Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 51 Wer ander schlegt, schadet jhn (sich) selber. - Petri, II, 682; Henisch, 73, 63; Graf, 299, 97. 52 Wer mek sleit, den sla' ek weer. - Schambach, II, 354. Wer mich schlägt, den schlag' ich wieder. Drückt das Recht der Selbstvertheidigung aus. 53 Wer mich gestern geschlagen, den will ich heut' nicht küssen. Böhm.: Kdo me loni bil, ten i dnes mi neni mil. (Celakovsky, 29.) 54 Wer schlagen will, muss gute Fäuste haben. Böhm.: Kdo se chce prati, musi vsecku silu sabreti. (Celakovsky, 366.) 55 Wer schlagen will, muss selbst dabei sein. Muss sich also der Gefahr aussetzen, sofort Rückzahlung zu erhalten. Böhm.: Kdo chce koho biti, musi pri tom byti. (Celakovsky, 369.) Poln.: Kto chee kogo bic, musi sam przy tem byc. (Celakovsky, 369.) 56 Wer schlägt, der tregt sein Haupt feil vnd wirt wider geschlagen. - Henisch, 1047, 12; Petri, II, 766; Graf, 299, 97. 57 Wer schlägt meinen Hund, der liebt mich nicht von Herzensgrund. 58 Wer schlägt sein Weib, trifft seinen eigenen Leib. - Steiger, 301. 59 Wer schlägt, wird gefürchtet, wer nicht schlägt, wird verachtet. Frz.: Tel degaine, qui ne frappe pas. (Cahier, 489.) 60 Wer schlägt, wird (wieder) geschlagen. Böhm.: Kdo bije, byva bit. (Celakovsky, 358.) Krain.: Kdor tepe, ga tepo. (Celakovsky, 358.) 61 Wer schlegt, der bricht. - Petri, II, 766; Henisch, 495, 10; Graf, 298, 92. Er bricht nämlich den Frieden und macht sich strafrechtlich verantwortlich. 62 Wer schlegt, ist vnrecht. - Petri, II, 766. Schwed.: Den der slar han bryter. (Törning, 16.) 63 Wer sich selber schlägt, holt nicht scharf aus. Die Russen: Die Knute, die man wider sich selbst schwingt, ist nicht mit Blei gefüllt. (Altmann VI, 451.) 64 Wer wider schlegt, der hat vnrecht. "Sagen die Juristen." (Mathesy, 181a.) 65 Wer zuerst schlägt, der bricht den Frieden. - Simrock, 9053. 66 Wier mich schleit, die schlon ich. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 1097. 67 Will einer geschlagen sin, der zanke mit den Dütschen. - Deutscher Neocorus, I, 127. Bei den Deutschen kommt das leicht vor, da sie lieber mit den Fäusten streiten, als mit der Zunge. Frz.: Les Allemands se battent et se disputent apres, les Francais se disputent et se battent apres. (Venedey, 143.) 68 Wol schlagen, aber nicht erschlagen. Mass halten auch im Züchtigen. *69 Bis dort nuff schliät a ne. Bis dort hinauf schlägt er nicht. Ein Bauer aus Lusdorf (bei Friedland in Böhmen) fuhr mit seinem Ochsengespann nach Görlitz. Dort liess er sein Gefährte in einer belebten Gasse stehen, wo die Vorübergehenden sehr behindert waren, da einer der Ochsen zum öftern ausschlug. Ein Herr, der dies aus dem zweiten Stockwerk eines Hauses bemerkte, stellte den Bauer zur Rede, worauf dieser mit obigen Worten antwortete. *70 Dä muss geschlage wäden wie 'ne Nossbom. (Bedburg.) *71 Da schlage dieser vnd jener zu. - Wicelius, Dialogorum. Schwerlich dürfte es einen Begriff in unserer Sprache geben, für den mehr Bezeichnungen vorhanden wären, als für den des Schlagens. Es versteht sich von selbst, dass diese zahlreichen Ausdrücke nicht dasselbe sagen, sondern vielmehr dazu dienen, die Thätigkeit des Schlagens in den verschiedensten Bezeichnungen, Formen, Wirkungen u. s. w. zum Verständniss zu bringen, so zwar, dass jedes Wort am rechten Platze das einzige für die Sache ist. Da sehr viele dieser Ausdrücke sprichwörtlichen Charakter haben oder in sprichwörtlichen Redensarten vorkommen, so werde ich hier Bezeichnungen dieser Art in einigen Zusammenstellungen einzelnen Sprichwörtern beifügen. Bei Firmenich (I, 189) finden sich derer dreiundsechzig. Einen afschmären, bösten, bumhasen, bumpsen, dachtein, dolwen, dreschakeln, dreschen, fegen, fitjen, fitzen, füstjen, fuchteln, gallern, giesseln, garben, hallaschen, hamern, herumhalen, klappen, knüppeln, kloppen, knipsen, keilen, köllern, kranzheistern, korranzen, knirfitjen, karwatschen, kurwachteln, [Spaltenumbruch] klabastern, kaleschen, kasterviolen, knuffen, karnüflen, knüfeln, laschen, lusen, leddern, pauken, peitschen, prügeln, pisacken, pulen, schlaen, schmieten, schmären, schrallen, schrammen, striegeln, tageln, tackeln, taudecken, taurichten, tulen, versohlen, verfuestkeilen, walken, wamsen, weifen, wicksen, wullen, wörteln. - In seiner Schrift: Ueber den Reichthum der deutschen und französischen Sprache (Leipzig 1806) that Kolbe durch viele überzeugende Beweise dar, dass unsere Muttersprache unendlich reicher und fast in jeder Hinsicht vorzüglicher als die französische sei. Bernd, hat im Braunschweiger Magazin (1813) diesen Reichthum an einigen Wortfamilien gezeigt, wozu auch der Begriff "schlagen" gehört. Ich werde, an einzelne sprichwörtliche Redensarten anknüpfend, eine gedrängte Zusammenstellung der dafür gesammelten Wertformen in alphabetischer Anordnung beifügen, wobei ich vorbemerke, dass viele der Ausdrücke mundartliche sind. Man wird aus dem Reichthum der Wortformen ersehen, dass es schwerlich noch ein zweites Volk auf der Erde gibt, das, was das Schlagen betrifft, eine derartige beinahe unerschöpfliche Vielseitigkeit besitzt. Blair kannte nur 32 englische Ausdrücke dafür. Man kann daraus einen Schluss auf die Erfahrungen