittewald dichtete seinerzeit: "Kommt Kunst gegangen für ein Haus, man sagt, der Wirth sei gangen aus; kommt Weisheit auch gegangen für, so ist verschlossen ihr die Thür; kommt Zucht, Lieb, Treu und wär gern ein, so will niemand der Pförtner sein; kommt dann Wahrheit und klopfet an, man lässt sie vor dem Fenster stahn; kommt Gerechtigkeit auch an das Thor, so schiebt man Schloss und Riegel vor; kommt aber Pfennig hergeloffen, sind Thür und Thor ihm allzeit offen." (Moscherosch.) Mhd.: Minnesanc und ritterschaft, daz wirt allez gewegen ring als man siht die pfenning. (Teichner.) (Zingerle, 114.) 185 Wenn der Pfennig im Kasten klingt, fährt die Seel in Himmel, wie die Kuh ins Meuseloch. - Herberger, I, 272. 186 Wenn der pfenning leut, so laufft iederman zur kirch. - Franck, II, 118a; Steiger, 390; Körte, 4755; Simrock, 7832; Braun, I, 3266. 187 Wenn die grossen Pfennige kommen, so kommt auch das grosse Uebel. In den Weissagungen der friesischen Prophetin Fru Hertje (aus dem Jahre 1400) heisst es: "Wehe den Menschen, die da leben, wenn die grossen Pfennige kommen; denn wenn die grossen Pfennige kommen, so wird das grosse Arge auch kommen." 188 Wenn ein Pfennig in der Büchse ist, so klappert's mehr, als wenn sie voll ist. Holl.: Een penning in den sparpot maakt meer geraas, dan als hij vol is. (Harrebomee, II, 178a.) 189 Wenn einen auch der Pfennig sticht, sein Stamm ändert sich drob nicht. 190 Wenn Pfennig nicht wirken, muss man mit Thaler versuchen. Die Russen in Bezug auf Kopeken und Rubel Altmann VI, 498. 191 Wenn sich der Pfennig mindert, so mindert sich auch die Leihe. - Graf, 76, 80. Wenn unverschuldeterweise der Ertrag des Guts sank, so wurde in demselben Masse die Höhe der zu entrichtenden Erbpacht ermässigt. Dies wird in umgekehrter Weise durch das obige Sprichwort ausgedrückt; nur ist es nicht dahin zu verstehen, als wenn das letztere die Wirkung des erstern wäre, sondern: Wenn sich der Pfennig (die Erbpacht) mindert, so muss zuvor der Ertrag des Lehnguts nachweislich gesunken sein. (S. Gut 33.) Mhd.: So wanne ok de penninge sik minneret, so scal sik ok minneren de lene. (Oelrichs, 80.) 192 Wenn wir einen Pfennig haben, so hetten wir gern einen Gulden; haben wir einen, dann wollen wir hundert. - Petri, II, 677. 193 Wer da hat pfenning vil, der kauft im lieb, wie viel er wil. - Suringar, CLXVIII, 4. 194 Wer de Pfenni nüd hebet, chond nüd zu em Guldi. - Tobler, 248. 195 Wer de Pfenni nüd kalt1 ond de Schwebel2 nüd spalt, ond d' Beckeli nüd usastricht, werd nüd rieb. - Tobler, 93; Sutermeister, 125. 1) Kalt = Gehalt, Kält und Kälter = Behältniss, Behälter, Wasserkalt(-ghalt) = Wasserbehälter, kalta = aufheben, aufbewahren. 2) Schwefel, am häufigsten, wie auch hier, Schwefelhölzchen. 196 Wer den ersten Pfennig verschmäht, wird schwer den letzten bekommen. - Masson, 315. Dän.: Hvo ikke gjemmer en pending, faaer aldrig to at eye. (Prov. dan., 451.) 