Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 3 Erst schmeicheln, dann kratzen, das schickt sich für Katzen. - Ramann, Unterr., V, 10; Simrock, 9111.

4 Man schmeichelt dem Hunde wegen des Herrn.

Dän.: Man acter ofte hunden vor herrens skyld. (Prov. dan., 5.)

It.: Onora il cane per amor dal padrone.

5 Mit schmeicheln erweicht man die Hertzen. - Lehmann, 382, 5.

Man verdirbt sie auch damit. "Schmeicheln maket fründ, de waerheit fiendschop gift." (Lauremberg, 2, 296.) Die Russen behaupten, dass man mit Schmeichelei auch den Teufel gewinnen kann. (Altmann VI, 414.)

6 Schmeicheln ist so nothwendig, dass mans in Schulen der Jugent ein pflanzet, wie sie benevolentz sollen captirn. - Lehmann, 382, 7.

Vauvenargues sagt: "Wenn die Menschen einander nicht schmeichelten, wäre gar kein Zusammenleben möglich."

7 Schmeichlen ist der Lieb Blassbalk. - Lehmann, 382, 9.

Goethe behauptet: "Wer keine Liebe fühlt, muss schmeicheln lernen, sonst kommt er nicht aus." (Vgl. Loeper, 189.) Die Russen: Giesse Lob durchs Ohr, soll die Liebe im Herzen gedeihen. (Altmann VI, 502.)

8 Verachte schmeicheln und heucheln, und bei allen falschen Zungen denk an Goldschmids Jungen. - Chaos, 157.

9 Wer dir schmeichelt ins Gesicht, von hinten dir den Rücken bricht.

It.: Chi dinanzi mi pinge di dietro mi tinge. (Bohn I, 79.)

10 Wer es schmeichelt dich, is dein Feind; wer es struft dich, is dein Freund. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

11 Wer nicht schmeichlen kan, der ist ein Holzbock. - Lehmann, 382, 8.

It.: Chi non sa adulare, non sa conversare. (Bohn I, 84.)

12 Wer schmeicheln kan, der ist der best Han im Korb. - Petri, II, 766.

13 Wer schmeichelt, der heuchelt.

14 Wer schmeichelt, hält den Zipfel seines Rocks auf.

15 Wer zuuil schmeichelt, hat betrogen oder will betriegen. - Henisch, 353, 9; Petri, II, 785.

Böhm.: Proto lichoti, ze tvych penez chti. (Celakovsky, 42.)

It.: Che ti fa piu carezza che non suole, ot'a ingannato vingannarti vuole.

Port.: Quem te faz festa, nao soendo fazer, ou te quer enganar, ou te ha mister. (Bohn I, 292.)

Ung.: A' rut hizelkedes merge a' baratsagnak. (Gaal, 1768.)

16 Wo man schmeichelt, wird betrogen und geheuchelt.

*17 A koan rächt schmoicheln. - Gomolcke, 149.

Die Engländer bezeichnen das Schmeicheln ziemlich derb durch die Redensart: To piss down one's back. (Bohn II, 57.)

*18 Er schmeichelt wie ein Hofepferd.

Der Rücksichtslose. "Ob bei Hof ein jedes schmeichelt, schmeicheln doch die Pferde nicht, die den Herren selbst abheben, wenn er Reitens nicht bericht" (nicht zu reiten versteht). (Logau.)

*19 Schmeicheln wie ein Kammerhündlein. - Parömiakon, 1228.


Schmeichelwort.

1 Schmeichelwort' sind Gift und Mord.

2 Schmeichelworte sind nicht ohne Gift.

Lat.: Habet suum venenum blanda oratio. (Philippi, I, 173.)

*3 Es sind Schmeichelworte.

Lat.: Verba coquinaria. (Seybold, 624.)


Schmeichler.

1 Dem Schmeichler und dem Wolfe ist nicht zu trauen. - Blum, 359; Pistor., VII, 66.

Denn beide sind listige, gefährliche Betrüger.

Lat.: Omnia blanda cave, latet hoc sub melle venenum. (Binder I, 1285; II, 2389; Seybold, 409; Philippi, II, 69.)

2 Der Schmeichler hat betrogen oder will betrügen.

Lat.: Sapiens cum laudatur in facie, flagellatur in mente. (Sutor, 727.)

3 Der Schmeichler mischt oft Gift unter den Honig.

4 Der Schmeichler, wie er die Zung' auch rührt, zeigt nur ein Schwert mit Honig beschmiert.

Böhm.: Ulisnost nejostreji ustkne. (Celakovsky, 41.)

It.: Gola d'adulatori, sepolcro aperto. (Bohn I, 180.)

Poln.: Lichota barzdiej ukasi. (Celakovsky, 41.)

5 Ein Schmeichler darf nicht zornig werden.

Er fällt sonst aus der Rolle. Jüdisch-deutsch in Warschau: A Gojneph thur (darf) nit weren in Kaas (Zorn).