machen, die es auf diesem Gebiet gemacht haben muss. Man sagt für Schlagen (S. 185 a. a. O.): Einen abdecken, afdrögen (abtreugen), abtrecken, balgen, ab-, aus-, durch-, zerbalgen, banschen, bantschen, banggen (banken), basken, batten, battern (nicht vom französischen battre, sondern Wiederholungsform von batten), bauschen, (pauschen), begrüsslusen, begrüssvogeln, bekrampen, bekreuselen, bengeln, ab-, durch-, zerbengeln, blädern, (blätern), bläuen, ab-, aus-, durch-, zerbläuen, boken, bokeln, bokern, boksen (baksen), bokseln, bösten, breichen (bereichen), breien, bülsen (bilsen, pülschen), bumfasen, bunkfasen, bumbsen, buren, ab-, durchburen, bürsten, büssen, büstern, daksen, ab-, aus-, durch-, zerdaksen, abdachteln, deffeln (daffeln, töffeln), ab-, ausdurchdäffeln, dätschen, ab-, verdätschen (Schweiz), deffen (töwwen), ab-, durchdeffen, dengeln, ab-, durchdengeln, dölfen (dölwen), dolsken, dreschen (dasken, döschen), ab-, aus-, zerdreschen, dre-, dra-, drischoken, ter-, tre-, trischoken, dre-, trischokeln, drillen (trillen, jener Köhler, der nachher den Namen Triller erhielt, sagte, er habe mit seinem Baum den Prinzenräuber Kunz von Kauffungen bass gedrillert), duffen (tuffen), ab-, durch-, zerduffen, dülpen (tülpen), ab-, u. s. w. dülpen, duseln, duschen, fausen, fauseln (fäuseln), fausteln, ab-, durchfausten, fäusteln, ab-, durchfäusteln, fauzen, fegen, ab-, durchfegen, fristern, fickeln, fisacken, fideln, fitjen, fitzen, ausfitzen, fitzeln, flerren, erflerren, fletzen, fledern, flegen, fuchteln, ab-, aus-, durch-, zerfuchteln, fummeln, funksen (funxen), gallern, begallern, gängeln, durchgängeln, geigen, geisseln (gnasseln), aus-, durch-, zergeisseln, gerben, ab-, aus-, durch-, zergerben, gielen, grubben, grubsen, grüsen (gröten), begrüsen, gürten (mit dem Gurte schlagen), ab-, aus-, durch-, zergürten, guseln, habern, durchhabern, hacken, zerhacken, hallaschen, hämmern, hauen, ab-, aus-, durch-, zerhauen, holstern, hutschen, kalaschen, ab-, aus-, durch-, zerkalaschen, kantschuen, ab-, aus-, durchkantschuen, kappen, abkappen, karbatschen, durch-, zerkarbatschen, karniffeln, karnuffeln, ab-, durch-, zerkarnuffeln, kasterviolen, keulen, ab-, aus-, durch-, zerkeulen, klabastern, ab-, u. s. w. klabastern, klappsen, klatschen, ausklatschen, klopfen, ab-, aus-, durch-, zerklopfen, knepen, knippen, knipsen, knirrsicken (knirrsitjen), knochen, knöcheln, knoffen, knuffen (knüffeln), knuffeln (knüffeln), knüppeln, knitteln, ab-, aus-, durch-, zerknüppeln, knuschen, kunautschen, kranzeln, kranzheistern, kuffen, kuranzen (koranzen), ab-, durch-, zerkoranzen, kurwachteln, laschen, lausen, ledern, ab-, aus-, durch-, zerledern, mampsen, maulschellen, mosen, mopsen, mopseln, nähen, ab-, durchnähen, niffeln, nöcksen, ab-, durchnöcksen, noppen, nubben, nussen, nüsseln, abnüsseln, ohrfeigen, abohrfeigen, ohrbaksen, panzerfegen, patschen, aus-, durch-, zerpatschen, pauken, ab-, aus-, durch-, zerpauken, peitschen, ab-, aus-, durch-, zerpeitschen, pelzen, ab-, aus-, durch-, zerpelzen, peusen, pisacken, plätzen, plätzern, planzen, preschen, pritschen, prügeln, ab-, aus-, durch-, zerprügeln, puffen, püffen, püffeln, pussen (?), rangeln (rängeln, rengeln), ab-, aus-, durchrengeln, rebuffen, rögen, rolfinken (s. d. 2), rüllen, rupfen, rütteln, schlagen, zerschlagen, schmeissen, schmieren, ab-, durch-, zerschmieren, schmitzen, schrallen, schwappen, stäupen, schütteln, stöbern, streicheln, stuppsen, tageln, (takeln) ab-, durchtageln, tampen, tamsen (tämsen), ab-, durchtamsen, tänzeln (?), tschöppen, tschiggen (tschiken), tuschen, übergehen (Ton auf geh), wachteln, ab-, durchwachteln, wackeln, ab-, aus-, durchwackeln, walken (walchen), ab-, aus-, durch-, zerwalken, wamsen, ab-, aus-, durch-, zerwammsen, watschen, abwatschen, weifen, wichsen (wixen), ab-, aus-, durch-, zerwichsen, wöllen (wullen), wurzeln (niederdeutsch wörteln), durchwurzeln, zerfleischen, zudecken, zwicken, zwiebeln. - Wie oben gezeigt, verbindet man diese Wörter sämmtlich mit dem Accusativ. Man gebraucht aber viele derselben auch noch in Verbindung mit vielen andern Wörtern, um eine Art und Weise, einen höhern Grad des Schlagens näher zu bezeichnen. (S. Wams). Will [Spaltenumbruch] 51 Wer ander schlegt, schadet jhn (sich) selber. – Petri, II, 682; Henisch, 73, 63; Graf, 299, 97. 52 Wer mek sleit, den slâ' ek wêer. – Schambach, II, 354. Wer mich schlägt, den schlag' ich wieder. Drückt das Recht der Selbstvertheidigung aus. 53 Wer mich gestern geschlagen, den will ich heut' nicht küssen. Böhm.: Kdo mĕ loni bil, ten i dnes mi není mil. (Čelakovsky, 29.) 54 Wer schlagen will, muss gute Fäuste haben. Böhm.: Kdo se chce práti, musi všecku sílu sabreti. (Čelakovsky, 366.) 55 Wer schlagen will, muss selbst dabei sein. Muss sich also der Gefahr aussetzen, sofort Rückzahlung zu erhalten. Böhm.: Kdo chce koho bíti, musí při tom byti. (Čelakovsky, 369.) Poln.: Kto chee kogo bić, musi sam przy tém býć. (Čelakovsky, 369.) 56 Wer schlägt, der tregt sein Haupt feil vnd wirt wider geschlagen. – Henisch, 1047, 12; Petri, II, 766; Graf, 299, 97. 57 Wer schlägt meinen Hund, der liebt mich nicht von Herzensgrund. 58 Wer schlägt sein Weib, trifft seinen eigenen Leib. – Steiger, 301. 