Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 15 Ein guter Reiter schwingt sich von jeder Seite aufs Pferd. Frz.: Bon cavalier monte a toute main. ( Cahier, 281.) 16 Ein guter Reiter und ein rechter Regen kommen überall durch. Das war auch die Ansicht des jungen Seydlitz, des im Siebenjährigen Kriege so berühmten preussischen Reitergenerals. Frz.: Bon cavalier monte a toute main. (Recueil, 4.) 17 Ein guter Reiter vergisst die Sporen nicht. Dän.: Det er en taabelig rytter som glemmer sin spore hiemme, og en skipper sit anker. (Prov. dan., 482.) 18 Ein junger Reuter, ein alter Bettler. - Latendorf II, 10. 19 Ein nerrisch reuter muss das sein, wann er die sporen lest daheim. 20 Ein Reiter macht nicht viel Staub. Ein einzelner Arbeiter kann nicht viel zu Stande bringen. 21 Ein Reiter nicht wohl singen kann. - Eiselein, 527. 22 Ein Reiter ohne Lanze taugt nicht zum Kriegestanze. It.: A buon cavaliere non manca lancia. (Bohn I, 659.) 23 Ein Reiter, so nur Ein Pferd hat, soll nicht Hafer nehmen für zwei. - Simrock, 8424. 24 Ein Reuter rühmet vnd redt von seinem Pferd. - Petri, II, 221. 25 Ein Reutter ohne Pferdt, ein Kriegsmann ohn ein Schwerdt, ein küche ohne Herdt die sindt nicht gross lobenswerth. - Wehlt's Tagebuch. Bei Zinkgref (IV, 390) findet sich die Priamel vollständiger: "Ein Reutter ohn Pferdt, ein Kriegsman ohn Schwerdt, ein Doctor ohne lehr, eine fraw ohn scham vnd ehr, ein jahr ohn sonnenschein, ein mahlzeit ohne wein, ein jung mensch ohne zucht, ein Acker ohne frucht, ein Vater ohne forcht, eine Mutter, die nicht sorgt, ein Kauffmann ohne glaub, ein weingard ohne Traub, ein Student ohn buch, ein Richter ohne fug, ein Ehmann ohn Bart, ein Kindt, das nicht wol art, seynd Dingen vff der erd, die nicht eins Hellers werth." Holl.: Een ruiter zonder paard, een krijgsman zonder zwaard, een vrijer zonder baard zijn geen zeven oordjes waard. (Harrebomee, II, 234a.) 26 Ein schlechter Reiter kommt weiter als ein guter Fussgänger. Die Russen: Der Reiter hat Recht vor dem Fussgänger. (Altmann VI, 435.) 27 Es gehören sonderliche Reuter dazu, wenn man wil querfelt hinein setzen, andere müssen die gebaute Strasse reiten. - Petri, II, 247. 28 Es gehört mehr zu einem Reiter, als zwei Beine von einem Pferde herunterhängen zu lassen. Holl.: Daar behoort meer tot een' ruiter, dan twee beenen op een paard te werpen. (Harrebomee, II, 234a.) 29 Es ist ein närrischer Reiter, der das Pferd auf holprigem Wege spornt. In Aegypten sagt man ähnlich: Es ist ein schlechter Reiter und galopirt zwischen den Dattelbäumen herum. (Burckhardt, 256.) 30 Es ist ein närrischer Reiter, der seine Sporen zu Hause lässt. 31 Es ist einer ein Reiter, der doch kein Pferd hat. - Lehmann, 118, 15. "Der ist ein dankbarer Mensch, der die Wohlthaten zu vergelten begierig, ob er schon nichts dazu übrig hat, als den Willen, gleich wie der ein Meister seiner Kunst ist, wenn er schon die Instrumente seiner Kunst nicht hat." 32 Es ist nicht jeder ein Reiter, der Sporen trägt. 33 Es sind nicht alle Reuter, die Reuterliedlein singen. - Lehmann, II, 158, 184. 34 Fetter Reiter ist des Pferdes Gift. 35 Gutem Reiter fehlt's nie an der Lanze. - Winckler, XVI, 84. 36 Jeder Reiter lobt sein Pferd. - Keller, 172b. 37 Junger Reiter, alter Betler. - Gruter, III, 57; Lehmann, II, 286, 79; Sailer, 80; Simrock, 5303. 38 Man hat weder Reiter noch Ross gesehen. Poln.: Ani posla, ani osla. (Lompa, 5.) 39 'N goden Ridder wordt nich to 't Land autjagt. - Bueren, 907; Hauskalender, I. [Spaltenumbruch] 40 Reiter und Fussgänger kommen abends in Eine Herberge. Holl.: Paardrijders en voetgangers komen 's avonds allen in eene herberg. (Harrebomee, II, 166a.) 41 Reuter hören zu Hof, nit in die Kirchen. - Aventin, CCCXXXIIIIb. 42 Tausend Reiter sind nicht im Stande, einen Nackten zu plündern. - Cahier, 2686. 