197 Wer den Pfennig achtet klein, kein Gulden wird sein eigen sein. 198 Wer den Pfennig ehrt, dem wird der Thaler beschert. Holl.: Die zich met eene mijt vergenoegt, dien zal men voor geen' daaler bedriegen. (Harrebomee, II, 87a.) 199 Wer den Pfennig nicht achtet, der kommt zu keinem Kreuzer. - Birlinger, 969. 200 Wer den Pfennig nicht achtet, gelangt nicht zum Groschen. - Masson, 315; Braun, I, 3259. Dän.: Den der ikke sparer paa skillingen, faaer aldrig daleren. (Bohn I, 352.) - Hvo som ei gemmer en penge, faaer aldrig to. (Prov. dan., 224.) [Spaltenumbruch] Holl.: Die een' penning niet acht, krijgt over geen' gulden magt. - Die een penning niet acht, wordt geen stuiver-heer. (Harrebomee, II, 178a.) It.: Chi non si cura d'un centesimo, non riempie mai la casa. Lat.: Parvum servabis donec majora tenebis. Schwed.: Den som inte tar wara pa öret, far ingen riksdaler. (Marin, 8.) 201 Wer den Pfennig nicht achtet, wird keinen Gulden wechseln. - Eiselein, 905; Siebenkees, 207; Luther's Tischr., Append.; Sutor, 650; Simrock, 7821. "Wer nicht eines Pfennig achtet sehr, der wird auch keines Gulden herr. Wer ring schetzt, eine Stund versäumen, ein gantzen Tag leicht ein mag räumen, die das geringst und klein verschmähn, auch vor dem grossen übergehn. Welcher verschmäht den Hühnerkropf, dem wird vom Huhn kein Bein noch Kopff. Wer das gering nit helt zu Rath, der wandelt auf Verderbens Pfad. Wer in seim Thun ist faul und lass, allweg des Unglücks Bruder was, neben zweien Stülen niedersass." (Kirchhof, Wend Vnmuth, IV, 149.) Engl.: Take care of the pence, and the pounds will take care of themselves. - Who will not keep a penny, shall never have many. (Gaal, 1417.) Frz.: Economisez les deniers, les Louis auront soin d'eux memes. (Körte, 4739.) It.: Chi non tien conto d'un quattrino, mai sara padrone di un fiorino. (Gaal, 1243.) 202 Wer den Pfennig nicht acht't, dem wird der Thaler nicht gebracht. - Gaal, 1243; Körte, 4739. 203 Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Guldens (Thalers) nicht werth. - Körte, 4740; Lohrengel, I, 797; Simrock, 7822; Braun, I, 3254; für Steiermark: Firmenich, II, 765, 20; für Waldeck: Curtze, 339, 312. Engl.: If you make not much of Tree-pence, you'll never be worth a groat. (Gaal, 1243.) Holl.: Die een' duit versmaadt, is den gulden niet waard. (Harrebomee, I, 161.) 204 Wer den Pfennig nicht hat, kan jhn nicht aussgeben vnd kriegt auch die Semmel nicht. - Petri, II, 692. 205 Wer den Pfennig nicht spart, kommt nicht zum Groschen. - Gaal, 1417; Broma, I, 2. Engl.: Who will not keep a penny, shall never have many. (Bohn II, 124.) 206 Wer den Pfennig nicht spart, wird keines Groschens Herr. - Broma, I, 5. 207 Wer den pfenning nit liebt, wirt nit reych. - Hauer, Kiij2. Frz.: Bonne est la maille qui sauve un denier. - Qui bien gagne et bien epargne devient bientot riche. - Si vous voulez etre riche, n'apprenez pas seulement comme on gagne, mais comme on epargne. (Masson, 315.) It.: Chi non stima un quattrino non vale un quattrino. (Masson, 315.) Lat.: Parvum servabis, donec majora parabis. (Masson, 316; Seybold, 428.) 208 Wer ein pfenning nit so lieb hat als den gulden, der wirt nimmer keinn gülden wechseln. - Franck, II, 52a; Gruter, I, 80; Egenolff, 37a; Petri, II, 702; Schottel, 1129b. Holl.: Wie een' penning niet zoo lief heeft als een' gulden, die zal zelden rijk worden, en den gulden wisselen. (Harrebomee, II, 178b.) Lat.: Majora perdes, minora ni servaveris. (Seybold, 292.) 209 Wer einen Pfennig findet, hat für einen Thaler Freude. 210 Wer einen Pfennig hart wigt, der isset nimmer kein gut geschleck. - Petri, II, 702; Henisch, 1541, 46. 211 Wer einen Pfennig hat, will gern einen Gulden haben. - Luther's Tischr., 239b. 212 Wer einen Pfennig stilt, der stilt auch wol ein Gulden. - Petri, II, 702. 213 Wer einen Pfennig verliert, klagt mehr, als ein anderer sich freut, der einen Thaler findet. Aehnlich russisch Altmann VI, 463. 214 Wer einen Pfenning nicht so lieb hat (so wohl aufhebt, nicht so zu Rathe hält, nicht so achtet) als einen Gulden (Batzen), der wird selten reych werden vnd Gulden wechseln. - Agricola I, 70; Tappius, 49b; Egenolff, 37a; Blum, 325; Siebenkees, 208. 215 Wer einn pfenning veracht, der wirt nimmer eins gülden herr. - Franck, II, 52a; Lehmann, II, 840, 261; Eiselein, 905.
[Spaltenumbruch] 182 Was sol vns der Pfennig, wann wir nimmer sind. – Petri, II, 609. 183 Wei den Pennig nit ehrt, kümmet sellen tem Dahler. (Waldeck.) – Firmenich, I, 326, 63. 184 Wenn der Pfennig anklopft, ruft jedermann herein. Philander von Sittewald dichtete seinerzeit: „Kommt Kunst gegangen für ein Haus, man sagt, der Wirth sei gangen aus; kommt Weisheit auch gegangen für, so ist verschlossen ihr die Thür; kommt Zucht, Lieb, Treu und wär gern ein, so will niemand der Pförtner sein; kommt dann Wahrheit und klopfet an, man lässt sie vor dem Fenster stahn; kommt Gerechtigkeit auch an das Thor, so schiebt man Schloss und Riegel vor; kommt aber Pfennig hergeloffen, sind Thür und Thor ihm allzeit offen.“ (Moscherosch.) Mhd.: Minnesanc und ritterschaft, daz wirt allez gewegen ring als man siht die pfenning. (Teichner.) 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182 Was sol vns der Pfennig, wann wir nimmer sind. – Petri, II, 609.
183 Wei den Pennig nit ehrt, kümmet sellen tem Dahler. (Waldeck.) – Firmenich, I, 326, 63.
184 Wenn der Pfennig anklopft, ruft jedermann herein.
Philander von Sittewald dichtete seinerzeit: „Kommt Kunst gegangen für ein Haus, man sagt, der Wirth sei gangen aus; kommt Weisheit auch gegangen für, so ist verschlossen ihr die Thür; kommt Zucht, Lieb, Treu und wär gern ein, so will niemand der Pförtner sein; kommt dann Wahrheit und klopfet an, man lässt sie vor dem Fenster stahn; kommt Gerechtigkeit auch an das Thor, so schiebt man Schloss und Riegel vor; kommt aber Pfennig hergeloffen, sind Thür und Thor ihm allzeit offen.“ (Moscherosch.)
Mhd.: Minnesanc und ritterschaft, daz wirt allez gewegen ring als man siht die pfenning. (Teichner.) (Zingerle, 114.)
185 Wenn der Pfennig im Kasten klingt, fährt die Seel in Himmel, wie die Kuh ins Meuseloch. – Herberger, I, 272.
186 Wenn der pfenning leut, so laufft iederman zur kirch. – Franck, II, 118a; Steiger, 390; Körte, 4755; Simrock, 7832; Braun, I, 3266.
187 Wenn die grossen Pfennige kommen, so kommt auch das grosse Uebel.
In den Weissagungen der friesischen Prophetin Fru Hertje (aus dem Jahre 1400) heisst es: „Wehe den Menschen, die da leben, wenn die grossen Pfennige kommen; denn wenn die grossen Pfennige kommen, so wird das grosse Arge auch kommen.“
188 Wenn ein Pfennig in der Büchse ist, so klappert's mehr, als wenn sie voll ist.
Holl.: Een penning in den sparpot maakt meer geraas, dan als hij vol is. (Harrebomée, II, 178a.)
189 Wenn einen auch der Pfennig sticht, sein Stamm ändert sich drob nicht.
190 Wenn Pfennig nicht wirken, muss man mit Thaler versuchen.
Die Russen in Bezug auf Kopeken und Rubel Altmann VI, 498.
191 Wenn sich der Pfennig mindert, so mindert sich auch die Leihe. – Graf, 76, 80.
Wenn unverschuldeterweise der Ertrag des Guts sank, so wurde in demselben Masse die Höhe der zu entrichtenden Erbpacht ermässigt. Dies wird in umgekehrter Weise durch das obige Sprichwort ausgedrückt; nur ist es nicht dahin zu verstehen, als wenn das letztere die Wirkung des erstern wäre, sondern: Wenn sich der Pfennig (die Erbpacht) mindert, so muss zuvor der Ertrag des Lehnguts nachweislich gesunken sein. (S. Gut 33.)
Mhd.: So wanne ok de penninge sik minneret, so scal sik ok minneren de lene. (Oelrichs, 80.)
192 Wenn wir einen Pfennig haben, so hetten wir gern einen Gulden; haben wir einen, dann wollen wir hundert. – Petri, II, 677.
193 Wer da hat pfenning vil, der kauft im lieb, wie viel er wil. – Suringar, CLXVIII, 4.
194 Wer de Pfenni nüd hebet, chond nüd zu em Guldi. – Tobler, 248.
195 Wer de Pfenni nüd kalt1 ond de Schwebel2 nüd spalt, ond d' Beckeli nüd usastricht, werd nüd rieb. – Tobler, 93; Sutermeister, 125.
1) Kalt = Gehalt, Kält und Kälter = Behältniss, Behälter, Wasserkalt(-ghalt) = Wasserbehälter, kalta = aufheben, aufbewahren.
2) Schwefel, am häufigsten, wie auch hier, Schwefelhölzchen.
196 Wer den ersten Pfennig verschmäht, wird schwer den letzten bekommen. – Masson, 315.
Dän.: Hvo ikke gjemmer en pending, faaer aldrig to at eye. (Prov. dan., 451.)
197 Wer den Pfennig achtet klein, kein Gulden wird sein eigen sein.
198 Wer den Pfennig ehrt, dem wird der Thaler beschert.
Holl.: Die zich met eene mijt vergenoegt, dien zal men voor geen' daaler bedriegen. (Harrebomée, II, 87a.)
199 Wer den Pfennig nicht achtet, der kommt zu keinem Kreuzer. – Birlinger, 969.
200 Wer den Pfennig nicht achtet, gelangt nicht zum Groschen. – Masson, 315; Braun, I, 3259.
Dän.: Den der ikke sparer paa skillingen, faaer aldrig daleren. (Bohn I, 352.) – Hvo som ei gemmer en penge, faaer aldrig to. (Prov. dan., 224.)
Holl.: Die een' penning niet acht, krijgt over geen' gulden magt. – Die een penning niet acht, wordt geen stuiver-heer. (Harrebomée, II, 178a.)
It.: Chi non si cura d'un centesimo, non riempie mai la casa.
Lat.: Parvum servabis donec majora tenebis.
Schwed.: Den som inte tar wara på öret, får ingen riksdaler. (Marin, 8.)
201 Wer den Pfennig nicht achtet, wird keinen Gulden wechseln. – Eiselein, 905; Siebenkees, 207; Luther's Tischr., Append.; Sutor, 650; Simrock, 7821.
„Wer nicht eines Pfennig achtet sehr, der wird auch keines Gulden herr. Wer ring schetzt, eine Stund versäumen, ein gantzen Tag leicht ein mag räumen, die das geringst und klein verschmähn, auch vor dem grossen übergehn. Welcher verschmäht den Hühnerkropf, dem wird vom Huhn kein Bein noch Kopff. Wer das gering nit helt zu Rath, der wandelt auf Verderbens Pfad. Wer in seim Thun ist faul und lass, allweg des Unglücks Bruder was, neben zweien Stülen niedersass.“ (Kirchhof, Wend Vnmuth, IV, 149.)
Engl.: Take care of the pence, and the pounds will take care of themselves. – Who will not keep a penny, shall never have many. (Gaal, 1417.)
Frz.: Économisez les deniers, les Louis auront soin d'eux mêmes. (Körte, 4739.)
It.: Chi non tien conto d'un quattrino, mai sarà padrone di un fiorino. (Gaal, 1243.)
202 Wer den Pfennig nicht acht't, dem wird der Thaler nicht gebracht. – Gaal, 1243; Körte, 4739.
203 Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Guldens (Thalers) nicht werth. – Körte, 4740; Lohrengel, I, 797; Simrock, 7822; Braun, I, 3254; für Steiermark: Firmenich, II, 765, 20; für Waldeck: Curtze, 339, 312.
Engl.: If you make not much of Tree-pence, you'll never be worth a groat. (Gaal, 1243.)
Holl.: Die een' duit versmaadt, is den gulden niet waard. (Harrebomée, I, 161.)
204 Wer den Pfennig nicht hat, kan jhn nicht aussgeben vnd kriegt auch die Semmel nicht. – Petri, II, 692.
205 Wer den Pfennig nicht spart, kommt nicht zum Groschen. – Gaal, 1417; Broma, I, 2.
Engl.: Who will not keep a penny, shall never have many. (Bohn II, 124.)
206 Wer den Pfennig nicht spart, wird keines Groschens Herr. – Broma, I, 5.
207 Wer den pfenning nit liebt, wirt nit reych. – Hauer, Kiij2.
Frz.: Bonne est la maille qui sauve un denier. – Qui bien gagne et bien épargne devient bientôt riche. – Si vous voulez être riche, n'apprenez pas seulement comme on gagne, mais comme on épargne. (Masson, 315.)
It.: Chi non stima un quattrino non vale un quattrino. (Masson, 315.)
Lat.: Parvum servabis, donec majora parabis. (Masson, 316; Seybold, 428.)
208 Wer ein pfenning nit so lieb hat als den gulden, der wirt nimmer keinn gülden wechseln. – Franck, II, 52a; Gruter, I, 80; Egenolff, 37a; Petri, II, 702; Schottel, 1129b.
Holl.: Wie een' penning niet zoo lief heeft als een' gulden, die zal zelden rijk worden, en den gulden wisselen. (Harrebomée, II, 178b.)
Lat.: Majora perdes, minora ni servaveris. (Seybold, 292.)
209 Wer einen Pfennig findet, hat für einen Thaler Freude.
210 Wer einen Pfennig hart wigt, der isset nimmer kein gut geschleck. – Petri, II, 702; Henisch, 1541, 46.
211 Wer einen Pfennig hat, will gern einen Gulden haben. – Luther's Tischr., 239b.
212 Wer einen Pfennig stilt, der stilt auch wol ein Gulden. – Petri, II, 702.
213 Wer einen Pfennig verliert, klagt mehr, als ein anderer sich freut, der einen Thaler findet.
Aehnlich russisch Altmann VI, 463.
214 Wer einen Pfenning nicht so lieb hat (so wohl aufhebt, nicht so zu Rathe hält, nicht so achtet) als einen Gulden (Batzen), der wird selten reych werden vnd Gulden wechseln. – Agricola I, 70; Tappius, 49b; Egenolff, 37a; Blum, 325; Siebenkees, 208.
215 Wer einn pfenning veracht, der wirt nimmer eins gülden herr. – Franck, II, 52a; Lehmann, II, 840, 261; Eiselein, 905.
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