59 Wer schlägt, wird gefürchtet, wer nicht schlägt, wird verachtet. Frz.: Tel dégaine, qui ne frappe pas. (Cahier, 489.) 60 Wer schlägt, wird (wieder) geschlagen. Böhm.: Kdo bije, bývá bit. (Čelakovsky, 358.) Krain.: Kdor tepe, ga tepo. (Čelakovsky, 358.) 61 Wer schlegt, der bricht. – Petri, II, 766; Henisch, 495, 10; Graf, 298, 92. Er bricht nämlich den Frieden und macht sich strafrechtlich verantwortlich. 62 Wer schlegt, ist vnrecht. – Petri, II, 766. Schwed.: Den der slår han bryter. (Törning, 16.) 63 Wer sich selber schlägt, holt nicht scharf aus. Die Russen: Die Knute, die man wider sich selbst schwingt, ist nicht mit Blei gefüllt. (Altmann VI, 451.) 64 Wer wider schlegt, der hat vnrecht. „Sagen die Juristen.“ (Mathesy, 181a.) 65 Wer zuerst schlägt, der bricht den Frieden. – Simrock, 9053. 66 Wier mich schlît, die schlôn ich. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1097. 67 Will einer geschlagen sin, der zanke mit den Dütschen. – Deutscher Neocorus, I, 127. Bei den Deutschen kommt das leicht vor, da sie lieber mit den Fäusten streiten, als mit der Zunge. Frz.: Les Allemands se battent et se disputent après, les Français se disputent et se battent après. (Venedey, 143.) 68 Wol schlagen, aber nicht erschlagen. Mass halten auch im Züchtigen. *69 Bis dort nuff schliät a ne. Bis dort hinauf schlägt er nicht. Ein Bauer aus Lusdorf (bei Friedland in Böhmen) fuhr mit seinem Ochsengespann nach Görlitz. Dort liess er sein Gefährte in einer belebten Gasse stehen, wo die Vorübergehenden sehr behindert waren, da einer der Ochsen zum öftern ausschlug. Ein Herr, der dies aus dem zweiten Stockwerk eines Hauses bemerkte, stellte den Bauer zur Rede, worauf dieser mit obigen Worten antwortete. *70 Dä muss geschlage wäden wie 'ne Nossbôm. (Bedburg.) *71 Da schlage dieser vnd jener zu. – Wicelius, Dialogorum. Schwerlich dürfte es einen Begriff in unserer Sprache geben, für den mehr Bezeichnungen vorhanden wären, als für den des Schlagens. Es versteht sich von selbst, dass diese zahlreichen Ausdrücke nicht dasselbe sagen, sondern vielmehr dazu dienen, die Thätigkeit des Schlagens in den verschiedensten Bezeichnungen, Formen, Wirkungen u. s. w. zum Verständniss zu bringen, so zwar, dass jedes Wort am rechten Platze das einzige für die Sache ist. Da sehr viele dieser Ausdrücke sprichwörtlichen Charakter haben oder in sprichwörtlichen Redensarten vorkommen, so werde ich hier Bezeichnungen dieser Art in einigen Zusammenstellungen einzelnen Sprichwörtern beifügen. Bei Firmenich (I, 189) finden sich derer dreiundsechzig. Einen afschmären, bösten, bumhasen, bumpsen, dachtein, dolwen, dreschakeln, dreschen, fegen, fitjen, fitzen, füstjen, fuchteln, gallern, giesseln, garben, hallaschen, hamern, herumhalen, klappen, knüppeln, kloppen, knipsen, kîlen, köllern, kranzheistern, korranzen, knirfitjen, karwatschen, kurwachteln, [Spaltenumbruch] klabastern, kaleschen, kasterviolen, knuffen, karnüflen, knüfeln, laschen, lusen, leddern, pauken, pîtschen, prügeln, pisacken, pulen, schlaen, schmieten, schmären, schrallen, schrammen, striegeln, tageln, tackeln, taudecken, taurichten, tulen, versohlen, verfuestkîlen, walken, wamsen, weifen, wicksen, wullen, wörteln. – In seiner Schrift: Ueber den Reichthum der deutschen und französischen Sprache (Leipzig 1806) that Kolbe durch viele überzeugende Beweise dar, dass unsere Muttersprache unendlich reicher und fast in jeder Hinsicht vorzüglicher als die französische sei. Bernd, hat im Braunschweiger Magazin (1813) diesen Reichthum an einigen Wortfamilien gezeigt, wozu auch der Begriff „schlagen“ gehört. Ich werde, an einzelne sprichwörtliche Redensarten anknüpfend, eine gedrängte Zusammenstellung der dafür gesammelten Wertformen in alphabetischer Anordnung beifügen, wobei ich vorbemerke, dass viele der Ausdrücke mundartliche sind. Man wird aus dem Reichthum der Wortformen ersehen, dass es schwerlich noch ein zweites Volk auf der Erde gibt, das, was das Schlagen betrifft, eine derartige beinahe unerschöpfliche Vielseitigkeit besitzt. Blair kannte nur 32 englische Ausdrücke dafür. Man kann daraus einen Schluss auf die Erfahrungen machen, die es auf diesem Gebiet gemacht haben muss. Man sagt für Schlagen (S. 185 a. a. O.): Einen abdecken, afdrögen (abtreugen), abtrecken, balgen, ab-, aus-, durch-, zerbalgen, banschen, bantschen, banggen (banken), basken, batten, battern (nicht vom französischen battre, sondern Wiederholungsform von batten), bauschen, (pauschen), begrüsslusen, begrüssvogeln, bekrampen, bekreuselen, bengeln, ab-, durch-, zerbengeln, blädern, (blätern), bläuen, ab-, aus-, durch-, zerbläuen, boken, bokeln, bokern, boksen (baksen), bokseln, bösten, breichen (bereichen), breien, bülsen (bilsen, pülschen), bumfasen, bunkfasen, bumbsen, buren, ab-, durchburen, bürsten, büssen, büstern, dâksen, ab-, aus-, durch-, zerdâksen, abdachteln, deffeln (daffeln, töffeln), ab-, ausdurchdäffeln, dätschen, ab-, verdätschen (Schweiz), deffen (töwwen), ab-, durchdeffen, dengeln, ab-, durchdengeln, dölfen (dölwen), dolsken, dreschen (dasken, döschen), ab-, aus-, zerdreschen, dre-, dra-, drischoken, ter-, tre-, trischoken, dre-, trischokeln, drillen (trillen, jener