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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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528 Mit blinden Pferden pflügt man ebenso wol krumme furchen als mit sehenden. - Lehmann, 123, 24.

"Aber vernünftige Leute arbeiten lieber mit guten Augen."

529 Mit bösen pferden bricht man das eiss. - Franck, I, 84a; Gruter, I, 59; Petri, II, 474; Henisch, 850, 35; Lehmann, 801, 26 u. 859, 14; Blum, 712; Eiselein, 510; Simrock, 7881; Körte, 4768; Braun, I, 277.

Man räumt die ersten Hindernisse eines schwierigen Geschäfts aus dem Wege, sowie verwegene kühne Menschen im Kriege die Bahn brechen. "Wo eyss am wasser ist gefehrlich, mit bösen pferden mans erst bricht."

Lat.: Pejor equus glaciem primus frangit pede mollem. (Loci comm., 10; Sutor, 98.)

530 Mit einem alten Pferde kommt man auch ins Dorf.

Schwed.: Med gammel häst kommer man til bytes. (Grubb, 502.)

531 Mit einem blinden Pferde ist leicht straucheln.

Böhm.: Nekupuj kobyly slepe, nepotknes se. (Celakovsky, 332.)

532 Mit einem erhungerten Pferde macht man keine weiten Tagereisen.

Frz.: Cheval mal nourri, ne va pas loin. (Cahier, 1915.)

533 Mit einem gestohlenen Pferde kommt der beste Reiter nicht weit.

Ung.: A' lopott lorul a' tenger közepen is leszallittanak. (Gaal, 711.)

534 Mit einem kranken Pferde macht man keine grossen Tagereisen.

Böhm.: Na lecenem koni nemnoho ujedes. (Celakovsky, 301.)

535 Mit einem Pferde zur Hand geht sich's gut zu Fuss durchs Land.

536 Mit gutem Pferd, Latein und Geld findt man den Weg durch die ganze Welt.

Lat.: Coelestis Solymae longinquam tendis in urbem quamque agis in terris, huc tibi vita, via est. (Chaos, 770.)

537 Mit gutem Pferd, mit Geld und Latein kommt man über den Rhein.

Holl.: Een paard, een geld een goed Latein, dat brengt een' lauser over Rijn. (Harrebomee, II, 162a.)

538 Mit jungem Pferde reitet man zum Schmaus, mit altem Gaul zum Schinder 'naus.

Böhm.: Kdo soudci sazi, toho do veze nesazi. (Celakovsky, 361.)

539 Mit jungem Pferde reitet man zum Weine, mit alten fährt man Holz und Steine.

Böhm.: Na starem do mlyna, na mladem do vina. (Celakovsky, 389.)

540 Mit kleinen Pferden kann man auch eine grosse Reise machen.

Die Russen: Auf kleinen Pferden kann man auch reiten.

541 Mit lahmen (faulen, trägen) Pferden muss man zeitig aufbrechen.

"Das pferd, so langsam ist und träg werd zuerst gerüst auff den weg."

Lat.: Primo sternatur equus qui tardus habetur. (Loci comm., 90.)

542 Mit Pferd, Weib und Wein kann man gar leicht betrogen sein.

Dän.: Quinde, hest og vijn ere tre bedragelige vare. (Prov. dan., 554.)

Frz.: Des femmes et des chevaux, il n'en est pas sans defauts. (Kritzinger, 134b.)

543 Mit stätske (stätigem, widerspenstigem) Pere is quad plögn. - Eichwald, 1496; Kern, 808.

544 Mit stützigen Pferden ist nicht gut pflügen. - Eyering, III, 242.

545 Mit ungleichen Pferden ist übel ackern (fahren).

Böhm.: Nejednostejnymi konmi spatne budes formaniti. (Celakovsky, 387.)

546 Mit vnwilligen Pferden macht man krumme Furchen. - Lehmann, 849, 5.

547 Mitt vnwilligen pferden ist nitt gut pflugen. - Gesner, I, 618.

548 M'r moss'm geschänkte Päed net en d'r Monk seen. (Düren.) - Firmenich, I, 483, 82.

549 Muthige Pferde achten kleiner Hunde pelffern nicht; wenn (aber) die grossen Schafruten sie wöllen anfallen, so schlagen sie hinter sich auss. - Petri, II, 484.