[Spaltenumbruch] 6 Ein Schmeichler, ein Heuchler. - Simrock, 9107; Körte, 5359; Körte2, 6705.

Bei Tunnicius (859): Plumenstrykers sint al gevensiget. (Qui tibi blanditur, nunquam sincerus amator.) Plumenstryker = Flaumenstreicher, der einem die Federn abstreicht, ein Schmeichler. (Vgl. Grimm, Wb., III, 1402, 1404 u. 1409: Federklauber, Federleser, Federstreicher.) Gevensiget, negeveinged, veinzende = heuchlerisch.

Frz.: Tel caresse les gens en leur presence, pour les dechirer quand ils sont absents. (Masson, 305.)

Lat.: Plumas tergentes monstrant fictitia gentes. (Prov. comm.)

Poln.: Jedna reka bije, druga glaszcze. - W jednej recie chleb, a v drugiej kamien trzyma. (Masson, 305.) - Pochlebnicy obludnicy. (Lompa, 28.)

7 Ein schmeichler hat ein vergifft Zung. - Petri, II, 224.

Böhm.: Horsi jazyk pochlebnika, nezli mec a kopi protivnika. (Rybicka, 387.)

Dän.: En smigrer haver en silke tunge, og blaar garns bagdeel (bogdeel). (Prov. dan., 514.)

8 Ein Schmeichler ist ein Meuchelmörder. - Grubb, 71.

9 Ein Schmeichler ist ein Wurm, der Seide spinnt.

10 Ein Schmeichler träget in einer Hand Wasser und in der andern Feuer. - Wirth, II, 414.

11 Ein Schmeichler und ein Krug sind beide gleich klug.

Sie bücken sich beide, wenn sie wollen gefüllt sein.

12 Ein Schmeichler und ein Schelm sehen einander so gleich, wie ein Ei dem andern. - Parömiakon, 3045.

Böhm.: Pochlebnik sestrenec lharuv. (Celakovsky, 42.)

Lat.: Regum opes saepius assentatio, quam hostis evertit. (Gaal, 1375.)

Poln.: Pochlebca lgarzu siostrzeniec (ciotecznie rodzony). (Celakovsky, 42.)

13 Einem Schmeichler muss man nicht das Ohr leihen.

Böhm.: Kdo posloucha pochlebnika, moudrosti se ten odrika. (Celakovsky, 42.)

Poln.: Kto slucha pochlebce, madry byc niechce. (Celakovsky, 42.)

14 Einem Schmeichler sind alle Schuhe recht und kein Kleid ist ihm zu schlecht. - Parömiakon, 2763.

15 Einem Schmeichler und Wolf ist nicht zu trauen. - Simrock, 9109.

"Die schmeychler, so sich freundlich stellen, hüt dich, das sein die rechten gsellen." (Waldis, II, 36.)

Frz.: Quand quelqu'un te fait plus de caresses qu'il n'a de coautume, c'est un signe, qu'il t'a trompe, ou qu'il te veut tromper. (Kritzinger, 108b.)

Lat.: Adulatore et amico nemo eodem utitur. (Seybold, 12.)

16 Für Schmeichler und Feindesstich kann niemand kein Schild fürwerffen.

Lat.: Cunctorum, multis eget, implens ora forinis. (Sutor, 208.)

17 Schmeichler muss man mit feinen Netzen fangen.

18 Schmeichler sind das gefährlichste Hofevieh.

Und ist ausserdem noch in so grosser Zahl vorhanden. Racine sagt: "Die Fürsten haben an ihren Höfen mehr Schmeichler als Fliegen in ihren Gärten."

Böhm.: Nejvetsi zle kralum jest jazyk pochlebnikuv. - Pochlebenstvi jest kralum takove vecne zle, kterez castokrate je mnohem hureji nezli jacikoliv jich nepratele s trunu smita a vyvraci. - Pochlebnici nejvice vodi krale kam chteji. (Rybicka, 383.)

Lat.: Regum opes saepius assentatio, quam hostis evertit. (Gaal, 1375; Philippi, II, 153.)

Schwed.: Klaffare och riddare röd föra mangen i angest och nöd. - Smickrare säga ofta korpen vara hvit. (Törning, 95 u. 137.)

19 Schmeichler sind des Teufels Ammen. - Eiselein, 552; Simrock, 9108.

Engl.: When flatterers meet, the devil goes to dinner. (Bohn I, 93.)

20 Schmeichler sind Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen. - Simrock, 9110.

21 Schmeichler sind schlimmer als Raben, diese fressen nur todte, jene vergiften lebende Menschen.

Böhm.: Lepe mezi krkavce nezle mezi pochlebniky upadnouti neboniv jenom mrtvi, tito pak zivi lidi poziraji. (Rybicka, 386.)

22 Schmeichler speisen mit Worten.

[Spaltenumbruch] 3 Erst schmeicheln, dann kratzen, das schickt sich für Katzen.Ramann, Unterr., V, 10; Simrock, 9111.