Köhler, der nachher den Namen Triller erhielt, sagte, er habe mit seinem Baum den Prinzenräuber Kunz von Kauffungen bass gedrillert), duffen (tuffen), ab-, durch-, zerduffen, dülpen (tülpen), ab-, u. s. w. dülpen, duseln, duschen, fausen, fauseln (fäuseln), fausteln, ab-, durchfausten, fäusteln, ab-, durchfäusteln, fauzen, fegen, ab-, durchfegen, fristern, fickeln, fisacken, fideln, fitjen, fitzen, ausfitzen, fitzeln, flerren, erflerren, fletzen, fledern, flegen, fuchteln, ab-, aus-, durch-, zerfuchteln, fummeln, funksen (funxen), gallern, begallern, gängeln, durchgängeln, geigen, geisseln (gnasseln), aus-, durch-, zergeisseln, gerben, ab-, aus-, durch-, zergerben, gielen, grubben, grubsen, grüsen (gröten), begrüsen, gürten (mit dem Gurte schlagen), ab-, aus-, durch-, zergürten, guseln, habern, durchhabern, hacken, zerhacken, hallaschen, hämmern, hauen, ab-, aus-, durch-, zerhauen, holstern, hutschen, kalaschen, ab-, aus-, durch-, zerkalaschen, kantschuen, ab-, aus-, durchkantschuen, kappen, abkappen, karbatschen, durch-, zerkarbatschen, karniffeln, karnuffeln, ab-, durch-, zerkarnuffeln, kasterviolen, keulen, ab-, aus-, durch-, zerkeulen, klabastern, ab-, u. s. w. klabastern, klappsen, klatschen, ausklatschen, klopfen, ab-, aus-, durch-, zerklopfen, knepen, knippen, knipsen, knirrsicken (knirrsitjen), knochen, knöcheln, knoffen, knuffen (knüffeln), knuffeln (knüffeln), knüppeln, knitteln, ab-, aus-, durch-, zerknüppeln, knuschen, kunûtschen, kranzeln, kranzheistern, kuffen, kuranzen (koranzen), ab-, durch-, zerkoranzen, kurwachteln, laschen, lausen, ledern, ab-, aus-, durch-, zerledern, mampsen, maulschellen, mosen, mopsen, mopseln, nähen, ab-, durchnähen, niffeln, nöcksen, ab-, durchnöcksen, noppen, nubben, nussen, nüsseln, abnüsseln, ohrfeigen, abohrfeigen, ohrbaksen, panzerfegen, patschen, aus-, durch-, zerpatschen, pauken, ab-, aus-, durch-, zerpauken, peitschen, ab-, aus-, durch-, zerpeitschen, pelzen, ab-, aus-, durch-, zerpelzen, peusen, pisacken, plätzen, plätzern, planzen, preschen, pritschen, prügeln, ab-, aus-, durch-, zerprügeln, puffen, püffen, püffeln, pussen (?), rangeln (rängeln, rengeln), ab-, aus-, durchrengeln, rebuffen, rögen, rolfinken (s. d. 2), rüllen, rupfen, rütteln, schlagen, zerschlagen, schmeissen, schmieren, ab-, durch-, zerschmieren, schmitzen, schrallen, schwappen, stäupen, schütteln, stöbern, streicheln, stuppsen, tageln, (takeln) ab-, durchtageln, tampen, tamsen (tämsen), ab-, durchtamsen, tänzeln (?), tschöppen, tschiggen (tschiken), tuschen, übergehen (Ton auf geh), wachteln, ab-, durchwachteln, wackeln, ab-, aus-, durchwackeln, walken (walchen), ab-, aus-, durch-, zerwalken, wamsen, ab-, aus-, durch-, zerwammsen, watschen, abwatschen, weifen, wichsen (wixen), ab-, aus-, durch-, zerwichsen, wöllen (wullen), wurzeln (niederdeutsch wörteln), durchwurzeln, zerfleischen, zudecken, zwicken, zwiebeln. – Wie oben gezeigt, verbindet man diese Wörter sämmtlich mit dem Accusativ. Man gebraucht aber viele derselben auch noch in Verbindung mit vielen andern Wörtern, um eine Art und Weise, einen höhern Grad des Schlagens näher zu bezeichnen. (S. Wams). Will <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0114" n="[108]"/><cb n="215"/> 51 Wer ander schlegt, schadet jhn (sich) selber.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 682; Henisch, 73, 63; Graf, 299, 97.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 Wer mek sleit, den slâ' ek wêer.</hi> – <hi rendition="#i">Schambach, II, 354.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wer mich schlägt, den schlag' ich wieder. Drückt das Recht der Selbstvertheidigung aus.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">53 Wer mich gestern geschlagen, den will ich heut' nicht küssen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdo mĕ loni bil, ten i dnes mi není mil. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 29.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">54 Wer schlagen will, muss gute Fäuste haben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdo se chce práti, musi všecku sílu sabreti. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 366.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">55 Wer schlagen will, muss selbst dabei sein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Muss sich also der Gefahr aussetzen, sofort Rückzahlung zu erhalten.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdo chce koho bíti, musí při tom byti. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 369.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Kto chee kogo bić, musi sam przy tém býć. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 369.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Wer schlägt, der tregt sein Haupt feil vnd wirt wider geschlagen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1047, 12; Petri, II, 766; Graf, 299, 97.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">57 Wer schlägt meinen Hund, der liebt mich nicht von Herzensgrund.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Wer schlägt sein Weib, trifft seinen eigenen Leib.</hi> – <hi rendition="#i">Steiger, 301.