Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 9 Wenn die Schlacht vorbei ist, kann man gut lachen. Wenigstens der kann's, der gesund daraus zurückkommt. 10 Wenn es zur Schlacht geht, will keiner der erste sein. Böhm.: V bitve ku predu nevybihej, ani pozadu nezustavej. (Celakovsky, 366.) Poln.: Na wojnie naprzod sie niewymykaj, a pozad niezostawaj. (Celakovsky, 366.) 11 Wenn grosse Schlacht geschehen sind, so macht man darnach frid. - Henisch, 1243, 7; Petri, II, 658. 12 Wer eine Schlacht wagt, soll den Siegs gewiss sein. Böhm.: Bitva kazda na dvoje byva. (Celakovsky, 368.) Dän.: Vov intet slag uden du est vis paa sejeren. (Prov. dan., 511.) 13 Wer erst in die Schlacht geht, braucht noch keinen Kranz. Kein Siegeslied. 14 Wer in die Schlacht geht, wickelt die Kugeln nicht in Baumwolle. 15 Wer in die Schlacht zieht, muss die Waffen nicht vergessen. Aehnlich sagen die Aegypter: Wenn du zur Schlacht ausziehst wider Nilpferde, so lass die Wurfspiesse nicht im Dorfe. 16 Wie man eine Schlacht nicht gewinnt mit fliehen, sondern mit freudigkeit, also muss man das glück erobern. - Henisch, 1666, 2. *17 Es ist eine Schlacht ohne Beute und ein Krieg ohne Leute. Da ist umsonst gearbeitet worden, wenn in einem Kriege gar nichts erbeutet, gar keine Gefangenen gemacht worden sind. *18 In die Schlacht gehen ohne Waffen. Frz.: Aller au mur sans crochet. - Il ne faut pas aller au meures sans havet. (Leroux, I, 53.) Schlachtbank. 1 Auf der Schlachtbank sind alle Kühe Ochsen und in der Lohgruben sind alle Ochsen Kühe. Der Fleischer verkauft das Kuhfleisch für Ochsenfleisch und der Gerber bezahlt die Ochsenhäute für Kuhhäute oder behandelt sie in der Grube wie diese. *2 Jemand zur Schlachtbank führen. - Braun, I, 3871. Ihn hinterrücks verrathen und aufopfern. Schlachten (dialektisch). 1 Dat schlacht na Klaffkes blau Oss. (Samland.) - Frischbier2, 3309. 2 Dat (hei) schlacht nau'm Klaffke (Klaffs), on de Klaffke nau'm Krus, on de Krus nau Hundschied. - Frischbier2, 3311. 3 Du schlachst na Klattke, on Klattke schlacht na Scheit, denn schlacht ju beide gleik. (Natangen.) - Frischbier2, 3310. Schlachten (hochdeutsch). 1 Du müss nich mihr schlachten als du solten kannst. (Mecklenburg.) - Raabe, 104; hochdeutsch bei Lehmann, II, 569, 88. 2 Man muss nicht mehr schlachten als man kann salzen, und nicht mehr kochen, als man kann schmalzen. - Simrock, 9028; Körte, 5322; Lehmann, 934, 7; Petri, II, 529. "Schlacht nit mehr, als du kanst saltzen, richt nit mehr an, als du kanst schmaltzen." Dän.: Slagt ikke mere end du kand salte. (Prov. dan., 511.) Lat.: Non plus mactabis quam tu condire valebis. (Sutor, 155.) Schwed.: Slachta intet mer än du kant salta. (Grubb, 731.) Neuschwed.: Den som slagtar mer än han kan salta, far sura stekar. (Strömbäck). 3 Schlachtet der Bauer eine Henne, so ist die Henne krank oder der Bauer. (Brandenburg.) - Boebel, 138. 4 Wenn du schlachtest eine Sau, sei mit Würsten nicht genau. 5 Wer mehr schlachtet, als er salzen kann, bekommt schlechten Braten. Dän.: Den mere slagter en hand kand salte, faaer sure stege. (Prov. dan., 511.) Schwed.: Den mer slachter är han kan salta, han fär sura steeker. (Grubb, 846.) *6 Er hot ihn geschlachtet ohne Messer. (Jüd.-deutsch. Brody.) Er hat ihn moralisch zu Grunde gerichtet. Schlächter. 1 Datt sind ni oll Schlachter, de enn Stahl drägen (tragen). (Rendsburg.) Lat.: Non omnes, qui habent citharam, sunt citharoedi. (Wiegand, 311.) 2 Der Schlächter erschrickt nicht vor der Menge der Schafe. Der Despot tyrannisirt ohne Gewissensbisse. 3 Ein Schlächter kauft dem andern keine Wurst ab. - Pistor., X, 95; Simrock, 9029. 4 Es sind nicht alle Schlächter, die auf den Viehmarkt gehen. Die Russen: Für einen Schlächter gilt, wer auf den Kuhmarkt geht. (Altmann VI, 412.) 