43 Um des Reiters willen küsst die Dame den Diener. Frz.: Pour l'amour du chevalier baise la dame l'ecuyer. (Kritzinger, 27a.) 44 Uppen Reider kummt 'n Hüder. - Weserzeitung, 4097. Bin Landmann, der reitet, gilt in Oldenburg für einen schlechten Hauswirth, dem wieder ein besserer in dem erblichen Besitz folgen soll. (S. Verderben.) 45 Wenn der Reiter nichts taugt, gibt er dem Pferde die Schuld. "Als wenn einer nit wol rheiten kan, so muss das Pferdt sein schuldig dran. Will er des Lesens sein verhaben, spricht er: es sein böss Buchstaben." (Waldis, IV, 54.) 46 Wenn der weisse Reuter helt fürm holtz1, so ist gewiss der Sommer fürhanden. - Henisch, 734, 13. 1) Vom "Dornbusch in der Blut". 47 Wenn zwei Reiter ein (und dasselbe) Pferd besteigen, muss einer hinten sitzen. Wurde 1863 zur Zeit des Fürstentages in Frankfurt von einer Zeitung auf den Vorsitz Oesterreichs und Preussens in der deutschen Bundesregierung angewandt. 48 Wie der Reiter, so das Ross. Auch russisch Altmann VI, 420. 49 Zum Reiten gehört mehr als ein Paar Schuhe. - Mayer, II, 22. *50 Die Reiter haben es (auf ihren Weg) mitgenommen. - Burckhardt, 336. Von einer Neuigkeit, die so bekannt ist, dass sie die reisenden Beduinen gehört und allenthalben auf ihrem Wege erzählt haben. *51 Es ist ein lateinischer Reiter. - Eiselein, 527. So nennt der Cavalier den Professor, der schlecht zu Pferde sitzt. "Das mag mir in der Warheit wol ein Lateinischer Reuter gewesen seyn." (Zinkgref, IV, 515.) Die Dänen nennen einen Reiter, der nicht fest im Sattel sitzt, einen Grasritter: En graes-rytter som ei kand sidde fast i sadelen. (Prov. dan., 252.) Frz.: Pique en latin. (Kritzinger, 413b.) *52 Es ist ein Reiter zu Fuss. Holl.: Hij is ruiter (ridder) te voet. (Harrebomee, II, 234a.) Reiterei. Es gehört mehr zur Reutterey, den zween Schenckel vbers Pferd schlagen. - Petri, II, 247; Gruter, I, 30. Reiterlatein. * Er schreibt (spricht) Reiterlatein. So nennt spottweis der Gelehrte das schlechte Latein, welches der Cavalier schreibt. (S. Reiter 25.) Reiterlied. So mancher singt ein Reiterlied, der niemals je ein Pferd beschritt. Die Russen: Die meisten Reiterlieder hört man die Fussgänger singen. (Altmann VI, 399.) Reitermahlzeit. * Ene Reitermalteid nehmen. Eine flüchtige, also leichte, schlechte. Reitersmann. Der gibt ein (guten) Reutersmann, der fütert, ehe er tränckt. - Lehmann, 191, 24; Eiselein, 527; Simrock, 8427. "Es war ein Reuttersman, füttert eh er trenckt, ein Weidmann, treib auff eh er zum Garn lauff, ein Rathsherr, reuspert sich eh er spricht." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 85.) Reiterspiel. * Das Reiterspiel treiben. - Murner, Nb., 23. Von Raub, Beutemachen u. s. w. leben, ein sogenanntes Ritterleben führen. (Vgl. Kloster, IV, 696.) Reiterzehrung. Reiterzehrung schadet nicht, wenn man zu Fusse geht. - Eiselein, 527; Körte, 5060; Simrock, 8428. Reitpferd. Was zum Reitpferd verdorben ist, gibt oft noch ein gut Ackerpferd. [Spaltenumbruch] 15 Ein guter Reiter schwingt sich von jeder Seite aufs Pferd. Frz.: Bon cavalier monte à toute main. ( Cahier, 281.) 16 Ein guter Reiter und ein rechter Regen kommen überall durch. Das war auch die Ansicht des jungen Seydlitz, des im Siebenjährigen Kriege so berühmten preussischen Reitergenerals. Frz.: Bon cavalier monte à toute main. (Recueil, 4.) 17 Ein guter Reiter vergisst die Sporen nicht. Dän.: Det er en taabelig rytter som glemmer sin spore hiemme, og en skipper sit anker. (Prov. dan., 482.) 18 Ein junger Reuter, ein alter Bettler. – Latendorf II, 10. 19 Ein nerrisch reuter muss das sein, wann er die sporen lest daheim. 20 Ein Reiter macht nicht viel Staub. 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15 Ein guter Reiter schwingt sich von jeder Seite aufs Pferd.