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">59 Wer schlägt, wird gefürchtet, wer nicht schlägt, wird verachtet.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Tel dégaine, qui ne frappe pas. (<hi rendition="#i">Cahier, 489.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">60 Wer schlägt, wird (wieder) geschlagen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdo bije, bývá bit. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 358.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Krain.</hi>: Kdor tepe, ga tepo. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 358.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">61 Wer schlegt, der bricht.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 766; Henisch, 495, 10; Graf, 298, 92.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er bricht nämlich den Frieden und macht sich strafrechtlich verantwortlich.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">62 Wer schlegt, ist vnrecht.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 766.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Den der slår han bryter. (<hi rendition="#i">Törning, 16.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">63 Wer sich selber schlägt, holt nicht scharf aus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: Die Knute, die man wider sich selbst schwingt, ist nicht mit Blei gefüllt. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 451.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">64 Wer wider schlegt, der hat vnrecht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Sagen die Juristen.“ (<hi rendition="#i">Mathesy, 181<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">65 Wer zuerst schlägt, der bricht den Frieden.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 9053.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">66 Wier mich schlît, die schlôn ich.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Schuster, 1097.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">67 Will einer geschlagen sin, der zanke mit den Dütschen.</hi> – <hi rendition="#i">Deutscher Neocorus, I, 127.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Bei den Deutschen kommt das leicht vor, da sie lieber mit den Fäusten streiten, als mit der Zunge.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Les Allemands se battent et se disputent après, les Français se disputent et se battent après. (<hi rendition="#i">Venedey, 143.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">68 Wol schlagen, aber nicht erschlagen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Mass halten auch im Züchtigen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*69 Bis dort nuff schliät a ne.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Bis dort hinauf schlägt er nicht. Ein Bauer aus Lusdorf (bei Friedland in Böhmen) fuhr mit seinem Ochsengespann nach Görlitz. Dort liess er sein Gefährte in einer belebten Gasse stehen, wo die Vorübergehenden sehr behindert waren, da einer der Ochsen zum öftern ausschlug. Ein Herr, der dies aus dem zweiten Stockwerk eines Hauses bemerkte, stellte den Bauer zur Rede, worauf dieser mit obigen Worten antwortete.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*70 Dä muss geschlage wäden wie 'ne Nossbôm.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*71 Da schlage dieser vnd jener zu.</hi> – <hi rendition="#i">Wicelius, Dialogorum.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Schwerlich dürfte es einen Begriff in unserer Sprache geben, für den mehr Bezeichnungen vorhanden wären, als für den des Schlagens. Es versteht sich von selbst, dass diese zahlreichen Ausdrücke nicht dasselbe sagen, sondern vielmehr dazu dienen, die Thätigkeit des Schlagens in den verschiedensten Bezeichnungen, Formen, Wirkungen u. s. w. zum Verständniss zu bringen, so zwar, dass jedes Wort am rechten Platze das einzige für die Sache ist. Da sehr viele dieser Ausdrücke sprichwörtlichen Charakter haben oder in sprichwörtlichen Redensarten vorkommen, so werde ich hier Bezeichnungen dieser Art in einigen Zusammenstellungen einzelnen Sprichwörtern beifügen. Bei <hi rendition="#i">Firmenich (I, 189)</hi> finden sich derer dreiundsechzig. Einen afschmären, bösten, bumhasen, bumpsen, dachtein, dolwen, dreschakeln, dreschen, fegen, fitjen, fitzen, füstjen, fuchteln, gallern, giesseln, garben, hallaschen, hamern, herumhalen, klappen, knüppeln, kloppen, knipsen, kîlen, köllern, kranzheistern, korranzen, knirfitjen, karwatschen, kurwachteln, <cb n="216"/> klabastern, kaleschen, kasterviolen, knuffen, karnüflen, knüfeln, laschen, lusen, leddern, pauken, pîtschen, prügeln, pisacken, pulen, schlaen, schmieten, schmären, schrallen, schrammen, striegeln, tageln, tackeln, taudecken, taurichten, tulen, versohlen, verfuestkîlen, walken, wamsen, weifen, wicksen, wullen, wörteln. – In seiner Schrift: <hi rendition="#i">Ueber den Reichthum der deutschen und französischen Sprache</hi> (Leipzig 1806) that <hi rendition="#i">Kolbe</hi> durch viele überzeugende Beweise dar, dass unsere Muttersprache unendlich reicher und fast in jeder Hinsicht vorzüglicher als die französische sei. <hi rendition="#i">Bernd,</hi> hat im <hi