5 Kein Schlächter nimmt dem annern 'ne Wust af. (Mecklenburg.) - Raabe, 23. 6 Schlächter und Schwein stimmen nicht überein. Engl.: The butcher minds the fattening, but the goat the slaughter. 7 Schlachter unn Schinner sünd Nawerskinner. (Rendsburg.) Schlächtergang. * Einen Schlächtergang machen. In Holstein: En Slachtergang. (Schütze, II, 4.) Fehlgang, vergeblichen Gang, weil Fleischer wegen Einkauf des Schlachtviehs und auch wegen Verkauf des Fleisches oft vergebens in den Häusern anfragen. Schlachtfeld. * Er hat das Schlachtfeld behalten. Holl.: Hij behoud het slagveld al vlugtende. - Ik heb hem meester van het slagveld gelaten. (Harrebomee, II, 272a.) Schlachttag. Es ist nicht allezeit Schlachttag, aber allezeit Placketag. - Altmann V, 75. Schlacke. Taube Schlacken lässt man in den Weg lauffen. - Petri, II, 544. Schlaf. 1 A schtangt Schlof veir Mäternocht äs biesser wä zwo no Mäternocht. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 1060. 2 Auf einen guten Schlaf gehört ein gut Frühstück. 3 De Slap es de Mann, jo länger me et däut, jo biäter me et kann. (Iserlohn.) - Firmenich, III, 187, 72; Woeste, 77, 307. 4 Der hat wol einen guten Schlaf, der mit den Hühnern schlafen geht und aufsteht, wenn man zum Frühstück ruft. Holl.: Het is een gezonde sleper, die met de hoenderen naar bed gaat en met de rammelen der tafelborden weder opstaat. (Harrebomee, II, 273a.) 5 Der Schlaf bei sieben Stund' ist Jung und Alt gesund. Lat.: Septem horas dormire sat est juvenique senique. (Chaos, 933.) 6 Der Schlaf bringt wieder auf die Bahn, was wachend man gethan. Lat.: Omnia, quae sensu volvuntur vota diurno, pectore sopito reddit amica quies. (Philippi, II, 70.) 7 Der Schlaf flieht den, der sein am meisten bedarf. Die Finnen: Der Schlaf bespricht sich nicht mit dem Betrübten. 8 Der Schlaf ist ein Betrüger, im Traume bringt er Gold, beim Erwachen holt er's wieder. - Sailer, 88. Man soll nicht auf Träume bauen. "Der Schlummer und die Welt betrügen mit wunderschönen Lügen und eitler falscher Lust die Schwachen, nur dort den Schläfer, hier den Wachen." (Witzfunken, VIIIb, 212.) 9 Der Schlaf ist ein Bild des Todes und das Bett des Grabes. Lat.: Somnus imago mortis. (Philippi, II, 195.) - Stulte, quid est somnus gelidae nisi mortis imago. (Ovid.) (Philippi, II, 200; Frob., 577.) - Ut somnus mortis, sic lectus imago sepulcri. (Binder I, 1817; II, 3450; Schonheim, U, 33; Seybold, 662; Philippi, II, 239.) 10 Der Schlaf ist ein Bruder des Todes. "Der Schlaf ist ohnedem des Todes Halbgeschwister." (Keller, 173b.) Holl.: De slaap is de zuster van den dood, en de dooden spreken niet. (Harrebomee, II, 270a.) It.: Il sonno e veramente parente della morte. Lat.: Somnus est frater mortis. (Chaos, 591.)
[Spaltenumbruch] 9 Wenn die Schlacht vorbei ist, kann man gut lachen. Wenigstens der kann's, der gesund daraus zurückkommt. 10 Wenn es zur Schlacht geht, will keiner der erste sein. Böhm.: V bitvĕ ku předu nevybíhej, ani pozadu nezůstávej. (Čelakovský, 366.) Poln.: Na wojnie naprzód się niewymykaj, a pozad niezostawaj. (Čelakovský, 366.) 11 Wenn grosse Schlacht geschehen sind, so macht man darnach frid. – Henisch, 1243, 7; Petri, II, 658. 12 Wer eine Schlacht wagt, soll den Siegs gewiss sein. Böhm.: Bitva každá na dvoje bývá. (Čelakovský, 368.) Dän.: Vov intet slag uden du est vis paa sejeren. (Prov. dan., 511.) 13 Wer erst in die Schlacht geht, braucht noch keinen Kranz. Kein Siegeslied. 14 Wer in die Schlacht geht, wickelt die Kugeln nicht in Baumwolle. 15 Wer in die Schlacht zieht, muss die Waffen nicht vergessen. 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9 Wenn die Schlacht vorbei ist, kann man gut lachen.