4 Man schmeichelt dem Hunde wegen des Herrn.

Dän.: Man acter ofte hunden vor herrens skyld. (Prov. dan., 5.)

It.: Onora il cane per amor dal padrone.

5 Mit schmeicheln erweicht man die Hertzen.Lehmann, 382, 5.

Man verdirbt sie auch damit. „Schmeicheln maket fründ, de waerheit fiendschop gift.“ (Lauremberg, 2, 296.) Die Russen behaupten, dass man mit Schmeichelei auch den Teufel gewinnen kann. (Altmann VI, 414.)

6 Schmeicheln ist so nothwendig, dass mans in Schulen der Jugent ein pflanzet, wie sie benevolentz sollen captirn.Lehmann, 382, 7.

Vauvenargues sagt: „Wenn die Menschen einander nicht schmeichelten, wäre gar kein Zusammenleben möglich.“

7 Schmeichlen ist der Lieb Blassbalk.Lehmann, 382, 9.

Goethe behauptet: „Wer keine Liebe fühlt, muss schmeicheln lernen, sonst kommt er nicht aus.“ (Vgl. Loeper, 189.) Die Russen: Giesse Lob durchs Ohr, soll die Liebe im Herzen gedeihen. (Altmann VI, 502.)

8 Verachte schmeicheln und heucheln, und bei allen falschen Zungen denk an Goldschmids Jungen.Chaos, 157.

9 Wer dir schmeichelt ins Gesicht, von hinten dir den Rücken bricht.

It.: Chi dinanzi mi pinge di dietro mi tinge. (Bohn I, 79.)

10 Wer es schmeichelt dich, is dein Feind; wer es struft dich, is dein Freund. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

11 Wer nicht schmeichlen kan, der ist ein Holzbock.Lehmann, 382, 8.

It.: Chi non sa adulare, non sa conversare. (Bohn I, 84.)

12 Wer schmeicheln kan, der ist der best Han im Korb.Petri, II, 766.

13 Wer schmeichelt, der heuchelt.

14 Wer schmeichelt, hält den Zipfel seines Rocks auf.

15 Wer zuuil schmeichelt, hat betrogen oder will betriegen.Henisch, 353, 9; Petri, II, 785.

Böhm.: Proto líchotí, že tvých penĕz chtí. (Čelakovsky, 42.)

It.: Che ti fa più carezza che non suole, ot'a ingannato vingannarti vuole.

Port.: Quem te faz festa, não soendo fazer, ou te quer enganar, ou te hà mister. (Bohn I, 292.)

Ung.: A' rút hizelkedés mérge a' barátságnak. (Gaal, 1768.)

16 Wo man schmeichelt, wird betrogen und geheuchelt.

*17 A koan rächt schmoicheln.Gomolcke, 149.

Die Engländer bezeichnen das Schmeicheln ziemlich derb durch die Redensart: To piss down one's back. (Bohn II, 57.)

*18 Er schmeichelt wie ein Hofepferd.

Der Rücksichtslose. „Ob bei Hof ein jedes schmeichelt, schmeicheln doch die Pferde nicht, die den Herren selbst abheben, wenn er Reitens nicht bericht“ (nicht zu reiten versteht). (Logau.)

*19 Schmeicheln wie ein Kammerhündlein.Parömiakon, 1228.


Schmeichelwort.

1 Schmeichelwort' sind Gift und Mord.

2 Schmeichelworte sind nicht ohne Gift.

Lat.: Habet suum venenum blanda oratio. (Philippi, I, 173.)

*3 Es sind Schmeichelworte.

Lat.: Verba coquinaria. (Seybold, 624.)


Schmeichler.

1 Dem Schmeichler und dem Wolfe ist nicht zu trauen.Blum, 359; Pistor., VII, 66.

Denn beide sind listige, gefährliche Betrüger.

Lat.: Omnia blanda cave, latet hoc sub melle venenum. (Binder I, 1285; II, 2389; Seybold, 409; Philippi, II, 69.)

2 Der Schmeichler hat betrogen oder will betrügen.

Lat.: Sapiens cum laudatur in facie, flagellatur in mente. (Sutor, 727.)

3 Der Schmeichler mischt oft Gift unter den Honig.

4 Der Schmeichler, wie er die Zung' auch rührt, zeigt nur ein Schwert mit Honig beschmiert.

Böhm.: Ulisnost nejostřeji uštkne. (Čelakovsky, 41.)

It.: Gola d'adulatori, sepolcro aperto. (Bohn I, 180.)

Poln.: Lichota barzdiéj ukąsi. (Čelakovsky, 41.)

5 Ein Schmeichler darf nicht zornig werden.

Er fällt sonst aus der Rolle. Jüdisch-deutsch in Warschau: A Gojneph thur (darf) nit weren in Kaas (Zorn).