rendition="#i">Braunschweiger Magazin (1813)</hi> diesen Reichthum an einigen Wortfamilien gezeigt, wozu auch der Begriff „schlagen“ gehört. Ich werde, an einzelne sprichwörtliche Redensarten anknüpfend, eine gedrängte Zusammenstellung der dafür gesammelten Wertformen in alphabetischer Anordnung beifügen, wobei ich vorbemerke, dass viele der Ausdrücke mundartliche sind. Man wird aus dem Reichthum der Wortformen ersehen, dass es schwerlich noch ein zweites Volk auf der Erde gibt, das, was das Schlagen betrifft, eine derartige beinahe unerschöpfliche Vielseitigkeit besitzt. <hi rendition="#i">Blair</hi> kannte nur 32 englische Ausdrücke dafür. Man kann daraus einen Schluss auf die Erfahrungen machen, die es auf diesem Gebiet gemacht haben muss. Man sagt für Schlagen (S. 185 a. a. O.): Einen abdecken, afdrögen (abtreugen), abtrecken, balgen, ab-, aus-, durch-, zerbalgen, banschen, bantschen, banggen (banken), basken, batten, battern (nicht vom französischen battre, sondern Wiederholungsform von batten), bauschen, (pauschen), begrüsslusen, begrüssvogeln, bekrampen, bekreuselen, bengeln, ab-, durch-, zerbengeln, blädern, (blätern), bläuen, ab-, aus-, durch-, zerbläuen, boken, bokeln, bokern, boksen (baksen), bokseln, bösten, breichen (bereichen), breien, bülsen (bilsen, pülschen), bumfasen, bunkfasen, bumbsen, buren, ab-, durchburen, bürsten, büssen, büstern, dâksen, ab-, aus-, durch-, zerdâksen, abdachteln, deffeln (daffeln, töffeln), ab-, ausdurchdäffeln, dätschen, ab-, verdätschen (Schweiz), deffen (töwwen), ab-, durchdeffen, dengeln, ab-, durchdengeln, dölfen (dölwen), dolsken, dreschen (dasken, döschen), ab-, aus-, zerdreschen, dre-, dra-, drischoken, ter-, tre-, trischoken, dre-, trischokeln, drillen (trillen, jener Köhler, der nachher den Namen Triller erhielt, sagte, er habe mit seinem Baum den Prinzenräuber Kunz von Kauffungen bass gedrillert), duffen (tuffen), ab-, durch-, zerduffen, dülpen (tülpen), ab-, u. s. w. dülpen, duseln, duschen, fausen, fauseln (fäuseln), fausteln, ab-, durchfausten, fäusteln, ab-, durchfäusteln, fauzen, fegen, ab-, durchfegen, fristern, fickeln, fisacken, fideln, fitjen, fitzen, ausfitzen, fitzeln, flerren, erflerren, fletzen, fledern, flegen, fuchteln, ab-, aus-, durch-, zerfuchteln, fummeln, funksen (funxen), gallern, begallern, gängeln, durchgängeln, geigen, geisseln (gnasseln), aus-, durch-, zergeisseln, gerben, ab-, aus-, durch-, zergerben, gielen, grubben, grubsen, grüsen (gröten), begrüsen, gürten (mit dem Gurte schlagen), ab-, aus-, durch-, zergürten, guseln, habern, durchhabern, hacken, zerhacken, hallaschen, hämmern, hauen, ab-, aus-, durch-, zerhauen, holstern, hutschen, kalaschen, ab-, aus-, durch-, zerkalaschen, kantschuen, ab-, aus-, durchkantschuen, kappen, abkappen, karbatschen, durch-, zerkarbatschen, karniffeln, karnuffeln, ab-, durch-, zerkarnuffeln, kasterviolen, keulen, ab-, aus-, durch-, zerkeulen, klabastern, ab-, u. s. w. klabastern, klappsen, klatschen, ausklatschen, klopfen, ab-, aus-, durch-, zerklopfen, knepen, knippen, knipsen, knirrsicken (knirrsitjen), knochen, knöcheln, knoffen, knuffen (knüffeln), knuffeln (knüffeln), knüppeln, knitteln, ab-, aus-, durch-, zerknüppeln, knuschen, kunûtschen, kranzeln, kranzheistern, kuffen, kuranzen (koranzen), ab-, durch-, zerkoranzen, kurwachteln, laschen, lausen, ledern, ab-, aus-, durch-, zerledern, mampsen, maulschellen, mosen, mopsen, mopseln, nähen, ab-, durchnähen, niffeln, nöcksen, ab-, durchnöcksen, noppen, nubben, nussen, nüsseln, abnüsseln, ohrfeigen, abohrfeigen, ohrbaksen, panzerfegen, patschen, aus-, durch-, zerpatschen, pauken, ab-, aus-, durch-, zerpauken, peitschen, ab-, aus-, durch-, zerpeitschen, pelzen, ab-, aus-, durch-, zerpelzen, peusen, pisacken, plätzen, plätzern, planzen, preschen, pritschen, prügeln, ab-, aus-, durch-, zerprügeln, puffen, püffen, püffeln, pussen (?), rangeln (rängeln, rengeln), ab-, aus-, durchrengeln, rebuffen, rögen, rolfinken (s. d. 2), rüllen, rupfen, rütteln, schlagen, zerschlagen, schmeissen, schmieren, ab-, durch-, zerschmieren, schmitzen, schrallen, schwappen, stäupen, schütteln, stöbern, streicheln, stuppsen, tageln, (takeln) ab-, durchtageln, tampen, tamsen (tämsen), ab-, durchtamsen, tänzeln (?), tschöppen, tschiggen (tschiken), tuschen, übergehen (Ton auf geh), wachteln, ab-, durchwachteln, wackeln, ab-, aus-, durchwackeln, walken (walchen), ab-, aus-, durch-, zerwalken, wamsen, ab-, aus-, durch-, zerwammsen, watschen, abwatschen, weifen, wichsen (wixen), ab-, aus-, durch-, zerwichsen, wöllen (wullen), wurzeln (niederdeutsch wörteln), durchwurzeln, zerfleischen, zudecken, zwicken, zwiebeln. – Wie oben gezeigt, verbindet man diese Wörter sämmtlich mit dem Accusativ. Man gebraucht aber viele derselben auch noch in Verbindung mit vielen andern Wörtern, um eine Art und Weise, einen höhern Grad des Schlagens näher zu bezeichnen. (S. Wams). Will </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[108]/0114]
51 Wer ander schlegt, schadet jhn (sich) selber. – Petri, II, 682; Henisch, 73, 63; Graf, 299, 97.
52 Wer mek sleit, den slâ' ek wêer. – Schambach, II, 354.
Wer mich schlägt, den schlag' ich wieder. Drückt das Recht der Selbstvertheidigung aus.