Frz.: Bon cavalier monte à toute main. ( Cahier, 281.)
16 Ein guter Reiter und ein rechter Regen kommen überall durch.
Das war auch die Ansicht des jungen Seydlitz, des im Siebenjährigen Kriege so berühmten preussischen Reitergenerals.
Frz.: Bon cavalier monte à toute main. (Recueil, 4.)
17 Ein guter Reiter vergisst die Sporen nicht.
Dän.: Det er en taabelig rytter som glemmer sin spore hiemme, og en skipper sit anker. (Prov. dan., 482.)
18 Ein junger Reuter, ein alter Bettler. – Latendorf II, 10.
19 Ein nerrisch reuter muss das sein, wann er die sporen lest daheim.
20 Ein Reiter macht nicht viel Staub.
Ein einzelner Arbeiter kann nicht viel zu Stande bringen.
21 Ein Reiter nicht wohl singen kann. – Eiselein, 527.
22 Ein Reiter ohne Lanze taugt nicht zum Kriegestanze.
It.: A buon cavaliere non manca lancia. (Bohn I, 659.)
23 Ein Reiter, so nur Ein Pferd hat, soll nicht Hafer nehmen für zwei. – Simrock, 8424.
24 Ein Reuter rühmet vnd redt von seinem Pferd. – Petri, II, 221.
25 Ein Reutter ohne Pferdt, ein Kriegsmann ohn ein Schwerdt, ein küche ohne Herdt die sindt nicht gross lobenswerth. – Wehlt's Tagebuch.
Bei Zinkgref (IV, 390) findet sich die Priamel vollständiger: „Ein Reutter ohn Pferdt, ein Kriegsman ohn Schwerdt, ein Doctor ohne lehr, eine fraw ohn scham vnd ehr, ein jahr ohn sonnenschein, ein mahlzeit ohne wein, ein jung mensch ohne zucht, ein Acker ohne frucht, ein Vater ohne forcht, eine Mutter, die nicht sorgt, ein Kauffmann ohne glaub, ein weingard ohne Traub, ein Student ohn buch, ein Richter ohne fug, ein Ehmann ohn Bart, ein Kindt, das nicht wol art, seynd Dingen vff der erd, die nicht eins Hellers werth.“
Holl.: Een ruiter zonder paard, een krijgsman zonder zwaard, een vrijer zonder baard zijn geen zeven oordjes waard. (Harrebomée, II, 234a.)
26 Ein schlechter Reiter kommt weiter als ein guter Fussgänger.
Die Russen: Der Reiter hat Recht vor dem Fussgänger. (Altmann VI, 435.)
27 Es gehören sonderliche Reuter dazu, wenn man wil querfelt hinein setzen, andere müssen die gebaute Strasse reiten. – Petri, II, 247.
28 Es gehört mehr zu einem Reiter, als zwei Beine von einem Pferde herunterhängen zu lassen.
Holl.: Daar behoort meer tot een' ruiter, dan twee beenen op een paard te werpen. (Harrebomée, II, 234a.)
29 Es ist ein närrischer Reiter, der das Pferd auf holprigem Wege spornt.
In Aegypten sagt man ähnlich: Es ist ein schlechter Reiter und galopirt zwischen den Dattelbäumen herum. (Burckhardt, 256.)
30 Es ist ein närrischer Reiter, der seine Sporen zu Hause lässt.
31 Es ist einer ein Reiter, der doch kein Pferd hat. – Lehmann, 118, 15.
„Der ist ein dankbarer Mensch, der die Wohlthaten zu vergelten begierig, ob er schon nichts dazu übrig hat, als den Willen, gleich wie der ein Meister seiner Kunst ist, wenn er schon die Instrumente seiner Kunst nicht hat.“
32 Es ist nicht jeder ein Reiter, der Sporen trägt.
33 Es sind nicht alle Reuter, die Reuterliedlein singen. – Lehmann, II, 158, 184.
34 Fetter Reiter ist des Pferdes Gift.
35 Gutem Reiter fehlt's nie an der Lanze. – Winckler, XVI, 84.
36 Jeder Reiter lobt sein Pferd. – Keller, 172b.
37 Junger Reiter, alter Betler. – Gruter, III, 57; Lehmann, II, 286, 79; Sailer, 80; Simrock, 5303.
38 Man hat weder Reiter noch Ross gesehen.
Poln.: Ani posła, ani osła. (Lompa, 5.)
39 'N gôden Ridder wordt nich to 't Land ûtjâgt. – Bueren, 907; Hauskalender, I.
40 Reiter und Fussgänger kommen abends in Eine Herberge.
Holl.: Paardrijders en voetgangers komen 's avonds allen in eene herberg. (Harrebomée, II, 166a.)
41 Reuter hören zu Hof, nit in die Kirchen. – Aventin, CCCXXXIIIIb.
42 Tausend Reiter sind nicht im Stande, einen Nackten zu plündern. – Cahier, 2686.
43 Um des Reiters willen küsst die Dame den Diener.
Frz.: Pour l'amour du chevalier baise la dame l'écuyer. (Kritzinger, 27a.)
44 Uppen Rîder kummt 'n Hüder. – Weserzeitung, 4097.
Bin Landmann, der reitet, gilt in Oldenburg für einen schlechten Hauswirth, dem wieder ein besserer in dem erblichen Besitz folgen soll. (S. Verderben.)
45 Wenn der Reiter nichts taugt, gibt er dem Pferde die Schuld.
„Als wenn einer nit wol rheiten kan, so muss das Pferdt sein schuldig dran. Will er des Lesens sein verhaben, spricht er: es sein böss Buchstaben.“ (Waldis, IV, 54.)
46 Wenn der weisse Reuter helt fürm holtz1, so ist gewiss der Sommer fürhanden. – Henisch, 734, 13.
1) Vom „Dornbusch in der Blut“.
47 Wenn zwei Reiter ein (und dasselbe) Pferd besteigen, muss einer hinten sitzen.
Wurde 1863 zur Zeit des Fürstentages in Frankfurt von einer Zeitung auf den Vorsitz Oesterreichs und Preussens in der deutschen Bundesregierung angewandt.
48 Wie der Reiter, so das Ross.
Auch russisch Altmann VI, 420.
49 Zum Reiten gehört mehr als ein Paar Schuhe. – Mayer, II, 22.
*50 Die Reiter haben es (auf ihren Weg) mitgenommen. – Burckhardt, 336.
Von einer Neuigkeit, die so bekannt ist, dass sie die reisenden Beduinen gehört und allenthalben auf ihrem Wege erzählt haben.
*51 Es ist ein lateinischer Reiter. – Eiselein, 527.
So nennt der Cavalier den Professor, der schlecht zu Pferde sitzt. „Das mag mir in der Warheit wol ein Lateinischer Reuter gewesen seyn.“ (Zinkgref, IV, 515.) Die Dänen nennen einen Reiter, der nicht fest im Sattel sitzt, einen Grasritter: En græs-rytter som ei kand sidde fast i sadelen. (Prov. dan., 252.)
Frz.: Pique en latin. (Kritzinger, 413b.)
*52 Es ist ein Reiter zu Fuss.
Holl.: Hij is ruiter (ridder) te voet. (Harrebomée, II, 234a.)
Reiterei.
Es gehört mehr zur Reutterey, den zween Schenckel vbers Pferd schlagen. – Petri, II, 247; Gruter, I, 30.
Reiterlatein.
* Er schreibt (spricht) Reiterlatein.
So nennt spottweis der Gelehrte das schlechte Latein, welches der Cavalier schreibt. (S. Reiter 25.)
Reiterlied.
So mancher singt ein Reiterlied, der niemals je ein Pferd beschritt.
Die Russen: Die meisten Reiterlieder hört man die Fussgänger singen. (Altmann VI, 399.)
Reitermahlzeit.
* Ene Rîtermâltîd nehmen.
Eine flüchtige, also leichte, schlechte.
Reitersmann.
Der gibt ein (guten) Reutersmann, der fütert, ehe er tränckt. – Lehmann, 191, 24; Eiselein, 527; Simrock, 8427.
„Es war ein Reuttersman, füttert eh er trenckt, ein Weidmann, treib auff eh er zum Garn lauff, ein Rathsherr, reuspert sich eh er spricht.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 85.)
Reiterspiel.
* Das Reiterspiel treiben. – Murner, Nb., 23.
Von Raub, Beutemachen u. s. w. leben, ein sogenanntes Ritterleben führen. (Vgl. Kloster, IV, 696.)
Reiterzehrung.
Reiterzehrung schadet nicht, wenn man zu Fusse geht. – Eiselein, 527; Körte, 5060; Simrock, 8428.
Reitpferd.
Was zum Reitpferd verdorben ist, gibt oft noch ein gut Ackerpferd.
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