[Spaltenumbruch] 6 Ein Schmeichler, ein Heuchler.Simrock, 9107; Körte, 5359; Körte2, 6705.

Bei Tunnicius (859): Plumenstrykers sint al gevensiget. (Qui tibi blanditur, nunquam sincerus amator.) Plumenstryker = Flaumenstreicher, der einem die Federn abstreicht, ein Schmeichler. (Vgl. Grimm, Wb., III, 1402, 1404 u. 1409: Federklauber, Federleser, Federstreicher.) Gevensiget, negeveinged, veinzende = heuchlerisch.

Frz.: Tel caresse les gens en leur présence, pour les déchirer quand ils sont absents. (Masson, 305.)

Lat.: Plumas tergentes monstrant fictitia gentes. (Prov. comm.)

Poln.: Jedną ręką bije, drugą glaszcze. – W jednéj ręcie chléb, a v drugiéj kamień trzyma. (Masson, 305.) – Pochlébnicy obłudnicy. (Lompa, 28.)

7 Ein schmeichler hat ein vergifft Zung.Petri, II, 224.

Böhm.: Horší jazyk pochlebníka, nežli meč a kopí protivníka. (Rybicka, 387.)

Dän.: En smigrer haver en silke tunge, og blaar garns bagdeel (bogdeel). (Prov. dan., 514.)

8 Ein Schmeichler ist ein Meuchelmörder.Grubb, 71.

9 Ein Schmeichler ist ein Wurm, der Seide spinnt.

10 Ein Schmeichler träget in einer Hand Wasser und in der andern Feuer.Wirth, II, 414.

11 Ein Schmeichler und ein Krug sind beide gleich klug.

Sie bücken sich beide, wenn sie wollen gefüllt sein.

12 Ein Schmeichler und ein Schelm sehen einander so gleich, wie ein Ei dem andern.Parömiakon, 3045.

Böhm.: Pochlebnik sestřenec lhářův. (Čelakovsky, 42.)

Lat.: Regum opes saepius assentatio, quam hostis evertit. (Gaal, 1375.)

Poln.: Pochlebca łgarzu siostrzeniec (ciotecznie rodzony). (Čelakovsky, 42.)

13 Einem Schmeichler muss man nicht das Ohr leihen.

Böhm.: Kdo poslouchá pochlebníka, moudrosti se ten odříká. (Čelakovsky, 42.)

Poln.: Kto słucha pochlebcę, mądry być niechce. (Čelakovsky, 42.)

14 Einem Schmeichler sind alle Schuhe recht und kein Kleid ist ihm zu schlecht.Parömiakon, 2763.

15 Einem Schmeichler und Wolf ist nicht zu trauen.Simrock, 9109.

„Die schmeychler, so sich freundlich stellen, hüt dich, das sein die rechten gsellen.“ (Waldis, II, 36.)

Frz.: Quand quelqu'un te fait plus de caresses qu'il n'a de coûtume, c'est un signe, qu'il t'a trompé, ou qu'il te veut tromper. (Kritzinger, 108b.)

Lat.: Adulatore et amico nemo eodem utitur. (Seybold, 12.)

16 Für Schmeichler und Feindesstich kann niemand kein Schild fürwerffen.

Lat.: Cunctorum, multis eget, implens ora forinis. (Sutor, 208.)

17 Schmeichler muss man mit feinen Netzen fangen.

18 Schmeichler sind das gefährlichste Hofevieh.

Und ist ausserdem noch in so grosser Zahl vorhanden. Racine sagt: „Die Fürsten haben an ihren Höfen mehr Schmeichler als Fliegen in ihren Gärten.“

Böhm.: Nejvĕtší zlé králům jest jazyk pochlebníkův. – Pochlebenství jest králům takové vĕčné zlé, kteréž častokráte je mnohem hůřeji nežli jacikoliv jich nepřatelé s trůnu smítá a vyvrací. – Pochlebníci nejvíce vodí krále kam chtĕjí. (Rybicka, 383.)

Lat.: Regum opes saepius assentatio, quam hostis evertit. (Gaal, 1375; Philippi, II, 153.)

Schwed.: Klaffare och riddare röd föra mången i ångest och nöd. – Smickrare säga ofta korpen vara hvit. (Törning, 95 u. 137.)

19 Schmeichler sind des Teufels Ammen.Eiselein, 552; Simrock, 9108.

Engl.: When flatterers meet, the devil goes to dinner. (Bohn I, 93.)

20 Schmeichler sind Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen.Simrock, 9110.

21 Schmeichler sind schlimmer als Raben, diese fressen nur todte, jene vergiften lebende Menschen.

Böhm.: Lépe mezi krkavce nežle mezi pochlebníky upadnouti neboniv jenom mrtvi, tito pak živí lidi požírají. (Rybicka, 386.)