53 Wer mich gestern geschlagen, den will ich heut' nicht küssen.
Böhm.: Kdo mĕ loni bil, ten i dnes mi není mil. (Čelakovsky, 29.)
54 Wer schlagen will, muss gute Fäuste haben.
Böhm.: Kdo se chce práti, musi všecku sílu sabreti. (Čelakovsky, 366.)
55 Wer schlagen will, muss selbst dabei sein.
Muss sich also der Gefahr aussetzen, sofort Rückzahlung zu erhalten.
Böhm.: Kdo chce koho bíti, musí při tom byti. (Čelakovsky, 369.)
Poln.: Kto chee kogo bić, musi sam przy tém býć. (Čelakovsky, 369.)
56 Wer schlägt, der tregt sein Haupt feil vnd wirt wider geschlagen. – Henisch, 1047, 12; Petri, II, 766; Graf, 299, 97.
57 Wer schlägt meinen Hund, der liebt mich nicht von Herzensgrund.
58 Wer schlägt sein Weib, trifft seinen eigenen Leib. – Steiger, 301.
59 Wer schlägt, wird gefürchtet, wer nicht schlägt, wird verachtet.
Frz.: Tel dégaine, qui ne frappe pas. (Cahier, 489.)
60 Wer schlägt, wird (wieder) geschlagen.
Böhm.: Kdo bije, bývá bit. (Čelakovsky, 358.)
Krain.: Kdor tepe, ga tepo. (Čelakovsky, 358.)
61 Wer schlegt, der bricht. – Petri, II, 766; Henisch, 495, 10; Graf, 298, 92.
Er bricht nämlich den Frieden und macht sich strafrechtlich verantwortlich.
62 Wer schlegt, ist vnrecht. – Petri, II, 766.
Schwed.: Den der slår han bryter. (Törning, 16.)
63 Wer sich selber schlägt, holt nicht scharf aus.
Die Russen: Die Knute, die man wider sich selbst schwingt, ist nicht mit Blei gefüllt. (Altmann VI, 451.)
64 Wer wider schlegt, der hat vnrecht.
„Sagen die Juristen.“ (Mathesy, 181a.)
65 Wer zuerst schlägt, der bricht den Frieden. – Simrock, 9053.
66 Wier mich schlît, die schlôn ich. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1097.
67 Will einer geschlagen sin, der zanke mit den Dütschen. – Deutscher Neocorus, I, 127.
Bei den Deutschen kommt das leicht vor, da sie lieber mit den Fäusten streiten, als mit der Zunge.
Frz.: Les Allemands se battent et se disputent après, les Français se disputent et se battent après. (Venedey, 143.)
68 Wol schlagen, aber nicht erschlagen.
Mass halten auch im Züchtigen.
*69 Bis dort nuff schliät a ne.
Bis dort hinauf schlägt er nicht. Ein Bauer aus Lusdorf (bei Friedland in Böhmen) fuhr mit seinem Ochsengespann nach Görlitz. Dort liess er sein Gefährte in einer belebten Gasse stehen, wo die Vorübergehenden sehr behindert waren, da einer der Ochsen zum öftern ausschlug. Ein Herr, der dies aus dem zweiten Stockwerk eines Hauses bemerkte, stellte den Bauer zur Rede, worauf dieser mit obigen Worten antwortete.
*70 Dä muss geschlage wäden wie 'ne Nossbôm. (Bedburg.)
*71 Da schlage dieser vnd jener zu. – Wicelius, Dialogorum.
Schwerlich dürfte es einen Begriff in unserer Sprache geben, für den mehr Bezeichnungen vorhanden wären, als für den des Schlagens. Es versteht sich von selbst, dass diese zahlreichen Ausdrücke nicht dasselbe sagen, sondern vielmehr dazu dienen, die Thätigkeit des Schlagens in den verschiedensten Bezeichnungen, Formen, Wirkungen u. s. w. zum Verständniss zu bringen, so zwar, dass jedes Wort am rechten Platze das einzige für die Sache ist. Da sehr viele dieser Ausdrücke sprichwörtlichen Charakter haben oder in sprichwörtlichen Redensarten vorkommen, so werde ich hier Bezeichnungen dieser Art in einigen Zusammenstellungen einzelnen Sprichwörtern beifügen. Bei Firmenich (I, 189) finden sich derer dreiundsechzig. Einen afschmären, bösten, bumhasen, bumpsen, dachtein, dolwen, dreschakeln, dreschen, fegen, fitjen, fitzen, füstjen, fuchteln, gallern, giesseln, garben, hallaschen, hamern, herumhalen, klappen, knüppeln, kloppen, knipsen, kîlen, köllern, kranzheistern, korranzen, knirfitjen, karwatschen, kurwachteln,
klabastern, kaleschen, kasterviolen, knuffen, karnüflen, knüfeln, laschen, lusen, leddern, pauken, pîtschen, prügeln, pisacken, pulen, schlaen, schmieten, schmären, schrallen, schrammen, striegeln, tageln, tackeln, taudecken, taurichten, tulen, versohlen, verfuestkîlen, walken, wamsen, weifen, wicksen, wullen, wörteln. – In seiner Schrift: Ueber den Reichthum der deutschen und französischen Sprache (Leipzig 1806) that Kolbe durch viele überzeugende Beweise dar, dass unsere Muttersprache unendlich reicher und fast in jeder Hinsicht vorzüglicher als die französische sei. Bernd, hat im Braunschweiger Magazin (1813) diesen Reichthum an einigen Wortfamilien gezeigt, wozu auch der Begriff „schlagen“ gehört. Ich werde, an einzelne sprichwörtliche Redensarten anknüpfend, eine gedrängte Zusammenstellung der dafür gesammelten Wertformen in alphabetischer Anordnung beifügen, wobei ich vorbemerke, dass viele der Ausdrücke mundartliche sind. Man wird aus dem Reichthum der Wortformen ersehen, dass