Wenigstens der kann's, der gesund daraus zurückkommt.
10 Wenn es zur Schlacht geht, will keiner der erste sein.
Böhm.: V bitvĕ ku předu nevybíhej, ani pozadu nezůstávej. (Čelakovský, 366.)
Poln.: Na wojnie naprzód się niewymykaj, a pozad niezostawaj. (Čelakovský, 366.)
11 Wenn grosse Schlacht geschehen sind, so macht man darnach frid. – Henisch, 1243, 7; Petri, II, 658.
12 Wer eine Schlacht wagt, soll den Siegs gewiss sein.
Böhm.: Bitva každá na dvoje bývá. (Čelakovský, 368.)
Dän.: Vov intet slag uden du est vis paa sejeren. (Prov. dan., 511.)
13 Wer erst in die Schlacht geht, braucht noch keinen Kranz.
Kein Siegeslied.
14 Wer in die Schlacht geht, wickelt die Kugeln nicht in Baumwolle.
15 Wer in die Schlacht zieht, muss die Waffen nicht vergessen.
Aehnlich sagen die Aegypter: Wenn du zur Schlacht ausziehst wider Nilpferde, so lass die Wurfspiesse nicht im Dorfe.
16 Wie man eine Schlacht nicht gewinnt mit fliehen, sondern mit freudigkeit, also muss man das glück erobern. – Henisch, 1666, 2.
*17 Es ist eine Schlacht ohne Beute und ein Krieg ohne Leute.
Da ist umsonst gearbeitet worden, wenn in einem Kriege gar nichts erbeutet, gar keine Gefangenen gemacht worden sind.
*18 In die Schlacht gehen ohne Waffen.
Frz.: Aller au mur sans crochet. – Il ne faut pas aller au meures sans havet. (Leroux, I, 53.)
Schlachtbank.
1 Auf der Schlachtbank sind alle Kühe Ochsen und in der Lohgruben sind alle Ochsen Kühe.
Der Fleischer verkauft das Kuhfleisch für Ochsenfleisch und der Gerber bezahlt die Ochsenhäute für Kuhhäute oder behandelt sie in der Grube wie diese.
*2 Jemand zur Schlachtbank führen. – Braun, I, 3871.
Ihn hinterrücks verrathen und aufopfern.
Schlachten (dialektisch).
1 Dat schlacht na Klaffkes blau Oss. (Samland.) – Frischbier2, 3309.
2 Dat (hei) schlacht nau'm Klaffke (Klaffs), on de Klaffke nau'm Krus, on de Krus nau Hundschied. – Frischbier2, 3311.
3 Du schlachst na Klattke, on Klattke schlacht na Schît, denn schlacht ju beide glîk. (Natangen.) – Frischbier2, 3310.
Schlachten (hochdeutsch).
1 Du müss nich mihr schlachten als du solten kannst. (Mecklenburg.) – Raabe, 104; hochdeutsch bei Lehmann, II, 569, 88.
2 Man muss nicht mehr schlachten als man kann salzen, und nicht mehr kochen, als man kann schmalzen. – Simrock, 9028; Körte, 5322; Lehmann, 934, 7; Petri, II, 529.
„Schlacht nit mehr, als du kanst saltzen, richt nit mehr an, als du kanst schmaltzen.“
Dän.: Slagt ikke mere end du kand salte. (Prov. dan., 511.)
Lat.: Non plus mactabis quam tu condire valebis. (Sutor, 155.)
Schwed.: Slachta intet mer än du kant salta. (Grubb, 731.)
Neuschwed.: Den som slagtar mer än han kan salta, får sura stekar. (Strömbäck).
3 Schlachtet der Bauer eine Henne, so ist die Henne krank oder der Bauer. (Brandenburg.) – Boebel, 138.
4 Wenn du schlachtest eine Sau, sei mit Würsten nicht genau.
5 Wer mehr schlachtet, als er salzen kann, bekommt schlechten Braten.
Dän.: Den mere slagter en hand kand salte, faaer sure stege. (Prov. dan., 511.)
Schwed.: Den mer slachter är han kan salta, han fär sura steeker. (Grubb, 846.)
*6 Er hot ihn geschlachtet ohne Messer. (Jüd.-deutsch. Brody.)
Er hat ihn moralisch zu Grunde gerichtet.
Schlächter.
1 Datt sind ni oll Schlachter, de enn Stahl drägen (tragen). (Rendsburg.)
Lat.: Non omnes, qui habent citharam, sunt citharoedi. (Wiegand, 311.)
2 Der Schlächter erschrickt nicht vor der Menge der Schafe.
Der Despot tyrannisirt ohne Gewissensbisse.
3 Ein Schlächter kauft dem andern keine Wurst ab. – Pistor., X, 95; Simrock, 9029.
4 Es sind nicht alle Schlächter, die auf den Viehmarkt gehen.
Die Russen: Für einen Schlächter gilt, wer auf den Kuhmarkt geht. (Altmann VI, 412.)
5 Kein Schlächter nimmt dem annern 'ne Wust af. (Mecklenburg.) – Raabe, 23.
6 Schlächter und Schwein stimmen nicht überein.
Engl.: The butcher minds the fattening, but the goat the slaughter.
7 Schlachter unn Schinner sünd Nawerskinner. (Rendsburg.)
Schlächtergang.
* Einen Schlächtergang machen.
In Holstein: En Slachtergang. (Schütze, II, 4.) Fehlgang, vergeblichen Gang, weil Fleischer wegen Einkauf des Schlachtviehs und auch wegen Verkauf des Fleisches oft vergebens in den Häusern anfragen.
Schlachtfeld.
* Er hat das Schlachtfeld behalten.
Holl.: Hij behoud het slagveld al vlugtende. – Ik heb hem meester van het slagveld gelaten. (Harrebomée, II, 272a.)
Schlachttag.
Es ist nicht allezeit Schlachttag, aber allezeit Placketag. – Altmann V, 75.
Schlacke.
Taube Schlacken lässt man in den Weg lauffen. – Petri, II, 544.
Schlaf.
1 A schtangt Schlôf vîr Mäternôcht äs biesser wä zwo no Mäternôcht. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1060.
2 Auf einen guten Schlaf gehört ein gut Frühstück.
3 De Slap es de Mann, jo länger me et däut, jo biäter me et kann. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 187, 72; Woeste, 77, 307.
4 Der hat wol einen guten Schlaf, der mit den Hühnern schlafen geht und aufsteht, wenn man zum Frühstück ruft.
Holl.: Het is een gezonde sleper, die met de hoenderen naar bed gaat en met de rammelen der tafelborden weder opstaat. (Harrebomée, II, 273a.)
5 Der Schlaf bei sieben Stund' ist Jung und Alt gesund.
Lat.: Septem horas dormire sat est juvenique senique. (Chaos, 933.)
6 Der Schlaf bringt wieder auf die Bahn, was wachend man gethan.
Lat.: Omnia, quae sensu volvuntur vota diurno, pectore sopito reddit amica quies. (Philippi, II, 70.)
7 Der Schlaf flieht den, der sein am meisten bedarf.
Die Finnen: Der Schlaf bespricht sich nicht mit dem Betrübten.
8 Der Schlaf ist ein Betrüger, im Traume bringt er Gold, beim Erwachen holt er's wieder. – Sailer, 88.
Man soll nicht auf Träume bauen. „Der Schlummer und die Welt betrügen mit wunderschönen Lügen und eitler falscher Lust die Schwachen, nur dort den Schläfer, hier den Wachen.“ (Witzfunken, VIIIb, 212.)
9 Der Schlaf ist ein Bild des Todes und das Bett des Grabes.
Lat.: Somnus imago mortis. (Philippi, II, 195.) – Stulte, quid est somnus gelidae nisi mortis imago. (Ovid.) (Philippi, II, 200; Frob., 577.) – Ut somnus mortis, sic lectus imago sepulcri. (Binder I, 1817; II, 3450; Schonheim, U, 33; Seybold, 662; Philippi, II, 239.)
10 Der Schlaf ist ein Bruder des Todes.
„Der Schlaf ist ohnedem des Todes Halbgeschwister.“ (Keller, 173b.)
Holl.: De slaap is de zuster van den dood, en de dooden spreken niet. (Harrebomée, II, 270a.)
It.: Il sonno è veramente parente della morte.
Lat.: Somnus est frater mortis. (Chaos, 591.)
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