22 Schmeichler speisen mit Worten.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0138" n="[132]"/><cb n="263"/>
3 Erst schmeicheln, dann kratzen, das schickt sich für Katzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ramann, Unterr., V, 10; Simrock, 9111.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Man schmeichelt dem Hunde wegen des Herrn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Man acter ofte hunden vor herrens skyld. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 5.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Onora il cane per amor dal padrone.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Mit schmeicheln erweicht man die Hertzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 382, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Man verdirbt sie auch damit. &#x201E;Schmeicheln maket fründ, de waerheit fiendschop gift.&#x201C; (<hi rendition="#i">Lauremberg, 2, 296.</hi>) Die Russen behaupten, dass man mit Schmeichelei auch den Teufel gewinnen kann. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 414.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Schmeicheln ist so nothwendig, dass mans in Schulen der Jugent ein pflanzet, wie sie benevolentz sollen captirn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 382, 7.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Vauvenargues</hi> sagt: &#x201E;Wenn die Menschen einander nicht schmeichelten, wäre gar kein Zusammenleben möglich.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Schmeichlen ist der Lieb Blassbalk.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 382, 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Goethe</hi> behauptet: &#x201E;Wer keine Liebe fühlt, muss schmeicheln lernen, sonst kommt er nicht aus.&#x201C; (Vgl. <hi rendition="#i">Loeper, 189.</hi>) Die Russen: Giesse Lob durchs Ohr, soll die Liebe im Herzen gedeihen. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 502.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Verachte schmeicheln und heucheln, und bei allen falschen Zungen denk an Goldschmids Jungen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Chaos, 157.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Wer dir schmeichelt ins Gesicht, von hinten dir den Rücken bricht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi dinanzi mi pinge di dietro mi tinge. (<hi rendition="#i">Bohn I, 79.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Wer es schmeichelt dich, is dein Feind; wer es struft dich, is dein Freund.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Wer nicht schmeichlen kan, der ist ein Holzbock.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 382, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi non sa adulare, non sa conversare. (<hi rendition="#i">Bohn I, 84.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Wer schmeicheln kan, der ist der best Han im Korb.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 766.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Wer schmeichelt, der heuchelt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Wer schmeichelt, hält den Zipfel seines Rocks auf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Wer zuuil schmeichelt, hat betrogen oder will betriegen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 353, 9; Petri, II, 785.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Proto líchotí, &#x017E;e tvých pen&#x0115;z chtí. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 42.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Che ti fa più carezza che non suole, ot'a ingannato vingannarti vuole.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Quem te faz festa, não soendo fazer, ou te quer enganar, ou te hà mister. (<hi rendition="#i">Bohn I, 292.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: A' rút hizelkedés mérge a' barátságnak. (<hi rendition="#i">Gaal, 1768.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Wo man schmeichelt, wird betrogen und geheuchelt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 A koan rächt schmoicheln.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 149.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Engländer bezeichnen das Schmeicheln ziemlich derb durch die Redensart: To piss down one's back. (<hi rendition="#i">Bohn II, 57.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*18 Er schmeichelt wie ein Hofepferd.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Rücksichtslose. &#x201E;Ob bei Hof ein jedes schmeichelt, schmeicheln doch die Pferde nicht, die den Herren selbst abheben, wenn er Reitens nicht bericht&#x201C; (nicht zu reiten versteht). (<hi rendition="#i">Logau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Schmeicheln wie ein Kammerhündlein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1228.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmeichelwort.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Schmeichelwort' sind Gift und Mord.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Schmeichelworte sind nicht ohne Gift.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Habet suum venenum blanda oratio. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 173.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Es sind Schmeichelworte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Verba coquinaria. (<hi rendition="#i">Seybold, 624.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmeichler.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Dem Schmeichler und dem Wolfe ist nicht zu trauen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Blum, 359; Pistor., VII, 66.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Denn beide sind listige, gefährliche Betrüger.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Omnia blanda cave, latet hoc sub melle venenum. (<hi rendition="#i">Binder I, 1285; II, 2389; Seybold, 409; Philippi, II, 69.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Der Schmeichler hat betrogen oder will betrügen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sapiens cum laudatur in facie, flagellatur in mente. (<hi rendition="#i">Sutor, 727.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Der Schmeichler mischt oft Gift unter den Honig.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Der Schmeichler, wie er die Zung' auch rührt, zeigt nur ein Schwert mit Honig beschmiert.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Ulisnost nejost&#x0159;eji u&#x0161;tkne. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 41.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Gola d'adulatori, sepolcro aperto. (<hi rendition="#i">Bohn I, 180.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Lichota barzdiéj uk&#x0105;si. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 41.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Ein Schmeichler darf nicht zornig werden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er fällt sonst aus der Rolle. Jüdisch-deutsch in Warschau: A Gojneph thur (darf) nit weren in Kaas (Zorn).</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="264"/>
6 Ein Schmeichler, ein Heuchler.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 9107; Körte, 5359; Körte<hi rendition="#sup">2</hi>, 6705.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (859)</hi>: Plumenstrykers sint al gevensiget. (Qui tibi blanditur, nunquam sincerus amator.) Plumenstryker = Flaumenstreicher, der einem die Federn abstreicht, ein Schmeichler. (Vgl. <hi rendition="#i">Grimm, Wb., III, 1402, 1404 u. 1409:</hi> Federklauber, Federleser, Federstreicher.) Gevensiget, negeveinged, veinzende = heuchlerisch.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Tel caresse les gens en leur présence, pour les déchirer quand ils sont absents. (<hi rendition="#i">Masson, 305.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Plumas tergentes monstrant fictitia gentes. (<hi rendition="#i">Prov. comm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Jedn&#x0105; r&#x0119;k&#x0105; bije, drug&#x0105; glaszcze. &#x2013; W jednéj r&#x0119;cie chléb, a v drugiéj kamie&#x0144; trzyma. (<hi rendition="#i">Masson, 305.</hi>) &#x2013; Pochlébnicy ob&#x0142;udnicy. (<hi rendition="#i">Lompa, 28.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Ein schmeichler hat ein vergifft Zung.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 224.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Hor&#x0161;í jazyk pochlebníka, ne&#x017E;li me&#x010D; a kopí protivníka. (<hi rendition="#i">Rybicka, 387.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: En smigrer haver en silke tunge, og blaar garns bagdeel (bogdeel). (<hi rendition="#i">Prov. dan., 514.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Ein Schmeichler ist ein Meuchelmörder.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Grubb, 71.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Ein Schmeichler ist ein Wurm, der Seide spinnt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Ein Schmeichler träget in einer Hand Wasser und in der andern Feuer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 414.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Ein Schmeichler und ein Krug sind beide gleich klug.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sie bücken sich beide, wenn sie wollen gefüllt sein.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Ein Schmeichler und ein Schelm sehen einander so gleich, wie ein Ei dem andern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 3045.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Pochlebnik sest&#x0159;enec lhá&#x0159;&#x016F;v. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 42.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Regum opes saepius assentatio, quam hostis evertit. (<hi rendition="#i">Gaal, 1375.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Pochlebca &#x0142;garzu siostrzeniec (ciotecznie rodzony). (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 42.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Einem Schmeichler muss man nicht das Ohr leihen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdo poslouchá pochlebníka, moudrosti se ten od&#x0159;íká. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 42.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Kto s&#x0142;ucha pochlebc&#x0119;, m&#x0105;dry by&#x0107; niechce. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 42.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Einem Schmeichler sind alle Schuhe recht und kein Kleid ist ihm zu schlecht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2763.