es schwerlich noch ein zweites Volk auf der Erde gibt, das, was das Schlagen betrifft, eine derartige beinahe unerschöpfliche Vielseitigkeit besitzt. Blair kannte nur 32 englische Ausdrücke dafür. Man kann daraus einen Schluss auf die Erfahrungen machen, die es auf diesem Gebiet gemacht haben muss. Man sagt für Schlagen (S. 185 a. a. O.): Einen abdecken, afdrögen (abtreugen), abtrecken, balgen, ab-, aus-, durch-, zerbalgen, banschen, bantschen, banggen (banken), basken, batten, battern (nicht vom französischen battre, sondern Wiederholungsform von batten), bauschen, (pauschen), begrüsslusen, begrüssvogeln, bekrampen, bekreuselen, bengeln, ab-, durch-, zerbengeln, blädern, (blätern), bläuen, ab-, aus-, durch-, zerbläuen, boken, bokeln, bokern, boksen (baksen), bokseln, bösten, breichen (bereichen), breien, bülsen (bilsen, pülschen), bumfasen, bunkfasen, bumbsen, buren, ab-, durchburen, bürsten, büssen, büstern, dâksen, ab-, aus-, durch-, zerdâksen, abdachteln, deffeln (daffeln, töffeln), ab-, ausdurchdäffeln, dätschen, ab-, verdätschen (Schweiz), deffen (töwwen), ab-, durchdeffen, dengeln, ab-, durchdengeln, dölfen (dölwen), dolsken, dreschen (dasken, döschen), ab-, aus-, zerdreschen, dre-, dra-, drischoken, ter-, tre-, trischoken, dre-, trischokeln, drillen (trillen, jener Köhler, der nachher den Namen Triller erhielt, sagte, er habe mit seinem Baum den Prinzenräuber Kunz von Kauffungen bass gedrillert), duffen (tuffen), ab-, durch-, zerduffen, dülpen (tülpen), ab-, u. s. w. dülpen, duseln, duschen, fausen, fauseln (fäuseln), fausteln, ab-, durchfausten, fäusteln, ab-, durchfäusteln, fauzen, fegen, ab-, durchfegen, fristern, fickeln, fisacken, fideln, fitjen, fitzen, ausfitzen, fitzeln, flerren, erflerren, fletzen, fledern, flegen, fuchteln, ab-, aus-, durch-, zerfuchteln, fummeln, funksen (funxen), gallern, begallern, gängeln, durchgängeln, geigen, geisseln (gnasseln), aus-, durch-, zergeisseln, gerben, ab-, aus-, durch-, zergerben, gielen, grubben, grubsen, grüsen (gröten), begrüsen, gürten (mit dem Gurte schlagen), ab-, aus-, durch-, zergürten, guseln, habern, durchhabern, hacken, zerhacken, hallaschen, hämmern, hauen, ab-, aus-, durch-, zerhauen, holstern, hutschen, kalaschen, ab-, aus-, durch-, zerkalaschen, kantschuen, ab-, aus-, durchkantschuen, kappen, abkappen, karbatschen, durch-, zerkarbatschen, karniffeln, karnuffeln, ab-, durch-, zerkarnuffeln, kasterviolen, keulen, ab-, aus-, durch-, zerkeulen, klabastern, ab-, u. s. w. klabastern, klappsen, klatschen, ausklatschen, klopfen, ab-, aus-, durch-, zerklopfen, knepen, knippen, knipsen, knirrsicken (knirrsitjen), knochen, knöcheln, knoffen, knuffen (knüffeln), knuffeln (knüffeln), knüppeln, knitteln, ab-, aus-, durch-, zerknüppeln, knuschen, kunûtschen, kranzeln, kranzheistern, kuffen, kuranzen (koranzen), ab-, durch-, zerkoranzen, kurwachteln, laschen, lausen, ledern, ab-, aus-, durch-, zerledern, mampsen, maulschellen, mosen, mopsen, mopseln, nähen, ab-, durchnähen, niffeln, nöcksen, ab-, durchnöcksen, noppen, nubben, nussen, nüsseln, abnüsseln, ohrfeigen, abohrfeigen, ohrbaksen, panzerfegen, patschen, aus-, durch-, zerpatschen, pauken, ab-, aus-, durch-, zerpauken, peitschen, ab-, aus-, durch-, zerpeitschen, pelzen, ab-, aus-, durch-, zerpelzen, peusen, pisacken, plätzen, plätzern, planzen, preschen, pritschen, prügeln, ab-, aus-, durch-, zerprügeln, puffen, püffen, püffeln, pussen (?), rangeln (rängeln, rengeln), ab-, aus-, durchrengeln, rebuffen, rögen, rolfinken (s. d. 2), rüllen, rupfen, rütteln, schlagen, zerschlagen, schmeissen, schmieren, ab-, durch-, zerschmieren, schmitzen, schrallen, schwappen, stäupen, schütteln, stöbern, streicheln, stuppsen, tageln, (takeln) ab-, durchtageln, tampen, tamsen (tämsen), ab-, durchtamsen, tänzeln (?), tschöppen, tschiggen (tschiken), tuschen, übergehen (Ton auf geh), wachteln, ab-, durchwachteln, wackeln, ab-, aus-, durchwackeln, walken (walchen), ab-, aus-, durch-, zerwalken, wamsen, ab-, aus-, durch-, zerwammsen, watschen, abwatschen, weifen, wichsen (wixen), ab-, aus-, durch-, zerwichsen, wöllen (wullen), wurzeln (niederdeutsch wörteln), durchwurzeln, zerfleischen, zudecken, zwicken, zwiebeln. – Wie oben gezeigt, verbindet man diese Wörter sämmtlich mit dem Accusativ. Man gebraucht aber viele derselben auch noch in Verbindung mit vielen andern Wörtern, um eine Art und Weise, einen höhern Grad des Schlagens näher zu bezeichnen. (S. Wams). Will
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:39:19Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:39:19Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |