Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] - Apres le beau temps vient le laid et apres la guerre la paix. (Bohn I, 334; Masson, 347.)

Holl.: Ne rain kompt gerne sonnenschin. (Groote, Kirchenrecht, 3778.) - Ducke komet regen na sunnenschine, als deit ducke na vreuden pyn. (Groote, Kirchenrecht, 1137.)

It.: Dopo il cattivo ne viene il buon tempo. (Gaal, 1082.) - Dopo la pioggia risplende il sole. (Pazzaglia, 355, 1.) - Dopo l'avversita viene la prosperita. (Pazzaglia, 22, 1.)

Kroat.: Ki dezdja bezi, rad v mlaki lezi. (Celakovsky, 155.)

Lat.: Blandi post nubila soles. (Seybold, 55.) - Clarior est solito post maxima nubila Phoebus. (Alan, 1; Binder II, 498; Philippi, I, 52; Seybold, 77.) - Clarior est solito post maxima nubila Phoebus, post inimicitias clarior est et amor. (Seybold, 77; Orakel, 51; Sutor, 18.) - Inter vepres rosa nascitur. (Fischer, 177, 73.) - Jubila post fletum redeunt, post nubila Phoebus. (Seybold, 265.) - Nube solet pulsa candidus ire dies. (Ovid.) (Binder I, 1222; II, 2269.) - Nube solet pulsa clarior ire dies. (Ovid.) (Philippi, II, 48; Seybold, 385.) - Post nubila, Phoebus. (Binder I, 2384; II, 2623; Egeria, 226; Eiselein, 524; Fischer, 177, 73; Fabricius, 61; Gaal, 1304; Seybold, 451; Schonheim, P, 17.) - Postquam gaudebis, rursum post gaudia flebis. (Chaos, 466.) - Post tristia soles. (Binder II, 2623; Palingen, 4, 46.) - Sequitur per hiemem. (Eiselein, 524.)

Schwed.: Efter regn kommer solskeen. (Grubb, 174.)

Span.: Algun dia sera la fiesta de nuestra aldea. (Masson, 347.)

71 Nach dem Regen wächst das Kraut, nach dem Wein wird 's Zünglein laut. - Chaos, 215.

"Nach dem regen wachst kraut vnd grass, nach dem wein mag man schwatzen bass." (Sutor, 250.)

Dän.: Efter regn voxer graes, efter viinen snak. (Prov. dan., 471.)

72 Nach dem Regen wird's schön, sagt der Narr, wenn es nicht schneit.

Lat.: Nocte pluit tota, redeunt spectacula mane. (Sutor, 982; Binder I, 1141; II, 2112; Masson, 347.)

Schwed.: Efter regn later Gud solen skina. (Marin, 11.)

73 Nach einem grossen Regen kompt gern ein schöner Sonnenschein. - Lehmann, II, 422, 9.

74 Nicht immer kommt ein Regen, wenn die Wolken sich bewegen.

75 No'm Ren brocht em nichen Moankel. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 1077.

76 Ohne Regen fehlt der Segen.

77 Regen am Charfreitag muss tropfenweis aus der Erde gekratzt werden. - Orakel, 1024.

So sagt man in Belgien.

78 Regen am Himmelfahrtstage zeigt schlechte Heuernte an.

79 Regen am Jakobitag, die Eichel nicht gerathen mag. (Wohlau.) - Boebel, 38.

Frz.: Si Jacques l'apotre pleure, bien peu de glans il meure. - S'il pleut le jour saint Gengoul, les porcs auront de glans leur soul. (Leroux, I, 78.)

80 Regen am Jakobitag (25. Juli) schadet der Brotfrucht. - Buch der Welt (Stuttgart 1861).

Drückt allgemein die Erfahrung aus, dass das in dieser Jahreszeit eingetretene Wetter sich gern länger behauptet. Wie schon a. a. O. bemerkt, versteht es sich von selbst, dass es dabei nicht gerade auf diesen Tag, sondern nur allgemein auf die Zeit, der diese Tage angehören, ankommt.

81 Regen am Johannistag gibt viel Körner in den Sack. (Wohlau.) - Boebel, 33.

82 Regen am Johannistag, nasse (schlechte) Ernte kommen mag. - Orakel, 598.

83 Regen am Medardustage bringt sechs Wochen Regenplage.

Fr. Schweiz.: La pliodze a la St.-Meda: la pliodze scheische-nanne schein plieka. (Schweiz, II, 120, 3.)

84 Regen am Michelstag - früher Winter, Regen danach - milder Winter. (Luzern.)

Frz.: Pluye de Saint-Michel soit devant ou derriere, elle ne demeure au ciel. (Leroux, I, 75.)

85 Regen am Petronellentag, der Hafer sich dann legen mag. - Boebel, 27.

86 Regen am Tage der sieben Brüder (10. Juli) hält sieben Tage an. - Buch der Welt (Stuttgart 1861).

87 Regen an Peter und Paul wird die Weinernte faul.

Frz.: S'il pleut la veille de saint Pierre (29. Juin) la vinee est reduite au tiers. (Cahier, 1399.)