[Spaltenumbruch] 550 Muthige Pferde fordern straff Gebiss.

Tunnicius (68, 767): Den modigen perden sal men ein sharp gebit in den munt doen. (Acer equus tristi compellitur ora lupato.)

Holl.: Moedige paarden, straf gebit. (Harrebomee, II, 165a.)

Lat.: Asper equus duris contunditur ora lupatis. (Ovid.)

551 Mütigen Pferden muss man ein scharpff Gebiss ins Maul legen. - Petri, II, 484.

552 'N gäven Pärd kickt m' nich in de Beck1. - Stürenburg, 13a; Bueren, 939.

1) Maul, Schnabel, französisch le bec. (S. Gaul 25.)

553 'N geven1 Perd word in de Beck (Mund) nich kecken2. (Ostfries.) - Firmenich, I, 19, 31; Hauskalender, IV.

1) Einem gegebenen, geschenkten.

2) Geguckt, geschaut.

554 'N hürd Pärd mit'n leende Schwäp datt ritt scharp. - Stürenburg, 92a; Kern, 800.

555 'N lam Peird trekt sich kener in den Stall. (Mecklenburg.) - Latendorf I, 228.

556 'N Perd kann sik wol vertreden un 'n Pastor sik wol verspreken up de Kansel. - Bueren, 929; Kern, 359; Hauskalender, IV.

557 'N willig Perd moet man nich averdrieven. - Hauskalender, III.

558 'N witt Perd mutt völ Strei hebben. - Kern, 801.

Eine prunkliebende Frau zu unterhalten, erfordert viel.

559 Na nu schitt 't Pierd in vull'n Lopen, säd de Jung, Grossmoder is dod un de Koh hätt de Klap' (Klapper, Glocke) verloren.

560 Neben dem Pferde geht sich's leicht.

Weil man, wenn man müde ist, sofort aufsitzen kann.

561 Neben dem Pferde ist gut zu Fusse gehen. - Gaal, 1257.

Engl.: It's good to go on foot when a man hath a horse in his hand. (Gaal, 1257.)

Frz.: Il est bien aise d'aller a pied, quand on tient son cheval par la bride. (Gaal, 1257.)

Holl.: 'T is goed te voet gaan op de heiden, voor die hun paard daarnevens leiden. (Harrebomee, II, 165a.)

It.: Chi ha cavallo in stallo, puo ire a pie. (Gaal, 1257.)

562 Neben dem Pferdt gegangen ist nicht geritten. - Gruter, III, 71; Lehmann, II, 432, 34; Körte, 4783; Simrock, 3172; Braun, I, 3282.

563 Niemand kann sein Pferd auffs vngewisse binden, wenn Zawm vnd Halffter nicht gut sind. - Petri, II, 495.

564 Nimb ein alt Pferd, die Haut ist dankenswerth. - Sutor, 79.

565 Nimbt das Pferdt, setzt ein Laus dar. - Gruter, III, 73; Lehmann, II, 434, 73.

566 Nimm ein zugeritten Pferd und einen Diener, der noch einzurichten ist.

Frz.: Cheval fait et valet a faire, cheval fait et femme a faire. (Leroux, I, 102.)

567 Nur bei den Pferden sieht man auf das Alter.

Frz.: L'age n'est que pour les chevaux.

568 Nur ein schäbig Pferd leidet keine Striegel.

569 Ob das Pferd gut oder schlecht, ohne Sporen reitet kein Knecht.

Frz.: Bon cheval mauvais cheval veut l'esperon, bonne femme mauvaise femme veut le baston. (Leroux, I, 103.)

It.: A cavalli tristi e buoni sempre porta i tuoi sproni. (Bohn I, 20.)

570 Ob man schon mit pferden vnd ochsen pflügt, so gibts doch kein Erndte ohne Gottes segen. - Lehmann, 850, 10.

571 Obschon das Pferdt den gantzen Tag hat das Heyligthumb getragen, das iederman geehrt vnnd angebett, so muss es doch zu nacht in Stall. - Lehmann, 811, 18.

572 Ohne Pferd zu reiten ist schwerer als ohne Sattel.

573 Os m' is met a Perd, m' is met a Mester. (Franz. Flandern.) - Firmenich, III, 698, 12.

574 Pärd un Pärd is en Underscheid. - Schambach, II, 333.

Wenn auch zwei Dinge auf den ersten Anblick gleich scheinen, so besteht doch oft ein gar wesentlicher Unterschied zwischen ihnen.

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528 Mit blinden Pferden pflügt man ebenso wol krumme furchen als mit sehenden.Lehmann, 123, 24.

„Aber vernünftige Leute arbeiten lieber mit guten Augen.“

529 Mit bösen pferden bricht man das eiss.Franck, I, 84a; Gruter, I, 59; Petri, II, 474; Henisch, 850, 35; Lehmann, 801, 26 u. 859, 14; Blum, 712; Eiselein, 510; Simrock, 7881; Körte, 4768; Braun, I, 277.

Man räumt die ersten Hindernisse eines schwierigen Geschäfts aus dem Wege, sowie verwegene kühne Menschen im Kriege die Bahn brechen. „Wo eyss am wasser ist gefehrlich, mit bösen pferden mans erst bricht.“

Lat.: Pejor equus glaciem primus frangit pede mollem. (Loci comm., 10; Sutor, 98.)

530 Mit einem alten Pferde kommt man auch ins Dorf.

Schwed.: Med gammel häst kommer man til bytes. (Grubb, 502.)

531 Mit einem blinden Pferde ist leicht straucheln.

Böhm.: Nekupuj kobyly slepé, nepotkneš se. (Čelakovský, 332.)

532 Mit einem erhungerten Pferde macht man keine weiten Tagereisen.

Frz.: Cheval mal nourri, ne va pas loin. (Cahier, 1915.)

533 Mit einem gestohlenen Pferde kommt der beste Reiter nicht weit.

Ung.: A' lopott lórúl a' tenger közepén is leszállittanák. (Gaal, 711.)

534 Mit einem kranken Pferde macht man keine grossen Tagereisen.

Böhm.: Na léčeném koni nemnoho ujedeš. (Čelakovský, 301.)

535 Mit einem Pferde zur Hand geht sich's gut zu Fuss durchs Land.

536 Mit gutem Pferd, Latein und Geld findt man den Weg durch die ganze Welt.

Lat.: Coelestis Solymae longinquam tendis in urbem quamque agis in terris, huc tibi vita, via est. (Chaos, 770.)

537 Mit gutem Pferd, mit Geld und Latein kommt man über den Rhein.

Holl.: Een paard, een geld een goed Latein, dat brengt een' lauser over Rijn. (Harrebomée, II, 162a.)

538 Mit jungem Pferde reitet man zum Schmaus, mit altem Gaul zum Schinder 'naus.

Böhm.: Kdo soudci sází, toho do vĕže nesází. (Čelakovský, 361.)

539 Mit jungem Pferde reitet man zum Weine, mit alten fährt man Holz und Steine.

Böhm.: Na starém do mlýna, na mladém do vína. (Čelakovský, 389.)

540 Mit kleinen Pferden kann man auch eine grosse Reise machen.

Die Russen: Auf kleinen Pferden kann man auch reiten.

541 Mit lahmen (faulen, trägen) Pferden muss man zeitig aufbrechen.

„Das pferd, so langsam ist und träg werd zuerst gerüst auff den weg.“

Lat.: Primo sternatur equus qui tardus habetur. (Loci comm., 90.)

542 Mit Pferd, Weib und Wein kann man gar leicht betrogen sein.

Dän.: Quinde, hest og vijn ere tre bedragelige vare. (Prov. dan., 554.)

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543 Mit stätske (stätigem, widerspenstigem) Pere is quad plögn.Eichwald, 1496; Kern, 808.

544 Mit stützigen Pferden ist nicht gut pflügen.Eyering, III, 242.

545 Mit ungleichen Pferden ist übel ackern (fahren).

Böhm.: Nejednostejnými koňmi špatnĕ budeš formaniti. (Čelakovský, 387.)

546 Mit vnwilligen Pferden macht man krumme Furchen.Lehmann, 849, 5.

547 Mitt vnwilligen pferden ist nitt gut pflugen.Gesner, I, 618.

548 M'r moss'm geschänkte Päed net en d'r Monk seen. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 82.

549 Muthige Pferde achten kleiner Hunde pelffern nicht; wenn (aber) die grossen Schafruten sie wöllen anfallen, so schlagen sie hinter sich auss.Petri, II, 484.

[Spaltenumbruch] 550 Muthige Pferde fordern straff Gebiss.

Tunnicius (68, 767): Den modigen perden sal men ein sharp gebit in den munt doen. (Acer equus tristi compellitur ora lupato.)

Holl.: Moedige paarden, straf gebit. (Harrebomée, II, 165a.)

Lat.: Asper equus duris contunditur ora lupatis. (Ovid.)

551 Mütigen Pferden muss man ein scharpff Gebiss ins Maul legen.Petri, II, 484.

552 'N gäven Pärd kickt m' nich in de Beck1.Stürenburg, 13a; Bueren, 939.

1) Maul, Schnabel, französisch le bec. (S. Gaul 25.)

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1) Einem gegebenen, geschenkten.

2) Geguckt, geschaut.

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556 'N Pêrd kann sik wol vertreden un 'n Pastor sik wol versprêken up de Kansel.Bueren, 929; Kern, 359; Hauskalender, IV.

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558 'N witt Pêrd mutt völ Strei hebben.Kern, 801.

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561 Neben dem Pferde ist gut zu Fusse gehen.Gaal, 1257.

Engl.: It's good to go on foot when a man hath a horse in his hand. (Gaal, 1257.)

Frz.: Il est bien aisé d'aller à pied, quand on tient son cheval par la bride. (Gaal, 1257.)

Holl.: 'T is goed te voet gaan op de heiden, voor die hun paard daarnevens leiden. (Harrebomée, II, 165a.)

It.: Chi ha cavallo in stallo, può ire a piè. (Gaal, 1257.)

562 Neben dem Pferdt gegangen ist nicht geritten.Gruter, III, 71; Lehmann, II, 432, 34; Körte, 4783; Simrock, 3172; Braun, I, 3282.

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564 Nimb ein alt Pferd, die Haut ist dankenswerth.Sutor, 79.

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566 Nimm ein zugeritten Pferd und einen Diener, der noch einzurichten ist.

Frz.: Cheval fait et valet à faire, cheval fait et femme à faire. (Leroux, I, 102.)

567 Nur bei den Pferden sieht man auf das Alter.

Frz.: L'âge n'est que pour les chevaux.

568 Nur ein schäbig Pferd leidet keine Striegel.

569 Ob das Pferd gut oder schlecht, ohne Sporen reitet kein Knecht.

Frz.: Bon cheval mauvais cheval veut l'esperon, bonne femme mauvaise femme veut le baston. (Leroux, I, 103.)

It.: A cavalli tristi e buoni sempre porta i tuoi sproni. (Bohn I, 20.)

570 Ob man schon mit pferden vnd ochsen pflügt, so gibts doch kein Erndte ohne Gottes segen.Lehmann, 850, 10.

571 Obschon das Pferdt den gantzen Tag hat das Heyligthumb getragen, das iederman geehrt vnnd angebett, so muss es doch zu nacht in Stall.Lehmann, 811, 18.

572 Ohne Pferd zu reiten ist schwerer als ohne Sattel.

573 Os m' is met a Pêrd, m' is met a Mêster. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 698, 12.

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[[652]/0666] 528 Mit blinden Pferden pflügt man ebenso wol krumme furchen als mit sehenden. – Lehmann, 123, 24. „Aber vernünftige Leute arbeiten lieber mit guten Augen.“ 529 Mit bösen pferden bricht man das eiss. – Franck, I, 84a; Gruter, I, 59; Petri, II, 474; Henisch, 850, 35; Lehmann, 801, 26 u. 859, 14; Blum, 712; Eiselein, 510; Simrock, 7881; Körte, 4768; Braun, I, 277. Man räumt die ersten Hindernisse eines schwierigen Geschäfts aus dem Wege, sowie verwegene kühne Menschen im Kriege die Bahn brechen. „Wo eyss am wasser ist gefehrlich, mit bösen pferden mans erst bricht.“ Lat.: Pejor equus glaciem primus frangit pede mollem. (Loci comm., 10; Sutor, 98.) 530 Mit einem alten Pferde kommt man auch ins Dorf. Schwed.: Med gammel häst kommer man til bytes. (Grubb, 502.) 531 Mit einem blinden Pferde ist leicht straucheln. Böhm.: Nekupuj kobyly slepé, nepotkneš se. (Čelakovský, 332.) 532 Mit einem erhungerten Pferde macht man keine weiten Tagereisen. Frz.: Cheval mal nourri, ne va pas loin. (Cahier, 1915.) 533 Mit einem gestohlenen Pferde kommt der beste Reiter nicht weit. Ung.: A' lopott lórúl a' tenger közepén is leszállittanák. (Gaal, 711.) 534 Mit einem kranken Pferde macht man keine grossen Tagereisen. Böhm.: Na léčeném koni nemnoho ujedeš. (Čelakovský, 301.) 535 Mit einem Pferde zur Hand geht sich's gut zu Fuss durchs Land. 536 Mit gutem Pferd, Latein und Geld findt man den Weg durch die ganze Welt. Lat.: Coelestis Solymae longinquam tendis in urbem quamque agis in terris, huc tibi vita, via est. (Chaos, 770.) 537 Mit gutem Pferd, mit Geld und Latein kommt man über den Rhein. Holl.: Een paard, een geld een goed Latein, dat brengt een' lauser over Rijn. (Harrebomée, II, 162a.) 538 Mit jungem Pferde reitet man zum Schmaus, mit altem Gaul zum Schinder 'naus. Böhm.: Kdo soudci sází, toho do vĕže nesází. (Čelakovský, 361.) 539 Mit jungem Pferde reitet man zum Weine, mit alten fährt man Holz und Steine. Böhm.: Na starém do mlýna, na mladém do vína. (Čelakovský, 389.) 540 Mit kleinen Pferden kann man auch eine grosse Reise machen. Die Russen: Auf kleinen Pferden kann man auch reiten. 541 Mit lahmen (faulen, trägen) Pferden muss man zeitig aufbrechen. „Das pferd, so langsam ist und träg werd zuerst gerüst auff den weg.“ Lat.: Primo sternatur equus qui tardus habetur. (Loci comm., 90.) 542 Mit Pferd, Weib und Wein kann man gar leicht betrogen sein. Dän.: Quinde, hest og vijn ere tre bedragelige vare. (Prov. dan., 554.) Frz.: Des femmes et des chevaux, il n'en est pas sans défauts. (Kritzinger, 134b.) 543 Mit stätske (stätigem, widerspenstigem) Pere is quad plögn. – Eichwald, 1496; Kern, 808. 544 Mit stützigen Pferden ist nicht gut pflügen. – Eyering, III, 242. 545 Mit ungleichen Pferden ist übel ackern (fahren). Böhm.: Nejednostejnými koňmi špatnĕ budeš formaniti. (Čelakovský, 387.) 546 Mit vnwilligen Pferden macht man krumme Furchen. – Lehmann, 849, 5. 547 Mitt vnwilligen pferden ist nitt gut pflugen. – Gesner, I, 618. 548 M'r moss'm geschänkte Päed net en d'r Monk seen. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 82. 549 Muthige Pferde achten kleiner Hunde pelffern nicht; wenn (aber) die grossen Schafruten sie wöllen anfallen, so schlagen sie hinter sich auss. – Petri, II, 484. 