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Einem Schmeichler und Wolf ist nicht zu trauen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 9109.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Die schmeychler, so sich freundlich stellen, hüt dich, das sein die rechten gsellen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Waldis, II, 36.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Quand quelqu'un te fait plus de caresses qu'il n'a de coûtume, c'est un signe, qu'il t'a trompé, ou qu'il te veut tromper. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 108<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Adulatore et amico nemo eodem utitur. (<hi rendition="#i">Seybold, 12.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Für Schmeichler und Feindesstich kann niemand kein Schild fürwerffen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cunctorum, multis eget, implens ora forinis. (<hi rendition="#i">Sutor, 208.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Schmeichler muss man mit feinen Netzen fangen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Schmeichler sind das gefährlichste Hofevieh.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Und ist ausserdem noch in so grosser Zahl vorhanden. <hi rendition="#i">Racine</hi> sagt: &#x201E;Die Fürsten haben an ihren Höfen mehr Schmeichler als Fliegen in ihren Gärten.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Nejv&#x0115;t&#x0161;í zlé král&#x016F;m jest jazyk pochlebník&#x016F;v. &#x2013; Pochlebenství jest král&#x016F;m takové v&#x0115;&#x010D;né zlé, které&#x017E; &#x010D;astokráte je mnohem h&#x016F;&#x0159;eji ne&#x017E;li jacikoliv jich nep&#x0159;atelé s tr&#x016F;nu smítá a vyvrací. &#x2013; Pochlebníci nejvíce vodí krále kam cht&#x0115;jí. (<hi rendition="#i">Rybicka, 383.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Regum opes saepius assentatio, quam hostis evertit. (<hi rendition="#i">Gaal, 1375; Philippi, II, 153.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Klaffare och riddare röd föra mången i ångest och nöd. &#x2013; Smickrare säga ofta korpen vara hvit. (<hi rendition="#i">Törning, 95 u. 137.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Schmeichler sind des Teufels Ammen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 552; Simrock, 9108.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: When flatterers meet, the devil goes to dinner. (<hi rendition="#i">Bohn I, 93.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Schmeichler sind Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 9110.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Schmeichler sind schlimmer als Raben, diese fressen nur todte, jene vergiften lebende Menschen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Lépe mezi krkavce ne&#x017E;le mezi pochlebníky upadnouti neboniv jenom mrtvi, tito pak &#x017E;iví lidi po&#x017E;írají. (<hi rendition="#i">Rybicka, 386.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Schmeichler speisen mit Worten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[132]/0138] 3 Erst schmeicheln, dann kratzen, das schickt sich für Katzen. – Ramann, Unterr., V, 10; Simrock, 9111. 4 Man schmeichelt dem Hunde wegen des Herrn. Dän.: Man acter ofte hunden vor herrens skyld. (Prov. dan., 5.) It.: Onora il cane per amor dal padrone. 5 Mit schmeicheln erweicht man die Hertzen. – Lehmann, 382, 5. Man verdirbt sie auch damit. „Schmeicheln maket fründ, de waerheit fiendschop gift.“ (Lauremberg, 2, 296.) Die Russen behaupten, dass man mit Schmeichelei auch den Teufel gewinnen kann. (Altmann VI, 414.) 6 Schmeicheln ist so nothwendig, dass mans in Schulen der Jugent ein pflanzet, wie sie benevolentz sollen captirn. – Lehmann, 382, 7. Vauvenargues sagt: „Wenn die Menschen einander nicht schmeichelten, wäre gar kein Zusammenleben möglich.“ 7 Schmeichlen ist der Lieb Blassbalk. – Lehmann, 382, 9. Goethe behauptet: „Wer keine Liebe fühlt, muss schmeicheln lernen, sonst kommt er nicht aus.“ (Vgl. Loeper, 189.) Die Russen: Giesse Lob durchs Ohr, soll die Liebe im Herzen gedeihen. (Altmann VI, 502.) 8 Verachte schmeicheln und heucheln, und bei allen falschen Zungen denk an Goldschmids Jungen. – Chaos, 157. 9 Wer dir schmeichelt ins Gesicht, von hinten dir den Rücken bricht. It.: Chi dinanzi mi pinge di dietro mi tinge. (Bohn I, 79.) 10 Wer es schmeichelt dich, is dein Feind; wer es struft dich, is dein Freund. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 11 Wer nicht schmeichlen kan, der ist ein Holzbock. – Lehmann, 382, 8. It.: Chi non sa adulare, non sa conversare. (Bohn I, 84.) 12 Wer schmeicheln kan, der ist der best Han im Korb. – Petri, II, 766. 13 Wer schmeichelt, der heuchelt. 14 Wer schmeichelt, hält den Zipfel seines Rocks auf. 15 Wer zuuil schmeichelt, hat betrogen oder will betriegen. – Henisch, 353, 9; Petri, II, 785. Böhm.: Proto líchotí, že tvých penĕz chtí. (Čelakovsky, 42.) It.: Che ti fa più carezza che non suole, ot'a ingannato vingannarti vuole. Port.: Quem te faz festa, não soendo fazer, ou te quer enganar, ou te hà mister. (Bohn I, 292.) Ung.: A' rút hizelkedés mérge a' barátságnak. (Gaal, 1768.) 16 Wo man schmeichelt, wird betrogen und geheuchelt. *17 A koan rächt schmoicheln. – Gomolcke, 149. Die Engländer bezeichnen das Schmeicheln ziemlich derb durch die Redensart: To piss down one's back. (Bohn II, 57.) *18 Er schmeichelt wie ein Hofepferd. Der Rücksichtslose. „Ob bei Hof ein jedes schmeichelt, schmeicheln doch die Pferde nicht, die den Herren selbst abheben, wenn er Reitens nicht bericht“ (nicht zu reiten versteht). (Logau.) *19 Schmeicheln wie ein Kammerhündlein. – Parömiakon, 1228. Schmeichelwort. 1 Schmeichelwort' sind Gift und Mord. 2 Schmeichelworte sind nicht ohne Gift. Lat.: Habet suum venenum blanda oratio. (Philippi, I, 173.) *3 Es sind Schmeichelworte. Lat.: Verba coquinaria. (Seybold, 624.) Schmeichler. 1 Dem Schmeichler und dem Wolfe ist nicht zu trauen. – Blum, 359; Pistor., VII, 66. Denn beide sind listige, gefährliche Betrüger. Lat.: Omnia blanda cave, latet hoc sub melle venenum. (Binder I, 1285; II, 2389; Seybold, 409; Philippi, II, 69.) 2 Der Schmeichler hat betrogen oder will betrügen. Lat.: Sapiens cum laudatur in facie, flagellatur in mente. (Sutor, 727.) 3 Der Schmeichler mischt oft Gift unter den Honig. 4 Der Schmeichler, wie er die Zung' auch rührt, zeigt nur ein Schwert mit Honig beschmiert. Böhm.: Ulisnost nejostřeji uštkne. (Čelakovsky, 41.) It.: Gola d'adulatori, sepolcro aperto. (Bohn I, 180.) Poln.: Lichota barzdiéj ukąsi. (Čelakovsky, 41.) 5 Ein Schmeichler darf nicht zornig werden. Er fällt sonst aus der Rolle. Jüdisch-deutsch in Warschau: A Gojneph thur (darf) nit weren in Kaas (Zorn). 6 Ein Schmeichler, ein Heuchler. – Simrock, 9107; Körte, 5359; Körte2, 6705. Bei Tunnicius (859): Plumenstrykers sint al gevensiget. (Qui tibi blanditur, nunquam sincerus amator.) Plumenstryker = Flaumenstreicher, der einem die Federn abstreicht, ein Schmeichler. (Vgl. Grimm, Wb., III, 1402, 1404 u. 1409: Federklauber, Federleser, Federstreicher.) Gevensiget, negeveinged, veinzende = heuchlerisch. Frz.: Tel caresse les gens en leur présence, pour les déchirer quand ils sont absents. (Masson, 305.) Lat.: Plumas tergentes monstrant fictitia gentes. (Prov. comm.) Poln.: Jedną ręką bije, drugą glaszcze. – W jednéj ręcie chléb, a v drugiéj kamień trzyma. (Masson, 305.) – Pochlébnicy obłudnicy. (Lompa, 28.) 7 Ein schmeichler hat ein vergifft Zung. – Petri, II, 224. Böhm.: Horší jazyk pochlebníka, nežli meč a kopí protivníka. (Rybicka, 387.) Dän.: En smigrer haver en silke tunge, og blaar garns bagdeel (bogdeel). (Prov. dan., 514.) 8 Ein Schmeichler ist ein Meuchelmörder. – Grubb, 71. 9 Ein Schmeichler ist ein Wurm, der Seide spinnt. 10 Ein Schmeichler träget in einer Hand Wasser und in der andern Feuer. – Wirth, II, 414. 11 Ein Schmeichler und ein Krug sind beide gleich klug. Sie bücken sich beide, wenn sie wollen gefüllt sein. 12 Ein Schmeichler und ein Schelm sehen einander so gleich, wie ein Ei dem andern. – Parömiakon, 3045. Böhm.: Pochlebnik sestřenec lhářův. (Čelakovsky, 42.) Lat.: Regum opes saepius assentatio, quam hostis evertit. (Gaal, 1375.) Poln.: Pochlebca łgarzu siostrzeniec (ciotecznie rodzony). (Čelakovsky, 42.) 13 Einem Schmeichler muss man nicht das Ohr leihen. Böhm.: Kdo poslouchá pochlebníka, moudrosti se ten odříká. (Čelakovsky, 42.) Poln.: Kto słucha pochlebcę, mądry być niechce. (Čelakovsky, 42.) 14 Einem Schmeichler sind alle Schuhe recht und kein Kleid ist ihm zu schlecht. – Parömiakon, 2763. 15 Einem Schmeichler und Wolf ist nicht zu trauen. – Simrock, 9109. „Die schmeychler, so sich freundlich stellen, hüt dich, das sein die rechten gsellen.“ (Waldis, II, 36.) Frz.: Quand quelqu'un te fait plus de caresses qu'il n'a de coûtume, c'est un signe, qu'il t'a trompé, ou qu'il te veut tromper. (Kritzinger, 108b.) Lat.: Adulatore et amico nemo eodem utitur. (Seybold, 12.) 16 Für Schmeichler und Feindesstich kann niemand kein Schild fürwerffen. Lat.: Cunctorum, multis eget, implens ora forinis. (Sutor, 208.) 17 Schmeichler muss man mit feinen Netzen fangen. 18 Schmeichler sind das gefährlichste Hofevieh. Und ist ausserdem noch in so grosser Zahl vorhanden. Racine sagt: „Die Fürsten haben an ihren Höfen mehr Schmeichler als Fliegen in ihren Gärten.“ Böhm.: Nejvĕtší zlé králům jest jazyk pochlebníkův. – Pochlebenství jest králům takové vĕčné zlé, kteréž častokráte je mnohem hůřeji nežli jacikoliv jich nepřatelé s trůnu smítá a vyvrací. – Pochlebníci nejvíce vodí krále kam chtĕjí. (Rybicka, 383.) Lat.: Regum opes saepius assentatio, quam hostis evertit. (Gaal, 1375; Philippi, II, 153.) Schwed.: Klaffare och riddare röd föra mången i ångest och nöd. – Smickrare säga ofta korpen vara hvit. (Törning, 95 u. 137.) 19 Schmeichler sind des Teufels Ammen. – Eiselein, 552; Simrock, 9108. Engl.: When flatterers meet, the devil goes to dinner. (Bohn I, 93.) 20 Schmeichler sind Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen. – Simrock, 9110. 21 Schmeichler sind schlimmer als Raben, diese fressen nur todte, jene vergiften lebende Menschen. Böhm.: Lépe mezi krkavce nežle mezi pochlebníky upadnouti neboniv jenom mrtvi, tito pak živí lidi požírají. (Rybicka, 386.) 22 Schmeichler speisen mit Worten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/138
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [132]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/138>, abgerufen am 23.11.2024.