88 Regen an Sanct-Barthelme (24. Aug.) bringt nassen Herbst zuwä(ge). (Herford.) - Boebel, 123.

[Spaltenumbruch] 89 Regen an Sanct-Bartholome thut den Trauben weh. (Luzern.)

90 Regen an Sanct-Gorgonstag, den ganzen Herbst es regnen mag. - Orakel, 760.

91 Regen auf dem Sande gibt Kummer im Lande. (Herford.) - Boebel, 124.

92 Regen auf die Potten (Knospen) bringt volle Hotten (Tragkörbe). (Westf.) - Boebel, 134.

93 Regen auf Sanct-Johann verdirbt den Wein und gibt kein Brot. (Span.)

94 Regen auf Walpurgisnacht hat stets ein gutes Jahr gebracht. - Simrock, 11170; Orakel, 516.

95 Regen bei Sturm und Wind legt den Sturm geschwind. (Herford.) - Boebel, 123.

96 Regen, der ins Wasser fällt, macht nur Blasen.

Er ist unfruchtbar.

97 Regen im Anfang Maien thut den Reben (Früchten) dräuen. - Boebel, 95; Orakel, 490.

Holl.: De eerste regen van den oogst verjaagt den most. (Harrebomee, II, 212b.)

98 Regen im Februar bringt flüssigen Dünger fürs Jahr.

Frz.: Pluie en fevrier vaut du fumier. (Cahier, 709.)

99 Regen im Januar bringt der Saat Gefahr. - Boebel, 73.

100 Regen im Januar schafft doppelte Keime, aber nur halbe Frucht für die Feime. - Bair. Hauskalender.

101 Regen im October, Sturm im December. - Boebel, 108.

102 Regen in den Brautkranz bedeutet Glück und Segen. - Schles. Zeitung.

103 Regen in Sanct-Walpurgisnacht deutet auf ein gutes Jahr.

Ebenso wahr und zuverlässig wie alle andern Witterungsregeln.

104 Regen macht den Sabbatweg zur Meile.

Die Russen: Im Regen ist dem Wanderer eine Sazen so lang als eine Werst im Sonnenschein. (Altmann VI, 469.)

105 Regen und Besuche sind angenehm, wenn sie zu gelegener (rechter) Zeit kommen.

Dän.: Som regn saa og besögelse er god og kiaer i tide. (Prov. dan., 471.)

106 Regen und Segen kommt vom Herrn. - Simrock, 8286; Körte, 4999; Körte2, 6262; Ramann, Unterr., III, 16.

In Gegenden indess, wo die Menschen die Wälder verstandlos vertilgt haben, sind die Quellen vertrocknet, ist Regen und Segen ausgeblieben. (Vgl. Wald und Wasser in Die Natur, V, 35.)

107 Regen und Sonnenschein am Jakobstag (25. Juli), gute Ernte kommen mag. - Boebel, 37.

108 Regen und Wind wechseln geschwind.

Frz.: Le matin pluie et boue; le soir vent et poussiere; hier froid, demain chaud, voila comme on voyage, meme sans sortir de chez soi. (Cahier, 2101.)

109 Regen vnd vngewitter machen den Hund in der spur jrr. - Lehmann, 397, 5.

110 'S wird Rege gä, denn's gahd kei Bost.

Wer in der Schweiz gereist ist, wird diese Rede, wie die damit verwandten: "So läng der Bost gahd, blibt's Wetter gut", oft gehört haben. Diese Wetterregeln stützen sich einzig auf einen Luftzug, der in den in grosser Menge vorhandenen tiefen und engen Felsspalten, die man Wetterlöcher nennt, erscheint, und je nach dem sich die Witterung ändert, plötzlich aufhört oder wiederkehrt. Das Auftreten oder Verschwinden des erwähnten Luftzugs findet seine Erklärung in dem vorwiegend senkrechten und dem damit in Verbindung stehenden wagerechten Gange der Spalte, und dann in den gewöhnlichen Erscheinungen beim Temperaturwechsel selbst. Weil die Alpenbewohner auf Grund dieser Erfahrungen sich das Wetter prophezeien, hat man diese Spalten Wetter- oder Windlöcher genannt. (Vgl. darüber Die Wetterlöcher in den Alpen, im Ausland, 1872, S. 599.)

111 So viel Regen im März, so viel Regen im Sommer. (Anhalt.)

112 'T gift boll Regen, de Swalkes flegen hoch.

In Schlesien erwartet man Regen, wenn sie tief fliegen, sodass sie die Boden- und Wasserflächen beinahe berühren.

113 Ungestümer Regen kommt aus vorübergehendem Wind allewegen. - Fischart.

[Spaltenumbruch] – Après le beau temps vient le laid et après la guerre la paix. (Bohn I, 334; Masson, 347.)

Holl.: Ne rain kompt gerne sonnenschin. (Groote, Kirchenrecht, 3778.) – Ducke komet regen na sunnenschine, als deit ducke na vreuden pyn. (Groote, Kirchenrecht, 1137.)

It.: Dopo il cattivo ne viene il buon tempo. (Gaal, 1082.) – Dopo la pioggia risplende il sole. (Pazzaglia, 355, 1.) – Dopo l'avversità viene la prosperità. (Pazzaglia, 22, 1.)

Kroat.: Ki deždja beži, rad v mlaki leži. (Čelakovský, 155.)

Lat.: Blandi post nubila soles. (Seybold, 55.) – Clarior est solito post maxima nubila Phoebus. (Alan, 1; Binder II, 498; Philippi, I, 52; Seybold, 77.) – Clarior est solito post maxima nubila Phoebus, post inimicitias clarior est et amor. (Seybold, 77; Orakel, 51; Sutor, 18.) – Inter vepres rosa nascitur. (Fischer, 177, 73.) – Jubila post fletum redeunt, post nubila Phoebus. (Seybold, 265.) – Nube solet pulsa candidus ire dies. (Ovid.) (Binder I, 1222; II, 2269.) – Nube solet pulsa clarior ire dies. (Ovid.) (Philippi, II, 48; Seybold, 385.) – Post nubila, Phoebus. (Binder I, 2384; II, 2623; Egeria, 226; Eiselein, 524; Fischer, 177, 73; Fabricius, 61; Gaal, 1304; Seybold, 451; Schonheim, P, 17.) – Postquam gaudebis, rursum post gaudia flebis. (Chaos, 466.) – Post tristia soles. (Binder II, 2623; Palingen, 4, 46.) – Sequitur per hiemem. (Eiselein, 524.)

Schwed.: Efter regn kommer solskeen. (Grubb, 174.)

Span.: Algun dia será la fiesta de nuestra aldea. (Masson, 347.)

71 Nach dem Regen wächst das Kraut, nach dem Wein wird 's Zünglein laut.Chaos, 215.

„Nach dem regen wachst kraut vnd grass, nach dem wein mag man schwatzen bass.“ (Sutor, 250.)

Dän.: Efter regn voxer græs, efter viinen snak. (Prov. dan., 471.)

72 Nach dem Regen wird's schön, sagt der Narr, wenn es nicht schneit.

Lat.: Nocte pluit tota, redeunt spectacula mane. (Sutor, 982; Binder I, 1141; II, 2112; Masson, 347.)

Schwed.: Efter regn låter Gud solen skina. (Marin, 11.)

73 Nach einem grossen Regen kompt gern ein schöner Sonnenschein.Lehmann, II, 422, 9.

74 Nicht immer kommt ein Regen, wenn die Wolken sich bewegen.

75 Nô'm Rên brôcht em nichen Moankel. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1077.

76 Ohne Regen fehlt der Segen.

77 Regen am Charfreitag muss tropfenweis aus der Erde gekratzt werden.Orakel, 1024.

So sagt man in Belgien.

78 Regen am Himmelfahrtstage zeigt schlechte Heuernte an.

79 Regen am Jakobitag, die Eichel nicht gerathen mag. (Wohlau.) – Boebel, 38.

Frz.: Si Jacques l'apôtre pleure, bien peu de glans il meure. – S'il pleut le jour saint Gengoul, les porcs auront de glans leur soul. (Leroux, I, 78.)

80 Regen am Jakobitag (25. Juli) schadet der Brotfrucht.Buch der Welt (Stuttgart 1861).

Drückt allgemein die Erfahrung aus, dass das in dieser Jahreszeit eingetretene Wetter sich gern länger behauptet. Wie schon a. a. O. bemerkt, versteht es sich von selbst, dass es dabei nicht gerade auf diesen Tag, sondern nur allgemein auf die Zeit, der diese Tage angehören, ankommt.

81 Regen am Johannistag gibt viel Körner in den Sack. (Wohlau.) – Boebel, 33.

82 Regen am Johannistag, nasse (schlechte) Ernte kommen mag.Orakel, 598.

83 Regen am Medardustage bringt sechs Wochen Regenplage.

Fr. Schweiz.: La pliodze à la St.-Médà: la pliodze scheische-nanné schein pliéka. (Schweiz, II, 120, 3.)

84 Regen am Michelstag – früher Winter, Regen danach – milder Winter. (Luzern.)

Frz.: Pluye de Saint-Michel soit devant ou derrière, elle ne demeure au ciel. (Leroux, I, 75.)

85 Regen am Petronellentag, der Hafer sich dann legen mag.Boebel, 27.

86 Regen am Tage der sieben Brüder (10. Juli) hält sieben Tage an.Buch der Welt (Stuttgart 1861).

87 Regen an Peter und Paul wird die Weinernte faul.

Frz.: S'il pleut la veille de saint Pierre (29. Juin) la vinée est reduite au tiers. (Cahier, 1399.)

88 Regen an Sanct-Barthelme (24. Aug.) bringt nassen Herbst zuwä(ge). (Herford.) – Boebel, 123.

[Spaltenumbruch] 89 Regen an Sanct-Bartholome thut den Trauben weh. (Luzern.)

90 Regen an Sanct-Gorgonstag, den ganzen Herbst es regnen mag.Orakel, 760.

91 Regen auf dem Sande gibt Kummer im Lande. (Herford.) – Boebel, 124.

92 Regen auf die Potten (Knospen) bringt volle Hotten (Tragkörbe). (Westf.) – Boebel, 134.

93 Regen auf Sanct-Johann verdirbt den Wein und gibt kein Brot. (Span.)

94 Regen auf Walpurgisnacht hat stets ein gutes Jahr gebracht.Simrock, 11170; Orakel, 516.

95 Regen bei Sturm und Wind legt den Sturm geschwind. (Herford.) – Boebel, 123.

96 Regen, der ins Wasser fällt, macht nur Blasen.

Er ist unfruchtbar.

97 Regen im Anfang Maien thut den Reben (Früchten) dräuen.Boebel, 95; Orakel, 490.

Holl.: De eerste regen van den oogst verjaagt den most. (Harrebomée, II, 212b.)

98 Regen im Februar bringt flüssigen Dünger fürs Jahr.

Frz.: Pluie en février vaut du fumier. (Cahier, 709.)

99 Regen im Januar bringt der Saat Gefahr.Boebel, 73.

100 Regen im Januar schafft doppelte Keime, aber nur halbe Frucht für die Feime.Bair. Hauskalender.

101 Regen im October, Sturm im December.Boebel, 108.

102 Regen in den Brautkranz bedeutet Glück und Segen.Schles. Zeitung.

103 Regen in Sanct-Walpurgisnacht deutet auf ein gutes Jahr.

Ebenso wahr und zuverlässig wie alle andern Witterungsregeln.

104 Regen macht den Sabbatweg zur Meile.

Die Russen: Im Regen ist dem Wanderer eine Sazen so lang als eine Werst im Sonnenschein. (Altmann VI, 469.)

105 Regen und Besuche sind angenehm, wenn sie zu gelegener (rechter) Zeit kommen.

Dän.: Som regn saa og besøgelse er god og kiær i tide. (Prov. dan., 471.)

106 Regen und Segen kommt vom Herrn.Simrock, 8286; Körte, 4999; Körte2, 6262; Ramann, Unterr., III, 16.

In Gegenden indess, wo die Menschen die Wälder verstandlos vertilgt haben, sind die Quellen vertrocknet, ist Regen und Segen ausgeblieben. (Vgl. Wald und Wasser in Die Natur, V, 35.)

107 Regen und Sonnenschein am Jakobstag (25. Juli), gute Ernte kommen mag.Boebel, 37.

108 Regen und Wind wechseln geschwind.

Frz.: Le matin pluie et boue; le soir vent et poussière; hier froid, demain chaud, voilà comme on voyage, même sans sortir de chez soi. (Cahier, 2101.)

109 Regen vnd vngewitter machen den Hund in der spur jrr.Lehmann, 397, 5.

110 'S wird Rege gä, denn's gahd kei Bost.

Wer in der Schweiz gereist ist, wird diese Rede, wie die damit verwandten: „So läng der Bost gahd, blibt's Wetter gut“, oft gehört haben. Diese Wetterregeln stützen sich einzig auf einen Luftzug, der in den in grosser Menge vorhandenen tiefen und engen Felsspalten, die man Wetterlöcher nennt, erscheint, und je nach dem sich die Witterung ändert, plötzlich aufhört oder wiederkehrt. Das Auftreten oder Verschwinden des erwähnten Luftzugs findet seine Erklärung in dem vorwiegend senkrechten und dem damit in Verbindung stehenden wagerechten Gange der Spalte, und dann in den gewöhnlichen Erscheinungen beim Temperaturwechsel selbst. Weil die Alpenbewohner auf Grund dieser Erfahrungen sich das Wetter prophezeien, hat man diese Spalten Wetter- oder Windlöcher genannt. (Vgl. darüber Die Wetterlöcher in den Alpen, im Ausland, 1872, S. 599.)

111 So viel Regen im März, so viel Regen im Sommer. (Anhalt.)

112 'T gift boll Regen, de Swâlkes flegen hoch.

In Schlesien erwartet man Regen, wenn sie tief fliegen, sodass sie die Boden- und Wasserflächen beinahe berühren.

113 Ungestümer Regen kommt aus vorübergehendem Wind allewegen.Fischart.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et2"><pb facs="#f0804" n="[790]"/><cb n="1579"/>
&#x2013; Après le beau temps vient le laid et après la guerre la paix. (<hi rendition="#i">Bohn I, 334; Masson, 347.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ne rain kompt gerne sonnenschin. (<hi rendition="#i">Groote, Kirchenrecht, 3778.</hi>) &#x2013; Ducke komet regen na sunnenschine, als deit ducke na vreuden pyn. (<hi rendition="#i">Groote, Kirchenrecht, 1137.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Dopo il cattivo ne viene il buon tempo. (<hi rendition="#i">Gaal, 1082.</hi>) &#x2013; Dopo la pioggia risplende il sole. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 355, 1.</hi>) &#x2013; Dopo l'avversità viene la prosperità. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 22, 1.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Kroat.</hi>: Ki de&#x017E;dja be&#x017E;i, rad v mlaki le&#x017E;i. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 155.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Blandi post nubila soles. (<hi rendition="#i">Seybold, 55.</hi>) &#x2013; Clarior est solito post maxima nubila Phoebus. (<hi rendition="#i">Alan, 1; Binder II, 498; Philippi, I, 52; Seybold, 77.</hi>) &#x2013; Clarior est solito post maxima nubila Phoebus, post inimicitias clarior est et amor. (<hi rendition="#i">Seybold, 77; Orakel, 51; Sutor, 18.</hi>) &#x2013; Inter vepres rosa nascitur. (<hi rendition="#i">Fischer, 177, 73.</hi>) &#x2013; Jubila post fletum redeunt, post nubila Phoebus. (<hi rendition="#i">Seybold, 265.</hi>) &#x2013; Nube solet pulsa candidus ire dies. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder I, 1222; II, 2269.</hi>) &#x2013; Nube solet pulsa clarior ire dies. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 48; Seybold, 385.</hi>) &#x2013; Post nubila, Phoebus. (<hi rendition="#i">Binder I, 2384; II, 2623; Egeria, 226; Eiselein, 524; Fischer, 177, 73; Fabricius, 61; Gaal, 1304; Seybold, 451; Schonheim, P, 17.</hi>) &#x2013; Postquam gaudebis, rursum post gaudia flebis. (<hi rendition="#i">Chaos, 466.</hi>) &#x2013; Post tristia soles. (<hi rendition="#i">Binder II, 2623; Palingen, 4, 46.</hi>) &#x2013; Sequitur per hiemem. (<hi rendition="#i">Eiselein, 524.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Efter regn kommer solskeen. (<hi rendition="#i">Grubb, 174.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Algun dia será la fiesta de nuestra aldea. (<hi rendition="#i">Masson, 347.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">71 Nach dem Regen wächst das Kraut, nach dem Wein wird 's Zünglein laut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Chaos, 215.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Nach dem regen wachst kraut vnd grass, nach dem wein mag man schwatzen bass.&#x201C; (<hi rendition="#i">Sutor, 250.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Efter regn voxer græs, efter viinen snak. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 471.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">72 Nach dem Regen wird's schön, sagt der Narr, wenn es nicht schneit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nocte pluit tota, redeunt spectacula mane. (<hi rendition="#i">Sutor, 982; Binder I, 1141; II, 2112; Masson, 347.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Efter regn låter Gud solen skina. (<hi rendition="#i">Marin, 11.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">73 Nach einem grossen Regen kompt gern ein schöner Sonnenschein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 422, 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">74 Nicht immer kommt ein Regen, wenn die Wolken sich bewegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">75 Nô'm Rên brôcht em nichen Moankel.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 1077.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">76 Ohne Regen fehlt der Segen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">77 Regen am Charfreitag muss tropfenweis aus der Erde gekratzt werden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Orakel, 1024.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">So sagt man in Belgien.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">78 Regen am Himmelfahrtstage zeigt schlechte Heuernte an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">79 Regen am Jakobitag, die Eichel nicht gerathen mag.</hi> (<hi rendition="#i">Wohlau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 38.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Si Jacques l'apôtre pleure, bien peu de glans il meure. &#x2013; S'il pleut le jour saint Gengoul, les porcs auront de glans leur soul. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 78.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">80 Regen am Jakobitag (25. Juli) schadet der Brotfrucht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Buch der Welt (Stuttgart 1861).</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Drückt allgemein die Erfahrung aus, dass das in dieser Jahreszeit eingetretene Wetter sich gern länger behauptet. Wie schon a. a. O. bemerkt, versteht es sich von selbst, dass es dabei nicht gerade auf diesen Tag, sondern nur allgemein auf die Zeit, der diese Tage angehören, ankommt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">81 Regen am Johannistag gibt viel Körner in den Sack.</hi> (<hi rendition="#i">Wohlau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 33.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">82 Regen am Johannistag, nasse (schlechte) Ernte kommen mag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Orakel, 598.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">83 Regen am Medardustage bringt sechs Wochen Regenplage.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Fr. Schweiz.</hi>: La pliodze à la St.-Médà: la pliodze scheische-nanné schein pliéka. (<hi rendition="#i">Schweiz, II, 120, 3.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">84 Regen am Michelstag &#x2013; früher Winter, Regen danach &#x2013; milder Winter.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Pluye de Saint-Michel soit devant ou derrière, elle ne demeure au ciel. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 75.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">85 Regen am Petronellentag, der Hafer sich dann legen mag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">86 Regen am Tage der sieben Brüder (10. Juli) hält sieben Tage an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Buch der Welt (Stuttgart 1861).</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">87 Regen an Peter und Paul wird die Weinernte faul.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: S'il pleut la veille de saint Pierre (29. Juin) la vinée est reduite au tiers. (<hi rendition="#i">Cahier, 1399.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">88 Regen an Sanct-Barthelme (24. Aug.) bringt nassen Herbst zuwä(ge).</hi> (<hi rendition="#i">Herford.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 123.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1580"/>
89 Regen an Sanct-Bartholome thut den Trauben weh.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">90 Regen an Sanct-Gorgonstag, den ganzen Herbst es regnen mag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Orakel, 760.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">91 Regen auf dem Sande gibt Kummer im Lande.</hi> (<hi rendition="#i">Herford.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 124.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">92 Regen auf die Potten (Knospen) bringt volle Hotten (Tragkörbe).</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 134.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">93 Regen auf Sanct-Johann verdirbt den Wein und gibt kein Brot.</hi> (<hi rendition="#i">Span.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">94 Regen auf Walpurgisnacht hat stets ein gutes Jahr gebracht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 11170; Orakel, 516.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">95 Regen bei Sturm und Wind legt den Sturm geschwind.</hi> (<hi rendition="#i">Herford.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 123.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">96 Regen, der ins Wasser fällt, macht nur Blasen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er ist unfruchtbar.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">97 Regen im Anfang Maien thut den Reben (Früchten) dräuen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 95; Orakel, 490.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De eerste regen van den oogst verjaagt den most. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 212<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">98 Regen im Februar bringt flüssigen Dünger fürs Jahr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Pluie en février vaut du fumier. (<hi rendition="#i">Cahier, 709.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">99 Regen im Januar bringt der Saat Gefahr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 73.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">100 Regen im Januar schafft doppelte Keime, aber nur halbe Frucht für die Feime.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bair. Hauskalender.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">101 Regen im October, Sturm im December.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 108.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">102 Regen in den Brautkranz bedeutet Glück und Segen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schles. Zeitung.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">103 Regen in Sanct-Walpurgisnacht deutet auf ein gutes Jahr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ebenso wahr und zuverlässig wie alle andern Witterungsregeln.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">104 Regen macht den Sabbatweg zur Meile.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Im Regen ist dem Wanderer eine Sazen so lang als eine Werst im Sonnenschein. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 469.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">105 Regen und Besuche sind angenehm, wenn sie zu gelegener (rechter) Zeit kommen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Som regn saa og besøgelse er god og kiær i tide. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 471.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">106 Regen und Segen kommt vom Herrn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 8286; Körte, 4999; Körte<hi rendition="#sup">2</hi>, 6262; Ramann, Unterr., III, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Gegenden indess, wo die Menschen die Wälder verstandlos vertilgt haben, sind die Quellen vertrocknet, ist Regen und Segen ausgeblieben. (Vgl. <hi rendition="#i">Wald und Wasser in Die Natur, V, 35.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">107 Regen und Sonnenschein am Jakobstag (25. Juli), gute Ernte kommen mag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 37.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">108 Regen und Wind wechseln geschwind.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le matin pluie et boue; le soir vent et poussière; hier froid, demain chaud, voilà comme on voyage, même sans sortir de chez soi. (<hi rendition="#i">Cahier, 2101.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">109 Regen vnd vngewitter machen den Hund in der spur jrr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 397, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">110 'S wird Rege gä, denn's gahd kei Bost.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer in der Schweiz gereist ist, wird diese Rede, wie die damit verwandten: &#x201E;So läng der Bost gahd, blibt's Wetter gut&#x201C;, oft gehört haben. Diese Wetterregeln stützen sich einzig auf einen Luftzug, der in den in grosser Menge vorhandenen tiefen und engen Felsspalten, die man Wetterlöcher nennt, erscheint, und je nach dem sich die Witterung ändert, plötzlich aufhört oder wiederkehrt. Das Auftreten oder Verschwinden des erwähnten Luftzugs findet seine Erklärung in dem vorwiegend senkrechten und dem damit in Verbindung stehenden wagerechten Gange der Spalte, und dann in den gewöhnlichen Erscheinungen beim Temperaturwechsel selbst. Weil die Alpenbewohner auf Grund dieser Erfahrungen sich das Wetter prophezeien, hat man diese Spalten Wetter- oder Windlöcher genannt. (Vgl. darüber <hi rendition="#i">Die Wetterlöcher in den Alpen, im Ausland, 1872, S. 599.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">111 So viel Regen im März, so viel Regen im Sommer.</hi> (<hi rendition="#i">Anhalt.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">112 'T gift boll Regen, de Swâlkes flegen hoch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Schlesien erwartet man Regen, wenn sie tief fliegen, sodass sie die Boden- und Wasserflächen beinahe berühren.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">113 Ungestümer Regen kommt aus vorübergehendem Wind allewegen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[790]/0804] – Après le beau temps vient le laid et après la guerre la paix. (Bohn I, 334; Masson, 347.) Holl.: Ne rain kompt gerne sonnenschin. (Groote, Kirchenrecht, 3778.) – Ducke komet regen na sunnenschine, als deit ducke na vreuden pyn. (Groote, Kirchenrecht, 1137.) It.: Dopo il cattivo ne viene il buon tempo. (Gaal, 1082.) – Dopo la pioggia risplende il sole. (Pazzaglia, 355, 1.) – Dopo l'avversità viene la prosperità. (Pazzaglia, 22, 1.) Kroat.: Ki deždja beži, rad v mlaki leži. (Čelakovský, 155.) Lat.: Blandi post nubila soles. (Seybold, 55.) – Clarior est solito post maxima nubila Phoebus. (Alan, 1; Binder II, 498; Philippi, I, 52; Seybold, 77.) – Clarior est solito post maxima nubila Phoebus, post inimicitias clarior est et amor. (Seybold, 77; Orakel, 51; Sutor, 18.) – Inter vepres rosa nascitur. (Fischer, 177, 73.) – Jubila post fletum redeunt, post nubila Phoebus. (Seybold, 265.) – Nube solet pulsa candidus ire dies. (Ovid.) (Binder I, 1222; II, 2269.) – Nube solet pulsa clarior ire dies. (Ovid.) (Philippi, II, 48; Seybold, 385.) – Post nubila, Phoebus. (Binder I, 2384; II, 2623; Egeria, 226; Eiselein, 524; Fischer, 177, 73; Fabricius, 61; Gaal, 1304; Seybold, 451; Schonheim, P, 17.) – Postquam gaudebis, rursum post gaudia flebis. (Chaos, 466.) – Post tristia soles. (Binder II, 2623; Palingen, 4, 46.) – Sequitur per hiemem. (Eiselein, 524.) Schwed.: Efter regn kommer solskeen. (Grubb, 174.) Span.: Algun dia será la fiesta de nuestra aldea. (Masson, 347.) 71 Nach dem Regen wächst das Kraut, nach dem Wein wird 's Zünglein laut. – Chaos, 215. „Nach dem regen wachst kraut vnd grass, nach dem wein mag man schwatzen bass.“ (Sutor, 250.) Dän.: Efter regn voxer græs, efter viinen snak. (Prov. dan., 471.) 72 Nach dem Regen wird's schön, sagt der Narr, wenn es nicht schneit. Lat.: Nocte pluit tota, redeunt spectacula mane. (Sutor, 982; Binder I, 1141; II, 2112; Masson, 347.) Schwed.: Efter regn låter Gud solen skina. (Marin, 11.) 73 Nach einem grossen Regen kompt gern ein schöner Sonnenschein. – Lehmann, II, 422, 9. 74 Nicht immer kommt ein Regen, wenn die Wolken sich bewegen. 75 Nô'm Rên brôcht em nichen Moankel. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1077. 76 Ohne Regen fehlt der Segen. 77 Regen am Charfreitag muss tropfenweis aus der Erde gekratzt werden. – Orakel, 1024. So sagt man in Belgien. 78 Regen am Himmelfahrtstage zeigt schlechte Heuernte an. 79 Regen am Jakobitag, die Eichel nicht gerathen mag. (Wohlau.) – Boebel, 38. Frz.: Si Jacques l'apôtre pleure, bien peu de glans il meure. – S'il pleut le jour saint Gengoul, les porcs auront de glans leur soul. (Leroux, I, 78.) 80 Regen am Jakobitag (25. Juli) schadet der Brotfrucht. – Buch der Welt (Stuttgart 1861). Drückt allgemein die Erfahrung aus, dass das in dieser Jahreszeit eingetretene Wetter sich gern länger behauptet. Wie schon a. a. O. bemerkt, versteht es sich von selbst, dass es dabei nicht gerade auf diesen Tag, sondern nur allgemein auf die Zeit, der diese Tage angehören, ankommt. 81 Regen am Johannistag gibt viel Körner in den Sack. (Wohlau.) – Boebel, 33. 82 Regen am Johannistag, nasse (schlechte) Ernte kommen mag. – Orakel, 598. 83 Regen am Medardustage bringt sechs Wochen Regenplage. Fr. Schweiz.: La pliodze à la St.-Médà: la pliodze scheische-nanné schein pliéka. (Schweiz, II, 120, 3.) 84 Regen am Michelstag – früher Winter, Regen danach – milder Winter. (Luzern.) Frz.: Pluye de Saint-Michel soit devant ou derrière, elle ne demeure au ciel. (Leroux, I, 75.) 85 Regen am Petronellentag, der Hafer sich dann legen mag. – Boebel, 27. 86 Regen am Tage der sieben Brüder (10. Juli) hält sieben Tage an. – Buch der Welt (Stuttgart 1861). 87 Regen an Peter und Paul wird die Weinernte faul. Frz.: S'il pleut la veille de saint Pierre (29. Juin) la vinée est reduite au tiers. (Cahier, 1399.) 88 Regen an Sanct-Barthelme (24. Aug.) bringt nassen Herbst zuwä(ge). (Herford.) – Boebel, 123. 89 Regen an Sanct-Bartholome thut den Trauben weh. (Luzern.) 90 Regen an Sanct-Gorgonstag, den ganzen Herbst es regnen mag. – Orakel, 760. 91 Regen auf dem Sande gibt Kummer im Lande. (Herford.) – Boebel, 124. 92 Regen auf die Potten (Knospen) bringt volle Hotten (Tragkörbe). (Westf.) – Boebel, 134. 93 Regen auf Sanct-Johann verdirbt den Wein und gibt kein Brot. (Span.) 94 Regen auf Walpurgisnacht hat stets ein gutes Jahr gebracht. – Simrock, 11170; Orakel, 516. 95 Regen bei Sturm und Wind legt den Sturm geschwind. (Herford.) – Boebel, 123. 96 Regen, der ins Wasser fällt, macht nur Blasen. Er ist unfruchtbar. 97 Regen im Anfang Maien thut den Reben (Früchten) dräuen. – Boebel, 95; Orakel, 490. Holl.: De eerste regen van den oogst verjaagt den most. (Harrebomée, II, 212b.) 98 Regen im Februar bringt flüssigen Dünger fürs Jahr. Frz.: Pluie en février vaut du fumier. (Cahier, 709.) 99 Regen im Januar bringt der Saat Gefahr. – Boebel, 73. 100 Regen im Januar schafft doppelte Keime, aber nur halbe Frucht für die Feime. – Bair. Hauskalender. 101 Regen im October, Sturm im December. – Boebel, 108. 102 Regen in den Brautkranz bedeutet Glück und Segen. – Schles. Zeitung. 103 Regen in Sanct-Walpurgisnacht deutet auf ein gutes Jahr. Ebenso wahr und zuverlässig wie alle andern Witterungsregeln. 104 Regen macht den Sabbatweg zur Meile. Die Russen: Im Regen ist dem Wanderer eine Sazen so lang als eine Werst im Sonnenschein. (Altmann VI, 469.) 105 Regen und Besuche sind angenehm, wenn sie zu gelegener (rechter) Zeit kommen. Dän.: Som regn saa og besøgelse er god og kiær i tide. (Prov. dan., 471.) 106 Regen und Segen kommt vom Herrn. – Simrock, 8286; Körte, 4999; Körte2, 6262; Ramann, Unterr., III, 16. In Gegenden indess, wo die Menschen die Wälder verstandlos vertilgt haben, sind die Quellen vertrocknet, ist Regen und Segen ausgeblieben. (Vgl. Wald und Wasser in Die Natur, V, 35.) 107 Regen und Sonnenschein am Jakobstag (25. Juli), gute Ernte kommen mag. – Boebel, 37. 108 Regen und Wind wechseln geschwind. Frz.: Le matin pluie et boue; le soir vent et poussière; hier froid, demain chaud, voilà comme on voyage, même sans sortir de chez soi. (Cahier, 2101.) 109 Regen vnd vngewitter machen den Hund in der spur jrr. – Lehmann, 397, 5. 110 'S wird Rege gä, denn's gahd kei Bost. Wer in der Schweiz gereist ist, wird diese Rede, wie die damit verwandten: „So läng der Bost gahd, blibt's Wetter gut“, oft gehört haben. Diese Wetterregeln stützen sich einzig auf einen Luftzug, der in den in grosser Menge vorhandenen tiefen und engen Felsspalten, die man Wetterlöcher nennt, erscheint, und je nach dem sich die Witterung ändert, plötzlich aufhört oder wiederkehrt. Das Auftreten oder Verschwinden des erwähnten Luftzugs findet seine Erklärung in dem vorwiegend senkrechten und dem damit in Verbindung stehenden wagerechten Gange der Spalte, und dann in den gewöhnlichen Erscheinungen beim Temperaturwechsel selbst. Weil die Alpenbewohner auf Grund dieser Erfahrungen sich das Wetter prophezeien, hat man diese Spalten Wetter- oder Windlöcher genannt. (Vgl. darüber Die Wetterlöcher in den Alpen, im Ausland, 1872, S. 599.) 111 So viel Regen im März, so viel Regen im Sommer. (Anhalt.) 112 'T gift boll Regen, de Swâlkes flegen hoch. In Schlesien erwartet man Regen, wenn sie tief fliegen, sodass sie die Boden- und Wasserflächen beinahe berühren. 113 Ungestümer Regen kommt aus vorübergehendem Wind allewegen. – Fischart.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/804
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [790]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/804>, abgerufen am 22.11.2024.