550 Muthige Pferde fordern straff Gebiss. Tunnicius (68, 767): Den modigen perden sal men ein sharp gebit in den munt doen. (Acer equus tristi compellitur ora lupato.) Holl.: Moedige paarden, straf gebit. (Harrebomée, II, 165a.) Lat.: Asper equus duris contunditur ora lupatis. (Ovid.) 551 Mütigen Pferden muss man ein scharpff Gebiss ins Maul legen. – Petri, II, 484. 552 'N gäven Pärd kickt m' nich in de Beck1. – Stürenburg, 13a; Bueren, 939. 1) Maul, Schnabel, französisch le bec. (S. Gaul 25.) 553 'N geven1 Perd word in de Beck (Mund) nich kecken2. (Ostfries.) – Firmenich, I, 19, 31; Hauskalender, IV. 1) Einem gegebenen, geschenkten. 2) Geguckt, geschaut. 554 'N hürd Pärd mit'n leende Schwäp datt ritt scharp. – Stürenburg, 92a; Kern, 800. 555 'N lâm Pîrd trekt sich kener in den Stall. (Mecklenburg.) – Latendorf I, 228. 556 'N Pêrd kann sik wol vertreden un 'n Pastor sik wol versprêken up de Kansel. – Bueren, 929; Kern, 359; Hauskalender, IV. 557 'N willig Pêrd moet man nich averdrieven. – Hauskalender, III. 558 'N witt Pêrd mutt völ Strei hebben. – Kern, 801. Eine prunkliebende Frau zu unterhalten, erfordert viel. 559 Na nu schitt 't Pierd in vull'n Lôpen, säd de Jung, Grossmôder is dod un de Koh hätt de Klap' (Klapper, Glocke) verloren. 560 Neben dem Pferde geht sich's leicht. Weil man, wenn man müde ist, sofort aufsitzen kann. 561 Neben dem Pferde ist gut zu Fusse gehen. – Gaal, 1257. Engl.: It's good to go on foot when a man hath a horse in his hand. (Gaal, 1257.) Frz.: Il est bien aisé d'aller à pied, quand on tient son cheval par la bride. (Gaal, 1257.) Holl.: 'T is goed te voet gaan op de heiden, voor die hun paard daarnevens leiden. (Harrebomée, II, 165a.) It.: Chi ha cavallo in stallo, può ire a piè. (Gaal, 1257.) 562 Neben dem Pferdt gegangen ist nicht geritten. – Gruter, III, 71; Lehmann, II, 432, 34; Körte, 4783; Simrock, 3172; Braun, I, 3282. 563 Niemand kann sein Pferd auffs vngewisse binden, wenn Zawm vnd Halffter nicht gut sind. – Petri, II, 495. 564 Nimb ein alt Pferd, die Haut ist dankenswerth. – Sutor, 79. 565 Nimbt das Pferdt, setzt ein Laus dar. – Gruter, III, 73; Lehmann, II, 434, 73. 566 Nimm ein zugeritten Pferd und einen Diener, der noch einzurichten ist. Frz.: Cheval fait et valet à faire, cheval fait et femme à faire. (Leroux, I, 102.) 567 Nur bei den Pferden sieht man auf das Alter. Frz.: L'âge n'est que pour les chevaux. 568 Nur ein schäbig Pferd leidet keine Striegel. 569 Ob das Pferd gut oder schlecht, ohne Sporen reitet kein Knecht. Frz.: Bon cheval mauvais cheval veut l'esperon, bonne femme mauvaise femme veut le baston. (Leroux, I, 103.) It.: A cavalli tristi e buoni sempre porta i tuoi sproni. (Bohn I, 20.) 570 Ob man schon mit pferden vnd ochsen pflügt, so gibts doch kein Erndte ohne Gottes segen. – Lehmann, 850, 10. 571 Obschon das Pferdt den gantzen Tag hat das Heyligthumb getragen, das iederman geehrt vnnd angebett, so muss es doch zu nacht in Stall. – Lehmann, 811, 18. 572 Ohne Pferd zu reiten ist schwerer als ohne Sattel. 573 Os m' is met a Pêrd, m' is met a Mêster. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 698, 12. 574 Pärd un Pärd is en Underscheid. – Schambach, II, 333. Wenn auch zwei Dinge auf den ersten Anblick gleich scheinen, so besteht doch oft ein gar wesentlicher Unterschied zwischen ihnen.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [652]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/666>, abgerufen am 28.06.2024.